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27.08.2001, 22:39
Hallo ihr Lieben,
tja, mein Schwiegervater ist immer noch nicht bestrahlt worden - die Ärzte lassen sich Zeit - und er wird immer dünner und schwächer. Zwar hat er, seitdem er Morphium nimmt, weniger Schmerzen, dafür ist ihm ständig schlecht. Hat jemand von euch eine Idee, was man ihm geben könnte? Wie ist es mit Astronautennahrung? Dazu muß gesagt werden, er ist Diabetiker.
Diese Krankheit ist wirklich schrecklich. Erst war ich froh, daß er weniger Schmerzen hat, jetzt bin ich traurig, weil er ständig Aussetzer hat, sein Gehirn nicht mehr richtig arbeitet und er quasi verhungert.. Und immer noch keine Bestrahlung. Ich dachte immer, wenn jemand totkrank ist, beeilen sie sich im Krankenhaus. Jetzt bin ich anderer Meinung. Offenbar wird Krebs bei Kassenpatienten wie ein Grippe behandelt. Zu viele Kranke - zu wenig Betten.
Entschuldigt, vielleicht bin ich nur ein wenig bitter. Es ist einfach schlimm, ihn so sterben zu sehen. Dabei ist der Kampf noch nicht einmal zu Ende. Wer weiß, was ihn noch erwartet...
Liebe Grüße
Mara

28.08.2001, 22:46
Mein Vater musste ebenfalls - wie mir schien - unendlich lange darauf warten, bis die Therapie in Angriff genommen wurde (er ist privat versichert). Es sind gut und gerne zwei Monate vergangen. Gleichzeitig wurde bei einem guten Bekannten meines Vaters, der Kassenpatient ist, ebenfalls ein Lungenkarzinom diagnostiziert. Die Therapie hat umgehend begonnen, in der selben Klinik! Es hängt wohl weniger von der Art der Versicherung als von der Art und dem Ausmaß der Erkrankung ab, wann und wie schnell Maßnahmen ergriffen werden. Bitte lass Dich in diesem Punkt nicht zusätzlich verunsichern, das raubt Dir Energie, die Du jetzt dringend brauchst!

31.08.2001, 23:22
Danke für eure Antwort. Nicole, da mein Schwiegervater kaum noch essen kann, hat er jetzt Astornautennahrung verschrieben bekommen. Mal sehen, ob's hilft.
Bettina, du hast ja Recht. Trotzdem verstehe ich es nicht. Gerade ist meiner Schwägerin wieder gesagt worden, wie sehr ihr Vater auf der Kippe steht. Und das er jeden Moment durch den Tumor entweder gelähmt, oder sonstwie sterben kann. Zumidest gibt es die Hoffnung, daß der Tumor durch die Bestrahlung kleiner werden könnte und so nicht mehr auf die Wirbelsäule, das Herz oder die Gefäße drückt. Ich denke, unsere medizinische Versorgung läßt mehr und mehr zu wünschen übrig. Es ist schwierig zu wissen, wie jemand zu Hause dahin dämmert. Und nichts passiert. ER selbst schwankt ja immer noch zwischen Hoffnung und sich aufgeben.
Alles Liebe
Mara

02.09.2001, 00:50
Es ist so paradox: Mein Vater konnte auch nicht mehr essen, aber die Astronautennahrung hat er schlicht verweigert, obwohl er an seinem Leben hängt. Nun haben wir das Glück, dass er seit einer Woche wieder isst und sein Gewicht wenigstens halten konnte, wenn auch nicht zugenommen hat (62 kg bei 1,80 m). Er war schon immer tendenziell untergewichtig, deswegen misst er selbst seinem Gewicht viel zu wenig Bedeutung bei. Die letzte Chemo musste ausgesetzt werden, weil seine körperliche Verfassung (u. a. Gewichtsverlust, aber auch Blutwerte) dies unmöglich gemacht haben. M. E. gehen die Ärzte mit dieser Tatsache auch viel zu lapidar um. Allerdings muss ich einräumen, dass mein Vater einen grossen Anteil daran hat, weil er ständig betont, wie GUT es ihm geht, obwohl er ein Schatten seiner Selbst ist. Eine wohl normale Reaktion auf die harte Konfrontation mit der Diagnose unheilbar an Krebs erkrankt zu sein... Es ist klar, dass niemand bereit ist für ihn zu kämpfen, wenn er selbst jeglichen Kampfgeist vermissen lässt...

02.09.2001, 08:32
Liebe Bettina,
hört sich vertraut an. Mein Schwiegervater schimpft über die Astronautennahrung, neigte immer schon zu Untergewicht (wiegt jetzt 54 kg, bei ,80m) und stellt keinerlei Ansprüche an die Ärzte. Meine Schwägerin und mein Mann sind schon jetzt mit den Nerven ziemlich am Ende. Es ist klar, daß man ihn nicht mehr allein lassen kann. Und jetzt, wo er krank ist, ist er noch eigensinniger und kauziger als vorher, besonders meinem Mann gegenüber. Der kann ihn aus beruflichen Gründen nur unregelmäßig besuchen, seine Schwester deshalb nur begrenzt unterstützen, und leidet darunter. Dabei gibt es in unserer Nähe ein sehr gutes Hospiz. Aber mein Schwiegervater will wohl zu Hause sterben. Verständlich, obwohl ich glaube, daß ihm in einem Hospiz besser geholfen werden könnte. Doch vermutlich wollen das die wenigsten, denn das wäre das Eingeständnis zu sterben. Eine harte Zeit für ihn und für uns. Eigentlich würde ich mir wünschen, daß auf Grund einer Krankheit familiäre Systeme durchbrochen werden könnten, man zueinander findet, aber es scheint schwierig zu sein. Ich habe mit meiner Mutter vor ihrem Tod vieles klären können, mein Mann wird diese Chance bei seinem Vater nicht haben. Dabei würde ich ihm so wünschen, mit seinem Vater endlich einmal reden zu können. Eine schwierige Zeit.

Alles Liebe
Mara

02.09.2001, 13:21
Liebe Nicole,
soweit ich weiß, kommt die ambulante Pflege doch nur zwei Mal am Tag und dann nur kurz. Mittlerweile ist es aber so, daß eigentlich ständig jemand in seiner Nähe sein muß. Auch die Schmerztherapie funktioniert noch nicht so richtig. Er liegt ja nicht einfach nur da und schläft.
Außerdem will er keine Fremden um sich.
Alles Liebe
Mara

zagi1980
21.09.2010, 19:37
Hallo liebe Mara,



ich hätte eine therapie für deinen schwiegervater die er mal ausprobieren sollte
es hat vielen kranken geholfen.

fals du interese hast melde dich bei mir und ich erkläre dir wie das funktioniert