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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Plattenepithelkarzinom


03.04.2003, 20:16
Hallo an ALLE,

wer hat Erfahrungen mit dem Plattenepithelkarzinom ? Vor 5 Wochen haben wir erfahren, das meine Mutter die schreckliche Diagnose LUNGENKREBS erhielt. Ein SCHOCK. Mittlerweile hat sie ihre 1. Chemotherapie hinter sich und 3 Zyklen sollen noch folgen. Wer hat Erfahrungen ? Ich habe grosse Angst vor dem was noch kommt. Bitte meldet EUCH,

Liebe Grüsse
versuchspilotin@gmx.de

09.04.2003, 00:41
Hallo Petra,

wie ich sehe, hat Dir keiner so recht geantwortet.
Aber es ist ja für alle hier Neuland.
Wenn Du Dich mal austauschen oder einfach mal Dampf ablassen willst, schreibe doch bei uns "Diagnose Lungenkrebs".
Du wirst sehen, es ist für uns alle neu und vielleicht kann man sich ja doch irgendwie so´n bißchen unterstützen oder aufbauen.
Mein Vater hat auch ein Plattenepithelk.

Nice to meet you
Pedi

12.04.2003, 16:19
Lieber Pedi,

das ist lieb das DU mir geschrieben hast. Ja NEULAND, das kannst Du wohl laut sagen. Mittlerweile habe ich doch einiges gelesen und es ist so erschreckend, das ich am liebsten aufhören möchte zu lesen, aber man möchte ja schon vorbereitet sein. Wie geht es Deinem Vater? Wie alt ist er, wann hat man das Plattenepithelkarzinom entdeckt?

Meine Mutter geht morgen, am Sonntag wieder ins Krankenhaus zur 2. Chemotherapie und ich hoffe sie wird alles gut überstehen. 3 Tage Chemo und am Gründonnerstag kommt sie hoffentlich wieder raus.

Mein Leben ist seit ihrer Diagnose auch komplett ins Wanken geraten und ich fühle mich ganz schön einsam. Die Nächte sind besonders schlimm. Dazu kommt, dass meine Mutter noch sehr jung ist (53) und ich selbst (33) auch keine eigene Familie habe, die mich etwas unterstützt. Gute und liebe Freunde habe ich und das ist auch sehr viel wert.

Kannst DU mir Deine email-adresse nennen ???

Danke erstmal für Deine Antwort, ich werde in "Diagnose Lungenkrebs" gleich mal nachschauen.

Alles LIEBE & täglich neue Kraft!
Petra

13.04.2003, 18:01
Hallo Petra,

mein Mann hat auch d.Plattenepithelkarzinom (nicht kleinzelliges Bronchialcarzinom). Habe jetzt erst herausbekommen, daß es zwei verschiedene Arten von nicht-kleinzelligem Bronchialcarzinom gibt.
Ist für mich auch Neuland.
Bei meinem Mann hat man es im Sept.02 festgestellt. Er hat bis jetzt 6 Zyklen,1 große Chemo stationär und eine Woche später 1 kleine Chemo ambulant bekommen, dann folgte eine zweiwöchige Pause.
Bei der ersten Vermessung (nach 2 Zyklen)hatte sich der Tumor um 30 % verkleinert. Bei den letzten 2 Vermessungen ist d.CA stehen geblieben. Er hat die ersten drei Chemos (Zyklen) ganz gut vertragen.Die letzten zwei Chemos machten ihm ein bißchen zu schaffen. Ist bei jedem Menschen anders.
Man hat dann mit der Chemo abgesetzt und eine Pause von Januar bis 3.4.03 gemacht.Bei der letzten Vermessung stellte man leider fest, daß CA um ca. 1 cm gewachsen ist.
Bekommt jetzt seit 11.4.03 eine neue Chemo, die er bis jetzt ganz gut verträgt. Müssen halt abwarten, ob sie anschlägt.
Ich kann dir sehr gut nachfühlen.
Für mich ist am 7.9.02 eine Welt zusammen gebrochen.
Habe mich aber jetzt ganz gut im Griff.
Ich gebe die Hoffnung einfach nicht auf.
Ich versuche alles Mögliche über die Krankheit zu erfahren.
Wäre schön von dir etwas zu hören.
Ich wünsche dir und deiner Mutter alles Gute und viel Kraft.
Gruß Siggi

13.04.2003, 21:34
Hallo Petra,

Hast Du Dich schon im anderen Forum umgeschaut?
Ich heiße übrigens auch Petra, bin 35, verheiratet und habe 2 Kinder.
Ja, solche Diagnosen sind echt übel, war für uns auch eine echter Schock.
Mein Vater ist 65 ist jetzt gerade operiert worden, muß aber noch mal unter das Messer.
Falls Du mailen möchtest oplo.wiechers@t-online.de

Liebe Grüße Pedi

17.04.2003, 00:48
Hallo an EUCH,

meine Mutter befindet sich jetzt in der 2. Chemotherapie und diesmal verkraftet sie die 2. nicht so gut wie die erste und die Röntgenaufnahmen nach der 1. Chemo waren auch nicht so gut. Gestern hat sie sich mehrmals übergeben müssen, das tut einem in der Seele weh. Sie ist schwach und ich weiss gar nicht wie ich ihr so richtig helfen kann. Ich versuche immer positiv zu reden, aber manchmal denke ich mal spielt ein Schauspiel, aber vielleicht ist das ja der richtige Weg.

Heute habe ich mal den Namen der Zusammensetzung der Chemo aufgeschrieben, vielleicht kennt sich ja jemand damit aus. Caboplatin 480 mg und Etoposid. Hat jemand Erfahrung damit ?

Ich hoffe meine Mutter kommt am Kafreitag aus dem Krankenhaus und ich hoffe ich kann ihr ein schönes Ostern ermöglichen.

Viele Grüsse und Frohe Ostern!

Liebe Grüsse
von Petra

17.04.2003, 20:37
Hallo Petra,

wie geht es deiner Mutter heute ?
Ich glaube es hilft deiner Mutter schon, wenn du bei ihr bist.
Es ist schwer, nur dazusein und nicht helfen zu können.
Aber ich glaube man darf die Hoffnung nicht aufgeben.
Es kommen bestimmt wieder bessere Tage.
Mit der Zusammensetzung von der Chemo kenne ich mich leider nicht aus. Es gibt ja so viele verschiedene Zusammensetzungen, da müssen wir halt den Ärzten vertrauen.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen, daß deine Mutter über Ostern heim kommen kann und ihr ein schönes Osterfest habt.

Viele liebe Grüße auch unbekannterweise an deine Mutter.

Alles Gute und viel Kraft
Euch beiden.

Siggi

24.04.2003, 15:22
Lieber Siggi,

meine Mutter ist Karfreitag aus dem Krankenhaus gekommen und sie fühlte sich sehr schlapp. Mir geht es mal so mal so. Bin dann ein paar Tage bei ihr geblieben, ich glaube die Nähe tut ihr sehr gut. Ich wohne ja 70 km entfernt und so ist es manchmal nicht einfach, schnell zu ihr zu fahren, aber ich versuche alles Mögliche! Wir unternehmen noch einiges, soweit es ihr gesundheitlich gut geht. Wir waren Ostersonntag im Vogelpark Walsrode und sind gute 5 Stunden gelaufen. Ich hoffe ich habe ihr nicht zuviel zugemutet.

Jetzt wollen wir noch einige Ausflüge machen, es kommt halt immer drauf an, wie es ihr gesundheitlich geht.

Ich wollte gern mit ihr nochmal wohin fliegen, weiss aber nicht wie es gesundheitlich klappt. Alles was wir machen, machen wir ganz spontan.

Wenn ich im Internet viel über das Karzinom lese, dann wird mir ganz anders und jeden Tag und jede Minute muss ich an sie denken.

Ich selbst rauche nicht mehr ! Ich war eigentlich nur Gelegenheitsraucher - aber was viel viel schlimmer ist, meine Mutter hat NICHT geraucht - sie ist NICHTRAUCHER !!! Aber scheinbar liegt es in unseren Genen. Die Angst selbst daran zu erkranken ist natürlich sehr gross und deshalb möchte ich auch nichts fossieren.

Ich wünsche EUCH allen, die Ihr diese Zeilen vielleicht lest, viel KRAFT und MUT und Ihr dürft NIEMALS AUFGEBEN die Hoffnung zu verlieren !!! JEDER TAG ist ein GESCHENK - für uns alle !!!

Viele liebe Grüsse
Petra

08.05.2003, 22:36
HALLO,

ich melde mich mal wieder zu Wort. MUTTERTAG steht vor der Tür und meine erst 53-jährige Mutter die seit 2 Monaten weiß, dass sie Krebs hat wird ihren Muttertag im Krankenhaus verleben. Die 3. Chemotherapie steht an! Ich habe grosse Angst um sie. Sie baut jetzt mehr und mehr ab. Ihre Schmerzen werden immer schlimmer. Sie hat solche Rückenschmerzen und ein Taubheitsgefühl im Rücken. Woher kann das kommen? Wasser in der Lunge ? Sie kommt diesen Sonntag wieder ins Krankenhaus und am Montag beginnt die 3. Chemo. Ich werde mit der Ärztin reden und ich hoffe so sehr, dass die 2. Chemo etwas gebracht hat. Ich werde am Wochenende bei ihr sein und Sonntag im Krankenhaus auch, ... komische Gefühle und Gedanken kreisen ständig um mich herum. Es ist alles so traurig, ich hänge so sehr an ihr, habe nur noch sie! Keine Vater mehr,.. sie ist doch noch so JUNG!

Ich wünsche EUCH allen KRAFT!
Liebe Grüsse
Petra

08.05.2003, 22:39
Kennt Ihr das ?

Meine Mutter ist jetzt auch ständig gereizt, schon fast aggressiv, ich bin so erschrocken! Hab gelesen, dass das Nebenwirkungen der Chemo sein können. Helfen da nur Medikamente ?

Liebe Grüsse
Petra

12.05.2003, 14:35
SCHOCK!

Meine Mutter ist gestern (Muttertag) wieder ins Krankenhaus gekommen zur 3. Chemo - nun der grosse Schock ! Man macht keine 3. Chemo, sie letzten 2 hätten nix gebracht. OH GOTT, was kommt nun ? Was passiert? Wie schlimm ist es wirklich ????
Was haben sie ihr wirklich gesagt, was verschweigt man????

LG Petra

12.05.2003, 20:04
Liebe Petra,
verständlich, Dein Schock. Darfst jetzt nicht panisch werden und allzu schwarz sehen! Vielleicht versuchen sie eine andere Therapie, die dann mehr bringt und unter der Deine Mami weniger leiden muß!?! Falls diesem Krankenhaus "nix" einfällt, gibt es auch noch andere Kliniken, z.B. Veramed oder so. Diese Krankheit ist auch nicht so leicht durchschaubar, gib die Hoffnung niemals auf, daß Deine Mutter einfach Glück haben kann!!!
Mein Papa hat übrigens auch ein Plattenepithelkarzinom, inoperabel, sprach auf Chemo nicht an.
Was immer hilft ist, weg von allen medizinischen Details, etwas Schönes mit dem Patienten zu planen. Vielleicht einen gemeinsamen Urlaub?
Würde mich freuen, wenn Du Dich bei mir meldest. Viele liebe Grüße, Rita

13.05.2003, 21:30
Liebe Rita,

ich war gestern so geschockt, als wir vom Arzt gehört haben, man macht mit der 3. Chemo nicht mehr weiter, weil die ersten beiden nicht angeschlagen haben. Für mich war das ein grosser SCHOCK und für meine Mutter auch. Sie klammerte sich so an die Chemo und nun das. Der Arzt meinte, die Schäden wären grösser als der Nutzen durch die Chemo. Vielleicht hat er ja recht. Gestern sagte er plötzlich etwas von einem Adenokarzinom, das hörte ich gestern zum 1. mal, ich dachte es handelte sich um ein Plattenepithelkarzinom. Aber ich wollte vor meiner Mutter auch nicht weiter fahren.

Nun hat man heute eine PET-Scanner Aufnahme gemacht um zu sehen, ob etwas an den Knochen ist. Und man hat da wohl einen Verdacht. Aber um sicher zu gehen, macht man am Freitag nochmal eine CT. Ein Schock jagt den nächsten?

Wie schnell wird der Tumor wachsen ? Ich weiß aufgrund des Alters meiner Mutter ist das Wachstum natürlich schneller als bei älteren Leuten ?

Ich hoffe und bete jeden Tag und freue mich über jeden Tag mit ihr, oft weiss ich gar nicht, ob sie so kleine Freuden überhaupt noch wahrnimmt, es ist alles so traurig.

Im Büro muss ich mich täglich so zusammenreissen und möchte am liebsten nur bei ihr sein... die Zeit rennt einem so davon!

Wir haben jetzt geplant ein paar Tage nach Rostock zur IGA zu fahren und vielleicht noch ein paar Tage Fehrmarn. Ich würde ihr so gern noch die GANZE WELT zeigen !!!!

Ich fühle mich oft so einsam und hilflos zugleich. Ich habe nur noch meine Mutter und sie ist noch so jung, das geht mir 100.000 mal am Tag durch den Kopf und die Frage nach dem WARUM !?

Alles LIEBE und GUTE
Petra

19.05.2003, 01:14
Hallo,

meine Mutter ist nun seit Muttertag (also 1 Woche) wieder im Krankenhaus und man hat in der Zeit eine Kernspintomografhie durchgeführt und am Montag wird eine Magenspiegelung (vor der sie sehr grosse Angst hat) durchgeführt. Meine Mutter sollte eigentlich nun die 3. Chemo bekommen, aber man hat sie gar nicht erst angefangen, weil man der Meinung ist, die letzten beiden hätten keinen Erfolg gezeigt. Nun ist ihr schon seit Tagen schlecht und übel und sie muss sich oft übergeben und sie klagt über extreme Magenschmerzen. Ich hatte sie hat nichts am Magen.

Leider hat man beim Knochenzinitgramm was an den Knochen festgestellt. Nun bekommt sie seit 3 Tagen Morphinsulfat. Es ist alles so beängstigend zuzusehen wie es ihr (53) immer schlechter geht und man selbst ist so ohnmächtig. Meine Gdanken kreisen nur noch um sie, was wird noch kommen ? Man hat solche Angst.

Ich wünsche EUCH allen da draußen viel viel Kraft und die Hoffnung darf man wohl wirklich NIEMALS aufgeben, auch wenn es oft sehr schwer fällt. Seit der Diagnose meiner Mutter kann ich nicht mehr schlafen...

EUCH allen VIEL KRAFT
Liebe Grüsse Petra

19.05.2003, 16:04
Hallo Petra,ich habe gelesen wie es deiner Mutter und dir geht.
Mein Vater hat auch ein Plattenepithelk.,nicht zu operieren,Chemo hat leider auch noch nichts gebracht,sind gerade dabei das Medikament zu wechseln...Hoffnung!?
Weshalb ich dir schreibe,...Petra,so wie du dich zur Zeit fuelhst,habe ich mich auch gefuehlt(Diagnose kam im Januar).
Du musst zusehen,das du auch bei Kraeften bleibst,Schlaftabletten sind erlaubt in solch einer Situation,auch Bachblueten haben mir sehr geholfen...ich bin auch 35 und habe 2Kinder,ich schreibe mir meine Sorgen und Aengste auf der Seite Lungenkrebs von der Seele.Als ich das erstemal hier geschrieben habe ,haben andere mir diese Ratschlaege gegeben,und sie haben geholfen.
Ich wuensch euch alles Gute und viel Kraft.
Mariejane

25.05.2003, 21:39
Liebe Mariejane,

vielen Dank für Deine Nachricht. Kann die Diagnose meiner Mutter immer noch nicht glauben.

Sie ist jetzt seit letzten Dienstag zuhause. 2 Chemos haben nichts gebracht. Und von einer 3. Chemo haben die Ärzte im Krankenhaus ihr abgeraten. Beim Knochenzintigramm hat man nur eine Zyste festgestellt (ob das immer so stimmt?) und die Magenspiegelung hat ergeben, das sich 2 Polypen am Magen befanden, die hat man bei der Magenspiegelung entfernt.

Jetzt bekommt sie lediglich "Morphinsulfat" für ihre Schmerzen. Damit geht es ihr wohl ganz gut.

Gestern war sie bei mir in Hannover (wir wohnen 70 km voneinander entfernt) und wir waren beim Frisör wegen ihrer Perrücke und anschlißenend in der Innenstadt (insgesamt 5 Std.) - ich hoffe ich habe ihr nicht zuviel zugemutet.

Sie ist aber voller Hoffnung und Zuversicht und das ist ein schönes Gefühl.

Mittlerweile geht es mir nicht besonders. Seit Wochen kann ich nicht mehr einschlafen und meine Beziehung ist nach fast 3 Jahren auch beendet, die mir eigentlich etwas Halt gab. Was dazu kommt, das mein Freund ein Arbeitskollege ist und der Zustand ist nicht gerade der Beste.

Ich fange zum 01.07. einen neuen JOB an, der sehr viel Energie und Konzentration erfordert. Leider habe ich diese derzeit nicht. Ich war am Freitag beim Arzt und habe das Medikament "Insidon" bekommen, ein Medikament gegen Depressionen und Ängste, so richtig helfen tut es nicht.

Ich habe das Gefühl mir wird der Boden unter den Füssen weggezogen.

MAMA sehr krank - Beziehung am Ende - Jobwechsel - die grosse Angst vor dem was noch kommt...

Jetzt bin ich erstmal 1 Woche krankgeschrieben und vielleicht tut mir diese Zeit gut. Bin sehr erschöpft.

Nächstes Wochenende wollten meine Mutter, mein Freund und ich nach Rostock fahren zur IGA, mal sehen ob das zu dritt noch was wird. ABER ich werde versuchen soweit ich es kann, meiner Mutter noch so viel wie möglich zu zeigen, solange es ihr auch noch gut geht.

Mariejane, wie geht es Deinem Vater zurzeit ? Wo ist er ? Zuhause ? Hast Du jemanden der sich um Deinen Vater kümmert ?

Melde DICH doch nochmal,

LG und alles LIEBE und GUTE,
Petra

03.06.2003, 13:55
HALLO,

ich war mit meiner Mutter am Wochenende auf FEHMARN und es hat ihr sehr sehr gut getan. Die LUFT war sehr gut dort und sie mag die INSEL.

Aber ich merke halt, das sie immer schwächer und schwächer wird.

PROBLEM war das ESSEN - sie nimmt leider immer mehr ab und so richtig essen mag sie nicht mehr. Da bin ich jetzt etwas überfordert und weiß gar nicht mehr so recht, wie das mit dem ESSEN weiter gehen soll, wenn sie dann wieder allein zu Hause ist. Essen auf Rädern kommt komplett für sie nicht in Frage. Und sie hat zum erstenmal über BEERDIGUNG gesprochen - das ist so komisch, wenn die MUTTER noch lebt und plötzlich redet man über solche DINGE und letztendlich weiß man genau, dass das alles nicht mehr so weit entfernt ist. Es ist schrecklich und jeden Tag versuche ich mit ihr zu geniessen und sie auf andere IDEEN zu bringen.

ICH hoffe alles wird irgendwie gut, besser...

VIEL KRAFT und liebe Grüsse an EUCH alle und besonders an ALLE BETROFFENEN !

Petra

03.06.2003, 16:55
Hallo,

das SCHLIMME bei meiner Mutter (53) ist, das die Ärzte einfach nichts mehr machen können weder Chemo noch Bestrahlung, 2 Chemos waren vergebens und der TUMOR wird jetzt wachsen und ich weiß desto jünger der MENSCH desto schneller wäschst der TUMOR. Allein die Vorstellung ist so grausam.

Ich habe solche ANGST und man kann nicht sagen wielange... ich habe solche ANGST es ist so grausam!

Liebe Grüsse Petra

03.06.2003, 17:19
Liebe Petra,
ich drück dich!
Ich kann wirklich nur sagen: genieße die Zeit mit ihr.
Wenn deine Ma mit dir über Themen wie Beerdigung sprichen will, block nicht ab- hör ihr zu, sag ihr, wie du dich fühlst, nimm sie in den Arm. Deine Angst ist absolut verständlich, dagegen helfen leider keine Medikamente.
Hier sind alle für dich da! Die Hoffnung stirbt zu letzt!
Liebe Grüße Tanja

03.06.2003, 17:57
hallo liebe petra!
halt den kopf hoch,mein vater hat ein kl.bc und war bei diagnose 53 jahre alt.
sieh mal auf meine hp www.zischls.at.tt vielleicht ist was für dich dabei und ich kann dir mutmachen.
alles liebe
karin

05.06.2003, 08:34
Hallo liebe Karin,

ich habe mir Deine homepage angeschaut und es hat etwas Mut gemacht, fast unglaublich.

Gestern am heisstesten Tag des Jahres ging es meiner Mutter sehr schlecht, sie konnte nur auf dem Sofa liegen und fast nix essen (im übrigen wird sie gewichtsmässig immer weniger) und dann sind wir einkaufen gewesen, was eine richtige Qual für sie war und danach wollte sie partu zu ihrer Schwester in den Garten, abends war sie völlig fertig und musste sich mehrfach übergeben. Warum tut sie sich manchen Stress selbst an ?

Ein kleiner Schock war für mich auch das Krankengeld. Es war doch weniger als wir dachten. Es ist plötzlich alles anders und die Zeit rennt einem buchstäblich davon.

Das WETTER ist ja derzeit für Lungenkarzinom-Patienten die Hölle. Unerträglilch. Auf das es bald wieder kälter wird.

Liebe Grüsse an EUCH,
schön das Ihr mir hier einfach nur zuhört...
Petra

10.06.2003, 09:55
Hallo,

ich habe solche Angst - meiner Mutter ging es über Pfingsten gar nicht gut. Sie mußte sich mehrfach übergeben und jetzt hat sie das Gefühl ihr wird der Hals zugeschnürrt, sie ringt total nach Luft und sagt sie kann gar nicht mehr durchatmen.

Ich habe hier schon so viel gelesen und habe solche Angst.

Jetzt wollen wir versuchen, eine andere Klinik aufzusuchen. Man darf ja die Hoffnung nicht aufgeben, das sage ich mir immer wieder, aber irgendwie fällt es so schwer.

Die Angst die man täglich hat, kann einem keiner nehmen und auch die Angst vor dem was noch kommt.

VIEL MUT und KRAFT EUCH ALLEN!
Alles Liebe und Gute,
Petra

Biba
10.06.2003, 12:14
Hast DU Deine Mutter mal gefragt , ob SIE Angst hat ???
Luftnot bedeutet nämlich Todesangst .
Toi , Toi , Toi für Dich
Alles Liebe und Gute für Deine Mutter
( in Gedanken helfe ich ihr beim Atmen )
biba

18.06.2003, 00:10
Hallo Biba,

ja das mit der Luft wird immer schlimmer und der Husten wird auch immer schlimmer.

Jetzt ist sie seit Montag erneut in einem Krankenhaus in der Nähe Ihrer Wohnung, also in ihrer Stadt. Wir haben einfach einen 2. Chefarzt einer Klinik aufgesucht und die versuchen jetzt eine andere Chemo. Es ist dann die 3. Chemo aber eine andere Zusammensetzung als die 1. und 2.! Und diesmal ist die Dosis wesentlich geringer und die Chemo ging nur über 1 Tag. Und morgen wird sie evtl. schon wieder entlassen.

Ich spühre das sie solche Angst hat. Oft wird sie richtig aggressiv und macht ihrer Arbeitskollegen für ihre Krankheit veranwortlich. Meine Mutter hat nämlich nicht geraucht und auf der Arbeit gab es einen Aufenthaltsraum, in dem nur so gequalmt wurde...

Man ist so hilflos. Am liebsten würde ich mir nur ZEIT für sie nehmen und den JOB derzeit JOB sein lassen. Aber jetzt fange ich zum 01.07. einen neuen JOB an und der erfordert auch erstmal etwas Kraft. Ich hoffe auf Kraft! Und ich versuche auch die Hoffnung nicht aufzugeben, auch wenn es oft schwer fällt.

LIEBE Grüsse und viel KRAFT, HOFFNUNG und
bis bald Petra

18.06.2003, 21:05
Liebe Petra!
Meine Mutterhatte am Hals ein Plattenepithelkarzinom 1999.Bestrahlungen, grosse op mit enormen Nebenwirkungen.Seit den ewige Arztgänge.Doch wir waren tapfer und ließen den Kopf nicht hängen. Jetzt jedoch plattenepithelien seit neuestem in der Lungenflüssigkeit.Wir sind geschockt.Mutter will nicht mehr kämpfen. Auch sie spricht davon,die Beerdigungsdinge wären ja schon geregelt. Sie beschenkt mich. sagt 1ooo mal Danke für Alles. Ich glaube sie nimmt bereits Abschied. Sie hat so wahnsimmig abgenommen.Was tun,kämpfen oder loslassen???? Ich bin so traurig.

Mit ganz lieben Grüßen an Euch
Anke

24.06.2003, 00:35
Liebe ANKE,

Du darfst NIEMALS aufhören zu kämpfen, es lohnt sich immer. Versuche Deiner Mutter jeden Tag so schön wie möglich zu machen. Sprecht viel, auch über Dinge über die Deine Mama reden will, über alles.

Wie alt ist Deine Mama. Was wird medizinisch gerade für sie getan ???

NICHT AUFHÖREN zu kämpfen, das musst Du mir versprechen liebe ANKE.

Wir haben auch die HOFFNUNG nicht aufgegeben. Wir haben nach dem die Ärzte gesagt haben, sie können nix mehr machen, einfach noch eine andere Klinik aufgesucht und versuchen weiterhin alles. Meine Mutter bekommt nun eine 3. Chemo die nicht so aggressiv ist und das nur über 1 Tag und über 4 Zkylen. Der 2. Zyklus beginnt morgen.

Meine Mutter ist Altenpflegerin und gerade mal 53 Jahre alt und als wir sie heute ins Krankenhaus gebracht haben, war sie im Zimmer voll in ihrem Element. Mit den anderen Patienten in ihrem Zimmer sprach sie wie mit Bewohnern im Altenheim. Das war richtig niedlich, da sie voll in ihren Element war und sie war so richtig abgelenkt, genau das, was sie zuhause nicht ist. Das hat ihr wirklich gut getan und ist sehr sehr wichtig für die PSYCHE.

Tja dazu kann ein Krankenhausaufenthalt auch gut sein.

Jetzt warten wir ab, wie die 3. Chemo wirkt.

Angst macht mir, das sie mehr und mehr abnimmt. Keinen Appetitt mehr hat und sich regelrecht vor ESSEN ekelt. Ich hoffe jeden Tag und freue mich jeden Tag wenn es ihr einigermaßen gut geht.

ALSO an EUCH - niemals die Hoffnung aufgeben.

VIEL LIEBE, WÄRME und KRAFT für EUCH
Petra

01.07.2003, 18:27
Hallo,

meine Mutter ist heute erneut zur 3.Chemo ins Krankenhaus gekommen. Die Chemo geht nur über einen Tag und als Medikamente ist das so eine Art Gel, was NEUES. Wollte mir jetzt mal aufschreiben wie das heißt. Soll was NEURES sein, kennt sich damit jemand aus ?

Meine Mutter ist jedenfalls guter Dinge und schöpft Hoffnung. Ich bin so froh, das wir ein 2. Krankenhaus aufgesucht haben, denn seit dem sie erneute Chemo bekommt geht es ihr besser.

Der Husten ist wesentlich besser geworden und von der seelischen Verfassung ganz zu schweigen - denn wenn etwas getan wird, dann fühlt man sich doch besser, als wenn nix gemacht wird.

Ich habe jeden Tag erneute HOFFNUNG !

liebe Grüsse aus Hannover/Braunschweig
Petra

05.07.2003, 16:00
Hallo Ihr Lieben,

bei meiner Mutter will man in einer Woche eine IMMUNTHERAPIE anwenden. Was genau ist das ? Zahlt das die Krankenkasse ? Kennt sich jemand damit aus ???

Liebe Grüsse
Petra

09.08.2003, 13:36
Hallo,

meine Mutter hatte man vor ca. 3 Monaten komplett aufgegeben, aber wir kämpfen weiter.

Sie hat nun die 8. Chemo (ein ganz neues Medikament) hinter sich.

Es ging ihr den 1. Tag nach der Chemo immer schlecht, aber danach ging es. Sie hat keinen Husten mehr, der Husten war vor 3 Monaten so schlimm, das sie schon keine Luft mehr bekommen hat.

Nun hat man am Dienstag die 8. Chemo angewendet, nun leider ein Wende. Sie bekam über 40C Fieber. Und Das Fieber ist seit Mittwoch nicht runtergegangen, trotz Antibiotika in Infusionsform.

Heute Mittag die Nachricht per Telefon, dass sie eine Bluttransfusion bekommt. Jetzt weiß ich gar nicht so recht was das zu bedeuten hat. Die Blutwerte sind seit dem Fieber sehr schnell gefallen und haben sich verschlechtert.

Jetzt mache ich mir wieder sehr grosse Sorgen. Sie wirkte gestern auch sehr schlapp. Und die Hitze ist ja unerträglich im Krankenhaus, da hat ein Gesunder ja schon Probleme.

Ich hoffe so, dass die Hitze bald vorbei und sie alles gut übersteht.

Liebe Grüsse und Kraft an EUCH ALLE!
Petra

10.08.2003, 12:55
Hallo Petra,
darf ich als Angehöriger eines ebenfalls Betroffenen einmal eine Frage stellen: Um welches neues Medikament handelt es sich, welches deine Mutter bekommt und wo wird die Behandlung durchgeführt? Ansonsten alles Gute für deine Mutter und vielen Dank, wenn du mir antworten würdest.

14.08.2003, 20:44
Hallo Merit,

gern schreibe ich Dir morgen wie das Medikament heisst. Morgen bin ich wieder bei meiner Mutter im Krankenhaus.

Sie hat nun von diesem Medikament 8 Chemos hinter sich und es ging ihr immer etwas besser, aber wenn ich das schreibe, habe ich immer Angst, dass es den nächsten Tag wieder anders aussieht.

Meine Mutter hat seit über 1 WOCHE hohes Fieber und es geht und geht nicht runter, trotz Infusion von Antibiotika und nun auch Novalgin.

Versuche ihr immer wieder Mut zu zu sprechen, was mir auch nicht immer leicht fällt.

Jetzt bin ich gespannt, ob das Medikament Novalgin hilft. Hab auch gelesen, das es gegen akute Tumorschmerzen ist.

Sie wird immer schwächer. Es ist grausam das mit anzusehen, wie die eigene Mutter im Alter von nur 53 Jahren plötzlich so leiden muss und mehr im Krankenhaus als zuhause ist.

Ich hoffe das Medikament schlägt an, denn auf Dauer ist Fieber fürs Gehirn auch nicht gerade gut.

Das Wetter war die Hölle für Lungenkrebs-Patienten. Die Hitze gestern im Krankenhaus war wirklich die Hölle. Heute ist es ja schon besser und ich bin heilfroh.

Hat jemand Erfahrungen mit Novalgin ?

LG Petra

15.08.2003, 22:10
Hallo,

meine Mutter hat nun schon seit 10 Tagen hohes Fieber und es geht und geht nicht runter. Erst hat man ihr ein Antibiotikum in Infusionsform und dann als Tabletten, dann Novalgin in Infusionsform und dann in Tropfenform und nun Zäpfchen, aber so richtig.

Hat jemand von EUCH Erfahrungen damit ? Habe grosse Angst.

Liebe Grüsse an EUCH
Petra

17.08.2003, 11:22
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Plattenepithelkarzinom


Das Plattenepithelkarzinom ist das häufigste Karzinom, das mit Rauchen assoziiert ist. 90 % der Plattenepithelkarzinome sind zentral in Bronchien lokalisiert und bilden eine weißlich- graue und bröckelige Masse, die Bronchien einengt. Häufig sind sie lokal bereits fortgeschritten, dieses führt bei Indikation häufig zur interventionellen Therapie.
Die Histologie des Plattenepithelkarzinoms zeigt deutliche Unterschiede der Differenzierung. Es gibt verhornende und nicht- verhornende Karzinome.
Das Plattenepithelkarzinom weist als einziger histologischer Typ eine klar definierte präinvasive Phase in Form der Plattenepitheldysplasie bzw. des Carcinoma in situ auf.

17.08.2003, 11:24
Gast Klinische Tumorstadien

Die TNM-Stadien beschreiben die Lokalisation des Primärtumors (T1, T2, T3 oder T4), der regionären Lymphknotenstationen (N1, N2 oder N3) oder der Fernmetastasen (M1). So klassifizierte Tumoren führen bei bestimmten Therapieschemata zu gewissen Überlebenszeiten. Die Tumoren werden nach den Überlebenszeiten in vier klinische Stadien (und leider auch Untergruppen) eingeteilt. In diesen vier abgestaffelten Überlebensgruppen finden sich bestimmte TNM-Stadien zusammen:

Klinisches Stadium
durchschnittliche Überlebensraten
TNM-Stadien

IA
60,7%
T1 N0 M0

IB
37,6%
T2 N0 M0

IIA
33,8%
T1 N1 M0

IIB
23,4%
T2 N1 M0; T3 N0 M0

IIIA
12,5%
T3 N1 M0; T1 N2 M0; T2 N2 M0; T3 N2 M0

IIIB
4,6%
Jedes T N3 M0; T4 jedes N M0

IV
1,1%
Jedes T jedes N M1

17.08.2003, 12:07
Ist ja alles schön und gut...aber mit der Überlebensrate nimmst Du hier ganz schön vielen den Mut...
Diese sind individuell und nicht auf einzelne Menschen zu übertragen.
Als mein paps damals die Diagnose bekam, habe ich alle möglichen Seiten im Netz aufgesucht...habe überall andere Prozentzahlen, bei der Überlebensrate gelesen...bessere, sowie schlechtere....
Auf jeden Fall war ich danach erstmal ganz unten und froh darüber, daß mein Paps sie NICHT gelesen hatte.
Bei diesen Sog. "Überlebensraten" wird nicht nach verschiedenen Tumoren und Behandlungsarten bewertet...also meiner Meinung völlig indiskutabel...

Azßerdem ist nicht nur die TNM-Klassifikation wichtig, sondern auch das histopathologische Grading.
Es gibt Ärzte, die behaupten, daß dieses für eine Heilung viel entscheidener ist.

Find das nicht so toll, wenn man hier mit irgendwelchen Zahlen verunsichert wird...und übrigens auch nicht besonders höflich ohne Namen zu schreiben.

17.08.2003, 12:31
Hallo Pedi

Ich kann nur unterstützen, was du da schreibst. Mein Mann hat vor gut einem Jahr eine Hirnmetastase gehabt. Er wurde operiert und danach wurden Kopf und später Lunge bestrahlt. Also Stadium IV . Es geht ihm seither immer besser!!!

Denkt alle daran: Wunder kennen keine Rangordnung!

Allen einen schönen Sonntag
Ruth

17.08.2003, 17:24
Hallo Gast ,
muß dir nicht recht geben mit deinen Posting
habe selber einen Platttenepithell gehabt
und lebe immer noch ohne Chemo und Bestrahlung und bis jetzt
noch kein Rediziv
Meine OP war am 29.04.02

Meine Klassifikation lautet:
T4 (2Tumorherde im gleich Oberlappen links)
Stadium III B
G III gering differenzierten plattenepithelcarcinom.

Außerdem hat der Plattenepithel eine sehrgute Heilchance gegenüber dem Adenokarzinom.

Auch die Ärzte halten sich nicht an die TNM Klassifikation
aber nach irgend etwas müssen sie sich ja richten.
Außerdem kommt es immer auf die Person an wie stark sie ist oder nicht.

Dir lieber Gast wünsche ich noch viele schöne gesunde Jahre
ciao Olivia

17.08.2003, 22:45
Hallo IHR,

vielen DANK für Eure Beiträge.

Ich habe auch viel über die Überlebensraten gelesen. Ich war so geschockt - ich war auf einer Krebsveranstaltung und ich war über die Statistik so geschockt, das ich eigentlich gar nichts mehr lesen wollte.

Sie hat nun 8 Chemos hinter sich und ist völlig erschöpft, so erschöpft und verzweifelt habe ich sie selten erlebt. Das Fieber (nehme an, das es sich um Tumorfieber handelt) geht und geht nicht runter. Morgens 37,3 und abends über 39C. Paracematol und Novalgin haben nix gebracht.

Heute war sie so verzeifelt. Mittlerweile bekommt sie Wunschkost. Sie mag nix mehr so richtig essen. Ernährt sich jetzt nur noch von Zweiback und Milchreis.

Morgen werden die Ärzte entscheiden, ob sie nach Hause kommt oder ob sie sie nach dabehalten.

Wie geht es weiter? Was machen wir wenn das Fieber gar nicht mehr runter geht. Sie ist so verzweifelt, wie kann ich sie aufbauen ?

Hat jemand einen Rat?

Ich selbst habe am 1.7. nen neuen JOB angetreten, der viel Konzentration verlangt und ne schwerzhafte Trennung (die ich nicht wollte) habe ich jetzt auch hinter mich. Langsam glaube ich nicht mehr an das GUTE.

Lieb das Ihr mir hier schreibt,
EUCH allen viel Kraft
Petra

21.08.2003, 12:22
Hallo,

meine Mutter ist nun seit 3 Wochen im Krankenhaus und das Fieber was sie 2 Wochen hat, geht langsam runter.

Nun hat man gestern bei ihr eine Leberpunktion durchgeführt. Und nun ein weiterer Schock. Man hat eine Tochtergeschwulst an der Leber gefunden. Und soviel ich weiß, ohne Leber kann kein Mensch leben. Das ist ja unser Entgiftungsorgan für den Körper.

Ich weiß davon nichts und die Ärzte werden es ihr auch nicht sagen.

Gestern war der erste Tag an dem sie mich (ihre Tochter) nicht sehen wollte, weil die Schmerzen so gross sind. Das war ein Schock für mich.

Nun kann sie auch nicht mehr alleine zu Hause bleiben, schnell muss jetzt eine Pflegekraft engagiert werden. Wie funktioniert das eigentlich mit der Pflegestufe ???

Und immer ist sie da, diese Angst vor dem was noch kommt.

Und Jörg (seit 2 Wochen mein Ex-Freund) wie Du Dich verhälst in der jetzigen Situation ist menschlich so erschreckend und verletztend, dass ich das auch erstmal SCHLUCKEN muss. Und ich frage mich immer wieder, wie kann ein MENSCH so sein.

Oft frage ich mich auch, woher man neue Kraft schöpfen soll?

Dieses Jahr 2003 ist so verdammt... !

Alles LIEBE
Petra

24.08.2003, 21:09
Hallo Ihr Lieben,

meine Mutter hat bereits 8 Chemos hinter sich mit Erfolg. Der Lungentumor ist um die Hälfte zurückgegangen und es ist kein Schatten mehr auf den Lungenflügeln zu sehen.

Aber nun hat sie leider Gottes ein Tochtergeschwür an der Leber, was angeblich bei Lungenkrebs eher ungewöhnlich ist.

Hat jemand Erfahrungen damit ?

Ihr geht es zurzeit sehr sehr schlecht. Innerhalb von 1 Woche ist sie um 30 Jahre gealtet und kann sich nur noch in Zeitlupe bewegen. Sie hat auch grosse Schmerzen. Dagegen bekommt sie Tramal ist davon aber total benommen. Mittlerweile weiss ich gar nicht mehr, was ich sagen soll wenn ich bei ihr bin.

Es ist so traurig. Sie ist noch voller Hoffnung.

Doch nun habe ich zum 1. mal bei ihr Zuhause Unterlagen über Beerdigungen gefunden... ich mag dieses Thema nicht ansprechen, hab solche Angst vor dem was kommt.

Wünsche Euch allen weiterhin VIEL Mut, Hoffnung, Zuversicht und KRAFT für alles !
Petra

24.08.2003, 21:43
Hallo,
habe soeben die Statistik fürs Überleben entdeckt und kann dazu nur sagen, dass diese Zahlen rein garnichts aussagen. Hier werden alle Fälle von LK in knapp sieben Gruppen (4 Hauptgruppen, 3 Untergruppen) hineingesteckt. Das ganze gut durchgerüttelt und schon hat man eine nicht aussagefähige Prozentzahl seiner Überlebenschance. Es wird nicht berücksichtigt, ob einer operiert wurde oder nicht, das Grading spielt keine Rolle, die Art des Krebes wird nicht unterschieden usw. Wenn man eine aussagefähige Statistik erstellen würde, müssten tausende von einzelnen Merkmalen zusammengetragen und miteinander verglichen werden. Dazu fehlt die Zeit und auch das Geld.
Im Internet gibt es unzählige Berichte über Statistiken von LK. Jede Statistik hat andere Prozentzahlen. Und jede Statistik dieser Art verunsichert die Betroffenen und ihre Angehörigen, die immer auf eine Heilung hoffen.
Gruss Chris

24.08.2003, 23:39
Lieber Chris,

aber mal sollte schon hoffen und zuversichtlich sein, Du nimmst einem ja den letzten Mut. Nennt man das realistisch ?

Ich bin jedenfalls sehr verzweifelt und wenn ich sowas lese, dann baut das nicht gerade auf.

Das macht nur noch hoffungsloser.

Liebe Grüsse Petra

25.08.2003, 08:43
Hi Chris...

mein reden...ich denke da genauso!

Hallo Petra...

Wieso verunsichert es Dich nun? Chris schreibt im Prinzip das Gleiche, wie ich auch schon...und gerade das sollte einem doch Mut geben...denn jeder Mensch hat nun mal andere Voraussetzungen...blöde Statistik...was sagt die schon aus!?
Die Hoffnung und die Zuversicht ist das Wichtigste, was man haben kann...also nochmal konzentriert Euch auf Eure Lieben, b.z.w. auf Euch und nicht auf irgendwelche Zahlen...

Ich wünsche Euch alles Gute...
Pedi

26.08.2003, 22:06
Hallo,

seit der Diagnose meiner Mutter (53) im März diesen Jahres hat sich viel getan.

Insgesamt - 2 mega Chemos in einem Kreiskrankenhaus bei Hildesheim und 8 Chemos in Braunschweig. Vor 1 Monat hatte man tatsächlich Erfolge gesehen. Der Lungentumor ist zur Hälfte geschrumpft und die Lungenflügel sind von den Schatten auf den Röntgenbildern befreit.

Nun aber vor ein paar Tage der SCHOCK - ein Tumor an der Leber - nun auch noch LEBERKREBS.

Und heute als ich vormittag meine Mutter vom Büro aus anrief weinte sie fürchterlich (das ist sehr ungewohnt, sie hat sich bisher sehr zusammengerissen) und am liebsten hätte ich sofort alles stehen und liegengelassen und wäre zu ihr von Hannover nach Braunschweig gefahren.

Ich fahre täglich nach der Arbeit zu ihr ins Krankenhaus, aber heute kam mir die Zeit von Mittag bis späten Nachmittag wie eine Ewigkeit vor.

Nun haben die Ärzte gesagt, das sie evtl. eine Knochenmarksuntersuchung vornehmen wollen, da ihre weisse Blutkörperchen sich mega schnell vermehrt haben. Dazu kommt, das sie seit fast 3 Wochen anhaltendes Fieber hat immer morgens 38C und Nachtschweiß. Der Appetitt kommt etwas wieder.

Nun hoffe ich so sehr - das es kein BLUTKREBS ist. Ich halte das bald nicht mehr aus.

Das alles mit anzusehen und nicht helfen zu können und von Tag zu Tag zu sehen, das es immer schlimmer wird ist die HÖLLE. Ich bin richtig verzweifelt.

Kann das denn sein ????? Jetzt auch noch Blutkrebs ?

ALLES LIEBE für Euch,
die völlig verzweifelte Petra

26.08.2003, 22:48
Hallo Petra,
ich kann Deine Verzweiflung gut verstehen. Bei meinem Vater war es ähnlich. Auch bei ihm war die Leber befallen und das Rückgrat. Aber das war kein eigenständiger Krebs, sondern es waren bei meinem Vater die Metastasen.
Ich habe auch den Verfall gesehen, aber mein Vater hatte ganz viel Hoffnung. Ich weiß bis heute nicht, ob er das wirklich hatte oder ob er uns nur nicht belasten wollte. Es war eine schreckliche Zeit. Ich verfolge Deine Postings schon eine ganze Weile und mir tut es sehr leid.
Aber man kann nichts machen. Redet miteinander und hab Zeit für Deine Mutter. Durch das Fieber konnten wir nicht mehr mit meinem Vater reden. Das ist etwas, was ich bis heute immer noch nicht verarbeitet habe.
Ich denke an Euch. Ich wünsche Dir für die nächste Zeit viel Kraft. Ich denke, dass einige, die hier mitlesen, Deine Verzweiflung kennen und verstehen. Aber es ist sehr schwierig, Trost zu spenden.
Brigitte

27.08.2003, 00:43
Liebe Brigitte,

ich fahre fast jeden Tag nach der Arbeit von Hannover nach Braunschweig ins Krankenhaus. Und organisatorisch ist das oft auch gar nicht mehr so einfach, da ich kein Auto mehr habe und mir immer eins leihen muss von meinem Ex-Freund, der mich ja nach 2,5 Jahren vor 4 Wochen verlassen hat. Aber seinen Wagen bekomme ich schon hin und wieder.

Und jeden Tag den ich im Auto sitze nach der Arbeit kann ich gar nicht schnell genug bei ihr sein. Es ist komisch. Aber richtig reden mag sie nicht mehr. Ich versuche immer mal wieder ihr kleine Freuden zu machen, aber so richtig freuen kann sie sich irgendwie nicht.

Jeden Tag frage ich mich, warum sie, sie ist doch noch so jung. Hat sich als alleinerziehende Mutter nie was gegönnt, mir alles versucht zu ermöglichen und jetzt wird sie mit 53 aus dem Leben gerissen.

Ich wollte die letzten Jahre immer mal mit ihr nach Mallorca, aber wir haben es nicht mehr geschafft.

Nun hat der Freund ihrer Schwester ein Haus auf Mauritius und wie gern wäre ich dieses oder nächstes Jahr mit ihr dorthin geflogen. Aber zu spät. Alles ist zu spät. Und diese Worte "zu spät" machen mich fast wahnsinnig.

Das Wissen, das es sich jetzt um eine begrenzte Zeit handelt. Jeden Tag habe ich Angst wenn das Tel. im Büro klingelt und ich eine Braunschweiger-Vorwahl sehe, dann zucke ich zusammen. Wenn das Handy klingelt bekomme ich fast nen Herzinfakt.

Zu Wissen, das ich Weihnachten ganz alleine bin - ohne sie. Das nagt so ihn mir.

Ich weiß das sie noch sehr viel Hoffnung hat, aber vielleicht will auch sie es mir nur leicht machen und tut so ... ich kann nicht in sie hineinschauen.

Liebe Brigitte, es tut mir sehr leid mit Deinem Vater. Wie lange ist das her ? Ja, wie Du schon sagst, dieses Verfall in so kurzer Zeit mitanzusehen ist die Hölle. Wie alt war Dein Vater? Hast Du Geschwister/Ehemann die Dich etwas aufgefangen haben?

Das Fieber meiner Mutter geht und geht nicht runter. Jetzt wird man die Antibiotika-Dosis erhöhen? Wird das was bringen ? Was ist mir den Knochen? was mit den weißen Blutkörperchen ?

Heute war sie etwas rötlicher im Gesicht, gestern ganz weiß. Ich habe noch gesagt, Du siehst aber heute gut aus. Sie meinte, das liegt vielleicht daran das sie so viel geschlafen hat (sie ist immer müde) aber dann meinte sie, das kommt vielleicht von dem Fieber, dann wäre die Rötung gar nicht gut.

Dann denke ich wieder, mist hättest Du das man nicht gesagt. Oft weiß ich gar nicht mehr was ich noch sagen soll, dabei würde ich gern noch so unendlich viel sagen...

Es ist alles so traurig, das ich nachts schon lange nicht mehr schlafen kann.

ICH wünsche Dir und allen Betroffenen und Angehörigen unendlich viel Kraft für ALLES!

Gute Nacht
Petra

27.08.2003, 18:08
Hallo Petra,
es ist jetzt 17 Jahre her. Mein Vater war 64 und 4 Wochen später wäre er in Rente gegangen. Ich bin verheiratet und habe 2 Kinder. Die waren damals 5 und 7 Jahre alt.
Ja dieses "zu spät", das macht einen verrückt. Ich versuche, nichts auf später zu verschieben.
Deshalb rede mit Deiner Mutter solange noch Zeit ist. Das hat nichts damit zu tun, die Hoffnung aufzugeben. Es hat nur damit zu tun, es nicht zu spät zu tun.
Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt.
Brigitte

27.08.2003, 20:45
Liebe Brigitte,

ja mit dem "zu spät", das ist wirklich so eine Sache.

Heute Mittag hat sie am Telefon gesagt, ich solle heute mal zu Hause bleiben. Was macht man dann ? Fährt man trotzdem hin ? Oder läßt man sie lieber in Ruhe ? Ich bin dann immer hin und her gerissen, weil ich immer denke, jeder Tag ist so verdammt kostbar.

Ihr Fieber ist seit heute (endlich nach 3 Wochen, aber ich will es auch nicht beschreien) etwas zurückgegangen, heute Abend war es nur noch auf 36,4 C. Sie bekommt jetzt die doppelte Menge Antibiotika.

Heute Morgen hat sie gesagt, sie hätte jetzt Wasser in den Beinen und würde dagegen eine Spritze bekommen. Oh Gott, jetzt denke ich was ist denn das schon wieder !?!?

Und über Herzrasen hat sie geklagt, sie hatte heute Nacht und heute Morgen total Herzjagen und das Gefühl als wenn ihr einer das Herz zudrückt. Und sie hat geschimpft, das ich nicht immer fragen soll was sie gegessen hat und ob überhaupt, sie meinte das nervt sie. Oh.. auch da bin ich langsam am Ende, was darf ich überhaupt sagen, fragen ???
Mist - Schei... echt - ich gebe mir solche Mühe. Möchte ihr was schönes kaufen, einfach nur nen schönen Bademantel, aber da meckert sie dann auch rum, den müßte sie anprobieren und überhaupt. Das macht mich sehr traurig. Aber egal! Ich dachte sie sagt einfach nochmal ein paar liebe Worte, aber irgendwie.

Habe sie gefragt, wegen ein paar Überweisungen, die sie unterschreiben muss. Ja, sagt sie das macht sie wenn sie raus kommt. Davon will sie einfach nichts wissen. Oh Gott, es ist so traurig und ich weiß manchmal nicht mehr wie ich ihr noch Mut zusprechen soll.

Morgen wollte ich mit meinem (Ex-)Freund (wir bzw. er hat sich vor 4 Wochen von mir getrennt - was mir auch sehr sehr zu schaffen macht) zu meiner Mutter ins Krankenhaus, sie mag ihn sehr. Wie stark kann ein Mensch sein????

Liebe Brigitte, wie bist Du mit der Trauer Deines Vaters umgegangen ? Wie geht es Deiner Mutter?

Ganz liebe Wünsche
Petra

27.08.2003, 20:47
Die Nächte abends so alleine hier - wenn man etwas zur Ruhe kommt - sind am SCHLIMMSTE. Oft gehe ich vor 2 Uhr morgens nicht ins Bett, weil ich einfach nicht schlafen und abschalten kann. Kann kein Buch mehr lesen, kein TV sehen, ...

Heute höre ich mal wieder seit langem Musik. Komisch, wie schnell sich das Leben ändern kann und auch die Persönlichkeit.

LG an EUCH alle,
Petra

27.08.2003, 21:27
Hallo Petra,
ja die Krankheit verändert einen. Ich habe die Trauer so verarbeizet, dass ich mir geschworen habe, nicht noch einmal so panisch auf eine Krankheit zu reagieren. Mein Vater starb innerhalb von 6 Wochen. Ich habe mich seitdem sehr mit Krebs beschäftigt, aber auch mit anderen Krankheiten. Auch dass ich hier im Forum schreibe, ist eine Form der Trauerarbeit. Ich versuche meine Erfahrungen weiterzugeben.
Vor 9 Jahren hatte ich dann Brustkrebs. Da wusste ich dann, was ich zu tun hatte. So sage ich heute, mein Vater hat mir das Leben gerettet.
Aber das sind alles Erfahrungen, die ich über die vielen Jahre gemacht habe.
Für Dich ist das alles ein einziger Alptraum. Ich weiß noch, dass ich vor 17 Jahren nichts mitbekommen von den Dingen, die außerhalb des KH lagen.
Ich denke sehr oft an Dich.
Brigitte

27.08.2003, 21:59
Hallo Petra,
ich wollte dich durch meinen Bericht über Statistiken nicht beunruhigen geschweige verunsichern. Aber leider ist das mit den Statistiken so. Ich will dir nur mal ein kleines Beispiel geben. Bei uns im Dorf ist eine Frau, mittlerweile ca. 63 Jahre alt, welche mit 51 Jahren an LK erkrankt war. Da auch eine oder zwei Lymphem befallen waren, hatte sie also mindestens Stadium II b. Nach der Statistik hatte sie somit eine Überlebenschance auf die nächsten 5 Jahre von weniger als 20 %. Sie erfreut sich heute bester Gesundheit und hat damit alle Statistiken über den Haufen geworfen. Oder anderes Beispiel: Lt. Statistik erkranken eine nicht gerade geringe Zahl an älteren Menschen an LK. Im Schnitt wird LK zwischen 58 und 65 Jahren entdeckt. Männer haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von ca. 73 Jahren, Frauen von 78 - 79 Jahren. Die Chance einer 10 - 15 jährigen Überlebung nach Diagnosestellung ist doch schon rein natürlich geringer als bei Brustkrebspatienten, die im Durchschnit bei knapp 40 - 45 Jahren liegen und somit auch weiter entfernt sind von der eigentlichen Lebenserwartung.
Bitte erschrecke nicht und werde auch nicht verunsichert, aber die Statistik kann man nun wirklich nicht auf sich selbst beziehen.
Im Übrigen stand zuletzt ein Artikel in einer angesehenen Tageszeitung, dass die statistischen Überlebensraten in ihrer Veröffentlichungen zu gering sind. Man hat festgestellt, das die Prozentsätze der Krabspatienten, welche die 20-Jahresgrenze überleben, um fast 10 % höher liegt als in den Statistiken bisher ausgewiesen. Dies trifft auch zum Teil für LK zu. Und das lässt doch hoffen oder??
Kopf hoch und viele liebe Grüsse
Chris

27.08.2003, 22:00
Hallo Petra,
ich wollte dich durch meinen Bericht über Statistiken nicht beunruhigen geschweige verunsichern. Aber leider ist das mit den Statistiken so. Ich will dir nur mal ein kleines Beispiel geben. Bei uns im Dorf ist eine Frau, mittlerweile ca. 63 Jahre alt, welche mit 51 Jahren an LK erkrankt war. Da auch eine oder zwei Lymphem befallen waren, hatte sie also mindestens Stadium II b. Nach der Statistik hatte sie somit eine Überlebenschance auf die nächsten 5 Jahre von weniger als 20 %. Sie erfreut sich heute bester Gesundheit und hat damit alle Statistiken über den Haufen geworfen. Oder anderes Beispiel: Lt. Statistik erkranken eine nicht gerade geringe Zahl an älteren Menschen an LK. Im Schnitt wird LK zwischen 58 und 65 Jahren entdeckt. Männer haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von ca. 73 Jahren, Frauen von 78 - 79 Jahren. Die Chance einer 10 - 15 jährigen Überlebung nach Diagnosestellung ist doch schon rein natürlich geringer als bei Brustkrebspatienten, die im Durchschnit bei knapp 40 - 45 Jahren liegen und somit auch weiter entfernt sind von der eigentlichen Lebenserwartung.
Bitte erschrecke nicht und werde auch nicht verunsichert, aber die Statistik kann man nun wirklich nicht auf sich selbst beziehen.
Im Übrigen stand zuletzt ein Artikel in einer angesehenen Tageszeitung, dass die statistischen Überlebensraten in ihrer Veröffentlichungen zu gering sind. Man hat festgestellt, das die Prozentsätze der Krebspatienten, welche die 20-Jahresgrenze überleben, um fast 10 % höher liegt als in den Statistiken bisher ausgewiesen. Dies trifft auch zum Teil für LK zu. Und das lässt doch hoffen oder??
Kopf hoch und viele liebe Grüsse
Chris

27.08.2003, 22:01
Da ist mir wohl ein kleiner Fehler passiert. Ich wollte die Seite nicht zweimal abschicken.
Chris

27.08.2003, 22:57
Lieber Chris,

woher weißt Du das alles ? Bist Du selbst ein Angehöriger? Woher das Interesse ?

Vielen Dank für Deine Nachricht, hattest mich erst verursichert, gehe ich ja zu.

Hast Du ja meine Zeilen mitverfolgt was meine Mutter betrifft ? Es sieht nicht gut aus und ich habe grosse Angst ...

Jeden Tag hat meine Mutter was anderes zu berichten und heute wollte sie mich nicht sehen, das tat sehr weh, das war nun schon das 2. mal!

Liebe Grüsse
Petra

28.08.2003, 01:57
Hallo Petra,
Obwohl ich weiss das ich Dir hier und jetzt nicht helfen kann, schreibe ich in der Hoffnung das Du verstehst was ich meine.
All Deine Liebe und all Deine Kraft die Du Deiner Mutter geben und gegeben hast sind nicht umsonst.
Sie weiss was Du fühlst und Sie macht sich selbst mehr Vorwürfe dafür das Du all die Mühe und Arbeit und auch all die Unannehmlichkeiten für Sie auf Dich nimmst. Nur, Sie kann es Dir nicht für Dich Verständlich Danken und sie kann es Dir nicht Zeigen. Denn Sie weiss das Sie Dich Braucht und Sie ist Dir auf IHRE Weise Dankbar. Solange Diese Frau Denken und Fühlen kann, solange wird Sie Dir Dankbar für Deine Mühe sein. Ich weiss das sich dieses komisch lesen lässt , aber die Logik ist eben für uns Komisch.
Egal wer Dir Statistiken zeigt, lasse Dich nicht entmutigen und Zeige Deiner Mutter das Du für Sie da bist.

Auf so einen Partner der Dich in dieser Notsituation verlässt , kannst Du getrosst Verzichten, er ist es nicht Wert.

CU Fredi.

28.08.2003, 07:40
Guten Morgen Petra,
du willst wissen, woher ich das alles weis. Nun ich habe mich sehr mit der Materie beschäfftigt. Meine Lebensgefährtin hatte nicht nur LK, sondern ihr Vater ist an einem kleinzelligen LK vor sechs Jahren gestorben. Wenn dann noch drei seiner Geschwister LK hatten, muss man sich so seine Gedanken machen. Wir hatten bei der Diagnose LK bei meiner Lebensgefährtin am Anfang keine Hoffnung und beide sehr viel geweint. Wir haben uns immer wieder im Internet anhand von Statistiken über die Überlebenschance informiert, waren jedesmal erschrocken und anhand der deprimierenden Zahlen absolut geknickt. Wir wussten aber auch nicht, wie diese Zahlen zustande kommen, das es Unterschiede zwischen Operierte und Nichtoperiete gibt usw. Erst durch die ganzen Untersuchungen, die anschließende OP, die histologischen Befunde, dass keine Lymphe befallen war und das dauernde Befragen der Ärzte (nicht abwimmeln lassen, man hat einen Anspruch auf Auskunft) ließ ein kleines Bild der Chance zu. Außerdem habe ich mich mit dem Ehemann der bereits von mir geschilderten Frau aus unserem Ort in Verbindung gesetzt und öfters und lange unterhalten. Auch er hat mir Mut gemacht und dies habe ich meiner Lebensgefährtin weitergegeben. Außerdem bin ich von Beruf her Controller, kann und muss also Statistiken lesen können, wenn man sich damit befasst und wenn man herausgefunden hat, welche Daten überhaupt dahinterstecken und wie sie zustande kommen. Gehe mal ins Internet unter der Rubrik Ärztezeitung. Du musst dich dann nur bis zum LK durchklicken. Auch hier erhälst du schon einige Informationen, die wichtig sind.
Viel Glück und Kopf hoch
Chris

28.08.2003, 22:00
Lieber Fredi,

ich hoffe, dass all die Kraft, Wärme, Nähe und Liebe die ich versuche zu gebe auch ankommt. Oft traue ich mich nicht mal mehr sie so richtig in den Arm zu nehmen, weil ich nicht weiß, ob es ihr weh tut. Man ist total verunsichert.

Du hast auch recht, wenn Du sagst, das ich auf so einen Freund verzichten kann.

Ja, denn wo ist der Mensch der für mich mal da ist? Da zieht er es lieber vor, sich zurückzuziehen. Aber ein GUTES muss ich ihm lassen, ich bekomme auch oft seinen Wagen, so das es für mich einfacher ist die täglichen 70 km von H - BS zu fahren. Geht doch alles etwas schneller und das ist sehr hilfreich, denn meine Mutter findet es nicht gut, wenn ich nach 18h komme, dann hat sie ihre Schmerztropfen genommen und muss sich ausruhen.

Heute war es komisch. Ich bin heute mit meinem Ex-Freund ins Krankenhaus gefahren und hab heute in der Mittagspause einen ganz ganz tollen Blumenstrauss gekauft. Und als ich reinkam, waren ihre WORTE "oh nein, nicht schon wieder Blumen", dabei bringe ich gar nicht so oft welche mit. Manchmal nur 1 Rose. Da war ich heute sehr traurig. Überhaupt war sie heute sehr aggressiv. Sie meckerte nur rum und sehr sehr komisch.

Durch Zufall kam der Chefarzt rein und wir konnte ihn dann auf dem Flur alleine sprechen. Dieser sagte auch nochmal, das man ihr nicht sagt, dass sie auch noch einen Tumor an der Leber hat, sondern man hat ihr gesagt sie hätte ein Abzess. Und er meinte halt auch, das es echt nicht gut aussieht. Jetzt habe ich auch gemerkt, das ich mich gar nicht mehr traue noch weiter nach zu fragen. Nein -> mittlerweile macht mir das mehr Angst und läßt mich nur noch GRÜBBELN.

Ich hoffe sie muss nicht zu sehr leiden... ich hoffe es so sehr.

Fredi aber sagt mir doch bitte wie es Dir geht ???

GANZ GANZ GANZ VIEL KRAFT für ALLES
Petra

28.08.2003, 22:04
Lieber Chris,

da hast Du ja auch schon viel schreckliches miterlebt was den Lungenkrebs betrifft. Heute im Krankenhaus als wir den Chefarzt getroffen haben sagte er zu mir: "Falls sie RAUCHEN, hören sie sofort damit auf, denn wenn die Mutter Lungenkrebs hat, dann ist man eh schon vorbelastet"... Oh Gott in letzter Zeit rauche ich mehr aus Stress und Frust, das sollte ich wohl wirklich sofort lassen.

Und Angst hat er mir auch gemacht, weil ich vielleicht dann auch irgendwann, vielleicht in noch jüngeren Jahren auch betroffen sein kann. Ich bin 34 Jahre alt und heute dreht sich bei mir im Kopf alles nur noch um den "KREBS". Das ist auch noch mein Sternzeichen..

Wie geht es Deiner Lebensgefährtin ???

Ganz LG Petra

29.08.2003, 10:16
Hallo Petra,
na, ich kann dir nur empfehlen, das Rauchen aufzuhören. Wir haben beide mit dem Rauchen aufgehört am 05.03.2003. Das war der Tag der Krebsdiagnose. Wie ich dir geschildert habe, ist auch der Vater meiner Lebensgefährtin an LK erkrankt und leider daran verstorben. Auch er hat geraucht. Lt. Ärzte der Ruhrlandklinik in Essen gibt es ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs, wenn in der Familie, gerades Verwandtschaftsverhältnis, ein LK-Fall vorhanden ist oder war. Das Risiko ist vielleicht um das 2 bis dreifache erhöht. Es potenziert sich aber, wenn man zusätzlich noch raucht. Eine damalige Lungenärztin der Ruhrlandklinik wollte meine Lebensgefährtin für eine Studie gewinnen. Die Studie läuft zur Zeit in der Uniklinik München und soll herausfinden, ob ein Zusammenhang zwischen Lungenkrebs in der Familie und erhöhtem Lungenkrebsrisiko geradlinier Verwandter besteht. Leider haben wir nach der Entlassung aus der Klinik diese nette Ärztin aus den Augen verloren, weil sie eine Stelle in einer anderen Klinik erhalten hatte. Bei ihr habe ich mir auch sehr viele Informationen erholt. Sie war auch stets bereit, mir alle Fachbegriffe aus der Pathologie und aus den histologischen Berichten zu erklären. Dies leider nur in dem Rahmen, wie sie Zeit hatte. Mir aber hat es auf jeden Fall geholfen, die Arztberichte besser zu begreifen. Auch hier habe ich mir mein Wissen über einzelneTumorstadien geholt und auch, das jeder LK unterschiedlich und von einem auf den anderen Menschen eigentlich nicht übertragen werden kann. Auch diese Ärztin hielt nicht viel von Statistiken. Sie sagte auch, das sie als junge Studentin stets Schwierigkeiten mit Statistiken hatte, weil die Krebspatienten teils erheblich länger lebten bzw. gesund waren als die Statistiken aussagten.
Im Übrigen bin ich 50 Jahre, von Sternzeichen Stier und mich bringt normalerweise so schnell nichts aus der Ruhe. Aber bei der Krankheit Krebs und der Hilflosigkeit gegenüber dieser Krankheit könnte ich aus der Haut fahren und vor Wut platzen. Man darf es aber nicht zeigen insbesonders nicht im Beisein von meiner Lebensgefährtin. Ich würde sie dann nur verunsichern. Dies darf in keinem Falle geschehen.
Dir kann ich nur raten. Höre das Rauchen auf und du wirst sehen, dass du auch mit der Zeit ruhiger wirst. Man meint zwar immer, eine Zigarette könnte Nervosität und Unsicherheit beseitigen und einen beruhigen. Das Gegenteil ist aber der Fall. Du merkst es aber selbst nicht. Deine Mutter kann jedenfalls keine nervöse und beunruhigte Tochter gebrauchen. Sie wird es bestimmt merken, dir aber nie zeigen.
So, jetzt habe ich dir aber vorerst genug geschrieben. Bitte betrachte es nicht als Kritik, sondern als guten Ratschlag, obwohl dieser einzuhalten in der jetzigen Situation wohl verdammt schwer ist.
Liebe Grüße Chris

29.08.2003, 10:49
Liebe Petra,
schreibe dir, weil ich ähnliches mit meiner Ma erlebt habe. Diese Agresivität hat wahrscheinlich viele Ursachen aber ein Großteil liegt bestimmt daran, dass deine Ma mit ihren 53 Jahren live mit erleben muss, wie sie immer schwächer und hilfloser wird. Meine Mutter und ich erlebten auch so etwas, es war ein regelrechter Umdenkprozess, plötzlich kümmert sich die Tochter um die Mutter, deckt sie zu, beruhigt sie, wenn sie weint...das muß für eine Mutter unerträglich sein-auf Grund der Situation.
Du schreibst, du wüßtest nicht mehr, was du zu ihr sagen kannst, verschiedene Fragen nerven sie. Auch das kommt mir bekannt vor. Ich bin auch täglich zu ihr gefahren, habe anfangs auch diese Fragen:was gab es zu essen? gestellt. Igendwann hab ich dann anders gemacht- bin einfach nur noch hin gefahren, hab es mir gemütlich gemacht, Schuhe ausgezogen, und das war`s!
Wir haben dann gemeinsam Fern gesehen oder Zeitung gelesen oder auch gar nichts. Nicht dieses "Krankenhausbesuch" sondern bei ihr sein, einfach so. Wenn dann essen kam, hockten wir gemeinsam im Bett und zankten, wer was ißt.
Als sie noch gesund zu Hause lebte, hab ich sie ja auch nicht so doofe Sachen gefragt, warum also jetzt??
Weißt du was ich meine?
Wünsch dir und deine Ma alles Gute
Gruß Tanja

31.08.2003, 11:58
Liebe Tanja,

ja ich versuche auch jetzt einfach nicht immer was zu sagen, sondern einfach nur da sein. Hoffe sie fühlt sich etwas geborgen, wenn man das in so einer Situation überhaupt kann.

Könnte Tag und Nacht weinen. Es ist alles so verdammt schnell gegangen ! Kann es bis heute nicht fassen...

GANZ VIEL KRAFT wünsche ich
auch Dir liebe Tanja,
Petra

31.08.2003, 11:58
Hallo Ihr Lieben,

was muß meine Mutter alles über sich ergehen lassen ? Nun mußte sie sich am Freitag einer Knochenmarkspunktion unterziehen. Die Werte ihrer Leukozyten sind extrem hoch. Der Normalwert der Leukos liegt wohl bei 10.000 und sie hatte am Freitag einen Wert von erschreckenden 133.000. Oh GOTT – ist nun das Blut verseucht ? Nun auch noch Leukämie.

Ich bin wirklich am Ende ! Sie hat so bitterlich geweint. Meine Mutter ist eine extrem starke Frau, aber nun kommt so richtige Todesangst hoch.

Gestern mußte ich sie zum erstenmal waschen und ich war so erschrocken – sie ist so dünn geworden, keinen Po und Busen mehr, die Knochen stechen regelrecht hervor. Man traut sich auch gar nicht mehr sie zu drücken, da ich Angst habe, das ihr alles weh tut. Ich könnte von morgens bis abends weinen.

Sie isst fast nichts mehr. Jetzt habe ich ihr gestern vom Bäcker frisches Brot mitgebracht und darüber hat sie sich gefreut. Wenigstens etwas womit ich ihr noch ne Freude machen konnte.

Ich habe zum 1.7. nen neuen Job angefangen, aber ich fühle mich nicht so wohl dort. Mein Chef war 3 Wochen im Urlaub und kommt morgen wieder. Am liebsten würde ich alles hinschmeißen und was ganz anderes machen. Hab schon überlegt, ob ich nicht ne neue Ausbildung im Gesundheitswesen machen sollte. Ach ich weiß auch nicht, alles ist durcheinander und ich fühle mich in meiner eigenen Haut nicht mehr wohl.

Woher schöpft man neue Kraft ? Oft mag ich alleine sein und wenn ich es dann bin, fühle ich mich oft von Gott und der Welt verlassen. Die Trennung von meinem Freund macht mir auch sehr zu schaffen, ich dachte ich kann es durch all diesen Kummer irgendwie verdrängen, aber ich habe das Gefühl es wird eher schlimmer.

Gestern habe ich überlegt, eine Selbsthilfegruppe für Angehörige Krebserkrankter oder Verstorbener in Hannover zu gründen. Ich möchte was tun – was GUTES – helfen !
Hat jemand ne Idee wie man das am Besten anfängt ?

EUCH ALLEN VIEL KRAFT FÜR ALLES
Petra

03.09.2003, 23:07
Hallo,

die Leukos meiner Mutter sind jetzt bei 150.000 - was passiert wenn sie weiter und weiter steigen?

Zum 1. mal hat meine Mutter jetzt einen Krankenhauskolla. Sie wird immer schwächer und schwächer. Waschen kann sie sich mittlerweile auch nicht mehr alleine, es tut so weh das alles mit anzusehen.

Ihr Herz ist sehr stark, aber sie hat jetzt zum 1.mal gesagt, wer weiß ob sie Weihnachten überlebt. Sie ist jeden Morgen froh wenn sie überhaupt aufwacht.

Sie hat jeden Morgen starke Schmerzen und Herzrasen und extreme Luftnot.

Wie kann man ihr noch Mut machen? Ich bin so unendlich traurig und fertig zugleich.

LG an EUCH alle,
Petra

01.10.2003, 10:16
An ALLE,

meine Mutter hat so gekämpft und leider hat sie den Kampf am 09.09.2003 um 17.50 Uhr verloren.

Am Samstag, den 06.09.2003 hat sich ihre Situation dramatisch verschlechtert und es hat sich Wasser im Bauch und in den Beinen angesammt, bis zu 4 kg Wasser. Sie hat fast keine Luft mehr bekommen. Es war so schrecklich, da man ihr nicht helfen konnte. Sie konnte kein Wasser mehr lassen und alles tat ihr weh. Einen Katheter konnte man wohl noch nicht legen.

Am Sonntag war es dann ganz schlimm, ich bin dann im Krankenhaus geblieben und nicht mehr von ihrer Seite gewichen. Das Krankenhaus war so nett und hat mir in ihr Einzelzimmer ein Bett mit reingestellt und so lagen wir dann Bett an Bett. Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugemacht und über sie gewacht. Es war so traurig, da sie vor Schmerzen gestöhnt hat und fast immer aus dem Bett gefallen ist.

Am Montag früh haben sie ihr dann endlich einen Katheter (unter Schmerzen) gelegt und sie neu umgebettet, sie hat vor Schmerzen geweint. Meine Mutter ist eine starke Frau gewesen und hat so schnell nicht geweint und sehr sehr viel in den letzten 7 Monaten über sich ergehen lassen. Ich bin fast verrückt geworden sie so leiden zu sehen, das war nicht mehr meine Mutter.

Am Montag Morgen hat man ihr dann Morphium gegegeben und sie hat die ganze Zeit geschlafen. Zwischendurch hat sie nochmal das Wort "Schäfchen" gesagt und dann habe ich sie gefragt wie die aussehen und sie hat gesagt "nur weisse, keine schwarzen" - wahrscheinlich hat sie schon den Himmel gesehen.

Sie hat so geschwitzt den ganzen Tag, der Schweiß lief ihr nur so runter. Ich habe ihr den Schweiß immer wieder abgestupft. Von Montag auf Dienstag habe ich auch im Krankenhaus geschlafen und ich hatte keine Ruhe.

Sie hat nur geschlafen und war nicht mehr ansprechbar. Ich lag neben ihr und hab kein Auge zugemacht.

Morgens lag sie nur und hat geschlafen. Der Mann ihrer Schwester war viel bei mir und er meinte, es könnte jetzt noch dauern bis sie einschläft. Aber ich hatte insgeheim kein gutes Gefühl. Bin dann aber nochmal 2 Std. aus dem Krankenhaus raus, um was zu erledigen. Um 16.00 Uhr bin ich dann wieder mit ihm im Krankenhaus gewesen und eine Freundin von ihr kam auch und hat nur geweint als sie sie gesehen hat.

Um 17.00 Uhr hat sie dann ein paar mal ganz tief durchgeatmet und um 17.50 Uhr hat sie dann ihren letzten Atemzug gemacht. Ich war bei ihr und habe ihre Hand bis zum Schluss gehalten. Ihre linke Hand war stundenlang eiskalt und dieser kalten Hand kam trotzdem der Schweiß.

Dann konnte ich es gar nicht glauben, dass das jetzt ihr letzter Atemzug war. Ich habe so fürchterlich geweint und gleichzeitig stand man unter Schock. Knapp 1 Stunde waren wir dann mit ihr noch alleine. Und bis heute kann ich es nicht glauben - der letzte Atemzug. Die Bilder sind täglich in meinem Kopf. Bilder der Vergangenheit und Bilder der letzten Tage und Wochen. Ich kann es bis heute nicht fassen.

Und dann kam die Organisation der Beerdigung. Man steht unter Schock und soll plötzlich Entscheidungen treffen und viel organisieren. Unglaublich. Aber meine Freunde waren für mich da, was ich über meine Familie nicht sagen kann. Aber dazu möchte ich später nochmal mehr schreiben.

Ich habe am 09.09.2003 meine nur 53-jährige Mutter verloren und nun mit 34 Jahren keine Eltern mehr. Ich habe sie sehr geliebt und werde sie immer lieben und wenn ich daran denke, dass sie jetzt in einem Sarg unter der Erde liegt, dann kann ich es immer noch nicht fassen. Der Umang mit dem Tod fällt mir schwer. Ich weiß nicht, wie ich es am besten verarbeiten soll.

Liebe Grüsse an EUCH
Petra


KREBS kann jeder bekommen und auch ohne Verschulden und es ist für mich die heimtückiste Krankheit überhaupt.

Meine Mutter hat den Kampf nach nur 7 Monaten verloren. Der Lungenfacharzt aus Braunschweig ist für mich untragbar, überhaupt sind manche Ärzte einfach zu unsensibel.

Und täglich frage ich mich "WARUM" - warum sie, warum so früh, warum stirbt ein Nichtraucher an Lungenkrebs und Rauchern passiert gar nichts ? warum so früh ? mit nur 53 ? sie war immer nur für mich und für andere da - sich selbst gegenüber sehr sparsam! WARUM ?????

01.10.2003, 14:13
Liebe Petra,
mein aufrichtiges Beileid zum Tod Deiner Mutter. Man kann es nicht fassen. Die Verarbeitung dauert. Mir hat geholfen, darüber zu sprechen, mich mit Krebs und Sterben auseinanderzusetzen. Dass Du geschrieben hast ist schon der richtige Schritt. Die Frage Warum habe ich mir auch oft gestellt. Da gibt es Alte und Kranke, die möchten sterben, aber die Jungen rafft es hinweg. Wir wissen nicht das warum, ich habe aber Antworten bekommen. Nicht sofort, aber in den Jahren habe ich erkannt, das alles Schicksal ist, und auch der Tod meines Vaters, den ich immer noch nicht verarbeitet habe, etwas in meinem Leben bewirkt hat.
Für Dich sind diese Antworten noch nicht zu erkennen. Es tut einfach nur unendlich weh. Aber lass diesen Schmerz zu. Sprich mit Freunden über Deine Gefühle. Sprechen hilft.
Ich wünsche Dir viel Kraft.
Brigitte

06.10.2003, 11:33
Jeden Tag, frage ich mich "WARUM" !

Warum meine Mutter, warum so früh - mit 53 Jahren das ist einfach zu früh. Warum Lungenkrebs, sie hat nie geraucht. Warum so ? Warum gerade jetzt ? Warum holt sich der liebe Gott eine Frau, die nur anderen Menschen geholfen hat ?

Warum holt er meine Mutter - wo ich doch nur eine Mutter habe ? Keine Geschwister, keine eigene Familie ?

Mit 34 Jahren fühle ich mich einfach zu jung, um die Mutter zu verlieren !!! WARUM ?????????????

Albträume habe ich seit dem TOD -> die Vergangenheit holt mich regelrecht ein. Ich träume ständig von meiner Mutter, das sie schwanger ist und ich bin dabei. Was hat das alles zu bedeuten ???

Liebe Grüsse an EUCH,
wer auch immer das liest...
Petra

07.10.2003, 21:49
Guten Abend zusammen,
mir geht es augenblicklich wirklich mehr als übel.
Vor 3 Jahren starb eine besonders gute Freundin an Bauchspeicheldrüsenkrebs, vor einem knappen halben Jahr meine beste Freundin an der gleichen Krankheit, ich habe sie gepflegt, bis zuletzt, bis es endlich vorbei war. Vor einigen Wochen bekam dann die nächste Freundin, knapp 75, und eigentlich immer fit gewesen, Husten, sie nahm ab, Diagnose: verhornende Plattenepithelkarzinome, jeweils ca. 5,5 cm Durchmesser, eines davon unmittelbar am linken Lungenhauptast, was ihr starke Luftnot bringt. Jetzt überlegen die Ärzte, ob sie ihr nicht einen "Stand" einsetzen sollen,also den Tumor damit für eine Weile umgehen können. Hat jemand damit schon irgendwelche Erfahrungen gemacht? Meiner Freundin hat man von Bestrahlung abgeraten, weil dann das gesunde Gewebe zu stark in Mitleidenschaft gezogen würde, Ob Chemo überhaupt hilft, weiß niemand so genau. Sie hat Herzprobleme und dazu noch Lungenfibrose.
Vor 10 Tagen ist dann noch mein Mann gestorben, und ich bin in einem so tiefen Loch, daß ich denke, dort überhaupt nicht mehr herauszukommen. Die Krankheit meiner Freundin nimmt mich jetzt sehr stark in Anspruch, so daß ich über meinen persönlichen Verlust gar nicht richtig nachdenken kann. Hat jemand eine Ahnung, was man für meine Freundin noch tun könnte??? Schon jetzt danke für Euer Interesse
Liebe Grüße Renate verein@vstev.de

08.10.2003, 07:51
Hallo Petra
Ich habe am 28.Sept. meinen Papa verloren.Er war erst 58Jahre alt.Ich Habe ein Buch gelesen ,welches ein biesschen hilft.Du musst einsehendas das Leben hier für unsere Elternteile nur mehr eine Qual gewessen wäre,so hart das auch klingt.Ich versuche mir vorzustellen,es geht ihm gut ,er ist im Himmelu.Schaut immer auf mich herunter. Meine grösste Angst war immer das es ihm nicht gut geht wo er jetzt ist u. das er mich vergisst.Es war schrecklich ,wir mussten betendas er sterben kann.Er hatte nur mehr 40Kilo,Als ich ihm beim Trinken half merkte ichdas sein Rücken sich wie ein Sack voller Nägel anfühlte,es machte Geräusche ,wie zb.eine Babyrassel.Ich finde wir sollten ins Forum für Hinterbliebene wechseln.Es ist gut mit Menschen zu sprechen,über das was wir in den letzten Monaten mitgemacht haben.Aber am besten ist, man spricht mit Menschen,die auch ihre Lieben an Krebs verloren haben,nichtbetroffene können sich so was nicht vorstellen.Das mit der SChwangeren mit dem Kind könnte bedeuden,das du Petra eine eigene Famielie gründen solltest.Ich glaube deine Mama sieht dich u.ist stolz auf Dich.
Alles Liebe
Gerlinde

22.11.2003, 23:53
Hallo,

ich bin jetzt das erstemal seit Wochen wieder hier im Forum. Meine Mutter hat am 09.09.2003 den Kampf gegen den Lungenkrebs verloren und bis heute kann ich es nicht fassen und begreifen. Morgen ist Totensonntag und seit der Beerdigung bin ich jedes Wochenende auf dem Friedhof. Die Tränen werden wahrscheinlich niemals trocknen.

Jeden Tag frage ich mich - WARUM? 53 Jahre ? Nein, Diagnose im März 03 und der Tod kam am 09.09.2003. Ich habe hier von Anfang an der Diagnose bis zum TOD meine Erfahrungen, Gefühle hier im Forum aufgeschrieben und es hat mir sehr geholfen. Ich möchte jetzt gern anderen helfen. Und mich weiterhin austauschen wie andere mit ihrer Trauer umgehen. Wenn ich die Zeilen der Angehörigen oder Betroffenen hier lese werde ich so unendlich traurig. Ich bete das man ein Medikament findet, was den Krebs besiegen kann. Es gibt so viele Dinge auf der Welt, aber warum nicht ein Medikament dagegen ???

Viel Kraft an EUCH alle.
Liebe Grüsse
Petra

PS: Es ist so schmerzhaft mitanzusehen wie man einen Menschen verliert. Ich war dabei wie meine Mutter gestorben ist. Es ist ein traumatisches Erlebnis und dann sage ich mir aber wieder, sie war nicht alleine - ich war bei ihr...

23.11.2003, 10:51
Lieber Bert meine Mutter ist am 09.09.03 eingeschlafen und bis heute kann ich es nicht begreifen. Mein Leben hat sich seit dem doch verändert.

Ich könnte jeden Tag weinen, bin völlig erschöpft vom vielen Weinen. Gleich fahre ich zum Friedhof und werde wieder WEINEN. Ich denke jeden Tag an sie und frage ich immer und immer wieder warum.

Sie ist an Lungenkrebs gestorben, die Diagnose war im März und im September ist sie gestorben. Es ist ein Schock. Meine Mutter war Altenpflegerin, hat sehr gesund gelebt und NICHT GERAUCHT! Unfassbar! Ich werde es nie begreifen und verstehen.

Wie war der Verlauf bei Deiner Mutter ?

HEUTE ist ein Gedenktag der TOTEN - sogenannter TOTENSONNTAG - aber für mich ist jeder Tag ein Gedenktag. EUCH ALLEN viel Kraft und jedem wünsche ich einen Partner/Menschen der EUCH mit Eurer Angst, Traurigkeit zur Seite steht, keiner soll alleine sein, ja auch das wünsche ich ALLEN MENSCHEN.

ALLES Liebe,
eine sehr traurige Petra, die so früh ihre Mutter (53) verloren hat... und nun ohne Eltern, Geschwister, Oma, Opa (alle verloren) da steht.
Petra

23.11.2003, 10:52
... wo kann hier noch hoffnung für lungenkrebs-patienten aufkeimen ?

Danke , danke , danke

15.12.2003, 21:57
Hallo an Euch,

meine Mutter (53) hat im Februar 2003 von der Diagnose Lungenkrebs erfahren und es war für mich als einzige Tochter ein SCHOCK, KREBS - die Diagnose ist schon schlimm genug, aber als ich mich dann auch noch mit der Diagnose des "Lungenkrebses" auseinander gesetzt habe, war es ein richtiger Schock. Meine Mutter hatte nie geraucht und lebte sehr gesund, ich habe das alles nicht verstanden.

Nun ist der LK ein sehr aggressiver Krebs und als ich mehr und mehr darüber gelesen habe, wurde mir immer klarer was das nun wirklich bedeutet.

Sofort wurden 3 Chemos eingeleitet, die aber leider nichts gebracht haben. Meine Mutter war sehr stark und hatte mehr Angst um ihre Haare als um den eigentlich Krebs. Es war so schrecklich, die Chemos waren so anstrengend und die vielen Nebenwirkungen. Dann hat man sie aufgegeben und wollte nach 3 Chemos nichts weiter machen, so sie ergebnislos waren und mehr geschadetet hätten, als gebracht hätten. Aber wir haben nicht aufgegeben und sie in ein anderes Krankenhaus in ihrer Heimatstadt verlegen lassen (alles auf Eigeninitiaive - der eigentlich Arzt hat nicht = gleich NULL für sie eingesetzt - ERSCHRECKEND). Dann erneute 8 Chemos, aber nicht ganz so aggressive und ihr ging es damit gut und zusehend besser.

Dann im August dieser heisse Sommer, die 8. Chemo schlug nicht wirklich an und sie bekam Fieber, das ging 5 Wochen lang nicht runter und sie wurde zunehmend schwächer. Die Schmerzen wurde stärken und die Schmerzmitteldosis stärker.

Am 7.9. ein Sonntag, sage sie zu mir (nachdem sie sich nicht mehr halten konnte und auch kein Wasser mehr lassen konnte) sie kann nicht mehr und ich wäre stark und würde das schon schaffen, ich habe geweint und gesagt, NEEEIIINNN Du darfst nicht aufgeben, Du mußt durchhalten und dann sagte sie, sie würde nur noch für mich ihrem Kind durchhalten.

Am 8.9. bekam sie Morphium und ich war die letzten 3 Tage Tag und Nacht bei ihr, habe mir ein Bett im Krankenhaus mit aufstellen lassen.

Am 09.09. um 17.50 Uhr ist sie dann eingeschlafen und ich habe gesehen wie sie ihren letzten Atemzug genommen hat. Es war so hart, zuzusehen wie die Mutter von einem geht.

Ich hoffe die Medikamente waren so, dass sie friedlich eingschlafen ist, aber zuzusehen sind Bilder - die täglich durch meinen Kopf jagen... die wird man nie vergessen.

HEUTE hat sie Geburtstag und wäre 54 Jahre alt geworden, mein Freund hat heute auch Geburtstag, aber Gefühle kann ich heute nicht zulassen, es ist als wenn ich in Trance wäre. Ganz merkwürdig. Es ist so traurig und es tut so weh, so früh und so schnell und grausam zuzusehen wie die Krankheit den Menschen einholt. Ich möchte so gern anderen helfen und Mut zureden, bitte nehmt Euch ZEIT für Eure Betroffenen, ich denke nicht alleine zu sein, hilft, das ist so mit das einzige womit wir helfen können. Und nicht nur von der Krankheit zu reden. Ich weiß das es schwer ist.. sehr sogar, und die Trauer nimmt einem auch keiner ab.

ALLEN die meine ZEILEN lesen, bitte ich EUCH nicht so viel zu streiten und jeden Tag zu genießen !

Ganz LG Petra

14.02.2004, 16:06
Hallo,

meine Mutter ist mit 53 Jahren an Lungenkrebs gestorben. Die Diganose wurde erst sehr spät erkannt. Sie war keine Raucherin, das erschwerte die Diganose.

Die Diagnose war im März 2003 und gestorben ist sie am 09.09.2003.

Ich habe täglich ihren Zustand verfolgt. Es war so schrecklich und grausam, da man so hilflos ist.

Noch heute habe ich Alpträume und das fast jeden 2 Tag. Ich kann das alles noch nicht begreifen. Weiß auch nicht so richtig wie man sich ablenken soll. Es ist wie ein schrecklicher Film.

Eines möchte ich Angehörigen von Krebs-Patienten sagen, seid einfach für EURE LIEBEN da und bitte bitte nehmt kein böses Wort was sie sagen ernst, sie haben panische Angst. Ich möchte am liebsten die Zeit zurückdrehen, aber das geht nicht...

Seit da für sie !

Ich wünsche Euch allen Gesundheit und Freude am Valentinstag. Sagt und zeigt Euren Lieben wie LIEB ihr sie habt.

Eine traurige Petra

20.02.2004, 07:53
Hallo,

würde gern andere treffen mit einem Plattenepithelcarcinom. Zwecks Unterstützung und Erfahrungsaustausch.

Ganz LG Petra

15.03.2004, 04:25
hallo Petra,
hab dein gesamtes forum gelesen und bin immernoch ganz benommen....es tut mir leid, dass du so schnell abschied nehmen mußtest von deiner mutter. mein vater hat seine diagnose auf ein plattenepithel im dezember bekommen, er macht jetzt auch chemo und auch bestrahlung. die erste chemo hat er gut vertragen, was mich hoffen läßt. heute geht es los mit bestrahlung und ab ende diesen monats kommt die nächste lage chemo dazu. bis auf eine art krabbelhusten hat er keine beschwerden und bis jetzt wurden auch keine metastasen gefunden - wollen wir hoffen, dass es so bleibt.
dass dich die ganze sache ziemlich aus der bahn geworfen hat kann ich gut verstehen, mir geht es nicht anders. bin nun mal ein absolutes papakind und hänge mit herz und seele an meinem vater. die ersten wochen bin ich wirklich die wände hochgegangen und hatte die schlimmsten visionen. zum glück war ich in dem moment weit weg von ihm, sodass ich diese unruhe und angst nicht auf ihn übertragen konnte. zur ersten chemo bin ich nach hause gefahren und habe vierzehn tage mit meinen eltern verbracht, in denen viel geredet wurde und zum glück ist mein vater eine robuste natur und geht mit seiner krankheit gut um.
er will nicht sterben und redet über die zukunft, was er gerne noch sehen möchte, aber auf der anderen seite sichert er meine mutter ab und arbeitet darauf hin, dass es ihr irgendwann gut geht, wenn er nicht mehr da sein sollte. Es ist alles sehr gemischt und eine emotionelle Achterbahnfahrt.
der behandelnde arzt meines vaters hat mir auch eine ziemlich harte prognose an den kopf geworfen, maximal zwei jahre, er vermutet eher eins, wenn nicht weniger. der tumor sitzt direkt auf der aorta, da kann natürlich eine menge passieren. mein vater ist auch erst 65 jahre alt, da fragt man sich natürlich nach der göttlichen gerechtigkeit. es wäre müßig jetzt nach warum oder wer ist schuld zu fragen, das hier und jetzt ist wichtiger. jeden tag einen schritt voran und nicht "jeden tag ein bißchen sterben". ich bin selbst pharmazeutisch-kaufmännische-assistentin und ich weiss was noch alles kommen kann, aber nicht muss. auf kleine wunder hoffen soll man immer und sich wieder freuen an kleinigkeiten. meine mutter hat mir einen vogel gezeigt als ich einmal im februar einen sonnenuntergang fotografiert und mich über die dollen farben gefreut habe. ich hab ihr dann gesagt, dass ich mich über so eine sache freuen kann, so wie ich mich über jeden tag freue, in dem es papa gut geht, er im garten sein kann und spazierengehen kann.
das ist ein plustag. minus wird noch häufig genug kommen....
krebs schockiert und ich bin entsetzt darüber wie viele bekannte und freunde erkranken und leider auch sterben. ich versuche mir immer zu sagen : ein lebenskreis öffnet sich und ein anderer schließt sich, der schluss ist immer anders, früh, zu früh oder spät nach einem erfülltem langem leben. ich habe mit 21 meinen verlobten verloren, er war erst 30 jahre alt, eine freundin ist mit 35 an leukämie gestorben, innerhalb eines halben jahres...auf der anderen Seite: meine mutter hatte vor sechs jahren einen bösartigen Tumor hinter dem rechtem ohr, der hatte schon in die Schildrüse gestreut. Sie ist geheilt worden und lebt wieder völlig normal. Meine Tante auch. Diagnose Hautkrebs und wurde geheilt.
So geht es halt hin und her. Auf der einen Seite Krankheit und Tod und auf der anderen Seite der Kampf und das Leben. Ich weiss, daß mein vater nicht achzig jahre alt werden wird und dass sein weg sicherlich nicht einfach werden wird, aber ich sauge jeden moment auf, jeden plustag für mein seelisches fotoalbum, dass ich nicht nur die schlimmen tage in erinnerung behalte. er will nicht, dass wir traurig sind und er will nicht, dass wir, seine familie, den faden verliert, wenn er irgendwann nicht mehr da sein sollte. "es geht vorran!!" wie er immer so schön sagt. für dich ist es sicherlich viel härter, weil deine mutter deine familie gewesen ist, ich habe schwestern und noch meine mutter, meine eigene kleine familie, tochter und mann. aber hätte deine mutter gewollt, dass du dich so in deiner trauer eingräbst? mein verstorbener verlobter hat immer zu mir gesagt: krümel, du bist ein sonnenkind, bleib auf der sonnenseite und sei glücklich. ich will dich nicht auf dem friedhof sehen.
klar geh ich an sein grab und jedesmal habe ich einen riesenkloss im hals, aber dann erzähle ich ihm, daß ich auf der sonnenseite stehe, eine familie habe und glücklich bin, so wie er es gewollt hat.
schatten kommen, aber es kommt auch immer wieder licht und wärme!!!
liebe grüsse
mitshi

Trude63
16.03.2004, 22:36
Liebe Petra,
mein Vater hatte auch ein Plattenepithel-ca., er ist am 19.2.04 verstorben, mit 63 Jahren, nach 2 Jahren Kampf.
Gruß Trude

30.03.2004, 23:51
Liebe Mitshi,

das tut mir total leid mit Deinem Vater. Er ist ja auch noch sehr jung.

Ja - mich hat das letztes Jahr im Januar so umgehauen, es war so unfassbar. Man hört das ja immer nur von anderen und plötzlich ist diese Krankheit so nah. Plötzlich hat der LIEBSTE Mensch auf Erden diese Krankheit. Meine Mutter hat vor der Diagnose gesagt - ich habe Krebs! Und dann war es wirklich so. 53 ist sie gerade geworden, nein - selbst jetzt ein halbes Jahr nach ihrem Tod - es ist UNFASSBAR.

Jeder Lungentumor verläuft ja anders, aber das schlimme für mich war die Statistik! Hab in der Statistik gesehen, dass es sich um Monate handeln kann und ich habe es einfach nicht glauben wollen, denn ich habe an die moderne Medizin geglaubt. An Chemotherapien und gute Medikamente. Aber gleichzeitig machte mir das Wort "Chemotherapie" auch große Angst. Was genau bedeutet das - wie sehr muss ein Patient darunter leiden!? Auch das ist bei jeden Patienten unterschiedlich, aber insgesamt haben alle die gleich Sympthome. Ständige Müdigkeit, Erschöpfung und Erbrechen. Es tut einem so leid das alles mit anzusehen und nicht wirklich helfen zu können.

Ich war auch fast jeden Tag nach der Arbeit bei meiner Mutter, aber sie wollte das nicht. Sie nervte das eher. Sie hatte Angst, das ich mich aufopfere und selbst keine Kraft mehr habe. Aber mir war es ein großes Bedürfnis bei ihr zu sein.

Das Dein Vater keine Metastasen hat ist ja schon mal gut. Meine Mutter hatte leider schon überall Metastasen.

Und die Hoffnung darf man nicht aufgeben, niemals denn die stirbt zuletzt.

Wo kommst Du her ? Aus welcher Stadt ?
Wie geht es Deinem Vater jetzt ?

Ich würde mich sehr freuen, wieder von Dir zu hören.

Ganz LG Grüße und viel Kraft
für Dich und Deine Familie
Petra

30.03.2004, 23:58
Liebe Trude,

herzliches Beileid zum Tode Deines Vaters, es tut mir sehr leid. Auch die 2 Jahre Kampf, waren sicher ganz schrecklich. Möchtest Du darüber reden ? Wann und wie wurde die Krankheit erkannt?

Wie alt bist Du, wo kommst Du her? Magst Du etwas reden? Ich würde mich sehr freuen.

Es ist eine schwere Zeit!

Bitte melde Dich...

Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt für Dich und Deine Familie !

Liebe Grüße
Petra

Trude63
01.04.2004, 07:51
Liebe Petra,
werde morgen mehr schreiben, diese Woche ist arbeitstechnisch einfach zu stressig. Heute nur soviel, bin 41 Jahre alt, komme aus Mecklenburg/Vorpommern, habe 2 Söhne (17 und 16 Jahre alt) und 2 Schwestern, einen Schwager und einen Neffen.
Liebe Grüße Trude.

Trude63
02.04.2004, 23:10
Liebe Petra,
aus morgen ist nun übermorgen geworden, aber gestern war ich erst kurz vor Mitternacht von der Arbeit zurück, da war ich nur fertig.
Die letzten 2 Jahre meines Vaters waren nicht schrecklich, sie waren die intensivsten und vielleicht auch schönsten seines/unseres Lebens.
Er hat Mitte Februar 2002 wegen Bauchschmerzen den Notarzt kommen lassen, ist in die Klinik gekommen mit Verdacht auf Herzinfarkt und auf dem Röntgenbild war zufällig auf der Lunge ein Schatten zu sehen, so unten an der Ecke des Bildes. Tja, bis zum endgültigen Befund wurde dieser Schatten von meiner Mutter als vergessener Tupfer der Bypassoperation vom September 2000 eingestuft. Man kann ja so herrlich verdrängen, solange nix endgültig klar ist. Ende Februar hieß es dann, Plattenepithel-Ca mit Metas in Leber und Bauchspeicheldrüse, noch ein halbes Jahr Leben. Diese Prognose hat mein Vater abgelehnt, das hat er auch dem Arzt gesagt. Von da an war nichts mehr wie vorher. Die ersten Wochen waren wir wohl alle sehr kopflos, warum sollte schließlich ausgerechnet mein Vater Lungenkrebs haben, wo er doch so gar keine Luftprobleme hat? Auch sonst keinerlei Beschwerden.
Dann ging es mit Chemo los, er hat alle relativ gut vertragen, lange seine Haare behalten. Zur Jugendweihe meines Sohnes durfte er aus dem Krankenhaus raus, trotz Lungenentzündung. Die Schwestern haben zu meiner Mutter gesagt, sie soll mal noch eine schöne Reise mit ihm machen. Daraus sind noch viele geworden. Im Oktober sind wir als "Großfamilie", alle Kinder und Enkel, zusammen mit unseren Eltern für ein verlängertes Wochenende an die Ostsee gefahren. Da hat mein Vater uns beim Tischtennisspielen noch alle unter die Platte gespielt.
Liebe Petra, soviel für heute. Wäre schön, wieder von Dir zu hören.
Liebe Grüße Trude

03.04.2004, 23:55
Liebe Trude,

wie geht es Dir heute ?

Ich kann bis heute nicht richtig schlafen.

Ich habe meine Mutter einschlafen sehen und nachts wache ich ganz oft auf und sehe und höre sie und sehe alles nocheinmal.

Es kommt mir so unwirklich vor und am liebsten würde ich das Rad zurückdrehen !

Gute Nacht,
melde Dich wieder, würde mich freuen,
LG Petra

PS: Hast Du Unterstützung von Deiner Familie ? Ich hoffe es sehr.

Trude63
05.04.2004, 23:10
Liebe Petra,
habe so meine Schwierigkeiten mit den richtigen Worten, oft fehlt mir jeder Antrieb überhaupt auch nur eine Zeile zu schreiben.
Schlafen kann ich richtig gut, bin allerdings auch meistens spät genug dran. Ist vielleicht eine unbewußte Schutzreaktion, so spät ins Bett zu gehen.
Mein Vater hat die letzten Wochen seine ganze Lebensqualität eingebüßt, konnte nicht mehr aus dem Bett raus, war so total kraftlos, um das als ewiger Sportler. Er hat alles mit Humor und Zuversicht genommen, nur eine Pause, es wird wieder besser. Es wurde nicht besser, er hatte keine Wahl. Von daher weiß ich, dass es ihm jetzt besser geht, dass es für ihn eine Erlösung war. Aber troztdem finde ich es furchtbar, dass er nicht mehr mit uns lachen kann, die Sonne ohne ihn scheint, er seinen geliebten Garten nicht mehr sieht.
Unsere Familie hat in den 2 Jahren eng zusammen gehalten und alle sind auch jetzt füreinander da. Je nachdem, wer gerade Hilfe benötigt. Meine Mutter leidet natürlich am meisten, darum richte ich meine Freizeit nach ihren Vorstellungen ein, wenn sie nicht allein sein mag. Meine Söhne sind ziemlich erwachsen geworden in den letzten 4 Monaten. Sie haben ja alles hautnah miterlebt und mussten sich auch mächtig einschränken. Die Trauerfeier war wohl das erste richtig schwere, einschneidende Erlebnis für sie. Davon möchten sie keine Bilder sehen, obwohl die Feier überhaupt nicht düster war.
Mir geht es ähnlich wie Dir, auch für mich ist es irgendwie unwirklich, dass mein Vater nicht mehr da sein soll. Wenn ich meine Mutter besuche, dann weiß ich, dass es Wirklichkeit ist, dann kommen mir auch jedesmal die Tränen.
Ich bemühe mich, nach vorn zu denken und mich nicht von der Trauer runterreißen zu lassen, das würde mein Vater auch nicht wollen. Er hat nie geklagt, hat selbst den Pampers noch etwas Positives abgewinnen können. Wie soll ich da jammern.
Liebe Petra, habe mir nochmal die letzte Seite durchgelesen. Die Frage nach dem "Warum" wird Dir niemand beantworten können, sie macht Dich nur fertig. Wenn Du down bist, denk Dir, Deine Mutter würde neben Dir sitzen, was würde sie Dir raten?
Ich habe hier im KK viele schöne Gedichte und Geschichten gefunden, die trösten können.
Bitte schreib wieder, liebe Grüße und eine gue Karwoche Trude.

14.04.2004, 19:30
Liebe Trude,

es ist immer noch wie ein grausamer Traum. Ich denke jeden Tag an meine Mutter, kein Tag vergeht, in dem sie nicht bei mir ist. In dem Träumen verfolgt sie mich.

Ich habe immer und immer wieder diesen Augenblick vor mir, als sie vor meinen Augen eingeschlafen ist, ich werde damit einfach nicht fertig.

Manchmal, gestern und heute bin auch ich total kraftlos und ich höre und sehe sie und ich möchte so gern noch mit ihr reden, aber es geht nicht mehr und das will nicht in meinen Kopf. Meine Familie ist ausgelöscht. Muss mir wohl selbst eine SUCHEN, aber nun ist es genau das GEGENTEIL was ich möchte ... es ist komisch, ich kann es nicht in Worte fassen.

ALLEN Betroffenen und Angehörigen wünsche ich aus meinem tiefen Inneren unendlich viel KRAFT !!!

ALLES LIEBE
Petra

Trude63
19.04.2004, 21:54
Liebe Petra,
bin momentan nicht so richtig gut drauf, um anderen gute Ratschläge zu geben.
Möchte Dich aber auch nicht einfach so hängen lassen.
Hast Du Geschwister, einen Mann/Freund, Kinder?
Um den Tod verstehen zu lernen, hat mir das Buch "Interviews mit Sterbenden" von Frau Kübler-Ross sehr geholfen.
Lass wieder von Dir hören
Trude

25.04.2004, 16:05
Liebe Trude,

ich bin derzeit auch ganz schlecht drauf. Das ist ja das schlimme, dass ich keinen wirklichen Tröster habe und alles alleine ausmachen muß.

Mein Vater lebt zwar noch, habe aber seit 33 Jahren keinen Kontakt mehr, möchte ich auch nicht.

Geschwister habe ich keine - also komplett keine Familie mehr. Meine Mutter hat noch 4 Geschwister, aber zu zu einer besteht näherer Kontakt, aber die hat selbst viel um die Ohren.

Von meinem Lebenspartner habe ich mich im Januar 2004 getrennt. Ja alles kommt zusammen. Weihnachten 2003 war das grausamste Weihnachten was ich jemals erlebt habe, ich hoffe das ich das nicht wiedererleben muss.

Ich (34) wünsche allen Menschen, die so schreckliches erlebt haben, das sie nicht alleine sind und jemanden haben, der sie tröstet, denn ich weiß wie es ist, wenn man plötzlich ganz alleine da steht und die geliebte Mutter (53) so früh von einem gegangen ist.

Trude, ich würde mich freuen wieder von Dir zu hören. Das Buch kaufe ich mir vielleicht.

Alles Liebe,
Petra

25.04.2004, 18:59
Hallo Petra,

mach das, kauf Dir das Buch. Mir hat es sehr geholfen. Mir geht es ähnlich wie Dir, Vater 1972 verstorben, Mutter an Krebs 1999 und Ehemann 2003 ebenfalls an Krebs gestorben. Also auch plötzlich ganz alleine. Freunde? wie schreibt man das?
Ich hab die Bücher von Kübler-Ross, und Moody, Meek etc. verschlungen und es geht mir tatsächlich viel besser.

Liebe Grüße
Sabine

Trude63
26.04.2004, 22:14
Liebe Petra,
ich wünschte, ich könnte Dir helfen. Aber am Ende wirst Du Dir Dein Leben selbst lebenswert gestalten müssen / wollen, aber auch dürfen.
Mach was daraus, dafür hat Dich Deine Mum groß gezogen, dass Du ein fröhlicher Mensch bist, der sich auf den nächsten Tag freut.
Ob das Glas halb leer oder halb voll ist, ist jeden Tag wieder Deine Entscheidung. Such Dir abends irgend eine schöne Kleinigkeit vom vergangenen Tag zum Einschlafgedanken.
Sabine scheint ähnlich allein dagestanden zu haben wie Du jetzt, auch da geht es wieder aufwärts. Vertraue auf Deine eigene Lebenskraft. Hier im KK habe ich mal gelesen: "Trauere nicht, weil es vorbei ist. Freu Dich, dass es gewesen ist" Oder so in der Art, da steckt viel Wahrheit drin, finde ich.
Bitte schreib wieder. Sollte Dir meine Schreiberei zu besserwisserisch sein, schreibs ruhig, dann komme ich Dir eben anders, von hinten durch die kalte Küche.;-)
Liebe Grüße, ich denke an Dich
Trude

Trude63
26.04.2004, 22:15
Liebe Sabine,
wie geht es Dir heute? Fühlst Du Dich immer noch allein? Wäre schön, mehr von Dir zu hören/lesen.
Liebe Grüße Trude.

27.04.2004, 19:34
Liebe Trude, liebe Petra,

nach nunmehr fast 9 Monaten, nachdem Robert gehen durfte, fühle ich mich nicht allein, ich bin einsam.
Als meine Mutter damals gestorben ist, dachte ich, es kann nicht mehr schlimmer werden, sie fehlte so.
Als klar war das Robert sterben muß (er wollte zu Hause sterben) wußte ich erst wie unersetzlich eine Mum ist. Die letzten Wochen war sehr schlimm. Als Robert dann auch noch gegangen war, wußte ich es geht doch noch schlimmer.
Eine Woche nach seinen Tod hatte ich Geburtstag,Hochzeitag, Weihnachten, Silvester, seinen Geburstag habe ich nur mit Alkohl und Tränen überstanden (sorry, soll nicht heißen das ich regelmäßig saufe).
Ich habe ich dann sehr intensiv mit dem Jenseits beschäftigt und viele div. Bücher regelrecht verschlungen. Seitdem geht es mir viel besser und ich bin nicht mehr so aggressiv wenn jemand sagt "sei froh jetzt hat er es hinter sich und keine Schmerzen mehr". Da kann ich sehr wütend werden, denn Robert wollte nicht sterben, selbst mit Pumpers hat er sich nicht beklagt, er hat gerne gelebt.
Heute bin ich immer noch einsam (keiner weis wohl wie man mit einer Witwe umgeht).
In zwei Wochen bekommt er seinen Grabstein und darauf freue ich mich, denn ich habe ihn entworfen und das Grab sieht dann nicht mehr so unordentlich aus. Ich gehe gern auf den Friedhof. (Nun fällt mir gerade nichts mehr ein.
Alles liebe Euch beiden Sabine

Liz und Willy
28.04.2004, 01:46
Liebe Sabine

Du musst dir keine Gedanken machen, dass jemand dass Gefühl du siehst nur am Trinken, in der Situation ist es ja logisch dass man etwas sucht, braucht und auch benutzt um dem Schmerz nur ein klein wenig weg zu kommen.

Sei fest umarmt, streichle Jacky und massiere (tat Domino sehr gut) seine arth. Stellen vonuns, gell.....

Liebste Grüsse deine Liz und Willy

Schön von dir auch im KK resp. Thread wieder zu lesen, oder haben wir was verpasst!!!!

29.04.2004, 17:59
Hallo liebe Liz und Willy,
nö ihr habt nichts verpaßt, ich habe einfach nur wenig positives zu berichten.

Würde mich sehr freuen wenn wir uns in Stuttgart treffen, ich such jetzt den Beitrag in dem das geplant wird.

Alles liebe und dolle Grüße an Euch beiden
Sabine