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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : halbes jahr nach Operation???


eva1974
15.05.2007, 12:14
ich hätte eine frage : Meine schwiegermutter wurde anfang 'Dezember 06
auf der speiseröhre operiert, (wurde der magen raufgezogen weiss nicht wie man das genau nennt) und sie ist 65 jahre alt, seit der op hat sich sicher schon über 10 kg abgenommen ,es ist alles wunderbar soweit man das sagen kann verlaufen, sie hat nach der op chemo plus bestrahlung bekommen zur sicherheit wie es geheissen hat, aber essen kann sie nicht mehr so wie vor der op, immer wenn wir sie fragen ob sie schon was gegessen hat sagt sie ein bisschen , und meistens nur brot, dann ist ihr wieder schlecht ich glaube sie hat schon verlernt zu essen , sie war auch vorher keine grossartige esserin aber was sie jetzt macht ist nicht normal. was ich bei ihr nicht verstehe sie weiss gar nichts über die krankheit also wenn mir ein arzt diese diagnose stellen würde dann würde ich mir bücher darüber kaufen usw.. aber sie nicht, hab ihr mal was vom forum ausgedruckt um ihr mut zu machen da war ein herr der hat das danach so toll gemeistert, oft sagt sie das sie gar nicht mehr aufwachen will wenn der hund nicht wäre (hat aber auch einen sohn)jetzt weiss ich nicht steigert sie sich da ein bisserl hinein oder ist das wirklich alles soooo schlimm nach der op???? wie gesagt ich bin eine unwissende.
haben ihr schon vorgeschlagen das sie wegfahren soll aber das will sie auch nicht könnte mir denken das man da auf reha fahren kann.und autofahren lange kann sie auch nimma da wird ihr schlecht. und seit neuestem tut es ihr bei der op narbe weh , war sie jetzt ultraschall machen auf eigene faust den im spital musste sie erst ein paar tage später sein(und da haben sie ablagerungen festgestellt) gibts solche ablagerungen????
sie war eigentlich immer ein sehr depressiver mensch aber jetzt ist es noch schlimmer geworden. jetzt weiss ich nicht sollte man sie andauernd bedauern (oder vielleicht will sie ja das??) oder einfach nimma hinhören ,
würde mich auf antworten freuen der vielleicht so etwas erlebt hat!!

vielen dank im voraus

lg eva:o

_Viola_
15.05.2007, 18:11
Liebe Eva,

eine OP an der Speiseröhre ist eine der schlimmsten OP's, die es gibt. Dazu kommen noch die Strapazen der Chemo und Bestrahlung. Es dauert lange, bis sich der Körper wieder davon erholt hat.

Es ist klar, dass Deine Schwiegermutter damit zu kämpfen hat, wieder richtig essen zu können. Dazu kommen sicher die Schmerzen, die sie hat. Bei vielen ist die Nahrungsaufnahme mit Schmerzen verbunden. Mein Vater hatte ständig mit Durchfall zu kämpfen und wenn er mal mehr gegessen hat, als er vertragen hat, dann ging es ihm ziemlich schlecht. Oft hatte er auch gar keinen Appetit. Er musste sich dann zum Essen zwingen.

Ich kann auch verstehen, dass sie sich nicht über die Krankheit informiert. Sicher hat sie Angst. Als mein Vater so krank war, habe ich die ganzen Informationen eingeholt. Ihm habe ich nur die positiven Sachen erzählt. Deine Schwiegermutter hat Angst und die ist verständlich.

So eine schwere Krankheit zu verarbeiten, ist nicht einfach. Stell Dir mal vor, Du wärst an ihrer Stelle. Auch Du würdest Dir viele Gedanken machen. Deshalb ist es ganz wichtig, dass sie jetzt von der Familie Unterstützung hat, vor allen Dingen, dass sie weiß, dass sie nicht allein mit der Krankheit fertig werden muss. Nicht mehr hinhören ist das Schlimmste, was Ihr machen könnt. Sie muss darüber reden. Vielleicht schafft sie es dann mit der Krankheit besser klarzukommen. Gerade die Familie ist wichtig. Zeigt Ihr, dass Ihr für sie da seid. Dann werden ihre Depressionen auch wieder besser werden. Ansonsten redet mit ihrem Arzt. Es gibt auch psychologische Betreuung.

Ich war, in der Zeit, in der mein Vater krank war, auch oft fix und fertig, körperlich wie seelisch. Aber ich habe es gern für ihn getan und ich würde mich auch jetzt noch gern um ihn kümmern. Leider kann ich das nicht mehr. Deshalb gebt Deiner Schwiegermutter Kraft und Liebe, das ich das Wichtigste.

Liebe Grüße
Viola

eva1974
16.05.2007, 09:11
:) vielen dank liebe viola für deine netten Worte!!!

Aber glaube meine Schwiegermutter wünscht gar keinen psychologischen beistand ,ich würde mir WÜNSCHEN wenn sie unterschützung haben möchte aber sie will das alles gar nicht wahrhaben kommt mir vor, ich weiss noch wie sie immer unteruchen gegangen ist bevor sie die diagonose erhalten hat, den sie ist nur untersuchen gegeangen da sie abgenommen hat , haben wir sie gefragt was den der arzt gesagt hätte und sie naja unten hab ich irgendwas, entweder wollte sie es uns nicht sagen was ich aber nicht glaube, oder sie hat nicht nachgefragt , ich würde schon nachfragen wollen bitte herr doktor was hab ich , denk ich halt.mein vater hatte lungenkrebs vor 3 jahren den haben sie die hälfte lunge rausgeschnitten und chemo u.bestrahlung, raucht leider heute wieder 2 stangen zigraetten in der woche, aber der wollte alles wissen, wie lange habe ich noch war seine erste frage wie er die diagnose krebs bekommen hat.aber sie interessiert sich gar nicht für ihre krankheit.
ich glaube ihr ist gar nicht bewusst was sie hat.
aber werden sie aufjedenfall aufbauen

liebe grüsse eva

irmgard05
21.05.2007, 15:52
Liebe Eva, ich versuche mich gerade daran zuerinnern, wie es für mich 1/2Jahr nach der Op war und ich hatte "nur" die Op. Mir ging es vergleichsweise gut, verglichen mit der Zeit nach dem Krankenhaus, nach der Reha, aber von heute ausgesehen ist da wiederum ein riesiger Unterschied. So kommt man Schrittchen für Schrittchen vorwärts (zwischendurch auch rückwärts) und diese Schrittchen können verdammt(entschuldige den Ausdruck) klein und mühselig sein. Heute nach gut 1 1/2Jahren habe ich oft das Gefühl,- oh, du kannst ja fast normal essen- und am nächsten Tag oder 1Stunde später spucke ich aus mir nicht immer erklärlichen Gründen. Manchmal weiß ich warum, manchmal nicht und nach einer weiteren Stunde kann ich bei neuem Anlauf doch wieder essen.
Vor gut 1Jahr habe ich mich noch daran geklammert, wieder arbeiten gehen zu können. Wie unrealistisch das war weiß ich heute.
Essen ist wirklich manchmal kein Vergnügen gewesen. Heute esse ich meist wieder gerne, es gelingt mir besser meine Einschränkungen abzuschätzen. Ich bin damals am besten mit gebundenen Suppen oder mit Kartoffeln mit viel Soße zurecht gekommen. Meist habe ich mir Nahrungsergänzungsmittel zur Kalorienanreicherung eingerührt, phasenweise habe ich Schokolade förmlich gefressen. Trotzdem habe ich nach der Op etwa 6kg-7kg abgenommen. Dass deine Mutter z.T. die Lust am Essen verliert ist verständlich, wenn das auch aus deiner Sicht schwierig nachzuvollziehen ist.
Die Frage des sich informierens, da ist jeder anders. Es gibt hier im Forum Leute, die sich schon vor der Op haarklein informiert haben, andere die da deutlich zurückhaltender sind, das muss jeder für sich entscheiden. Deine Schwiegermutter gehört scheinbar oder anscheinend zu denen, die nicht so viel wissen wollen. Die Entscheidung musst du ihr lassen. Falls sie vielleicht doch ein wenig Unterstützung annimmt, vielleicht habt ihr bei euch den Verein Leben mit Krebs in der Nähe. Vielleicht leidet sie auch unter Fatigue,d.h. das wäre anders als bei einer Depression zusehen. Tiefpunkte hat jeder von uns, schwierig, wenn die Krebserkrankung einen Menschen trifft, der in seiner Grundeinstellung vielleicht schon immer negativer ausgerichtet ist. Gleich wie ein Betroffener mit seiner Krankheit umgeht, für die Umgebung und die Angehörigen ist es immer schwierig.
Versucht eure Mutter aufzubauen, glaub mir sie will sicher nicht nur bedauert werden. So wie Viola schreibt, versucht über den Arzt sie zuerreichen.
Liebe Grüße Irmgard