PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Psycho-Onkologe


02.05.2003, 12:52
Da ich doch vermehrt unter den vielen Chemos bei meinem Mann leide, hat uns unser Onkologe vorgeschlagen, mal einen Psycho-Onkologen aufzusuchen, damit ich mit meinen Problemen besser klar komme. Ich leide zunehmend unter Schuldgefühlen gegenüber meinem Mann, weil ich halt weiter leben werde!
Soll ich oder doch besser nicht?
Hat jemand Erfahrung damit?
LG Susy

02.05.2003, 13:20
liebe susy
ich weiss nich,t ob mein rat dir weiterhilft denn zu einem psychoonkologen( ich dachte auch eigentlich der sei auf die betroffenen,weniger auf angehörige spezialisiert?) kann ich nichts sagen..ich kann dir nur sagen, dass auch ich als angehörige zeitweise erhebliche probleme hatte und mich daher an die angehörigengruppe für krebskranke gewendet habe..in jeder grösseren stadt gibt es krebsberatungsstellen und meines wissens haben viele auch angehörigenhilfe..
bei mir konnte man einzelsitzungen haben,was ich nicht wahrgenommen habe, und angehörigengruppanabende..letztere sind nach meiner meinung sehr wertvoll ,da man erkennt ,dass man mit all den problemen nicht alleine ist..die gruppe wurde von einer angehörigen geleitet die eine ausbildung in dieser richtung genossen hatte,genau kann ich dir leider aber nicht sagen, wie ihre berufsbezeichnung ist..naja jedenfalls herrschte ein guter austausch und man kann auch telefonnummern austauschen und hat ansprechpartner die genau wissen, wovon man redet..genau die von dir beschriebenen schuldgefühle waren oft thema..
schau doch einfach im i net oder deinem telefonbuch nach der nächsten krebsberatung und ruf einfach mal an..fragen kostet nichts..( die gruppenabende übrigens auch nicht)
ich bin nur ein paar mal dort gewesen ,denn mir war bereits dadurch eine hilfe gegeben ,dass ich erkannte ,wie normal und menschlich genau meine probleme waren..sollte ich mal wieder bedarf haben, kann ich jederzeit wieder hingehen..das wurde dort recht zwanglos gehandhabt..
hoffe ich hab dir weitergeholfen
liebe grüsse
Minnie :-)

02.05.2003, 13:27
Hallo Susy,

die Entscheidung, ob Du die Hilfe eines Psycho-Onkologen in Anspruch nehmen sollst, kannst nur Du alleine treffen. Hast Du in Deinem Umfeld niemanden, mit dem Du über Deine Probleme reden kannst, oder helfen Dir die Gespräche mit mehr oder weniger "unbeteiligten" einfach nur nicht weiter? Was hält Dich davon ab, einen Psyco-Onkologen aufzusuchen? Wenn Du sonst nicht weiter weißt, ist es doch allemal einen Versuch wert, oder? Wenn es Dir nichts bringt, gehst Du halt einfach nicht mehr hin oder "probierst" einen anderen. Entschuldige bitte im voraus, ich will Dir ja nicht zu nahe treten, aber dass Deine Schuldgefühle "unsinnig" (Sorry, mir fällt keine anderes Wort dafür ein) sind, ist Dir doch hoffentlich auch irgendwie klar, oder? Du kannst doch nichts dafür, dass Dein Mann so krank ist und Du nicht!!! Versuche doch mal, es als ein "Geschenk" anzusehen, zumal Du dadurch auch in der Lage bist, für Deinen Mann da zu sein, ihm zur Seite zu stehen und ihm damit auch helfen kannst. Wem oder was würde es denn nützen, wenn Duch auch krank wärst? Wer weiß, wozu es gut ist, dass Du voraussichtlich länger leben mußt, als Dein Mann? Vielleicht hält das Leben noch viele Aufgaben für Dich parat, wo Du dringendst gebraucht wirst? Ich möchte mich vorsorglich nochmals entschuldigen, falls ich Dir zu nahe getreten bin, das liegt wirklich nicht in meiner Absicht. Ich wollte nur versuchen, Dir gedanklich einen anderen Weg aufzuzeigen.
Ich wünsche Dir und Deinem Mann alles Liebe, Kraft und Stärke.
Gabi

03.05.2003, 09:18
Vorerst vielen Dank Euch zwei!

@minnie:
Wir sind bereits einer Patienten/Angehörigengruppe angeschlossen. Dort sprechen alle miteinander. Was mich vieleicht stört, ist, dass ich meine innersten Gefühle nicht vor meinem Mann diskutieren will. (Ich will ihn ja nicht erschrecken mit meinen oft düsteren Gedanken). Danke Dir für Deinen Typp.
@Gabi:
Im Umfeld hats halt viele "Blablas", die wohl verständnisvoll tun, aber halt doch keine Ahnung haben, was in einem Angehörigen so vorgeht.
Klar weiss ich, vernunftsmässig, dass ich keinbe Schuldgefühle haben sollte, aber wenns meinem Mann durch die Chemo (verändert ihn halt jeweils) versch.. geht, schäme ich mich, dass ich lachen kann, dass mich die ganze Umgebung noch interessiert. Er igelt sich zunehmend ab. Klar er sagt: geh nur, wenn das dir was bringt (was mir jeweils sofort wieder ein schlechtes Gewissen hervorruft, wenn ich wirklich gehe).
Das mit dem "Geschenk" habe ich noch nie so gesehen, danke für diesen Tipp.
Du bist mir übrigens nicht zu nahe getreten, danke für Deine Offenheit.
Ich werde es wahrscheinlich mit dem Psycho-Onki versuchen, nützts nichts, kann ich ja jederzeit aufhören.
Liebe Grüsse an Euch beide
Susy

03.05.2003, 10:23
hallo susy
bei der von mir erwähnten angehörigengruppe waren natürlich NUR angehörige zusammen..dein mann würde also nichts von den dortigen gesprächen mitbekommen.. vielleicht gibts sowas auch bei euch..
viel erfolg
Minnie

03.05.2003, 13:03
Hallo Susy,

Deinen Worten entnehme ich, dass Du Dich auch völlig zerrissen fühlst. Es wird Dich nicht trösten, aber das geht nicht nur Dir so. Ich selbst kenne diese Gefühl nur zu gut - und viele andere hier auch. Versuche es mit dem "Psycho-Onkel", ansonsten hast Du ja auch immer noch die Möglichkeit, Deine Sorgen hier loszuwerden - ist ja auch eine Art von Selbsthilfegruppe (sehe ich jedenfalls so), oder?

Bitte versuche Dein "schlechtes Gewissen" abzulegen. Es ist doch schön, dass Du trotz all dem Elend auch mal lachen kannst und Deine Umgebung nicht aus den Augen verlierst. Woher willst Du den sonst Die Kraft nehmen, die Du brauchst, um Dich um Deinen Mann kümmern zu können? Kannst Du nicht versuchen, Deinem Mann klar zu machen, dass Du hin und wieder "Ausgang" brauchst, um anschließend wieder voll und ganz für ihn dasein zu können? Er kann es Dir doch wohl schlecht übel nehmen, dass Du versuchst, für ihn stark zu bleiben? Dass die Chemo Deinem Mann zu schaffen macht und ihm zusetzt, ist ganz "normal". Das kenne ich aus eigener Erfahrung, sowohl als "Angehörige" als auch als selbst "Betroffene". Er wird auch viele Ängste haben und unter seinen Gefühlsschwankungen leiden. Aber: hat er nicht auch mal eine relativ "gute" Phase, die Du zu einem Gespräch mit ihm (auch über Deine Ängste und Sorgen) nutzen kannst? Wäre das vielleicht mal einen Versuch wert? Vielleicht spürt er ja auch Deine Zweifel und weiss nicht wie er damit umgehen soll?

Entschuldige, wenn ich Dir jetzt so viele Fragen gestellt habe, aber evtl. (hoffentlich) können sie Dir ja auch helfen. Wenn Du magst, dann melde Dich wieder.
Liebe Grüsse und weiterhin alles Gute
Gabi

03.05.2003, 17:43
Liebe Minnie, liebe Gabi
schön, dass Ihr versucht, mir zu helfen.
Wir haben in der SH-Gruppe auch schon diskutiert, ob man die Gruppe mal spalten sollte Angehörige - Betroffene. Wäre sicher sinnvoll, mal von A zu A zu sprechen. Werde es am nächsten Treffen wieder mal vorschlagen.
Liebe Gabi, natürlich versucht mich mein Mann in den "Ausgang" zu motivieren. Er hat auch schon gesprochen, ich soll mal allein in Urlaub fahren. Aber mein "noch gegenwärtiges" schlechtes Gewissen lässt das nicht zu. Ich nehme mir schon 1x pro Woche eine Auszeit, dann gehe ich aber zu meinen betagten Eltern helfen. Meine Freundinnen haben alle gesunde Ehemänner und sind z.T. noch im Arbeitsprozess. Und wie schon oben erwähnt, ganz verstehen können sie mich ja auch nicht. Mit ihm kann ich schon über alles sprechen, aber meine ganz innersten Gedanken will ich ihm halt auch nicht zugestehen, er leidet ja selber am meisten unter der ganzen Situation und hat mir gegenüber auch schon gesagt, sein grösstes Problem sei ich - also wieso soll ich ihm noch mehr Sorgen bereiten... Wir sprechen wirklich sonst über alles, über den Tod, über mein Weiterleben danach etc. Ich merke aber, dass es mir gut geht, wenn ich einige meiner Gedanken hier lassen kann und bin über das Forum sehr dankbar.
Jetzt will ich den wirklich schönen Frühlingstag noch ein wenig geniessen. Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag
Susy

19.05.2003, 23:53
Hallo Susy,

wie geht es Dir und Deinem Mann? Hast Du Dir schon einen Psycho-Onki gesucht? Habt Ihr die SH-Gruppe inzwischen gespaltet?

Melde Dich doch mal wieder - bis dahin alles Gute und liebe Grüsse von
Gabi

20.05.2003, 14:21
liebe gabi
morgen ist der termin beim onkologen. ich werde sein angebot betr. psycho-onkologe wohl annehmen. unsere gruppe hat jetzt sommerpause, werde das thema nachher nochmals aufgreifen.
melde mich morgen, wenn ich mehr weiss, betr. psycho-onki.
wünsche dir einen schönen tag und auch alles liebe
susy

20.05.2003, 15:40
Hallo Susy,
ich drücke dich ganz doll!!!!
Bitte sprich mich im Chat doch einmal auf dieses Thema an.
Würde dir gerne etwas dazu sagen.
Bis dahin liebe Grüße
deine Nervi

20.05.2003, 20:33
Liebe Susy,
lieb, dass Du Dich gleich gemeldet hast. Bin schon gespannt auf Deinen morgigen Bericht. Ich drücke für morgen die Daumen und wünsche Dir einen erfolgreichen Tag.
Liebe Grüsse von
Gabi

21.05.2003, 13:17
Liebe Gabi
ich habs GETAN! Bin angemeldet, warte jetzt auf termin! Bin gespannt - obs was bringen wird! Halte dich auf alle fälle auf dem laufenden!

Liebe Nervi
sobald ich dich im chat erwische, komme ich auch rein! bis bald einmal!

Euch beiden ganz liebe grüsse aus der schweiz
susy

22.05.2003, 13:51
Liebe Susy,

TOLL - die erste Hürde ist genommen! Bin auch schon gespannt, ob es was bringen wird und neugierig auf Deine entsprechenden Berichte.

Bis dahin ganz liebe Grüsse von
Gabi

20.06.2003, 08:55
Also, habe schon 3 Termine mit meinem Psycho-Onki hinter mir.
Ich glaube, es zeigt sich Wirkung. Er hat mir schon ein wenig die Augen geöffnet und mir geraten, mir eine eigene kleine Welt aufzubauen, d.h. mir etwas zu gönnen, das nur mir allein gehört, z.b. Kursbesuch, Kosmetik, Massage, Fusspflege, kurz einfach etwas das ich geniessen kann.
Habe den ersten Schritt gemacht und mich zu einem Digital-Fotokurs angemeldet! Der erste Kurstag wird nä. Mittwoch sein!
Auch meine eigene Einstellung ist im Wandel...
Werde euch später wieder berichten, wie ich mich weiterentwickle!
Wünsche Euch alles Liebe
Susy

Jutta
20.06.2003, 08:58
Hallo Susy,

lese hier zwar nur mit, SPITZE, daß Du für Dich eine neue kleine Welt aufmachst!

Mach weiter so............

liebe Grüße,

23.06.2003, 17:50
Liebe Susy,

das hört sich ja gut an! Klasse! Es ist ja auch so wichtig, dass man sich selbst etwas "gutes" gönnt. Damit man für sich selbst und dadurch auch für andere stark bleiben kann. Wirst Du dann auch von dem Digital-Fotokurs berichten? Zur Kosmetik gehe ich auch ab und zu - tut mir auch immer sehr gut, dabei kann ich so schön entspannen (ist nur leider ziemlich teuer). Icke würde mir übrijens auch freuen, wenn wir uns mal im Chat treffen würden....
Wie geht es denn Deinem Mann jetzt?

Ja, mach weiter so! Ganz liebe Grüsse von
Gabi

27.06.2003, 11:15
Heute geh ich zum Onki schauen wie es IHM geht! Ich fühle mich heute zum Bäume ausreissen! Wollte nur mal kurz meine Freude mit euch teilen :-) !
susy

27.06.2003, 13:50
Susy:

:-) :-) :-)

Weiter so,
Gruß,
Jutta

27.06.2003, 17:04
Also, dem Onki gehts ebenso gut wie mir! Er macht sich wohl langsam Sorgen um sein Honorar! :-)
Habe heute mit ihm besprochen, dass ich meinen Mann mal auf diverse technische Dinge ansprechen soll:
z.b. Was machen wenn der PC aussteigt
- Wie stellt man unsere diversen Schaltuhren im Garten?
- wie programmiert man DVD Gerät
etc.
- einfach solch kleine Dinge, die er bis jetzt erledigt hat.
Aber was ich machen soll, wenn eine fette Spinne im Wohnzimmer sitzt und mich anglotzt - konnte er mir auch keine Lösung anbieten (die werden von meinem Mann in Freiheit entlassen) :-)
Ihr seht, ich entwickle mich langsam zu einer selbständigen Frau (ueberlebenden) ;-)
Mensch, bin ich froh, dass ich diesen Schritt gemacht habe - komme immer ganz erleichtert wieder nach hause! Es gibt halt so viele Fragen über meine Zukunft die ich jetzt zuerst mit dem Onki bespreche.
Wünsche Euch allen ebenso gute Gefühle wie ich sie gegenwärtig geniessen darf!
Susy

29.06.2003, 13:21
Liebe Susy,

KLASSE !!! :-)

Der Onki scheint wirklich gut zu sein. Die Idee, dass Dein Mann Dir alles zeigt, worum Du Dich bisher nicht kümmern musstest, finde ich sehr gut. Das hilft Dir selbst und auch Deinem Mann, damit er sich wenigstens darum nicht mehr so viele Gedanken machen muss, wie Du ohne ihn klar kommst.

Das mit den Spinnen schaffst Du auch noch! Ich mag diese Tierchen auch nicht sonderlich (jedenfalls nicht in meiner Wohnung!!!), da nutzt es mir auch nix, zu wissen, dass sie enorm nützlich sind (in meiner Wohnung?? wofür??). Hier mal mein Tipp, wie ich das Problem löse:

"Fang-Glas" (altes Gurkenglas oder so) stets griffbereit parat halten, über die Spinne stülpen, Blatt Papier darunter - Spinne gefangen! - mit Glas nach draussen (oder aus dem Fenster halten), Papier wegnehmen, Spinne aus Glas schütteln - Problem beseitigt!

O.K., das kostet anfangs vielleicht noch ein bisschen Überwindung. Aber es funktioniert sehr gut! Probiere es mal aus und wenn Du es geschafft hast, wirst Du stolz auf Dich sein! Ein weiterer Schritt zu einer selbständigen Frau ;-) .

Wünsche Dir weiterhin so viel Erfolg!
Liebe Grüsse
Gabi

03.07.2003, 08:28
Hallo Susy,

bin gerade beim "stöbern" auf diese Seite geraten. Schön, dass Du den Schritt gegangen bist, und wunderbar die Wirkung.

Ich selbst bin seit einigen Wochen auch bei einer Psychoonkologin. Und das was du beschreibst : etwas für mich tun, meine eigenen Grenzen anerkennen und sie auch setzen, das gibt mir die Kraft, weiter präsent zu sein und unseren Sohn, die Geschwister und meinen Mann entsprechend zu unterstützen.

Was mich wirklich ärgert ist, dass in der sogenannten psychosozialen Station der Kinderonkologie auf meine Frage nach Adressen so reagiert wurde, als hätte ich sie nicht mehr alle klar. Und das bei sogenannten Profis. Ich bin froh, dass ich durch meinen Beruf entsprechende Kontakte habe und so selbst suchen konnte, sie haben sich schlicht geweigert mir Adressen zu geben. Völlige Abwehr, nach dem Motto: das ist doch nicht nötig.

Und es war nötig.

Liebe Grüße und pass gut auf Deinen Onki auf....

Sylvia

05.07.2003, 00:29
hallo ihr lieben
ich war heute wieder mal beim onki. ich hab ihn jetzt für 6 wochen in urlaub geschickt! :-)
wir werden uns in 6 wochen wieder sehen, bis dahin wird mein mann noch 2 chemos bekommen haben und die resultate sollten vorliegen. also brauch ich ihn dann ev. wieder, um mich aufzurichten (hoffe natürlich, dass ich ihn aufrichten kann!).
ich werde in der zwischenzeit meine neu erworbene selbständigkeit testen.... (spinnen jagen tu ich zwar noch nicht, aber fliegen klatschen kann ich schon prima :-) !
ich bin wirklich froh, diese chance gepackt zu haben und kann es jedem angehörigen wirklich nur empfehlen. der psycho-onkologe ist ein arzt, der jetzt mir ganz allein gehört, sonst ists ja immer der onkologe, der meinem mann gehört! könnt ihr diesem gedankengang folgen?
melde mich spätestens am 22.8. wieder, wenn ich vom nächsten termin zurück bin!
ich wünsche allen angehörigen viel geduld, viel sonnenschein und alles liebe
susy

05.07.2003, 11:36
Hallo, liebe Susy,
ja, Deinem Gedankengang kann ich sogar sehr gut folgen! Der Onkologo muss ja auch in erster Linie für Deinen Mann da sein - das ist SEINE Aufgabe, sich um das Wohl Deines Mannes zu kümmern. Der Psycho-Onki hat nun die Aufgabe, sich insbesondere um DEIN Wohl zu kümmern und DIR einen Weg zu zeigen, dass es DIR gut geht! Ist doch eigentlich ganz logisch, oder?
Ich drücke Dir ganz fest Die Daumen, dass nach den 6 Wochen Du diejenige sein wirst, die den Psycho-Onki aufrichtet (falls sein Urlaub nicht so gelungen war).
Deinem Mann und Dir wünsche ich in dieser Zeit (natürlich auch darüber hinaus!) alles Liebe und Gute!
Gabi

05.07.2003, 13:01
liebe gabi
unter welchem namen bist du im chat und um welche uhrzeit? würde mich freuen, mich mal auch dort mit dir austauschen zu können!
danke dir auch für deine beiträge in diesem forum.
dir auch alles gute und bis auf bald (evtl. im chat?)
susy

05.07.2003, 17:44
Liebe Susy,
ja - da würde ich mich auch freuen, wenn wir uns mal im Chat treffen. Allerdings habe ich keine festen Uhrzeiten (auch keine festen Tage) zum chatten. Wahrscheinlich werde ich heute abend, so ab ca. 22.00 Uhr, mal reinschauen. Also, wenn Du dann "Icke" siehst, bin ich drin. Oder Du machst einfach einen anderen Vorschlag, wann wir uns da treffen? Unter welchem Namen bist Du im Chat?
Bis bald!
Gabi

23.08.2003, 14:35
hallo zusammen
war gestern wieder mal meinen onki besuchen - hatte es nötig, nach 6 langen wochen wieder mal jemandem ins gilet-täschchen zu klönen...
es hat sich bei uns wieder so viel negatives ergeben:
1. die 3 letzten chemo-zyklen haben meinem mann ausser nebenwirkungen nichts mehr gebracht - im gegenteil - seine werte sind wieder am steigen...
2. wissen wir seit 2 wochen, dass mein schwiegervater lungen-tumor mit leber-metas fortgeschritten hat.....
3. mit meinen eltern wirds auch von woche zu woche schlimmer...
mein psycho-onki hat mir jetzt pillen gegen meine doch immer häufiger widerkehrenden depros gegeben. mal schauen, ob sie wirken. mir ist jetzt ein wenig schwindlig, hoffe, aber dass sich das nach eingewöhnungszeit wieder legen wird.
bei meinem mann sieht es einfach laut onkologe nicht rosig aus. er hat noch drei varianten:
1. nichts mehr machen :-(
2. nochmals mit konventioneller chemo versuchen, er weiss aber den medikamenten-cocktail noch nicht, weil mein mann schon so stark vorbehandelt ist
3. experimentelle therapie (?) evtl. an studie im ausland teilnehmen (ev. wird er auch in ein versuchslabor mit anderen säugetieren gesteckt :-) ?)
zum glück hab ich ja noch meine freunde im chat wo mich vor dem einschlafen immer wieder auf andere gedanken bringen!
so, das wären mal wieder meine neuigkeiten betr. psycho-onkologie
wünsche euch allen eine bessere zeit
susy (neu im chat unter su)

05.12.2003, 19:34
wie geht es dir inzwischen? würde mich freuen, wieder von dir und deinem onkel zu lesen!
schubsi

07.12.2003, 11:54
liebe/r schubsi (?)
also, du wills wissen, wie es meinem onki und mir geht?
ich habe schon viele sitzungen bei ihm gehabt. die vorletzte war sehr wichtig für mich, am selben tag hat uns nämlich unser doc eröffnet, dass er nun wirklich nichts mehr zum empfehlen hätte für meinen mann, d.h. sein waffenarsenal sei leer geschossen! - mensch, war ich froh, am nachmittag beim psychi eine sitzung zu haben!
der psychi ist ein mensch, dem ich meine innersten ängste und sorgen anvertrauen kann, ohne dass jemand sagt, ich solle doch nicht immer alles so schwarz sehen (geschieht in meinem umfeld oft). er hilft mir, meine zukunft, die ich ja leider alleine bewältigen muss ein wenig optimistischer zu sehen, er rät mir nach wie vor, ich solle auch für mich schauen (hab es letztes wo-ende getan, bin mit freundin nach heidelberg gefahren und sogar dort übernachtet, was ich anfangs gar nicht wollte, ich wollte meinen mann nicht über nacht alleine lassen). das hat uns beiden gut getan, ich konnte wieder kraft schöpfen, für alles was ja jetzt leider auf uns zukommt besser zu bewältigen.
auch nehme ich jetzt auf sein anraten ein johanneskraut-präparat ein, dieses mittel hilft mir, mit meinen negativen gefühlen besser zurecht zu kommen, auch bin ich nicht mehr so nahe am wasser gebaut, breche also nicht immer in tränen aus. die gefühle sind genau gleich vorhanden, man wird nicht irgendwie in watte gepackt, man sieht alles realistisch, aber irgendwie geht es besser, frag mich nicht warum - es ist einfach so.
also, ich kann es jedem angehörigen nur empfehlen, wenn es möglich ist, einen psychologen der sich mit krebserkrankungen auskennt zu besuchen, wir als angehörige müssen ja auch irgendwo unsere ängste und sorgen deponieren können und das geht dort bei der neutralen fachperson einfach gut!
ich wünsche allen ob angehörig oder betroffen eine schöne besinnliche adventszeit und alles liebe und gute
susy (neu als su im chat)