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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was machen die Ärzte mit meinem Vater bloß ?


06.01.2003, 22:01
Mein Vater war vor Weihnachten 4 Wochen in der Klinik.Etliche Untersuchungen wurden durchgeführt und es wurde Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs ausgesprochen.Er wurde dann entlassen über Weihnachten mit der Nachricht das er operiert werden müßte.Aber nur den Bauchraum öffnen um zu sehen was da für eine Wucherung ist.er war jetzt fast 14 Tage zuhause mit unerträglichen Schmerzen.Seid heute ist er wieder im Krankenhaus und soll in den nächsten Tagen den Bauchraum geöffnet bekommen.Wir sind seid Wochen fertig mit unseren Nerven aus Angst.Warum wollen sie erst nur schauen und lassen sich so viel Zeit??Vieleicht hat ja von euch jemand von dieser Untersuchungsmethode gehört und kann mir weiter helfen.Ich wäre dankbar.name@domain.dename@domain.dename@domain.de name@domain.de

08.01.2003, 08:50
Ich bin neu hier im Forum und bin sprachlos über das was Ihr alles erleiden müßt.Mein Vater ist jetzt seid 2 Tagen wieder in der Klinik.Ich habe das gefühl das irgend wie kein Arzt weiß was jetzt genau gemacht wird .Gestern habe ich mich total erschrocken als ich meinen Dad sah,erstes wiegt er nur noch 62 Kilo bei 182 Gr.dann sah die Haut total gelb aus und er hat eine Infusion bekommen gegen die Schmerzen die er nicht gut vertrug.Als wir mit dem Chefarzt reden wollten sagte er er hätte die Unterlagen von der anderen Station noch nicht er käme im laufe des nachmittags nochmal.Doch nichts geschah er kam nicht mehr.Fahre gleich wieder in die Klinik mit der Hoffnung mal was genauers zu hören als verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs.Die ungewissheit macht einen wahnsinnig.Bis auf weiteres Fee

08.01.2003, 11:06
Liebe Fee,

Es tut mir leid, dass es deinem Vater so schlecht geht.

Offenbar wurde bei deinem Vater eine Wucherung im Bereich des Pankreas festgestellt. Das Problem ist (wie in diesem Forum schon öfters angesprochen), dass man mit keinem bildgebenden Verfahren sicher feststellen kann, ob Bösartigkeit vorliegt.

Auch eine Punktion des Pankreas durch die Bauchdecke gestaltet sich als äußerst schwierig - deswegen ist es üblich den Bauchraum zu öffnen.

Der Chirurg kann dann oft makroskopisch (mit freiem Auge) schon erkennen ob es sich um Krebs handelt. Zur Sicherheit wird dann aber eine Biopsie als Schnellschnitt entnommen und (noch während der OP) histologisch untersucht.
Je nach Größe der Wucherung, kann der Chirurg dann entscheiden, ob eine Entfernung der Geschwulst möglich ist oder nicht.

Das Pankreas-Ca ist insoferne ein "heimtückischer" Krebs, weil man ihn oft erst entdeckt, wenn es für eine OP zu spät ist (weil der Krebs z.B. schon in umgebende Gewebe eingedrungen ist...).

Ist eine OP möglich, ist die Frage, ob das ganze Organ, oder nur ein Teil herausgenommen wird. In beiden Fällen müssen auch angrenzende Organe zum Teil entfernt werden. Also eine sehr schwere OP, die nur an einem Zentrum und von einem erfahrenen Mann gemacht werden sollte!! Auch eine OP, für die der Patient in einem halbwegs guten Allgemeinzustand sein sollte.

Dass dein Vater gelb ist, ist ein Zeichen dafür, dass die Wucherung einen Gallengang verlegt hat, die Gallenflüssigkeit nicht abfließen kann, und sich unter anderem in der Haut (bzw. Bindhaut der Augen) ablagert. Hier sollte man schnell handeln. Unter Umständen wird der Arzt (falls nicht sowieso eine große OP gemacht wird) einen Stent legen (= ein Röhrchen durch das die Gallenflüssigkeit wieder abfließen kann).

Es ist zwar für das Ärzteteam eine schwere Entscheidung was man genau machen soll, aber auf jeden Fall sollten sie euch besser aufklären. Bist du sicher, dass diese Klinik viel Erfahrung mit Bauchspeicheldrüsenkrebs hat? Eventuell eine andere Klinik erwägen.

Wichtig ist es auf jeden Fall den Patienten schmerzfrei zu halten!!! Es gibt dafür einige Möglichkeiten - muss man eventuell ausprobieren. Offenbar muss man bei den Ärzten an der Klinik wo dein Vater ist sehr hartnäckig sein. Gib nicht auf!!

Alles Gute
Afra

11.01.2003, 19:56
Liebe Afra,Danke für deine Auskunft und Anteilnahme.Ich hatte zwar gestern schon hier eine Mail für dich geschrieben aber die scheint aus irgend einem Grund nicht angekommen zu sein.Mein Vater hat gestern den Bauchschnitt gemacht bekommen.Es wurde Gewebe entnommen und eingeschickt.Das Ergebniss ist vorraussichtlich Mittwoch da.Die Bauchspeicheldrüse ist chronisch entzündet und sehr hart sagte uns der Arzt.Normal ist sie wohl weich.Du hast recht das wenn was da nicht in ordnung ist, das dieses Krankenhaus das absolut falsche ist.Es warten wir wieder bis Mittwoch und hoffen das ,das Gewebe gutartig ist.Ich mache auf jeden Fall einen Gespächstermin mit dem Chefarzt und werde ihn nerven!!!!Liebe Grüße sendet Dir Fee
Melde mich wieder

12.01.2003, 11:24
Halte euch die Daumen!!!

Liebe Grüße, Afra

15.01.2003, 20:08
Liebe Afra,endlich sind die Ergebnisse da!!!!Es ist kein Krebs.Er hat eine chroniche Bauchspeicheldrüsenentzündung.Wenn das schon so schlimm ist ,wie schlimm müßen eure Angehörigen leiden.Wir sind sehr erleichtert!!!Das waren die schlimmsten Wochen für mich wegen der Ungewissheit.Trotzdem bin ich sauer das die Ärzte uns so vorschnell mit dem Verdacht auf Krebs konfrontiert haben ich finde mit solchen Äußerungen sollte man vorsichtig sein bis alle ergebnisse da sind.Euer Forum hat mir sehr geholfen. Und ich denke mit Hoffnung für eure Angehörigen .Und natürlich die selbst von dieser schweren Krankheit betroffen sind.Ich werde weiter ins Forum reinschauen.Alles Liebe und Gute Fee

16.01.2003, 08:22
Liebe Fee,

Freue mich sehr für euch! Leider hast du recht - die Überlegungen über Diagnose-Differentialdianose (die ja anstellt werden müssen), sollten die Ärzte für sich behalten. Denn wie fast alle hier wissen: die Unsicherheit und das Warten auf ein möglicherweise schlimmes Ergebnis sind das Schlimmste (vor allem, wenn man das Gefühl hat, dass die Diagnose Krebs für den Arzt schon fast feststeht).

Trotzdem heißt es für euch sehr aufpassen. Wie ihr ja schon wisst, ist so eine Entzündung äußerst schmerzhaft. (Mein Vater hatte das auch jahrelang, und war manchmal - obwohl überhaupt nicht wehleidig) manchmal ganz grau im Gesicht vor Schmerzen. Man kann das aber mit Diät ganz gut in den Griff kriegen. Man darf halt nicht der Versuchung nach Bratwurst, Alkohol... unterliegen. (Was mein Vater anfangs nicht ganz geglaubt hat).

Also ich wünsche euch alles Gute!
LG,Afra

16.01.2003, 21:36
Liebe fee, liebe afra,

das freut mich für dich, dass das gewebe gutartig ist. jedoch ist es beim bauchspeicheldrüsenkrebs nicht immer repräsentativ, wenn man eine gewebeprobe hat, da auch bauchspeicheldrüsenkrebs häufig mit chronischer bauchspeicheldrüsenentzündung vergesellschaftet ist! zur sicherung der diagnose gehört noch mehr, z.B. tumormarker. mein vater wurde in einer klinik in süddeutschland in denen die weltweit führenden bauchspeicheldrüsenspezialisten arbeiten super behandelt. falls ihr näheres wissen wollt, könnt ihr mir unter frankga@gmx.net schreiben!

17.01.2003, 18:18
Liebe Afra,Lieber Hubert
Ich glaube das mein Vater und meine Mutter das ganze jetzt auf die leichte Schulter nehmen.Wegen Diat halten,aber er wird wohl mit Schmerzen daran erinnert.Ich weiß auch wenn man nicht danach lebt das sich daraus Krebs bilden kann.Jetzt im Moment ist er ja noch in der Klinik.Ich hoffe er vergißt nicht ,was er für unerträgliche Schmerzen hatte!!!!Wie war das denn bei deinem Vater wenn ich fragen darf???Hubert war das die Klinik in Heidelberg? Ich habe die Adresse aus dem Internet.Ich bin mal gespannt wie mein Vater damit um geht er sagt wenig und nimmt alles auf die leichte Schulter.Wie bist du mit deinem Vater umgegangen,Afra,wenn er einem nicht zuhört was die Krankheit betrifft?Bis bald ihr Lieben ,Grüße Fee

18.01.2003, 09:25
Liebe Fee,

ob mein Vater die Pankreatitis (BSD-Entzündung)auf die leichte Schulter genommen hat oder nicht weiß ich nicht wirklich. Nach außen hin schon ein bisschen, aber das sagt nichts, denn er war generell sehr introvertiert.

Gib mal z.B. in der Suchmaschine google "Pankreatitis" ein, und du wirst viele Informationen finden. Drucke das, was du für wichtig hältst deinen Eltern aus. Dann muss sich dein Vater nicht auf der Stelle damit auseinandersetzen - kann es aber lesen, wenn ihm danach ist. (Dräng ihn nicht dazu, denn es kann durchaus sein, dass er Angst hat und genau das Gegenteil zeigen will). Ich glaube bei meinem Vater war das so. Ihm schien nur wichtig zu sein, dass er seine Fernreisen bestreiten konnte, was er auch tat. Einmal fuhr er 3 Tage nachdem er aus dem KH entlassen wurde nach Südafrika - was soll man da sagen ;-). Aber er hat's geschafft.

Vor allem für deine Mutter ist es wichtig viel darüber zu wissen, denn möglicherweise muss sie die Kochgewohnheiten etwas umstellen.(und das tut man vielleicht leichter wenn man die Gefahren kennt)

Dein Vater sollte aber wissen, dass eine Pankreatitis dazu neigt wiederzukommen (kann auch ohne Diätfehler passieren).

Das Problem sind dabei nicht nur die Schmerzen, es ist das Organ an sich. Bei jeder Enzündung geht Gewebe zugrunde, was dazu führt, dass man Diabetiker wird (bei meinem Vater war das nach der 3.akuten Entzündung).
Die Nekrose (durch die Entzündung abgestorbenes Gewebe) wird vom Körper abgebaut, dabei kann es zu massiven Einblutungen kommen (bei meinem Vater waren das fast 2L Blut - er hats angeblich nicht gemerkt), bzw können sich Zysten bilden die dann z.B auf den Magenausgang oder Darm drücken, sodass der Patient nichts mehr essen kann.

Ich will dir damit keine Angst machen, es soll nur zeigen, dass man das nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Mein Vater hat halt nach einiger Zeit (nachdem er sich ganz gesund fühlte) doch manchmal etwas gegessen oder getrunken, was ihm geschadet hat.

Ich wollte das in meinen vorigen postings nicht schreiben, um dir keine Angst zu machen, aber mein Vater ist letzten Sommer an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben. Wobei nicht klar ist ob zuerst der Krebs da war der die Entzündung ausgelöst hat, oder umgekehrt. Bei ihm wurde aus anderen Gründen erst operativ "nachgeschaut", als die Tumormarker schon sehr hoch waren.

Auch bei deinem Vater sind sicher Tumormarker mitbestimmt worden. Die können aber auch bei einer Entzündung erhöht sein (C19/9 bis ca.500), und sind deshalb in diesem Bereich nicht aussagekräftig.
Also keine Sorge, aber trotzdem aufpassen.

Alles Liebe,
Afra

Alles Gute auch an Hubert und seinen Vater

18.01.2003, 15:37
Liebe Afra,das tut mir sehr leid mit deinem Vater.Wie hast du das ganze nur verkraftet.Und deine Familie.Ich weiß das auch BCD Entzündung tödlich ausgehen kann.Und soll ich dir was anvertrauen ,ich habe es meiner Mutter nicht gesagt ,aber die Bauch speicheldrüse ist vernarbt von den davorigen Entzündungen.Und auch so hab ich ein ganz ungutes Gefühl.Du mußt ihn mal sehen furchtbar.Er wiegt höchstens nur 60 kilo bei 1,82.Weißt du meine Eltern sind happy,die würden jetzt eh nicht auf mich hören.Ich habe leider keinen Drucker aber es gibt ja Bücherreien.Meine Mutter wird Diat kochen,aber sie trinken auch gern mal ein Gläschen.Gestern wie ich im Bett lag waren meine Gedanken noch lange bei ihm und Afra du machst mir keine Angst,denn ich vermute und damit habe ich oft Recht das ,das ganze noch nicht aus gestanden ist.Das riskante ist nämlich das schon er Jahre damit rum läuft ohne einen Arzt auf zu suchen.Ich bin froh dich kennengelernt zu haben!!!!! Ich wohne übrigens in Köln.Ich gebe dir mal meine E-Mail wenn du möchtest können wir uns auch mal darüber schreiben.
trauzi.fee@lycos.de
Liebe Grüße hoffe bis bald Fee

18.01.2003, 18:21
liebe fee,

mein vater wurde damals nicht in heidelberg operiert (der chef da war der schüler von prof. beger) sondern in einer spezialklinik in illertissen bei neu-ulm. du findest die klinik unter www.eurosurgery.de

liebe grüße

hubert

18.01.2003, 18:32
Lieber Hubert,
Vielen Dank für Dein Bemühen!!!Werde mich schlau machen.Ich hoffe das es deinem Vater weiterhin so gut geht.
liebe Grüße Fee

23.01.2003, 09:06
Liebe Beteoffene
Nun ist es so weit gekommen,das mein Vater gestern auf die Intensivstation mußte.Er ist so entkräftet und hat solche unerträgliche Schmerzen das er nicht mehr auf stehen kann.Wir haben die ganze Zeit gegen eine Mauer bei den Ärzten geredet,wurden aber nicht für ernst genommen.Jetzt bekommt er künstliche Ernährung und Aufbaupräperate über Infusionen(dafür haben wir bei den Ärzten ständig gebittet,aber es muß ja gespart werden das wurde uns wortwörtlich gesagt.)Er bekommt jetzt auch die richtigen Schmerzmittel die hoffentlich erleichterrung schaffen.Ich rate euch,bei so einem Verdacht sich sofort an eine Spezialklinik zu wenden.Bei uns ist sehr viel verlorene Zeit vergangen und mein Vater mußte unnötig leiden.Nicht alle Ärzte sind so aber das war ein totales unnötiges Chaos was mein Vater erleiden mußte.Ich hoffe und habe jetzt ein bessers Gefühl das er dort besser auf gehoben ist.Ihr kennt dieses auf und ab ja bestimmt und es ist nervenaufreibend.Nur weiß ich eins ,ich lasse mich von den Ärzten nicht mehr einfach mit Ausreden abspeisen!!!Setzt Euch auch durch, auch wenn es schwer ist.Ich fahre nachher zu meinem Vater und werde dieses mal wohl mehr erfahren.Denn ich habe gemerkt das die Ärzte auf Intensiv viel mehr mit den Angehörigen sprechen ,auch über die ganzen Werte (er hat nämlich doch die Werte ziemlich erhöht!!!)Liebe Afra ist meine Mail von vorgestern angekommen? Oder geht es Dir nicht gut???

Bis Bald und liebe Grüße Fee

30.01.2003, 08:38
Mein Vater ist noch immer auf der Intensivstation und kämpft um sein Leben.Gestern hat er eine neue Magensonde gelegt bekommen die bis in den Darm gehen soll.Der Bauch ist dermaßen hart und angeschwollen das ich Angst habe.Die Ärzte sagten uns das die Werte ziemlich schlecht sind.Am Sonntag führte ich auch ein Arztgespräch und er sagte mir das in der Zeit seid dem er auf Intensiv arbeitet 5 Patienten an dieser Erkrankung verstorben wären.Ich habe es meiner Mutter gar nicht gesagt.Übermorgen hat mein Vater seinen 62 Geburtstag.Es ist so schwer ihn zu besuchen und so zu tun als wenn alles nicht so schlimm wäre. Wie seid ihr damit umgegangen??????
Liebe Grüße Fee