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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Riesige Zyste


stiefmütterchen
22.03.2007, 21:30
Im September 2004, im Alter von 38 Jahren, wurde bei mir eine sehr grosse Zyste (21 x 17 x 29 cm) entdeckt. Bis 5 Tage vor der Diagnose hatte ich davon nichts bemerkt. Erst als der Druck in der Gallengegend nicht weggehen wollte bin ich direkt zum nächstgelegenden Krankenhaus gefahren um dort eine Ultraschalluntersuchung vornehemen zu lassen. Noch am selben Tag, spät abends wurde dann ein Scan gemacht. Eine Woche später wurde ich operiert. Die Zyste war 2,5 kg schwer und beinhaltete ca. 2 Liter Flüssigkeit. Eigenartigerweise wurde der volle Umfang der Zyste nach der Diagnose, plötzlich von Tag zu Tag sichtbarer.
Anfang November bekam ich dann einen Anruf von meinem Chirurg, dass er mich sprechen müsste. Ich ahnte nichts Gutes, war aber auch nicht unbedingt überrascht. Mit einer imensen Empathie erklärte er mir in seinem Büro, dass meine Zyste nicht ganz "einwandfrei" war und dass ich mich früher oder später einer erneuten Operation unterziehen müsste. Nie benutzte er das Wort "Krebs" und so kam es, dass mein Mann lange Zeit glaubte das ich an einem "stillen" Krebs leide, einer Art Krebs der noch nicht zum Ausbruch gekommen ist. Ich hatte ein grosses Glück, in meinem UnglÜck. Mein Eierstockkrebs wurde in eine sehr frühen Stadium entdeckt (Figo I a).
Ich brauchte mich also keiner Chemotherapie zu unterziehen. Die bevorstehende Totaloperation wurde dann Anfang Dezember 2004 durchgeführt. Persönlich habe ich diese Operation als nicht schlimm empfunden. Nach der OP bekam ich Morphium, je nach Bedarf brauchte ich nur auf ein Knöpfchen zu drücken und sofort ging es mir besser. Dadurch dass bei mir 76 Lymphknoten entfernt wurden hatte ich noch ca 3 Wochen nach der OP ziemlich Schwierigkeiten mit der Lymphflüssigkeit, die mir aus der noch nicht ganz verheilten Vagina floss.
Das ganze ist jetzt also über 2 Jahre her. Jedes mal wenn ich das Ergebnis meiner Tumormarker bekomme habe ich grosse Angst und wenn ich dann den Umschlag öffne und alles liegt im normalen Bereich, dann mache ich einen Freudentanz.
Eigentlich wollte ich diesen Beitrag nicht schreiben, weil ich weiss, dass es viele Menschen gibt ein ganz anderes Schicksal erleiden. Es nützt nichts gute Ratschläge geben zu wollen, wie zum Beispiel : "Du musst positivieren" oder ähnliches.
Jeder erlebt seine Krankheit ganz anders. In der Zeit zwischen meiner ersten und meiner zweiten Operation habe ich eine wunderbare Zeit verlebt. Ich war wirklich wie auf einer Wolke, obwohl objektif kein Grund dafür bestand. Selbst am Tag der OP waren die Schwestern aufgeregter als ich.

"Alles wird Gut"

Marmit
22.03.2007, 22:24
Toll, dass bei dir alles so gut verlaufen ist :rotier2: ! Ich drück dir alle Daumen, dass es auch so bleibt! Und ich finde es sehr schön auch positive Berichte zu lesen :)