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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lungenkrebs - Wasser in der Lunge


08.01.2003, 22:29
Seit Nov. wissen wir, dass mein Bruder Lungenkrebs hat. Jetzt hat er jede Menge Wasser in der Lunge und wird täglich punktiert. Wer kennt sich aus?

08.01.2003, 22:36
Hallo Monika, meine Mutter hatte auch Wasser auf der Lunge. Sie musste ca. 20 Tage im Spital bleiben. Sie haben ihr täglich Wasser von der Lunge abgesaugt. Ihr Atemkomfort hat sich danach sehr verbessert. Es ist jedoch eine sehr schmerzhafte Behandlung. Sie hat noch Heute (nach 4 Monaten) noch immer eine offene Wunde beim Bauch. Diese Wunde verheilt sehr schlecht, da immer Eiter heraustritt. Gruss Fabian (ich wünsche dir viel Kraft!)

08.01.2003, 22:43
Hallo Fabian, vielen Dank für die Info. Weißt Du, ob das Wasser einen Bezug auf den Fortschritt der Krankheit hat? Ich meine, bedeutet es evtl. dass der Tumor weiter fortgeschritten ist?

08.01.2003, 22:49
Liebe Monika, ich will dir die Hoffnung auf keinen Fall nehmen. Ich weiss leider nur, dass sich meine Mutter im Terminalen Stadium befindet. Ich kann dir aber wirklich nicht sagen ob dies mit dem Wasser der Anfang die Mitte oder das Ende ist. Wir kämpfen nun seit 4 Monaten gegen diesen harten Gegener und ich musste leider immer ein bisschen mehr einstecken. Am 30.12.02 mussten wir sogar meine Mutter notfallmässig ins Spital fahren lassen. Aber ich denke, dass du nicht alles 1:1 umsetzen und deuten kannst. Das kommt denke ich auf jeden Fall, sehr auch auf die Situation deines Bruders an.

08.01.2003, 22:58
Ich weiß vom Arzt, dass mein Bruder nur noch palliativ behandelt werden kann. Der Tumor ist inoperabel im Stadium IIIb. Mich erschreckt nur der schnelle Verlauf. Anfang Nov. für uns noch "gesund" und jetzt fast ständig im Krankenhaus. Sei es durch Chemo oder eben jetzt durch das Wasser in der Lunge.

08.01.2003, 23:08
Was leider bekannt ist, ist das bei jungen Leuten der Fortschritt des Wachtums des Krebs schneller vorangeht als bei älteren Menschen. Meine Mutter wird dieses Jahr 56. Sie ist aber auch sehr viel im Spital. Sie wäre jeden Montag zur Chemo im Spital. Nun sind jedoch leider die Blutwerte nicht gut. Das heisst einmal sind die weissen einmal die roten und sogar auch schon die Blutplättchen nicht in Ordnung. Es war leider nur noch ein auf und ab. Meistens war der zustand stabil schlecht oder dann wirklich ganz schlecht. Das heisst, sie hatte dann keine Lust mehr. Wollte nicht mehr Essen, trinken und wusste eingentlich gar nicht so genau was sie so den ganzen Tag machen will. Sie ist eigentlich meistens nur vor dem TV und schläft. Nun ist aber wirklich in einem Top Zustand und ich freue mich so sehr darüber.

08.01.2003, 23:18
Lieber Fabian, mein Bruder wird dieses Jahr 50 Jahre alt. Er ist auch ständig müde und schlapp. Allerdings bekam er in den letzten Wochen auch regelmäßig Chemotherapie. Einmal hatte er einen schrecklichen Ausschlag im Mund und konnte nichts mehr essen und nicht sprechen. Als das abgeheilt war kam das Wasser. Heute haben sie ihm über 2,5 ltr. Wasser rausgeholt und gestern über 1,5 ltr. Lt. Röntgenbild ist immer noch Wasser drin aber sie mussten eine Pause machen. Vielleicht ist der Verlauf auch ganz "normal" nur ich kenne mich zu wenig aus mit Krebs. Vielen Dank für Deine Informationen. Ich werde für heute Schluss machen, logge mich aber sicher bald wieder ein.

09.01.2003, 10:42
hallo monika, mein mann hat auch wasser auf die lunge gehabt, nur auf eine seite. man hat ihn eine lungenvertalkung gemacht da mit so etwas nicht mehr pasiert. es ist aber leider nicht immer so gut. heute ist die lunge wie holz bret und arbeitet fast nicht mehr. er hat schon schwer mit atmung.
gruss.
bea

MonikaW
09.01.2003, 19:19
Hallo Bea, hat Dein Mann auch ein Bronchialkarzinom? Wenn ja, wie lange habt Ihr schon den Befund? Mein Bruder hat gerade wegen des Wassers so große Probleme beim Atmen. Er empfindet deshalb die Punktion als Erleichterung. Allerdings ist es natürlich schlimm, dass die Mengen, die man rausholt, sich sehr schnell wieder bilden. Was ist eine "Lungenvertalkung"?

09.01.2003, 20:42
hallo monika, mein mann hat ein thymuskarzinom mit lungenmetastasen. vor zwei jahren ging er zum arzt auf mein wunsch.
von dem tumor war nichts zu sehn aber auf dem röntgen foto war wasser auf der linke lunge zu sehn. dann muste er zum ct, dann kam es raus mit dem tumor. es soll angeblich das tumor wasser sein. der nächste schrit war uni klinik, dort ist eine biopsie gemacht worden, gleichzeitig natprlich unter voll narkose ist die lungenvertalgung gemacht worden. die lunge wo sich das wasser geasmmelt hat ist mit talg besteubt worden. wie gesagt es ist auch so eine sache, also mein mann hat da mit einfach andere beschwerden bekommen. die lunge hat sich zusammen gezogen und arbeitet fast nicht mehr.
aber bitte schau noch selber nach, ich möchte dich nicht mit unsere erfahrung nervös machen. ich kenne noch eine frau bei der man gleiches gemacht hat und nach 14 monaten hat sich dort wieder wasser gesammelt. richtige ausdruck für dir vertalkung ist- talkpleurodese
alles gute für deinem bruder.
gruss.
bea

MonikaW
09.01.2003, 21:33
Hallo Bea, danke für Deine Erklärungen. Habe gerade erfahren, dass sie meinem Bruder innerhalb von zwei Tagen über 5 ltr. Wasser rausgeholt haben. Jetzt soll ab nächster Woche ein neues Medikament probiert werden, das erst im Februar in Deutschland zugelassen wird, weil die jetzige Chemo (mit Navelbine) nicht so gut wirkt wie erwartet. Wir müssen also weiter abwarten.

10.01.2003, 18:42
Hallo MonikaW,
würdest du bitte einmal mitteilen, um welches neues Medikament es sich handelt, welches erst im Februar in Deutschland zugelassen werden soll?

MonikaW
12.01.2003, 18:52
Hallo Kai,

es handelt sich um Iressa. Mein Bruder soll es am Montag erstmals bekommen (Zulassung Anfang 2003). Habe schon etwas im Internet recherchiert. Die Aussagen sind zwiespältig. Bisher hat er Navelbine erhalten, das hat aber leider nicht die erwünschte Wirkung gezeigt. Ganz am Anfang wollten die Ärzte Taxotere (oder so ähnlich) geben, darauf war mein Bruder allerdings allergisch. Jetzt hoffen wir, dass es mit Iressa ein Stück nach vorne geht.

12.01.2003, 19:41
HALLO Monika,
wo hast Du recherchiert? Wuerde mich sehr interessieren. Und wo gekauft?
Antwort bitte hier oder e-mail: ute_weber10@hotmail.com
Gruesse - Ute

MonikaW
12.01.2003, 20:32
Hallo Kai, hallo Ute,

habe mich leider im Termin getäuscht. Iressa bekommt mein Bruder erst ab Februar 2003 (Zulassung in Deutschland 02/03). Iressa ist das Mittel, das er als Chemo bekommt, ebenso wie Navelbine bisher, also nicht käuflich sondern wird in der Klinik gegeben. Morgen bekommt mein Bruder zur "Überbrückung" eine andere Chemo (Name des Mittels kenne ich nicht), bis im Februar dann Iressa eingesetzt werden kann. Sorry wegen der Verwirrung aber manchmal blicke ich selbst nicht mehr durch.
Zu Ute: Recherchiert habe ich über die Suchmaschine "Google.de". Wenn Du z.B. Iressa und Lungenkrebs eingibst, gelangst Du auf die verschiedenen Links.

12.01.2003, 22:28
HALLO MONIKA, ICH HOFFE DAS MAN BEI DEINEM BRUDER ENDLICH DAS RICHTIGE MITTEL VERWENDET.
DRUCKE EUCH GANZ FEST DIE DAUMEN, LASS UNS AUCH WEITER WISSEN WIE ES LAUFT UND WIE GEHT ES DEINEM BRUDER?
ALLES GUTE.
BEA

13.01.2003, 16:31
Hallo Monika,

ich habe gerade Deine Einträge über Deinen Bruder sehr genau durchgelesen und bin richtig erschrocken. Deine Schilderungen klingen fast exakt wie der Krankheitsverlauf bei meinem Dad. Meine Mama und ich haben auch erst sehr spät erfahren, was eigendlich Sache ist und wie es um meinen Dad steht.

Mein Dad hatte ein nichtkleinzelliges Bronchialkarzynom welches man leider erst sehr spät entdeckte. Das tückische an dieser Krankheit ist wohl, dass sie erst so spät erkannt wird obwohl sie schon länger im Körper ist. Bei meinem Dad hatte sich die Krankheit erst im Juli 02 bemerkbar gemacht, als bereits Metastasen im Kopf waren. Später hat sich auch bei ihm Wasser gebildet und das Bronchialkarzynom verraten.

Wie geht es Deinem Bruder zur Zeit und gibt es was neues von den Ärzten???

Liebe Grüße VERENA

MonikaW
13.01.2003, 22:45
Hallo Verena,

mein Bruder hat auch ein nichtkleinzelliges Bronchialkarzynom - entdeckt im November 2002. Angeblich sind noch keine Fernmetastasen vorhanden und der Tumor ist auch nicht größer geworden, obwohl die Chemo mit Navelbine keine Wirkung gezeigt hat. So ganz traue ich dem Frieden trotzdem nicht. Heute hat er wieder Chemo bekommen und wir müssen abwarten, wie es ihm in den nächsten Tagen geht.
Wie ist der Krankheitsverlauf bei Deinem Vater? Bekommt er Chemo und wie geht es ihm? Wie geht Ihr mit der Krankheit um und wieviel weiß Dein Dad?

Gruß Monika

15.01.2003, 22:45
Hallo Monika W.,

bei meinem Dad war das alles schon sehr weit fortgeschritten. Da er schon Metastasen hatte und diese sehr schnell wuchsen, konnte man nichts mehr machen. Bei meinem Dad war das Problem, dass die Ärzte die Metastasen gefunden hatten, nicht jedoch die Ursache. Das Bronchialkarzynom hat sich erst durch das Wasser zu erkennen gegeben. Für meinen Dad leider zu spät! Was nicht heißen soll, dass das immer so ist! Dazu kam, dass die Chemos scheinbar nicht richtig angeschlagen haben.

Die ersten Ausfallerscheinungen (wegen den Metastasen im Kopf) hatte er im Juli 02 und bis ca. Ende September ging es ihm eigendlich gut (außer dass man noch nicht die Ursache wußte!). Dann kam alles ganz plötzlich! Sie fanden die Ursache, bestrahlten den Kopf und gaben ihm eine Chemo. Dann wurden die Blutwerte schlechter und sie mußten die 2. Chemo verschieben. Zwischendurch bekam er immer wieder Wasser gezogen, das sich aber immer schneller wieder bildete. Außerdem wurde er von Tag zu Tag kurzatmiger. Die letzte Woche bekam er Sauerstoff (Dosis erhöhte sich fast täglich um 2 Liter!). Trotzdem konnte er kaum noch etwas machen, lag nur noch im Bett und mußte vom "nichts tun" schnaufen. Am 08.12.02 ist er dann (warscheinlich an Lungenembolie) gestorben.

Der einzige Trost ist wirklich, dass er nicht leiden musste und, dass ihm durch den Tod Vieles erspart geblieben ist. Durch die Metastasen im Kopf hat er Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis gehabt. Das war in sofern nicht so schlecht, dass er sich nach einem etwas schlechteren Tag nicht mehr an irgendwelche Schmerzen erinnern konnte.

Was mich angeht, so habe ich sehr unter dem Zustand meines Dads gelitten. Ich war immer für ihn da, kam jeden Tag ins Krankenhaus und saß bei ihm. Er wusste nicht, wie es um ihn steht und ich glaube das war gut so! Aber wenn man täglich vor dem Krankenzimmer steht und Angst hat und sich fragt: "Wie geht es ihm wohl heute? Hängt er noch schlimmer da wie gestern? Bekommt er schlechter Luft?..etc." dann haut es einen irgendwann um.

Soviel zu meiner Geschichte....! Denke aber bitte nicht, dass das immer so laufen muss! Ich drücke Deinem Bruder jedenfalls ganz fest die Daumen, dass er dieser beschissenen Krankheit ein Schnäppchen schlagen kann!

Liebe Grüße VERENA

MonikaW
16.01.2003, 20:28
Hallo Verena,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht. Ich kenne das Gefühl, wenn man vor dem Krankenzimmer steht. Mein Bruder weiß eigentlich Bescheid über seine Krankheit. Umso mehr verwundert es mich teilweise, dass er nur so strotzt vor Zuversicht und Hoffnung. Immer nach dem Motto: "Ich werde gesund!" Ich habe dann jedesmal ein schlechtes Gewissen, weil ich kaum Hoffnung habe und mich in solchen Augenblicken wie ein Verräter fühle.
Heute hat meine Mutter von ihrem Hausarzt erfahren, dass die Lungenkrebs "Hochburg" angeblich in Regensburg ist und weshalb mein Bruder nicht dort wäre oder aber in Erlangen oder Freiburg. Diese drei Kliniken nannte er speziell für Lungenkrebs. Weißt Du (oder sonst jemand, der das liest) darüber näheres? Ist es sinnvoll, auf eigene Faust das Krankenhaus zu wechseln (obwohl man eigentlich bisher zufrieden war)?
Es tut mir leid wegen Deinem Vater. Es muss ein schlimmes Weihnachten gewesen sein. Wie geht Deine Mutter damit um?
Auch davor graust es mir. Wenn mein Bruder stirbt, dann sind da noch meine alten Eltern, die ein Kind hergeben müssen. Ich denke, das ist das schlimmste im Leben, wenn das eigene Kind vor einem selbst stirbt.

Gruß Monika

02.12.2003, 20:11
Hallo,

habe Eure ganzen Berichte gelesen und bin erschüttert. Mein Vater hatte vor 3 Jahren einen Tumor am Darm. Dieser Tumor wurde mit Erfolg entfernt. Nach einem Jahr dann Metastasen auf der Lunge. Jetzt auch noch Wasser auf der Lunge. Er ist zur Zeit sehr kraftlos und mit dem Appetit ist es auch nicht mehr so gut. Nun meine Frage an Euch alle, gibt es was Neues, wie kann ich meinem Vater helfen?

Gruss Bärbelname@domain.de