PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Leben nach dem Tod


11.02.2003, 11:28
Hallo,
meine Mutti ist vor 5 Monaten gestorben, und meine Trauer wird irgendwie immer grösser. Ich liebe sie so sehr, diese so wunderbare Mutti und Frau. Und ich vermisse sie.
Deshalb möchte ich Euch bitten, wer kann mir helfen? Und hat Buchtipps zum Thema "Leben nach dem Tod" für mich.
Vielen vielen Dank.
Sylvia

11.02.2003, 21:13
Hallo Sylvia,
mein Vati ist vor 3 Monaten gestorben und auch ich bin auf der Suche nach Wegen diesen unermeßlich großen Schmerz zu verarbeiten. Auch ich vermisse meinen Papa schrecklich und klammere mich ( obwohl ich früher nie daran geglaubt habe) an die Hoffnung, dass der Tod nicht das Ende ist; weil dies die einzige Möglichkeit wäre, ihn irgendwann wiederzusehen.
Jedenfalls bin ich im beim surfen zufällig auf die Seite
http://www.schott-versandbuchhandlung.de gestoßen. Hier werden einige Bücher zu den Themen " Leben nach dem Tod" oder "Wege aus der Trauer" usw. vorgestellt. Ich habe mir zwar noch kein Buch bestellt aber ich will es demnächst mal machen und die Büchervorstellung fand ich informativ!
Es gilt viel zu verkraften und zu verarbeiten!
Dafür wünsche ich Dir viel Kraft! Ich weiß wie Du Dich fühlst!
Alles Liebe!
Josi

12.02.2003, 09:40
Liebe Josi,
vielen Dank für Deine Antwort. Auch ich hab früher überhaupt nicht an so etwas geglaubt, aber das radikal geändert. Mitlerweile ist es für mich ein feststehende Tatsache, dass wir unsere Lieben irgendwann wieder sehen dürfen.
Ich wünsch auch Dir viel Kraft und alles alles Liebe
Sylvia

12.02.2003, 18:42
liebe sylvia, mein mann ist vor 5 monaten im alter von nur 40 jahren an krebs gestorben. ich/wir haben uns nie gedanken gemacht, was denn nach dem tod kommt. erst als mein mann gestorben war, habe ich wege gesucht mit dem schmerz klarzukommen, versucht nicht den verstand zu verlieren. mir hat das buch "Und er himmel tat sich auf, jenseits-botschaften" von james van Praagh erschienen im goldmann verlag sehr geholfen. ich kann mittlerweile mit meiner trauer umgehen, denn ich bin mir ganz sicher, daß es meinem mann jetzt gut geht und wir uns irgendwann wieder sehen werden.
alles liebe deine rike

13.02.2003, 10:03
Liebe Rike,
vielen Dank für Deine Antwort, von diesem Buch hatte ich auch schon gehört, ich werde es mir jetzt auch kaufen.
Ich denke, daß wichtigste, ist dass wir wissen, dass es unseren Lieben, da wo sie jetzt sind gut geht. Und das wir die Hoffnung haben können, sie irgendwann einmal wieder sehen zu können.
Irgendjemand, hat hier im Forum mal geschrieben, daß für unsere Lieben im "Himmel" die Zeit ein andere Dimension annimmt, daß eine Sekunde für sie ist wie tausend Jahre für uns. Das find ich irgendwie tröstlich.
Liebe Grüsse
Sylvia

17.02.2003, 20:28
Hallo Sylvia,

mein Mann (52) ist vor knapp 1 Jahr gestorben. Es war eine sehr schwere Zeit. Vor allem, weil ich es auch meiner jetzt 3jährigen Tochter erklären mußte. Seit der Minute seines Todes bin ich von einem Leben nach dem Tode überzeugt. Eigentlich bin ich ein sehr realistischer Mensch, aber es sind so viele Dinge geschehen, die auch schon andere "Zweifler" in meinem Bekanntenkreis an ein Leben danach glauben lassen. Ich empfehle Dir Bücher von Elisabeth Kübler-Ross. Vor langer Zeit hat mir auch das Buch von Shirley McLaine "Zwischenleben" sehr geholfen.

Liebe Grüsse
Uschi

20.02.2003, 10:01
Liebe Uschi und all die anderen,

vielen Dank für die Tipps.

Liebe Uschi, darf ich dich fragen, wie Deine kleine Tochter mit dem Tod Ihres Papas umgeht? Es ist doch sicher wahnsinnig schwer für sie und für Dich.
Für mich ist es schon schwer zu sehen, wie meine Kinder leiden und sie sind "nur" die Enkelkinder gewesen.

alles Liebe
Sylvia

23.02.2003, 19:11
Hallo Sylvia,

mein Mann ist am 08.02.02 ins Krankenhaus gekommen, am 18.02.02 hatten wir die Diagnose und am 13.03.02 ist er gestorben. In dieser Zeit war ich tagsüber fast nur im Krankenhaus. Ich hatte Gott sei Dank meine Mutter, die sich in dieser Zeit um meine Tochter kümmern konnte. Ich wußte, dass sie ihre Eltern während dieser Zeit unsagbar vermisste. Aber ich mußte Prioritäten setzen. Und die lagen eindeutig bei meinem Mann. Erst hat sie seinen Tod nicht verstanden, war sehr aggressiv und schwierig. Wir hatten beide unsere Probleme, mit der Situation fertig zu werden.Jetzt, wo sie älter ist, glaubt sie fest, dass Papa im Himmel lebt. Der Friedhof ist nur eine Gedenkstätte mit einem Blumenbeet. Da sie bei der Beerdigung nicht dabei war, gabs da auch keine Probleme. Ab und zu fängt sie jedoch unvermittelt an zu weinen. Dann vermißt sie ihren Papa "ganz doll". Ich zeige ihr oft Fotos und ab und zu Videos, damit er in ihrer Erinnerung bleibt. Da ich meinen Vater mit 12 Jahren verloren habe, hoffe ich, mit der Situation entsprechend umzugehen.
Aber was hast du denn deinen Enkelkindern erzählt? Wie werden sie mit dem Verlust fertig?

Alles Liebe
Uschi

23.02.2003, 19:38
Liebe Uschi,
vielen Dank für Deine Zeilen, ich denke für Euer Töchterchen war es sicherlich eine unheimlich harte Zeit. (Nichts destotrotz find ich es richtig, dass Du zu dieser Zeit Prioritäten gesetzt hast.)
Ich weiß nicht ob Du es richtig verstanden hast?, es sind die Enkelkinder von meiner Mutti und sie ist leider gestorben. Also meine Kinder, und sie hatten ein sehr sehr inniges Verhältnis zu ihrer Omi und es wahr sehr hart für die beiden, als die geliebte Omi gestorben ist. Wir hatten alle zusammen in ihrer Krankheit noch viel schöne Zeit, die wir miteinander verbrachten hatten,(bei meiner Mutti ist der Krebs Mitte März 02 festgestellt worden und wir hatten das Glück dass sie noch 6 Monate leben durfte) Und wie gesagt ich hab die Kinder in dieser Zeit oft mit zu ihrer Omi genommen.
Als die Omi dann gestorben ist, war es meine Tochter (6 Jahre) die von allein darauf gekommen ist, daß die Omi ja unser Schutzengel im Himmel sein könnte. Und auch für meinen kleinen Sohn jetzt 4 Jahre) ist klar, dass die Omi im Himmel auf ihn wartet.
Er hatte ca. 3 Monate nach ihrem Tod völlig in Tränen aufgelöst gesagt, Mami wenn ich morgen abend ins Bett gehe, dann will ich nie mehr aufwachen. Ich hab dann gefragt, warum und er hat gesagt, damit ich wieder bei meiner Omi sein kann.
Und auch heute noch also gut 5 Monate später kommen von ihm solche Äusserungen.
Ich hatte den beiden ein Buch gekauft ("Leb wohl, lieber Dachs von susan Varley) Das hat zumindest Tim sehr geholfen und gefallen.
Liebe Uschi, leider kann ich Dir auch nicht ausreichend helfen, auch ich hoffe, alles richtig zu machen, weil ich halt gerade bei so kleinen Kindern denke, dass man mit so einer Situation viel Falsch machen kann.
Für mich war es auch immer wichtig, dass die Kinder gewusst haben, dass auch ich sehr sehr traurig über den Tod ihrer Omi bin.
Es ist einfach schwer, ich wünsch Dir, daß du die richtigen Worte für Euer Töchterchen findest.

Das mit den fotos und Videos find ich übrigens gut.

liebe Grüsse
Sylvia

25.02.2003, 20:39
Hallo mein Vater ist vor 4 wochen gestorben und ich bin auch fest davon überzeugt, das es ein leben nach dem tod gibt, habe mich zuvor auch noch nie damit beschäftigt, aber seit seinem tod lässt mich dieser gedanke nicht mehr los, ich surfe viel im internet und habe viel berichte über leute gelesen die klinisch tot gewesen sind, die erzählen immer von lichtwesen usw. und seit ich das gelesen habe habe ich auch selbst keine angst mehr vor dem tod... ich weiß zwar nicht wie es da oben aussieht aber ich weiß das es meinem vater dort besser geht, er hat im letzten halben jahr nur noch schmerzen gehabt und nur schmerzhafte untersuchungen über sich ergehen lassen müssen, es war sooo schlimm, es kann ihm nur noch besser gehen... meine mutter hat das gefühl als wäre er bei ihr, aber ich merke nichts, manche angehörige erzählen das sie ein zeichen von den toten bemerkt haben, aber ich merke nichts....

glaubt jemand daran das sich die gestorbenen "melden"

Liebe Grüße Melanie

26.02.2003, 06:28
Hallo Melanie,
es gibt viele Angehörige, die nicht nur daran glauben, sondern dies auch gespürt haben.
Ich glaube aber, dass es am Anfang, kurz nach dem Tod, der Wunsch zur Nähe zum Verstorbenen ist. Dass die Verstorbenen zuerst einmal mit ihrer Situation nicht mehr zu leben "klar" kommen und sich dann uns zeigen/uns ihre Nähe spüren lassen.
Bei meinem Paps dauerte es ca. 7 Monate, meine Mutti hat sich am Tage ihrer Trauerfeier auf technischem Wege verabschiedet, dann war sehr lange nichts. Und jetzt nach 6 Monaten zeigt sie mir, dass sie immer noch bei uns ist.

LG,
Jutta

26.02.2003, 09:23
Hallo Melanie,

es tut mir sehr leid, dass du deinen Vater verloren hast.
Wenn du Lust hast lies doch in diesem thread weiter unten auf (Seite 2) z.B. unter Zeichen nach.
Da findest du einige Einträge von uns.

Alles Liebe und viel Kraft
Afra

26.02.2003, 11:06
Hallo,
mein über alles geliebter Papa ist am Montag morgen gengen 5.30 Uhr gestorben. Meine Mutter war bei ihm. Ich nicht. Mich hatten sie (mein Bruder und meine Mama) am Vorabend nach Hause geschickt. War auch keine große Hilfe, weil ich andauernd heulen mußte.

Am Freitag ist Beerdigung. Genau 1 Jahr nach der ersten Chemotherapie. Wir haben in diesem Jahr viel zusammen unternommen - waren im Harz, im Schiffahrtsmuseum, auf diversen Verwandtschaftsfeiern, in seinem Garten, an der Ostsee, im Elm, sind Essen gegangen, haben gegrillt usw. Zwischendruch war ich nach der Arbeit fast jeden Tag bei meinen Eltern zu Hause. Ich denke trotzdem, daß ich nichts richtig gemacht habe bzw. zu wenig gemacht habe.

Ich habe immer wieder Heulkrämpfe, wenn ich an seine letzten Tage denke. Seit Donnerstag war ich immer wieder bei ihm. Er wurde immer schwächer bei ganz klarem Verstand. Als ihn die Krankenschwester fragte, ob er noch etwas braucht, hat er geantwortet: "Nein, danke. Machen Sie Feierabend." Und das, obwohl er kaum noch sprechen konnte.

Ich will, daß wir uns alle wiedersehen. Ich hoffe, er ist jetzt ohne Schmerzen auf einer Blumenwiese oder wo immer es ihm gefällt bei den Menschen und Tieren, die er hier geliebt hat. Ich wünsche es ihm und allen, die ihn liebhaben. Und ich hoffe, er verzeiht mir meine Fehler.

Gudrun

26.02.2003, 14:23
Hallo liebe Melanie,
es tut mit leid, dass Dein Vater gestorben ist. Ich denke aber, daß es ihm jetzt gut geht da wo er ist.
Ich will Dir auch so wie Afra ans Herz legen und "Zeichen" zu schauen, da sind ein paar interessante Begebnheiten drin.
Ich wünsch Dir viel Kraft

liebe Grüsse
Sylvia

26.02.2003, 14:28
Liebe Gudrun,
sei traurig, daß Dein Vater gestorben ist, denn Du hast allen Grund traurig zu sein.
Aber sei Dir auch ganz sicher, daß es Deinem Vater jetzt gut geht, daß er da ist, wo er sich wohl fühlt.
Schön, dass ihr noch so ein schönes gemeinsames Jahr hattet.
Das eines der letzten grossen Geschenke meiner Mutti war, dass wir noch viele wunderschöne Stunden zusammen verbringen durften, nachdem sie den krebs bei ihr festgestellt hatten. Und ich denke, dass war bei Dir und Deinem Vater auch so.
liebe Grüsse und ganz viel Kraft für Freitag und die Zeit danach.
Sylvia

04.03.2003, 21:41
Der Freitag ist nun vorbei. Ich weiß nicht so recht, was ich nun machen soll. Fühle mich so traurig und allein und gleichzeitig so egoistisch, weil ich nur meinen Schmerz sehe. Erst geht es ein bißchen, dann heule ich im nächsten Moment los. Das letzte Jahr ist wenig Trost für mich; zum einen hat es mich total geschlaucht; zum anderen hat es nichts genutzt. Einfach nicht mehr da. Die kalte Erde drauf. Einfach weg.

16.03.2003, 05:30
Liebe Gudrun,
das letzte Jahr hat viel genutzt, auch wenn es Dich ausgelaugt hat. Du warst bei ihm, und wirst es immer bleiben.
Lass die Tränen fliessen, finde Deine Ecke die Trauer auszuleben.
Ich wünsche Dir die Kraft mit der kalten leeren Zeit umzugehen. Ich wünsche Dir die Kraft, den Tag zu finden, wo Du Dir Deine Fehler verzeihst, denn Dein Vater hat diese Dir bestimmt schon lange verziehen.
Halte ihn in Deinem Herzen ganz fest, und irgendwann wirst Du ihn spüren, die Gedanken an ihn werden Dir Wärme geben. Gebe Dir die Zeit, Du bist nicht egoistisch nur Deinen Schmerz zu sehen, sondern Du gibst Dir die Gelegenheit zu trauern. Und dieses "egoistische Recht" steht JEDEM zu.
LG, Jutta

05.07.2003, 18:27
Hallo an alle!!

Schaut doch mal bei Jenseits.de rein. Hat mir ein wenig geholfen.

Liebe Grüße

Michi

07.07.2003, 13:54
Hallo Namensvetterin!
Würde es Dir etwas ausmachen, wenn Du bei deinen zukünftigen Postings vielleicht eine 1 oder sowas hinter Deinen Namen setzen würdest? Ich schreibe schon recht lange und auch sehr häufig im Forum und so wäre es doch besser, um Verwechslungen zu vermeiden.
Danke schon mal im voraus...alles Gute für Dich und Deine Lieben, Michi

08.08.2003, 14:53
Warum wir durch den Tod nicht sterben
Ist mit dem Tod "alles aus"? Ist unser Leben dann unwiderruflich zu Ende? Oder wäre es denkbar, daß wir weiterleben, durch den ir-
dischen Tod also nicht sterben?

Dr. Elisabeth KÜBLER-ROSS sagte:
"Ich glaube, es ist jetzt Zeit,
daß die Leute wissen, daß der Tod gar nicht existiert, wenig-
stens nicht so, wie wir uns das vorstellen. Der Tod ist ganz einfach das Heraustreten aus dem physischen Körper, und zwar in gleicher Weise, wie ein Schmetterling aus seinem Kokon heraustritt."
Dr. Elisabeth KÜBLER-ROSS

Geburt und Tod, die untrennbaren Pole alles Erden-
seins, sie dürften kein Geheimnis für den Menschen
bilden. Tod und Geburt sind ja so eng verbunden,
weil eines die Folge des anderen ist. Man nennt es Inkarnation.
Wie oft waren wir schon hier und meine wichtige Frage - wie oft muß ich noch.

"Sieh, dies ist der Schöpfung Weise:
Alles Leben lebt im Kreise!
Wann hat dieser Lauf begonnen?
Sonnen kreisen um die Sonnen,
und um Sonnen ziehn nach Plan
die Planeten ihre Bahn,
diese hüten in der Ronde
kreisend wiederum die Monde
und so geht's im Lebensstrome
bis hinab in die Atome! (…)
Kreisend strömt des Wassers Segen,
steigt empor und fällt als Regen;
wenn der Stromkreis fließen soll,
dann im Ring von Pol zu Pol -
alles, alles will sich drehen -,
meinst Du, Du kannst abseits stehen?
Blick in Dich: Die Lebenssäfte
kreisen wie des Kosmos Kräfte.
Strömt das Blut in alle Glieder,
kehrt es doch zum Herzen wieder (…)
Willst Du länger Dich vermessen,
wähnend, GOTT hätt' Dich vergessen?
Daß Du Dich in Nichts verlierst,
wenn von hier du scheiden wirst?
Daß der Anfang und das Ende
niemals zueinander fände
und allein Du Strecke bist,
wo zum Ring sich alles schließt?"

Dieses Gedicht ist von "Richard STEINPACH und ist das schönste was ich je gefunden habe. Es berührt mich mit den ganzen Erfahrungen die ich als lezte Wegbegleiterin erfahren durfte. Es war eine schwere Berufliche Zeit - doch im Nachhinein bin ich für diese Dankbar, weil es mir sehr geholfen hat und weiterhilft in allen Lebenslagen. Die Angst vor dem Ende ist keine mehr...

"Mit dem Gefühl der Liebe und Dankbarkeit im Herzen zu sterben, ist das was wir den lieben Menschen, die in unseren Herzen sind, geben können"

Ich wünsche Euch Liebe und Licht in euren Herzen und auf Eure Frage WARUM? werdet auch Ihr Eure Antwort finden.

Madeleine

Wir alle aber wissen: Unser "Ich" bleibt immer etwas Eigenständiges, egal, ob in der Jugend oder im Alter. Es ändert sich nicht mit dem Körper, sondern es reift allein auf Grund der Erfahrungen, die wir machen. Wir bleiben dabei immer wir selbst! Das so rätselhafte "Ich-Bewußtsein" des Menschen folgt also nicht einem körperlichen Entwicklungsprozeß, sondern seinem eigenen, inneren. Und wenn man es recht bedenkt, dann geht es bei dem typisch Menschlichen nicht nur um die Feststellung "Ich denke, also bin ich", nicht allein um unser Denkvermögen also, sondern das Menschengeistige umfaßt alle Fähigkeiten, die sich in unserer Innenwelt gründen: Liebe und Gerechtigkeit zum Beispiel, Verantwortungsgefühl, Tugendhaftigkeit oder unser Streben nach Kunst und Kultur. Es ist die geistige Empfindungskraft, die den Menschen zum Menschen macht. Alle diese Begriffe aber lassen sich aus einer materialistischen Weltsicht heraus nicht befriedigend erklären. Und wer eben diese Gedankengänge um sein eigenes Selbst konsequent zu Ende geht (i) im Kreis, WP38, muß meiner Ansicht nach zum Schluß kommen, daß das menschliche Ich -Bewußtsein etwas Selbständiges, vom physischen Körper Unabhängiges ist, daß es also nichts mit der Materie zu tun hat, sondern mit einer nichtmateriellen Seele, die gewissermaßen den "Sitz" des Bewußtseins bildet. Das für die Realisten und Skeptiker. >

Realität ist, dass die Welt sich dreht.
Liebe ist, wenn sie steht.
Steht sie, ist das nicht normal,
erklärt ein Realist ganz rational.
Er kommt schließlich zu dem Schluss,
dass die Welt sich drehen muss.
Doch ist das alles nicht so wichtig,
denn ist es nicht ganz einfach richtig,
dass die Welt sich um die Liebe dreht,
das ist das einzige was zählt.
Drum Realist, sei du gewarnt
und bist du noch so rationell getarnt,
die Liebe erwischt dich, sei auf der Hut,
und dann erkläre mir das gut.