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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rippenfellkrebs/Mesotheliom: Exakte Erfahrungsberichte Anfang/Verlauf von Schmerzen


vissi
15.03.2008, 09:07
Da die Diagnose von Rippenfellkrebs/Mesotheliom relativ schwer ist und in den Anfangsstadien trotz dauerhafter Beschwerden (Schmerzen) sehr oft lange falsch diagnostiziert wird (sogar eine CT in ca. 20% der Fälle keinen Befund ergibt),

möchte ich euch bitten hier genau/exakt eure ersten Symptome/Beschwerden/Schmerzen mit Angabe von genauen Zeiträumen und Arztbesuchen und deren Untersuchungsmethoden/-ergebnisse(n) (Bluttest(Werte)/Röntgen/CT/MRT), Verschlimmerung der Symptome bis hin zur eigentlichen Diagnose Rippenfellkrebs/Mesotheliom zu beschreiben.

Wichtig wäre auch wo genau wie welche Schmerzen oder sonstige Beschwerden auftraten (Sonstige Beschwerden z.B. geschwollene oder schmerzende Lymphknoten).

Dieser Thread soll gleichermaßen Patienten mit ähnlichen Beschwerden (dass sich diese nicht unnötig sorgen oder aber energischer sind) und auch Ärzte (mit weniger Erfahrung mit diesem Krankheitsbild) helfen.

Danke im Voraus.




Da solche Threads mit der Zeit sehr voll und unübersichtlich werden, versuche ich nachfolgend die wichtigen Aussagen aufzulisten:

#2 (Lisl): Mein Vater hatte und hat zu keinem Zeitpunkt Schmerzen. Das erste Symptom war, dass sich seine Atmung sich verändert hatte. Sie wurde komisch flach, als wenn er greade gerannt wäre.
Der Arzt stellte einen Pleura-Erguss fest. Es befand sich also Wasser im Pleura-Spalt.

Lisl
15.03.2008, 10:23
Hallo!

Bei meinem Vater wurde gestern malignes epitheloides Mesotheliom diagnostiziert, also Weichteil-Krebs im Rippenfell.

Zum Verlauf bis wir das entgültige Ergebnis hatten, hat es ca. 5-6 Wochen gedauert, einfach, weil es so schwer ist diesen Krebs zu erkennen.

Mein Vater hatte und hat zu keinem Zeitpunkt Schmerzen. Das erste Symptom war, dass sich seine Atmung sich verändert hatte. Sie wurde komisch flach, als wenn er greade gerannt wäre.
Der Arzt stellte einen Pleura-Erguss fest. Es befand sich also Wasser im Pleura-Spalt.

Die Untersuchung des Wassers ergab zunächst, dass sich bösartige Zellen dort befanden. 3 Tage später aber erklärte uns der Arzt aber, er hätte sich getäuscht und hat Antibiotika und Cortison gegen die Entzündung gegeben. Allerdings bessert sich der Zustand auch nach ein paar Tagen nicht.

Mein Vater bekam daraufhin eine Drenage gelegt, also einen Schlauch in diesen Pleura-Spalt, der das Wasser regelmäßig mit Unterdruck abpumpt.

Weiterhin wurde er ein paar Wochen darauf operiert und zwar in Hildesheim, wo sich Spezialisten befinden. Sie erkannten erst während dieser OP, dass es sich doch um Krebs handelt und entfernten alles davon sichtbare sofort.

Leider sagte man mir, dass man diese Art von Krebs nicht operieren kann. Aber es gibt seit ca. erst 5 Jahren eine Chemotherapie, die anschlägt und der Arzt berichtete von einem Patienten, der jetzt seit 5 Jahren damit lebt.

Die Diagnose kam überraschend, denn weder im CT, noch in einer weiteren Probe aus dem Wasser, noch im Gewebe der Bronchien, noch durch einen Tumormarker konnte der Krebs diagnostiziert werden. Zwei Pathologen sagten, die Zellen seien zwar verändert, aber er hätte keinen Krebs.

Wir wägten uns in Sicherheit, bis zu dieser OP.

Die Ärzte fragen immer wieder, ob er mal mit Aspest in Kontakt war, aber wir können uns nur an einen Fall erinnern, bei einer Renovierung. Der Kontakt war auch nur sehr kurzzeitig. Er hat mit dem Aspest auch nicht gearbeitet oder so, es wurde einfach nur während der Sanierung eines älteren Hochhauses, in dem wir damals lebten, entfernt. Wenn er den Krebs daher hat, dann sind vielleicht auch andere Bewohner dieses Hauses betroffen ohne es zu wissen. Denn der Krebs tritt wohl meißt erst im sechsten Lebensjahrzehnt auf.

Ich hoffe natürlich nicht, dass das so ist. Vielleicht kann er sich auch einfach nicht mehr an eine andere Situation erinnern. Wir versuchen, das jetzt raus zu bekommen.

Ich wäre sehr dankbar über Erfahrungen von anderen, vor allem in Bezug auf die Behandlung und den Verlauf, vllt wo behandelt wurde und wie und was geholfen hat!

Liebe Grüße

shalom
16.03.2008, 10:15
Hallo Lisl,

Du hast einen neuen Thread aufgemacht, obwohl der Schwerpunkt der Fragen und Antworten eigentlich im großen Rippenfell-Forum liegt. Es ist eigentlich nur eine Bitte an Dich: Schau Dich bzgl. Fragen / Antworten und Erfahrungen einfach mal vor allem dort um.

Einer meiner letzten Beiträge dort (neben einigen anderen früheren Beiträgen) war
http://www.krebs-kompass.org/forum/showpost.php?p=478700&postcount=4

Ich wünsche Euch, dass Ihr auch bei sehr schwieriger Ausgangslage Kraft und Mut behaltet, sinnvolle Wege der Begleitung dieser heimtückischen Krankheit zu finden.

Mit "sinnvollen" Wegen meine ich, sich

- gut zu informieren (evtl. auch eine zweite medizinische Meinung einzuholen)
- die Handlungsfreiheit (-hoheit) über medizinische Eingriffe zu erhalten (d.h. der Patient entscheidet)
- seelisch auf schwierige Zeiten (ggf. auch auf Abschied) vorzubereiten
- den Problemen zu stellen und ihnen nicht auszuweichen
- gemeinsam füreinander viel Zeit zu nehmen

Mit lieben Grüßen
Shalom