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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wer hat "wait and see" gemacht bei Nicht-seminom


07.01.2003, 19:30
Hallo Leute,

ich habe Ende November meinen rechten Hoden entnommen bekommen. Anfangsstdium Nicht_Seminom (pT1 pNx R0). Dann hat sich meine Wunde infiziert/entzündet und ich laboriere seit dem an einer Wundheilungsstörung herum. Die Docs im KH empfehlen Chemo (2xPEK), mein Haus-Uro sagt ich kann rel. unbesorgt "wait and see" praktizieren und mich als geheilt ansehen. Nun mit der Wunde kann ich ja, nichts anderes machen und es dauert wohl noch ein paar Wochen bis ich "zu" bin, aber hat das einer von euch schon mal praktiziert und kann mir meine strapazierten Nerven vielleicht etwas beruhigen? Kann man gegef. die Chemo noch mal später machen. Ist die wirklich nötig? Habe keinerlei neg. Befunde im CT.

Wäre für Antworten dankbar.

Ciao
Michael

09.01.2003, 12:54
Hallo Michael,
mir wurde der linke Hoden Anfang Dezember entfernt. Ob Wait-and See oder Chemo(2xPEB) erfolgt, hängt entscheident davon ab, ob Du als high-risk oder low-risk eingestuft wirst (Risikofaktoren sind meistens nachweisbare Lymph-Gefäßinvasion, tumorgröße >PT1 und in manchen Kliniken auch Anteil von embr.Karzinom). Alternativ zu dieser Risikoadaptierten Vorgehensweise ist auch eine primäre Bauch-Op denkbar.
Sehr gute Informationen und Adressen erhältst Du unter www.hodenkrebs.de (Leitlinie zur Behandlung u.a.)
Ich tendierte auch zu Wait-and-See, aber mein AFP-Marker ist nicht im Normbereich. Trotz Leitlinie und Standardtherapien werden von ausgewiesenen Spezialisten auch in Zentren z.T. unterschiedliche Empfehlungen gegeben.

Wurde bei Dir ein CT Abdomen und Thorax gemacht ?
Wie ist der Verlauf Deiner Tumormarker AFP und ß-HCG ?
Welchen Nicht-Seminom hattest Du?

Grüße
Sven

09.01.2003, 15:53
Hallo Michael,
sind denn deine Marker nach der Op wie vorgesehen in den Normbereich gefallen ? Dann wäre "wait and see" wohl eine sinnvolle Möglichkeit, die auch bei mir praktiziert wurde. Wenn sich dann die Proteine doch wieder melden sollten, kann man sehr schnell reagieren und eine Chemo machen, die vielleicht vom jetzigen Standpunkt nie nötig wird. Mein Tipp: Nicht zu sehr mit Prozenten und Wahrscheinlichkeiten beschäftigen, das ist nur schlecht für die Nerven !

Schönen Gruß
Axel

14.01.2003, 07:33
Hallo Michael,
auf den gelöscht - Seiten findest du einen Erfahrungsbericht zu dem "wait & see", vielleicht macht es dir ja Mut.

Grüße Thomas

Anmerkung des Moderators:
Der Link wurde gelöscht. Auf den gelinkten Seiten findet man leider keinen Erfahrungsbericht zu einer "wait and see strategie", sondern die Seiten eines Jüngers des Herrn Hamer und seiner neuer germanischen Medizin bzw. seiner obstrusen Verschwörungstheorie des Weltjudentums. Also nicht hilfreich bei der ursprünglichen Fragestellung.

Dirk-Gütersloh Moderator des Forums Hodenkrebs

16.01.2003, 16:45
Hallo Leute,

schon mal meinen Dank, dass jemand meine Frage interessiert.
Ich habe inzwischen nochmal nachgefragt wegen der AFP und HCG Marker.
Der AFP Wert war jetzt in etwa drei Wochen von 26 auf unter 2,5 gesunken. Der Doc sagte das sei OK.
Meinen aktuellen HCG weiss ich nicht. Die haben nochmal Blut abgenommen.
Der Wunde geht es langsam aber sicher besser. Aber sowohl meine Hausärztin, sowie mein Urologe als auch die Krankenhausärzte sagen, vor einer evt. Chemo muß das ganz verheilt sein.
Was ich in der Zwischenzeit über die Chemo gelesen habe macht mir zusätzliche bedenken.
Besonders das die auf die Schleimhäute geht. Ich habe jetzt schon leichte Beschwerden wegen des entzündungshemmenden Medikamentes.
Leichte Ekzemneigung habe ich auch. Von beiden Schwierigkeiten las im im Zusammenhang mit der 2xPEB.
Na gut sobald die ein Rezidiv finden, habe ich ohnehin keine Wahl mehr.

Ende des Monats habe ich Sono und CT Termine. Mal sehen was die dann finden. Wenn die nichts finden glaube ich den Mut finden zu können auf wait-and-see weiter zu setzen.

Gruß

Michael

Jens Birker
14.02.2007, 19:58
Hallo Michael,
mir wurde 1994 der rechte Hoden (Seminom mit gemischtzelligem Embryonalzellkarzinom) entfernt. Anschließend erfolgte eine Lymphadenektomie. Der Tumor wurde im Frühstadium erkannt, es wurden keine Metastasen gefunden. Ich hatte mich schon auf Chemotherapie und /oder Bestrahlung eingestellt, der behandelnde Arzt riet mir jedoch zu "wait and see". Das ist im März genau 13 Jahre her. Alle Nachuntersuchungen blieben ohne Befund.
Ich kann dir nur dazu raten. Noch ein kleiner Tip: Such dir einen Uroogen, dem du absolut vertraust und nimm die Nachuntersuchungen regelmäßig wahr. Wenn dir etwas merkwürdig vorkommt, geh lieber einmal zu oft zum Arzt als einmal zu wenig.

Grüße

Jens

AchimR
14.02.2007, 21:50
Hallo Jens,

hast Du mal darauf geachtet, wann Michael geschrieben hat?

Gruß
Achim