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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gallengangskrebs Whipple OP und Folgen


Maria aus B.
16.11.2007, 21:46
Hallo,
Ich habe mit großem Interesse die Beiträge zum Gallengangskrebs gelesen. Bei meiner Mutter wurde vor 5 Wochen Gallengangskrebs festgestellt, dann folgte die Whipple-OP in einem Khs., das darauf spezialisiert ist. Gleich nach der OP, einen Tag später, bekam sie Nachblutungen, dann eine Bauchspeicheldrüsenentzündung und wohl eine Sepsis bei der sie fünf Tage 41, 5 Fieber hatte, sie kam an die Dialyse, wurde künstlich beatmet u.s.w. dieser Zustand hält jetzt 3,5 Wochen an mit leidlicher Besserung, sie wollen sie langsam wieder aufwachen lassen, d.h. ich habe seit 3,5 Wochen nicht mit ihr sprechen könnem da sie sediert und beatmet wurde, leider ist das Fieber jetzt wieder angestiegen, aber ihre Entzündungswerte sind wohl gut, hat jemand oder ein Angehöriger Ähnliches erlebt und ging es wieder bergauf, ich habe darüber im Forum nichts Vergleichbares finden können?

Gruß Maria!

Maria aus B.
20.11.2007, 22:01
Hallo,
Ich antworte mal selbst. Meine Mutter wird gerade jetzt zum 3. mal operiert, da das Fieber nicht runterging und die Ärzte irgendwo einen Abszess im Bauchraum vermuten, Keime haben sie wohl schon gefunden, seit 4 Wochen kämpft sie mit den Folgen der Whipple-Op!!! Aber eine Wahl hatten wir nicht, der Krebs befand sich in den Gallengängen, so dass Galle, Bauchspeicheldrüsenkopf und Gallengänge in die Leber entfernt wurden, ob Krebszellen in der Leber sind, ist noch ungewiss, sollte sie jemals von der Intensivstation runterkommen, erfolgt eine Chemo, ich habe Angst, dass sie die OP heute Nacht nicht übersteht, ich hätte sie noch gerne eine Weile, sie ist 68 Jahre alt und war voller Lebensfreude, aber danach geht es ja auch nicht, dieser verdammte Krebs!!!
Weiss jemand etwas inwieweit die Vererbung bei diesem Krebs eine Rolle spielt? sie ist der erste Krebsfall in unserer Familie.

LG Maria

petra48
21.11.2007, 08:29
Hallo Maria,

kann dir zwar auf deine Fragen nicht antworten, aber möchte dir ein bischen Zuspruch geben.

Wünsche dir Glück, dass es deine Mutter schafft, diese Komplikationen alle zu überstehen.

Die Chemo hat mein Mann nach seiner OP relativ gut vertragen. Eher grippeähnliche Beschwerden.

Sie schafft es bestimmt.

Liebe Grüße
Petra

Maria aus B.
22.11.2007, 09:44
Hallo,
Die OP hat sie zwar gut überstanden, aber sie brachte auch nichts, da man feststellte, dass das Fieber von einer Bauchspeicheldrüsenentzündung stammt, der Bauchspeicheldrüsenkopf wurde ihr ja bei der ersten OP entfernt.
Die Ärzte sagen, dass sie eine 50 % Chance zum Überleben hat. Wir warten mal wieder und dass seit fünf Wochen!

Gruß Maria

petra48
23.11.2007, 04:53
Hallo Maria,

50% Chance ist wie ein halb VOLLES Glas.
Eine gute Chance. Sie wird es schaffen.

Liebe Grüße
Petra

Maria aus B.
23.11.2007, 16:47
Hallo,
Danke für Deinen Zuspruch, wir hoffen ja auch aber das leider schon seit fünf Wochen.
Sie ist zwar wach, aber aufgrund der langen Medikamenteneinnahme sieht sie durch einen durch, sprechen kann sie ja noch nicht, da sie noch eine Kanüle in der Luftröhre hat, obwohl sie seit gestern selbst atmet. Das Fieber ist um 1 Grad gesunken und ich hoffe, dass sie bald richtig wach wird.

Gruß Maria!

petra48
23.11.2007, 21:46
Hallo Maria,

siehst du, jetzt gibt es schon bessere Nachrichten. Sie kann alleine atmen und das Fieber sinkt langsam.
Es wird bestimmt gut ausgehen.

Liebe Grüße
Petra

elli83
26.11.2007, 12:52
Hallo Maria...

bei meinem Vater gab es auch Komplikationen und er hatte bis zuletzt immer leicht erhöhte Temperatur.
Leider ist er vor ca. sechs Wochen verstorben...knapp ein Jahr nach seiner Op.
Aber lass dich bitte davon nicht entmutigen. Denn er hatte im Prinzip keine Chance durch etliche Vorerkrankungen. Er war jahrelang ser schwer Herzkrank und bekam ein Jahr vor der Diagnose krebs künstliche Herzklappen. Außerdem waren seine Nieren sehr stark geschädigt, sodass eine nur noch zu 20% gearbeitet hat. Da man ihn bis zuletzt nur noch paliativ behandeln konnte, haben die Medikamente seinen Nieren den Rest gegeben. Er starb dann am akuten Nierenversagen.
Also wie gesagt im Prinzip hatte er keine Chance...
Aber das Fieber bei deiner Mutter wird mit Sicherheit verschwinden...denn das Imunsystem braucht einfach seine Zeit bis es alles verkraftet hat...und dafür braucht man Gduld und ganz starke NERVEN. Ich wünsche dir beides und mach dir keine Sorgen...Wenn deine Mutter kämpft schafft sie es...Mein Vater war ein Kämpfer...die Ärzte haben hinterher gesagt, dass er durch alle Vorerkrankungen eigentlich dieses Jahr nicht mehr erlebt hätte. Nur weil er gekämpft hat konnte er diese Zeit noch mit uns verbringen und dafür bin ich mehr als nur dankbar...und überzeugt, dass man auch gesund werden kann, wenn man kämpft.

Fühl dich umarmt:knuddel: und vergiss nicht...da oben ist jemand, der dich nicht alleine lässt:engel:

Maria aus B.
27.11.2007, 12:02
Danke auch für Deine tröstenden Worte, aber leider sind die Komplikationen bei meiner Mutter so zahlreich, dass wir kaum noch Hoffnung haben, jeden Tag kommt etwas Neues hinzu. Seit gestern sagen die Chirurgen, dass die Stelle am Magen, wo auch durch die Whipple-OP operiert wurde, eine offene Stelle ist, bzw. wieder aufgegangen ist( sie sind sich aber nicht sicher), eine weitere OP kommt erstmal nicht in Frage. Seit heute morgen hat sie schon wieder 41,5 Fieber, da wissen sie auch noch nichts Genaues, kann ein Schub sein oder etwas Neues? Für uns wirklich schlimm, sie sah gestern Abend auch sehr schlecht aus und ich glaube wenigstens daran, dass sie aufgrund der vielen Medikamente ( auch sehr viel Novalgin) von alledem nichts mitbekommt, so richtig wach wurde sie, wie gesagt, nach der OP nicht mehr, vielleicht ein Glück für sie. Das Schlimme ist, dass wir uns auf nichts einstellen können, weder dass sie es schafft, noch dass es zu Ende geht.
Ich hätte gerne noch einmal mit ihr gesprochen, aber ich will auch nicht, dass sie leidet, wenn sie wach wird.
So ganz habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, mal hören, wie es heute abend ist.
Liebe Grüße
Maria

Maria aus B.
05.12.2007, 15:44
Hallo,
Meine Mutter ist am 03.12.07 im Krankenhaus gestorben sie ist nicht mehr wach geworden und die Ärzte haben seit Freitag sämtliche zusätzliche Maßnahmen wie Dialyse, Antibiothika u.s.w. eingestellt, so dass das Herz irgendwann aufhörte zu schlagen.
Die Bauchspeicheldrüse soll sich selbst aufgelöst haben (Enzyme) und den Magen mit angefressen haben, in der Leber befanden sich auch viele Krebszellen, so dass es für sie wohl das Beste war.
Sie kam also am 19.10. ins Khs, dann OP, dann eine Tag wach und seitdem war sie nicht mehr ansprechbar, es war wohl beides zusammen Whipple-OP. die ja angeblich gut verlaufen ist? und der Krebs als solches. Sie hatte solche Angst vor der OP... Es war aber die einzige Chance. Ich wünsche allen, die an dieser Krebsart leiden einen besseren Verlauf, viel Mut und ein langes Leben

Gruß Maria

Juliane A.
06.12.2007, 12:04
Hallo Maria,
es tut mir sehr leid, dass Deine Mutter verstorben ist. Ich hoffe Deine Familie und Freunde fangen Dich auf. Gerade jetzt in der Weihnachtszeit ist es noch ein Stückchen schwerer damit umzugehen.
Mein Vater ist auch vor ca. 6 Wochen (wegen eines Gallengangskarzinom) nach Whipple operiert worden. Nun ist er zur REHA. Leider hat er seit 2 Tagen einen Magen-Darm-Infekt. Bzw. ich hoffe, dass es ein Magen-Darm-Infekt ist und nichts schlimmeres. Es ist nicht einfach die Angst nicht immer zuzulassen und zuversichtlich in die Zukunft zu blicken.

dolores2505
06.12.2007, 14:04
Liebe Maria,
auch ein sitller Gruß von mir zum Verlust von Deiner Mutter.
Meine Mutter ist im März an Gallengangkrebs gestorben, 2,5 Jahre nach der Diagnose. Welche Hoch´s und Tief´s wir in der Zeit miterlebt haben brauche ich wohl nicht zu erwähnen, zudem waren es mehr Tiefs, immer wieder Rückschläge.
Von einer letzen Nabel-Op oim November 2006 erholte sie sich nicht mehr, und war somit 5 Monate "ans Haus gefesselt", -sie war zuvor auch eine Lebenslustige Frau, immer unter Menschen und das tat ihr schon sehr weh, diese Isolation. Wir haben sie bis zum Schluß begleitet, sie konnte zu Hause sterben, aber liebe Maria, ich kann dir eines versichern und darüber solltest Du froh sein, Deine Mutter hatte nicht diesen Sterbens/Leidensweg wie meine Mutter, natürlich konntest Du durch das Koma nicht mehr mit ihr reden, aber für Deine Mutter war es bestimmt so besser, glaub mir. Letzendlich ist das natürlich alles kein Trost, denn unsere lieben Mütter sind 1.) zu früh verstorben und 2.) einfach nicht mehr da. Und selbst ich mit 41 Jahren muss immer wieder aufs neue feststellen, dass man in jedem Alter die Mutter braucht.
sei ganz lieb gegrüßt, wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht
dolores

Maria aus B.
06.12.2007, 17:17
Hallo,
Vielen Dank für Euren Trost, es ist sehr schwer für uns, aber wir werden es schaffen. ich werde meine Mutter nie vergessen und mein einziger Trost ist, dass sie nicht leiden musste,

Danke, liebe Grüße Maria

Uwe-Klaus
07.12.2007, 12:48
Hallo Maria,
auch von mir einen stillen Gruß zum Heimgang Deiner Mutter.
Es ist immer schlimm einen geliebten Menschen auf diese böse Art und Weise zu verlieren. Behalte Sie in guter Erinnerung.

Maria aus B.
19.12.2007, 21:11
Hallo,
Ich habe den Tod meiner Mutter noch nicht ansatzweise verwunden, es ist so, als ob dieser Schmerz, sie verloren zu haben, nie aufhört! Sie fehlt mir so, gerade jetzt kurz vor Weihnachten hat sie uns immer ein großes Gefühl der Geborgenheit vermittelt. Bei ihrer Beisetzung konnte ich mir nicht vorstellen, dass sie in dem Sarg liegt und dass es endgültig ist, es ging so schnell...
Ich weiss, dass es noch dauern wird, bis der Schmerz nachlässt, ich wünsche allen Leuten Kraft, die mit dieser Krankheit und mit den Folgen leben müssen und ich weiss, wie schwer es gerade als Angehöriger ist, damit fertig zu werden.

Liebe Grüße
Maria aus B.

dolores2505
20.12.2007, 22:44
Hallo Maria,
ich kann dich nur zu gut verstehen. Leider muss ich Dir sagen, dass das auch nach 9 Monaten immer noch so ist. Immer wieder denke ich meine Mutter kommt gleich um die Ecke, ich muss sie anrufen, oder das muss ich ihr erzählen, ......ich habe gelernt damit zu leben, aber Du hast recht, gerade vor Weihnachten ist es sehr schwer !
Aber bei Dir ist es ja "ganz frisch ", lass dir Zeit, nimm Dir was Du brauchst !!!
Liebe Grüße
Dolores

Apfelteele
12.02.2012, 12:53
Hallo Maria,

kann dir zwar auf deine Fragen nicht antworten, aber möchte dir ein bischen Zuspruch geben.

Wünsche dir Glück, dass es deine Mutter schafft, diese Komplikationen alle zu überstehen.

Die Chemo hat mein Mann nach seiner OP relativ gut vertragen. Eher grippeähnliche Beschwerden.

Sie schafft es bestimmt.

Liebe Grüße
Petra

Hallo Petra :)

darf ich fragen wie alt Dein Mann ist als er die OP nach Whippel bekommen hatte?
Und, welche Art von Tumor hatte er bzw wo lag er anatomisch?

Es geht nämlich um meinen bald 83 jährigen Vater, bei diesem vor 2 Wochen ein Gallengangstumor diagnostiziert wurde auf Grund von Symptomen > Gelbsucht, Juckreiz, geringer Gewichtsabnahme. Sonst ging und geht es ihm weiterhin gut !!! :engel:
Milz, Nieren, Harnblasen, Thorax, Pancreas > alles unauffällig. Allenfalls fraglich kleinere Lymphknoten im Oberbauch. Eine PET soll evtl noch gemacht werden.
Am kommenden Mittwoche haben mein Vater, Bruder , ich einGespräch mit dem Stationsarzt bzgl der weiteren Vorgehensweise. OP > ja/nein. :confused:

Die Kardiologen würden wohl operieren, die Tage entscheidet sich was die Chirurgen und Anaesthesisten dazu sagen.... :eek:
Mein Vater will unbedingt operiert werden, wenn die Ärzte ihr OK geben obwohl ich meinem Dad schon kurz aber knackig von der Hammer-OP erzählt habe!
Alternative wäre eine Strahlen-/Phototherapie. aber wohl eher palleativ, als kurativ :(

Ich muss dazu sgaen, dass mein Dad vor bereits 40 Jahren Darmkrebs hatte und es damals schon kurz vor 12 stand, er es aber dennoch geschafft hatte!
Er meint "vielleicht habe ich ja nochmal Glück... " was wir natürlich ALLE auch hoffen und ihn tag täglich bestärken!! :engel:

Nur, wenn ich bisher so die Erfahrungsberichte bzgl. der "Whippel-OP" lese... :eek: wird mir ganz anders :(
Natürlich ist es kein kleiner eingriff, bin mir desssen schon bewusst. Habe mich auch reichlich diesbzgl. belesen. Nebenbei, ich arbeite als Arzthelferin beim Kinderarzt. Somit bin ich ein wenig im medizinischen drin :)

Sicher, muss es jeder für sich selbst entscheiden und es gibt gewiss keine Pauschale Antwort zur oder gegen die "Whippel OP" . Dennoch wäre so manch ein weiterer positiver Ausgang nach der OP schön zu lesen....

Wünsch Dir noch einen schönen Sonntag und freue mich von dir zu lesen :)

Manuela

P.S. weisst du ob solch eine Patientenverfügung rechtens ist?
https://www.patientenverfuegung.de/vollmachtenformulare/vollmacht-gesundheit