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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erfahrung bei rechtlichen Schritten gegen Arzt?


24.02.2003, 20:54
Hallo!
Mein MAnn ist im Sommer letzten Jahres an einem Rezidiv eines Morbus Hodgkin erkrankt. Wir sammeln immer mehr Fakten darüber, das es wohl ein Fehler des 1. behandelnden Arztes sein könnte. Er hat einen Lymphknoten in einer anderen Körperregion nicht ernst genommen und so ist der Krebs an dieser Stelle erneut ausgebrochen.
Hat Jemand Erfahrung damit und kann uns Tipps geben?
Wie kommt man zB. an einen guten Rechtsanwalt?
Wie geht man am besten vor?
Würde mich über Antwort sehr freuen.
Viele Grüße, Kerstin

Krebs-Kompass
25.02.2003, 14:33
Hallo Kerstin,

in zahlreichen Bundesländren gibt es eine kostenlose Beratungsmöglichkeit, um die Chancen einer Klage abzuschätzen. Wir berichteten unter: http://www.krebs-kompass.de/Krebsnews/article/Organisationen/1044743040.html

Zudem gibt es zahlreiche Organisationen etweder von Anwaltsseite oder von Betroffenen, die man mit den Stichworten "Arzthaftungsrecht", "Medizingeschädigter" z.B. in http://www.google.de findet:

http://www.ra-fuer-patienten.de/
http://www.bag-notgemeinschaften.de

Viele Grüße
Marcus

26.02.2003, 19:47
Hallo Markus!
Danke, für die vielen Adressen. Ich werde das jetzt erstmal alles durcharbeiten und sehen, was sich daraus entwickeln läßt.
Enttäuschend ist eigentlich, das man nur auf Kritik stößt, wenn man darüber sprechen will. Also haben wir uns angewöhnt Niemanden mehr davon zu erzählen, was wir vorhaben.
Nochmals vielen Dank erstmal, Kerstin

27.02.2003, 13:32
Liebe Kerstin,
was meinst Du mit 'Kritik'? Ist es so gemeint, daß viele Menschen Euch warnen, einen solchen Schritt gut zu überlegen, weil er ins Aussichtslose führen könnte? Soweit ich weiß ist, wenn bereits ein befallener Lymphknoten vorliegt, die Erkrankung bereits ohnehin fortgeschritten und es ändert i.d.R. an der Heilunschance nichts mehr, ob er raus operiert wird oder nicht. Deswegen ist eine Klage gegen einen Arzt super schwierig und mit viel Streß, Frust und Unbill verbunden. U.U. kann sich das Ganze über viele Jahre mit viel 'schmutziger Wäsche' hinziehen und sehr an den Kräften zehren. Mir ist mit dieser Aussage wichtig, Euch diese Schwierigkeiten zumindest zu bedenken zu geben.
Mit Morbus Hodgkin kenne ich mich nicht aus, aber im Grunde werden bei allen Krebserkrankungen die Heilungschancen geringer, wenn die Tumoren bereits gestreut haben und Behandlungsmodalitäten haben oft nicht mehr lebensverlängernden Effekt, sondern symptomorientierten. Zu beweisen, wäre der eine Knoten raus gekommen, daß dann keine weitere Streuung vorgelägen hätte, stelle ich mir nahezu unmöglich vor. Aber gut, ich bin Laie und diese Fragen solltet Ihr mit Fachärzten klären.
Überlegt wirklich gut, laßt Euch von kompetenten Leuten beraten. Viel Glück
Gruß von Robie

02.03.2003, 21:38
Hallo Robie!
Das die ganze Zukunft mit Streß und Ärger verbunden sein wird, ist uns klar. Aber jetzt geht es meinem Mann wieder so gut, dass er selber diesen Kampf aufnehmen will.
Die Sache sieht bei Morbus Hodgkin etwas anders aus, als Du sie darstellst. Aber das ist mir heute zu lange zu erklären - meine Kinder und mein Mann sind alle drei krank und ich bin ziemlich kaputt. Mußte am Wochenende zusätzlich zur Pflege meiner Familie noch arbeiten.
Melde mich in den nächsten Tagen, Kerstin

16.03.2003, 16:27
Hallo Robie!
Die "nächsten Tage" haben leider etwas länger gedauert.
Der Morbus Hodgkin ist ja eine Erkrankung des Lymphsystems und deshalb ist das etwas anders zu bewerten als bei "festen" Tumoren, die streuen können. Wir werden jetzt mal versuchen Infos und Beratungen zu bekommen.
Ich habe auch schon ein paar gute Tipps bekommen. Mal sehen, wie es weiter geht.
Gruß, Kerstin