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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aufbauendes Gedicht über den Tod


31.12.2002, 08:49
Hallo,
meine Mutter ist letzte Woche nach langem Kampf mit dem Krebs ganz friedlich eingeschlafen. In ihren Unterlagen habe ich dieses Gedicht gefunden. Erst mußte ich furchtbar heulen, aber eigentlich nur, weil es so schön ist. Wir haben es auf ihrer Beerdigung vorlesen lassen...

Der Tod hat keine Bedeutung –
ich bin nur nach nebenan gegangen.
Ich bleibe, wer ich bin,
und auch Ihr bleibt dieselben zusammen.
Was wir einander bedeuten, bleibt bestehen.
Nennt mich bei meinem vertrauten Namen.
Sprecht in der gewohnten Weise mit mir
und ändert Euren Tonfall nicht!
Hüllt Euch nicht in Mäntel aus Schweigen und Kummer –
lacht wie immer über die kleinen Scherze, die wir teilten.
Wenn Ihr von mir sprecht, so tut es ohne Reue
und ohne jegliche Traurigkeit.
Leben bedeutet immer nur Leben –
es bleibt so bestehen –
immer – ohne Unterbrechung.
Ihr seht mich nicht, aber in Gedanken bin ich bei Euch –
irgendwo, ganz in der Nähe – nur ein paar Straßen weiter.
Henry Scott Holland (1847-1918)

Eure Antje

31.12.2002, 14:32
Hallo Antje
Mein Vater ist am 30.11.02 gestorben. Ich habe das Gedicht in einer etwas abgewandelten Form von meiner Freundin in einer Trauerkarte geschickt bekommen. Ich finde es auch sehr schön und mußte auch erst mal eine Runde heulen. Ich empfinde es aber ganz genau so wie es da beschrieben ist. Ich denke oft an Papa, bin aber nicht immer nur traurig, sondern freue mich auch für ihn, daß er endlich erlöst ist und hoffe, daß es ihm jetzt wieder gut geht.....
Alles Liebe und einen guten Rutsch
Manuela

31.12.2002, 22:31
Hallo,
es ist ein sehr schönes Gedicht und vielleicht tröstet es mich eines Tages. Am 27.12.02 hat uns mein geliebter Bruder für immer verlassen. Heute, am letzten Tag des Jahres war die Beerdigung. Ich bin so unendlich traurig.

Jana

01.01.2003, 10:09
Hallo Ihr beiden,

irgendwie ist es so unwirklich, das neue Jahr zu beginnen und zu wissen, daß meine Mutter nicht mehr da ist. Ich vermisse unsere langen Gespräche jetzt schon... Und dann tröstet es mich wieder, zu wissen, daß sie nicht mehr leiden muß und ich weiß, daß sie von irgendwo her über uns wacht. Euch geht es sicher ähnlich.

Trotz allem ein gutes und schönes Jahr 2003 wünscht Euch
Antje

02.01.2003, 13:48
Hallo Antje,
das Gedicht ist sehr schön,ich weiss leider nicht, wie ich es anders beschreiben soll.Ich habe mir das Gedicht kopiert (hoffe, das ist in Ordung).
Gerne würde ich Dir tröstliche Worte schreiben, aber was ist an Worten schon tröstend?

Ich wünsche Dir alles Liebe und Kraft Deinen Weg zu gehen, Michi

03.01.2003, 10:27
Hallo liebe Antje,
meine Mutti ist am 8. September 2002 gestorben. Wir hatten alle kurz vor Ostern erfahren, daß sie Lungenkrebs hat. Es war eine sehr harte Zeit für uns alle, aber durch Ihren Mut, Ihre Zuversicht und Ihr Selbstvertrauen und Ihr positives Denken, hat sie uns allen (und besonders uns beiden) eine wunderschönes halbes Jahr geschenkt.
Ich habe und hatte immer ein ganz ganz besonderes Verhältnis zu meine Mama gehabt und sie wußte, wie sehr ich leiden werden, wenn sie einmal gehen muß. Irgendwann zwischen der 2. und 3. Chemo war ich mit Ihr im Krankenhaus auf einer Bank in der Sonne gesessen und wir haben über Ihren Tod gesprochen. Das hat sie mir dieses Gedicht aufgesagt und es mir ganz fest ans Herz gelegt. und dadurch hat sie mich in die Lage heute Wirklich daran zu glauben, daß von meiner Mutti nur der Körper gestorben ist und das Ihr Seele, alles was sie so wundervoll gemacht hat, noch existiert.

Liebe Antje, ich möchte Dir empfehlen, das Buch "Leben nach dem Tod" von A. Moody zu lesen. Es hat mir sehr sehr geholfen.
Ich möchte Dir etwas wünschen, aber ich weiß nicht so recht was. Vielleicht Kraft um die Zeit durch zu stehen...
liebe Grüße Sylvia