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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rippenfellkrebs/Pleuramesotheliom und Brustkrebs


anjamjam
08.02.2007, 00:31
hallo,

meine schwiegermutter (71) kam vor 1 1/2 wochen wegen wasser zwischen lunge und Zwerchfell ins krankenhaus, da beim punktieren in der praxis die lunge nicht wieder aufging. das wasser wurde bei op und mit drainage rausgeholt, der befund des wassers war o.k.
weil das aber nicht aufhörte, hatte sie am montag eine erneute op, wobei rauskam, daß sie krebs hat. und zwar von außen auf der lunge "wie ein rasenteppich".
die ärzte haben aber nicht gesagt, daß es rippenfellkrebs sei, da begann ich zu vermuten als ich begann im netz zu recherchieren.
die ärzte meinten, das hänge mit dem brustkrebs zusammen, den sie vor ca. 15 jahren hatte!!! kann das sein? ist es kein pleuramesotheliom? wie kann man das sicher herausfinden?
falls es rippenfellkrebs ist, welchen arzt, welche klinik könnt ihr rund um koblenz empfehlen?

vielen dank für jede info!

gruß

anjamjam

mtuc
08.02.2007, 16:25
Liebe anjamjam

Bei meiner Mutter wurde ebenfalls im Rahmen der Nachsorgeuntersuchungen (Thoraxröntgenbild (Röntgenaufnahme des Brustkastens)) eines Pleuraergusses (eben diese Wassers zwischen Lungen- und Brustfell) eine rundliche Verschattung entdeckt. Man entschloss sich, diese operativ zu entfernen und eine Gewebeuntersuchung zu machen. Es stellte sich heraus, dass es sich um ein malignes Pleuramesotheliom handelt.

Da meine Mutter nie in ihrem Leben wissentlich mit Asbest zu tun hatte, gingen wir ursprünglich ebenfalls davon aus, dass es sich um Metastasen eines anderen Tumors handelt. Bei Frauen bildet sich, vor allem bei Brustkrebs, aber auch bei anderen Tumoren, gelegentlich eine diffuse (verteilte) Metastasierung des Lungenfells. Gewissheit bringt häufig die Gewebeuntersuchung einer Probe, die während der Operation entnommen wird. Leider findet man aber auch nicht immer die Primärtumore, die für die Pleurakarzinose verantwortlich sind.

Alles in allem ist jedoch eine Krebserkrankung der Pleura keine Erkrankung, die mit hohen Heilungschancen verbunden ist. Das Pleuramesotheliom hat per se eine sehr schlechte Prognose, aber auch die Metastasen eines anderen Tumors sind leider ein Zeichen eines fortgeschrittenen Tumorstadiums und somit nicht wirklich ermutigend.

Falls es ein Pleuramesotheliom ist, würde ich Dir empfehlen, mit Deiner Schwiegermutter an eine Klinik zu gehen, die nicht nur über eine grosse onkologische, sondern auch über ein grosse thoraxchirurgische Abteilung verfügt. Meistens sind dies die grossen Universitätskliniken. Dort wird man sicher für Deine Schwiegermutter eher einen optimalen Therapieplan erarbeiten, als an einer Klinik, die mit diesesen eher selteneren Tumoren wenig Erfahrung hat.

Falls es tatsächlich ein anderer Tumor ist, was man in einer Biopsie, die bei der Operation sicherlich gemacht wurde, herausfinden würde, musst Du Dich erkundigen, wer für diese Krebsart der geeignete Spezialist in Deiner Nähe ist.

Ich hoffe, meine Erläuterungen waren nicht zu kompliziert und haben Dir weitergeholfen.

Alles Gute und viel Kraft!

anjamjam
08.02.2007, 23:18
danke dir für deine infos. genauso werden wir es jetzt machen: spezialisten suchen, kennt jemand welche im raum koblenz?

wir beginnen langsam zu begreifen, daß es so oder so eine ungünstige prognose ist.
alles, was hier diskutiert wird, chemo ja oder nein, op ja oder nein, etc. pp. fängt jetzt an. es ist sehr hilfreich, hier im forum so viel dazu zu lesen.

gruß

anjamjam