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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bronchialkarzinom - eine Frage dazu


Weigl
17.01.2003, 18:20
Hallo liebe Leser!
Schon seit Langem bin ich stiller leser dieses Forums und muß sagen, daß es eine gute Sache ist. Man kann sich ausschreiben, Hilfe und Zuspruch holen; Unterstützung - man ist einfach nicht allein. Das ist sehr wichtig und beim Lesen mußte ich sehr oft eine Pause machen...
Ich möchte euch um eine Auskunft / um Hilfe bitten:
Vor etwa 4 Jahren wurde bei meinem Vater (jetzt 61) ein Bronchialkarzinom diagnostiziert. Eigentlich "zufällig", er konnte nicht mehr sprechen. Es war eine Metastase, die auf das Sprachzentrum gedrückt hatte. Er bekam dann ein Bestrahlung und Chemotherapie und fuhr zur Kur. Leider wohnt er in Dresden (ich in Wiesbaden), doch bei meinen Besuchen sehe ich, daß er immer weniger wird.
Man belügt sich ja so sehr gerne selber. Und da nun seit Lamgem Ruhe war, haben wir uns alle stark belogen. Nun hat mein Vater uns gesagt (und wir haben es gemerkt), daß er sehr schlecht Luft bekommt. Es reicht nicht mehr für eine Etage Treppensteigen. Die letzte CT hat es bestätigt - der Krebs drückt die Bronchien zusammen. Es soll jetzt mittels Lasertherapie oder einem Stent (Röhrchen) eine Linderung der Beschwerden erreicht werden.
Nun möchte ich euch fragen - und entschuldigt bitte meine offene Redensart - wie lange werden wir Vater noch haben? Ich habe viel gelesen, die jetzt angewendete Therapie ist mir bekannt. Doch nirgends kann man erfahren, wie es nun weitergeht. Nehmt mir diese Frage nicht übel oder versteht sie falsch; ich muß mich nicht belügen oder die Augen verschließen. Doch ich habe auch eine Mutter - und sie lebt mit ihm und wird auch immer weniger. Für sie muß ich wissen, was ich sagen kann und muß und was (noch) nicht.

19.01.2003, 18:23
Hallo Weigl!!!!!
Ihr solltet auf alle fälle nicht den Mut und die Hoffnung verlieren denn dann ist dein Vater verloren.Ich sage mir immer es geschehen noch wunder und ein eiserner Wille versetzt Berge. Geb deinen Eltern den Mut zum Kämpfen. Ob und wann es mit jemandem zu Ende geht das weiß nur der Tod kein Arzt kein Mensch der Welt kann das genau vorraus sagen. Also Kopf hoch und versuche für Dich und deine Familie stark zu sein.
Gruß Susanna

31.01.2003, 13:15
Liebe Leser,
Da ich 2 Personen in meinem Familienkreis habe die von Krebs betroffen sind habe ich dieses Forum erstmal kennengelernt. Ich finde es ganz toll, daß man sich Hilfe, Trost und einfach mal den Frust von der Seele schreiben kann. Aber deshalb schreibe ich heute nicht, sondern weil ich eure Hilfe brauche.
Bei meiner Freundin wurde vor kurzem Lungenkrebs festgestellt. Sie hat ein Adenokarzinom. Dieses ist bei ihr mit einer Chemotherapie und auch mit Strahlentherapie nicht behandelbar. Es wurde gestern eine Op gemacht bei der ihr das Rippenfell mit der Lunge verschweißt wurde, weil sie soviel Wasser in der Lunge hat. Meine Frage ist nun, da ja keine Behandlung mehr möglich ist, sie aber auch nicht aufgeben will, ob es noch irgendeine andere Möglichkeit gibt. Wir haben da an eine Imuntherapie oder Misteltherapie gedacht. Hat irgendjemand mit sowas Erfahrung? Oder vielleicht einen Tip in welchem Krankenhaus man sich so behandeln lassen kann.Ich bin über jede Antwort dankbar.

Ich wünsche allen die das Lesen oder selbst betroffen sind, das sie die Kraft haben weiterzumachen und für ihre Lieben da sind.

Petra

name@domain.dename@domain.de

07.02.2003, 14:35
Hallo liebe Leser,
ich bin, zwar erst kurzer, aber dafür umso aufmerksamerer stiller Leser dieser Forum-Seite. Es hat bei mir seine Zeit gedauert, bis ich mit diesem Thema wenigstens etwas normal umgehen konnte, und ich muß trotzdem jeden Tag kämpfen um Optimismus zu vertrömen und nicht zu deutlich zu zeigen, wieviel Angst ich habe. Mein Vater ist 61 und hat ein kleinzelliges Bronchialkarzinom. Diagnostiziert wurde es April 2002. Nun haben wir Februar 2003, ca. 10 Monate und mehrere Chemo-Therapien später und bisher ist der Zustand meines Vater eigentlich nicht viel besser geworden, aber auch nicht viel schlechter. Empfehlenswerte Aufbaupräparate:
Wobe Mugos - Eine Enzymtherapie, die meiner Meinung nach jeder Krebspatient durchführen sollte. Das Medikament muß man selber zahlen, Kosten für 100 Tabletten ca. 140 Euro.
Misteltherapie: Hierzu habe ich leider keine Kostenangaben, aber ich denke, dass ist einem in solchen Situationen auch nicht ganz so wichtig.
Dazu möchte ich noch anmerken, dass diese Tipps uns, trotz Nachfragen, was man chemotherapiebegleitend tun kann, keiner der Ärzte aus dem Krankenhaus gegeben hat, sondern wir das übers Internet und über Bekannte erfahren haben. Die Schulmediziner sehen es anscheinend nicht so gerne, wenn neben der Chemo noch eine unterstützende Therapie begonnen wird. Also immer fleissig lesen und umhören, alleine dieses Forum bietet viele hilfreiche Tipps und Anregungen und ich bin glücklich und dankbar, dieses hier entdeckt zu haben.
Gruß
Vera

21.02.2003, 14:14
letztes Jahr Ende Juni war für mich die Welt noch in Ordnung. Innerhalb weniger Tage, brach sie dann völlig in sich zusammen. Meine Mutter hatte einen Termin zum CT und die Diagnose lautete Krebs. Man entließ meine Mutter und mich mit den Worten, da ist etwas gewachsen, sieht nicht sonderlich gut aus, um alles weitere kümmert sich ihr Hausartzt.
Nach einigen Untersuchungen in der Lungenfachklinik Borstel stellte sich dann heraus, meine Mutter litt an einem kleinzelligen Bronchialkarzinom. Wir beide hatte bisher überhaupt keine Ahnung was das für uns bedeuten soll. Ich habe sie zu jeder Chemo begleitet, mit angesehen, wie sich ihr Zustand von Chemo zu Chemo verbesserte (mit kleinen Ausnahmen). Sie war so voller Hoffnung, so voller Lebensmut... hat sich gegen ihre Diagnose gestellt. Die Abschlußuntersuchung ließ uns jubeln.. völliger Rückgang des Tumors. Wir waren ausser uns vor Freude, sie wurde dann zur Weiterbehandlung in die Strahlentherapie weitergegeben. Die sie durch die Weihnachtsfeiertage abbrechen musste. Wir hatten einen superschönen Heiligen Abend.. wir haben gelacht uns gefreut, habe meine Mutter oft still beobachtet und mich an ihrem guten Zustand erfreut ihre Stärke bewundert.

Der Morgen danach. Meine Mum stand auf.. rief mich und sagte mir ihr wäre schlecht.. sie müsste sich übergeben. Habe gedacht sie hätte sich etwas übernommen, alles war zu anstrengend. Habe sie von der Toilette in mein Bett getragen und ihr gesagt sie solle etwas schlafen. Eine innere Unruhe erfasste mich und ich rief den Notarzt an.. der sagte mir das sieht nicht gut aus mit Mutti... immer noch hatte ich keinen Gedanken an Tod verschwendet. Dann die Diagnose im Krankenhaus. Wir können nichts mehr für ihre Mutter tun. Sie hat mehrere Metastasen im Kopf und einer hat eingeblutet. Sie wird nicht mehr aufwachen!!!!!Sie schlief einfach ein und wachte nicht mehr auf. Sie fehlt mir so sehrname@domain.de

Weigl
04.03.2003, 11:20
So. Nun könnte alles gut sein, doch wie so oft...
Mein Vater hatte das Einsetzen des Stents recht gut verkraftet und war schon wieder zu Hause. Vorsichtiger Optimismus breitete sich aus; mein Vater und auch meine Mutter haben sogar mit dem Rauchen aufgehört. Doch dann ging das Husten wider los (so ganz hatte es nie aufgehört) und die Luftnot wurde wieder größer (auch sie war nie ganz weg).
Mein Vater liegt wider im Krankenhaus Coswig bei Dresden. Die Bronchoskopie ergab, daß hinter dem Stent "etwas" ist. Ob eine Entzündung, ein falsch eingestezter Stent oder extrem schnell gewucherter Krebs - morgen wissen wir genaueres. Eventuell muß eine CT gemacht werden.
Die Ärztin sagte, daß mein Vater lange Zeit ruhig gelebt hat; nun könnte es sein, daß es "umkippt". Und mein Vater spricht davon, daß er wohl auf lange Sicht dort bleiben wird.
Man sagt so einfach dahin - die Die Hoffnung stirbt zuletzt. Doch das Hoffen ist grausam.
Drückt uns und mir und allen die Daumen!

Gruß Weigl

PS - Sandra, ich fühle mit Dir.

05.03.2003, 09:40
ICH DRÜCKE DIR UND DEINER FAMILIE GANZ FEST DIE DAUMEN;HABE DAS SELBST JETZT DURCHZUMACHEN MIT MEINER MUTTER.MUSSTEN AUCH VOR EINENHALB MONATE ERFAHREN DAS SIE AN LUNGENKREBS LEIDET NUR HATTE SIE AUCH SCHON HIRNMETASTASEN MIT EINEM RIESSIGEN ÖDEM DAS IHR GOTT SEI DANK OPERATIV ENTFERNT WURDE UND DIESE OP GUT AUSGING.NUR DIESES KARZINOM IST LEIDER MEHRZELLIG UND SIE FANGEN HEUTE MIT DER CHEMO BEI IHR AN.DESHALB FÜHLE ICH MIT DIR MIT UND DRÜCKE DIR UND DEINER FAMILIE FEST DIE DAUMEN.
lg SABINE

Weigl
05.03.2003, 10:59
Er ist nun zu Hause. Ich konnte gestern schon mit der Ärztin telefonieren; meine Mutter sagte mir am Telefon, daß er heute nach Hause dürfe.
Sie sagte, daß seit dem letzten Röntgenbild im Januar keine Veränderung zu erkennen sei. Aber mein Vater hat Fieber und deshalb kann die Chemo vorerst nicht weitergeführt werden; stattdessen muß das Fieber mit Antibiotika weg. Der Stent würde nicht mehr richtig arbeiten.
Wie geschrieben, nun ist er zu Hause. Mutter sagt, er sieht schlecht aus. Bekommt kaum Luft und schläft jetzt.
Ich sitze hier 500 km entfernt und habe so langsam Angst vor dem Telefon. Auf der einen Seite möchte ich sofort hinfahren, andererseits weiß ich nicht, wie ich das schaffen kann. Ich weiß schon, daß meine Arbeit am Ende hintenan steht, doch ich habe Angst zu fahren. Wirklich richtige Angst, dort zu sein und meinen Vater zu sehen und dann nichts mehr. Hier weiß ich alles, mehr als meine Mutter (und Schwester in DD) - wahrscheinlich auch mehr als mein Vater. Warum das alles? Diese Phrasen, daß Sterben zum Leben gehört usw - selber oft gesagt. Im TV immer wieder Sendungen mit sensationellen Berichten aus der Medizin.
Ich glaube nicht an Gott, würde aber jeden Weg gehen, um alles zu ändern.

Weigl
09.03.2003, 15:30
Ich möchte euch eine Frage stellen - mit der Hoffnung auf eine hoffnungsvolle Antwort.
Mein Vater ist ja nun seit dem 5. zu Hause; am kommenden Dienstag soll eine "harte" Chemo anfangen. Die erste hatte er gar nicht bemerkt, was die Nebenwirkungen angeht; nun soll es anders sein. ABER. Leider gibt es dieses Aber - er kann fast nicht mehr richtig essen; er hat nach dem Essen einen starken Brechreiz. Nun machen wir uns natürlich wieder noch vierl stärkere Gedanken - müssen wir das tun? Oder kann es sein, daß es "nur" eine magenverstimmung oder so ist?
Ich weiß - eine "richtige" Antwort kann ich natürlich nur von einem Arzt bekommen. Doch vielleicht mussten einige von euch ähnliche Erfahrungen wie wir zur Zeit machen.

Danke an euch und viele Grüße, Weigl

09.03.2003, 16:29
hallo!
mein vater konnte während chemo und auch danach noch,nur suppe oder süsses essen.fleisch,wurst etc. konnte er nicht mal riechen,weil ihm so schlecht wurde.
lg
karin

Sandra Müller
10.03.2003, 09:02
Hallo.
Meinem Vater ist jetzt während seiner ersten Chemo auch oft schlecht. Er isst trotzdem, er will den inneren "Schweinehund" überwinden und schafft es bis jetzt auch. Den immer wieder aufkommenden Brechreiz schluckt er runter, wie er sagt.

Ich habe ihn gestern gefragt ob er auch spucken muss.
Darauf seine Antwort: Mir ist oft danach zu spucken, aber ich habe meinen Lebtag nicht gespuckt und werde damit jetzt auch nicht anfangen.
Ob das so bleibt wird sich zeigen, es ist ja "erst" die erste Chemo, die nächste kommt Mittwoch.

Er sagt sich Ich muss essen und ich will nicht spucken.

Gruß Sandra
sporthunde@arcor.de

10.03.2003, 10:40
hallo weigl
Mein Vater hat Rippenfellkrebs und bekommt auch Chemo.Diesen Brechreiz kennen wir sehr gut.Er nimmt Paspertin und es geht ihm wesentlich besser danach.Vielleicht hilft das Deinem Vater auch ein wenig.
Ich wünsche Euch viel Kraft.
In Liebe
Melek

16.03.2003, 21:54
Hallo alle zusammen,bin heute das erste mal da.Bei meinem Vater wurde vor ca.2 Wochen ein großzelliges Brochialkarzinom festgestellt.Mittlerweile kann ich wieder autofahren ohne aller 100m anhalten zu müssen,weil ich vor Tränen nichts mehr sehen konnte.Er wird morgen aus der Klinik entlassen,nach Hause.Sie haben da 2 Bronchoskopien gemacht,und nun ist noch ein Eingriff nötig,um sagen zu können,ob eine OP
möglich ist.Da er ein schwaches Herz hat(Infarkt1994),können sie das jetzt nicht machen.
Er wird dann von der hießigen Uni-Klinik(DD)angeschrieben,wann er zur Bestrahlung kommen soll.Mir erscheint dies etwas merkwürdig,zählt nicht jeder Tag???Wie kann man denn bestrahlen,wenn man noch gar nicht genau weiß,wo der T.liegt?Vielleicht kann uns jemand helfen?Uns fehlen auch Aussagen der Ärzte,da wird gar nix gesagt.Jeden Tag eine neue Überraschung,die am nächsten Tag wieder hinfällig ist.Meine Mutter ist total fertig,und ich auch!name@domain.de

Weigl
13.06.2003, 17:05
Hallo, liebe Leser!
Ich möchte euch ein wenig Mut machen. Wenn ihr meinen Tread gelesen habt, wißt ihr, daß es mit meinem Vater zeitweise sehr böse aussah. Wir kennen sicher alle die Gedanken, die einem durch den Kopf gehen...
Meinem Vater geht es gut. Er sagt es seit einigen Wochen von sich selber, man merkt es ihm auch an.
Er hat einen (laienhaft beschrieben!) Katheder eingepflanzt bekommen, über den er einige Zeit zusätzlich künstlich ernährt wurde. Dadurch hat er zugenommen (endlich wieder!) und wieder mehr Lebensqualität. Mit Schlaftablletten kann er nun auch nachts durchschlafen.
Ich drücke ihm die Daumen, daß dieser Zusatnd noch lange anhält!

Gruß Weigl

13.06.2003, 17:24
Lieber Weigl,

es hat Mut gemacht und ich drücke meine Daumen für Euch mit!

Grüße
Pedi

14.06.2003, 17:42
hallo, ich muss was fragen und hoffe, das wenigstens einer schon irgendwelche Erfahrung auf dem Gebiet der Entfernung des Bronchialkarzinoms mit Hilfe der Laser oder Vereisungs-Theraphie gemacht hat? Ob es beim nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom überhaupt anwendwar ist? Wenn ja, wo wird es gemacht? Danke Jutta

Weigl
14.06.2003, 20:17
Die Lasertherapie sollte (bei Bedarf) an meinem Vater in Dresden angewendet werden (Coswig). Ich denke, daß Dir in dieser Klinik zumindest dergesatlt geholfen werden kann, daß sie Dir andere Adressen nennen können.

Gruß Weigl

Weigl
03.07.2003, 19:26
Hallo ihr alle! Was vor ein paar Tegan noch leiser Optimismus war, ist nun wieder vollkommen umgekippt.
Mein Vater liegt wider im Krankenhaus. er klagte wieder über akute Luftnot und die Ärzte haben festgestellt, daß dieser scheiß Krebs gewachsen ist und immer weniger Luft in seine Lunge läßt. Er hat auch eine Entzündung, was typisch wäre.
Nun bekommt er Sauerstoff und soll morgen geziehlt bestrahlt werden.
Glaubt mir, wir alle haben riesige Angst. Natürlich wußten wir immer, was passieren wird. Doch die Hoffnung stirbt eigentlich nie.
Drückt uns die Daumen, bitte!

Weigl
11.07.2003, 16:13
Es war der 6.7.; alles normal. Ich hatte mich wegen der Nachtschicht mittags hingelegt; kurz nach dem Aufstehen klingelte das Telefon...
Mein Vater ist an diesem Sonntag 14 Uhr 40 eingeschlafen.

Auf Wiedersehen!