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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eierstockkrebs und Brustkrebs auf einmal


MCrun
30.03.2008, 00:11
Bei meiner Frau 29 wurde am 10.03. Krebs in der Brust festgestellt.
Nachdem bei weiteren Untersuchungen festgestellt wurde, dass sie auch was an den Eierstöcken und Bauchwasser hat, ging es mit Ihrem Zustand innerhalb von 2 Tagen bergab. Sie lag 2 Tage nur noch auf der Couch herum, und musste sich ständig übergeben, sie konnte nichts mehr essen und kaum noch was trinken.
Ich machte mir solche sorgen, dass ich alles daran legte Sie schnellstmöglichst ins Krankenhaus zu bekommen. Man bedenke wir haben 4 Kinder zwischen 8 und 1 Jahr. Ich schaffte es dann, sie zu überreden, das sie 2 Tage vor Ihrem Aufnahmetermin bereits ins Krankenhaus ging. Heute ist sie nach zahlreichen weiteren Untersuchungen seit gestern an den Eierstöcken operiert.
Der Arzt gab Entwarnung, im Bauch sei nichts gefunden worden. (nur ein kleiner Fleck von 2 cm der aber nicht operiert werden konnte. :huh: Was das wohl genau heissen sollte, keine Ahnung. Heute setzte sich dann eine Ärztin mit mir hin, und hat mich dann erst mal aufgeklärt. Beide Eierstöcke wären bösartig, und sie habe Brustkrebs. Im Bauchraum habe man doch was gefunden sie wüssten aber nicht was und können noch nicht mal sagen wo? Ebenfalls wurde etwas bösartiges in der Lunge festgestellt, von dem sie aber nicht wissen, wovon das kommt.
Auch nicht schlecht, ein Krebs ist schon schwer zu bekämpfen, und meine Frau hat schon mal mindestens 2. Na Toll! Weiter erzählte sie mir, es sind Metastasen in den Knochen. Ich frage mich nur warum umschreiben die manche Sachen, und ich werde auch das Gefühl nicht los, dass Sie mir nicht alles sagen was Sie wissen. Warum? Wenn sie doch im Bauchraum was gefunden haben, können Sie doch auch sagen wo. Ich bin verwirrt, bitte helft mir.

mischi79
30.03.2008, 10:39
hallo,

erstmal tut es mir sehr leid. ok, erstmal: in welcher klinik seid ihr? es ist ganz wichtig, dass ihr zu einem erfahrenden onkologen geht bzw. eine uniklinik aufsucht. was ist denn weiter bei deiner frau geplant? chemotherapie? ich weiß, dass das jetzt alles viel für dich ist, kann das sehr gut verstehen. bis bald. michelle:pftroest:

HeikeL
30.03.2008, 13:04
Hallo,lieber MCrun!

Ich möchte Dich erst einmal hier im Forum herzlich willkommen heißen,auch wenn der Anlass alles andere als gut ist.
Die Aussagen der Ärzte sind ja mehr als schwammig. Natürlich können sie über die Zellstruktur etc noch nichts sagen,solange sie keinen histologischen Befund haben. Schleierhaft ist mir auch,wieso sie Dir erst nach der OP von dem Lungenbefund erzählt haben. Den können sie unmöglich während der OP entdeckt haben,sondern den müssen sie schon bei vorherigen Untersuchungen festgestellt haben.
Da Du anscheinend auch nicht voll und ganz zufrieden bist mit der Art und Weise,wie Ihr über die Krankheit aufgeklärt werdet,steht Euch immer noch offen,das Krankenhaus zu wechseln.
Vielleicht hast Du auch nur mit relativ unerfahrenen Assistenzärzten gesprochen? In diesem Fall würde ich unbedingt versuchen,mit dem Operateur,der normalerweise bei so einem Eingriff mindestens Oberarzt sein müßte,zu sprechen.
Du mußt Dir auf jeden Fall ALLE Berichte und Befunde (OP-Bericht,CT-,Rö-,Ultraschall-, etc Befunde) kopieren lassen. Darauf habt Ihr ein Recht !!!! (Auch wenn man dies evtl zu verweigern versucht.) Dies kannst Du dann mit einem Arzt Deines Vertrauens besprechen,oder wenn Du inhaltliche Fragen hast,kann man Dir sicherlich auch hier im Forum weiterhelfen.
Deine häusliche Situation ist hoffentlich geregelt. Du weißt bestimmt auch,dass Ihr einen Anspruch auf Kinderbetreuung und Haushaltshilfe geltend machen könnt.

Liebe Grüße an Dich und Deine Frau
Heike

Linnea
30.03.2008, 16:29
Lieber MCrun,

auch von mir ein herzliches Willkommen! Es tut mir sehr leid, daß Ihr nun auch Grund habt, Euch mit verschiedenen Krebsarten auseinanderzusetzen! :pftroest:

Einiges an der Geschichte Deiner Frau kommt mir sehr bekannt vor: ich bin ein Jahr älter als sie und habe Eierstockkrebs (Erstdiagnose im Juni 2007) und Lymphknotenkrebs (Morbus Hodgkin, festgestellt im September 2007). Unser Sohn ist 8 und unsere Tochter 1 1/2 Jahre alt. Inzwischen habe ich die Chemotherapie hinter mir und bin, was den Eierstockkrebs angeht, in Remission. Bei dem M. Hodgkin weiß ich es noch nicht genau.

Was mir sehr geholfen hat, diese anstrengende Therapiezeit zu überstehen, war die Unterstützung meiner Lieben, die Hilfe eines Psychotherapeuten (es gibt auch speziell ausgebildete Psychoonkologen) und die einer Familienpflegerin - Heike hat diese Möglichkeit ja schon erwähnt.

An den Psychotherapeuten bin ich gleich zu Beginn der Chemo-Therapie eher zufällig geraten, aber ich kann mir inzwischen kaum vorstellen, wie ich die letzten Monate ohne diese Gespräche hätte überstehen sollen. Die Ängste, die durch die Kombination aus zwei lebensbedrohlichen Grunderkrankungen und der Tatsache, daß meine Kinder - wie Eure - noch recht klein sind, hervorgerufen werden, hätte ich, obwohl ich die liebevollste Unterstützung durch meinen Mann und weitere Angehörige bekam, nicht alleine in den Griff bekommen können.

Ohne die Familienpflegerin wäre bei uns vermutlich das große Chaos ausgebrochen. Seit Beginn meiner Chemo kommt sie täglich 3-4 Stunden auf Krankenkassenkosten zu uns, um sich um Kinder und Haushalt zu kümmern. Auch jetzt noch, da ich noch nicht wieder bei einem Ganztags-Kinder-Energie-Level angekommen bin und außerdem nicht schwer heben darf, also z.B. die Kleine höchstens ausnahmsweise mal alleine ins Bett legen kann.

Ansonsten kann ich nur das unterstreichen, was Heike schon geschrieben hat: laßt Euch auf jeden Fall die schriftlichen Befunde geben, darauf habt Ihr ein Recht. Und wenn das Medizinerlatein von den Ärzten nicht ausreichend erklärt wird, laßt es Euch einfach hier im Forum von den vielen unfreiwilligen Experten dolmetschen. Ich nehme an, Ihr möchtet lieber wissen, woran Ihr seid...

Alles erdenklich Gute für Euch
wünscht
Linnea