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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie gut ist eure Zusammenarbeit mit den Ärzten?


Biggy44
25.04.2003, 09:37
Hallo,
ich würde gern mal wissen, ob hier alle gute Ärzte haben, die sich kümmern, mit denen eine gute Zusammenarbeit besteht?
Hier bei uns geing und geht doch nichts.
Überall wird doch bei BSD Krebs die Therapie mit Gemzar vorgeschlagen, wenn auch sonst nichts mehr geht , und mit Mistelkonzentrat. Auch Dr. Singer aus Heidelberg schlug es vor.
Das helixor haben wir jetzt durchgeboxt. Seit heute hat meine mutter Fieber und das KH in Dresden hat alles an unseren Hausarzt abgegeben, dieser aber kennt sich damit überhaupt nicht aus, lehnt es ab und war erst nach langer Diskussion bereit, den Arzt in Dresden wenigstens anzurufen. und das, obwohl dieser darauf wartet.
Über eine Chemo brauche ich also mit dem Hausarzt auch nicht mehr reden. Nur, wer kann das verordnen? An wen soll man sich wenden? Es lief doch schon alles schief, was schief laufen kann.
Hier im KH hat man nicht einmal die Befunde von Dresden angesehen, hat man uns verwehrt, alles an die Uni Klinik weiterzuleiten... in Dresden das KH hat abgewartet, nur noch ein Mal Ultraschall gemacht nach Wochen, und als man sah, jetzt ist alles zu spät, hat man uns nicht einmal Vorschläge unterbreitet, was man noch tun kann, um der Mutti die letzte Zeit zu erleichtern.
Man hat sie zum Sterben nach Hause geschickt und gesagt, sie braucht keine Vitamine, keinen Tropf, nichts mehr... Dabei begann sie wieder mit dem Essen zu Hause und war, wenn sie schmerzfrei war, relativ gut drauf...
Es ist zum verrückt werden, aber ich frage mich, ob es hier keinen Arzt gibt in der Nähe, der sich auch für alte sterbenskranke Menschen einsetzt...

Biggy44
29.04.2003, 13:24
Hallo,
es ist und war nicht mein Ansinnen, andere hier zu verunsichern, oder generell Ärzte mies zu machen.
Mir ging es lediglich darum mich zu erkundigen, ob es noch anderen so geht oder ging wie uns.
Da hier die meisten andere Erfahrungen gemacht haben und genügend Tipps bekamen und auch an mich weitergaben, habe ich zudem versucht zu erklären, dass das nicht so einfach für uns umzusetzen ist.
Schön, wenn ihr und eure Angehörigen beraten werdet, es gibt auch sehr engagierte Ärzte.

05.05.2003, 14:53
Hallo!
mein Vater ist bereits vor 9 Monaten an BSDK gestorben, nachdem er 11 Monate tapfer gekämpft hat!
Ich muß Dir sagen, daß ich auch mehr von den Ärzten und Krankenhäusern erwartet habe, für die war klar, daß er keine Chancen mehr hatte, also wieso irgendwelche Mühe machen.
Am schlimmsten fand ich, daß sie dies haben auch rüberkommen lassen und es nicht verheimlicht. Mein Vater hatte Chemo bekommen, war so tapfer, hatte so gekämpft und wollte es schaffen.
Als er mal wieder zur Chamo ging, hat ihn die Ärztin gefragt, wie es ihm geht.
Er sagte: sehr gut.
Sie hat so hinterhältig gegrinst, nach dem Motto, mal sehen wie lange noch!
Sie hat meinen Vater damit so runtergerissen, das ganze Vertrauen und die Zuversicht war weg, er kam heim und hat geweint.
Auch bei der Diagnoseübermittlung hat ihm eine andere Ärztin gesagt, daß er keinen Kredit mehr aufnehmen soll, den kann er nicht mehr abbezahlen.
Kann man so kalt sein, so herzlos?

Was die medizinische Versorgung anbelangt, so hatte mein Vater zu fordern angefangen, ich habe viel Infos aus dem Internet erfahren (auch Dank dieses Forums), damit ist er dann zum Hausarzt, manchens hat er bekommen, manches nicht.
Zusätzlich ging er noch zu einem Privatarzt, das war natürlich sehr zufriedenstellend, ist aber klar, bei dem was die kassieren.

Aber allgemein bin ich auch sehr, sehr enttäuscht!
Seine letzten Tage verbrachte meine Vater in einem Krankenhaus in Slowenien (seiner Heimat) und dort war das Verhalten so, wie man es sich wünscht.
Dem Personal war klar, daß es bald zu Ende geht (uns leider nicht), die Schwestern und die Ärtzte haben alles unternommen um ihm die letzten Tage so erträglich wie möglich zu machen, hier wurden auch die Angehörigen einbezogen, Freundlichkeit, Wärme und natürlich die medizinische Versorgung waren perkeft.
Hier kann sich Deutschland eine große Scheibe abschneiden!

Gibt es nicht noch ein anderers Krankenhaus in Eurer Nähe, welches Ihr auch noch kontaktieren könntet? Mein Vater hat auch nach einer Weile gewechselt, weil er halt total unzufrieden war.
Einen anderen Arzt im Ort, der etwas mehr Mitgefühl hat?

Tut mir leid, daß Ihr keine angemessene Hilfe bekommt.

Liebe Grüße und viel Kraft
Karin

Biggy44
05.05.2003, 18:08
Halo Karin,

schön, dass doch noch jemand hier darauf geantwortet hat.
Es mag sein, dass mein Posting bei manchen so angekommen ist, dass ich gegen Ärzte aufwiegeln möchte oder einfach etwas aufmischen möchte, Unruhe ins Forum bringen... Aber ich habe mich ehrlich nur deshalb mit diesem Thema an alle gewandt, weil ich schon ziemlich verzweifelt bin und auch wütend. Ich habe mir alles, aber auch alles aus dem Internet entnommen, viele Hinweise und Tipps bekommen, auch von Ärzten. Dass diese nicht oder kaum in die Tat umgesetzt werden konnten und können, ist einfach eine Tatsache. Und diese Tatsache muss einfach mal angesprochen werden.
Nein, es sieht bescheiden aus mit den Ärzten hier. Z.B. habe ich heute den Mann eienr ehemaligen Arbeitskollegin angerufen (Arzt f. Innere) in der Hoffnung, er köntne das Mistelpräparat verschreiben, da er mir schon eher mal sagte, er kennt es auch. Leider war auch er sehr zurückhaltend, was ich schon irgendwie verstehe. (s.a. Posting Rechtliches...) Allerdings verstehen es die Mitarbeiter der AOK auch nicht, denn sie sagten mir, auch wenn er ein Privatrezept ausstellt, kostet es den Arzt etwas und für Krebspatienten kann das Budget erhöht werden. Momentan mussten wir eh mit Mistel pausieren, wegen Quaddeln, und sollen lt. Firma mit Christrose weiter machen... Die Therpaieärzte dort sind ja so nett und beraten toll!"
Meine Mutter wid auch nicht zu überzeugen sein, den Arzt zu wechseln. Wir haben hier leider keinen Onkologen in der Nähe und alle Krankenhäuser sind erstens zu weit weg und zweitens bekommt meine Mutti keiner mehr in eins...
Aber ich kämpfe mich schon durch, es kostet nur Nerven und davon habe ich im Moment eh nur dünne Fäden... Vitamine habe ich von mir aus gekauft bzw. mir einen Tipp von einem Arzt aus Heidelberg geben lassen.
Der Arzt in Dresden, der meiner Mutti den Stent gelegt hat, das war sehr schwierig und alle Achtung, dass er das 3x versucht hat bis es klappte!, hat sie halt einfach nach Hause geschickt und zu uns gesagt: Nehmen Sie ihre Mu´tter schnell nach Hause, es geht nur noch ganz kurze Zeit. Wir können nichts machen, wenn sie nicht mehr isst, dann lassen sie sie.. Zu Hause können Sie ohnehin nichts tun...
Schond as fand ich klasse, da meine Mutter im KH immer Tropf bekam. Ein wenig isst sie nämlich wieder, seit sie zu Hause ist und bis auf die Schmerzen geht es ihr nicht schlechter als vor 14 Tagen im KH.
Es ist schlimm, wenn der Hausarzt seinen langjährigen Patienten sogar einfach ad acta legt, auch wenn er noch etwas tun kann, und wenn es nur ein Versuch ist, oder wenigstens eine Beratung....

Oh ja, Kraft werde ich und mein Vater noch brauchen... Danke.
Biggy

06.05.2003, 14:29
Hallo Biggy,

hier ein Auszug bzgl. der Misteltherapie, beachte den folgenden Satz und konfrontier damit Euren Arzt:

Sind die Arzneimittelbudgets ausgeschöpft, ändert dies nichts am Anspruch des Patienten.


Versicherte in den gesetzlichen Krankenkassen haben im
Allgemeinen weniger häufig Probleme bei der Kostenübernahme
einer Misteltherapie. Auch nach Inkrafttreten des
Gesundheitsstrukturgesetzes vom 1.1.1993 werden die Kosten
für eine Misteltherapie regelmäßig übernommen, wenn es vom
Kassenarzt auf Kassenrezept verschrieben wird. Nach
Inkrafttreten des Gesundheitsstrukturgesetzes wird im
Allgemeinen eine Kostenerstattung von Privatrezepten durch die
Krankenkasse nicht mehr vorgenommen. Die aus der
anthroposophischen Medizin entwickelten Präparate zählen zu
der Gruppe der "besonderen Therapierichtungen". Damit besteht
ein grundsätzlicher gesetzlicher Anspruch auf Kostenübernahme
durch die Krankenkasse. Auch die Neufassung der
Arzneimittelrichtlinien vom 8.1.1999 erlaubt eine Verordnung
bei Krebspatienten ohne Einschränkung, da die Mistelpräparate
zur Gruppe der "Zytostatika und Metastasenhemmer" und nicht
zur Gruppe "Umstimmungsmittel und Immunstimulantien" zählen,
die laut Arzneimittelrichtlinien nicht oder nur eingeschränkt
verordnet werden dürfen. Spezielle Anträge bei der
Krankenkasse sind nicht notwendig, im Gegenteil, sie erwecken
den falschen Eindruck, als wären Mistelpräparate ein nicht
kassenübliches Medikament. Sind die Arzneimittelbudgets
ausgeschöpft, ändert dies nichts am Anspruch des Patienten.
Der Vertragsarzt muß auch dann ein Kassenrezept ausstellen.

Wie sieht es eigentlich mit Schmerzmittel aus? Bekommt Deine Mutter überhaupt irgendwelche Medikamente?
Mein Vater hatte die letzten Wochen, als die Schmerzen nicht mehr erträglich waren, Morhiumpflaster bekommen.
Außerdem hatte er die komplette Zeit extreme Beschwerden mit der Verdauung/Blähungen, hier hat er auch immer Mittel bekommen, die wenigstens etwas geholfen haben.

Es kann doch nicht sein, daß man helfende Mittel einfach verweigert bekommt, ich versteh das echt nicht!
Aber Du (wenn deine Mutter es nicht mehr kann), musst da hart bleiben und so lange fordern, bis Du es bekommst.
Es ist doch so, daß vioele Patienten nach einem "NEIN" sich nicht mehr trauen weiter zu fragen, laß Du Dich nicht einschüchtern!

Liebe Grüße und alles Gute
Karin

06.05.2003, 23:20
Hallo Karin!
Meine Mutter bekommt ansonsten alle Medikamente, die sie braucht. Klar, da kann der Arzt ja schlecht nein sagen....
Sie bekommt schon seit Wochen Schmerzpflaster, nimmt zusätzlich aber Schmerztropfen und manchmal gegen Morgen noch ein Schmerzzäpfchen.
Ich habe ihr vorige Woche zu dem 100ug Pflaster noch ein 25er geklebt, aber es hat eigenartiger Weise nichts gebracht. Trotzdem brauchte sie die gleiche Menge Schmerztropfen und ein Zäpfchen.
Ich kann mir auch nicht so recht vorstellen, dass dieses zusätzliche Pflaster gar nichts gebracht hat.
Meine Mutter meint auch, die Tropfen, oder ohne diese, hilft alles nichts so recht. Die sind besser, auch das Zäpfchen, von dem sie wenigstens Stuhlgang bekommt...
Na ja, irgendwie scheint das doch auch psychisch zu sein, denn das kann aus medizinischer Sicht irgendwie nicht sein. Die Pflaster sind doch stärker und vor allem von einem auf den anderen Tag hilft nichtmal eine zusätzliche Dosierung davon?
Blöd ist seit ein paar Tagen, ob durch die Wärme jetzt oder das Schwitzen überhaupt oder aber die Salbe gegen die Quaddeln auf dem Rücken, da lösen sich die Durogesic Pflaster teilweise. Dadurch kommt die Wirksubstanz aber nicht in genügender Dosierung auf die Haut. Vielleicht wirkt es dehalb nicht so richtig.
Da sie so abgenommen hat und dei Haut faltig ist, kann ich das Pflaster fast nur auf den Rücken kleben.

Momentan pausieren wir ja mit Mistel, um dann mit Christrose gegen die Allergie und zum Immunaufbau weiterzumachen. Die Therapieärztin der Firma hat das so für sinnvoll gehalten. Nun weiß ich noch nicht, ob dieser andere mir bekannte Arzt später das Mistelpräparat weiterverordnet. Er hat auch Bedenken wegen seines Budgets, meine Mutter ist nicht seine Patientin, er kennt sie nichtmal (Arzt wechseln ist jetzt auch Mist und würde sie nicht wollen) und, er denkt, er bekommt Ärger, wenn er verordnet, obwohl der Hausarzt meine Mutter behandelt.
Ich habe heute mit dem Hausarzt gesprochen und er sagte, er hätte sein Budget schon lange überzogen, er sieht keinen Sinn darin, er kennt keinen, der Mistel spritzt oder gespritzt bekommt, es gäbe keine Studie, die eine Wirksamkeit belegt, er hat mit der Therapie nicht angefangen, sie nicht empfohlen und deshalb schreibt er das nicht auf.
Auf meine Hinweise, dass die Krankenkassen sich wundern, dass wir das bezahlen sollen, dass ich Leute kenne, die bekommen das bezahlt, dass woanders die Ärzte derartige Therapien von scih aus vorschlagen, dass wir uns hier als Laien um alles gekümmert haben, dass das Budget nicht belastet wird, wenn es Krebskranke betrifft, dass das Argument Geld und nicht von diesem Mittel überzeugt sein, lt. Krankenkasse!!! KEIN Argument ist, das Mittel nicht zu verschreiben... hat ihn nicht beeindruckt.
Er sagte darauf, dass es das Recht des Arztes ist zu entscheiden, welche Therapien durchgeführt werden und er bewillist. Und eine Sonderverordnung würde er nicht schreiben, weil er keinen Sinn im Einsatz von Mistel sieht. Außerdem würden die Krankenkassen mal so und mal so reden, und die Firma würde natürlich versuchen, es ´den Ärzten anzubieten und auch als Einzige bewiesen, dass es eine Wirkung hat.
Das alles überzeugt ihn nicht.
Auf meine Bemerkung, wir sind enttäuscht von ihm als jahrelanger Hausarzt und es ist das Letzte, was er meiner Mutti Gutes tun kann, versuchen müssten wir es doch wenigstens, ob es was bringt,
sonst müssten wir uns eben einen anderen Arzt suchen,der es verschreibt, sagte er: Dann tun Sie das...

Tja, was will man da machen? Er ist stur und alles andere ist ihm egal.
So sieht es aus...

Tschüs
Biggy

07.05.2003, 00:30
Hallo, all Ihr Traurigen,

als ich meiner Mutter sagte, sie muß den Hausarzt mal nach Mistelpräparaten fragen, hat sie das getan (die Fachärzte haben sowieso nur gelacht). Die Antwort des Hausarztes im Beisein meines kranken Vaters war: "Wenn Sie das wünschen, können Sie das bekommen. Sie haben wohl Kinder, die im Internet klicken. Helfen wird das auch nicht. Machen Sie sich noch schnell ein paar schöne Wochen; verreisen Sie."

Mein armer Papa hat gar nichts gesagt. Meine Mutter hat den Arzt darauf hingewiesen, daß es mit dem Verreisen und den paar schönen Wochen auch nicht gerade einfach sei, wg. den Nebenwirkungen der Therapie, den Schmerzen usw. Der Hausarzt verwies dann darauf, daß man sich ja auch bei einem Stadtbummel entspannen könne und nicht immer Weltreisen machen müsse.

Als ich das alles gehört habe, war ich so sauer auf diesen Arzt. Ich habe ihn gehaßt. Mein lieber Vater hat mich noch zurecht gewiesen, als ich mich über den Mann aufregte: "Was will der denn machen?"

Seit ein paar Tagen weiß ich, daß besagter Arzt einen Nervenzusammenbruch hatte und nie wieder praktizieren wird.

Wer weiß schon, wie es in einem anderen Menschen aussieht - auch in einem Arzt? Wenn ich mich in die Situation eines Arztes hineinversetze, der bei Dutzenden, vielleicht Hunderten seiner Patienten Schlimmes weiß und sich von den anderen, die nur eine Erkältung haben, vielleicht anpöbeln lassen muß (habe ich selbst erlebt), hätte ich auch eine Krise.

Habe ich sogar so schon - ohne Arzt zu sein oder einen näher zu kennen.

Ich will hier keine Lanze für Ärzte brechen. Ich denke nur, daß es in jedem Beruf gute und schlechte Leute gibt. Und daß manch einer, der es eigentlich gut meint, zu einem schlechten Arzt wird, weil er den Druck nicht mehr aushält.

Die Sache mit dem Budget ist eines der Grundprobleme. Daran sind aber nicht unbedingt die Ärzte schuld. Sondern dieser Selbstbedienungsladen der Politik. Aber auch das war schon zu allen Zeiten so.

Liebe Biggy, ich kann Dir nur empfehlen, daß Du die Ärzte in Deiner Umgebung abtelefonierst, wenn Du ein Mittel wünschst, bei dem der Hausarzt "stur" bleibt. Unser entnervter Arzt hätte es verschrieben, auch wenn er selbst es als wirkungslos abgelehnt hat und dumme Sätze gesagt hat.

Im Übrigen bist Du mir um einiges voraus. Du sprichst bei allem Schmerz von dem Letzten, "was er meiner Mutti Gutes tun kann". Ich konnte mich bis zum Schluß und eigentlich auch jetzt noch nicht mit dieser Endgültigkeit im Entferntesten arrangieren.

Ich wünsche Dir alle Wunder.

Gruß
Gudrun

Biggy44
07.05.2003, 11:46
Hallo Gudrun,

das stimmt schon, die Ärzte sind überbelastet, die meisten jedenfalls, und ihnen sind mitunter die Hände gebunden wegen des Budgets.
So sehe ich das aber hier nicht. Denn dieser Arzt hat uns bisher weder Hinweise gegeben,noch irgenwie Ratschläge. Er ist sogar sauer wenn er sich mit den Ärzten des KH in Verbindung setzen soll, obwohl diese es erwarten, falls es Fragen gibt. Das haben wir also getan als medizinische Laien und Angehörige! Selbst über die Dosierungen haben wir uns mit den Ärzten absprechen müssen, anstatt von Arzt zu Arzt.
Und, er lehnt es aus "persönlicher" Überzeugung ab,. Mistel zu verschreiben.
Er kennt sich damit nicht aus, ohnehin nicht mit Krebsmedikamentation. Sinngemäß sagte er uns, dass meienr Mutter sowieso nichts mehr hilft und dafür noch Geld ausgeben und vielleicht noch einen Antrag schreiben, als Erläuterung...das sieht er nicht ein.
Nicht, dass er mich nicht ernst nimmt. Ja reden kann man wunderbar mit ihm, flachsen... aber etwas für ihn Außergewöhnliches tun, das will er einfach nicht.
Die Krankenkasse wundert sich, sagte uns, es wären alles keine Argumente, die er da anbringt, weil er dieses Mittel ohne Probleme verschreiben darf und es nicht ins Budget fällt...

Nun ja... ich kann mich nicht so einfach mit der Tatsache, dass meine Mutti bald geht, arrangieren.
Das eine ist die Theorie, der Verstand, das Wissen, es ist so, es kommt so, ich sehe es ja, weiß es lange genug, habe es schon lange vorher geahnt. Das andere ist die Praxis, wenn es so weit ist. Und da sieht es anders aus. Ich habe schon so viele Monate geweint, gebangt, mich fertig gemacht, dass ich vorerst da etwas ruhiger bin nach außen hin. Innerlich sieht es anders aus, da bin ich völlig unruhig, mache mir gedanken ohne Ende, bin nervlich sehr angespannt... Sobald dann ein kleines Bisschen Anspannung dazu kommt hier, ist es auch wieder aus für eine Weile.
Und wenn ich dann meine Schwesteer, die mal einen halben Tag hier ist in der Woche, höre: Du musst , du musst.. es ist anstrengend, sei froh, dass sie noch da ist... reiße dich zusammen... wir wissen es ja nun.. Eltern gehen nunmal im Normal fall vor den Kindern... meinst du mit geht es nicht an die Nieren... höre, dann werde ich wütend.
Tja, ich habe, je nachdem wie man es betrachtet, das Pech, aber auch zugleich das Glück, im Hause zu wohnen und jeden Tag da zu sein... Jemand der das nicht kennt, kann klug gackern...

Oh ja...Wunder... ich glaube nicht daran, weil man uns zu lange erzählt hat, es ist auf keinen Fall etwas Bösartiges, so schlecht geht es Ihrer Mutter nicht...


Danke für die Wünsche.

Birgit

07.05.2003, 12:24
Hallo!

Wollte mich hier einmal Biggy anschließen - bei uns im Krankenhaus, ich bin Österreicherin ist es ganz genauso!
Ärzte die zwar den Tumor erkennen (ob zu spät kann ich als Laie nicht sagen) ABER - Beratung, Information, Gespräche mit Patienten, mit Angehörigen - das kennen die lieben Ärzte nicht!!
Meine Mutti haben diese ach so klugen Onkologen mit der letzten Chemo fast umgebracht - ihr Herz ist schwach und sie war so müde - doch egal - die Chemo hilft, die machen wir.
Und sagt mir einmal, welcher Mensch würde dann nicht ja zur Behandlung sagen - Hauptsache die Patienten werden getestet und zu Tode untersucht!
Wenn dann, so wie bei Biggy auch der Hausarzt ein Ignorant ist, woher bitte dann irgendeine Unterstützung???
Alle Infos die ich über Muttis Krankheit und über Chemo und deren Zusammensetzung musste ich mir über Internet holen.
Es hatte einfach kein Arzt Zeit - und als ich dann mit Anwalt gedroht habe, habe ich vom Primar erklärt bekommen, das ist alles ein finanzielles Problem!
Aber einzahlen dürfen wir ein Leben lang - ich für mich kann nur sagen, dass dieses Krankenhaus ein Horror ist und ich nur hoffe, dass meine Mutti da nicht mehr hinein muss!

Und Sprüche wie Biggy beschrieben machen einfach wütend und zeigt wie wenig Gefühl manche Mitmenschen haben und wie wenig wir verstanden werden!

Es tut mir nicht leid, so über die Ärzte in diesem Spital zu schreiben - ES IST EINFACH SO!!

Wünsche Euch allen menschliche Ärzte, die den Patienten als Ganzes sehen, unabhängig von allen möglichen Faktoren - sehen als Mensch mit Seele und Herz - und dann das Beste für jeden einzelnen tun - für jeden - egal wie alt oder sonstwas der Mensch ist!1

Biggy44
07.05.2003, 13:22
Hallo Burgi,

danke für dein Posting.
Ja warum soll man sich nicht auch einmal hier im Forum Luft machen dürfen über die Ärzte?
Das ist ja nicht nur Wut, sondern auch eine Art Hilflosigkeit, Verzweiflung.
Und letztlich auch ein Austausch um zu erfahren, welche Erfahrungen andere haben, was ihnen angeboten wurde, was noch möglich ist etc. Das könnte man dann wiederum dem Arzt vorschlagen, anbieten... obwohl es schon komisch ist, wenn man das alles als Patient oder Angehöriger managen muss...
Natürlich ist es eine Geldfrage, eine Frage der Gesellschaft ohnehin.. Traurig aber wahr! Jung, gesund , leistungsfähig, dynamisch und immer schön zahlen... so wünscht sich Vater Staat die Menschen. Alle anderen werden mehr oder weniger abgeschrieben.
Aber, es gibt sie noch, die engagierten Ärzte, die den Menschen im Vordergrund sehen und sich, wenn es auch noch so schwer ist, einsetzen.
Und ich denke halt, es emrkt jeder selbst, welchen "Glücks- oder Missgriff" er beim Arzt gemacht hat, so dass ich hier niemand aufwiegeln werde, der keinen Grund dazu hat.
Viele verlassen sich einfach auf alles, haben nicht die Zeit, keine Kenntnisse etc., und da sieht es dann noch trüber aus.
Auch meine Schwester war immer voll überzeugt, nicht woanders nachzufragen, sich kundig zu machen ... Nun hat sie gemerkt, dass mein Weg doch der bessere ist, weil wir noch etwas tun können für die Mutter. Und auch das hilft uns, als einfach nur abzuwarten und die Hände in den Schoß legen. Auch eien noch so kleine Hoffnung ist Hoffnung und kann etwas bringen. Warum sie also verstreichen lassen, ohne ihr eine Chance zu geben?

Seid froh, wer hier andere Erfahrungen gemacht hat, und gute Ärzte an der Seite hat oder hatte!
Zu allem Stress und seelischem Druck sich auch noch um Behandlungen zu kümmern, Ärzte anrufen, nachfragen, im Internet alle möglichen Leute anschreiben etc.. das ist eine nicht gerade geringe zusätzliche Belastung!
Ich habe ja schon das Geühl, wenn ich unseren Hausarzt anrufe, das ich mich entschuldigen muss vorher, dass ich eine Frage zur Verordnung habe oder ein Problem.
Nein, es obliegt mir nicht als Laie genau zu beurteilen, ob ein Arzt einen bösartigen Tumor zu spät erkannt hat. Das stimmt. Andererseits, wenn jemand wochenlang in Krankenhäusern ist, nicht einmal mehr genau nachgesehen wird, ob sich etwas verändert hat, der körperliche Verfall zusehends voranschreitet und auch andere Merkmale darauf hindeuten, es könnte sich vielleicht doch um Krebs handeln, dann frage ich mich schon...
Und kein Arzt kann meines Erachtens derart sicher ohne eine Gewebeprobe behaupten, es handle sich nicht um Krebs, deshalb kann man einfach nur abwarten! Genau so steht es auch überall im Internet und Fachbüchern.
Es ändert zwar alles nichts mehr an den Tatsachen, und, es wäre letztlich auch nicht anders für meine Mutti ausgegangen als jetzt.. doch ihr wäre manches erspart geblieben.
Ich jedenfalls werde diese Geschichte aufschreiben und nicht wegen des Geldes verkaufen... Das ist mir irgendwie ein Bedürfnis, weil hier einfach zu viel schief lief.
Und so lange ich keine Namen nenne, ist das auch legitim.

07.05.2003, 23:57
Hallo, Burgi und Biggy,

bitte glaubt nicht, daß ich Euch nicht verstehe. Mir ging es ganz genauso wie Euch. Viel Wut auf alle möglichen Ärzte. Wenn mein Vati stärkere Bauchschmerzen bekam, hieß es: Das könnte sein, daß das mit der Grunderkrankung zusammenhängt, da drückt was auf den Magen. Das ist eben so. Keine Schmerzpflaster oder stärkere Schmerzmittel; ein Jahr lang immer nur dieselben Tropfen mit dem Hinweis: Nicht zuviel davon nehmen. Als mein Vater überall am Körper anschwoll und sich nicht mehr bewegen konnte, hieß es, das sei Luft im Bauchraum. Und man hat ihm Abführmittel ohne Ende verpaßt. Dann war es doch Wasser, das wurde einmal punktiert, lief dann schnell wieder nach. Und ich war auch erschüttert, was die Ärzte dem Betroffenen um die Ohren knallen.

Mit mir wollte kein Arzt reden. Erst zum Schluß. Vorher wurde mir gesagt (und das zu Recht): Ohne ausdrückliche Einwilligung des Betroffenen darf auch mit den Angehörigen nichts Genaueres besprochen werden. Es gäbe auch Fälle, wo der erkrankte Patient keinesfalls möchte, daß seine Angehörigen über jedes Detail informiert werden.

Was rede ich, es ist alles so traurig. Und so schwer für Euch.

Für mich ist es nur noch traurig. Ich bin auch ein Jahr lang jeden Tag nach einem zehnstündigen Arbeitstag bei meinen Eltern gewesen und habe jedes Wochenende mit Ihnen verbracht. Daheim ging alles den Bach runter und es war mir egal. Es ist sehr schwer, diese Diskrepanz zwischen Liebe, Helfen Wollen, Mitleiden auf der einen Seite und dem eigenen Wunsch nach Leben, Ruhe und Abschalten auf der anderen Seite zusammen zu bringen. Ich habe das auch nur geschafft, weil ich zum einen das "Glück" hatte, einen völlig nervenaufreibenden Job zu haben und weil ich zum anderen immer wieder diese grenzenlose Angst vor dem Ende hatte und mir gesagt habe: Jetzt noch nicht.
Mein Bruder hat sich auch nicht gekümmert, das ganze Jahr nicht. Darüber habe ich mich mit ihm zerstritten. Er redet jetzt nur noch mit mir in Gegenwart meiner Mutter, weil er meint, daß sie dann denkt, alles sei o.k.

Ich habe auch nächtelang im Internet geklickt, um mir Infos zu besorgen, die mir die Ärzte nicht gaben. Leider war kein Bericht im Ansatz geeignet, mich ein bißchen zu beruhigen. Im Endeffekt paßte alles genau zu der ganzen Entwicklung. Oder ich habe mich durch das Internet in Fehlinformationen verrannt.

Übrigens hat man bei meinem Vater den Krebs auch nicht erkannt. Meiner Meinung nach war das auch ein Fehler des Arztes, der ihn erst wochenlang gegen Magenbeschwerden mit rein pflanzlichen Mitteln behandelte. Aber auch das paßte zu den meisten späteren Informationen aus dem Internet oder von der Deutschen Krebshilfe: Wird alles meist zu spät erkannt/ ist zu spät erkennbar.
Mein Paps hatte Top-Blutwerte und war optisch kerngesund.

Ist ja auch egal. Bei jedem Menschen ist das anders. Bei uns war es so wie beschrieben. Und ich habe meine Wut auf Ärzte zumindest sehr eingeschränkt. Die hilft nämlich nicht. Und manchmal denke ich, daß sie genauso verzweifelt sind wie wir. Und wenn man dann die totalen Blödmänner erwischt wie Du´, Biggy: Wechseln!!

Liebe Grüße

Gudrun

Biggy44
14.05.2003, 11:16
Hallo Gudrun,

tja, den Arzt wechseln ist nicht so einnfach. Meine Mutter glaubt an unseren Hausarzt und wen sollen wir nehmen? Er hat alle Unterlagen etc...
Für die Misteltherapie habe ich höchstwahrscheinlich einen anderen Arzt gefunden. Ich glaube aber nicht, dass er die gesamte Behandlung übernehmen will, da er auch in einem anderen Ort praktiziert.
Ja sicher, Ärzte suind auch nur Menschen und Menschen machen auch Fehler, dieser Krebs ist ohnehin spät zu erkennen. Aber das gar nicht mehr richtig untersucht wurde, dass auf unsere Bedenken, wie es mit meiner Mutter bergab geht etc. nur gesagt wurde: Ich versichere Ihnen, es ist kein Krebs... DAS kann, das darf m. E. gar kein Arzt, weil er das nicht wissen kann ohne Gewebeprobe.
Jezt warten wir seit gestern wieder auf den Hausarztbesuch, der ja 1 x por Woche erfolgen soll und er hat das auch angekündigt. Jetzt habe ich nachgefragt und mir wurde gesagt, eventuell kommt er am Freitag, ansonsten nächste Woche. Ich verstehe das nicht, denn bei einem so schwer Krebskranken nur mal aller 14 Tage nachschauen kann doch auch nicht sein, er hat die Praxis und den Wohnsitz hier um die Ecke.
Hätte ich vorige Woche nicht nachgehakt, wäre er vermutlich auch nicht gekommen...

14.05.2003, 16:21
Hallo Birgit, Burgi und alle Anderen!
Wir haben sowohl positive als auch negative Erfahrungen mit den Ärzten gemacht. Der Krebs wurde erst nicht erkannt und dadurch natürlich auch falsch behandelt. Erst als meine Mutter von sich aus den Arzt gewechselt hat (der praktische Arzt wäre wahrscheinlich noch jetzt am herumdoktern) läuft es. Sie hat einen tollen Internisten gefunden. Sie kann jederzeit anrufen und hat sogar seine private Handy-Nr. bekommen, obwohl sie ihn erst seit dieser Erkrankung, seit Dezember l.J., kennt. Er würde jederzeit Hausbesuche machen und wenn sie in die Sprechstunde kommt, dann bestellt er sie immer zum Schluß, damit sie nicht lange warten muß und er sich viel Zeit nehmen kann für sie. Sie ist nicht Privatpatientin, obwohl es sich fast so anhört und wir leben in einer Großstadt und nicht auf dem Dorf.
Für den Notfall hat sie immer eine Einweisung für die Palliativstation des Krankenhauses in der Tasche. Diese Station ist für unheilbar Kranke. Sie war dort schon zweimal. Es ist eine kleine Station mit nur 8 Einzelzimmern. Sie gehört der Schmerzstation an und dadurch werden die Patienten optimal mit Schmerzmittel eingestellt. Die Schwestern tun alles für die Patienten. Sie baden, massieren, cremen die Patienten, sie setzen sich, wenn möglich, zu den Patienten beim Frühstück und schnacken. Sie versuchen einfach alle Wünsche zu erfüllen. Es ist eine so friedliche Atmosphäre dort, das viele Patienten sich soweit erholen, dass sie auch nach Hause entlassen werden können, denn es ist kein Hospiz, wenn natürlich auch viele dort sterben. Aber auch dann sind sie für die Angehörigen da. Sie machen Sterbebegleitung und helfen wo sie können. Für jeden Patienten der dort stirbt, wird eine Kerze angezündet.
Klar, es geschieht vieles, was ich nicht verstehe. Warum keine Chemotherapie, keine Strahlentherapie, nichts? Aber wenn ich mir sie so angucke mit ihren 40 kg, ich glaube, es ist die richtige Entscheidung. Also, bis auf diesen Quarksalber am Anfang können wir wohl zufrieden sein. Es sind fast alle Ärzte sehr nett (außer der Radiologe, der den Stent gesetzt hat. Da konnte man verstehen, dass der Radiologe geworden ist und nicht praktischer Arzt) und die Schwestern sowieso. Also, wenn jemand Probleme mit dem Arzt hat, Stoffel gibt es überall aber eben auch die richtig Netten! Suchen, suchen, suchen!

Biggy44
14.05.2003, 16:51
Hallo Corinna,
ha, der Hausarzt kommt voraussichtlich "schon" am Freitag, wenn er es packt, ansonsten nächste Woche. Das heißt, er hat sich dann 14 Tage nicht sehen lassen und das bei einer Patientin, die um die Ecke wohnt und die er 13 Jahre behandelt hat und die einen Krebs im Endstadium hat mit Beschwerden in jeder Hinsicht.
Er hat mich nichtmal rein genommen zum Gespräch, nur durch die Schwester das Rezept ausgeben lassen, was wir brauchen. Klasse!
Nur suchen, suchen ist gut... Meine Mutter versteht das nicht, sie meint, der Hausarzt ist ja so nett und unterhält sich mit ihr so freundlich..er könnte auch nicht mehr tun und würde sich nicht reinreden lassen von uns Laien, deshalb wäre er jetzt wohl sauer...
Ach alles .....

14.05.2003, 18:29
Hallo Corinna, Biggy und alle anderen!

Möchte nun doch auch noch einmal sagen, dass hier bei uns im KH bis auf den Primar - den bekam ich allerdings das erste Mal erst nach 3 Monaten zu sehen - alle Ärzte arrogant sind und den Menschen als Nummer sehen.
Das ist einfach so und Zusammensetzung von Chemo wird rein nach dem Krankheitsbild gemacht - ohne den Menschen mit all seinen anderen Werten, wie schwaches Herz, Diabetiker, einfach als Mensch gesamt gesehen zu werden.
Aber es gibt auch andere Ärzte - so wie unseren Hausarzt - er ist mein Held für alle Zeiten.
Mutti war ihr Leben lang bei einem anderen Arzt, als wir die Diagnose erfahren haben, da war einfach mein Bauchgefühl - wir wechseln den Hausarzt und mein Gefühl war richtig.
Ich brauch ihn nicht mal anrufen, er kommt wöchentlich zu Mutti, er hat sie über die Mistel aufgeklärt, er ist so einfühlsam, er hält die Hand von Mutti, er hat mir als er übers Wochenende mit seiner Familie weggefahren ist, seine private Handynummer gegeben - er ist mein Engel!
Er ist Schulmediziner und arbeitet seit Jahren mit einem Heilpraktiker zusammen - er sieht meine Mutti als Mensch und hilft uns wirklich, wo er kann, sein Angebot immer und jederzeit bei ihm anrufen zu können ist so beruhigend und ich weiß - dieser Arzt ist ein Geschenk für jeden Kranken!
Liebe Grüße

Biggy44
15.05.2003, 11:44
Schön für euch, Burgi, wenn du an so einen Hausarzt geraten bist.
Unserer ist eine Quasselstrippe, gibt sich menschenfreundlich... aber es geht da halt nur ums Allgemeine. Klar, auch das brauchtm ein Kranker, aber es vermittelt eienr alten Frau halt das Bild, dass er sich um sie sorgt und kümmert. Und das tut er in meinen Augen nicht. Übrigens ist auch die Schwester vom DRK, die spritzen kommt, empört über seien Verhaltensweise.
Mal sehen ob er morgen auch gleich auf stur stellt, wenn ich ihn wegen Antidepressiva frage...
ciao

Biggy44
16.05.2003, 15:54
Hallo, nun muss ich mich heute doch noch mal hier melden, auch wenn es möglich ist, dass ich schief angesehen werde, weil ich etwas gegen eine Arzt sage.
Zum Glück haben abwer die meisten einen guten Arzt und Partner gefunden...
Ich warte nun seit Montag auf den Hausarztbesuch! Am Dienstag voriger Woche war er zuletzt bei meiner Mutter und das bei einer schwerstkranken Frau, die sichtlich auch seine Betreuung, seinen Rat braucht und nicht mehr lange zu leben hat!
Am Mittwoch habe ich dann nachgefragt, wo er bleibt. Man hat nicht einmal das Telefongespräch durchgestellt. Er hat keine Zeit, hieß es, voraussichtlich Freitag würde er kommen.
Ich bin dann in die Praxis, habe Rezepte geholt und wollte eine genaue Auskunft, und auch nochmal kurz mit dem Arzt über einen Wechsel eines Arzneimittels sprechen. Er ließ mich, obwohl er nur noch einen Patienten hatte!, abwimmeln, meine Mutter müsste mit dem aus der Klinik die zwei Tage weiter auskommen, er würde ja sicher am Freitag kommen.
Und nun saßen wir wie auf Kohlen heute. Kein Hausarzt kam, kein Bescheid, dass er nicht kommt. Alle Besuche, auch dass er Laborwerte kontrollieren muss, habe ich verlangt, weil uns das die Ärzte in der Klinik sagten, der Hausarzt muss das machen in der ersten Woche, nachdem sie zu Hause ist. Ich habe beide Male angerufen, nachgefragt, wann er kommt, ob er kommt, sonst wäre er vielleicht bis jetzt noch nicht ein Mal da gewesen. Und nun war er schon fast 14 Tage nicht da.
Das ist eine Schweinerei, wie er mit meiner totkranken Mutter umgeht und er verlässt sich auf mich, dass alles klar geht, alle Arznei da ist, weil ich mal in der Apotheke gearbeitet habe. deshalb lässt er das schleifen udn weil er meitn, meiner Mutter hilft eh nix mehr...
Und da soll man nicht wütend sein?? Man kann solche Beispiele nur an die Öffentlichkweit bringen. Wohl dem, der einen guten Arzt hat, dem er vertrauen kann. Wenn ihr das lest, dann werdet ihr eure Ärzte umso mehr zu schätzen wissen.
tschüs

Biggy44
23.05.2003, 15:35
Hallo!
Ich weiß, dass es Menschen gibt, die das nicht so ganz billigen oder aber auch nicht verstehen, dass ich das im Forum gepostet habe...
Aber wo bitte schön soll man es loswerden, wenn nicht hier?
Nachdem unser Hausarzt gestern so schön und nett inde rPraxis mit mir gesprochen hat, dass es ihm leid tut, was wir jetzt durchmachen, es lt. Laborbefund auch nicht mehr lange geht mit der Mutti, er noch Schmerzpflaster verschrieben hat, kam heute wieder der Hammer.
Die Ärzte in Dresden sagten uns beid er Entlassung, der Hausarzt übernimmt alles, eine Morphinpunmpe gegen Schmerzen legt man nicht an, meine Mutter soll dann Pflaster kleben, bis sie schmerzfrei ist, das wäre ebenso gut, eigentlich besser für uns zu Hause.Ab und zu reichten die starken Pflaster mit Schmerztropfen nicht, uns so musste ich noch schwächere Pflaster dazu verschreiben lassen. Gestern war sie schmerzfrei, sie sagte das zumindest, heute Nacht hat sie ununterbrochen gejammert, gestöhnt vor Schmerzen, so dass ich das letzte schwächere Pflaster noch dazu kleben musste. Nun reicht das aber nur bis Sonntag Nacht, und das kontne ich nicht voraus sehen.. Also bat ich heute die Schwester beim Arzt noch ein Rezept für dei schwachen Pflaster auszuschreiben, das stünde im Computer, der Doktor weiß das, mein Sohn holt das Rezept dann ab.
Er kam ohne Rezept wieder, der Arzt ließ über dei Schwester ausrichtetn, meine Mutter muss damit auskommen, was sie da hat. Per Telefon war er nicht mehr erreichbar. Also sind meine Schwester und ich zu ihm in die Wohnung hin. Er wollte uns das Mittel NICHT verschreiben. Er begann sinnlos zu diskutieren, einem Kind würde er so ein Rezept nicht geben (mein Sohn ist 21 und den kennt er!!), 10 Uhr sowieso nicht (es war vor 12, er hatte keine Patienten mehr, deshalb noich Zeit die Minute), gestern hätte meine Mutter auch keien Schmerzen gehabt, ob wir sie umbringen wollen damit, sie müsste damit auskommen, es wäre genug, was sie an Mitteln bekäme...
Außerdem wäre er nach Feierabend eh nciht mehr zu sprechen, wenn was ist, sollen wir ihn nicht behelligen, irgend einen Notarzt holen, aber der würde solche Pflaster nicht mitbringen und verschreiben. Die wären sowieso ganz schön teuer....
Nur weil wir darauf beharrten, schrieb er ein Rezept. Ist das denn noch normal?
Meine Mutter liegt im Sterben, sie hat Krebs im Endstadium und Schmerzen!!!
Nein ich denke, man darf da nicht schweigen. Das muss an die Öffentlichkeit, abgesehen davon, dass wir sehr aufgebracht sind! Als ob wir nicht den Kopf voll haben mit dem, was uns erwartet, mit dem Gestöhne der Mutter, dem ganzen Elend und überhaupt von Anfang an mit den Diskussionen um Arzneimittel...

23.05.2003, 20:41
Hallo Biggy,
ich wei9ss nicht, ob meine Mail gesendet wird, aber das muss mal raus. Ich finde es wiederwärtig, was Euer Artzt mit Deiner Mutter macht. ich würde mich mal an die Ärtzekammer wenden.Er hat ja schliesslich einen Eid geleistet. Unsere Ärtzin sagt immer, egal was ist, ein Mensch wird nicht Leidengelassen. Gibt es nicht irgendeinen anderen Artzt? Du musst Dich doch nicht bei all der Belastung auch noch von einem ignoranten Blödmann fertig machen lassen. Es ist doch egla, ob ein anderer Artzt die Vorgeschichte kennt oder nicht, hauptsache ihr bekommt das was ihr braucht.
Ich denk an Euch
Katharina

24.05.2003, 12:07
Hallo Katharina,
ja du hast recht und wenn, wo dann kann man ehrlich über seine Probleme in jeder Hinsicht mit Krebs loswerden.
ICH finde, das ist legitim , sogar notwendig!
Nun, der Arzt hat uns das Rezept ja dann gegeben, weil wir nicht von der Schwelle gewichen sind. Aber, das hat ein Nachspiel. Zum einen wenden wir uns an die Ärztekammer und da kommt schon einiges zusammen, was wir gegen den Arzt vorbringen können, die Schwestern vom DRK können das bestätigen, zum anderen setze ich einen Artikel in die Tagespresse über Hausärzte etc...
Gott sei Dank haben wir gestern eine Notärztin da gehabt, bei der wir uns in den letzten Stunden sehr gut aufgehoben fühlen. Sie hatte heute frei!, ist überhaupt nicht für meine Mutti zuständig, hat selbst einen schwerkranken Vater seit gestern im Kh und wollte dahin, und, sie ist sofort gekommen!
DAS ist wirklich ein Arzt, der für den Menschen da ist. Ich werde ihr ein Buch von mir schenken, als Dankeschön, denn ich bin der Meinung, so etwas muss besonders gewürdigt werden.
Wir hätten uns viel eher über den Kopf der Eltern hinwegsetzen sollen und einen anderen Arzt besorgen, aber solange die Mutti
das nicht wollte, hatte das keinen Sinn.
Liebe grüße
Birgit

26.05.2003, 11:42
Hallo Biggy,
na, das ist ja schon ein ganz starkes Stück, was sich der Arzt erlaubt.
Ich würde das publik machen, überall wo es möglich ist, damit er sieht daß er nicht Gott in Weiß ist und tun oder lassen kann, wie er will.

Bloß bringt das Deiner Mutter selbst wenig, wenn Sie etwas bringt und es nicht benötigt.
Vielleichtkannst Du ja mit den Ärzten im Krankenhaus reden und ihnen erklären, daß man sich auf Euren Arzt nicht verlassen kann.
Entweder können die Euch die Sachen verschreiben/geben, was ich nicht glaube oder sie stellen für den Hausarzt eine genaue Liste auf, was Deine Mutter, wann und wieviel und wie oft verschrieben bekommen soll und schreiben vielleicht noch 1 oder 2 Sätze drunter, daß sie das bekommen MUß?!

Es ist einfach eine Frechheit, was der macht!
Wo ist den dieser Arzt?

Ich hoffe, daß ihr momentan alle Mittel habt, die Deien Mutter benötigt!

Karin

27.05.2003, 16:30
Hallo Karin,

nun hat der Arzt wieder mehr Geld. Ich weiß, es ist schwer für Ärzte, das Budget einzuhalten, aber Krebspatienten zählen nicht dazu. Sie müssen bekommen, was sie brauchen und kein Arzt bekommt auf die Finger, wenn er etwas für solche Patienten verschreibt! Das einer sich sträubt
wenn er noch mehr Schmerzmittel verschreiben soll, sich nicht einmal darum kümmert, dann halt ein anderes zu verordenen oder irgend etwas tut, damit der Mensch keine Schmerzen hat, ist ja schon unhuman udn der hat seinen Beruf nicht verstanden.
Ich habe den Artikel schon fertig für die Zeitung, natürlich allgemein gehalten. Die Schwestern, die Apotheker, alle waren der Meinung, das muss öffentlich werden.
Dieser Arzt ist hier in Kamenz in einer Gemeinschaftspraxis mit seienr Frau. Ach, er ist lustig, mit ihm kann man sich ewig unterhalten, das tut er dann auch...auch mal, um über andere Patienten herzuziehen etc... Ja, das gab es auch schon.
Er hat ja meine Mutti nichtmal untersucht, bevor er den Totenschein ausstellte. Aber das volle Geld dafür müssen wir zahlen. Der Bestattungsunternehmer meinte, es wäre Gesetz und seine Pflicht, auch zur Beruhigung der Angehörigen, wenigstens nach Herztönen zu hören oder sich auch als Arzt irgendwie zu verabschieden...
Okay, was solls, jetzt brauchen wir ihn nicht mehr. Wir hatten zwei nette Notärzte da, von denen eienr sogar an seinem "freien" Tag kam, um zu spritzen.

Birgit