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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tage, an denen es besonders schlimm ist


03.02.2003, 08:57
Manchmal habe ich Tage, da überkommt ich dieser Schmerz über den Verlust meines Dads so sehr, dass ich es fast nicht aushalten kann. Er ist jetzt ein Vierteljahr nicht mehr da und am Anfang dachte ich, sein friedlicher Tod würde es leichter machen. Aber irgendwie hat es nur über die erste Zeit hinweggeholfen.
Diese Tage, an denen es mich besonders schlimm überrennt, beginnen meist schon nachts, ich wache auf, weil ich heftig von ihm geträumt habe, meist von der Zeit, als ihm gesagt wurde, dass sie ihm nicht mehr helfen können. Es schnürt mir fast die Luft ab, wenn ich daran denken, wie er sich dabei gefühlt hat. Wir konnten ihm nicht wirklich helfen. Denn letztendlich musste nur er sterben. Wir durften ihn nur ein Stück begleiten. An solchen Tagen bekomme ich keine schöne Erinnerung mehr hin, sondern kann nur noch daran denken, wie schrecklich er sich dabei wohl gefühlt hat. Er war so unendlich tapfer. Er fehlt mir so. Dieses "nie wieder" tut furchtbar weh.
Lieber Paps,
wie gerne würde ich noch einmal von Dir in den Arm genommen.
Deine unendlich traurige Lilly

03.02.2003, 09:51
Liebe Lilly,
du sprichst mir aus der Seele. Genauso geht es mir auch, 3 Monate nach dem Tod meines Papas!
Mehr kann ich jetzt gar nicht mehr sagen. Mir kullern gerade die Tränen.
Liebe Lilly ich wünsche uns beiden viel Kraft, um das durchzustehen! Alles Liebe für dich!
Liebe Grüße
Josi

03.02.2003, 13:38
Liebe Lilly und liebe Josi
mir geht es wie Euch, meine Mutti ist vor 5 Monaten gestorben. Am Anfang nach ihrem Weggang hat mir noch geholfen, daß wir in der Zeit Ihrer krankheit viele wunderschöne Tage miteinander verbringen durften. Sie war auch so unendlich tapfer und hat bis zum Schluß die Hoffnung nicht aufgegeben es zu schaffen. Sie wollte so gern noch ein bißchen Leben und das ist es was das ganze so schlimm für mich macht. Sie wäre so gern noch bei uns geblieben.
Sie hat mir in der Zeit ihrer Krankheit einen Spruch an Herz gelegt, der mir ziemlich oft gut geholfen hat.

Der Tod hat keine Bedeutung
Ich bin nur nach nebenan gegangen.
Ich bleibe wer ich bin und auch Ihr bleibt dieselben zusammen. Was wir einander bedeuten, bleibt bestehen, Nennt mich bei meinem vertrauten Namen, sprecht in gewohnter Weise mit mir und ändert Eueren Tonfall nicht!
Hüllt Euch nicht in Mäntel aus Schweigen und Kummer- lacht wie immer über die kleinen Scherze, die wir teilten. Wenn Ihr von mir sprecht, so tut es ohne Reue und ohne jegliche Traurigkeit.
leben bedeutet immer nur Leben, es bleibt so bestehen- immer - ohne Unterbrechung.
Ihr seht mich nicht aber in Gedanken bin ich bei Euch -
Irgendwo ganz in der Nähe - nur im Zimmer nebenan !!
Ich wünsch Euch, daß diese Zeilen Euch vielleicht auch ein wenig helfen!!!
Liebe Grüße
Sylvia

12.02.2003, 22:58
Hallo an Alle,

irgendwie weiß ich gar nicht warum jetzt schreibe, eigentlich auch nicht was ich schreiben soll. Manchmal schwirren mir meine ganzen Gedanken durch den Kopf. Ich fühl mich in solchen Momenten nur ganz leer. Irgendwie kann ich das alles nicht verstehen. Es ist jetzt einen Monat her. Es gibt Momente am Tag, an denen ich mich völlig „normal“ fühle und dann wieder Momente, in denen ich innerlich zusammenbreche. Manchmal fühl ich mich schlecht, weil ich nicht daran denke und ich den ganz normalen Alltag lebe. Ich denke dann meistens, dass das eigentlich gar nicht sein dürfte. Natürlich bin ich mir bewusst, dass mein Papa gar nicht gewollt hätte, dass ich unglücklich bin. Aber was bringt denn dieses Bewusstsein. Es bringt ihn mir nicht wieder… Es gibt so viele Dinge, die ich mit ihm besprechen möchte, die ich ihm einfach nur sagen will. Auch wenn ich ihn früher nicht jeden Tag gesehen habe, so hab ich wenigstens jeden Tag seine Stimme gehört. Ich vermisse ihn so sehr. Ich kann mich einfach nicht mit dem Gedanken abfinden, dass ich nie mehr mit ihm reden oder ihn sehen kann. Wenn Zeit alle Wunden heilen soll, dann frage ich mich immer wieder, wie dass in einem solchem Fall gehen soll. Wie soll denn etwas so endgültiges wieder „gut“ werden? Ich frage mich, ob es eine Zeit geben wird, in der man sich erinnern kann ohne so unendlich traurig zu werden? Eigentlich weiß ich auch gar nicht, ob ich das überhaupt will. Mein Leben kann gar nicht mehr so werden, wie es einmal war. Meine Eltern waren immer mit das Wichtigste in meinem Leben und jetzt fehlt einer… Ich weiß auch, dass das Leben weitergeht und ich weiß auch, dass es für meine Mama und meine Oma wahrscheinlich sogar noch schlimmer ist. Manchmal werde ich gerade deshalb noch verzweifelter, weil ich einfach nicht weiß, was ich tun soll, wie ich ihnen irgendwie helfen kann. Ich kann Ihnen auf gar keinen Fall sagen, wie es mir geht, weil ich nicht will, dass sie sich auch noch um mich Sorgen machen müssen. Dabei ist es manchmal so schwer, „stark“ zu sein und immer wieder aufbauende Worte zu finden. Hinzu kommt, dass ich so weit weg wohne, und wir uns nicht so oft sehen können. Auch tägliche Telefonate können das nicht ersetzen. Oft fühle ich mich so hilflos, wenn ich den Hörer aufgelegt habe und ich weiß, dass meine Mama jetzt allein und traurig zu Hause ist. Am liebsten würde ich dann gleich noch mal anrufen oder lieber gleich losfahren. Ich würde gern wissen, wie Ihr oder Eure Angehörigen mit der Situation umgehen. Habt Ihr auch schon mal darüber nachgedacht, was eigentlich für ein Sinn dahinter steht, ob man vielleicht sein ganzes Leben anders gestalten sollte? Welche Erfahrungen habt Ihr denn mit Freunden und Bekannten gemacht? Ich habe das Gefühl, dass es den meisten eigentlich lieber ist, nicht darüber zu reden. Die Frage „Wie geht’s Dir denn“ sollte möglichst gar nicht beantwortet werden. Was soll man denn auch sagen? Wie geht’s einem denn? Eine ehrliche Antwort auf die Frage würde vielleicht gar nicht verstanden werden. Ich weiß ja selber nicht wie es mir geht. Ich weiß nicht, ob das Trauer oder Wut oder Unverständnis oder einfach nur Leere ist…

Auf jeden Fall tut es gut, sich seine Gedanken von der Seele zu schreiben, und ich bin sehr froh, dass dies hier möglich ist.

Ganz liebe Grüße

Cas

13.02.2003, 08:55
Liebe Cas,

ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
Ein Monat ist noch ganz kurz - ich bin sicher, fast allen hier ist es da so gegangen wie dir. Es ist so unvorstellbar, dass der Alltag weitergeht, dass die Welt nicht mal für einen Augenblick "die Luft anhält". Auch ich habe das so empfunden.

Die Zeit heilt nicht alle Wunden. Aber mit der Zeit wird aus der Wunde eine Narbe. Die wird zwar auch immer wieder mal weh tun, vielleicht auch noch mal aufbrechen - aber es wird nicht mehr dieser verzweifelte Schmerz sein.

Mir hat die Vorstellung geholfen, dass Liebe loslassen bedeutet. Ich glaube jeder hat seine Aufgabe im Leben. Die meines Vaters ist erfüllt. Er musste seinen Weg gehen, und ich muss den meinen gehen - eine Zeitlang durften wir ihn zusammen gehen. Und zu Ehren meines Vaters möchte ich meinen Weg so gut wie möglich meistern.

Ich habe auch versucht einen Sinn im Tod meines Vaters zu sehen. Und ich bin draufgekommen, dass ich sehr viel über das Leben und den Tod daraus gelernt habe. Viel mehr als in meiner medizinischen Ausbildung, viel mehr als durch meine chron. Erkrankung, die eine Transplantation notwendig machte. Das war alles nichts dagegen.
Heute schäme ich mich für die Worte die ich früher zu sterbenskranken Patienten gesagt habe - ich hatte es nur gut gemeint, aber ich hatte nichts verstanden...

Denk mal nach, ich bin sicher auch du hast viel lernen können.

Früher als mein Vater noch krank war, hatte ich meine Ängste (ihn zu verlieren) und seine Ängste (was wohl noch auf ihn zukommt, welche Schmerzen, welche Entscheidungen, welche Rückschläge....)
Nun habe ich nur noch MEINE Trauer um den Verlust, um das sich alles dreht - aber so wichtig bin ich doch gar nicht.
Damit meine ich nicht, dass man nicht manchmal alles aus sich herausschreien oder weinen soll; aber man soll sich auch bewußt sein, dass man das Leben im HEUTE leben muss.

Denn vielleicht verliere ich auch früher oder später meine Mutter, und würde mir danach Vorwürfe machen nur mit ihr getrauert zu haben, statt noch mit ihr GELEBT zu haben. Vielleicht muss auch ich gehen, und meine Kinder würden mich als traurige Mutter in Erinnerung behalten.

Wie du deiner Mutter am besten helfen kannst ohne immer die "Starke" zu sein, kann ich dir leider nicht sagen. Denn meine Mutter verkraftet das erstaunlich gut...

Im Bekanntenkreis habe ich auf die Frage wie es mir ginge immer mit "es geht schon wieder" geantwortet. Alle waren zufrieden; ausgesprochen habe ich mich hier im Forum. Da war und ist es leichter für mich.
Wenn es jemanden wirklich interessiert wie es einem geht, wird er nachfragen - für alle anderen genügt der "Standardsatz". (Denn auf eine nicht ehrliche Frage, muss ich auch keine ehrliche Antwort geben - finde ich.)

Du fagst, ob es Trauer, Wut, Unverständnis oder Leere ist? Es ist alles zusammen - lass dir Zeit.

Alles Liebe
Afra

13.02.2003, 10:16
Liebe Afra,
Wouw, (wahrscheinlich falsch geschrieben,)oder besser ich nehm den "Hut ab" vor Dir. Sag mal hast Du eine psychologische Ausbildung? Das ist einfach genial wie und was Du gschrieben hast!
Ich werd mir das ausdrucken (wenn ich darf) und immer lesen, wenn es mir gerade wieder mal schlecht geht, denn so sollten wir mit unserer Trauer umgehen.
Auch ich werde jetzt meinen Kopf wieder hoch tun (meine Mutti möchte sicher nicht, daß ich leide) und ZU EHREN MEINER MAMA MEINEN WEG SO GUT WIE MÖGLICH GEHEN!

Ich finde Deinen Zeilen ganz stark!!

Irgendwie weiß ich garnicht, was es auf Deine Zeilen noch zu sagen gibt, -Du hast alles gesagt!! Besser geht es nicht.

Ich hoffe und denke, das Deine worte Cas und vielen vielen anderen hier im Forum so helfen, wie sie mir helfen.

DANKE !!!!!

Alles alles Liebe für Dich Afra

Sylvia

13.02.2003, 10:27
Liebe Cas,
es ist erst einen Monat her, das ist ein verdammt kurze Zeit, für so ein schmerzhaftes Ereigniss, liebe Cas, lass Dir einfach Zeit. Denn, das ist es , was Du unter anderem brauchst.
Ich wünsche Dir, daß Dir diese wunderbaren Worte von Afra genauso helfen, wie sie mir geholfen haben.
Es liegt so viel Stärke in Ihren Sätzen!

Alles Liebe und viel Kraft um diese Zeit zu überstehen.

Sylvia

13.02.2003, 11:07
Liebe Sylvia,

du treibst mir die Tränen in die Augen - bin richtig beschämt.

Ich habe keine psychologische Ausbildung. Es sind nur die Erkenntnisse, die ich für mich aus diesem traurigen Ereignis gezogen habe.
Und ich betrachte das - zusammen mit der gefühlsmäßigen (der Verstand lehnt sich da immer wieder auf) Erkenntnis, dass die Seele weiterexistiert - als letztes großes (eigentlich größtes) Geschenk meines Vaters an mich.

Wenn ich mit meinen Zeilen ein bisschen helfen konnte, freut mich das sehr. Denn auch ich habe schon sehr viel Hilfe aus diesem Forum bekommen.

Weiterhin Kopf hoch :-)
Afra

16.02.2003, 17:58
Liebe Cas,
dieses Gefühlschaos kann ich sehr gut nachvollziehen. Nach außen habe ich mein Leben wieder im Griff. Meine Kinder brauchen meine Stärke und vor allem auch mein Lachen.
Aber die stillen Momente, wenn ich allein im Auto sitze, oder abends vor dem Einschlafen.
Wieviel Schmerz heilt die Zeit? Ich glaube auch das er nicht wirklich geheilt, sondern nur gelindert wird. Ich kann oft schöne und lustige Erinnerungen mit meinem Dad erzählen und einen Moment später macht mich der Gedanke an dieses nie wieder unendlich traurig. Wenn ich nur nach meinem Verstand gehe, weiß ich, dass wir dankbar sein dürfen für seinen friedlichen Tod und für die schöne Zeit und die vielen Gedanken, die er uns fürs Leben mitgegeben hat. Aber wenn die Gefühle mich überrollen, hilft der ganze Verstand nicht. Dieses Forum hier, hilft mir besonders an solchen Tagen, an denen ich ganz weit unten bin.
Ich bin kein Kind mehr. Wie oft sagt man diesen Satz im Teenageralter zu seinen Eltern. Denn man möchte ja so gern erwachsen sein. Wie schön wäre es, könnte ich heute noch einmal jemandes Kind sein.
Aber liebe Cas, mein Dad hat seine Mutter im gleichen Alter verloren, wie ich ihn. Als er nun gehen musste, war er total überzeugt, dass er sie nun wiedertreffen würde, und er fand diesen Gedanken sehr schön. Ich denke wir dürfen weinen und traurig sein, wir dürfen sie vermissen. Wir müssen aber auch wieder lachen und glücklich sein und da hat Afra völlig recht, unser Leben so gut leben wie es nur geht, auch für unsere Väter. Wenn wir traurig und verzweifelt sind, wissen wir immer, dass hier für uns ein Plätzchen ist, an dem wir uns gegenseitig auffangen. Es drückt dich ganz lieb Deine Lilly

16.02.2003, 21:54
Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure mitfühlenden und vor allem auch aufbauenden Antworten!!! Ich bin sehr froh, dass solch ein Forum gibt. Auch wenn sich an der Situation selbst nichts ändert, so hilft es doch, mit Menschen zu "reden", die sovieles nachvolziehen können.

Ich vermute, dass ich tatsächlich zu ungeduldig mit mir selbst (und wohl auch mit meiner Mum bin) Aber, da bin ich wohl ganz wie mein Papa, immer alles wissen wollen, und für alles sofort eine Antwort und Lösung haben. Ich muss wohl lernen, zu aktzeptieren, dass alles seine Zeit braucht und vielleicht werden mit der Zeit aus den Wunden wirklich Narben, die nicht mehr gar so schmerzen. (DANKE Afra!)

Ich habe auf anderen Seiten des Forums von dem Buch "Und der Himmel tat sich auf" gelesen, und habe es jetzt selbst gelesen. Ich muss sagen, dass es (selbst für Zweifler und Skeptiker wie mich) sehr sehr hilfreich ist.

"...Den Tod eines geliebten Menschen zu akzeptieren bedeutet nicht, daß wir seinen Tod gutheißen. Wir sehen die Dinge jetzt einfach realistisch. Wir verstehen, daß der Betreffende weitergegangen ist und wir ihn nun nicht mehr körperlich sehen. Aber wir werden ihn wiedersehen, wenn es für uns an der Zeit ist, in die geistigen Gefilde überzuwechseln. ..."

Auch wenn ich mir das früher nicht hätte vorstellen können, so glaube ich, dass es das ein wenig einfacher für mich macht. Ich weiß, dass es wohl nie wieder so ganz wie früher ist. Und das kann es auch nicht, und ich will es auch nicht. Aber ich will, dass mein Paps stolz auf mich ist, und dass wäre er wohl nicht, wenn ich mich unterkriegen lassen würde.

Fühlt Euch alle ganz doll von mir umarmt!!

Liebe Grüße Cas

17.02.2003, 08:47
Liebe Afra, Cas und all die anderen,

es ist so gut, daß es dieses Forum hier gibt, es hat mir schon so viel geholfen. Ganz besonders die Worte von Afra, die sie hier an Cas gerichtet hat.
Für mich ist es schwer, auf der einen Seite glaube ich mittlerweile wirklich, daß es nach dem Tod noch ein Existenz gibt, auf der anderen Seite, fehlt mir dazu vom Verstand her jeglich Grundlage. (Ich bin ohne christl. oder sonstigen Glauben aufgewachsen) Aber auch dabbei hilft dieses Forum hier sehr, ich denke, es geht den meisten hier wie mir, vor dem Tod eines geliebten Menschen, denkt man doch garnicht an so etwas und wenn überhaupt vielleicht nur mit einem Lächeln auf dem Gesicht. (mir ist es jedenfalls so gegangen).
Es ist für mich vieles leichter zu ertragen, weil ich Euch habe und ich weiß, daß ich in meinem Schmerz nicht alleine bin.

Ich möchte euch einen Satz meiner kleinen Tochter mitgeben, sie hat ihn kurze Zeit nach dem Tod meiner Mutti, ihrer geliebten Omi gesagt um mich zu trösten.
Sie sagte:"Vielleicht Ist unsere Omi jetzt unser Schutzengel im Himmel und paßt ganz doll auf uns auf."
Ich denke es ist wirklich so, unsere Lieben "passen" wirklich auf uns auf.

Ich wünsch Euch auch weiterhin viel Kraft!

alles liebe Sylvia

PS. Liebe Afra, ich wollte Dir natürlich nicht die Tränen in die Augen treiben, aber ich bin richtig begeistert. Was Du schreibst, ist immer alles so klar, uns so wirklich!
Ich komme mir immer etwas wie eine Diebin vor, wenn ich Deine Zeilen lese uns mir denke, ja genauso ist es und so fühle ich eigentlich auch.

17.02.2003, 14:27
Erinnerungen bleiben Geschenke!

Vielleicht ist es manchen Menschen nicht bestimmt,
lange hier bei uns auf der Erde zu sein.
Vielleicht sind manche Menschen nur auf der Durchreise
oder sie leben ihr Leben einfach schneller, als andere.

Sie brauchen gar nicht hundert Jahre hier unter uns zu sein,
um etwas zu erledigen. Sie schaffen es im Handumdrehen!
Manche Menschen kommen in unserem Leben nur kurz vorbei,
um alles zu bringen: Ein Geschenk, eine Hilfe oder eine Lektion,
die wir gerade brauchen, irgend etwas. Und was ist der Grund,
warum sie zu uns kommen? Nur auf einen Sprung, sozusagen.

Dieser Mensch hat uns etwas beigebracht, über die Liebe,
über das Geben und auch über das Loslassen, darüber,
wie wichtig jemand sein kann.

Das war ein Geschenk für uns. Er hat es uns beigebracht
und dann ist er wieder gegangen.
Vielleicht musste er nicht länger bleiben,
denn er hat sein Geschenk abgegeben und dann war er frei,
weiterzureisen, weil er eine ganz besondere Seele war.

Aber das Geschenk bleibt uns für immer!

17.02.2003, 20:28
Hallo Heike,

das ist ein wunderschöner text, hab dank !

liebe grüsse
heike (gitti)

17.02.2003, 23:32
Afra ist ein ganz BESONDERER Mensch!Sie stellt ihre eigene Erkrankung zurück, findet immer die richtigen Worte für alle. Liebe Afra, wir hoffen, daß wir Dich hier noch sehr sehr lange lesen können.Ich gebe Dir recht, im Forum habe ich ebenfalls sehr oft Hilfe gefunden, Ängste abbauen können, wiederum anderen evtl. die Ängste etwas nehmen können. Und ich meine, so solle es auch sein,daß wir hier alle einen Platz haben, um uns fast jederzeit austauschen zu können. Liebe Grüße an alle

18.02.2003, 21:46
Hallo!
Heute ist bei mir ein Tag an dem es besonders schlimm ist.Und ich bin zufällig auf diese Seite gestoßen.
Mein Vater ist vor 7 Wochen gestorben.Gerade sind mir wieder ein paar Bilder von ihm in die Hände gefallen.Es schmerzt einfach nur so furchtbar, wenn man sich wieder bewußt wird,daß man ihn NIE WIEDER sehen wird.Zumindest nicht in diesem Leben.Eure ganzen Beiträge sind wirklich schön und im Grunde auch aufbauend aber an diesen bestimmten Tagen falle ich immer in ein ganz tiefes Loch und da holt mich irgendwie gar nichts wieder hoch. Im Moment zumindest.Ich weiß dann auch nie so richtig was ich dann machen soll. Das Leben scheint dann immer so unheimlich kurz und sinnlos.Die Zeit mit meinem Papa war eindeutig zu kurz.Er fehlt mir so sehr!

18.02.2003, 22:48
Hallo Wally,

ich kann gut nachvollziehen, wie du dich fühlst. Bei mir ist es besonders am Abend und vor dem Einschlafen schlimm. Es ist jetzt erst fast fünf Wochen her... Manchmal kommt es ganz plötzlich, bei bestimmten Liedern, Bildern oder, wenn ich Sachen vom meinem Papa sehe. Ich glaube, für den den Moment kann man da einfach gar nichts machen... Ich denke, man muss bloss versuchen, aus diesem Loch wieder herauszukommen. So schwer das auch ist. Ich versuche mir einfach vorzustellen, dass er immer um uns herum ist, und dass es ihn traurig machen würde, mich so zu sehen. Noch am letzten Tag im Krankenhaus hat er immer wieder gesagt, bloss nicht weinen, sonst muss ich auch weinen. Es ist so unglaublich schwer. Auch für mich ist dieses wahrgewordene NIE WIEDER das Schlimmste. Ich hatte nie die leiseste Ahnung, was das bedeutet.

Ich glaube, dass wichtigste ist, dass man in solchen Momenten jemanden hat, dem man sich mitteilen kann. Und das kann auch ein Aufschreiben sein!! Trotz dem es immer wieder Tiefen geben wird, ist es wichtig, dass wir weitermachen. Mir hilft hierbei der Gedanke, dass es meinem Papa - dort wo er jetzt ist - gut geht, und ihm niemand mehr weh tun kann. Und vielleicht ist er ja auch ganz nah bei uns...

Ich hoffe, dass du nicht allein bist. Fühl dich unbekannterweise fest gedrückt.

Liebe Grüße

Cas

19.02.2003, 10:56
Liebe Hildegard,

vielen Dank für deine lieben Worte *rot werd*.
Es ist nur einfach so, dass ich durch diese Nierengeschichte im Moment nicht arbeite, und dadurch mehr Zeit zum Nachdenken und zum Schreiben habe. (Hätte zwar eigentlich genug im Haushalt zu tun, aber *gähn* der Haushalt ist sooo langweilig, und unter die Leute kann ich in der Grippezeit auch nicht so viel, wegen der Ansteckungsgefahr.)

Freue mich immer von dir zu lesen, und hoffe es geht dir gut (deine postings klingen zumindest so :-) )!

Alles Liebe
Afra

20.02.2003, 22:54
LiebeAfra, ich sehe Dich einfach so und es ist ein Kompliment!Ja mir geht es soweit gut. Ich muss meinen Prof. noch mal wieder'Löchern' wegen meier extremen Fettleber. Die habe ich gleich nach den 3 Tagen Chemoanwendung in der Uniklinik gehabt, vorher war da nie etwas. Man sagt mir immer, das sei nicht so schlimm, aber ich wüßte schon gern, was ich außer fettarmer und sonst gesunder Ernähung tun könnte.
Übrigens habe ich auch 2 Nierensteine, der eine ist relativ groß 8 cm!), den habe ich aber schon seit 1965, ist wohl ein Edelstein, sollte schon mehrmals 'zertrümmert' werden,ging aber nicht. von Koliken bin ich bisher verschont geblieben.LG