PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hirntumorkrebs vererbbar


JaninS
27.04.2007, 20:29
Während der Krebserkrankung meiner Mam, wurde uns oft gesagt, das die Veranlagung für Hirntumore nicht vererbbar ist.
Ich halte das für großen Käse, denn in meiner Familie zeigt sich das komplette Gegenteil. Bei uns sind die Hirntumore nur in der Familie meiner Mam aufgetreten und auch nur bei Verwandten die von der Seite meines Opas kamen. So ist meine Uroma, meine Tante und meine Mam an Glioblastom verstorben und der Bruder meiner Mam leidet noch an einem Hirntumor.
Auch ist Krebs in alln Varianten in einer großen Zahl in dieser Erblinie aufgetreten und das macht mir schon zunehmend Angst.
Gerade weil es sich gezeigt hat das es immer einen Sprung zur übernächsten Generation macht

Erst die Uroma mit krebs- ihre Kinder waren krbsfrei, deren Kinder haben vermehrt krebs. habe echt sorgen um meinen sohn, hoffe das ihn das niemals erwischt.

Gibt es irgendwen, dem das in seiner Familie genauso geht???
Viele Grüße
Janin

Jutta
28.04.2007, 07:07
Hallo Janin,

Mit Hirntumoren kenne ich mich nicht aus, aber mit der Vererbarkeit von Krebs innerhalb meiner Familienhistorie. Der Krebs wird ja nicht direkt vererbt, sondern die Mutationen in den Genen.

Es bedeutet aber nicht, dass JEDER in einer Familie diese Mutation geerbt hat. Und die These vom Überspringen einer Generation ist schon seit längerer Zeit widerlegt.

Mein Großvater starb an Darmkrebs. Inwieweit die Vorfahren an Krebs erkrankt waren ist nicht beweisbar, da die Krankheit damals nicht bekannt war, man starb an den damals bekannten Erkrankungen.

Mein Vater und meine Mutter hatten schon sehr jung ihre erste Krebserkrankung, sowie die Schwestern meines Vaters.
In meiner Generation (also deren Kinder) sind verschiedene Krebserkrankungen aufgetreten, Lungenkrebs, Brustkrebs und Darmkrebs, teilweise auch in jungen Jahren.
Bei der nächsten Generation erkrankte bis jetzt nur einer (Hodenkrebs), obwohl weder seine Großeltern noch seine Eltern bis dato krebserkrankt waren/sind. Meine Brüder z.B. zeigen keinerlei Gendefekte auf, nur ich habe sie geerbt.

Janin, wenn sich der Krebs in einer Familie häuft, kann es ein Anzeichen einer Genmutation sein, muß aber nicht. Besonders wichtig ist hier das Alter der Erkrankung. War die Erkrankung in jungen Jahren ist eine höhere Wahrscheinlichkeit der Vererbung gegeben. Jede nachfolgende Generation sollte die Vorsorgeuntersuchungen somit 10 Jahre vorher beginnen.

Mit der jetztigen Gesundheitsreform wird diese Vorsorge inzwischen noch wichtiger, denn wer sie nicht aufgreift, könnte beim Auftreten einer späteren Krebserkrankung finanziell mit bis zu 1% der Behandlungskosten belastet werden. Spreche deine Bedenken am besten mit deinem Hausarzt durch.

JaninS
28.04.2007, 08:18
Habe das glück, das alle Hausärzte immer auf Wunschalles gcheckt haben bei mir, habe nur die Erfahrung gemacht, dass ich gerade bei Neurologen oft angemacht worden bin, warum ich ständig komme, Hirntumore wären ja nicht vererbbar.
Bei allen hirntumorerkrankungen in meiner Familie, außer bei meinem Onkel waren die betroffenen Personen immer um die 50Jahre alt, da hat sich auch nix geändert dran. Bei den Onkeln und Tanten meiner Mam, oder cousins- keine Ahnung, bei soviel Verwandschaft blickt keiner durch, die waren jedenfalls alle älter

Es ist wohl eine gute Idee, alles mal richtig mit einem Hausarzt und Genetiker durchzusprechen

Viele Grüße
Janin

chaosbarthi
28.05.2007, 02:35
Hallo @all,

der erbliche Dickdarmkrebs (HNPCC) und das Turcot-Syndrom (ebenfalls mit Darmkrebs assoziiert) können mit Hirntumoren - insbesondere Glioblastoma - einhergehen. Ich bin ein typischer Vertreter des HNPCC (Erfüllung der Amsterdam-1-Kriterien) und habe im Rahmen dieses familiären Krebsgeschehens auch schon 3 Cousinen an teils benigne und teils maligne Hirntumoren verloren, ein Cousin mit einem operierten benignen Glio lebt noch. Daneben gibt es auch noch andere Krebsarten, die neben dem Dickdarmkrebs typischerweise mit HNPCC assoziiert werden, insbesondere: Endometrium, Magen, hepatobiliäres System, ableitende Harnwege, Mamma, Dünndarm, Ovar, Hirn.

Wenn ihr über HNPCC etwas wissen möchtet, schaut hier: http://www.lrz-muenchen.de/~tumorgen/Lehrreiches/HNPCC/hnpcc.html oder auch hier: http://orpha.energizing-life.com/smfx/index.php?board=11.0

LG chaosbarthi

MM-Tiga
27.08.2007, 14:10
Hallo,
hab heute mal in allen Foren gelesen-
und dabei Deinen Artikel gefunden, mit einem Thema, das mich schon auch beschäftigt:
auch in meiner Familie mütterlicherseits gibts 2x Gehirntumor, bei meiner Urgroßmutter und bei meinem Onkel, sie sind im Alter von 48 bzw. 52 Jahren daran gestorben. Ich glaube schon auch irgendwie daß es wohl eine "Veranlagung" gibt oder sowas und "hoffe", daß es, wenn, nur jede 2. Generation "durchschlägt". Ich lasse mich nicht extra darauf untersuchen, aber wenn ich Kinder haben wollte, würde ich mir das schon überlegen...
Oder alles nur Zufall????
bin auf weitere Forschungsergebnisse gespannt...
LG Manuela