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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lungenkrebs im Endstadium - Hilfe!


19.12.2002, 17:21
Hallo zusammen,

ich habe da mal eine Frage die eigentlich weniger mich sondern viel mehr meinen Vater und dessen besten Freund betrifft. Der Freund meines Vaters weiß seit einem Jahr, dass der Lungenkrebs hat. Er wurde dann bestrahlt aber es ging ihm trotzdem zunehmens schlechter. Nun ist es allerdings soweit, dass er im Sterben liegt. Er ist nicht mehr ansprechbar und er wird nur noch mit Morphium vollgepumpt.
Da dies alles aber jetzt alles recht schnell ging konnten sich mein Vater von ihm garnicht richtig von ihm verabschieden und er hat jetzt Angst davor zu ihm in Krankenhaus zu gehen. Ich weiß allerdings, dass es für ihn sehr wichtig wäre. Wie kann ich ihn nur davon überzeugen "Abschied" zu nehmen? Mein Vater war außerdem der einzige der im letzten Jahr noch zu ihm gestanden hat.
Bitte helft mir, ich weiß echt nicht wie ich es anstellen soll, nicht das es dann zu spät ist.

Gruss und danke
Jochen

19.12.2002, 17:31
lieber jochen, manchmal genügt es nur da zu sein, vielleicht muß er nicht großartig abschied nehmen- vielleicht ist es ok einfach die hand zu nehmen ohne viele worte-die menschen sprüren viel mehr als wir denken-da ich in der sterbehilfe gearbeitet habe weiß ich,dass sehr oft nur das dasein sehr viel bedeutet.-versuch zu sprüren ob dein vater darüber sprechen will, unterstütz ihn darin mit ihm hinzugehen und draußen zu warten, wenn er nicht will mußt du es wohl auch verstehen, vielleicht hat er sich ja schon verabschiedet und das wissen nur dein vater und sein freund. alles liebe susi

25.03.2004, 09:23
Hallo,
auch ich bin verzweifelt und bekomme auf meine vielen Fragen zu wenig Antworten!Mein Schwiegervater hat Lungenkrebs und Metastasen im ganzen Körper.Wir wissen das Er nicht mehr geheilt werden kann,Er ist jetzt 75 Jahre alt.Im Dezember wurde der Krebs festgestellt,seitdem viele Blutübertragungen und jetzt liegt Er im Krankenhaus.Er hat 1 Zyklus Chemotherapie bekommen und durch schlechte Blutwerte wird die Chemo jetzt abgebrochen.Die Ärzte wollen ihn stabilisieren und dann nach Hause entlassen.Bedeutet das die Endphase???? Ich bekomme keine richtige Antwort vom Arzt,immer nur kurz angebunden.Was soll ich tun--was muß organisiert werden--was muß ich beachten--gibt es Anzeichen?????
Bitte um schnelle Antworten--ich glaube die Zeit läuft uns davon!!!!

25.03.2004, 14:55
Hallo Koja

Ich würde die Ärzte noch mal ansprechen, ob dein Schwiegervater als austherapiert gilt. Ich verstehe es auch, wenn die Chemo abgebrochen wird, da es ihm danach noch schlechter gegangen ist.
Lasst ihn einfach Heim kommen. Was zu beachten ist? Nähe, Wärme und bitte keine Endzeitsstimmung. So würde ich es als Betroffener haben möchten. Es ist nicht leicht dir auf deine Fragen zu antworten und noch schwerer eine Antwort zu finden.
Ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft und wenn dir danach ist,oder dir einfach was von der Seele schreiben willst, melde dich einfach wieder.

Liebe Grüsse
Gunter

25.03.2004, 15:24
Hallo Gunter,
danke für deine Antwort!Habe heute in der Sprechstunde des behandelnden Arztes um einen Gesprächstermin gebeten und man will sich bei mir melden!Du schreibst ,,austherapiert"--was kann ich darunter verstehen??Was sind die Anzeichen???
Mein Schwiegervater bekam jetzt 2x Blut am Tag--2x den Tropf angehängt.Er bekommt überall Wasseransammlungen,hat starke Blutungen aus der Nase und Blut gespuckt.Wie bekomme ich herraus,welche Zeit uns noch bleibt?Der Arzt weicht dieser Frage aus--doch für MICH ist es wichtig--ob Tage oder Wochen!!!!!Er selbst ist sich nicht bewußt,wie schlimm es um ihn steht und keiner will-kann-möchte-traut-wagt es auszusprechen!Doch ich möchte mit ihm darüber sprechen,da ich finde er hat ein Recht darauf!!!Diese schreckliche Krankheit ist immer einen Schritt schneller und was auch getan wird--DU HOLST SIE NICHT EIN--das frustriert und macht hilflos!Werde den Arzt danach fragen,ob er austherapiert ist!!!!
Liebe Grüße von KoJaname@domain.dename@domain.de

25.03.2004, 15:31
Hallo Koja,

auch mein Mann hatte Lungenkrebs im Endstadium.Ich habe versucht die letzten Tage soviel wie möglich bei ihm zu sein.Wir haben gelacht und noch Pläne für den Urlaub gemacht.Ich denke das hat uns beiden gutgetan.Versuche so normal wie möglich mit ihm umzugehen und erfülle ihm seine Wünsche so gut es geht.
Ist jetzt vielleicht blöd das zu schreiben,aber mein Mann und ich haben kein Testament gemacht und nun sitze ich hier mit einem Haufen Papierkrieg und endlosen Laufereien.Vielleicht solltet ihr auch darüber mal sprechen.
Mein Mann ist vor 2 Wochen verstorben und ich habe in den letzten Tagen bemerkt,dass ihm das Atmen immer schwerer fiel.Der Arzt sagte mir ich solle täglich Puls messen,denn wenn der Puls sehr hoch würde müsste das Herz sehr kämpfen und das wäre ein schlechtes Zeichen.Er hatte Recht.
Um ihn nicht leiden zu lassen habe ich mich entschlossen ihn dann mir Morphium behandeln zu lassen.Das hätte er auch so gewollt.Auch darüber solltest Du mit Deinem Mann sprechen.

Ich wünsche Dir alles Liebe und ich denke an Dich
Gaby

25.03.2004, 15:44
Liebe Koja
austherapiert heisst, das man nicht mehr viel machen kann, ausser lindern. Das eine Chemo zur Zumutung wird, da der Körper zu geschwächt ist. Wieviel Zeit euch noch bleibt kann dir der Arzt auch nicht genau sagen, da das Mutmaßungen wären.
Wenn du mit deinem Schwiegervater darüber reden möchtest, frage ihn doch einfach und er wird dir es bestimmt sagen ob er darüber reden möchte oder nicht. Es ist nicht leicht so etwas zu akzeptieren.
Verzweifel nicht zu stark, sondern versucht die Zeit die ihr noch habt so schön wie möglich zu leben.
Liebe Grüsse
Gunter

Angi
25.03.2004, 20:10
Hallo Koja,

das hört sich jetzt wirklich schlimm an. Du machst es schonmal richtig zuerst noch ein Gespräch mit dem behandlenden Arzt zu führen. Das mit den Prognosen ist so eine Sache, weil,die kann keiner guten Gewissens verantworten. Jeder Mensch ist individuell anders, was Körper und Geist angeht. Aber vielleicht weißt Du nach dem Gespräch mehr. LAß Dir auf alle Fälle im KH die Adresse vom Sozialdienst geben , die können dir bei den organisatorischen Sachen helfen ( nützliche Nummern bekommst du auch bei der Eingabe von Sozialdienst und dem NAmen Deines Wohnortes im google, Du kannst aber auch erzählen wo Du wohnst dann schau ich nach.)
Ich stimme auch Gunter zu,versuche mit Deinem Schwiegervater vorsichtig zu reden, ich denke Du wirst schnell merken wie er reagiert. Viel Kraft und Zuversicht für diese schweirige Zeit wünscht
Angi

cyrne
27.03.2004, 07:36
liebe koja,
lass dich von den ärzte nicht abwimmeln. du hast ein recht auf klärende gespräche. prognosen, können die jedoch keine sicheren geben, weil jeder mensch anders ist und andere faktoren eine rolle spielen. meine mama habe ich auch nach der entfernung eines drittel der lunge und entdeckten tumoren während der op mit den worten "austherapiert" nach hause bekommen. was wir zu zeit machen? wir renovieren das haus. wir halten frühjahrsputz bzw. meine freunde und ich und mama hat die wichtigste aufgabe: die verantwortung und delegation. meine alte dame (78) macht eine alternativtherapie aus der kombination mistel, medikamente und noni-saft. mail mich mal an, dann geb ich dir die genaue auflistung (steht aber auch im threat unte alternative therapien). diese wurde uns von unserem apotheker empfohlen, der diese extra bei seinem dad anwendet, der ebenfalls lk hat. das thema tot ist bei uns überhaupt kein thema mehr. anfangs ja. mama hat mit der familie zusammen ihr testament gemacht, wir haben alles bei der bank geklärt und selbst die beerdigung hat sie angesprochen. wer bei all dem gefühlsmaßig ausflippte war ich und nicht sie. ich bin erst 33 und meine alte lady 78. als nesthäckchen und nachzüglerin hänge ich viel zu sehr an ihr. mama ist eine absolute pragmatikerin: watt mutt dat mutt und ich bin der bauchmensch. das war nicht so ganz einfach für mich zu kapieren, wie ich mich verhalten muss. dank super langer chatgespräche hier und austausch im forum weiß ich es jetzt. mama ist da. sie macht pläne mit uns und wir leben einfach. das sterben kommt hinterher.
ganz lieben gruß an alle!

28.03.2004, 10:26
DANKE---
für eure tröstenden Worte und kämpferischen Einstellungen!!!Ich habe am Donnerstag 25.3. in der Praxis angerufen und um einen Gespräüchstermin gebeten,man wollte zurück rufen und das ist bis jetzt noch nicht passiert!!!Einen Erfolg konnte ich jedoch schon erringen-FREU--!!!
Mein Schwiegervater bekommt jetzt ein Spezialnahrungsergänzungsmittel auf Rezept verordnet---Oral Impact--!!!War ein kleiner Kampf mit dem Arzt,aber ich habe gesiegt!!!Wenn seine Blutwerte am Montag einigermaßen gut sind,kommt er nach Hause und die Chemo soll dann am Freitag fortgesetzt werden!Dann war er 2 Wochen in der Klinik!!Werde euch weiter berichten,da es gut tut mit Betroffenen und Angehörigen zu sprechen!!!
Liebe Grüße von KoJa
P.S. Braucht ihr Infos für Oral Impact bitte mailen!!!name@domain.de

28.03.2004, 21:59
Hallo alle vor allem KoJa

es hört sich schon etwas besser an als vor ein paar Tagen, aus diesem Grund kann dir niemand eine definitive Prognose machen. Aus diesem Grund heisst es wirklich geniesse die Zeit mit ihm sie kann dir später niemand ersetzen.

Handle viel nach deinem Bauch, du wirst egal, was du machst nichts falsch machen, also leg evtl. Schuldgefühle gleich ab.

Falls dein Schwiepa nicht darüber reden will, respektiere es und versuche es ein ander mal. Das mit dem Testament ist leider schon wichtig.

Anonsten sei einfach da für uns lass wie Gunter geschrieben keine Trübsalblasenstimmung aufkommen.

Viel Kraft, lass uns wissen wie es bei der Besprechung ging, falls du bis morgen nichts hörst, bohr nach!!!!


Liebe Grüsse Liz und Willy

28.03.2004, 23:07
Hallo Liz und Willy,
ich war heute im Krankenhaus und es ging ihm wieder schlechter!Mein Schwiepa mußte ständig Schleim erbrechen,hat den Tag über fast gar nichts gegessen (aus Angst richtig spucken zu müssen)und auch sehr wenig getrunken!Als Problem kommt noch dazu,das er Diabetiker ist und der Krebs auch schon in die Bauchspeicheldrüse übergreift.Seine Blutzuckerwerte sind entweder sehr niedrig oder sehr hoch!Durch ein harmloses Gespräch hinten herum,ist mir jetzt klar das er die Ausmaße seiner Erkrankung nicht weiß! Er meinte nur,das es ein Krebs an der Lungenspitze ist,das hat der Arzt ihm gesagt!Dabei sitzt der Krebs in den Knochen,Bauchspeicheldrüse,Niere,Leber und Metastasen auserhalb am Hals und Kopf!!!!!!!!!!--das hat der Arzt mir gesagt!Morgen wird entschieden,ob er nach Hause darf oder nicht?? Werde mich dann wieder melden!
Danke für Eure netten Antworten--Balsam für die Seele!!!
Liebe Grüße von KoJaname@domain.de

29.03.2004, 00:18
Hallo KoJa

Viel glück für Morgen....

Freuenuns von dir zu hören. Frag die Ärzte mal nach ob sich beim Primärtumor um einen Pancoast Tumor handelt, der sitzt nähmlich in der Lungenspitze.

LG Liz und Willy

29.03.2004, 21:58
Hallo Liz und Willy,
mein Schwiepa wurde heute entlassen!!!!Am Freitag soll der Hausarzt einen Bluttest machen und per Fax an die Onkologie senden.Dann wird entschieden,ob es nächste Woche Mittwoch die nächste Chemo gibt!!Er ist sehr wackelig auf den Beinen und müde!Aber immerhin ist er zu Hause und wir müssen eben gut auf ihn aufpassen!Mit dem behandelnden Arzt konnte ich noch immer nicht sprechen,werde aber morgen richtig Dampf in der Sprechstunde machen.Da ich arbeite und auch drei Kinder und einen Hund habe,ist es gar nicht so einfach---der Arzt wohnt 1 Fahrstunde entfernt!!!
Da kann ich nicht einfach mal vorbeihuschen!Morgen fahre ich erst einmal zu meinem Schwiepa und begrüße ihn.Er wohnt ca.1/2 Fahrstunde entfernt von mir!
Wünsche alles Gute
Gruß KoJa

29.03.2004, 22:02
Hallo KoJa

Ist gut zu hören dass dein Schwiepa zu hause ist, trotz allem Stress.

Denken an euch alle ganz fest. Wenn diu gelegentlich die Chance nachzufragen was für einenTumor dass es ist würde es uns schon interessieren. Willy hat ein Pancoast.

Liebe Grüsse Liz und Willy