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statusquo
19.01.2008, 16:54
Mein Vater bekam die Diagnose bösartiger Speiseröhrenkrebs.Angefangen vor kurzer Zeit mit Schluckbeschwerden.
Nun diese Diagnose.
Nächste Woche muss er ein CT machen und eine Magenspiegelung mit Ultraschall.
Wir haben anschl.ein Gespräch mit den Ärzten was für eine Therapie und wie die Chancen stehen.
Weiss jemand,was für fragen man den Ärzten stellen kann um alle Infos zu bekommen.Möchte mich so gut wie möglich vorbereiten.

Hat jemand dasselbe erlebt oder kann mir helfen.wie die Therapie ist und ob Chancen bestehen.

Ich bedanke mich für jede noch so kleine Hilfe bzw.Info

ulla46
19.01.2008, 17:55
Hallo Statusquo,
es tut mir sehr leid, dass ihr auch mit dieser Krankheit konfrontriert seid. Wahrscheinlich stehst du unter Schock, das ist uns allen hier so gegangen.
Du findest hier Betroffene und Angehörige, die immer ein offenes Ohr für dich haben. Warte est einmal ab, wie genau die Diagnose deines Vaters ist und lass dir davon eine Kopie geben. Darauf wird dann stehen, in welchem Stadium sich der Krebs befindet, ob er gestreut hat (hoffentlich nicht!), wie aggressiv er ist, welche Zellart (Adeno-oder Plattenepithel) und welche Therapie geplant ist. Wichtig ist, dass du zur Besprechung etwas zum Aufschreiben mitnimmst und immer nachfragst, wenn was unklar ist.
WIchtig ist auch, dass dein Vater in einem KH behandelt wird, die bei SPK Routine hat (keine Scheu haben zufragen, wieviel Patienten sie im Jahr behandeln). Es gibt hier auch eine Krankhausliste von Betroffenen.
Wenn du dich im Netz informierst, wirst du wenig Hoffnungsvolles bzgl. der Prognosen lesen. Lass dich davon nicht irre machen. Jeder Patient ist ein Einzelfall und keine Statistik!
Ich wünsche deinem Vater, dir und der ganzen Familie viel Kraft für die nächste Zeit!
Ulla

jani1944
20.01.2008, 19:40
Hallo Statusquo,
ich kann Ulla nur zustimmen. Hier noch die Internetadresse und Telefonnummer der "Biologische Krebsabwehr " Info-Telefon: 06221-13802-0; www.biokrebs.de und des Krebsinformationsdienstes in Heidelberg: Tel.Nr.06221410121. Dort kannst Du auch Informationsmaterial anfordern sowie Adressen über Krankenhäuser ect.
Liebe Grüße
Jani

drzick
20.01.2008, 23:41
Hallo statusquo,
ich war vor über 5 Jahren das letzte Mal in diesem Forum. Damals war meine Mutter mit 58 Jahren an einem Ösophaguscarcinom erkrankt. Es war ein Schock. Aber es gibt eine Chance auf Heilung! Meine Mutter lebt, sie hat es überstanden. Nicht zu vergessen, daß sie immer eine Zeitbombe in sich trägt, aber die tragen wir zu einem bestimmten Prozentsatz alle in uns. Ihr Tumor war 26 cm groß, ein Plattenepithelcarcinom. Keine Lymphknoten, keine Metastasen. Ich habe damals alles organisiert und mich sehr intensiv mit den Ärzten auseinandergesetzt. Ganz entscheidend für das Überleben eines Patienten mit operabler Krebserkrankung ist die Auswahl des Chirurgen und der Klinik!!! Das ist das absolut wichtigste! Ich habe damals intensiv recherchiert. In Sachen Speiseröhre ist der europaweit absolute Spezialist Prof. Dr. Rüdiger Siewert. Er war Chef des Klinikums Rechts der Isar in München und ist nun meines Wissens in Heidelberg. Sein Team operierte in München bis zu 300 Speiseröhren jährlich. Meiner Mutter wurde die Speiseröhre komplett entfernt und der Magen hochgezogen. Das ist eine extrem schwierige Operation. Es setzt absolute Kompetenz des Chirurgen voraus. Leider ist eine Spezialisierung der Kliniken in Deutschland nicht sehr gut organisiert. Jede kleine Klinik versucht auf allen Gebieten Erfahrungen zu machen. Also mein Rat: Gründliche Recherche über den Operateur. Klare Aussagen von den Ärzten fordern. Wieviele Speiseröhren mit welcher Erfolgsquote. Ich wünsche Euch alles Gute.
Liebe Grüße
Kristiane

PrinzessinAqua
21.01.2008, 10:44
Liebe statusquo,
ich kann mich nur meinen Vorreden annehmen. Ich kann mir denken das es für alle ein riesen Schock ist, um so wichtiger das ihr zum gesprcäh was zum schreiben mit nimmt und das was sie euch Unterschreiben lassen, einfach um eine Kopie bitten das ihr das Zuhause nochmal in Ruhe durch lesen könnt.

Wenn es eine gute Klinik is liegen auch die Blauen Ratgeber rum, die habe ich damals auch alle Mitgenommen, wo mir wichtig erschienen sind. Ich habe mitgneommen Speisenröhrenkrebs, Strahlentherapie und den für Angehörige.
Wichtig ist auch du mußt keine Scheu haben von fragen, den sie müssen auch rede und Antwort stehen. Sowas ist besonders wichtig und ihr müßt euch auch von anfang an wohlfühlen.

Ichwünsche euch von herzen alles gute für die kommende Zeit.
Viele grüße
Manu

statusquo
23.01.2008, 15:22
Vielen Dank für Eure Antworten,Eure Anteilnahme sowie die Mutzusprechung.
Genau in solchen momenten ist das fast das wichtigste.Ich danke Euch wirklich herzlich.

Ich komme aus der Schweiz und hoffe, dass hier auch gute Ärzte vorhanden sind.

Heute findet nun das CT statt und am Freitag wissen wir dann 1. Wie es aussieht und 2.Wie das weitere Vorgehen ist.

Besten Dank nochmal für Eure Unterstützung.

PS: Falls jemand auch einen guten Arzt in der Schweiz kennt, bin ich sehr dankbar um jede Information.

Melli1972
29.01.2008, 11:56
Hallo,
es gibt bestimmt auch in der Schweiz gute Ärzte, die diese OP schon häufiger durchgeführt haben.
Mein Vater war letztes Jahr in einem Krankenhaus, was diese OP noch nicht häufig gemacht hat, ich wollte ihn überzeugen, nach Essen zu fahren und sich dort operieren zu lassen, da man dort ja sehr viel Erfahrung damit hat.
Doch er hatte so großes Vertrauen zu den Ärzten, fühlte sich sehr wohl dort und wollte dort bleiben. Heute sage ich mir, na gut für sich hat er die richtige Entscheidung getroffen, es drehte sich alles um ihn, alle Ärzte standen parat, jeder hat alles gegeben und sie haben ihn echt gut operiert.
Am Anfang habe ich alles aufgesaugt, was ich über diese Erkrankung herausfinden konnte, dabei hat mir dieses Forum auch sehr geholfen, an dieser Stelle, nochmals vielen Dank.
Ich fand es sehr wichtig alles zu verstehen, was auf meinen Vater zukommt, oder worüber die Ärzte mit uns redeten.
Sicherlich kam mit neuen Erkenntnissen auch mehr Angst, doch man hat verstanden was abgelaufen ist, das finde ich immer noch wichtig.
Ich konnte gezielter nachfragen oder wusste manchmal eben was als nächstes kommt.
Die OP meines Vaters ist nun ein Jahr her, das Jahr war hart, doch es geht ihm gut. Ich wünsche euch alles Gute und frage alles was dir auf dem Herzen liegt, mir hat es sehr geholfen.
LG Melli

irmgard05
31.01.2008, 18:57
Hallo Kristiane, ich freue mich zu lesen, dass es deiner Mutter nach fünf Jahren gut geht. Ich freue mich, dass du dies hier geschrieben hast und ich bin froh es gelesen zu haben, da es so "versteckt" eingestreut ist. Es ist eben leider so, man hört seltener von den Erfolgen und 5 Jahre ist schon eine ganz schöne Zeit! liebe Grüße Irmgard

rike48
01.02.2008, 11:53
Hallo Statusquo,
hoffentlich gab es bei der Besprechung des CT Klarheit und eine Besprechung, wie es nun weitergehen kann.
Bei meinem Vater ist die Diagnose nun ein gutes Jahr her und das ist immer ein Schock, dass ein lieber Mensch von so einer Krankheit betroffen ist. Die Hoffnung auf eine OP konnte durch eine Verwachsung mit der Aorta nicht in Erfüllung gehen.
In dem Jahr hat die Krankheit viele Kräfte gekostet und viel Leiden verursacht, aber letztlich zählt jetzt jeder Tag, manche sind grau und traurig, mit Schmerzen oder geschwächt im Bett, manche sind schöner, aber jeder zählt.
Ich ärgere mich wenn Leute nach der Altersfrage denken es ist nicht so schlimm, auch ein älterer Mensch hängt am Leben, auch wenn er der Krankheit vielleicht weniger Kräfte entgegenzusetzen hat wie ein jüngerer.
Wichtig ist jetzt das Füreinander da sein, sich Zeit nehmen, Zeit geben und auch traurig sein dürfen. Darüber nicht vergessen, dem Kranken, aber auch sich selbst schöne Ereignisse verschaffen, sich bewusst etwas Gutes gönnen und auch kleine Dinge genießen.

Ich wünsche viel Kraft

Rike

renato
18.02.2008, 13:28
Sali Du
Ich bin im UNI-Spital Zürich operiert worden von einem sehr erfahrenen Prof.
Ist fast ein Jahr zurück.Es war eine grosse OP (Chemo, Bestrallung, Magenhochzug). Empfelenswert!!!
Mir gehts immer besser.
Viel Glück