völlig ausgebrannt!! H´hilfe? Fam.hilfe?

Hallo, ihr Lieben im Forum,
wisst ihr, wo man Hilfe bekommen kann? eine Freundin hat 3 kleine Kinder und ihr Mann seit einem halben Jahr Hirntumor. Oma und Familie sind alle weit weg, d.h. sie muss überwiegend alles selbst managen, Haushalt, Erziehung, Fahrten zum Arzt, zum KH und all das. Von der Seele ganz zu schweigen. Jetzt geht es los, dass der Mann immer häufiger die Orientierung verliert und kaum noch alleine bleiben kann.
Was ist, wenn die Nerven am Ende sind? Wann hilft die Kasse mit Haushaltshilfe, wie lange? Hab auch schonmal was von Familienpflege gehört ... greift das hier?
Oder welche Ideen gibt es noch ??
Wenn ihr Erfahrung damit habt, schreibt bitte.
Reinhild

Hallo Reinhild

mir kommt das die Pflegestufe in den Kopf. Schnellsmöglich beantragen, damit schon mal bei der Pflege Hilfestellungen möglich sind. Das dauert zwar ne Zeit, wobei es u.U. bei Hirntumor auch schneller gehen kann. Den behandelnden Arzt dabei um Hilfe bitten, sich für Euch stark zu machen.

Dann Jugenamt mal anfragen, welche Möglichkeiten es gibt - von dort aus Hilfestellungen zu bekommen. Eine Freundin von mir (auch krank, wenn auch nicht Krebs) hat dort 3 mal in der Woche Jemanden, die sich der Kinder annimmt. Denke mal, das es das ist, was Du mit Familienpflege meinst
Dann gibt es ganz sicher auch die Möglichkeit mal bei den Wohlfahrtsverbänden zu melden - oft gibt es auch von dort regionla unterschiedliche Hilfsangebote. Müsste ja auch etwas schneller und unbürokratischer vonstatten gehen.

Das ist das, was mir jetzt spontan dazu einfällt.

viele grüße
elisabeth

Liebe Reinhild,
Deine Freundin sollte sich so bald wie möglich mit ihrer Krankenkasse in Verbindung setzen, um, wie Elisabeth auch schon gesagt hat, eine Pflegestufe zu beantragen. Man muss einen Antrag stellen, dann kommt jemand zu ihr nach Hause und schaut sich die Situation an. Wenn eine Pflegestufe bewilligt wurde (1,2 oder3), dann ist das nichts endgültiges, sondern kann jederzeit wieder neu angepasst werden, wenn der Zustand ihres Mannes schlechter wird. Ich weiß, dass es besondere Hilfe von der Pflegeversicherung gibt, wenn im Haushalt Kinder leben, ich weiß nur nicht, ob das nur gilt, wenn nur ein Elternteil da ist und an Krebs erkrankt ist, oder ob das auch gilt, wenn beide Elternteile da sind und einer davon erkrankt. Einfach bei der Krankenkasse nachfragen! Die schicken einem auf Wunsch auch Broschüren zu, wo man alles nachlesen kann. Dann würde ich mal bei Caritas und der Diakonie nachfragen, was die so anbieten. Und vielleicht sollte Deine Freundin mal darüber nachdenken, ob es ihr hilft, mit jemandem über ihre Probleme zu sprechen. Wenn sie bereits körperliche Probleme hat (und das nehme ich an, in ihrer Situation), dann bezahlt die Kasse eine Psychotherapie. Man kann mit einem Therapeuten erstmal ein kostenloses Beratungsgespräch führen, wenn man sich dann für ihn entscheidet, beantragt er die Therapie bei der Kasse. Man selber muss dann noch zum Hausarzt und sich von ihm ein O.K. geben lassen. Wenn Deine Freundin religiös ist, kann sie auch einen Seelsorger ansprechen. Als mein Vater letztes Jahr verunglückte, kam einer zusammen mit den Polizisten, um die schlimme Nachricht zu überbringen. Ich stehe heute noch mit ihm in Kontakt, er gibt mir viele Tips, wo man Hilfe für sich und seinen Angehörigen bekommt (und das, obwohl ich nicht mehr in der Kirche bin ...).
Ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen!

Lieben Gruß,
Tina

Ihr Lieben, habt vielen Dank, ich habe es so weitergegeben. Schön, dass man hier schnelle Antwort auf drängende Fragen bekommt.