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Leaone
16.09.2007, 12:12
Hallo,

ich bin neu in diesem Forum, obwohl ich schon seit 2002 mit dem Krebs kämpfe.
Nun wende ich mich an euch, in der Hoffnung doch noch einen Silberstrahl zu erhaschen.
Meine Geschichte beginnt November 2002 mit Diagnose Eierstockkrebs, dann anschließende Total OP und Chemo.
Habe nach einem 3/4 Jahr einen Rückfall gehabt und ab da hörte es nicht mehr auf. Folgende Chemos hatte ich schon: Taxotere/Carboplat, Carboplat+Caelyx, Ovast, Hycamtin Hyperthermie+Carboplatin und Taxol mono. Hatt mir alles nichts gebracht.
Gibt es noch andere Möglichkeiten z. B. Immuntherapie?

Vielen Dank

gujo
16.09.2007, 16:37
hallo leaone,
sei gegrüßt hier im forum, wenn auch kein schöner anlass zugrunge liegt, aber das war ja bei uns allen so.
ich würde dir so gerne helfen, aber ich habe keinerlei erfahrung mit anderen therapien, bei mir hat gott sei dank, die erste dhemo geholfen.aber ich bin sicher irgendeiner wird damit erfahrungen haben und dir auskunft geben.ich hoffe es wird sich bald jemand bei dir melden der helfen kann, spätestens, wenn unsere christine h. aus dem urlaub zurück ist.sie ist die, die fast über alles etwas sagen kann und sehr viel kompetenz hat.
lass den kopf nicht hängen und gib dich nicht zu früh auf.
fühle dich gedrückt von mir, ich glaube viele aus dem forum sind in gedanken bei dir.es meldet sich bestimmt bald jemand.
alles liebe und gute von gujo.

Mosi-Bär
17.09.2007, 10:49
Hallo leaone,

geh doch mal in den Thread "Tumorimpfung" von Vivi2007, da findest du vielleicht Alternativen, ist sehr interessant und vielleicht ist das ein Weg für dich.

Wie geht es dir denn im Moment? Hast du nicht Lust, ein bißchen mehr zu erzählen und dich im Thread "EK-User stellen sich vor" vorzustellen?

Auf jeden Fall sage auch ich dir Herzlich Willkommen bei uns und vielleicht kann dir Christine R. wirklich helfen, wenn sie so Ende September aus Kanada zurück ist. Sie kann dir bestimmt Tipps geben.

Liebe Grüße
Mosi-Bär:winke:

Mona66
19.09.2007, 12:42
Liebe Leaone,

sorry, dass ich mich nicht früher gemeldet habe, mir geht es in den letzten Tagen nicht gut. Ich bin auch nicht die wirkliche Expertin, bin aber derzeit in der Situation, dass ich den ersten Rückfall nach OP (anfang des Jahres) habe und mich daher auch schlau gemacht habe, welche Chemos man da geben könnte.

Erst mal finde ich 5 Jahre bei den ganzen Chemos schon ne ganz dolle Zeit, der ich meinen Respekt zollen möchte. Ganz ernsthaft. Wie hast du das hinbekommen, das alles so gut wegzustecken? Vielleicht hat es ja doch ein bisschen was gebracht? Wie hast du es verkraftet? Hast du irgendwelche Tipps?

Was mich ein bisschen wundert ist, dass du trotz des eher frühen Rückfalls immer wieder Carboplatin bekommen hast. Oft gelten Tumore mit frühem Rückfall als platinresistent (so hat man mir das zumindest erzählt). Wenn das so wäre, würde Carboplatin nichts mehr bringen. Ich will dich jetzt auf keinen Fall frustrieren, aber nach dem, was ich mir angelesen und erfragt habe, erscheint es mir wichtig, das zu verstehen.

Es gibt, nachdem was mir erzählt worden ist, zwei "Standard-Chemos" für den Fall, dass der "Goldstandard" Carboplatin/Taxol nicht gut anschlägt (Rückfall < 2 Jahre, wobei ich da nie weiss, ob seit dem Ende der Chemo gezählt wird, oder seit dem Zeitpunkt der Diagnose, aber in unseren Fällen ist es auch egal...). Das eine ist Caelyx in Monotherapie (das hattest du zusammen mit Carboplat, sollte m.E. aber nicht so den grundsätzlichen Unterschied machen) und das andere ist Topotecan in Monotherapie.

Mir wurde jetzt noch eine Kombinationstherapie mit Gemzitabine und Treosulfan empfohlen, von der ich zumindest im Fall einer Patientin, der es vor der Therapie nicht gut ging, weiss, dass sich ihre Situation bei passablen Allgemeinbefinden stabilisiert hat.

Das sind also Versuche, die du noch mit Deinem Onkologen ansprechen könntest.

Das Thema Immuntherapie hab ich auch ein bisschen recherchiert. Die Wissenschaft sagt, dass es nachweisbare Erfolge im Kontext Immuntherapie mit dentrischen Zellen nur beim Malignen Melanom und beim Nierenzellkrebs gibt. Daher wird es kaum bei Ov-Ca empfohlen, ist aber noch in der Diskussion. Kassen zahlen dass auch nicht unbedingt. Ein Behandlungszyklus könnte so um die 15000 EUR kosten. Solche Anbieter findest du in dem schon zitierten Thread, zu denen kann ich allerdings überhaupt nichts sagen.

Soweit ich weiss, beschäftigen sich die Unis in Tübingen und Mainz mit dem Thema Immuntherapie und Ov-Ca, d.h. man müsste sich da durchfragen, die Ansprechpartner und was die wirklich machen, hab ich noch nicht ausfindig gemacht.

Es gibt noch andere Ansätze, die unter Immuntherapie laufen, aber damit kenn ich mich nicht gut aus.

Es gibt noch die Behandlung mit Avastin, das ist ein Mittel, dass die Bildung von Blutgefäßen in Tumoren verhindern soll. Allerdings hat das bei einer Studie bei Ov-Ca Patientinnen in einigen Fällen zur Darmperforation geführt. Wenn bei dir da irgendeine Neigung besteht, solltest du damit also vorsichtig sein. Die Tumore sitzen ja bei unserer Krebsart meist auf dem Darm, das ist dann nicht ganz ohne.

so, das ist jetzt alles nicht wirklich viel, aber vielleicht sind doch noch ein paar Ansätze dabei? Würde mich freuen.
Mona

Leaone
21.09.2007, 10:04
Hallo,

erst einmal vielen Dank für die schnellen und positiven Antworten. Ich schöpfe momentan aus allem etwas Hoffnung.
Um auf deine Fragen zu antworten liebe Mona66, am Anfang der 5 Jahre haben wir durch wirksame Chemos den Krebs in Schach gehalten. Ich bin Baujahr ´66, was mir vielleicht die nötige Kondition gebracht hat. Damals bin ich auch noch halbtags arbeiten gegangen, man will ja so normal wie möglich weiterleben. Nach den einzelnen Zyklen hatte ich immer eine Woche, bis ich wieder auf die Beine kam, aber es ging. Ich habe auch dieses Aloe Vera Trinkgel benutzt. Und dann sind da noch meine 2 Männer die mir immer beistehen, mein lieber Mann und mein jetzt 13jähriger Sohn (für ihn war es besonders hart).

Momentan nehme ich Ovastat (mit dem Wirkstoff Treosulfan) wieder, da meine Ärztin mich nicht weiter quälen will. (hatte vorher Taxol und ganz schöne Nebenwirkungen)

Meine Ärztin und ich haben auch noch Berlin im Hinterkopf, ich habe aber den Namen des Arztes vergessen, er soll der Oberguru für Ova-Ca sein.

Na ja ich las den Kopf noch nicht hängen und hoffe weiter.

Viele liebe Grüße an euch

leaone:winke:

diePetra
26.09.2007, 17:35
Sorry das ich mich jetzt einfach so einklinke.
Ich selbst bin nicht betroffen und beete jeden Tag dafür das es mich nicht trifft bin sonst gesundheitlich sehr angeschlagen mit Asthma und Bluthochdruck.
Meine Mutter habe ich 1998 an Eierstockkrebs verloren. Sie war 58 Jahre alt. Niemals werde ich den Kampf vergessen. Niemals die Augenblicke der Hoffnung und des totalen Zusammenfalls aus dem Gedächnis bekommen. Alles fing damit an, das Sie Blutungen bekam nach der Meno Pause der Frauenarzt stand ratlos da. "Kanns ja mal geben", sagte er. Ein Jahr später schickte er meine Mutter zur Ausschabung ins Krankenhaus nichts keine Diagnose oder sonst was. Zu diesem Zeitpunkt hätte man evtl. noch reagieren und eingreifen können. 1/2 Jahr wieder später Totaloperation man sagte da, es sei zu spät. Eierstockkrebs und alles tropfte in den Bauchraum. Leider waren wir damals wie gelämt, geschockt und doch noch voller Hoffnung als der Arzt uns über die Chemotherapie berichtete. 1 Jahr voller Grausamkeiten, voller Schmerzen, Voller körperlicher Zerfallung stand ihr bevor der Krebs fraß weiter die Chemo machte auch noch gesundes Gewebe kaputt sie bekam Thrombose Lungenembolie und und und... ich kann gar nicht alles wieder schreiben es tut mir heute noch so weh wie viel sie leiden musste. 1 Jahr der blanke Horror dann hat Gott sie Heimgeholt. Wieso fragte ich mich immer wieder wieso musste sie so leiden? Zuletzt war der Krebs überall. Furchtbar!
Niemand möchte ich sowas zumuten und nun laß ich hier Deine Zeilen.
Nach dem Tod meiner Mutter habe ich mich viel mit anderem als Schulmedizin befaßt weil es das für mich nicht mehr war. Es war doch nur vertröstet so das man denkt ja die Ärzte tun was aber letztendlich hätte man nichts getan wäre ihr ein solcher Weg vielleicht erspart geblieben.
Ich mache heute viel mit Homöophatie und kann es nur Empfehlen mit meinem Asthma und Bluthochdruck kommt das zimlich gut zur Schulmedizin hin.
Des weiteren würde ich alles versuchen. Hast Du schon mal von Geistheilern gehört?
Vielleicht auch von einem Schamane?
Deine Familie braucht Dich, Du bist gerade so alt wie meine Schwester. Das ist zu jung!
Das Leben sollte nicht am Ende stehen wo es gerade anfängt wo die Kinder größer werden.
Mensch ich nehm Dich jetzt mal in die Arme.
Versuch alles was Du kannst es gibt noch andere Wege die Schulmedizin ist nur einer davon. Alles gute und Möge Gott Dich schützen Petra

Anne53
26.09.2007, 17:53
Hallo diePetra,

es tut mir Leid, was Du mit Deiner Mutter erleben musstest.
Das ist wieder ein Beispiel für zu spät erkannten Eierstockkrebs, was leider noch viel zu oft vorkommt.

Aber eine Ablehnung der Schulmedizin gerade bei einer solchen Diagnose ist auch nicht hilfreich. Im Gegenteil. Ohne Behandlung wäre Deine Mutter mit ziemlicher Sicherheit auch elendiglich gestorben.
Wie soll der Körper denn mit einem fortgeschrittenen Eierstockkrebs zurechtkommen? In einem solchen Stadium bekommt er gewöhnlich alleine oder mit harmlosen Mitteln nicht mehr die Kurve.

Homöopathie kann sicher in vielen Fällen hilfreich sein. Gerade bei Problemen wie Asthma oder Bluthochdruck.
Aber ich bin ganz sicher, dass man mit Homöopathie einen sich ausbreitenden Eierstockkrebs nicht in den Griff bekommen kann. Allenfalls kann man versuchen, die Nebenwirkungen der schulmedizinischen Behandlung zu lindern.

Kurz:
Ich finde es nicht sehr verantwortungsbewusst, hier den Verzicht auf schulmedizinische Behandlung zu empfehlen.

Liebe Grüße. Anne

gujo
26.09.2007, 18:28
ich möchte mich anne voll und ganz anschließen, ich finde es etwas sonderbar, hier nur schwarzmalerei und ärzteschelte zu verbreiten, wir sind hier in diesem forum, um uns gegenseitig kraft und beistand zu geben, was uns bevorsteht, wenn es ganz schlimm kommt weiß glaube ich inzwischen jeder, was auf uns zukommt. nun muß noch dazu gesagt werden, daß auch
hier die medizin, weiter fortschritte macht, sodaß auch krebs im endstadium ,glaube ich mit schmerztherapie und guten mitfühlenden ärzten, ein menschenwürdiges sterben möglich ist.natürlich plagen jeden betroffenen diese gedanken.wir dürfen nur dem negativen nicht zu viel raum lassen,wenn es auch leicht gesagt ist,als betroffene weiß ich von was ich rede.
ich bin fest davon überzeugt, daß wir selbst viel zur heilung tun können, in- dem wir kämpfen und das leben ,egal wie lange noch ,geniesen .
trotz alledem positiv denken und nach vorne schauen.
ich grüße alle gujo.

diePetra
27.09.2007, 18:37
Oh jeh, nein ich wollte natürlich nicht missverstanden werden.
Natürlich steht die Schulmedizin an oberster Stelle. Die anderen Dinge kann man aber immer begeitend dazu machen.
Vielleicht kann man mit Homöophatie das Immunsystem stärken oder einfach ein bischen dagegen Wirken.
Ich sehe schon das ich mit meinen Gedanken zu Helfen eher ins Fettnäpfchen getreten bin.
Manchmal muss eine Seele eben genau das durchmachen.
Es gibt Geistheiler die nichts für die Heilung verlangen. Ein Schamane wird auch nicht das Geld aus den Taschen ziehen was sind 40 oder 50€ was ich in 2 Wochen für Medikamente ausgeben muss. Und was mich vielleicht ein Stück weiter trägt.
Ich wollte niemand in so einer Situation beleidigen oder zu nahe treten.
Ich weis wie verzweifelt und schlimm es ist, wie gesagt ich habe es selbst erlebt. Klar ist in der Zwischenzeit die Medizin wieder weiter.
Ihr werdet Euern Weg gehen mit Gewissheit die Schulmedizin kann viel erleichtern. ICh wünsche Euch alles liebe und Gute möge Gott Euch schützen

Anne53
27.09.2007, 20:18
Hallo diePetra,

stimmt, es kann nur begleitend sein.
Ich selbst bin regelmäßig beim Heilpraktiker/Homöopathen wegen einiger sehr unangenehmer Nicht-Krebs-Erkrankungen. Ich habe schlechte Erfahrungen sowohl mit Ärzten gemacht als auch mit einer Heilpraktikerin (die mich nach eingehender "Untersuchung" als gesund bezeichnete, als ich schon ahnte, dass sich Krebs anbahnte).

Ich habe letztes Jahr mitbekommen, wie Bekannte einen Mann, bei dem gerade Lungenkrebs im sehr fortgeschrittenen Stadium festgestellt worden war, nach Holland zu einem Heiler schaffen wollten. Das war eine riesige psychische Belastung für alle Beteiligten, die man sich hätte sparen können und bei der beinahe die wichtigste naheliegende Behandlung versäumt worden wäre. Außerdem wurden völlig falsche Hoffnungen geweckt.

Ich habe eigentlich nichts gegen alternative Methoden. Aber ich habe manchmal die Befürchtung, dass manche Menschen den Unterschied zwischen Schulmedizin und verschiedenen anderen Methoden nicht kennen/verstehen. Oder dass zu große Hoffnungen in Außenseitermethoden gesetzt werden und dann die wichtigsten schulmedizinischen Schritte versäumt werden.

Und die Empfehlung von Schamanen finde ich hochgradig problematisch, weil man hier überhaupt nicht weiß, womit man es zu tun hat. Sicher kann es manchmal zu überraschenden Erfolgen führen. Aber Heiler oder Schamane kann sich praktisch jeder nennen und die Betroffenen haben überhaupt keine Möglichkeit, deren Kompetenz bzw. Seriosität zu überprüfen. Bei "normalen" Heilpraktikern gibt es wenigstens eine (wenn auch sehr oberflächliche) staatliche Prüfung und gesetzliche Rahmenbedingungen.

Naja, bevor ich mich jetzt in längeren Ausführungen ergehe,
wünsche ich Dir und allen noch einen schönen Abend.

LG Anne

romantic
28.09.2007, 22:30
Die Überschrift hat's mir angetan. :sad:

Meine Mutter wurde anscheinend zu Tode therapiert. Nach der ersten Einheit Chemo schon ! Man sagte mir gestern, ihr Knochenmark wäre so schlecht und die Blutwerte sowieso, man müsse eine Bluttransfusion machen. Oh mein Gott, daß was sie nie wollte !
Heute kam der Anruf von meinem Vater, daß sie während seines Besuches in ein anderes Krankenhaus verlegt werden sollte. Erst innerhalb unseres Ortes, zur "Nierenwäsche", jetzt plötzlich ins 20 km entfernte größere Klinikum, weil dort ein Mittel vorhanden wäre, um die Chemomittel aus dem Körper zu entfernen.

Stochern die alle nur im Nebel, oder was ist da los ?
Da kann man langsam wirklich den Glauben an die Schulmedizin verlieren !

Im Urlaub vor etlichen Jahren traf ich ein älteres Ehepaar, die in Mexico gewesen waren. Der letzte Wunsch der Frau, nachdem sie die Diagnose Krebs (weiß nicht mehr welcher) erhalten hatte. Metastasen überall, noch ein Jahr zu leben oder so. In Mexico haben sie ein "Wundermittel" gekauft von einem Schamanen. Erst haben die beiden selbst nicht dran geglaubt, aber wir trafen die beiden 3 Jahre danach in der Karibik !!!
Zufall oder nicht:
Ich würde jetzt alles auf der Welt für dieses Wundermittel geben !
:sad: