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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Brauche dringend Informationen


just4tigra
04.11.2007, 22:56
Die Cousine meiner Mutter ist an Ovarial Ca erkrankt.
Sie hatte heute einen Brief von Ihrem Arzt und hat ihn mir zum lesen gegeben.

Ovarial CA icd c 56
noduläre Pertionealcarzinose
Lk-Metasthasen Masenterialwurzel kl.Becken
lympatische Pentonen meta.
Ovarial CA mit Panzytopenie
FIGO III C M1

Diese Angaben habe ich mir notiert und hätte gerne Informationen darüber.
Die Cousine bekommt zur Zeit in der VERAMED KLINIK in Meschede eine Hyperthermie Behandlung und eine Chemo.
Ihr körperliche Zustand ist nicht der Beste, daher hat sie mich gebeten, nach Möglichkeiten zu suchen.
Wir wohnen in der Nähe von Köln.

Was können wir machen, an wen kann man sich wenden?
Wer kann helfen?

liebe grüße
jeannette

Mosi-Bär
05.11.2007, 18:54
Hallo Jeannette,

leider kann ich zu diesen Angaben des Befundes nicht allzuviel sagen, nur soviel: FIGO III c bedeutet, daß der Krebs sehr weit fortgeschritten ist (ich selber hatte FIGO IV!) und M1 bedeutet, daß sich Metastasen außerhalb des Bauchraumes befunden haben.

Ich weiß zwar nicht, was nodulär bedeutet, aber Peritonealcarzinose bedeutet, daß das Bauchfell befallen ist.

Lk-Metastasen sind Lymphknotenmetastasen.

Wann ist denn bei deiner Bekannten die Diagnose gestellt worden? Hatte sie schon eine große Bauch-OP, bei der alles entfernt wurde, was befallen war? Wurde sie tumorfrei operiert? Oder hatte sie nur eine Bauchspiegelung, bei der Gewebe entnommen wurde?

Mit Hyperthermiebehandlung kenne ich mich leider gar nicht aus. Wie alt ist denn die Bekannte?

Ich wünsche ihr natürlich, daß es ihr bald besser geht und ihr geholfen werden kann! Alles Gute!

Liebe Grüße
Mosi-Bär:winke:

Anne53
05.11.2007, 19:17
Hallo Jeannette,

ich kann jetzt auch eigentlich nicht mehr sagen, als Mosi schon erklärt hat.

Allerdings habe ich von der Veramed-Klinik schon Gutes gehört. Ich kann mir also vorstellen, dass man dort in guten Händen ist und auch weitergehende Informationen bekommen kann.

Viel zum Lesen gibt es auch hier:

www.ago-ovar.de

Liebe Grüße. Anne

Linnea
05.11.2007, 19:48
Hallo Jeannette,

Mosi-Bär hat Dir ja schon vieles gedolmetscht und Anne hat Dir den Link zu einer ganz wichtigen Seite gegeben.

Da kann ich nur noch ein paar kleine Lücken füllen: "nodulär" kommt von Nodus = Knoten, heißt also, daß die Lymphknoten im Peritonealbereich befallen sind und nicht etwa eine disseminierte (ausgebreitete) Peritonealkarzinose vorliegt. Mit Mesenterialwurzel ist die Stelle bezeichnet, an der das Mesenterium (=Darm-Aufhängungsband) befestigt ist.
Panzytopenie bedeutet, daß die roten und weißen Blutkörperchen sowie die Blutplättchen vermindert sind.

Alles Gute für Dich und die Cousine Deiner Mutter
wünscht Linnea

just4tigra
06.11.2007, 19:20
Zunächst mal vielen,vielen Dank für Eure Informationen.

Leide sind die Infos, die ich habe ziemlich spärlich, sie ist zur Zeit eben in dieser Veramed Klink, bekommt Chemo und Hyperthermie Behandlung.
Sie durfte letztes Wochenende drei Tage nach Hause und da ging es ihr garnicht gut.
Sie kann nicht essen, wenn nur ein bisschen und dieses bricht sie wieder aus. Sie hat seit 14 Tagen nicht abgeführt!!!!!
In der Veramed KLinik hat man ihr wohl gesagt, das sie ohne Chemo keine Chance mehr hat.Allerdings glaube ich nicht, das dies noch lange klappt, der Körper streikt langsam.
Ich habe mal bei Dr-Müller in Würzburg nachgesen, ob dies eine Alternative ist?
Der Sohn kümmert sich nicht richtig um sie und daher fragt sie immer mich, ob ich nicht irgendwelche Infos für sie habe.
Kann ich Ihr nicht abschlagen....
Liebe Grüsse aus Colonia
Jeannette:engel:

Was ist eine Angionesebehandlung ?????
Sie ist 69 Jahre alt

Linnea
06.11.2007, 20:13
Liebe Jeannette,

Angionese-Hemmer sind "Gefäßblocker", die dem Tumor die Nährstoff- und Sauerstoffzufuhr abschneiden sollen. Krebsgeschwulste haben nämlich die Eigenschaft, kleinste Blutgefäße in sich einzubinden, um sich über diese zu versorgen bzw. Krebszellen über die Blutbahnen zu verteilen. Die Anti-Angionese soll das verhindern.

Leider kenne ich mich nicht genauer mit diesem Therapie-Ansatz aus und kann daher auch nicht sagen, wie sinnvoll eine solche Therapie zu einem Zeitpunkt ist, an dem der Körper ohnehin schon zu streiken beginnt.

Was das Abführproblem betrifft, so müßte dem Klinikspersonal doch noch irgendetwas einfallen, da gibt es doch einige Möglichkeiten, wenn alleine nichts mehr geht!

Alles Gute für Dich und Deine Verwandte!
Ich finde es großartig, daß Du Dich so für sie einsetzt!
Linnea

just4tigra
06.11.2007, 21:20
Liebe Linnea,
sie hat doch sonst keinen der für sie nachschaut,
Ausserdem hatte ich selber BK und weiß ein bisschen was sie fühlt.
Bei mir ist alles ok zur Zeit, nur sie steht nah am Angrund. Ich kann da nicht tatenlos zusehen.
jEANNETTE

Mosi-Bär
07.11.2007, 10:44
Hallo Jeannette,

haben die Ärzte sich denn noch nicht um das Abführproblem gekümmert?

Ist sie denn eigentlich operiert worden oder war das im Moment noch nicht möglich, weil der Krebs so weit fortgeschritten war? Sollte das nämlich der Fall sein und der Bauchraum ist noch voller Tumore, dann kann dieses Problem vielleicht auf einen Darmverschluß zurückzuführen sein. Das muß dringend abgeklärt werden!

Gegen die Übelkeit kann man heutzutage auch etwas tun. Ich verstehe nicht, warum man ihr da nicht hilft.

In der heutigen Zeit muß niemand mehr unter einer Chemo so leiden! Ich wünsche ihr alles, alles Gute und hoffe, du kannst sie unterstützen!

Liebe Grüße
Mosi-Bär:winke:

Linnea
07.11.2007, 12:25
Liebe Jeannette, liebe Mosi,

naja, aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß man auch noch erbrechen kann, wenn man bis zum Anschlag mit Antiemetika vollgepumpt ist. Läßt sich also leider nicht immer gänzlich vermeiden...

Ich hoffe doch sehr, daß ein Darmverschluß ausgeschlossen wurde, bei den Symptomen?! Du hast völlig recht, Mosi, das würde naheliegen...

Liebe Jeannette, genau diese Einstellung finde ich so wunderbar! Ebene weil Du Dir vorstellen kannst, wie sich Deine Verwandte fühlen muß, bist Du ihr sicherlich eine große Stütze!

Alles Liebe für Euch!
Eure Linnea

Mosi-Bär
07.11.2007, 14:03
Hallo Linnea,

ich weiß, daß Erbrechen nicht immer ganz zu verhindern ist. Auch ich habe an den Wochenenden nach den Chemos immer mal erbrochen, aber mir war nicht ständig übel und ich konnte essen.

Jeannette erzählt aber, daß ihre Bekannte gar nicht essen konnte und das was sie dann aß, gleich wieder rauskam. Da muß es doch eine Möglichkeit geben, oder?

Vielleicht hängt das Ganze ja auch mit dem Nicht-Abführen zusammen? Hoffentlich nicht doch ein Darmverschluß!?

Liebe Grüße
Mosi-Bär:winke:

Linnea
07.11.2007, 14:47
Liebe Mosi,

entschuldige bitte, da habe ich tatsächlich nicht genau genug gelesen (ich sollte nicht mit Dödelkopf antworten...).

Allerdings ist auch permante Übelkeit leider nicht immer gänzlich zu verhindern, je nachdem woher sie rührt. Und leider hast Du recht: das Symptombild mit dem Abführproblem sowie Nicht-essen-können, Übelkeit und Erbrechen legt eine Darmverschluß sehr nahe. Da würde dann nur der operative Eingriff Abhilfe schaffen...

Leider läßt sich von hier aus nur spekulieren... Aber ich denke und hoffe, Jeannettes Verwandte ist in guten Händen.

Liebe Grüße
Deine Linnea

Anne53
07.11.2007, 18:25
Hallo Jeannette,

ich finde ja, dass diese Klinik in der Lage sein müsste, mit dem Problem umzugehen.
Habt Ihr denn dort mit jemandem gesprochen?

LG Anne

just4tigra
07.11.2007, 21:32
Hallo an alle,

ich habe in der klinik mit niemandem gesprochen. die cousine war über das wochenende zuhause und da hab ich sie besucht.
noch vor einigen wochen kam sie immer samstags zu mir und wir haben uns dann mit einigen von der familie bei mir getroffen. war immer sehr schön.
bei meinem besuch hat mir dann eben den brief des arztes gegeben und ich habe mir verschiedene sachen raus gesschrieben.
dann hat sie mich gebeten,ob ich nicht etwas nachlesen kann, um ihr zu helfen.
sie ist 69 jahre alt und mit dem internet absolut nicht vertraut, deshalb hat sie mich gebeten zu recherchieren.
über ihre krankheit ist sie selber nicht so informiert, ich denke bisher hat es ihr kein arzt vernünftig erklärt oder die ärzte haben gemerkt, das sie nicht so richtig die realität sehen will. wenn es ihr richtig schlecht geht, will sie die chemo abbrechen, ist es wieder besser, redet sie von ihrem 70.Geburtstag.
ich kann nur versuchen infos für sie zu sammeln und ihr auch etwas mut zu machen.
vielen, vielen dank für eure lieben antworten und bemühungen
jeannette

MM-Tiga
08.11.2007, 10:11
Liebe Jeanette!
Ich klink mich mal in diese Diskussion ein, ich bin auch nicht selbst betroffen, sondern meine Mutti, und die ist eben auch 69, deshalb kann ich vielleicht was beitragen.
Sie hat inzwischen 4 Zyklen Chemo hinter sich, der 5. muss noch eine Woche aufgeschoben werden wg. schlechter Blutwerte (war schonmal beim 3. so,sie bekam jeweils Bluttransfusionen zur Verbesserung neben sowieso Eisenpräparaten etc.).
Sie hat natürlich auch einige Nebenwirkungen, wogegen sie auch die entsprechenden Medis nimmt, sie hat aber z.B. festgestellt, dass die Tropfen gegen die Übelkeit Verstopfung verursachen, was ihr gar nicht passt, so nimmt sie jetzt etwas weniger von den Tropfen und es geht besser, UND: sie hat gemerkt, wenn ihr so seltsam übel ist und sie was Kleines isst, wirds besser! Was natürlich am allerbesten ist, weil sie anstatt Essen-Vermeiden so eher mehr isst (hat sie auch bitter nötig).
Will sagen: mit der Zeit kriegt man wohl so ein Gefühl, was wie wirkt und welche Wirkungen und Nebenwirkungen man ertragen will und welche nicht...
Ausserdem zum Thema Verstopfung und Übelkeit:
bei meiner Mutti wurde anfänglich das "Bauchwasser" (gibts manchmal) nicht abpunktiert und drückte auch auf Magen und Darm, das war ganz schlimm, weder Essen noch Stuhlgang möglich, dann wurden aber eben so Beutel aussen am Bauch installiert, die der Hausarzt wechseln kann, die das, was noch kommt, ausleiten, seitdem funktionierts in ihrem Innern einigermassen "normal", ausser wenn eben diese Tropfen bremsen. Neulich wars mal paar Tage nix mit Stuhlgang, Abführmittel, Äpfel etc. halfen auch nix mehr, da hat mein Vater das gute alte Hausmittel Klistier vorgeschlagen- und siehe da: funktionierte wunderbar und war wohl auch besser als ewig wieder ein Medikament gegen die Nebenwirkungen des andern Medikaments, welches die Nebenwirkungen eines dritten Medikaments bekämpft und immer so weiter.....
ach, und nochwas: die Stimmungsschwankungen kennen glaub ich alle Betroffenen- von Depression bis zu Euphorie alles dabei, man muss vielleicht versuchen die schlimmsten Zustände bissel abzufangen und die positiven Ereignisse mehr betonen und viel miteinander sprechen!
Alles Gute für Deine Verwandte, dass sie bald besser Bescheid weiss, was mit ihr passiert, was noch kommt, was "normal" ist bei der ganzen Therapie und was nicht mehr....
Sehr nett von Dir, dass Du die Recherche in die Hand genommen hast, aber vielleicht gehts Dir auch wie mir: was man tun kann, will man gerne tun, um der Betroffenen zu helfen und sie zu beruhigen...;)
Liebe Grüsse
Manuela

just4tigra
09.11.2007, 20:31
Hallo an alle,
habe der Cousine von all den Antworten hier erzählt und sie hat sich super gefreut.
Sie ist ja wie gesagt 69 Jahre und für sie ist das Internet was völlig unbekanntes.
Und als ich ihr erzählte, das sie hier im Internet steht war sie stolz.
Das hat wiederum mich gefreut.
Werde sie weiter bisschen unterstützen, freue mich ja auch über jede Art von Zuneigung oder Information.

Ganz liebe Grüße aus Köln
Jeannette:1luvu: :1luvu:

Solweig
10.11.2007, 18:36
Hallo Janette, schicke deine Cousine sofort in eine Klinik: Öschelbronn zum Beispiel ist eine anthroposophische Akutklinik (für alle Kassen zugelassen und nimmt sie sofort auf). Das ist in der Nähe von Pforzheim - es komme Leute aus ganz Deutschland dort hin - ich selbst bin heute nach 10 Tagen nach Hause gekommen. Ich hatte eine sogenannte Anschlußheilbehandlung, das jedem Patient nach einer OP zusteht und mir hatte es auch zunächst niemand gesagt, dass das die Kassen zahlen. Es ist dort hervorragend - ALLE nehmen sich sehr viel Zeit, man wird physisch und psychisch rundum versorgt - und die Chemo wird dort auch durchgeführt (auch Hyperthermie). Internet: www.klinik-oeschelbronn.de. Die kümmern sich um Darmprobleme und alles drum rum, sie reiben dir abends die Arme mit Rosenöl ein und du erhälst Wickel und alle auch schulmedizinische Versorgung - ich habe es nach der OP zu hause auch nicht geschafft - jetzt bin ich wirklich besser drauf. Für die nächste Chemositzung fahre ich dort wieder hin - die passen auf mich auf!
Grüße und alles Gute
Solweig

just4tigra
12.11.2007, 16:40
Hallo Solveig,
vielen dank für deine antwort.
Ich habe der Cousine deine mail gezeigt und sie will sich mal informieren.
Sie ist von der VERAMED KLINIK auch super begeistert.
Bis 28.11. ist sie wieder zuhause, heute morgen waren wir in einem möbelhaus zusammen frühstücken, schon bei der heimfahrt hatte sie das gefühl sich übergeben zu müssen.
ist schon alles beschi.......

Liebe Grüße aus dem kalten Köln
Jeannette