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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ohne Hoffnung


02.03.2003, 05:14
[durch den Autor gelöscht]

02.03.2003, 15:08
Hallo Engerl, ich glaube, Du brauchst ganz dringend Hilfe und zwar für Dich selbst!Versuche, eine nette Psychologin zu finden. Frauen sind oft einfühlsamer als Männer.Vielleicht gelingt es Dir, einer fremden Person gegenüber Dich auszusprechen.Deine Eltern brauchen Dich jetzt mehr denn je, aber solange es Dir nicht gelingt, Deine Ängste abzubauen, kannst Du Deinen Eltern keine Hilfe sein. Versuch es wenigstens, allein kommst Du da vermutlich nicht mehr heraus. Ich wünsche Dir alles Gute. LG

02.03.2003, 20:20
Hallo Engerl,
ich weiss nicht, ob ich Dir eine Hilfe sein kann, aber ich versuche es einfach einmal.
Ich habe, so wie Du geschrieben hast, nicht mehr viel Hoffnung, da ich unheilbar an Magenkrebs erkrankt bin.
Ich habe -denke ich- mindestens genauso viel Angst wie Du, wahrscheinlich aus anderen Gründen, aber das tut ja nicht unbedingt etwas zur Sache.
Ich glaube es ist zu einfach zu schreiben, dass Du für Deine Eltern stark sein musst, da Du ja selbst keine Kraft mehr hast und auch keine Kraft, Bestätigung oder wie auch immer man das nennen mag von Deinem Mann bekommst.
Was ich aber für mich festgestellt habe, ist, dass mir das Schreiben sehr gut tut....es befreit mich unendlich. Natürlich kann ich nicht sagen, ob es Dir gut tut, aber ich kann dir nur raten, es mal zu versuchen.
Auch das was Hildegard geschrieben habe, halte ich für eine sehr gute Idee...es gibt sicherlich eine Psychologin, die Dir helfen kann, mit vielem besser umzugehen und zum Beispiel an deine Ängste anders ranzugehen.
Ich wünsche Dir, dass Du bald die von Dir gesuchte Hilfe bekommst, wie auch immer diese dann aussehen mag.
Alles gute und viele liebe Grüße, Michi

03.03.2003, 12:42
Liebe Hildegard, lieber Michi!
Eure Worte tun so gut, einfach mit Menschen reden zu können und dann wieder Mut zu bekommen, Kraft und Stärke.
Nur das mit Psychologen ist bei uns am Land nicht so einfach und mir fehlt auch die Zeit dazu. Ich geh arbeiten, fahr zu Mutti, zu Vati und dann der Haushalt und die Kinder - gut das ist wieder eine Ausrede, die sind ja schon groß.
Heute gehts auch schon wieder besser und wenn ich dann lese, dass du Michi Magenkrebs hast und trotzdem versuchst stark zu sein, dann schäme ich mich fast. Ich weiß, ich bin ein Laie, aber ist nicht bei Magenkrebs doch noch Hoffnung auf Heilung??
Gehst du arbeiten oder bist du zu Hause? Bekommst du Hilfe von deiner Familie - ich hoffe es so sehr!
Ja, ich werde stark sein, schließlich und endlich brauchen mich Mutti und Vati und Selbstmitleid ist wirklich nicht angebracht.
Ich danke euch beiden sehr und das war meine Psychologiestunde, ich denke für mich ist das Forum der Weg, Kraft zu tanken.
Würde mich sehr freuen, wenn wir uns weiter schreiben würden, aber nur wenn ihr wirklich wollt, möche euch ganz, ganz fest drücken und alles Gute wünschen!

03.03.2003, 14:12
Hallo Engerl,
Deine Ausreden sind in Ordnung...zumindest für mich. Ich habe so was auch auf Lager.
Du wolltest wissen, ob ich arbeiten gehe...nein, tue ich schon eine ganze Zeit nicht mehr, weil mir das körperlich nicht mehr möglich ist und ich auch einen 8 monate alten Sohn habe. Ich habe wie ich Dir ja schon geschrieben habe Magenkrebs im Endstadium, natürlich gibt es in vielen Fällen Hoffnung auf Heilung, bei mir aber leider nicht mehr. Der Primärtumor ist sehr gross, ich habe sehr viele Fernmetastasen und da der Krebs bei mir genetisch bedingt ist, greift auch keine Chemo. Und was Bestrahlung angeht, das ist bei mir auch vorbei, da ich mittlerweile ausgestrahlt bin. Naja, ich habe schon viele verschiedene Behandlungen hinter mir und jetzt werde ich schmerztherapeutisch behandelt...dass heisst, dass ich Schmerzmittel bekomme um mein Leben erträglich zu machen. Hilfe von meinem Mann und meinen Kindern (ich habe noch eine fast 9 jährige Tochter) bekomme ich übrigens.
Ach ja, was dein sogenanntes Selbstmitleid angeht, so finde ich, dass das nichts damit zu tun hat. Schreibe Dir Deinen Frust von der Seele, wenn es Dir hilft. Klar wird es immer jemanden geben, dem es vielleicht schlechter geht wie Dir oder andere wiederum, denen es aber besser geht. Aber das tut nichts zur Sache...Du bist wichtig...Du und Deine Probleme. Komme mit Dir selbst ins Reine, dann wirst Du sehen, dass Du auch wieder genug Kraft hast, um zu kämpfen.
Wenn Du Dich entschliessen möchtest mir privat zu schreiben, dann kannst Du das gerne tun. Meine Adresse lautet michelinaeberle73@hotmail.com
Bis dahin verbleibe ich mit den besten Wünschen, Michi

Ps.: Hildegard, ich habe versucht Dir eine Mail zu schreiben, bekomme aber immer eine Fehlermeldung...

03.03.2003, 21:36
Liebes Engelchen, natürlich können wir uns hier im Forum weiter unterhalten, jederzeit. Wenn Du auf dem Land wohnst, gibt es vielleicht einen Pfarrer/Pastor? Man muss nicht unbedingt gläubig sein, um dort einen Ansprechpartner zu finden.Ich bin kein großer 'Kirchgänger' in dem Sinne, aber als ich Bauchspeicheldrüsenkrebs bekam, war mir unser Nachbar, ein Pfarrer, eine große Hilfe. Leider ist er selbst vor 2 Jahren an BSDK gestorben, aber er war mir ein sehr hilfreicher Gesprächspartner. Theologen können sehr gut zuhören. Versuch es doch mal. Ich bin sicher, Du schaffst es, aus diesem Tief wieder halbwegs heraus zu kommen. Alles Gute vorerst und liebe Grüße

04.03.2003, 11:28
Liebe Hildegard!
Ich bin kein Kirchgänger, aber doch ein gläubiger Mensch und ich mach Reiki und Bachblüten und alles so ein bißchen halt.
Ich les und les im Forum und sollte doch eigentlich arbeiten, will aber momentan nicht. Du bist eine wahnsinnig faszinierende Frau und ich denke, mit deiner Einstellung schaffst du es noch ganz, ganz, ganz lange!
Und vor allem, ihr helft so vielen!
Meiner Mutti gehts so gut und ich denk schon, die haben den Befund verwechselt, vertauscht, oder, oder oder. Soll sie am Montag überhaupt mit der Chemo anfangen, ich weiß schon, das muss sie entscheiden! Hab nur diese Angst, dass die Chemo nicht hilft und ich krieg das Wort Gallengangkarzinom nicht aus meinem Kopf!
Ich hoffe, wir hören uns bald wieder, ganz viel liebe Grüße!