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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erhaltungstherapie


16.02.2003, 21:40
Hallo
Mein Mann (Bernd 48 Jahre) hat mehrere Metastasen vom Nierenzellkarzinom in der Lunge und macht gerade den 2.Zyklus Immun-Chemoptherapie mit Interleukin / Interferon und 5 FU durch.
Wie sieht die Erhaltungstherapie aus ?


Angelika

17.02.2003, 09:18
Liebe Angelika,
mein Mann Jürgen ( 58 Jahre )hat ein beidseitiges Nierenzellkarzinom ( linke Niere komplett entfernt und den Tumor in der rechten Niere separat durch Thermoablation und Embolisation entfernt, so daß die Niere funktionstüchtig geblieben ist ) mit VERDACHT auf Lungenmetastasen ( 4 kleine Rundherde, Größe ca. 5 mm max. ).Bei Entfernung der linken Niere hatte man einen positiven Lymphknoten gefunden, also eine Lymphknotenmetastase, die mit der Niere entfernt wurde. Er hat einen Kurs Immun-Chemo über 8 Wochen ( Interferon / Interleukin und 5 FU ) hinter sich gebracht.Ca. 4 Wochen später wurde ein Kontroll-MRT von Lunge und Bauchraum gemacht, das keine Veränderung zu den Voraufnahmen zeigte - man kann also im Moment Gott sei Dank von einem Krankheitsstillstand ausgehen. Aus diesem Grund entschloss man sich eine Erhaltungstherapie durchzuführen, mit der wir heute morgen begonnen habe.
Im Gegensatz zur Akut-Therapie wird diese Erhaltungstherapie nur über einen Zeitraum vom 5 Tagen durchgeführt und alle 8 Wochen bis zum Fortschreiten der Erkrankung wiederholt. Täglich werden in diesem Zeitraum jeweils 2 Injektionen ( morgens und abens je eine Injektion )Interferon, im weiteren Verlauf Interleukin und am letzten Tag die Kombination Interferon und Interleukin injeziert. Es entfällt also der Erholungstag zwischen den einzelnen Injektionen - es wird an den 5 Tagen TÄGLICH gespritzt. 5 FU wird während der Erhaltungstherapie nicht verabreicht. Während dieser Therapie ist eine engmaschige CT- bzw. MRT-Kontrolle indiziert, anfangs alle 3 Monate. Diese Kontrollen sind unbedingt notwendig, da ein Nierenzellkarzinom unberechenbar ist und auch noch nach Jahren von Tumorfreiheit wieder auftreten kann in Form von Rezidiven und Metastasen. Und bitte immer daran denken: nicht nur der Bauchraum sollte auf Rezidive so engmaschig überwacht werden, auch die Lunge! Dies wird leider häufig vergessen!
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig wichtige Information vermitteln und wünsche Dir und Deinem Mann alles erdenklich Gute.
Liebe Grüße,
Ulrike