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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bestrahlung bei Nasenkrebs


Lilli07
09.03.2007, 21:02
Hallo ihr,
vielleicht kann mir jemand helfen. Habe alle Seiten durchgelesen, aber leider keinen Beitrag über Bestrahlung bei Nasenkrebs gefunden.
Habe ein Plattenepithelkarzinom in der Nase und nun schon die 4. OP hinter mir.Bei letzter OP im Februar wurde die Nasenscheidewand entfernt. Nun soll als Vorsichtsmaßnahme bestrahlt werden (obwohl alles Krebsgewebe entfernt ist), damit der Krebs nicht noch mal wiederkommt.
Nun bin ich in der Zwickmühle, ob ich mich für oder gegen eine Bestrahlung entscheiden soll. Wenn man die Nebenwirkungen und Spätfolgen hier liest, kann einem angst und bange werden!!!!!!!!!!!!!!!!
Hat jemand Erfahrung mit Bestrahlung der Nase und kann mir vielleicht weiterhelfen?
Würde mich über Antwort sehr freuen,weiß nämlich nicht, was ich machen soll?
Danke und liebe Grüße Lilli

J2K
10.03.2007, 23:43
Hallo Lilly,

zunächst einmal: Mit der Aussage der Chirurgen, dass "alles entfernt" sei, würde ich vorsichtig sein. Ärzte geniessen bei den Aufklärungspflichten ggü. Patienten praktisch Narrenfreiheit und können erzählen was sie wollen. Wenn definitiv alles enfernt worden wäre, müsste man nicht bestrahlen. Offenbar ist das allerdings bei dir nicht der Fall, wie schon bei den Voroperationen, weil es bestimmte Bereiche an der Schädelbasis gibt, in denen man nicht einfach alles weg operieren kann, ohne kritische Strukturen wie z.B. Sehnerv, Hauptschlagader etc. zu beeinträchtiegen. Ich gehe aufgrund deiner Beschreibung einfach mal davon aus, dass dies auch bei dir der Fall ist.

Hier kommen stereotaktische Präzisionsstrahlentherapien wie IMRT, Protonentherapie oder GammaKnife/Novalis zum Einsatz. Diese sind deutlich nebenwirkungsärmer als konventionelle Feldbestrahlungen. Ich selber habe vor 7 Jahren eine Srahlentherapie mit IMRT (intensitätsmodulierte Strahlentherapie) bekommen und praktisch keine wirklich nennenswerten Nebenwirkungen gehabt. Wobei meine Dosis mit 50Gy relativ gering war. Ich nehme an, dass bei dir so 60-70Gy verabrecht werden und da kann es schon zu Problemen mit Speichelfluss u.d.gl. kommen.

Die Nebenwirkungen und Spätfolgen einer misslungen Operation können übrigens deutlich schlimmer ausfallen als die einer Strahlentherapie. Das wird leider von vielen Patienten übersehen (vermutlich, weil viele mit Strahlentherapie fälschlicherweise Atombomben oder Reaktorunfälle assoziieren). Das ganze wird dann noch von der Propaganda der Chirurgen untermauert, die in ihren Strahlentherapie-Kollegen eine ernsthafte Bedrohung für die eigene Disziplin sehen. Strahlentherapie-Methoden werden dank steigender Rechenleistung von Rechnern für die Bestrahlungsplanung und Einsatz von Beschleunigern immer präziser und universeller einsetzbar und könnten bald den senilen Neurochirurgie-Professor mit zitternder Hand und Skalpell gänzlich ersetzen.

Gruss,
J2K

Lilli07
11.03.2007, 11:07
Hallo J2K,
danke für deine schnelle Antwort.
Hab dir eine private Nachricht geschrieben. Wär schön, wenn du mal guckst.
LG Lilli

Franziska Rechperg
16.05.2008, 22:49
Hallo Lilly,
es ist zwar schon einige Zeit vergangen, seitdem Du in diesem Forum geschrieben hast, aber ich versuche dennoch, von Dir noch eine Antwort zu erhalten.
Mein Freund hatte ebenfalls ein Plattenepithelkarzinom in der Nase und nach etwa gleich viel Operationen wie bei Dir soll jetzt Strahlentherapie und Chemo erfolgen. Daher meine Frage: Wie ist es Dir ergangen und wie hast Du die Behandlung überstanden? Es wäre für uns sehr wichtig, das zu wissen. Also wenn Du diese Nachricht liest, wäre es sehr lieb, wenn Du antworten würdest.
Viele Grüße
Franziska