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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie verhalten?


nane
21.03.2003, 14:52
Bei meinem 80jährigen Vater wurden vor 3Wochen neue Lebermetastasen festgestellt. Er hatte bereits eine OP des Primärtumors in der Lunge vor 1 Jahr und im Dez.02 wurde ein Teil der Leber entfernt, da hier Metastasen waren. Zur Zeit bekommt er Chemotherapie, die ihn sehr schwächt. Ich bin so sehr bestürzt über die Prognosen dieser Erkrankung und obwohl mein Vater schon 80 ist, kann ich es nicht fassen, das sein Ende begonnen hat. Am schlimmsten ist es für mich, daß er selbst von Dingen in 5 Jahren spricht, von seinem Urlaub nächstes Jahr, daß er 100 Jahre alt werden will usw. Ich weiß einfach nicht was ich darauf sagen soll. Will er von den Tatsachen abgelenkt werden, sieht er tatsächlich nicht wie schwer krank er ist? Oder verdrängt er und ich soll ihm dabei helfen? Ich würde ihm so gerne so viele Dinge sagen, aber wenn ich das tue, dann weiß er , daß ich angefangen habe Abschied zu nehmen. Wenn ich es nicht tue, dann ist es vielleicht sehr schnell zu spät. Er tut so , als hätte er eine Grippe, die bald wieder vorbei geht. Ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Hat jemand hier ähnliche Empfindungen gehabt? Wie verhaltet ihr euch?

22.03.2003, 04:31
Hallo nane,

Dein Vater macht sich wahrscheinlich selbst Mut mir seinen Plänen. Das machte mit mein Paps auch, und meine Mutti ebenso, da sie selbst fest daran glaubte den 18. Geburtstag ihres heißgeliebten Enkels mitzuerleben. Wenn Du kannst, gehe darauf ein, auch wenn es Dich innerlich zerreisst, und Du furchtbar traurig wirst und am liebsten in Tränen ausbrechen möchtest. Lass ihm sein Fünkchen Hoffnung!! Das ist das Einzigste an was er sich klammert. Ich glaube, dass er weiss wie es um ihn steht, und er möchte einfach seine Angst nicht auf Dich übertragen, sondern seinen Abschied so nehmen wie ER es möchte.
Ein Verhaltensmuster gibt es leider nicht, denn jeder Mensch ist individuell. Aber viel Liebe und Geborgenheit geben - das ist das Wichtigste. Versuche Dich ihm seinen Wünschen anzupassen. Gehe seinen Weg mit ihm, wie er es wünscht und schaue dass er keine Schmerzen hat.
Jutta

22.03.2003, 10:14
Hallo Nane,
da kann ich mich den Worten von Jutta nur anschließen. Laß Deinem Vater die Hoffnung. Laß ihn selbst entscheiden, wie er mit seiner schweren Situation umgeht. Wenn er es will, wird er darüber reden, oder auch nicht. Versuch' es zu akzeptieren, wie immer er sich Dir gegenüber verhält. Vielleicht will er Dich ja auch schonen, möchte nicht, daß Du traurig bist. Genauso hab es auch ich erlebt.
Sei so oft wie möglich für ihn da, wenn Du kannst, sei an seiner Seite, höre ihm zu, halte seine Hand, wie auch immer. Es wird ihm gut tun.

Ich wünsche Dir ganz ganz viel Kraft, dieser Weg ist schwer....

Liebe Grüße
Mucki



Hallo Jutta,
ganz ganz liebe Grüße auch an Dich
Ich hoffe, es geht Dir gut?
Mucki

22.03.2003, 10:25
Hallo nane,

Ich kann dich gut verstehen mein Pap´s macht es genau so.Ich fühlte mich so hilf los,weil ich nich wuste wie ich damit umgehen sollte .
Gerade wenn man nicht weiß wie viel Zeit bleibt.
Und man die angst hat das es zu spät ist und man nich das gesagt oder getan hat was man so wichtig empfand .So wie Jutta sagte ein Verhaltensmuster gibt es nicht.Ich nehme mir jetzt einfach die Zeit und fahre regelmäßiger zu meinen Eltern wenn es Pap´s einigermaßen geht.
Denn wenn es ihm nicht gut gehtt sagt er immer er hat wichtiges zu tun.
nene leider kann ich dir nicht mehr sagen .Nur noch das las ihm seine HOFFNUNG
Alles liebe Steffi R.