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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bauchspeicheldrüsenkrebs Endstadium


04.01.2003, 11:17
Hallo,
bei meinem Vater wurde vor einem 3/4 Jahr Bauchspeicheldrüsenkrebs, gestreut im Bauchfell, diagnostiziert. Lebenserwartung Wochen, höchstens Monate. Er bekam zwei Blöcke Chemotherapie, doch Anfang November 2002 waren die Zellen resistent und die Metastasen vermehren sich überall. Mein Vater bekommt seit vier Wochen Morphiumplaster. 3 x wurde ihm innerhalb von 21/2 Wochen ingesamt 81/2 Liter Flüssigkeit aus dem Bauchraum punktiert.
Er ist schmerzfrei, aber quält sich mit der Verdauung und Blähungen. Auch hat er keinen Appetit mehr.
Ich habe schon viele Informationen, auch bei Ärzten eingeholt, aber niemand kann es genau sagen, wie lange diese Quälerei noch dauert.
Welche Erfahrungen haben Sie als Angehörige mit den letzen Lebenswochen gemacht?
Gruß
Ulla

04.01.2003, 12:10
Liebe Ulla,

leider wird dir auch hier niemand sagen können, wie lange dein Vater noch durchhält. Es kommt unter anderem auch auf seinen sonstigen Allgemeinzustand an.

Wegen der Verdauung kann dir vielleicht jemand anderer hier mehr sagen, dieses Problem war bei meinem Vater nicht so groß. (Er bekam Kreon und Opii-Tropfen).

Auch mein Vater hatte immer wieder Phasen wo er absolut keinen Appetit hatte. Man kann sich als gesunder Mensch nicht vorstellen, dass es so schwierig ist auch nur ein paar Löffel Suppe zu essen. Ich finde es aber als zusätzliche Qual jemanden, der das Gefühl hat absolut nicht essen zu können, versuchen dazu zu zwingen (aber das ist nur meine persönliche Meinung).
Natürlich ist auch eine künstliche Ernährung möglich, aber eventuell verlängert sie nur das Leiden - andererseits vielleicht gibt das dem Patienten nochmal Kraft um weiterzukämfen. Das muss man halt individuell abwägen.

Schließlich hängt es noch davon ab, wann der Patient bereit ist loszulassen (ich meine wann für ihn der Leidensdruck zu groß wird). Ich denke auch das sollte man versuchen zu akzeptieren. Aber ich glaube und hoffe, bei deinem Vater ist es noch nicht soweit.

Es tut mir leid, dass ich dir nichts Schöneres schreiben konnte.

Alles Liebe und viel Kraft
Afra

04.01.2003, 14:18
Liebe Ulla, du brauchst jetzt für Dich ebenso viel Kraft und Stärke, um Deinem Vater beistehen zu können. Afra hat recht, Opii-Tropfen sind sehr hilfreich (gegen Blähungen, Bauchschmerzen, Krämnpfe, Verdauung etc.). Ich nehme diese Tropfen schon seit meiner OP vor 4 Jahrene und habe gute Erfahrungen damit gemacht. Frag Euren Arzt schnell danach. Falls erzögert, weil diese Tropfen als BTM-rezept (Betäubungsmittelrezept) verordnet werden, musst du darauf bestehen. Denn sie könnten Deinem Vater wirklich helfen.100 ml kosten ca. 85 Euro. Ansonsten hoffe und wünsche ich Euch, daß der Leidensdruck nicht zu groß wird. Alles Gute.

05.01.2003, 11:40
Liebe Ulla,

leider kann Dir miemand sagen, wie lange es geht. Wir haben 2 Jahre gekämpft, hatten viele schöne Zeiten und dann leider doch verloren (die Geschichte kannst Du unter meinem Namen nachlesen).
Was mir heute alles leichter macht, meine Frau hatte das Gefühl, daß wir alles irgendwiemögliche machen, daß sie alles geregelt hat, daß wir uns bedingt ausgesprochen haben. Sie ist in meinen Armen (es klingt vielleicht komisch, aber mit frisch geputzten Zähne und unter dem Duft ihres Parfüms)friedlich eingeschlafen.
Wenn Du eine Klinik suchts, die eine humane (klassische) Onkologie betreibt, wende Dich an die Leonardis Klinik in Bad Heilbrunn (keine Kassenklinik).

Viel Kraft

Claus Hansen

09.01.2003, 13:23
Liebe Ulla,

der von Dir beschriebene Gesundheitszustand deines Vaters ähnelt mit einer Ausnahme der meiner Mutter nach der Chemo. Meine Mutter hatte nach der Chemo einen Subilleus bekommen, es dauerte fast 3 Wochen bis Sie wieder Stuhlgang hatte. In der Zeit wurde Sie über die Vene ernährt, was Ihr aber nichts ausmachte, weil Sie das Essen sowieso nicht mehr riechen konnte. Diese Zeit nannte mit der Arzt noch als "gute Tage", die ich möglichst mit meiner Mutter verbringen sollte, was ich auch tat. Er "präparierte" - päppelte meine Mutter mit Vitaminen, Lysin und OPS so auf, dass Ihr Wunsch nochmal nach Hause zu kommen in Erfüllung ging. Zu Hause gab ich Ihr die Astronautenkost und lösliche Vitamine zum Trinken. Ab und zu selbstgemachtes Kartoffelpüree etwas Melone, 2 Löffel Rindssuppe usw. - aber alles ohne Zwang. Wir hatten noch ein paar schöne Wochen. Dann kam der Illeus wieder, der Tumor war ins unendliche gewachsen, was man am Bauchumfang sah. Der Rest war furchtbar weil Sie sich weigerte wieder ins Krankenhaus zu gehen (Sie hat sich 5 Tag ohne Unterlass Erbrochen - ohne Essen).
Ich musste Sie, um Sie unzuziehen, aus den Kleidern schneiden. Am 6. Tag durfte ich Sie ins Krankenhaus bringen in die Intensivstation. Sie lebte noch 8 Tage. Ich habe darum gebetet, dass Sie sterben darf.
Meine Mutter war 75 Jahre alt.
Liebe Ulla nutze jeden Tag mit deinem Vater.
Liebe Grüsse
Rosemarie

19.01.2003, 19:57
Meine Oma , 91 Jahre und Dialysepatientin hat Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen in Leber und Galle .
Sie hat Durchfall , nimmt kaum noch feste Nahrung auf und
bekommt Valeron N gegen die Schmerzen .
Ausserdem ist ihre Hautfarbe ganz gelb .Hat jemand Erfahrung ,
was noch auf sie zukommen kann und wie lange ihr Leiden noch
dauern wird ?

20.01.2003, 17:50
Liebe Jenny, wie lange Deine Großmutter noch leiden muss, kann Dir wohl niemand sagen, auch nicht, was noch kommen könnte. Ich hoffe, sie ist ärztlich in guten Händen. Dann wird man mit Sicherheit versuchen, ihre Schmerzen zu lindern - und das scheint mir das wichtigste zu sein. Schau sie hat ein gesegnetes Alter erreicht und dann diese argen Krankheiten. Da ist der Organismus ohnehin nicht mehr so stabil. Versuch, bei ihr zu sein, damit sie nicht einsam ist. Ich glaube, mehr kannst Du nicht für sie tun. Zeig ihr, daß Du sie lieb hast.LG

20.01.2003, 18:29
Liebe Hildegard , vielen Dank für deine Antwort.
Ich werde deinen Rat befolgen und viel Zeit mit
ihr verbringen ohne ,dass ich mir meine Traurigkeit
anmerken lasse . L G

14.02.2003, 17:07
Hallo,
euch allen vielen Dank für euren Zuspruch.
Ich habe mittlerweile einen schweren Weg mit meinem Vater (Schmerztherapie) durchschritten.
Ich kann nur jedem Raten für die Schmerztherapie zu kämpfen, selbst wenn ihr wie ich, mit dem Hausarzt kämpfen müsst. Ich habe noch meinen Hausarzt konsultiert. Er hat uns sehr geholfen, sich mit dem Kollegen in Verbindung gestzt - und plötzlich klappt die Sache!
Was auch wichtig ist - setzt euch rechtzeitig mit der Pflegeversicherung in Verbindung.
Mein Vater war über eine Woche im Krnakenhaus, wo er teilweise die Hölle ducrhgemacht hat. Wir haben ihn zum sterben nach Hause geholt.
wir sind tag und Nacht für ihn da.
Ich habe das Pflegebett organisiert und alles, was wir zu Pflege brauchen. Wichtig ist auch, sich rechtzeitig mit der Sozialstation in Verbindung zu setzen. Morgens und Abends kommt eine Krankenschwester der Sozialstation und hilft uns bei der Pflege.
Mein Vater muß gewindelt werden, er kann seit über einer Woche das Bett nicht mehr verlassen, er isst schon 10 Tage nichts mehr und nimmt nur Wasser zu sich.
Trotz aller schlimmen Erfahrungen hat die Begleitung meines Vaters mich stark gemacht.
Wir hoffen sehr, dass er bald erlöst wird.

Ulla

14.02.2003, 17:13
Liebe Ulla, es ist gut, daß du hier Infomationen in bezug auf Pflege etc. weiter gibst. Manche wissen so etwas gar nicht.Dir wünsche ich weiterhin viel Kraft und Deinem Vater nicht allzu viel Leiden. Alles Gute!

Claus Hansen
17.02.2003, 09:09
Liebe Ulla,
wümsche Dir weiterhin viel Kraft. Gin Deinem Vater bitte zu Versthen, daß er seine Aufgabe gut erfülölt hat und auch loslassen darf.
Alles Liebe
Claus

01.03.2003, 20:08
Hallo,
habt allen vielen Dank für euren Zuspruch.
Mein Vater ist am Freitag, den 21.Februar, friedlich eingeschlafen.
Ich bin so froh, dass wir ihm seinen letzten Wunsch ermöglicht haben, zu Hause zu sterben.
Ih habe ihm selbst die Augen geschlossen und die ganze Familie hatte Zeit, Abschied zu nehmen.
Wir alle, auch unsere Söhne, die ihren Opa liebevoll begleitet haben, standen um sein Bett. wir haben eine Kerze angezündet, geweint, erzählt.
Ich habe so viel aus dieser Zeit mitgenommen, so schwer sie auch gewesen ist.
Ich wünsche euch allen Kraft, die schwere Zeit zu überstehen.
Sorgt für eien würdiges Sterben eurer Lieben, setzt euch durch, wo es sein muss - es lohnt sich!
Ulla

02.03.2003, 10:27
Liebe Ulla, ich möchte Dir mein herzliches Beileid aussprechen und wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft. LG

02.03.2003, 13:52
Hallo.
Wenn ich das hier so alles lese, erinnert mich das stark an die Leidensgeschichte mit meinem Vater. Er verstarb fast vor einem Jahr um genau zu sein am 13.04.2002. Da war ich 23. Ich habe versucht, meine Trauer zu verdrängen und habe dann im Oktober des gleichen Jahres einen Nervenzusammenbruch erlitten. Es war die Hölle. Ich habe nur noch geweint. 2 Tage lang. Ich verschanzte mich in meinem Bett. Der Schmerz saß so tief. Es ist so dermaßen schlimm, jemanden so leiden zu sehen, den man abaritg liebt. Die Schmerzen, die ständigen höher werden Pflaster. Das ständige gestöhne vor Schmerz. Ich hasse diese Krankheit. Sie hat mir das genommen, was ich am meisten liebte. Ich bin immer noch nicht darüber hinweg. Oft sitze ich nur da, denke an die Zeiten, die ich mit meiner Familie und meinem Vater gemeinsam hatten. Heule sehr viel. Ich war seit dem Tode meines Vaters erst 2 mal an seinem Grab. Ich kann es einfach nicht akzeptieren, dass er von uns gegangen ist. Aber was rede ich da, so wird es wohl vielen gehen, die hier schreiben und versuchen, sich Hoffnung zu machen, die es überhaupt nicht gibt. Sorry.
LG Isabel

02.03.2003, 20:07
Liebe Ulla,
auch von mir mein herzliches Beileid, ich wünsche Dir alle erdenklich nötige Kraft, die Du brauchst und ich wünsche Dir, dass Deine Erinnerungen niemals verblassen werden.
Liebe Grüße, Michi

05.03.2003, 14:33
Bei meiner Tante hat man Jan.03 Bauchspeicheldrüsenkrebs festgestetll. Der Tumor ist sehr groß und inoperabel. Die Galle fließt nach außen ab in einen Beutel. Sie ist einigermaßen fit, allerdings keinen Appetit und bekommt mittlerweile geschwollene Beine. Schmerzmittel nimmt sie auch schon regelmäßig. Was hat sie für eine Lebenserwartung. Sie weiß, dasssie sterben muss. Aber ich kann es kaum glauben. Irgendwann hat ein Arzt gemeint, vielleicht habe sie noch 1/2 Jahr zu leben.

05.03.2003, 16:18
Hallo Birgit,
wie du wohl oben gelesen hast, ist mein Vater auch daran gestorben. Es ist eine sehr schleppende Krankheit. Die Schmerzmittel werden wohl bis zum Schluss immer höher werden. Bei meinem Vater dauerte es von Feststellung bis Tod ungefähr vier Monate. Es kann schon sein, dass deine Tante noch ein halbes Jahr zu leben hat. Aber dieses Leben ist kein Leben mehr. Nur noch ein dahinvegitieren. Kein Appetit ist normal. Die Verdauung funktioniert nicht mehr richtig. Versuche es mit Babynahrung aus Gläschen. Hat mein Vater sehr gern gegessen. Versuche es mal, wenn deine Tante den Anschein macht, dass trockene Haut vorliegt, Infussionen verschreiben zu lassen oder mal danach zu fragen. Du brauchst jetzt viel Kraft, wenn du sie begleiten möchtest. Du musst stark sein für deine Tante. Versuche sie so gut es geht zu hause zu pflegen.
Liebe Grüße Isabel

06.03.2003, 13:01
Hallo Afra,
Hallo an Euch

ich bin zur Zeit so fertig, dass es mir fast nicht möglich hierher zu sufen. Bis jetzt hat es mir Kraft gegeben obwohl meine Schwiegermutter noch einigermaßen beinand ist. Durch den steigenden Arbeitsdurck bin ich in meinem Büro während einer Besprechung umgefallen und ins Krankenhaus gebracht worden. Ich wurde dort von meinem Mann und Kindern abgeholt, wobei die Kleine total fertig war dass ich im Krankenhaus lag. Heute bin ich aber wieder im Büro und versuche mich am Nachmittag um meine Kinder zu kümmern. Meine Schwiegermutter ist zur Zeit im Zweithaus am Land aber ich fürchte mich schon wenn sie am Sonntag wieder zurückkommt und am Dienstag ins Krankenhaus geht. Dass heißt ab Dienstag wieder Besuche im Krankenhaus, Termine mit Ärzten. ICH habe schon furchtbare Angst, allein davon zu schreiben löst schweißnasse Hände aus und der Gedanke wie es meiner Schwiegermutter dabei gehen wird, daran darf ich gar nicht denken. Ist es Euch auch so geganen, dass Ihr am liebsten den Kopf in den Sand stcken wolltet, oder einfach nur fort zu laufen? Ich wache in der Nach auf, schweißnass mit dem letzten Traum beschäftigt, indem ich von Gallenflüssigkeit eingeschlossen war, etc. Ich komme mir schon vor wie ein Hypochonder denn ich bin es ja nicht die krank ist.
Ich hoffe ich hab Euch jetzt nicht zugemüllt mit meinem Geschreibsel aber so niedergeschrieben gehts mir für den Moment etwas besser.

Liebe Grüße
MIMI

06.03.2003, 16:04
Hallo Mimi,
hoffe, dir gehts wieder ein bißl besser, ich hab auch oft das Gefühl, alles vergessen zu wollen, aber ich muss ununterbrochen an Mutti denken, dass ich sie am Montag ins KH bringen muss zur Chemo und dann wieder die Worte von dem einen Arzt, Chemo hilft ohnehin nichts!
Es ist so einfach zu sagen, lass dich nicht fertigmachen, gell!
Ich denk an dich und schick dir ganz viele liebe Grüße!

06.03.2003, 20:18
Liebe Mimi,

du weißt, dass dieses Umfallen schon ein deutliches Notsignal deines Körpers war.

Ich kann dir nur sagen, was ich tun würde: nachdem nicht anzunehmen ist, dass die Belastung für dich in nächster Zeit geringer wird, musst du dich irgendwo zurücknehmen. Nachdem das weder bei deiner Schwiegermutter noch bei deinen Kindern sein soll, bleibt nur die Arbeit. D.h. entweder Urlaub (Zeitausgleich), Pflegeurlaub oder Krankschreiben lassen. Siehst du da eine Möglichkeit? Wenns bei der Arbeit nicht geht vielleicht eine Unterstützung im Haushalt (?), damit dir etwas Zeit für dich selbst bleibt.

Das nächste ist dich gut zu organisieren. Freunde/Verwandte kontaktieren, die dir Kinder zeitweise abnehmen können - wo sich die Kleinen auch wohlfühlen. Oder die anderes für dich erledigen können. Nimm Hilfe an, woimmer sie dir geboten wird. Glaube nicht alles allein schaffen zu müssen - damit hilfst du niemanden.

Wegen der Ängste... Ich habe (vielleicht durch meine Krankheit) gelernt Dinge die man nicht ändern kann, anzunehmen.
Während der Krankheit meines Vaters habe ich versucht, meine Ängste in Energie für Überlegungen wie ich helfen kann, umzuwandeln. Dadurch drehen sich die Gedanken nämlich nicht immer nur im Kreis, sondern bekommen eine Richtung.
Man muss sich auch bewußt sein, dass das nicht nur die Ängste um den geliebten Menschen sind, die einen quälen, sondern hier auch die Urängste vor dem eigenen Tod aufsteigen. Auch darüber nachzudenken, sollte man sich die Zeit nehmen.

Ich weiß nicht, ich kann das irgendwie schlecht erklären.

Es muss sich übrigens nicht genauso entwickeln wie von Isabel beschrieben (an dieser Stelle: tut mir sehr leid für euch, Isabel und Birgit). Mein Vater hatte nie Schmerzen, und bis auf die letzten Tage auch eine so gute Lebensqualität, dass er Reisen machte.

Also Mimi, gib die Hoffnung nicht auf (für die Kinder hat Ladina übrigens einige Buchtitel ins Forum gestellt - weiß nicht ob du es schon gesehen hast)

Hoffentlich geht's dir bald wieder besser
Liebe Grüße, Afra

12.03.2003, 16:27
Hallo, meine Familie und ich haben Ende Januar erfahren, dass mein Papa einen bösartigen Tumor in der Bauchspeicheldrüse hat. Wer hat damit bereits Erfahrungen gemacht, wie können wir ihm helfen, wie können wir ihn aufbauen? Meine Familie und ich sind total verzweifelt. Er lässt sich total hängen. Er hat seit dem 2 Chemos und 25 Bestrahlungen hinter sich, aber wie können wir ihm helfen? Gruß Tatiana

12.03.2003, 23:07
Hallo, Tatiana,

die Erkrankung ist sehr, sehr schlimm. Mein Vater hat sie auch "aus heiterem Himmel" bekommen. Seit Oktober 01 hatte er einen Husten, der nicht besser wurde. Im Februar 02 wurde dann die Diagnose gestellt. Mir fällt auch noch ein, daß er im Sommer 01 irgendwann einen wahnsinnigen Sonnenbrand hatte mit lauter Flecken wie nie zuvor. Das ging dann aber wieder weg.
Nach der Diagnose hat mein Vater fast ein Jahr lang eine Chemotherapie mit 5-FU und Cisplatin bekommen. Er hat sich die erste Zeit auch "hängen" lassen. Als er merkte, daß wir uns um ihn kümmern, mit ihm etwas unternehmen wollen - wann immer es ging - wurde es besser. Er war zu vielen Unternehmungen bereit.

Helfen ist schwierig; die Frage stelle ich mir immer noch. Irgendwie ist es aber doch richtig, dem Papa zu zeigen, daß man ihn liebt. Er weiß das dann und kämpft ein bißchen mehr, glaube ich. Und kann noch viel regeln.

Gruß
Gudrun

14.03.2003, 11:08
Hallo Afra, Hallo Engerl

Danke für Eure lieben Worte.

Habe am Dienstag erfahren, dass der Tumor sich "besser anfühlt" und meine Schwiegermutter durfte am Mittwoch nach Hause. 10 Min. nachdem sie zu Hause war, bekam mein Mann einen Anruf vom KH, seine Mutter solle sofort wieder kommen, sie haben gerade die Gallenwerte bekommen. Sie muß operiert werden - Stent. Und dann hat der Arzt noch erklärt: Lebenserwartung keine 4 Monate, es wird rapide gehen, bald Morphium etc. Mein Mann war verzeweifelt, einen Tag bekommt man eine aufbauende Nachricht und dann am nächsten Tag kommt es doppelt so hart. Heute wird (gerade jetzt) dieser Stent gelegt und am Montag kommt die nächste Chemo. Für die meiner Meinung nach gar kein Sinn besteht. Meine Schwiegermutter hat mir am Dienstag noch gesagt sie will leben, und das nicht nur 3 Jahre, das ist ihr zu kurz. Wie soll ich ihr in die Augen schauen und mir nicht anmerken zu lassen, dass ihr nicht mal 4 Monate bleiben werden. Ich habe meine Kleine (7 Jahre) für den Hort angemeldet damit sie das Leiden der Oma nicht mitansehen muß und bei Freundinen abgelenkt wird, und meinen Großen (11) einen Fahrausweis besorgt, damit er alleine nach Hause fahren kann um dort Aufgabe zu machen, anstatt mit mir im KH zu sitzen. Dazu habe ich gestern von meinem praktischen Arzt die Frage gestellt bekommen: Warum fahren sie eigentlich jeden/jeden 2. Tag ins Krankenhaus? Wer sagt dass sie das müssen? Denken sie an sich.

Ich kann doch meine Schwiegermutter nicht allein dort lassen. Mein Mann fährt in seiner Mittagspause und nach der Arbeit hin und ich bin halt am Nachmittag dort, oder auch bei ihr zu Hause damit ich Arbeiten übernehmen kann. Ich habe zu meinen Eltern keinen Kontakt und für mich war immer die Schwiegermutter meine Ma.

Es ist halt auch Selbstmitleid dabei für das ich mich auch schäme, denn ich mache mir Kopfzerbrechen wo ich meine Kids in den Sommerferien hingeben werde bzw. dass ich in der Firma auf keine Dienstreise gehen kann (mein Mann arbeitet bis 18 Uhr und die Schule schließt um 17 Uhr), bzw. können mein Mann und ich nicht mehr ohne Kids weggehen weil ich außer die Schwiegermutter niemanden habe um aufzupassen. Momentan geht mir viel im Kopf herum und ich fürchte mich schon heute ins KH zu fahren, vielleicht nehme ich auch den einfacheren Weg: Ich werde nicht hinfahren, als Ausrede mit den Kindern lernen und den Besuch auf morgen verschieben.

So, jetzt werde ich versuchen hier in der Arbeit einiges weiter zu bringen und mich abzulenken.

Liebe Grüße
MIMI

14.03.2003, 14:01
Liebe Mimi,

ja, so eine Krankheit verändert sehr vieles - nicht nur gefühlsmäßig, sondern auch im Alltagsgeschehen.

<<Und dann hat der Arzt noch erklärt: Lebenserwartung keine 4 Monate, es wird rapide gehen, bald Morphium etc.>>

Schau, das sind die Erfahrungen des Arztes im Durchschnitt - es muss aber nicht genauso kommen.
Mein Vater hatte (trotz aller Prognosen)keine Schmerzen - es kommt halt auch darauf an, wie stark der Tumor auf die Nerven drückt.

WENN Schmerzen auftreten, ist eine GUTE Schmerztherapie notwendig. Es gibt da mehrere Möglichkeiten die überlegt werden können. Da sollte auch von Seiten des Patienten nicht aus falschem Stolz (das halte ich schon aus) oder Angst (süchtig zu werden) Hilfe abgelehnt werden.

<<Montag kommt die nächste Chemo. Für die meiner Meinung nach gar kein Sinn besteht.>>

Auch eine Chemo kann Schmerzen reduzieren, oder das Tumorwachstum verlangsamen. Außerdem habe ich (auch bei meinem Vater) gesehen, dass die meisten Menschen diese Hoffnung und das aktive Mithelfen brauchen (z.B. mittels Chemo oder wovon derjenige halt glaubt, dass es helfen könnte).

<<Wie soll ich ihr in die Augen schauen und mir nicht anmerken zu lassen, dass ihr nicht mal 4 Monate bleiben werden.>>

Wer weiß schon, ob es wirklich nur 4 Monate sein werden. Diese Aussage soll dir nur bewußt machen, dass eure gemeinsame Zeit vielleicht nicht mehr lange sein wird (eigentlich gilt das ja für jeden von uns - wir denken nur nicht daran, solange wir gesund sind). Sieh es als Chance, dass du (mit diesem Wissen) nun Zeit hast (anders als z.B. bei einem Unfall) deiner Schwimu noch näher zu kommen, ihr deine Gefühle zu zeigen, kleine Freuden zu machen...

Wenn sie sagt: "ich möchte noch mindestens 3 Jahre leben", dann sag drauf: "das wünsche ich dir" - das wäre doch eine ehrliche Antwort!?

Ich finde es total lieb von dir, dass du dich so um deine Schwiegermutter kümmerst - aber es soll halt wirklich nicht über deine Kräfte gehen. Mit Kindern ist das natürlich nicht so leicht. Vielleicht ist es auch eine Möglichkeit, dass dein Sohn nach der Schule zu einem Freund nach Hause darf, und du ihn nach dem KH abholst? Viele Mütter haben da gar nicht soviel dagegen (zu zweit sind die kids ja manchmal angenehmer als alleine ;-) )

<<...ich mache mir Kopfzerbrechen wo ich meine Kids in den Sommerferien hingeben werde...>>

Mach dir jetzt noch nicht Gedanken darüber, was einmal sein wird. Das ist verschwendete Energie. Wenn es so kommen sollte, ist immer noch Zeit sich den Kopf zu zerbrechen. Und es wird sicher Lösungen geben (z.B. eine Studentin oder ein Mädel/Bursch in der Nachbarschaft, die die kurze Zeit bis dein Mann nach Hause kommt für ein bisschen Taschengeld überbrückt...)

Fürchtest du dich vor dem KH, weil du nicht weißt wie du mit deiner Schwiegermutter umgehen sollst, was du sagen sollst?

Auch ich bin vor dieser Frage gestanden. Falls du Lust hast, kannst du mein post und die Antworten darauf nachlesen:
Forum für Angehörige: "Sie will dass ich gehe" von Harald, Seite 4, vom 31.5.2002.

Wünsche dir alles Gute und viel Kraft
Afra

14.03.2003, 14:06
Hab euch ein posting von mir aus dem "Forum für Angehörige" hierherkopiert. Es geht zwar um einen anderen Krebs, aber die Aussage ist wohl allgemein gültig und gibt vielleicht ein bisschen Hoffnung.

Hallo,

vor einigen Tagen hab ich einen interessanten Bericht über Spontanheilungen im TV gesehen.

In einem Fall ging es um einen Mann mit Leukämie im Endstadium. Die Ärzte waren mit ihrer Weisheit am Ende, und auch der Patient glaubte nicht mehr an eine Heilung. Er war im Krankenhaus, und hatte durch seine starke Gewichtsabnahme nichts mehr anzuziehen. So bat er seine Frau ihm 2 Hosen zu kaufen.

Als seine Frau dann im Geschäft stand, und die Hosen durchsah, kam ihr der Gedanke: " zahlt sich das überhaupt noch aus, soll ich nicht vielleicht die billigere nehmen, oder vielleicht nur eine statt beider?

Gleichzeitig erschrak sie heftig über ihre Gedanken - sie liebte doch ihren Mann. Auch zu Hause musste sie noch lange darüber nachdenken. Und da erkannte sie: " DAS MORGEN IST IMMER GLEICH WICHTIG; EGAL OB DANACH NOCH 40 JAHRE KOMMEN ODER NUR NOCH EIN TAG.

Sie sagt, dass wäre innerlich für sie eine Wende gewesen.

Der Mann kam nach Hause zum Sterben - er wartete darauf - aber es passierte nichts. Nach einiger Zeit merkte er, dass es ihm besser ging (hab leider vegessen, nach welcher Zeit das war). Schließlich verständigte er sein Krankenhaus, dass er noch lebte. Die konnten es gar nicht glauben. Heute ist er gesund.

Was diesem Mann noch wichtig war zu sagen ist: "dass für seine Spontanheilung nicht der eigene Wille, oder das positive Denken verantwortlich war. Er hatte sich schon aufgegeben." Und er glaubt, dass man dem Patienten viel Druck auferlegt, indem man sagt, er müsse nur mit aller Kraft wollen und positiv denken, dann könnte er gesund werden.

Tja, sowas passiert wohl selten - aber es passiert. Übrigens nicht irgendwo im fernen Amerika, sondern - in diesem Fall - in Österreich.

Wünsche euch alles Liebe und Gute
Afra

15.03.2003, 17:13
Liebe Afra,

den Bericht hab ich auch gesehen, bist du von Wien?
Ich hab das meiner Mutti erzählt, sie hat am Montag die erste Chemo gemacht und ich denk mir, egal ob die Ärzte jetzt sagen, 6 Monate noch - sie ist da, sie lebt, sie sieht mich an und das ist es was zählt!! Würde es ihr doch nur ein bißchen besser gehen, ich wünsche es mir so sehr.
Der Bericht hat mir viel Mut gemacht und sowas sollte man viel öfter nähergebracht bekommen!
Liebe Grüße aus Österreich!

17.03.2003, 13:40
Hallo zusammen
War wieder mal im Forum da ich mich immer wieder dabei ertappe wie die Sache mich nicht loslässt. Meine Mutter starb Anfang Oktober letzten Jahres an einem Pankreaskarzinom mit Lebermetastasen. Dies 7 Monate ab der Diagnose. Sie war damals 55 Jahre alt. Wie viele von euch wissen war die letzte Zeit relativ schlimm. Gottseidank haben die Ärzte im Spital wo sie die letzten 4 Wochen verbrachte von Anfang an auf eine möglichst schmerzlindernde Therapie gesetzt und gar nicht erst wieder mit einer Chemo begonnen. Meine Mutter wollte auch keine Chemo mehr da die letzten der 16 verabreichten Chemotherapiene (Gemzar & 5 Fluorouracil) echt die Hölle waren und sie sich mit ihrem Schicksal abgefunden hatte. Ihr wurden gewisse Nerven am Rückgrat die für das Schmerzempfinden zuständig sind verödet. Zusätzlich erhielt sie eine Medikamentensonde in der Bauchregion wo sie sich mit Hilfe einer Pumpe die sie ständig bei sich trug die Schmerzmittel selber verabreichen konnte. In den letzten Tagen mussten wir Kinder dies für sie tun da sie keine Kraft mehr hatte die Knöpfe zu drücken. Am Schluss gab man ihr noch ein Schlafmittel damit sie möglichst sanft auf die andere Seite abgleiten konnte. Wir waren bei ihr als sie gehen durfte.
Diese Krankheit ist so verdammt heimtückisch. Meine Mutter war eine lebenslustige Person die nicht von Anfang an aufgab gegen die Krankheit zu kämpfen. Auch ich habe immer auf ein Wunder gehofft aber schlussendlich musste ich mir doch eingestehen dass in unserem Fall die Ärtze recht hatten mit ihrer Diagnose von wegen unheilbar und eine Frage der Zeit. Im nachhinein bin ich froh dass ich in diesen letzten 7 Monaten die ich meine Mutter noch miterleben durfte die Zeit so intensiv wie nur möglich mit ihr verbracht habe. Wir haben über dies und das geredet, oft zusammen gelacht und die Kindheit mit allem was dazu gehört Revue passieren lassen. Auch wenn es nicht immer einfach war das Nervenkostüm auf einem erträglichen Level zu halten.
Jetzt sind schon etwas mehr als 5 Monate vergangen und das Leben muss weiter gehen. Ich gehe so jeden Monat einmal auf den Friedhof und bringe eine Kerze und Blumen. Nachts liege ich manchmal wach und erlebe die letzten Tage im Spital nochmals mit. Dann sage ich mir jeweils das ein "was wäre wenn" nichts mehr nützt. Der Tod gehört zum Leben dazu wie das geboren werden. Die einen müssen früher gehen als die anderen. Wunder gibt es immer wieder wie es in einem Lied so schön besungen wurde, aber wir hatten halt nicht das Glück.
Ich wünsche euch Angehörigen von Betroffenen allen alles alles Gute, gebt euren liebsten Kraft gegen die Krankheit zu kämpfen und wenn sie es nicht schaffen dann lasst sie in dem Wissen gehen, dass sie gehen dürfen.
Liebe Grüsse,
Sakari.

17.03.2003, 15:13
Hallo Burgi,

ja, seit 3 Jahren lebe ich nun in Wien.
Ich wünsche deiner Mutter und dir alles Gute - lasst den Kopf nicht hängen.

Liebe Grüße auch an dich Sakari!

Afra

18.03.2003, 12:08
Hallo Afra,

vielen Dank für deine Worte, ist immer so schwer hilflos zusehen zu müssen und manchmal frage ich mich, wie ihr das alles so hinkriegt.
Und weißt du diese Arroganz der Ärzte diese Götter in Weiß, denen du jede Antwort rausziehen musst, das macht es auch nicht leichter!
Liebe Grüße und danke nochmal!

07.04.2003, 18:44
Hallo!
Ich bin das erste Mal hier gelandet und habe so manches Taschentuch neben mir liegen. Meine Mutter ist gerade 58 Jahre alt geworden. Bei ihr wurde diese unfassbare Krankheit im Dezember letzten Jahres festgestellt. Von heute auf morgen ändert sich einfach alles. Ich habe vor 3 Jahren erst meinen Vater durch Krebs verloren. Meiner Mutter geht es so rapide schlechter. Sie hat überhaupt keine Zeit zum Luft holen. Sie ist seit Dezember jetzt schon das dritte Mal im Krankenhaus. Das zweite Mal jetzt wegen der Gallenblase. Sie hat keine Metastasen, aber der Tumor drängt sich in alle umliegenden Organe. Sie ist jetzt schon auf 44 kg abgemagert und ist ständig gelb im Gesicht. Die Ärzte sagen, dass bei dieser Form von Krebs Chemotherapie keine Hilfe ist, also überhaupt nichts bringt. Sie hat solche Schmerzen und will nur noch sanft einschlafen. Ich habe Probleme damit, so kampflos aufzugeben. Sie ist doch so jung und hat so viele Pläne. Wie geht ihr damit um? Ich laufe nachts wie ein Tiger im Haus herum. Gerade die Nacht ist immer schlimm. Da wird man nicht abgelenkt und das Gehirn läuft auf Hochtouren.
Liebe Grüße an alle und hoffentlich viele Antworten.

07.04.2003, 20:05
Liebe Corinna!Es tut mir sehr leid, dass es Deiner Mutter so schlecht geht.Und ich kann Dich sehr gut verstehen, dass Du nicht aufgeben willst. Ich habe heute meinen lieben Opa durch diese schreckliche Krankheit verloren.Vor drei Wochen erst wurde es diagnostiziert. Und er hat bis gestern noch geglaubt, dass es ihm besser gehen wird.Aber er hatte schon Wasser in der Lunge.Heute morgen ist er dann eingeschlafen, als wir alle bei ihm waren und es hat uns sehr geholfen Ihn gehen zu lassen.
Ich wünsche jedem ein möglichst langes Leben, aber manchmal ist es besser, wenn man nicht mehr leiden muss.Gottseidank ist ihm und uns viel Leid erspart geblieben. Der Arzt hatte ihm noch max. 6 Monate gegeben und ich hatte furchtbare Angst, weil ich so viel schreckliches gelesen habe, dass uns noch hätte bevorstehen können. Ich wünsche Dir viel kraft und Deiner Mutter, dass Sie nicht leiden
muss. Wichtig ist, dass man im Sinne des Erkrankten handelt, so schwer es fällt Abschied zu nehmen. Liebe Grüsse und viel Stärke sendet
Susan

08.04.2003, 10:09
Hallo Susan! Vielen Dank für Deine Antwort. Das Du Deinen Opa verloren hast, tut mir sehr leid. Ich versuche, meine Mutter loszulassen. Aber die Angst vor dem, was hinterher kommt, dieses Vermissen, ist sehr groß. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis - sie ist wie eine beste Freundin für mich. Meine Familie und ich sind erst vor einem Jahr in ihre Nähe gezogen, da auch mein kleiner Sohn sie abgöttisch liebt. Morgen wird sie zum vierten Mal operiert. Sie hofft, dass sie während der Narkose einschläft. Ich hoffe und glaube immer noch an ein kleines Wunder.
Liebe Grüsse
Corinna

09.04.2003, 08:35
Guten Morgen Corinna.Ich kann sehr gut nachfühlen wie es Dir geht.Meine Familie hat auch ein sehr inniges Verhältnis und wenn ich mir vorstelle meine Mutter müsste uns jetzt verlassen, wüsste ich auch nicht mit dem Schmerz umzugehen,ich denke auch Deine Mutter weiß, wie sehr Ihr sie liebt und das macht natürlich auch für sie den Abschied viel schwerer.Ich habe mit meiner Mutter,meinem Vater und meinem Bruder am Sterbebett gesessen und habe darauf bestanden, dass wir Ihm sagen, dass er gehen darf.Dass wir Ihm nicht böse sind dass er uns verlässt und dass wir Ihn nicht vergessen.Das hat uns allen ein wenig innere Ruhe gegeben.Ich denke, dass es gut ist zu trauern, zu schreien oder zu weinen , den lieben Gott und das Schiksal zu verfluchen.Aber all das tust Du für Dich und es hört sich vielleicht nach einer leeren Phrase an, aber Deine Mutter wäre erlöst und müsste nicht mehr leiden und das würde Dich bestimmt auch erlösen, von Ungewissheit und von den Schmerzen, die Du mit Ihr erleidest.Auch das hört sich vielleicht nach einer leeren Phrase an, aber unsere Liebsten leben immer ein Stück weiter in uns.In Dingen, die wir von Ihnen gelernt haben, in Schönen Erinnerungen, in Träumen und in unserem Herzen.
Ich wünsche für Dich und Deine Familie nur das Beste. Susan

08.05.2003, 09:25
Hallo Afra!

Hier bin ich wieder mit einer Frage an Dich. Im Moment bin ich eher nur Leser des Forums aber jetzt muß ich doch wieder aktiv werden. Meine Schwiegermutter durfte vor Ostern aus dem KH und ich habe sie eine Woche am Land betreut. (sie hat aber vor Erschöpfung überall eingeschlafen aber wenigstens ein bischen gegessen). Nach ihrem Urlaub begann die tägliche Strahlenterapie. Gestern nach der 10. Bestrahlung hat sie mich angerufen und nur geheult. Denn unseren Hund könnten wir einschläfern wenn es ihm so ginge und sie muß so leiden. Sie hat schwerste Durchfälle, wenn sie auch nur 2 Löffel Suppe ißt, rinnt es schon und sie bemerkt es noch dazu gar nicht. Sie hat Schmerzen im Magen und Darmschneiden. Gestern fiehl mir auf, dass ihr Bauch angeschwollen ist. (Wasser oder Tumor?) Als ihr nach der Bestrahlung übel wurde, kam eine Ärztin gab ihr 2 Tabletten gegen den Durchfall und das wars. Obwohl es rinnt immer noch. Sie ist total zittrig und geschwächt und wenn sie 5 Schritte geht taumelt sie herum und fällt fast nieder. Sie hat 2 künstliche Hüftgelenke und seit einigen Tagen Schmerzen beim gehen, vor allem in den Hüften. Meine Idee wäre das Krankenhaus aber sie will unter keinen Umständen dort hin (außer zur Bestrahlung und ab nach Hause). Ist auch verständlich. Sie bekommt Mundidol Tabletten und anderes aber ist das nicht zu wenig? Gerade bei diesem Krebs in dem Stadium muß man doch in der heutigen Zeit eine geeignete Schmerztherapie bekommen. Steht doch in jedem Buch, aber in der Praxis siehts anders aus. Ich möchte sie nicht gegen ihren Willen ins Krankenhaus schaffen aber sie so leiden zu sehen mit diesen Schmerzen und Erschöpfung ertrage ich auch nicht. Bei meinen Kindern hat sich die Situation gebessert. Für sie ist es sogar leichter geworden. Sie sehen die jetzige Oma (vorher eine rundliche jetzt aber eine dünne, abgemagerte Frau; vorher hat sie Karten gespielt, mit ihnen gekocht und geknuddelt, jetzt schläft sie nur und vor allem ist sie sehr schnippisch und rechthaberisch), die Kinder sehen diesen Verfall deutlich und wenn sie sie besuchen begrüßen sie sie erzählen kurz was und gehen ab zum Fernseher. Für mich ist die Betreuung unheimlich schwer. Ich bin berufstätig mit 2 Kindern, leider ist mein Schwiegervater selbst gehbehindert und fast blind d.h. er sieht gar nicht wie schlecht es ihr geht und er ist vor allem in einem Alter wo sein Egoismus stark ausgeprägt ist, er will es auch nicht sehen. Denn er hat Durst und sie muß ihm etwas bringen!!! Auch wenn ich für sie Haus- und Gartenarbeiten, einkaufen etc. übernehme, ich kann nicht jeden Tag um sie herum sein, dabei bräuchte sie gerade jetzt jemanden der ihr öfters Kleinigkeiten zum Essen anbietet etc. Insofern wäre das KH doch etwas geeigneter, doch gegen ihren Willen?
Liebe Afra, ich weiß schon, dass es schwierig ist jemanden etwas zu raten, aber alleine das Aufschreiben hat mir schon etwas geholfen.
Liebe Grüße aus Wien

Mimi

09.05.2003, 12:32
Hallo Mimi,

mein Vaterhat Immodium-Tropfen gegen Durchfall bekommen - die haben sehr gut gewirkt (hab von denen auch hier im forum schon öfter gelesen)

***Sie bekommt Mundidol Tabletten und anderes aber ist das nicht zu wenig? Gerade bei diesem Krebs in dem Stadium muß man doch in der heutigen Zeit eine geeignete Schmerztherapie bekommen.

Mit Schmerzmitteln kenne ich mich nicht so aus - mein Vater hatte kaum Schmerzen. Aber du hast recht - sie sollte eine optimale Schmerztherapie bekommen.

Vielleicht kannst du dich auf der Station wo sie gelegen ist erkundigen, ob so eine Schmerztherapie ambulant durchführbar ist, oder wenigstens so, dass sie nur ein-oder zwei Nächte bleiben muss.

Weiter oben schreibt Sakari über die Möglichkeit einer Schmerzpumpe (das hatte mein Vater kurz nach der OP - war recht gut; konnte er selber dosieren); bzw. über Abtötung von Nerven im Rücken - auch das hatte man Anfangs bei ihm überlegt, aber die Schmerzen hörten von alleine recht bald auf - so war es nicht mehr nötig.

Dass deine Schwimu so schnippisch ist, zweigt wohl, dass sie mit ihrer Situation nicht gut zurecht kommt - ist ja auch kein Wunder. Hab das schon über so viele Krebspatienten gehört. Auch mein Vater (sonst überhaupt nicht so) war zu meiner Mutter oft ungerecht. Darüber darf man nicht traurig sein - es am besten als Teil der Krankheit ansehen und nicht an sich heranlassen.

Du kannst nicht auf Dauer alles für sie erledigen Mimi - das geht über deine Kräfte! Versuch doch eine Heimhilfe (Krankenbetreuung) zu bekommen. Hab leider keine Ahnung wo man die herkriegt (mir fällt jetzt nur Caritas) ein, aber erkundige dich vielleicht auf der Krankenkasse oder im Krankenhaus. Du müsstest ja auch ein Pflegegeld bekommen - so wie es deinen Schwiegereltern geht.

Aber vielleicht kannst du ihr sagen - nur zum aufpäppeln - für einige Tage ins Krankenhaus.

Ich fürchte ich war keine große Hilfe.
Fein, dass es weinigstens deinen kids ein bisschen besser geht.

Liebe Grüße aus Wien zurück
Afra

14.05.2003, 09:14
Liee Afra!

Danke dass Du Dir die Zeit nimmst mir zu antworten. Ich hatte einen besch... Muttertag. Ich habe das Essen zu meiner Schwiegermama mitgenommen aber dort hing der Haussegen mehr als nur schief. Mein Schwiegervater hat sie angeschrien weil sie alleine einkaufen fuhr und dann ihn die Einkäufe hineintragen ließ. Sie solle sich doch von mir helfen lassen, dass will sie aber nicht, sie will mich nicht noch mehr belasten und vor allem wenn es ihr im Moment wieder etwas besser geht dann will sie auch was selber machen. (ich kann das gut verstehen denn sie war immer ein Mensch der alles selber macht), die Stimmung war natürlich super. Sie hat nur mehr geweint, Leben will sie sowieso nicht mehr und dann hat sie uns noch ihren Bauch gezeigt, den Tumor kann man schon durch die Bauchdecke sehen man glaubt es kommt ein Tennisball heraus, und darunter dürfte der Bauch leicht mit Wasser aufgeschwemmt sein. Sie hatte aber solche Schmerzen (ein Stechen auf der Seite) dass sie geschrien hat, sie wollte aber nicht ins Spital. Sie hat diese Woche die letzten Strahlen-Termine und wird dann sicher einen Termin zur "Begutachtung" bekommen, vorher will ich sie gar nicht hineinschicken. Solange es einiger Maßen geht soll sie ihre Heimatumgebung haben. Irgendwie hab ich das Gefühl wenn sie wieder im KH drinnen ist, kommt sie so schnell nicht wieder heraus. Ich hoffe zwar mein Gefühl irrt sich, aber ich habe schon oft Vorahnungen gehabt die sich auch meist erfüllt haben. Ich danke Dir für Deine Zeilen. Ad. Pflegegeld - sie hatte schon die Untersuchung dazu aber noch ist es nicht bewilligt. Das dauert alles so lange und ich habe mich inzwischen um eine private Putzfrau gekümmert. Wobei um das gehts gar nicht so. Sie bräuchte meiner Meinung nach jemanden der ihr immer wieder Kleinigkeiten zum Essen anbietet oder einfach nur da ist. Und dass ich das nicht kann tut mir sehr weh.
Liebe Grüße
MIMI

14.05.2003, 11:27
Liebe Mimi,

Ja, das glaube ich dir, dass dir das weh tut; und es ist sehr traurig, dass ihr Mann so reagiert. Es ist ein Teufelskreis - ich weiß.
Vielleicht kann sie wenigstens beim nächsten Bestrahlungstermin um ein stärkeres Schmerzmittel bitten? Ich bin sicher, da gibt es Möglichkeiten - es müsste halt eines sein, dass nicht benommen macht - wo sie doch zu Hause noch so vieles machen möchte.

**Solange es einiger Maßen geht soll sie ihre Heimatumgebung haben. Irgendwie hab ich das Gefühl wenn sie wieder im KH drinnen ist, kommt sie so schnell nicht wieder heraus.

Da könntest du schon recht haben - auch sie spürt wahrscheinlich, dass sie ziemlich am Ende ihrer Kräfte ist, und es kann schon sein, dass eine Einweisung ins Krankenhaus bewirkt, dass sie sich fallenläßt.

**Sie bräuchte meiner Meinung nach jemanden der ihr immer wieder Kleinigkeiten zum Essen anbietet oder einfach nur da ist.

Ja, das tut wohl jedem - vor allem einem Schwerstkranken gut. Gibt's vielleicht eine Nachbarin mit der man was arrangieren könnte?
Mimi, ich finde es wirklich bewundernswert, wie du deine Schwiegermutter umsorgst - mehr geht einfach nicht mit 2 kleinen Kindern. Das spürt sie auch sicher - auch wenn sie es vielleicht nicht sagt!!

Ich wünsche dir viel Kraft(wünschte ich könnte dir besser helfen)
Alles Liebe
Afra

14.05.2003, 18:18
Hallo Mimi, sprich doch Euren Arzt mal auf Opii-Tinktur-Tropfen an. Die habe ich gegen Durchfall bekommen und nehme sie heute (nach 4,5 Jahren) immer noch. Ich meine, Afra hätte auch mal geschrieben, daß ihr Papa Opii bekommen hat? Hallo Afra, ich hoffe, Dir geht es gut??? Liebe Grüße an alle

14.05.2003, 18:39
Liebe Hildegard,

nein, das war Immodium - aber er hatte das Problem nur kurz und nicht so stark. Ich mail dich an.

Liebe Grüße, Afra

03.06.2003, 10:44
Hallo an alle die hier hereinschauen.
Ich habe in letzter Zeit vor allem in "Meine Mutti hat vermutlich auch BSDK" gelesen, mich darin wiedergefunden und mitgeweint.
Meine Schwiegermutter ist am Donnerstag verstorben. Das letzte Wochenende haben wir (mein Mann und die Kinder) mit ihr verbracht und ihren letzen Geburtstag mit ihr so wie sie es wollte beim Heurigen mit ihr gefeiert. Am Montag mußten wir sie ins KH einliefern lassen und ich habe sie dort besucht. Aber dieses letzte Wochenende hat uns nochmehr aneinander geschweißt. Am Donnerstag hat uns das KH verständigt, ihr Puls sei herabgefallen und wir sind sofort zu ihr aufgebrochen (die Kinder ließen wir zu Hause schlafen). Sie hat und noch erkannt, sie hatte entsetzliche Panik, da sie keine Luft bekam, wir haben sie beruhigt, die Hand gestreichelt und dann bekam sei ein Rauschgift gespritzt (lt. Aussage der Schwester das die Panik löst und sie besser atmen kann). Sie hatte trotzdem noch panik im Blick, aber wir verstanden sie nicht mehr. SIe hat auf euns eingeredet aber wir wußten nicht was sie sagt. Mein Mann hat dann doch das Wort Wasser herausgehört, ihr ein Glas gegeben mit dem Scherz: Hättst nicht lieber ein alkoholfreies Bier" worauf sie gelächelt hat und dann... hat sie ins Leere geblickt uns nicht mehr wahrgenommen, die Athmung wurde weniger und setzte dann aus, und dann hörte auch das Herz zu schlagen auf. Beim Aussetzen der Athmung fing es an zu regnen und beim Herzsctillstand hörte es auf. Das war für mich ihr Zeichen. Ich war immer der Meinung ich müsse sie loslassen, aber das war es nicht. Ihr Herz gehörte meinem Sohn (nicht meiner Tochter) und am Vorabend habe ich mit ihm 2 Stunden lange geredet er sagte er will sie nicht mehr besuchen, er kann sie nicht mehr ansehen. und wir sprachen darüber das sie sterben wird und er beendete das gespräch mit den worten: Für die Oma wird es eine Erlösung sein". Und die Krankenschwester im KH sagte mir genau zu dieser Uhrzeit hat es bei meiner Schwiegermutter angefangen. Für mich war das das Loslassen des Enkels und auch wenn einige mich belächeln es helfen mir gerade diese Zeichen. Meine Tochter (7 Jahre) hat mich in den Arm genommen und erklärt: Mama das ist das Leben, das kann man nicht verändern. Und jetzt weißt du das ich recht hatte als ich sagte ich lade die Oma nicht zu meiner Hochzeit ein, denn da ist sie tot. Dafür haben wir jetzt einen Stern mehr. Denn der den wir gestern gesehen haben, den gab es vorgestern nicht.

Und dann gibts noch den Volksmund der da sagt: Einen holen sie sich.

Am Sonntag ist die Frau vom Taufpaten meines Mannes gestorben. Er war der Jugendfreund meineer Schwiegermutter und die "Tante" die verstorben ist hat mit meiner Schwiegermutter am land sich ein Haus geteilt und auf allen Fotots fiehl mir jetz auf. Waren immer die Schwiegermutter und die Tante gemeinsam drauf. Und auch im Tod sind sie wieder vereint. Wir haben nächste Woche gleich beide Begräbnisse.

Ich danke diesem Forum für die Unterstützung und Kraft die ich hier bekommen habe und vor allem Burgi und Afra für die liebevollen Antworten.
Ich möchte auch noch ein Gedicht (ich habs auch auf die Parten drucken lassen) hier hereinschreiben:

Wir fühlen tief und schmerzbetrübt,
das Glück mit Dir entschwinden
doch Liebe die Dich immer liebt
wird einst Dich wiederfinden

Mimi

03.06.2003, 11:45
Liebe Mimi,

bin in Gedanke bei Dir und möchte Dir meine aufrichtige Anteilnahme mitteilen.
Mimi, Dein kleiner Sohn hat recht - für Oma wird es eine Erlösung sein - er hat sich von ihr verabschiedet und weiß ganz genau, dieser eine, dieser ganz besondere neue Stern, dieser wird Euren Weg begleiten . .für immer!

Ich wünsche Dir sehr, dass Du nun ein bisschen zur Ruhe kommen kannst, Dich erholen kannst und ich wünsche Dir viel, viel Kraft und Liebe auf all Deinen weiteren Wegen!

04.06.2003, 08:31
Liebe Mimi,

es tut mir sehr leid für euch, dass deine Schwiegermama nun gegangen ist!
Aber wie schön, dass ihr noch beim Heurigen mit ihr feiern konntet! Ihr habt ihr damit sicher noch eine große Freude machen können!

Mit dem Loslassen, haben wir übrigens ähnliche Erfahrungen gemacht - da gibt es nichts zu belächeln.

Ich wünsche euch viel Kraft für die nächste schwierige Zeit. Auch dass deine Kinder damit zurechtkommen! (Achte auf ihre Träume - ich hab das anfangs versäumt. Kinder spüren oft mehr als wir Erwachsene)

Alles Liebe für eure Zukunft
Afra

Biggy44
04.06.2003, 13:35
Liebe Mimi,
auch mein Beileid...du schienst sehr an deiner Schwiegermutti zu hängen?
Ich habe mich nun ein bisschen rarer hier gemacht, vielleicht auch verständlich für alle anderen...
Mein eröffnetes Thema ist ja nun auch "abgeschlossen", deshalb werde ich mich hier und da mal zu Wort melden.
Ich glaube wer daran glaubt, dass es nach dem Tod irgendwie weietrgeht, und dabei ist es ganz gleich, ob jemand das nach der Kirche ausklegt oder einfach anders, der ist ebsser dran als jemand, der sagt: Nach dem Tod ist es aus und vorbei, der Mensch hat gelebt und ist einfach weg. Basta.
Es gibt ja genug Menschen, die das so nüchtern sehen. Eigentlich schade, finde ich.
Ich habe Mutti gesagt, sie soll mir bitte ein Zeichen schicken, irgend eins, wenn ich mit ihr spreche, sie rufe... Bis jetzt erfolgte keins. Mir ist es aber zu wenig einfach zu denken, aus und Schluss. Dazu denkt der Mensch in zu eng gehaltenen Dimensionen, versucht er zu viel zu erklären und kann es doch nicht immer....
Vielleicht finden manche, die heir lesen, auch meine Ansicht eigenartig, aber jedem das Seine, denke ich, und das Gegenteil hat auch noch niemand wirklich beweisen können.
Als es meienr Mutti zu Hause immer schlechter ging, ihr Sterben immer näher rückt, bekam das Alpenveilchen, welches sie mir vor einigen Monaten als Dankeschön geschenkt hat, als sie "wieder einmal aus dem KH kam, und ich für den Vati oft Mittag mitgemacht habe, oben bei ihr die "Feinarbeiten" in der Wohnung gemacht habe, plötzlich wieder Knospen. Nie hat ein abgeblühtes Alpenveilchen bei mir wieder zu blühen angefangen. Ich weiß auch nicht, ob das zu der zeit üblich ist??? Nun wird es bald blühen. Ich wollte es schon wegwerfen, da es kaum noch Bätter hatte, mies aussah. An dem Tag als ich genau wusste, sie wird bald sterben habe ich es behalten, weil es die letzte Blume ist, die Mutti selbst ausgesucht und gekauft hatte....
Ich habe ihr auch 2 Wochen vor dem Tod gesagt, dass ich das nicht ertrage, sie mich ja kennt... Ich habe es auch von mir gedacht, habe doch schon seit Januar Stunden lang geheult, weil ich sah was los ist, dass ich sie bald verlieren werde...
Und nun, da ich alles getan habe in den letzten Wochen, da ich dabei war wie sie es wollte, als sie von dieser Welt ging, bin ich eigenartig gefasst, zufrieden. Fast erschreckt mich das, ehrlich gesagt... Ich kenn mich nicht so, bin ein total emotionaler Mensch, der sich auch darin ergibt, wenn die Seele es verlangt.
Vielleicht kommt das noch anch? Nach der Beisetzung? Bewusst, dass sie nicht mehr da ist, ist mir es mir schon, denn ich lebe ja im Haus mit, beide Wohnungen sind nicht so absolut getrennt, nur andere Etage....
Vielleicht gibt sie mir diese Ruhe und eigenartige Gelassenhait..manchmal denke ich das.
Jezt habe ich wieder nur von mir geschrieben, sorry, das wollte ich gar nicht.
Nochmal zu dir Mimi. Es ging aber sehr schnell letztlich mit deiner Schwiema...
Ich denke, sie hat gespürt, dass ihr sie los lasst, sie konnte erst dann gehen. Ich glaube ein Sterbender bekommt in jedem Fall seine Umgebung mit, auch wenn es nicht so aussehen mag. Und ich denke, man ist nicht sofort tod.. Die Seele benötigt eine Zeitlang, den Körper zu verlassen.
Ja, das Leiden hat ein Ende.. wozu es gut war, erfassen wir vielleicht nicht, sollen wir noch nicht erfassen. Aber wo wäre der ganze Sinn des Lebens, des Sterbens, wenn da nichts mehr wäre, käme... irgendwie muss auch Leiden einen Sinn haben...

Wie geht es deiner Mutti Burgi?

Liebe <Grüße
Birgtit

04.06.2003, 14:10
Liebe Birgit,

Du hast vollkommen recht, Tod hat mit Kirche überhaupt nichts zu tun und ich bin überzeugt, dass nur der Körper ganz geht, nicht aber die Seele und wenn Du jetzt diese Ruhe, diese Gelassenheit spüren kannst, dann nimm das dankbar an.
Dass Du ein emotionaler Mensch bist, das glaub ich haben wir hier alle sehr gespürt und ich weiß, Du gönnst Deiner Mutti ihre endlich gefundene Ruhe, Du hast ihr in der schwersten, schmerzlichsten Zeit ihres Kampfes gegen die Krankheit immer und immer wieder beigestanden, Du warst immer für sie da - und Du hast sie gehen lassen, als sie nicht mehr konnte.
Erschrecke nicht über Deine Fast-Zufriedenheit, es ist gut so Birgit wie es ist - es ist gut so!!
Und den Sinn des Leidens werden wir hier erst erfahren wenn wir irgendwann bei unseren Lieben sind, ich denke sinnlos ist gar nichts auf diesem manchmal so steinigen Weg.

Meine Mutti hat keine Schmerzen und sie liegt den ganzen Tag, kann nicht mehr alleine aufstehen und ich bin schon dankbar, dass ihr nichts weh tut.
An manchen Tagen spricht sie kaum etwas, dann wieder hat sie ihren Befehlston, der keinen Widerstand erlaubt und dann wieder will sie den ganzen Tag hören wie arm sie ist.
Manchmal erbricht sie das ganze Essen, manchmal isst sie für ihre Verhältnisse sehr viel und erbricht gar nichts.
Manchmal denke ich, die Ärzte haben sich bei der Diagnose geirrt, manchmal denke ich, das alles ist ein Alptraum und irgendwann werde ich wach und alles ist wie es war.

Dir, liebe Birgit möchte ich viel Ruhe und inneren Frieden weiterhin wünschen, ich denke an Dich!

Biggy44
04.06.2003, 14:24
Liebe Burgi,

ach wie schön, dass du mir antwortest.
Du bist ja, wie ich hier, als ich mal quer Bett gelesen habe, mit deiner Mutti gar nicht so recht klar gekommen...
Dass du dich doch so um sie kümmerst zeigt doch aber die dennoch vorhanden tiefe Bindung.
Was meisnt du, was ich in all den Jahren hier im Haus für Krach durch habe mit Mutter und Vater. Es war manchmal total schlimm, ich wurde manchmal total falsch gesehen und auch eingeschätzt, imemr sollte ich so sein, wie sie sind, solche Ansichten haben. Aber ganz so bin ich nicht, konnte ich nie sein und das wollte ich nicht. Mutti hat das nie wahr haben wollen. Sie wollte Ruhe im Haus, stellte sich so eine Art Großfamilie vor, in der dennoch die Eltern das Sagen haben oftmals. Sie hat oft gemeint, ich würde es nochmals bereuen an ihrem Grab, dass ich so vorlaut bin etc... Und es hat mir Gewissensbisse eingebracht, obwohl ich oft dachte, sie tut mir unrecht, hört ja gar nicht richtig zu. Ich haate nei das gefühl, dass sie stolz war auf mich, meine kleinen Veröffentlichungen. Sie war imemr ein wenig unzufrieden, hat in Haus, Hof und Familie ihr Leben gesehen,und alles andere, ihr ICH ist ein wenig eingeschlafen, vor allem weil mein Vater wenig feinfühlig ist, kaum Sinn für Schönes hat. Das wurde im Laufe der Jahre dann verschüttet in ihr, sie wurde interessenlos, lebte für die Familie und die Leute.
Nein, ich habe schon oft seit ihrem Tod, Montag ist es eine Woche her gewesen, ich fasse es kaum!, in mich hin eingehorcht. Ich habe keine Schuldgefühle, ärgere mich auch nicht mehr darüber, dass sie mir so ins Leben geredet hat, oftmals nervte. Ich wünschte jetzt, die Tür gings auf, sie würde einfach wieder hier bei mir sitzen, ich ihr die Haare färben.....
Es war eben so, dass es Knatsch gab. Damals wars nötig, richtig oder manchmal auch nicht vielleicht. Ich bin froh, dass ich es so sehen kann, da ich eigentlich ein Mensch bin, der relativ schnell Schuldgefühle hat, der unendlich grübelt etc...
Es ist schon viel wert, wenn deine Mutter keine Schmerzen hat. Erstaunlich, finde ich. Aber auch kein gutes Zeichen, wenn sie nur noch liegt.. die Gefahr des Aufliegens besteht dann ja auch...

Liebe grüße und, man liest sich...
Birgit

04.06.2003, 15:04
Liebe Brigit,

Es gibt "etwas" danach. Und auch Deine Mutter wird Dir irgendwann ein Zeichen geben, aber bitte habe noch Geduld. Das geht ganz ganz selten in so einer kurzen Zeit. Wie Du ja weißt, lebt der Mensch ja noch einige Zeit, nachdem der letzte Atemzug getan wurde. Wenn sie dann in der "anderen Welt" ankommen, müssen sie sich dort zuerst zurecht finden, es ist wie eine Art Übergang.

Da Du schon innerlich eine Ruhe hast, wird es Dir sicherlich nicht schwerfallen, die Zeichen zu erkennen, wann immer sie kommen.

einen lieben Gruß,
Jutta

10.06.2003, 07:21
Hallo,

vielen Dank für Eure mitfühlenden Worte.
Ich habe die Beerdigung meiner Schwiegermutter morgen vor mir (die Tante gleich einen Tag später) und furchtbare Panik. Das Pfingstwochenende war so schrecklich lang, ich wollte nicht im Schwimmbecken herum liegen, die Zeit vergeht dann fast nicht und ich wollte am liebsten nur schlafen und dass der Mittwoch endlich vorbei ist. Bei mir kommt im Moment dazu das der Mann meiner Schwiegermutter (2. Ehe) seit er einen Schlaganfall hatte von einem Moment auf den anderen bösartig wird. Darunter hatte schon die Schwiemu gelitten und jetzt ist er zu mir so. Dabei war ich früher sein Liebling in der Familie, jetzt geht er auf mich los, ich hätte sowieso noch nie was getan, mich viel zu wenig gekümmert, sie nur zum Sterben ins KH gebracht und auserdem meinte er noch: Deine Schwiegermutter war auch nicht so wie du dachtest, kaum bist du gegangen, hat sie über dich geschimpft.
Ich glaube nicht das das wahr ist, denn meine Schwiemu war ein durch und durch aufrichtiger und vor allem direkter mensch. Sie hätte (und hat auch!) mir ins Gesicht gesagt, wenn ihr was nicht passte oder sie mit etwas nicht einverstanden war. Das war zwar auch hart aber ehrlich. Ich glaube er versucht jetzt irgendwie mit seinem Schmerz fertig zu werden und schlägt dabei nach allen Seiten aus (er ist fast blind und körperbehindert), er tut mir auch leid, aber es bleibt ein bitterer Beigeschmack zurück.
OB Freunde meiner Schwiemu, Nachbarn etc. jeder weiß dasss ihr Sohn (mein mann) an erster Stelle kam, dann der Enkelsohn, erst dann ihr MANN und dann ich mit ihrer Enkeltochter. Und diese Konstellation hat er nie verkraftet, aber dass er jetzt gerade zu mir so ist tut mir entsetzlich weh. Seine Familie ( er wohnt wieder in seinem Haus am Land) hält natürlich zu ihm und wenn ich an die Beerdigung denke wie sie alle stehen und dann tuscheln, wird mir übel. Am liebsten ginge ich nicht hin. Ich hoffe nach der Beerdigung gehts wieder etwas Aufwärts.

Eine Frage noch an Afra: Wie meintest Du das mit den Träumen der Kinder? Sie erzählen nichts darüber, nur die Kleine (7 Jahre) geht nicht mehr alleine in ihr Bett schlafen sondern schläft bei uns und wenn sie von der Oma spricht, wünscht sie nur sie könnte sie noch einmal sehen um ihr ein Bussi zu geben. Sollte ich sie nach den Träumen fragen?

Liebe Grüße
MIMI

10.06.2003, 08:48
Liebe Mimi!
Es ist sehr schwer für Dich, doch DU weißt, wie Deine Schwiegermutter zu Dir gestanden hat, was Du für Sie alles getan hast!
Ich denke, Ihr Mann kann nicht anders, als nach rechts und links ausschlagen - sein Schmerz macht ihn ungerecht und alles was ihn immer gestört hat bricht jetzt aus ihm heraus.
Schau mal, liebe Mimi die Beerdigung ist der Weg, den Du für Deine Schwiegermutter gehst - ein Abschied von dieser Welt und ein Beginn für die nächste . .
Lass Dich vom Getuschel, von den anderen Leuten nicht beirren - es ist Dein Weg und Deine letzte Ehre für sie - egal was andere denken und tun!
Ich weiß, es tut weh, so weh und es hört sich immer so banal an, wenn man hört, es wird wieder, es geht schon wieder . .
Deine Trauer und Dein Schmerz wird Dich begleiten und irgendwann wird in Deinem Herzen eine schöne Erinnerung bleiben . .irgendwann wird der Schmerz ruhiger werden.
Ich denke an Dich und wünsch Dir viel Kraft für morgen und für die nächste Zeit die Ruhe, die Du so dringend brauchst!

11.06.2003, 08:10
Liebe Mimi,

Burgi hat eigentlich schon alles gesagt.

Vielleicht noch zu deinem Schwiegervater. Auch ich verstehe, wie weh dir sein Verhalten tut. Aber - ohne respektlos klingen zu wollen - nimm es wie bei einem Kind, das in seiner Trotzphase die Mutter anschreit und um sich schlägt. Du hast das sicher erlebt, und es wird dir nicht wehgetan haben, weil du wusstest es gehört dazu. Sieh es auch bei deinem Schwiegervater so und lass es nicht an dein Innerstes heran.

Zu deiner Tochter:
Sag ihr, dass sie ihre Oma sicher einmal im Traum treffen wird, und ihr dort ein Bussi geben kann. So wie du sie in früheren Beiträgen beschrieben hast, denke ich sie wird wahrscheinlich noch sehr intensive Träume von (mit) ihrer Oma erleben. Wenn du noch Fragen hast, meine mail addy ist: smilie@aonmail.at

Ich wünsche dir besonders für den heutigen Tag, aber auch für die nächste Zeit viel Kraft.

Liebe Grüße
Afra

Biggy44
12.06.2003, 11:33
Hallo Jutta,
eigentlich habe ich tief im Innersten auch daran geglaubt, es ist nicht einfach alles aus, weg, vorbei... Meine Schwester rief mich gestern an und meinte, auch sie zweifelt langsam daran, dass es Zeichen gibt, dass unsere Lieben um uns sind...
Ich war jetzt gerade oben in der Wohnung der Eltern, habe Staub gewischt und mit Mutti gesprochen. Klar hab ich erst einmal geheult... Ich habe sie angefleht ein Zeichen zu setzen, bat sie ja schon auf dem Sterbebett darum, das zu tun. Nichts... Stille...
Vielleicht kann sich ja doch nur jemand nur damit trösten, weil er daran glaubt, gaukelt er sich manches dann vor...
Vielleicht bin ich im Innersten zu sehr Realist, auch wenn meine Schreiberei z.B. natürlich mitunter sehr viel Fantasie abverlangt, die ich natürlich auch habe.

Liebe Mimi,

ich denke, Afra hat recht. Sieh es wie bei einem Kind, auch wenn es schwer fallen mag. Es ist vielleicht gar nicht so gemeint, so böse, wie es ankommt. Dein Schwieva wird auch seine Probleme haben, mit allem fertig zu werden und bei Männern zeigt sich das manchmal eigenartig, vor allem, je älter sie werden...
Mich erstaunt, dass jemand ein so enges Verhältnis zu den Schwiegereltern hat. Aber schön, dass es so etwas gibt...
Sprich mit deinen Kindern über die Oma und ihre Träume. Sag deiner Kleinen, wenn sie ganz fest vor dem einschlafen daran denkt, die Oma zu treffen, um ihr einen Kuss zu geben, dann wird sie das sicher auch einmal träumen und es wird für sie sein, als wenn es wahr ist. Man kann Träume ja auch ein wenig steuern und Kindern gelingt das sicher besser als uns.

Grüße an alle hier und einen schönen Tag
Biggy

12.06.2003, 12:37
Liebe Biggy
Liebe Afra!

Danke für Eure Worte. Ich denke auch dass mein Schwiegervater nicht mit seiner Trauer umgehen kann und daher so um sich schlägt, aber trotzdem verletzt es mich. Und jetzt zu behaupten sie hätte mich sowieso nicht gemocht und hinterrücks über mich geschimpft, glaube ich ihm nicht, aber es tut weh es sich anzuhören.
Gott sei Dank haben wir die Beerdigung hinter uns. Mein Schwiegervater hat uns nicht gegrüßt und auch nicht verabschiedet. Seine Geschwister kamen zwar zu uns aber wie sie mir die Hand reichten haben sie den Kopf weg gedreht und das tat weh.
Ich bin froh dass unsere Freunde und auch alle Freunde und NAchbarn meiner Schwieger,utter (nihct seine Verwandschaft) wußten wie herzlich unser Vehältnis ist. Ich habe ja keinen Kontakt zu meinen Eltern (sie wollten nie das ich diesen Mann, meinen Ehemann, heirate und haben lieber mit mir gebrochen trotz der Enkel, denn die sind ja von ihm) und meine Schwiegermutter hat mich immer behandelt wie eine Tochter und ich hatte zu ihr mehr Kontakt und auch viel persönlicherere Bindung als zu meiner Mutter. Egal mit welchen Problemen, ich konnte immer zu ihr gehen und die letzten 4 Monate waren wir uns noch näher gekommen. Nie werde ich vergessen als wir das letzte mal zu Ostern in einem Cafe saßen und sie mich plötzlich umarmte und mir sagte: Du wirst mir fehlen, da oben. Und an ihrem letzten Tag, als sie mich dankbar ansah und ein letztes mal umarmte und sagte schön dass du da bist.
ICh weiß sie mochte mich aber trotzdem tun die Worte des Schwiegervatern und das Verhalten seiner Geschwister weh. Ich werde mir etwas Auszeit gönnen, vielleicht gehts dann besser.

Mein Sohn hat bei der Beerdigung keine Miene verzogen, aber heute wollte er nicht zur Schule, denn die anderen Kinder interessieren sich nur für Computerspiele etc. und verstehen ihn nicht. Für ihn ist es sicher im Moment sehr schwer, denn er wurde etwas zu früh erwachsener. Er möchte alleine sein und nicht von Freunden mit Game boys etc. gequält werden. Aber auch da wird die Zeit mithelfen.

Danke Euch beiden für die Anregungen mit den Träumen, ich werde heute abend mit meiner Tochter darüber sprechen. Ich habe ihr auch 2 Bücher gekauft, eines heißt glaube ich: Hat Oma Flügel und das werden wir dann gemeinsam lesen. Vielleicht läßt sich ja auch mein Großer darauf ein.
So, jetzt muß ich Schluß machen, denn um 15 Uhr haben wir die Beerdigung von der Tante.
Und dann hoffe ich kehrt endlich wieder Ruhe ein.
Ich bin unendlich dankbar einen tollen Freundeskreis hinter mir zu haben und auch dass ich mir hier meine Gedanken von der Seele schreiben kann. Ich wünsche Euch und Euren Angehörigen viel Zeit, Kraft und Liebe.

MIMI

12.06.2003, 13:24
Liebe Mimi,

das Wissen einen Menschen so lieb gehabt zu haben, wie Du Deine Schwiegermutter, das Wissen, ihr so nahe gewesen zu sein, sie begleitet zu haben bis zuletzt, dieses Wissen wird Dir helfen über so viele Gemeinheiten hinwegzukommen.
Kinder werden bei solchen Schicksalschlägen viel zu schnell erwachsen und Dein Sohn spürt instinktiv, dass er jetzt seine Ruhe braucht . .es ist gut so Mimi und auch Du wirst Deine Ruhe wieder finden . .ich hab mal einen schönen Satz gelesen
Wehtun könnten Dir nur Menschen, die Dich liebhabe, doch diese werden es niemals tun und alle anderen sind es nicht wert, sich zu kränken . .

Ich weiß, schreibt sich leichter als es ist . . trotzdem liebe Mimi, viel viel Kraft und schöne, sonnige Tage mit den Menschen die Dich lieben!

24.06.2003, 21:04
@jenny!meine omi ist fast so alt wie deine 95!hat auch bauchspeicheldrüsen krebs!
würde mich über einen austausch mit dir freuen!

03.09.2003, 22:36
Hallo Ihr!
Ich habe am 25.08.2003 von meinem Vater erfahren, dass meine Mutter an Bauchspeicheldruesenkrebs erkrankt ist. Ich telefonierte mit meiner Mutter im Krankenhaus und sie sagte, dass ich nicht kommen muesste (sie wohnt in Deutschland, ich in Namibia), es ginge ihr gut und sie waere positiv und wuerde kaempfen... Innerhalb einer Woche wurde sie, nach 2x Chemo als untherapierbar erklaert. Sie hatte viel Wasser in den Beinen und in der Bauchgegend, war abgemagert und gelb... Gestern ist sie eingeschlafen. Ich bin so wuetend!!!
Sie war erst 54 und mein kleiner Bruder ist erst 16. Lasst euch davon nicht die Hoffnung nehmen, aber baut auch nicht zu hohe Erwartungen auf....bei meiner Ma dauerte es "nur" eine Woche, aber sie hat's geschafft....keine Schmerzen mehr.

17.01.2004, 21:28
[gerda@sbg.at wir gerda u.ich kennen uns seit 8 jahren im juni 03 sind wir zusammen gezogen.Sie ist meine Grosse tiefe Liebe,am 21.07.03Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs,zur zeit ist sie in der Klinik neu einstellung ,Schmerztherapie aber die bringen das nicht hin.Sobald sie vom Tropf ist u. medikamente bekommt sind die Schmerzen unerträglich.Ich bin Ratlos u.verzweifelt der Schmerz bringt mich u. den Verstand ohne Gerda weiterleben zu Müssen.Sie ist der Wertvollste Mesch dem ich je bgegnet bin ? warum nimmt einem Gott immer das Liebste. Alfons

19.01.2004, 13:33
Hi Bee ich kann mit euch Fühlen ,den Letzten Wochen spürte ich beten hilft ein wenig.
Meine Gerda ist 57 Gr,Alfons

23.01.2004, 13:49
Hallo!

Bei meiner Mutter (75) wurde im Dezember 2001 ein Pankreaskopfca diagnostiziert,inoperabel. Eine Chemo hat sie abgelehnt, die Prognose lautete 6 Monate ...

Sie ist schließlich nach über 2 Jahren vor 2 Wochen gestorben. Sie gehörte zu den Glücklichen, die trotz der Krankheit ohne große Einschränkungen und Schmerzen relativ normla leben konnten. In den letzten 3 Wochen hatte sie öfters Übelkeit und Appetitlosigkeit. Dann erbrach sie eines Morgens Blut, es war ein tumorbedingter Ileus. Aber sie hatte keine Schmerzen. Am abend des selben Tages verschlechterte sich ihr Zustand, sie bekam Schmerzen und dann vom Arzt auch sofort Morphium. Daraufhin schlief sie. Ich saß daneben und habe mit ihr geredet. Jemand hat weiter oben was über das Loslassen geschrieben. Meine Mutter hatte schreckliche angst vor dem Tod und vor Schmerzen. Ich habe ihr gesagt - als sie dann völlig entspannt schlief - es wäre o.k., sie solle loslassen und könne beruhigt gehen. Sie hat es gehört, denn in diesem Moment setzte der Puls aus.
Natürlich ist jetzt eine schmerzliche Lücke entstanden, aber sie hat es auch überstanden. FÜr mich war es sehr schlimm, den fortschreitenden Verfall mitansehen zu müssen, aber ich hatte auch große Sorgen, daß sie Schmerzen leiden würde, und das ist nicht passiert, deshalb bin ich irgendwie auch zufrieden.

Ich wünsche allen Betroffenen viel Kraft für den Kampf und zum Druchhalten. Und all jenen, die sie begleiten, ebenfalls viel Mut, Kraft, Ausdauer und Verständnis, um Beizustehen bis und wie das Ende kommt.
Alles Gute,
Daniela

23.01.2004, 20:11
Hallo Daniela,

zunächst einmal möchte ich Dir mein tiefes Mitgefühl ausdrücken.

Es ist schön, daß Deine Mutter noch so lange ohne Einschränkungen die Zeit erleben durfte und letztendlich ohne langes Leiden in Würde gehen konnte und vor allen Dingen auch, daß Du sie mit einem guten Gefühl hast gehen lassen.

Berichte wie der Deine geben mir Kraft und Mut für das Bevorstehende. Bei meinem Vater (74) liegt die gleiche Diagnose vor und aktuell geben ihm die Ärzte noch max. 9 Monate. Wie auch immer es bei ihm läuft, so weiß man doch, daß die Tage gezählt sind.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und Zuversicht - es muß ja auch irgendwie weitergehen.

Liebe Grüße
Markus

24.01.2004, 17:43
Hallo Daniela,
wenn ich Deine Geschichte so lese muss ich weinen. Ich wünsche, dass es bei meiner Mutter auch so gehen wird.
Es ist so schön, wenn man noch´eine tolle Zeit hat und sich verabschieden kann ohne zu leiden.
Ich denke an Dich
LG KAtharina

26.01.2004, 15:55
Liebe Katharina, lieber Markus,

danke für Eure Zeilen. Ist es nicht furchtbar, wie viele Menschen es mit einem Pankreas Ca gibt?
Ich drücke Euch und Euren Lieben die Daumen, daß sie so friedlich und zu Hause sterben können wie meine Mutter.
Ich glaube, es gibt gerade bei diesem Krebs relativ viel Palliativmaßnahmen, die das Leben noch angenehm machen können. Meine Mutter hatte z.B. einen Stent, der den Gallengang und damit den Gallenabfluß offen hielt.

Ich erzähle vielleicht noch ein bißchen von meinen Erfahrungen, vielleicht hilft es ja anderen?
Als sie die Prognose von 6 Monaten bekam, hat sie erstmal sehr eilig alles geregelt, Patientenverfügung, Betreuungs + Kontovollmacht, Hospiz besichtigt. Geschah alles ein bißchen in Panik, aber es war gut, daß diese Sachen geregelt waren, das hätte es einfacher gemacht, falls es mit ihr anders gekommen wäre.
Nachdem dann die ersten 3 Monate vorbei waren, fing sie an, auf den Tod zu warten. Das war eigentlich die schlimmste Phase. Danach hatte sie (und wir) verstanden, daß man versuchen muß, das Beste daraus zu machen. Dinge tun, die man schon immer mal tun wollte, Familienfeste bewußter feiern, alte Streitereien begraben ... für mich war es schwierig, zu lernen, mit meiner Mutter möglichst so umzugehen, als sei alles in Ordnung und nicht zu Verzweifeln - das war für sie sehr wichtig. Und ich mußte lernen, trotzdem auch an mich zu denken. Mit dem Gedanken im Kopf, daß die Tage gezählt sind, habe ich natürlich zunächst mal alles andere (z.B. Beziehung) zurück gestellt, und meine Mutter brauchte ja auch Hilfe im Haushalt, beim Einkaufen, beim Arztbesuch. Ich habe dann bald für mich "die Notbremse" gezogen, d.h., auch mein Leben "normal" weiter geführt, wodurch ich meine Kräfte gespart habe.
Nach dem Verlust eines lieben Menschen ist man ja sowieso fertig, wenn man (ich) dann vorher auch schon an die Grenzen seiner Belastbarkeit gekommen ist, dann ist der Zusammenbruch vorprogrammiert. Zumindest war es so bei mir, nachdem ich eine gute Freundin (auch an Krebs gestorben) bis zum Schluß begleitet hatte, nur daß sie sich leider sehr gequält hat.
Wahrscheinlich gibt es kein Patentrezept, jeder geht anders damit um. Gerade in den ersten Monaten habe ich nachts oft weinend im Bett gelegen, weil man nichts tun kann! Lernen, das "Beste" daraus zu machen, die verbleibende Zeit noch zu nutzen - für mich war das sehr wichtig.
Alles Gute für Euch!
Lg
Daniela

04.02.2004, 01:11
Hallo,
ich schreibe hier heute zum ersten Mal und habe die anderen Nachrichten alle mal überflogen.Leider habe ich mich und meine Mutter immer wieder in einigen anderen Berichten wiedererkannt.Ich finde diese Krankheit so schlimm.Wenn jemand Tod umfällt ist das tragisch, aber diese Krankheit ist Folter pur, nicht nur für den Betroffenen sondern auch für die Angehörigen und Freunde.Ich finde nichts schlimmer als meiner Mutter beim langsamen sterben auf Raten zuzusehen. Letztes Jahr, Ende Januar,Anfang Febr. ging es meiner Mutter sehr schlecht.Sie hatte ständig Rückenschmerzen.Es hat eine Weile gedauert bis sie zum Arzt gegangen ist.Er konnte nichts feststellen,Spritzen gegen die Schmerzen, Gymnastik und irgendwann auch Strecken, dann noch Röntgen.Keine Besserung es wurde immer schlimmer.Sie ging immer und immer wieder zum Arzt, er konnte nichts feststellen.Dann verschrieb er ihr psychopharmaca weil er meinte es wären versteckte Depressionen.HaHa!Daraufhin konnte man mit meiner Mutter keine drei Sätze mehr sprechen sie konnte nicht mehr folgen, es interessierte sie nichts mehr und nachts stürtzte sie mehrmals und wußte dann nicht mehr wo sie war oder wie sie dahin gekommen war.Mittlerweile hatte sie auch noch ständig Durchfall und weiterhin starke Rückenschmerzen.Mein Vater ist mit ihr zweimal nachts in Krankenhaus gefahren weil sie nicht mehr konnte, sie wurde wieder nach Hause geschickt.Die komischen Tabletten hat sie übrigens auf eigene Gefahr wieder abgesetzt. Ich war damals Schwanger (Risikoschwangerschaft) und es belastete mich sehr meine Mutter so leiden zu sehen.Vor Pfingsten machte der Arzt endlich mal eine Ulltraschalluntersuchung und dann kam natürchlich die Einweisung ins Krankenhaus.Das Problem war das mein Vater mir die Überweisung für die Krankenkasse zum Faxen gab(wegen Kostenübernahme) da stand eigentlich drauf was Sache war, nur meiner Mutter hatte man noch kein Wort gesagt.Ich hab natürlich im Internet nachgeschaut und wär bei fast vom Stuhl gekippt beim lesen.Es kam wie es kommen musste sie kam ins Krankenhaus wurde operiert, d.h. aufgeschnitten und wieder zugenäht,dann hieß es immer sie müssten die Laborberichte abwarten ob es gut oder bösartig sei. Dank Internet kam ich mir leicht verarscht vor. Nur meiner Mutter sagte man wieder nichts.Es hat genau 5 Tage gedauert bis dann der Onkologe zu ihr kam und meinte (ich war gerade zu Besuch!!!!) sie wüßte ja das sie Bauchspeicheldrüsenkrebs hätte und das es innoperablel sei.wirklich sehr einfühlsam.Für sie brach eine Welt zusammen für mich natürlich auch und sie bat mich dann auch noch meinem Vater bescheid zu sagen damit er wenn er ins Krkh käme vorbereitet sei.Es gibt nichts gemeineres als jemanden den man liebt zu sagen das die Frau mit der er über 30 Jahre verheiratet ist sterben wird und das sogar ziemlich schnell.Als der Arzt nämlich sah das ich Schwanger bin und meine Mutter sagte sie möchte unbedingt noch miterleben wie die Kleine anfängt zu laufen da schaute er nur mitleidig und meinte sie sollte auf das Ziel Ihre Enkelin noch zu sehen hinarbeiten.Sie kam aus dem Krankenhaus erholte sich von der OP recht gut hatte starke Schmerzen und mittlerweile 25 Kg abgenommen.Sie mußte verschieden Tropen und Tabletten nehmen und ständig die Dosen erhöhen weil sie sonst die Schmerzen nicht mehr ausshiehlt.Wir versuchten viel im Garten an der frischen Luft zu sein und sie zum Essen zu anniemieren.Zu ihrem 60. Geburtstag den wir auch ganz groß im Garten gefeiert haben schenkten mein Mann und ich ihr einen Ballonflug.Sie hat sich wahnsinnig gefreut und ist 3 Wochen später mit ein paar Freunden zusammen geflogen.Es gibt wundervolle Bilder davon.Es ging mit den Schmerzen relativ gut, so das wir alle die Krankheit von uns weggeschoben haben.Sie war zwar da, aber jeder versuchte so zu tun als wär alles normal.Mein Vater brachte sie jede Woche zur Chemo und jede zweite Woche konnte nichts gemacht werden weil die Werte so schlecht waren.Am 13. September wurde dann unsere Tochter Jasmin geboren, gesund und putzmunter ein Lichtblick´. Ein größeres Geschenk konnte ich meiner Mutter nicht machen. Die letzten Wochen der Schwangerschaft hatte ich und auch mein Mann die Befürchtung das sie nur die Geburt abwarten würde und dann aufgeben würde.Sie tat es nicht.Knapp zwei Wochen vor Weihnachten kam sie ins Krkh.Sie konnte nicht mehr laufen war nicht mehr ansprechbar-Flüssigkeitsmangel.Es blieb einfach nichts mehr drinnen und das was sie zu sich nahm kam in fünfacher Menge wieder raus.Ich dachte nur Bitte nicht an Weihnachten.Es wurden ein komisches, unheimliches Weihnachten und Silvester.Jetzt haben wir Anfang Febr. und sie lebt immer noch aber wie? Sie kann gar nichts mehr essen oder trinken, erfolgt über den Tropf.Sie bekommt Schmerzmittel über den Tropf,Pflaster und über Morphiumspritzen. Ihre beiden Enkelkinder kann sie nur noch in wohldosierten Dosen geniessen.Auch verschläft sie jetzt den meisten Teil des Tages und schafft es nicht immer wach zu bleiben wenn man sich mit ihr unterhalten will.Sie weint sehr viel,ist wütend weil sie nichts mehr machen kann und sie wahscheinlich auch merkt sie das es langsam zu Ende geht.Ich bewundere meinen Vater der neben ihr weiterleben muß und ihr nicht helfen kann.Ich hab wenigstens noch den räumlichen Abstand,muß mich ja auch um meine Familie kümmern.Hatte mir mein Leben mal anders vorgestellt.Mit 60 muß man doch noch nicht sterben,oder? Beim Schreiben habe ich gemerkt wie gut mir das tut,bin auch irgendwie ganz schön verbittert geworden. ich bewundere alle die es schon hinter sich haben.Ich weiß noch nicht wo ich die Kraft dafür hernehmen soll.
Bei allen die hier schon mal geschrieben haben möchte ich mich ganz doll bedanken, ich weiß jetzt das ich nicht alleine bin mit meinem Schmerz,sondern dieses Schiksal noch mit vielen anderen teile.Wünsche allen viel Kraft
Liebe Grüße Andrea

05.02.2004, 13:12
Liebe Andrea,

Das letzte mal schrieb ich hier im Juni 03, seither lese ich aber jede Woche Eure Texte und bin immer wieder erschüttert. Deine Zeilen haben mich aber so angesproche, mal wieder zu schreiben. Ich finde es gut sich hier seinen Schmerz von der Seele zu schreiben. Deine Verbitterung kann man herauslesen, aber indem man seine Gefühle und Ängste niederschreibt, hat man auch die Möglichkeit alles besser zu verarbeiten. Du hast recht, 60 Jahre ist kein Alter um zu sterben und das Leid das mit diesem Krebs den Betroffenen und auch die Angehörigen befällt ist grausem.
Ich habe (es ist jetzt 1/2 Jahr her) den Tod meiner Schwiegermutter verarbeitet, denke aber täglich an sie und spreche auch mit ihr. Ich habe wenn ich mit dem jetztigen Abstand zurückdenke mir nichts vorzuwerfen aber eines täte ich gerne noch ändern. Ich bin ein ziemlich perfektionistischer Mensch und habe immer "vorausschauend" versucht alles zu planen. Das würde ich nicht mehr. Ich habe mir immer vorgenommen, wenn sie mit mir über Tod o.ä. sprechen möchte, dann werde ichdas tun. Aber als sie es tat, habe ich es nicht gleich bemerkt und habe weil ich nicht wußte, was ich sagen soll gemeint: Aber das wird schon wieder, Kopf hoch und bla bla bla. Ich wünschte, ich hätte ihr sagen können wie sehr mich ihre Aussage über "Du wirst mir fehlen da oben" aus dem Gleichgewicht gebracht hat und hätte vielleicht damit die Chance gehabt zu erfahren ob sie an ein Leben nach dem Tod glaubt, oder ob sie Wünsche hat etc. Genauso hätte ich auch noch eine Frage an die Krankenschwester gehabt, die an ihrem letzten Tag Dienst hatte. Jetzt ist es aber schon zu spät.
Was ich damit eigentlich sagen will ist, jeder fragt sich ob er alles richtig macht, und will natürlich alles richtig machten, aber dabei sollte man diese kurzen und kleinen Momente nicht übersehen. Auch wenn Deine Mutter in den Gesprächen einschläft, sie weiß dass du da bist und mit ihr sprichst. Meine Schwiegermutter hat immer wieder beim sprechen eingeschlafen aber als sie kurz wieder die Augen aufmachte, hat sich mich angelächelt und meine Hand etwas fester gedrückt.
Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Liebe. Durch die Geburt deiner Tochter hast du ja zum Glück auch viel positives um dich.


Liebe Afra,

ich hoffe Du siehst mal wieder herein.
Danke für Deine mails. Das mit den Träumen war genial.
Meine Tochter hat vor knapp 2 Monaten erzählt, sie war im Himmel, mit uns, denn wir waren alle tot, da ist sie plötzlich erschrocken, denn eine Hand legte sich ihr auf die Schulter und als sie sich umdrehte, stand die Oma vor ihr. Dann haben wir uns alle gefreut und gelacht und dann hat die Oma sie (meine Tochter) an der Hand genommen und hat ihr Gott gezeicht. Seit dem Moment hat sie nicht mehr nach dem Warum habe ich jetzt keine Oma, ich hätte sie so gerne noch hier gefragt. Denn der Oma gehts ja gut, sie hat es selbst gesehen.

Liebe Grüße aus Wien
MIMI

10.02.2004, 16:37
Liebe Andra,
Dein Bericht hat in mir alte Erinnerungen geweckt. Mein Vater war auch an BSDK erkrankt. Er hatte bereits im Mai Bauchschmerzen und dachte immer, es wäre der Magen. Es wurde nichts gefunden. Dann, im Oktober, nahm er etliche kg ab. Er ging dann endlich in seinem Urlaub - Anfang Dezember- zum Arzt. Dann ging alles ganz schnell. Er kam am 13. ins Krankenhaus, kurze Zeit später setzten Schmerzen ein und er wurde ohne sein Wissen auf Morphium gesetzt. Ab dem 18. aß er nichts mehr. Selbst wenn er trank, kam alles 20 Minuten lang wieder raus. Am 22. nahmen wir ihn mit nach Hause. Das Weihnachtsfest war schrecklich, denn wir wußten, dass wir eigentlich nur noch auf seinen Tod warteten. Meine Mutter konnte das nicht glauben und wir brachten ihn zur Uni-Klinik. Mittlerweile war er ganz gelb geworden. In der Uni-Klinik sagte man uns, dass man sein Leben höchstens mit Chemo noch verlängern könnte, sein rechter Leberlappen zersetzte sich schon. Aber selbst das ging nicht mehr. Mein Vater hoffte, dass alles gut ausgehen würde, aber jeden Tag wurde er zusehends schwächer und er war die ganze Zeit bei vollem Bewußtsein. Für uns war das alles schrecklich! Ich war damals hoch schwanger und hätte mein Kind aufgrund der seelischen Belastung fast verloren. Mein Vater starb dann kurz nach Silvester, er war gerade 59 Jahre alt geworden! Auch ich habe gehofft und gehofft und die Aussagen der Ärzte waren sehr unterschiedlich! Ein Arzt sagte damals zu m ir, ich solle auf mein Gefühl hören, und dieses sagte mir kurz vor seinem Tod, dass die Zeit nur noch knapp sein würde.
Ich hoffe für Euch, dass Ihr alles gut durchsteht - egal, wie es ausgehen mag! Die Hoffnung soll man nie aufgeben - aber gleichsam sollte man auch sein Schicksal annehmen, wenn es nicht zu ändern ist!
Ich denke an Euch und hoffe, dass es für Euch anders ausgehen mag!

Michelle

12.02.2004, 08:58
Hallo liebe Mimi,

schön wieder von dir zu hören. Ja, da hatte deine Kleine einen wunderschönen Traum. Und sie hat ihre Oma nicht nur gesehen sondern auch gespürt. Sie fühlt jetzt, dass alles in Ordnung ist. Meine Tochter hatte ähnliche Träume, das hatte ich dir glaube ich erzählt - und ich selbst inzwischen auch.

Ich hoffe auch dir geht es wieder besser und du kommst mit deinem Schwiegervater zurecht.

Liebe Grüße und alles Gute aus Wien zurück
Afra

19.02.2004, 08:25
Hallo Afra!

Lieb dass Du zurückgeschrieben hast.

Zu meinem Schwiegervater kann ich nur schreiben, dass er die Verlassenschaftsabhandlung angefochten hat, uns dort nur beschimpft hat und sich seitdem nicht mehr gemeldet hat und keinerlei Kontakt, auch zu seinen Enkeln haben möchte. Alle gemeinsamen Freunde die er durch meine Schwiegermutter hat, hat er beleidigt und ihnen und wie auch uns verboten zu ihm in "sein Dorf" zu kommen. Jetzt zählt halt nur noch seine Familie. Ich habe mich damit abgefunden, vielleicht ist es für ihn so das beste und im nachhinein weiß ich, was meine Schwiemu immer meinte mit "bei dem zählt nur seine Familie, da bin nicht einmal ich wichtig genug". Die Kinder fragen auch nicht mehr nach ihm, ich habe ihnen erzählt, dass er erst seine Trauer verarbeiten muß und das alleine tun möchte. Wir sind im Moment mit dem Umbau von Schwiemus Haus beschäftigt, denn mein Mann möchte in sein Elternhaus ziehen. (Auch ich und die Kinder haben uns dort immer sehr wohl gefühlt) und wir machen einen kompletten Neubau daraus, die Nachbarn sind dort auch toll, denn sie erzählen mir immer wieder wie gut meine Schwimu von uns gesprochen hat und wie sehr wir uns in deren Augen um sie gekümmert haben. Das hat mir viel von meinem schlechten Gewissen genommen, doch zu wenig getan zu haben.

Glaubst Du es hat einen Sinn nach 1/2 Jahr noch mit der diensthabenden Krankenschwester zu sprechen? Ich hätte so gerne gewußt ob meine Schwiemu wußte dass sie sterben wird und ob sie am Abend davor Angst hatte. Das beschäftigt mich noch immer. Ich weiß, dass sie dankbar war als wir in der Früh dort waren und sie noch bei klarem Verstand mit uns reden konnte, bevor sie eingeschlafen ist. Aber wie schon im letzten Bericht erwähnt, habe ich versäumt mit ihr über ihre Ängste oder ihren Glauben zu reden.
Jetzt haben wir auch schon unsere Geburtstage verbracht ohne die Oma, auch die Weihnachtsfeiertage. Die haben wir aber nicht zu Hause alleine weinend unter dem Tannenbaum verbracht sondern beim schnorcheln in Ägypten. Denken kann man auch dort an den geliebten Menschen.
Doch die Erstkommunion meiner Tochter im Mai wird schon noch eine Hürde, wir haben zwar Freunde dazu eingeladen, damit wir nicht so alleine sind, aber da wir die Oma meiner Tochter sicher abgehen.

Freue mich schon von Dir zu hören.
Ich hoffe auch einen solchen Traum zu haben wie mein Töchterchen, ich hätte ihr so viel zu erzählen......

Gürße

MIMI

20.02.2004, 11:30
Liebe Mimi, liebe Michelle,
gestern ist meine Ma gestorben. Ich war nicht dabei, war mit unserer kleienen beim Impfen.Als ich wiederkam bin ich gleich rüber zu meinen Eltern,ich konnte sie also wenigstens nochmal sehen.Wir hatten alle viel Zeit uns auf diesen Zeitpunkt vorzubereiten aber wenn er dann eintrifft ist es doch verdammt hart.Sie war gottseidank nicht alleine mein Vater war da.Sie konnte sich nur leider nicht wehr verständigen,er wußte also nicht wehr was sie noch von ihm wollte.Ich denke aber auch wenn man in den letzten Stunden oder Minuten nicht mehr miteinander reden konnte wußte sie doch das wir sie lieben!Aber den erzählungen nach hat sie eine scheiß angst gehabt.Ich möchte mich noch für eure Antworten bedanken.Im Moment kommt mir alles so unwahr vor. Man muß irgendwie weiter machen,die Kinder versorgen,Arbeiten usw.Ich muß mir immer wieder vor Augen halten das es für sie das beste war das es jetzt zum schluß so schnell ging,was mich nicht davon abhält ständig zu heulen weil mir einfällt was sie alles nicht mehr erleben wird.Das ganze wechselt sich noch mit Panik ab,wer ist jetzt da für mich, wer gibt mir Tipps mit den Kindern,wer hört mir zu, sie war halt meine beste Freundin!
Und wie geht das jetzt mit meinem Vater weiter auf diese Fragen habe ich noch keine Antwortaber es ist ja auch erst ein Tag her.
viele traurige Grüße
Andrea

20.02.2004, 13:55
Hallo Andrea,

wenn ich das lese, fehlen mir einfach die Worte... ich kann Dir nur eines mit auf den Weg geben.. es tut mir sehr leid und ich wünsche Dir und Deiner Familie alle Kraft und Stärke der Welt, wieder zuversichtlich in die Zukunft schauen zu können.

Und noch etwas:

Solange Deine Mutter in Euren Herzen ist, wird immer ein Teil von ihr bei Euch sein!

Es grüßt Dich herzlich,

Kerstin

20.02.2004, 19:41
Liebe Andrea,
mein herzlichstes Beileid für Euch alle.
Katharina

26.02.2004, 12:09
Hallo Mimi,

**Glaubst Du es hat einen Sinn nach 1/2 Jahr noch mit der diensthabenden Krankenschwester zu sprechen?

Ich bin nicht sicher. Versuchen kannst du es ja - schlimmstenfalls weißt du nachher nicht mehr als vorher.

Aber wichtig war meiner Meinung nach, dass du damals in der Früh bei ihr warst. Und wenn sie über ihre Ängste oder ihren Glauben hätte sprechen wollen, hätte sie es wohl von sich aus getan.

Ich denke aber diese Unterhaltung passt nicht mehr ganz hierher. Vielleicht magst du mich ja für einen weiteren Austausch anmailen: smilie@aonmail.at

Liebe Grüße und alles Gute
Afra

09.03.2004, 00:06
ich kann es nicht glauben,
wir haben vor fünf wochen erfahren, dass mein mann krebs hat.bauchspeicheldrüse.er wurde ständig hin und her geschoben. mal zwei tage zu hause, dann wieder ins krankenhaus.seit samstag nun ganz im krankenhaus.heute wurde in der lunge so was wie eine leitung eingeführt , gleichzeitig auch galle. er ist inzwischen gelb und nimmt immer mehr ab.mein mann hat nie viel geredet und ist ganz tapfer.nächste woche soll mit chemoth. angefangen werden. wir haben als angehörige noch nichts erfahren,nur die aussage " ihr mann hat eine sehr ernste erkrankung" meine kinder und ich sind verzweifelt und wissen nicht, was nun passiert.ich habe das gefühl, die behandlung ist "nur" eine art "sterbehilfe".ich weiß vor angst nicht mehr was ich tun soll und wie ich den kindern 17-19 alles erklären kann.
verena

09.03.2004, 09:37
Hallo Verena,
nicht jetzt gleich verzweifeln. So wie ich das lese, wisst Ihr doch noch gar nicht genau alles. Sprich doch erst mal in Ruhe mit einem kompetenten Arzt darüber, über den Stand der Erkrankung zum Beispiel, falle ihnen auf den Wecker, so dass Du ganz genau über alles informiert bist, auch über die nötige Behandlung. Mein Mann (56 Jahre alt) hatte auch diese sehr ernste Erkrankung vor 2 1/4 Jahren (Whipple-Op.), mit all den Anzeichen, die bei vielen sind, Oberbauchschmerzen, gelbe Hautfarbe und jede Menge Kilo abgenommen. Heute geht es ihm wieder gut, und er geht auch wieder arbeiten. Mit Deinen Kindern solltest Du vielleicht erst dann sprechen, wenn Du genau über die Erkrankung Deines Mannes informiert bist. Wir haben auch zwei Söhne (23 und 31 Jahre alt). Sie waren über alles am Laufenden, waren auch sehr geschockt, wussten am Anfang nicht, wie sie damit umgehen sollten. Letztendlich bleibt einem ja dann doch nichts anderes übrig, als sich damit auseinanderzusetzen. Bei uns entstand dadurch eine Verbindung in der Familie,wie sie sonst eigentlich nicht war. Die Behandlung eine Art "Sterbehilfe"? Das glaube ich nicht, aber manchmal ist Chemo nun mal nötig. Ich denke doch, dass das Miteinanderreden allen gut tut, auch wenn Dein Mann sonst nicht viel redet, er wird, denke ich, froh über jeden Zuspruch sein. Dein Mann braucht Dich jetzt, und Ihr müsst alle ganz tapfer sein. Diese Krankheit erfordert sehr viel Kraft. Auch wenn man hier im Forum viel Schlimmes liest, es gibt viele, die es geschafft haben. Ich könnte Dir einige aufzählen, aus der Reha meines Mannes, wohin ich ihn begleitet hatte. Ihr müsst kämpfen, es ist zu schaffen.
Ich wünsche Euch alle Kraft der Erde
LG Elke

18.03.2004, 23:38
hallo elke
erstmal vielen dank.
inzwischen geht es immer schlechter. nur ganz so gelb ist mein mann nicht mehr. höchstwahrscheinlich, weil die galle nach dem schlauch eingriff wieder abfließt. er bekommt inzwischen chemo und bluttransfusion. antibiotiker , da auch noch fieber aufgetreten ist.er sieht schrecklich aus und besteht nur noch aus haut und knochen.ich habe es bisher nicht geschafft mit dem arzt zu sprechen. jedes mal heißt es, wir haben keine zeit.
er wollte mal aus dem zimmer mal raus, sie hatten auf station noch nicht mal ein rollstuhl.gestern habe ich nochmal danach gefragt, wann ich nun endlich mit dem arzt sprechen kann. ich sollte im schwesternzimmer mal nach fragen (zum 6ten mal).
wieder nichts. als ich etwas lauter wurde, hat sich die schwester aufgeregt und mich übel angemacht.gerade auf krebsstationen habe ich mehr verständniss erwartet.ich war so fertig, dass ich nach hause gegangen bin. diabeteskost hat mein mann erst jetzt bekommen, dafür haben die fast drei wochen gebraucht. heidberg krankenhaus hamburg kann man vergessen.
mit den scheinen für krankengeld lassen sie sich auch reichlich zeit. ich stehe kurz davor die nerven zu verlieren, schlafe kaum noch und bin völlig fertig. mein mein äußert sich überhaupt nicht, er will nichts wissen. vielleicht auch eine art damit fertig zu werden.er hat auch lungenkrebs und die L-knoten sind auch betroffen. ich habe keine hoffnung mehr und glaube es dauert nicht mehr lange.die art und weise im krankenhaus finde ich fast unmenschlich und ich bin der meinung, dass mein mann dort sehr schlecht aufgehoben ist.
mir ist nicht klar, ob es an den sparmassnahmen liegt, oder menschlichkeit wird aus dem lexikon gestrichen.
sorry, wurde fast ein roman. bin nur so verzweifelt und weiß nicht mehr weiter.
liebe grüße
verena

21.03.2004, 21:31
Hallo Verena,
das musst und kannst Du Dir nicht bieten lassen. Haue auf den Putz, lass Dir den Chefarzt geben oder wende Dich an die KKH-Leitung. Es kann nicht sein, dass kein Arzt mit Euch redet. Grade bei dieser schwerwiegenden Krankheit muss man genau wissen was auf einen zu kommt, welche Therapie geplant ist etc.
Ich wünsche Dir viel Kraft.
Katharina

21.03.2004, 21:31
Hallo Verena,
das musst und kannst Du Dir nicht bieten lassen. Haue auf den Putz, lass Dir den Chefarzt geben oder wende Dich an die KKH-Leitung. Es kann nicht sein, dass kein Arzt mit Euch redet. Grade bei dieser schwerwiegenden Krankheit muss man genau wissen was auf einen zu kommt, welche Therapie geplant ist etc.
Ich wünsche Dir viel Kraft.
Katharina

27.03.2004, 14:53
meine gerda hatte wasser im bauch dass haben wir in de griff durch medikamente ,aber sie verliert täglich an gewicht sie isst, aber selbst ein kleines kind würde dabei verhungern.ihre haut und die augen sind ganz gelb sie will aber nicht in die klinik sie ist so schwach dass ich sie tragen muss.bitte lieber gott erlöse sie.ich bin alein u.bereits auch krank ich schaffe es bald nicht mehr.meine gerda verliere ich meine arbeit ist bereits weg kann gott das wollen wenn ja er kann zufrieden seinname@domain.de

27.03.2004, 19:30
Hallo Alfons,
wenn Gerda gelb wird, könnte es ein Zeichen dafür sein, dass der Gallenabfluss verstopft ist. Ihr müsst schnell ins KKH. Dort wird dann ein "Stent" ( ein Röhrchen) gelegt. Das ist keine schlimme Sache und tut nicht weh. Danach geht es ihr dann bestimmt erstmal besser.
Gehe auch schnell zu Eurem Hausarzt und lasse Dir eine häusliche Krankenpflege verschreiben. Darauf hast Du ein Anrecht.Sie Können Dir das gröbst abnehmen.
Ich wünsche Euch das allerbeste.
Alles liebe
Katharina

28.03.2004, 10:24
Hallo,
seit Freitag, 26.03.04, wissen mein Vater, meine Mutter und ich, dass er BSDK hat. Der Tumor ist 3cm groß und hat schon die Leber erfasst. Lt. Ärztin gibt es keine Heilmöglichkeit. Mein Vater ist 78 Jahre. Er hat über 10kg abgenommen. Ein Röhrchen wurde eingesetzt, damit er wieder essen kann, was er aucht tut. Wenn ich lese, wie diese Krankheit verläuft, tut mir das für alle, die davon betroffen sind sehr leid. Meine Mutter und ich versuchen damit umzugehen, das Beste daraus zu machen. Vielleicht können wir noch einige schöne Wochen mit ihm haben. Momentan hat er noch keine Schmerzen, vielleicht darf er morgen nach Hause. Mein Vater hat früher immer gesagt, dass er sich erschießt, wenn er eine schlimme Krankheit hat. Das wäre vielleicht nicht das Schlechteste, wenn ich lese, wie der Krankheitsverlauf im Endstadium ist. Wer kann mir Infos geben, bez. Pflege. Mit welchen Stellen muss ich mich in Verbindung setzen? Es wird wohl noch ein Gespräch mit der Hausärtzin geben. Muß er an Maschinen hängend sterben? Kann er zu Hause einschlafen? Bringt eine Patientenverfügung was?
Manchmal kotzt mich das Internet an, aber nun bin ich froh, dass es das gibt und man mit Leuten kommunizieren kann, die gleichfalls betroffen sind.
Euch allen viel Kraft
Georg

28.03.2004, 14:26
hallo Katharina danke für deine nachricht.wir sind hier auf der insel der seligen es eine hauskrankenpflege wenn man es sich leisten kann.wegen dem stent Gerda will in kein spital mehr. Gruss alfons

28.03.2004, 15:36
Hallo Alfons,
ich wohne auch auf einem kleine Dorf. Pflegedienste gibt es überall, Dur wirst Dich wundern. Gehe zu Eurem Hausarzt. Die Krankenkasse zahlt dafür. Versuche Gerda zu dem Stent zu überreden. Der Eingriff dauert nicht lange und es verschafft ihr Erleichterung.
Nicht resergnieren, Alfons,. FÜr Dich musst Du auch sorgen, ohne Pflegedienst scheinst Du mir überfordert. Ruf Deien Arzt an, der regelt das für Euch. Alles liebe
Katharina

31.03.2004, 20:03
Liebe Katharina!

Meine Gerda ist gestern Abend um 20.00 Uhr ganz friedlich eingeschlafen. Sie hatte die letzten zwei Tage auch keine Schmerzen mehr. Nur mir zerreisst es fast das Herz, die Schmerzen sind unsagbar aber für meine Gerda war es das Beste. Mit diesem Eintrag schließe ich heute diese Seite. Ich wünsch allen Menschen in dieser Situation: Glaubt an die Liebe, denn Sie ist besser als jede Medizin. Mit lieben Grüßen Alfons.

31.03.2004, 23:48
Ich bin unsagbar traurig.
Jetzt hat sie es überwunden... Es ist bestimmt sehr schön für sie gewesen in ihren letzten Tagen einen solchen Menschen um sich zu haben, der sie soooo sehr geliebt hat. Sie war bestimmt ein glücklicher Mensch, trotz allem.
Ich denke an Dich und zünde im Herzen eine Kerze für Gerda an.
Katharina

02.04.2004, 20:13
Hallo Georg,

ich lese tief berührt seit anfang Januar hier im Forum die Berichte, da meine Mutter betroffen war.
An Weihnachten 2003 bekam sie massiv Aszites (Wasseransammlung im Bauch)Ich habe meine Mutter am 26. Dez. 2003 per Notarzt in das KH München Bogenhausen einweisen lassen, da sie seit anfang Dez. 03 immer über Unwohlsein und unspezifische Magen- und Bauchschmerzen geklagt hat. In der Notaufnahme hat man mich dann beiseite genommen und mir mitgeteilt, dass Lebermetastasen festgestellt wurden, und ich sollte nun zu meiner Mutter ins Zimmer gehen und ganz "normal" mit ihr sprechen. Dann gingen zwischen Weihnachten und Hl.Drei König die ganzen Untersuchungen los. Es wurden ihr auch alle 5 Tage jeweils 5 Liter Aszites abgenommen. Meine Mutter konnte sich zwischenzeitlich überhaupt nicht mehr ernähren und musste mit Astronautenkost vorlieb nehmen. Ich habe am 8. Januar 2004 mit meiner Mutter im Krankenhaus, sie war zu dieser Zeit noch total fidel und ahnte nichts, mit ihr eine Patientenverfügung ausgefüllt und den Ärzten mündlich mitgeteilt, dass meine Mutter eine Patientenverfügung hat.
Zu diesem Zeitpunkt stand im KH die genaue Diagnose noch nicht fest. Durch dieses Forum ahnte ich jedoch bereits, dass da furchtbares auf uns zukommen würde. Der Verdacht bestätigte sich und mir wurde gesagt, meine Mutter hätte eine Peritonealkarzinose mit Lebermetastasen mit unbekanntem Primarius.
Da sich mittlerweile die bereits bestehende Magenausgangsstenose soweit verschlechtert hatte, wollte man sie operieren, damit sie sich wenigstens wieder ernähren konnte. Als OP-Termin war der 16. Jan. 2004 geplant. Am 17. Jan. 04 haben mein Mann und ich sie besucht. Sie war putzmunter und redete ganz quirlig über eine Stunde mit uns. Am 18. Jan. 04 wurde ihre Hautfarbe, die vorher schon ganz leicht gelblich war, mit einem Male satt gelb, und sie war nicht mehr so aufgeweckt wie nach der OP. Am 19. Jan. ist sie immer wieder eingeschlafen und war sehr müde. Ich habe in dieser Zeit fast Tag und Nacht recherchiert, und habe mit Dr. Link in Wiesbaden, sowie Dr. Müller in Hammelburg Kontakt aufgenommen. Beide wollten jedoch die pathologischen Befunde haben, bevor sie meine Mutter anschauen wollten. Ich habe mit den operierenden Ärzten im KH gesprochen, dass ich meine Mutter je nach Befund in eine Spezialklinik in Deutschland bringen lasse. Die Ärzte sagten mir, dass ich selbstverständlich sämtliche Befunde am 26. Jan. 04 (8 Tage nach OP) erhalten werde. Sie redeten jedoch noch eindringlich auf mich ein, warum ich meine Mutter unbedingt am Leben halten möchte, da die Prognose äusserst ungünstig ist (keine 4 Wochen lebenszeit mehr). Der erste operierende Artz schilderte noch, was er nach Eröffnung des Bauchraumes meiner Mutter vorgefunden hatte. Man riet mir, ich solle meine Mutter in Ruhe einschlafen lassen. Dieses habe ich so schwer es mir fiel, getan. Die Ärzte gaben Morphium, da meine Mutter schon vorher immer sagten, so wolle schmerzfrei sein. Und so ist meine Mutter am 31. Jan. 04 um 18 Uhr gestorben. Ich war eine Stunde vorher noch bei Ihr. Sie ist nur noch für kurze Zeit täglich zu Bewustsein gekommen. Ich erhielt sämtliche Untersuchungsbefunde, OP-Bericht, Krankenberichte etc. Die Diagnose war "ausgedehnte Peritonealkarzinose mit malignem Aszites und multiplen Leberrundherden bei unbekanntem Primarius, in Frage kommt ein primäres Adeno-Carcinom des Magens oder des Pankreas." Weiter steht in den Berichten "nach langen ausführlichen Gesprächen mit der Tochter und bei Vorliegen einer Patientenverfügung haben wir jegliche Maßnahmen zur Lebensverlängerung abgesetzt. Sie erhielt lediglich eine adäquate Schmerzbehandlung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr.
Wäre die Patientenverfügung nicht vorgelegen, dann hätte man meine Mutter in die Intensivstation gelegt, wo sie mit Sicherheit noch Wochen, wenn nicht gar Monate, angebunden an Schläuchen, künstlich am Leben erhalten worden wäre. Doch was ist das für eine Lebensqualität? Ich kenne drei Menschen mit der Diagnose Pankreaskarzinom, die im KH Bogenhausen von 3 Monaten bis zu einem halben Jahr in der Intensivstation waren und dort verstorben sind. So schwer es für die nächsten Angehörigen ist, sollte man nicht, wenn der Betroffene geistig noch voll aufnahmefähig ist, mit ihm diese Dinge besprechen und für den Fall der Fälle eine Patientenverfügung hat, die den Willen des Patienten bekundet? Danach müssen sich auch die Ärzte richten. Wenn ich mit meiner Mutter nicht drei Wochen vor ihrem Sterbetag die Patientenverfügung gemacht hätte, wo alleine der Wille meiner Mutter niedergeschrieben wurde, ich hätte nicht die Kraft gehabt, meine Mutter einfach sterben zu lassen. Mir persönlich wäre es viel lieber, wenn meine Mutter, wenn auch auf der Intensivstation, noch "leben" würde, da ich sie sehr geliebt habe.

PS. Ich lese in diesem Forum seit Anfang Jan. 04, da es derzeit die einzige Quelle der Kraft für mich ist.

Viele Grüsse an alle Betroffenen
Johanna

02.04.2004, 21:34
Lieber Alfons!
Ich tut mir sehr leid, das deine liebe gerda verstorben ist. Ich schliesse mich Katharina an, sie ist bestimmt unsagbar glücklich gewesen, einen Mann wie dich gehabt zu haben, der sie so gut gepflegt hat.
Lieber Alfons ich sende dir eine riesen Portion Kraft zu und denke an dich.
Liebe Grüsse Elena

02.04.2004, 21:37
Liebe Johanna!
Es ist grausam einen Menschen an diese besch.... Krankheit zu verlieren, aber ich glaube, es war gut, das deine Ma mit der Patientenverfügung selbst bestimmen konnte, was mit ihr geschieht. Alles Liebe und viel Kraft wünscht dir Elena

02.04.2004, 21:53
Hallo ihr Lieben!
Da ich die letzten Wochen und Monate immer nur Negatives zu berichtn hatte, möchte ich heute mal wieder etwas Hoffnung geben. Meiner Schwiegerma geht es deutlich besser in den letzten Tagen, was eigentlich NIEMAND für möglich gehalten hätte. Dieser Tage kam noch ihr Pflegebett und ein fahrbarer Toilettenstuhl, weil sich ihre Situation in den vergangenen Wochen so drastisch verschlechtert hatte.
Ja, und heute Morgen ist sie mit mir zum Frisör gefahren und anschliessend zum Einkaufen. Sie hat sich neue Frühjahrgardarobe zugelegt, damit sie chic ist für die kommenden warmen Tage.
Vor 2 Tagen hat sogar Fenster geputzt, worauf Nachbarn mich ansprachen, was denn mir meiner Schwiegerma los sei.
Ich glaube, die chemo hat doch geholfen ( der Tumormarker ist deutlich gesunken), obgleich niemand, auch die Ärzte nicht daran geglaubt haben. In dem Krankenhaus, in dem sie vorher gelegen hat, sagte ein Arzt zu mir das ich mich jetzt auf das Schlimmste einstellen müsste. Wenn der mal wüsste....
Klar, wir wissen auch, das es auf wieder schlechter werden kann, aber im Moment erfreuen wir uns an der Besserung!

Ihr alle, gebt die Hoffnung nicht auf, ich möchte heut mal als positives Beispiel vorangehen.

Liebe Grüsse, Elena

02.04.2004, 23:58
Hallo Elena,
schön dass es Deiner Schwima besser geht.
Mal ein ganz pragmatisches Thema: Wo habt ihr das Pflegebett her und was hat es gekostet etc.
Kannst Du mir mal privat mailen???
j.nagel@feldschloesschen-bs.de
Würde mich riesig freuen.
Katharina

04.04.2004, 22:52
Hallo Katharina!
Wir hatten vor einigen Wochen bei der krankenkasse einen Antrag auf Pflegegeld gestellt, da es bei meiner Schwiegerma damals ja sehr schlecht aussah. Vor zwei Wochen kam dann eine Pflegefachkraft zu uns nach Hause und beurteilte ihren Zustand. Bei ihr konnte man auch gleich den Antrag auf Pflegehilfsmittel stellen und so haben wir einen fahrbaren Toilettenstuhl und ein Pfegebett bekommen. Nach 10 Tagen sind die sachen ins Haus gebracht worden. Gekostet hat das nichts, die Krankenkasse zahlt. Man kann aber auch beim Hausarzt den Antrag stellen, soweit ich informiert bin und auch dann bezahlt das die Krankenkasse. Ich muss sagen, das Pflegebett ist schon eine tolle Sache. Meine Schwiegerma hatte sonst immer den ganzen Tag auf der Couch gelegen um nicht alleine im Schlafzimmer zu sein. Wir haben jetzt das Pflegebett ins Esszimmer gestellt und sie liegt natürlich viel besser als auf der unbequemen Couch und ist nicht den ganzen Tag alleine. Auch eine spezielle Matraze ist mitgeliefert worden, die ein wundliegen vermeiden soll, wenn sie vielleicht mal nicht mehr aufstehen kann, oder sich nicht mehr zu gut umdrehen kann.

Den Wunsch deiner Ma kann ich schon auch gut verstehen, aber es ist in der Tat schwierig zu bewerkstelligen in Griechenland. Mit den Schmerzmitteln kann ich nicht allzu grossen Rat geben, da meine Schwiegerma bis jetzt keine brauchte. Ich hab vor 5 Jahren als ich noch in der Altenpflege gearbeitet habe, eine Patientin mit BSDK gepflegt. Diese Frau hatte Schmerzpflaster, die fast bis zum Schluss ausgereicht hatten. Kurz bevor sie starb, musste sie dann aber noch weitere Schmerzmedikamente bekommen. Was das im einzelnen war, weiss ich nicht mehr genau, es ist wie gesagt schon sehr lange her.

Liebe Katharina, ich werde dir gerne mal privat schreiben, Mein Mann muss mir mal wieder eine eigene e-Mail Adresse einrichten, ich bin leider nicht so bewandert in dieser Materie.

Liebe Grüsse und alles Gute für deine Ma, Elena

05.04.2004, 14:08
Hi Elena,
vielen Dank für Deine Antwort. Deine Informationen über die Beschaffung von Bettenetc. ist ja auch für andere interessant. Ich hatte bei dem Privatmailen nur daran gedacht, dass evtl. nicht alle User an allen Themen interessiert sind und man so "Speicherkapazität" sparen könnte. Aber ich denke, diese Info war wirklich für viele Interessant.
Liebe Grüße an Deine SChwima!
Meine Ma ist inzw., so runter, dass wir ab heute mit Tropf unf künstl. Ernährung arbeiten werden. Ich könnte die Ärztin ermorden. Als ich heute morgen im KKH anrief um die Chemo abzusagen, hab ich gedacht mich trifft der Schlag. Sie meinete doch allen ernstes: Der Durchfall ist bei der Antibiotikagabe fast zwangsläufig. Es zerstört die Darmflora. Versuchen sie es mit Darmaufbaupräperaten und probiotischem Joghurt. Da ist meine ma fast am krepieren wegen dem Antibiotikum und keiner warnt uns. Wir hätten doch schon längst dagegen etwas tun können. Meine Ma vertrocknet innerlich, da rein garnichts in ihr drin bleibt. Das ist fast fahrlässige Körperverletztung. Ich hoffe wir kriegen sie wieder aufgepäppelt!!!!! Unglaublich
Jetzt werde ich wieder eien Pflegedienst engagieren, der ihr Kochsalzlösung und Aufbaunahrung über den Port gibt. Drückt unws die Daumen, dass die Magenaufbaupräperate schnell wirken.
Alles gute Euch
Katharina

06.04.2004, 22:28
Liebe Katharina!
Ich glaube, es ist eine gute Lösung, deiner ma über den Port Nahrung und Flüssigkeit zu geben, denn das wird ihr mit Sicherheit Auftrieb geben. Ich habe ja auch in den letzten Wochen gesehen, das ein paar Infusionen wahre Wunder gewirken. Wie ist denn die körperliche Verfassung, abgesehen von dem akuten Flüssigkeitsmangel? Ist denn deine Ma auch sehr abgemagert, oder hat sie noch ein einigermassen normales Gewicht?
Melde dich bald mal wieder! Liebe Grüsse, Elena

07.04.2004, 10:46
Wunder gibt es immer wieder... lalala....
Tatsache. Nach der Flüssigkeitsinfusion mit Ringer-Lactat geht es meiner Mutter deutlich besser. Sie isst wieder (wenn auch wenig) kommt zum Essen runter und plant den Abflug nach Griechenland in der nächsten Woche. Jetzt müssen wir erstmal wieder kondition aufbauen. Vielleicht können wir heute Nachmittag eine kleine Ausfahrt zur Eisdiele mit den Kindern wagen. Mal raus zu gehen würde bestimmt ihre Laune heben.
Meine Ma hat durch den Durchfall Gewicht verloren, ich glaube nicht deurch den Tumor.
Nächste Woche haben wir einen Termin bei einer Onkologin die uns unser Freund emlfohlen hat.
Ich hoffe, dass wir dann auch die "Schmerzfrage" lösen können.
Mir tut ein kleiner "Urlaub von meiner Ma " auch ganz gut. So als Hilfsschwewster mit zwei kleinen Kindern und einem großen Haushalt... das schlaucht ganz schön. Ich bereue aber keinen Tag und habe für mich festgestellt, dass ich meine Mutter auch bis zum Ende pflegen würde, sofern sie das will. Ich habe festgestellt, dass meine Kraft reicht. Die Entscheidung trifft allerdings meine Ma. Ich hoffe ja immernoch, dass sie bei der Olivenernte lachend vom Baum kippt, mit Blumen un den Haaren.
Wie geht es bei Euch Elena?
Wünsche Euch tolle Ostern.
Katharina

03.06.2004, 14:41
Hallo Isabell,
mir erging es wie dir, allerdings erst Anfang 2003.
Ich kenne das Gefühl es einfach nicht wahrhaben zu können. Bei uns hat es 6 Monate gedauert. Oft bin ich froh, denn dieses Leiden länger erleben zu müssen, wäre für keinen der Beteiligten wünschenswert. Womit wir zurückgebliebenen zu kämpfen haben, ist das Erlebte zu verarbeiten. Es ist einfach zu unglaublich und doch, wenn man diese Seiten hier alle liest, so "normal".
Ich hoffe, du hast dich wieder auf "deinem" Weg eingefunden, denn du bist noch so jung und dein Vater hätte mit Sicherheit nicht gewollt, daß du mit einer ständigen Ohnmacht und Traurigkeit weiterlebst.
Von Herzen alles Liebe
Anna

09.12.2004, 19:29
Hallo, ich möchte mich nur mal lossprechen. Seit einem 1/2 Jahr leidet meine geliebte Mutti an Bauchspeicheldrüsenkrebs, der schon gestreut hat; jede Woche bekommt sie diese grausame Chemobehandlung, davon ist es ihr jedesmal 3 Tage auf deutsch kotz übel; sie hat jetzt 4 Wochen Pause gehabt, verreiste, weil sie auch Ihren 70. Geburtstag gefeiert hat und es war ganz toll. Nur jetzt hat sie sehr schlechte Nierenwerte, Wasser im ganzen Körper und jeden Tag Blutdruck über 200, meine Mutter ist meine Beste Freundin, sie ist einfach das Liebste auf der ganzen Welt.
Im Moment bin ich in Behandlung bei einem Schmerztherapeuten, weil ich jeden Tag Schmerzen habe und das ganze Stadium mir sehr an die Niere geht; aber meine Mutti kämpft wie ein Löwe und ist immer noch gut drauf - eine echte Kämpfernatur, sie will nicht bemitleidet werden und läßt sich nichts anmerken.
Wollte nur mal wissen was ich machen soll und ob noch Hoffnung besteht, wenigstens ein paar glückliche Jahre zu haben.

09.12.2004, 19:42
Hallo Johanna, habe Deinen Text gelesen und mußte ganz schön schlucken; weil ich denke, das meine Mutti in der gleichen Situation ist. Sie hat seit einem 1/2 Jahr diesen furchtbaren Krebs, der aber schon gestreut ist; leider, aber sie ist eine Kämpferin das war sie schon immer, eine ganz tolle Frau!!!!!!
Seit 1/2 Jahr bekommt sie jeden Montag Chemo, Du weißt was das ist, grausam, dann sah es wieder ganz schlecht aus, Bluttransfusion kam dann, dann war 4 Wochen Pause und sie fühlte sich ganz gut. Nur jetzt hat sie überall Wasseransammlungen, die Nierenwerte sind sehr schlecht und jeden Tag Blutdruck über 200 Wahnsinn, trotzdem ist sie gut drauf, sie will nicht bemitleidet werden und läßt sich nichts anmerken. Inzwischen bin ich schon bei einem Schmerztherapeuten, ich weiß nicht wie lange sie noch lebt; diesen Angst jeden Tag zu haben, es wäre der letzte ist einfach ganz schlimm, es muß für Dich ganz schlimm gewesen sein, denn die Mutti ist doch der liebste Mensch auf der ganzen Welt, denke ohne sie geht es nicht.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, und umarme Dich in dieser schmerzvollen Zeit.