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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lungenmetastasen


08.05.2003, 19:43
Hallo alle im Forum,
habe soeben erfahren, dass eine superliebe Bekannte von mir (lag mit mir in der Klinik im gleichen Zimmer, haben uns gegenseitig aufgemuntert) nun Lungenmetastasen hat. Gestern hat sie die erste Chemo bekommen. Sie hatte vor 13 Jahren ein MM ohne LK-Befall. Im Juli letzten Jahres Metastase Haut am Bein ohne LK-Befall. Im Januar dann weitere Metastase an der Haut am Bein und Befall der LK's, Entfernung der Lymphknoten. Und jetzt, nach nur 5 Monaten Metastasen in der Lunge (mehrere kleine). Bitte helft uns mit Auskunft!!!!
Wer hatte auch Metastasen in der Lunge? Wer hat Erfahrungen mit Chemobehandlung und Erfolg? Wer kennt helfende Kliniken und weiss Rat oder Tips? Alles ist jetzt für sie wichtig.
Ich bedanke mich bei Euch allen für Eure Hilfe!!!

Bin selbst verzweifelt. Eine andere Zimmernachbarin, sie hatte an der Kopfhaut Krebs, diese wurde ihr komplett entfernt im Januar, liegt auch wieder in der Klinik. Die Metastasen sitzen an der Wirbelsäule und sie kann nicht mehr gehen. Kommt nächste Woche in ein Plegeheim. Es ist alles einfach so besch......
Noch habe ich keine Metastasen, noch muss ich nur mit der Angst leben (hatte MM Tumordicke 3,3; Clark Level IV; pT 3 Stad.II ohne Befall der LK's). Und weil es mir noch gut geht möchte ich versuchen den anderen zu helfen. Deshalb bitte bitte Infos zur Lungenmetastase.

Danke
Christine

19.05.2003, 19:41
Hallo Christine,

bin ebenfalls Spätfall, d.h Melanom 1988 am Oberschenkel, problemlose Nachsorge ohne Befund bis in 06/2003 MLK Metastase festgestellt wurde. Danach Proleukin und Interleukin bis Dez. dann diverse Hautmetastasen und LK Metastase und multiple winzige Metatsasen auf Lunge. Ab Januar Chemo nach Lega. Chemo hart aber laut Stging 05/2003 schlägt Chemo an, Lungenmetasen gehen zurück, keine neuen Herde.

Lungenmetastasen sind in der Regel gut Therapierbar

Herzliche Grüße an Freundin, nicht den Kopf in den Sand stecken.

Bin ab morgen zur Chemo bis Samstag, mal Schauen wann ich in der Lage bin, in der nächsten Woche hier nocheinmal herein zu schauen.gruß

Holger junge Puring

19.05.2003, 20:40
Hallo an Alle,
habe letzte Woche nach meinem Staging in der Klinik erfahren, daß ich einen runden Herd in der Lunge habe. Dies ist eine mündliche Aussage. Schriftlich erfolgt sie in der nächsten Woche. Habe ziemlich Bammel. Auch eine verdickung in der Bauchspeicheldrüse ist aufgefallen. u.v.m. (wäre ich blos nicht hingegangen). Wer hat solche Erfahrungen gemacht und kann ich lernen mit so vielen Metas umzugehen. Kann schon vor Sorgen nicht mehr Schlafen. Primärtumor war letztes Jahr im März. Bitte helft mir.

Nunja

19.05.2003, 21:38
Hallo Nunja,
tut mehr sehr leid das Du Metast. hast!!!!!!!! Aber was wäre wenn du nicht hingegangen wärst????!! So kann man es frühzeitig behandeln!!!! Ute hier aus dem Forum hat seit langer Zeit schon Metastasen, in Lunge, Darm und Gehirn, sie hat hier sehr viel darüber geschrieben, schau mal nach hier im Forum. Ich glaube sie lebt schon insgesamt 15 Jahre mit dem m. Melanom und Metastasen!! Aber sie hat die Hoffnung bis heute nicht aufgegeben!!!!
Ich wünsche dir alle Kraft der Welt!!!!! Ich weiß leicht gesagt!
Verlier nicht die Hoffnung, trotz allem!!!!!!!!!!!
Viele Grüße von,
Christian

20.05.2003, 14:37
Hallo Holger,
vielen Dank, endlich eine Reaktion. Bitte halte mich auf dem laufenden, gebe alles meiner Bekannten weiter.

Liebe Nunja,
ich wünsche dir alles Gute. Wir bleiben in Kontakt, da ja auch meine Bekannte jetzt erst von den Lungenmetastasen erfahren hat. Vielleicht gibt es für euch beide Infos. Die Aussage von Holger lässte doch schon ein bißchen hoffen!?
Bin leider grad etwas in Eile. Muss zur Nachsorge. Melde mich nochmal.

Gruß
Christine

21.05.2003, 16:37
Hallo Christian, hallo Cristine,
vielen Dank für die lieben Worte.Auch das hilft mir schon.
Wie ist das bei deiner Bekannten? Muß sie auch warten bis die 2.Staffel der Untersuchungen durch sind um Vergleiche für eine Behandlung zu haben? Bitte teile mir doch mit, wie es bei Ihr weitergeht.Im voraus schon vielen Dank.

Liebe Grüße und alles Gute Nunja

21.05.2003, 21:17
Hallo Holger,
darf ich dich mal fragen wie groß dein MM 1988 war? Danke für die Info
und alles gute
wünscht dir
Claudia

22.05.2003, 23:04
Hallo Holger,
wie lange warst du ohne Metas und wie groß waren deine Lungenherde. Hoffe, das du die Chemo gut verträgst. Würde mich freuen, Naricht von dir zu bekommen.
Alles Liebe und Gute wünscht dir Nunja

23.05.2003, 11:17
Hallo an Alle,
hat jemand schon etwas von der Vera Med Klinik in Eschede gehört und kann mir etwas darüber sagen. Habe gehört, die sollen sagenhafte Erfolge haben. Freue mich auf Antwort.
Alles Liebe Nunja

Ute S
25.05.2003, 17:30
Hallo Nunja!
Ich bin seit September letzten Jahres auch in Behandlung in der veramed Klinik in meschede.Bin dort sehr zufrieden,habe auch meine chemos dort gemacht.Ich habe auch von vielen gehört die schon aufgegeben waren und die dort echte erfolge hatten.wunder können aber dort auch nicht vollbracht werden.zur zeit bin ich ja in hornheide und ziemlich bandagiert(op).wenn ich wieder zu hause bin kann ich dir gerne ausführlicher berichten.mir tut die klinik jedenfalls sehr gut.
liebe grüße,ute

26.05.2003, 17:34
Hallo Ute,
lieben Dank für die Info. Es tut mir leid, daß Du schon wieder eine Op hattest und bandagiert bist. Wünsche Dir auf diesem Wege gute Besserung. Wenn es Dir wieder gut geht, würde ich mich freuen, wieder von Dir und näheres über die Vera Med Klinik hören. Habe in 2 Wochen Besprechung wie es weitergeht. Ich hoffe, daß es irgendeinen vernüftigen Weg noch geben wird. Bis bald und alles Liebe
Nunja

Ute S
04.06.2003, 10:06
Hallo Nunja!
Ich bin nun wieder zu Hause und stehe bereit für alle Fragen die du an mich hast.Zur Veramed Klinik erst mal folgendes: Es ist eine ganzheitliche Klinik die Wert darauf legt nicht nur die Erkrankung,sondern den ganzen Menschen zu behandeln.Das fängt zum Beispiel mit der Ernährung an.Jeder Patient bekommt eine individuell auf ihn zugeschneiderte Therapie,wobei der Aspekt der Lebensqualität auch nicht außer acht gelassen wird.Wenn du Fragen hast dann mail mir doch einfach mal oder schau mal direkt unter www.veramed.de nach.
Liebe Grüße,Ute

04.06.2003, 11:23
Hallo Ute,
schön von Dir zu hören. Ich hoffe es geht Dir gut? Habe mich mit der Veramed Klinik in Verbindung gesetzt und sie haben mir Prospekte zukommen lassen. Ich werde versuchen dort aufgenommen zu werden aber erst muß ich abwarten, was beim Gespräch n der Klinik am 10.06. besprochen wird. Sollte eine OP erfolgen, werde ich dort in Meschede die Weiterbehandlung durchführen lassen. Hoffe auch, daß die Krankenkasse dies genehmigt. Ich habe immer gedacht, daß die Klinik auch OP-Behandlungen macht. Aber das ist ja wie in einer Rehaklinik. Aber das Konzept hört sich gut an und ich habe mir soviele Infos geholt, daß ich dort auf jeden Fall die Anschluß-Heilbehandlung durchführen werde. Wie bist Du behandelt worden. Würde mich interresieren, was man mit Dir dort gemacht hat.
Alles Liebe wünscht Dir
Nunja

Ute S
05.06.2003, 10:55
Hallo Nunja!
Soweit geht es mir erst mal ganz gut,die ersten Fäden sind gestern gezogen worden.In der Veramed Klinik habe ich erst mal was für mein Immunsystem gemacht.nach dem 2.ten chemozyklus habe ich meine Chemos auch dort gemacht.Habe ich durch die Begleittherapie auch viel besser vertragen.Jetzt werde ich demnächst wohl wieder dorthin gehen.Mal sehen was sie dort noch für Vorschläge für mich haben.
Alles liebe wünscht
Ute

06.06.2003, 12:46
Hallo Ute,
schön zu hören, daß es Dir soweit gutgeht. Wenn Du einen Termin in Meschede hast, laß es mich doch wissen, vielleicht bekomme ich dort zur gleichen Zeit einen Termin und wir könnten uns mal kennenlernen. Würde mich echt freuen. Weiterhin alles gute wünscht Dir ganz herzlich
Nunja

Ute S
12.06.2003, 09:45
Hallo Nunja!
Wie war denn dein Termin am 10.ten?Meld dich doch mal was ihr besprochen habt.Wie geht es denn jetzt mit dir weiter?
Alles liebe,Ute

16.06.2003, 19:45
Hallo Ute,
es war einfach ein sch...Tag. Erst hieß es ich habe keinen Termin, dann haben wir fast 31/2 Std. gewartet. Dann suchten sie eine 3/4 std. die Akte und dann konnte es losgehen. Sie sind sich nicht einig. Ich muß am 24.06 in die Lebersprechstunde. Dort werden die Bilder nochmals angesehen und entschieden was gemacht wird. Man hällt sich bedeckt. Jetzt bin ich soweit wie vorher. Frage mich nun ob man das nicht auch über Telefon hätte machen können. Nochmal 2 knappe Wochen warten. Das geht ganz schön an die Substanz. Ein Hämangiom hat man auch an der Milz gesehen. Diese vielen latainischen Wörter, mußte erst mal im Wörterbuch nachsehen, damit ich den Bericht verstanden habe.
Wie geht es Dir denn? Freue mich wieder von Dir zu hören.
Alles liebe, Nunja

04.07.2003, 10:08
Hallo Ute,
es kam leider nichts neues heraus, man hat mich dann in die Lebersprechstunde verwiesen aber die haben mir das gleiche gesagt. Nun muß ich am 15. ein MRT machen lassen und man will sehen ob das gegenüber dem CT genauer ist. Ansonsten will man einCAP machen. Ich bin schon ziemlich aufgeregt. Melde mich am 15 wieder. Hoffe es geht dir gut und grüße dich ganz herzlich.
Nunja

25.07.2003, 11:21
Hallo Ute,
habe schon lange nichts mehr von Dir gehört. Geht es Dir nicht gut? würde mich auf eine Antwort freuen. Bitte melde Dich doch mal. Mache mir große Sorgen um Dich.
Alles liebe
Nunja

Ute S
29.07.2003, 11:30
Hallo Nunja!
War leider 3 Wochen im Krankenhaus.Die Bestrahlung am Kopf hatte nicht angeschlagen,hatte eine Blutung und wurde operiert.Dann folgten 10 Bestrahlungen.Jetzt werd ich mich erst mal hier wieder erholen.Bin auch nicht so oft im Internet.Wie geht es denn dir?Was hast du für Therapie?Meld dich mal wieder.
Liebe Grüße,Ute

31.07.2003, 16:55
Hallo Ute,
Schön, daß Du dich gemeldet hast. Schade, daß die Bestrahlung nicht angeschlagen hat. Es tut mir sehr leid, daß Du schon wieder die Klinik von innen sehen mußtest. Hoffe es geht Dir einigermaßen gut. Ich schwebe immer noch mit den Ergebnissen. Am 27.08 muß ich wieder zum Checkup in die Klinik. Hoffe, daß sich alle Ergebnisse zum guten wenden werden. Der Tumor im Oberschenkel ist weg. Er hat sich aufgelöst. Ich danke dem Spirulina, hoffe, daß es auch dieses war, was geholfen hat. Jetzt geht es nur noch um die Bauchspeicheldrüse und die Lunge.
Wenn Du dich wieder etwas erholt hast, kannst Du mir auch privat mailen, wenn Du möchtest oder wir können uns auch telefonisch in Verbindung setzen. Mit der Veramed Klinik muß ich noch warten, weil man da erst das erneute Staging abwarten will. Es grüßt Dich ganz herzlich Nunja

09.07.2004, 18:56
hallo,
ich hatte vor einem monat ein rezidiv in der brust.erste op war 2000.nun muß ich nächste woche zum ct.in der lunge ist ein rundherd festgestellt worden.habe richtige angst.wenn met.muß ich sicher wieder eine chemo machen.hatte vor 4 jahren cmf u. bestrahlungen.
habt ihr erfahrungen mit -heilern-?ich bin psychischziemlich am ende.habt ihr rat?
grüße an alle
christina

10.07.2004, 10:45
Hallo Christina,
mach dir nicht all zu grosse Sorgen. Bei mir sah es vor einem Jahr beschissen aus und man hat nicht opperiert. Es wurde nur beobachtet und siehe da, es ist nicht weiter gewachsen. Ständige Kontrollen. Ich weis natürlich nicht wie es bei dir weitergeht aber ich wollte dir damit nur sagen, dass sich manchmal alles anders regelt. Ich hoffe für dich, dass es nicht so schlimm kommt. Drücke dir ganz fest die Daumen.
Alles Liebe Nunja

10.07.2004, 10:46
Hallo Ute,
habe lange nichts mehr von Dir gehört. Wie geht es Dir denn? Melde dich doch mal.
Liebe Grüsse Nunja

11.07.2004, 10:44
hallo nunja,
vielen dank für deine worte.du mußt ja jetzt auch bald wieder zum
check up in die klinik.meinst du spirulina hat dir geholfen?
kennst du "golden yacca"?es ist ein indianisches mittel zur gesunderhaltung der zellen.
wie alt bist du wenn ich fragen darf?
alles liebe und kopf hoch.
tschüss
christina


name@domain.dename@domain.de

11.07.2004, 15:15
Hallo Christina,
der Glaube versetzt manchmal Berge, ob das Spirulina einen Teil dazu beigetragen hat, für meinen Teil glaube ich es. Medizinisch gesehen, sind die Ärzte da anderer Meinung. Hast du mit indianischen Mitteln Erfahrung? Wenn ja, erzähle doch mal welche Inhaltstoffe und wie sie wirken. Im August muss ich wieder zum Check-up. Ich bin 1958 geboren.
Liebe Grüsse Nunja

12.07.2004, 15:10
hallo nunja,
2freundinnen haben es genommen.eine hatte gebährm-krebs die andere hat es zur strahlenentgiftung genommen.sie sind beide begeistert.inhaltsstoffe sind:aus der yucca-pflanze hergestelltes kristallplv.mit enzy. chlorophyll usw.
ich werde diese kps.mal versuchen.
liebe nunja ich bin 4 jahre älter.1954 geboren.
bis bald
christinaname@domain.de

12.07.2004, 16:19
Hi Christina,
welche Wirkung hat sich denn gezeigt? wie lange haben sie es genommen?
Liebe Grüsse Nunja

15.07.2004, 21:55
hallo nunja,
heute hatte ich CT und röntgenuntersuchung meines lungenrundherdes.tolles ergebnis :nichts bösartiges der befund hat sich nicht verändert,also nicht größer geworden, was genau kann man nicht feststellen.es kann eine vernarbung nach einer lungenentzündung sein.in 6 monaten wieder kontrolle.ich bin natürlich wahnsinnig froh darüber.erstmal,bin total k.o. bis bald christinaname@domain.de

15.07.2004, 22:35
Hi Christina,
lese gerade deinen Bericht. Echt super. Ich freue mich so für dich. Dann feiere mal schön deinen Befund, hast auch gebammelt dafür. Bis bald Nunja

Claudia Junold
21.06.2006, 12:26
Therapie von Lungenmetastasen des malignen Melanoms mit inhalativem IL-2

Alexander H. Enk, Dorothee Nashan, Jürgen Knop
Univ.-Hautklinik Mainz
Univ.-Hautklinik Münster

Auszug :
Zusammenfassung

Sieben Patienten mit Lungenmetastasen beim malignen Melanom wurden einer inhalativen Interleukin-2-Therapie mit 36 Mio. IE Interleukin-2 (Proleukin) zugeführt. Die Therapie wurde mit einer über 4 Monate durchgeführten DTIC-Bolustherapie (Dacarbazin) mit 850 mg/m2 KO alle 4 Wochen kombiniert. Der Gesamttherapiezeitraum betrug 6 Monate. Die Ansprechraten der Therapie lagen bei 71,4% mit 2 Komplettremissionen (CR), 2 partiellen Remissionen (PR), 1 stabilisierten Erkrankung (SD) und 2 progredienten Erkrankungverläufen (PD). Die Verträglichkeit dieser ambulant durchführbaren Therapie ist gut, die Patienten sind relativ wenig in ihren Alltagsgeschäften beeinträchtigt. Die Toxizität der Therapie war extrem gering. Sechs der Patienten entwickelten einen Reizhusten, der gut auf Codeintropfen ansprach. Ein Patient entwickelte initial leichtes Fieber. Die inhalative Therapie des malignen Melanoms scheint somit eine vielversprechende und gut verträgliche Ergänzung des therapeutischen Arsenals bei Lungenmetastasen des malignen Melanom darzustellen.




http://www.krebsinfo.de/ki/empfehlung/melanom/062-064.pdf
siehe unter "Chirurgische Therapie von Lungenmetastasen


Insititut für diagnostische Radiologie und Neuroradiologie
http://www.medizin.uni-greifswald.de/diagrad/patienten_litt_lunge.shtml

Die chirurgische Therapie von Lungenmetastasen
http://www.laekh.de/upload/Hess._Aerzteblatt/2006/2006_05/2006_05_07.pdf

Solitärer Lungenrundherd
http://www.mevis.de/~hhj/Lunge/RH.html

Expertenempfehlung allerdings von 2001
http://www.dgfit.de/experten/experten_01.htm

Malignes Melanom Chrirugie Uni Erlangen
http://www.chirurgie.med.uni-erlangen.de/forschung/mal_mel/malignes_melanom.htm

Sybilles
21.06.2006, 16:36
Hallo

habe gestern erfahren, dass ich nach 4 Jahren metafreier Zeit eine Lungenmetastase habe. 8 mm im Durchmesser rechts im Oberlappen.

Jetzt werde ich mir von allen Seiten Informationen holen, um die für mich beste Entscheidung für die Therapie finden zu können.

Falls jemand mir helfen kann, ich bin an allen Infos interessiert.

Vielen Dank.

babs_Tirol
21.06.2006, 19:47
Liebe Sybille,

tut mir sehr leid mit deinem Ergebnis, ich drücke dir die Daumen für eine gute, ansprechende Therapie.

Ich hatte am heutigen Tag mein Ganzkörper- MRT, wegen des Verdachtes auf Lebermetastasen. Gespannt bin ich auch- ob das Dabarcazin- die LK-Metas eliminiert hat. Befundbesprechung wegen weiterer Therapien, habe ich erst am 4. Juli 2006.

LG
babs_Tirol

Sybilles
21.06.2006, 20:18
Hallo liebe Babs

vielen Dank für Deine Anteilnahme. Hast Du denn keine Vorabbefundung von Deiner Leber bekommen? Bis zum 4. Juli ist es ja noch so lange. Ich weiß wovon ich spreche, wenn ich sage, dass diese Zeit ziemlich nervenaufreibend ist. Ich wünsche Dir, dass alles in Deinem Sinne verlaufen ist und Du hoffnungsvoll in die Zukunft sehen kannst.

Zirkelbach.M
14.07.2006, 19:22
Hallo Sybille,
habe gerade im Forum gelesen und deinen Bericht gesehen. Tut mir echt leid. Ich war lange nicht mehr hier, weil mir die vielen Totesfälle immer sehr nahe gegangen sind. Du wirst sicher denken, wer ist das der hier schreibt. Ich war früher unter Nunja hier gemeldet. Aber ich dachte der richtige Name ist besser. Wie sieht dein Befund denn aus und was wird gemacht. Melde dich doch bitte. Ich bin jetzt wieder öfters hier um zu lesen.
Alles liebe Marlise

Zirkelbach.M
14.07.2006, 19:23
Hallo Ute,
wie geht es dir denn?
Habe lange nichts mehr von dir gehört.
Weis vielleicht jemand wie es Ute geht.
Lg. Marlise

Sybilles
15.07.2006, 16:51
Hallo liebe Marlise

es ist sehr lieb von Dir, Dich nach mir zu erkundigen. Eigentlich hätte ich am 5.7. einen Termin in der Lungenklinik gehabt. Ich bin jedoch am gleichen Tag unglücklich gestürzt und habe mir den Oberschenkelhals gebrochen und wurde noch am gleichen Tag operiert. Am Mittwoch durfte ich nach Hause. Für Montag ist nun der erneute Termin in der Lungenklinik. Ich denke, dass ich dann Dienstag oder Mittwoch operiert werde.
Eigentlich würde ich lieber gar nicht mehr ins Krankenhaus, aber der Gedanke, dass da in mir was ist, läßt mich nicht in Ruhe. Ich hoffe, dass es nicht allzu schlimm wird. Schmerzen habe ich mit dem Bein momentan mehr als genug.
Anschließend werde ich gleich in die Reha gehen. Über weiterführende Therapien wurde noch nicht gesprochen, weil es u. U. drei Möglichkeiten gibt.
eine Meta
ein Bronchialkarzinom
zu 1 % ein entzündlicher Prozeß

Ich bin vor 4 Jahren schon einmal auf dieser Lungenseite operiert worden (Empysem) und dadurch sind ziemliche Vernarbungen auf der Lunge, so dass ein Minimaleingriff wohl nicht geht. Ich habe mich bei verschiedenen Ärzten und Institutionen schlau gemacht. Die einhellige Meinung ist - Tumorlastbefreiung. Eine andere tragbare Alternative sehe ich für mich nicht.

Wie geht es Dir denn zur Zeit? Über Claudia :pftroest: lasse ich das Forum über meinen Zustand wissen.

Ich wünsche Dir ein schönes Restwochenende

Zirkelbach.M
16.07.2006, 11:00
Hallo Sybille,
es tut mir sehr leid mit deinem Oberschenkel. Man du greifst aber immer in die Vollen. Für die Op wünsche ich dir alles Gute. Drücke alle Daumen die ich habe. Deinen Humor hast du gottseidank nicht verloren. Das finde ich gut und hällt dich aufrecht.Ich denke an dich und alle hier auch, alles Gute.
Mir geht es zur Zeit recht gut. Das letzte Staging war super gelaufen. Werte sind sehr gut und ich brauche nicht mehr alle 3 Monate in die Klinik.
Liebe Grüße

Marlise

Sybilles
16.07.2006, 11:49
Hallo Marlise

ich danke Dir ganz herzlich für Deine guten Wünsche. Ein wenig mulmig ist mir schon zumute, aber es nützt ja nichts.
Ich freue mich für Dich, dass bei Dir soweit alles okay ist.

Ich werde - soweit möglich - noch den Sonntag geniessen.

Alles Gute und liebe Grüsse von Sybille

Cornelia O
12.10.2006, 10:52
:winke: Liebe Claudia und liebe Sybille,

ich freue mich sehr, dass ihr die Lungen-OP soweit gut überstanden habt und hoffe ganz, ganz stark, dass ihr so einen Mist nieeeee wieder erleben müsst. Ich weiß, dass es viel Mühe macht, einen Bericht zu schreiben ( ich bin ja selber oberschreibfaul!!!!), aber könntet ihr bitte mal einen Bericht von der OP ins Forum setzten? Ich denke, dass Viele hier ihn mit großem Interesse lesen würden und Vielen vielleicht dadurch die Angst vor so einer großen OP genommen wird. Denn wenn man weiß, was auf einen zukommt, ist doch immer alles besser zu ertragen..
Liebe Claudia, ich fand deinen Bericht von der Gehirnbestrahlung so super und wichtig, und liebe Sybille, deinen Bericht von deinen "Psycho-erlebnissen"so spannend, dass ich mich riesig freuen würde, auch von der Lungen OP lesen zu dürfen:)

Ich hoffe, dass in euren Körpern jetzt Ruhe herrscht und ihr wieder tief durchatmen könnt!!!!
Liebe Grüße
Cornelia

Sybilles
12.10.2006, 12:00
Liebe Cornelia

klar, ich werde in den nächsten Tagen einen Bericht über die Lungen-OP schreiben.

Einen wunderschönen Tag.

Claudia Junold
12.10.2006, 19:27
Liebe Cornelia,
ich schließe mich Sybille (huhu :winke:) an. Nachdem ich ja aber eine alte Quasseltante bin wird mein Bericht wohl ungleich lääääääääääänger als der von unserer lieben Sybille... :D
Liebe Grüße und bis bald!

Deine Claudia

Sybilles
12.10.2006, 20:05
Ätsch liebe Claudia :winke: ich war schneller :rotier2:

Da kommt mein versprochener Bericht, habe ihn lieber gleich geschrieben, bevor ich es vergesse, bei mir rieselt nämlich ganz schön der Kalk.:D

Lungen-OP

Nachdem bei mir i. R. der Nachsorge ein neu aufgetretener Rundherd im linken Oberlappen und in den Lymphbahnen am Hals und der Leiste Auffälligkeiten festgestellt worden sind, hat man ein PET / CT veranlasst. Es hat sich erwiesen, dass der Rundherd angereichert hat und deshalb davon auszugehen ist, dass es sich um eine Melanommetastase handelt.
Nach einer Vorstellung in der Lungenklinik wurde ein OP-Termin vereinbart. Das ging sehr flott. Zur Erinnerung, auf dem Weg dort hin, bin ich unglücklich gestürzt und habe mir einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen. Dieser wurde zunächst operiert und nach einer Woche Krankenhausaufenthalt und ein paar Tagen zuhause war dann der zweite Anlauf in der Lungenklinik.
Man hat eine erneute Röntgenaufnahme gemacht und mit mir das Procedere besprochen. Ein minimalinvasiver Eingriff war aufgrund einer vorhergehenden Lungenoperation und der Lage der Meta ausgeschlossen. Ich habe am Tag der Krankenhausaufnahme mit Atemübungen angefangen.
Ich habe die Ärzte so lange bequatscht, dass ich als Erste in den OP gekommen bin. Dort war im Vorbereitungsraum die übliche Vorbereitung. Nadel legen, Narkose einleiten etc.
Am späten Nachmittag bin ich auf der Intensivstation wieder richtig zu mir gekommen.
Ich hatte ziemliche Schmerzen in der rechten Schulter (rechts war der Eingriff) und das linke (gebrochene Bein) war völlig gefühllos. Die Schmerzen im OP-Bereich waren dagegen eher erträglich. Ich hatte über mir eine Schmerzpumpe hängen, die in die Vene ging, so dass ich nach eigenem Bedarf Schmerzmittel nehmen konnte. Eine Überdosierung war durch eine Vorrichtung ausgeschlossen. Es handelte sich dabei um Morphin, was ich aber erst später erfahren habe. Die Ärzte haben mir erklärt, dass die Schmerzen in der Schulter von der Lagerung herrühren. Der Schnitt verläuft in einem Bogen etwa vom Schulterblatt bis zur Brustumschlagfalte und ist so 25-30 cm lang. Diese Narbe wurde verschweißt. Ich hatte 2 Drainagen liegen. Die OP hat ca. 5 Stunden gedauert. Man hat die Metastase keilförmig herausgeschnitten. Außerdem hatte man mir – zu meinem Verdruss – einen Urinkatheter gelegt und den auch noch falsch. Ich hatte einen ständigen Druck auf der Blase. Als ich das bei den Schwestern beklagt habe, wurde nach der Lage des Katheters geschaut, d. h. dran rumgezogen, mit dem Erfolg, dass das ganze Bett überschwemmt wurde. Um das Bett frisch zu richten, wurde ich hin und her gewälzt, weil ich nicht aufstehen konnte. Das hat natürlich nicht zur Schmerzfreiheit beigetragen. Am nächsten Tag habe ich drauf bestanden, dass man den Katheter zieht.
Mein Bein ist im Laufe des restlichen Tages ziemlich angeschwollen und war immer noch völlig gefühllos. Ich war zwar noch ziemlich platt, und hatte Schmerzen, aber nur eine leichte Übelkeit.
Am nächsten Tag hat sich eine Neurologin für mich interessiert. Sie wollte mich wegen meines Beins, das sich immer noch nicht gebessert hatte, anschauen, um, wie ich völlig schockiert vernahm, einen Schlaganfall während der OP auszuschließen. Es hat sich Gott sei Dank nicht bestätigt. Man ist dann von einem Lagerungsschaden ausgegangen, der sich von alleine wieder geben würde, was dann auch eingetreten ist.
Am Tag nach der OP – immer noch auf Intensiv – konnte ich schon halbwegs sitzen und habe gerade Kaffee getrunken, als mich Claudia angerufen hat. Bis dahin ging es mir leidlich gut. (Beim Durchlesen stelle ich gerade fest, wie missverständlich sich das anhört – es hat wirklich nichts mit Claudia zu tun) Aber je mehr ich – und darauf schiebe ich es – Morphin bekommen habe, desto schlechter ging es mir. Ich hatte permanente Übelkeit, so dass ich nichts Essen – was bei meinem Übergewicht nichts ausgemacht hat - , aber auch nichts Trinken – wir hatten zu der Zeit 38 Grad draußen – konnte. Außerdem war ich nicht in der Lage irgendwelche von dem Atemtherapien zu machen, was natürlich überhaupt nicht gut war. Ich habe mich dann durch die Tage gequält und bin dann am 3. Tag nach der OP wieder auf Normalstation gekommen. Ich hatte ein Einzelzimmer und war froh rum, mir ging es wirklich hundsmiserabel. Aber wenigstens hatte ich an meinen beiden Drainagen so lange Schläuche, dass ich einen Spielraum von ca. 7 Metern hatte. Es hat gelangt, um selbstständig auf die Toilette und ans Waschbecken zu kommen. Mit dem Krücken und den Flaschen, die ich immer mitnehmen musste war das ein mühseliges Unterfangen und ich war hinterher immer fix und fertig, ich bin aber ein absoluter „Selbermacher“. Ich würde mich auch selber operieren, wenn ichs könnte.
Sonntags habe ich bei der Chefarztvisite gesagt, dass ich nicht mehr gewillt bin Morphin zu nehmen. Der Chefarzt wollte, dass ich es ausschleiche, sprich langsam reduziere, was von mir aber abgelehnt wurde. Ich habe dann die Vorschläge der Ärzte zur Schmerztherapie angehört und weitestgehend abgelehnt – weil ich die Medikamente bereits schon mal erhalten hatte und wusste, dass ich sie nicht vertrage. Letztlich lief es darauf hinaus, dass ich Paracetamol in hoher Dosierung, Ibuprofen und für den Magen Stangyl bekommen habe. Die Ärzte haben großen Wert darauf gelegt, dass ich schmerzfrei bin, weil ich sonst nicht richtig durchatme – einer Logik, der ich mich nicht verschließen konnte.
Nach 5 Tagen wurde die erste Drainage gezogen, das hat nur kurz ein wenig weh getan. Am 8. Tag wurde die zweite Drainage abgeklemmt aber nicht gezogen. Das war dann erst am nächsten Tag. Auch das Ziehen war zu ertragen. Am 10. Tag nach stationärer Aufnahme, 9 Tage nach der OP wurde ich nach Hause entlassen. Mein Allgemeinzustand war miserabel, ich war durch die OP noch ziemlich fertig und hatte noch dazu einen relativ frischen Beinbruch. Die AHB (Anschlussheilbehandlung) musste ich selber anleiern. Sonst wäre in dieser Hinsicht wohl nicht viel passiert. Ich war dann ein paar Tage zuhause, bevor die AHB angefangen hat.
Ich hatte darum gebeten, einen Mitoseindex erstellen zu lassen, was jedoch nicht geschehen ist. Die Histologie hat dann keine Überraschung geboten, es war eine Metastase, die mit ausreichendem Sicherheitsabstand entfernt werden konnte. Lymphknoten, die mit entfernt wurden, waren Meta-frei. Eine Röntgenkontrolle nach ein paar Wochen hatte ergeben, dass alles zufrieden stellend aussieht.

Ich hatte noch einige Wochen Schmerzen in den Rippen. In der Lungenklinik hatte man mir gesagt, dass das noch 3 Monate andauern könne. Was aber nicht der Fall ist. Ich habe nun schon einige Zeit keine wirklichen Probleme mehr mit den Rippen und benötige dafür keine Schmerzmittel mehr. Eine erneute Röntgenkontrolle ist in 3 Monaten vorgesehen.

So, ich hoffe, dass ich nichts wesentliches vergessen habe. Falls doch – einfach fragen.

Claudia Junold
12.10.2006, 20:19
Hallo liebe Sybille :winke:,
danke für den tollen Berich, Du hast Dir wieder mal viel Arbeit gemachtt!!! Bei mir war doch einges ganz anderes, aber mein Bericht wird noch etwas auf sich warteh lassen ... Schließlich bin ich ja auch deutlich älter als Du und damit darf ich auch langsamer sein!! :lach2:
Liebe Grüße von Deiner

Claudia

Cornelia O
14.10.2006, 11:38
Hallo liebe Sybille,

viiiiiiiiiielen Dank für deinen Bericht. Mann, ich sitze hier und habe Gänsehaut und akute Atemprobleme, wenn ich das lese. 1000Dank, dass du so ausführlich geschrieben hast. Ich finde das total spannend. Wenn ich jetzt mal Lungenmetas bekommen sollte (Was ja nieeeeeeee geschehen wird:undecided ...), weiß ich wenigstens, womit ich rechnen muss.
Ich finde es ganz toll, dass du so ein "Selbermacher" bist, dass du trotz Schmerzen und Frust Entscheidungen fällst und dich nicht auf die Götter in Weiß verlässt.
Ich freue mich riesig, dass es dir schon wieder so gut geht und wünsche dir, dass es immer so bleibt.
(...und unsere Claudia schafft es auch, da bin ich mir ganz sicher)

alles Liebe für dich und nochmals vielen Dank
Cornelia

Sybilles
14.10.2006, 19:41
Hallo Cornelia, Hallo Claudia:)

na ist doch gerne geschehen. Wenn es jemandem hilft - um so besser. War auch gleich so eine kleine Aufwärmübung, damit ich ins Schreiben wieder rein komme. Will im November wieder arbeiten gehen - da heißt es dann wieder feste in die Tasten hauen.

Ein schönes Wochenende.

Claudia Junold
15.10.2006, 21:12
Ich möchte für Leute, die eine ähnliche OP noch vor sich haben, meinen Erfahrungsbericht abgeben. Bevor evtl. komische Kommentare kommen, so betone ich ausdrücklich, daß es sich hier um meine ganz persönlichen Erfahrungen handelt, die natürlich bei jedem individuell verschieden sein können.


Mir wurden drei Kliniken zur Auswahl gestellt: München, Kutzenberg und Erlangen. Nach einem längeren Gespräch mit meinem Hautarzt legte der mir Prof. Hohenberger von der Uniklinik Erlangen sehr ans Herz. http://www.chirurgie.med.uni-erlangen.de/frames/f_chirurgische_klinik.htm Prof. Hohenberger wäre eine Koryphäe auf dem Gebiet der Thoraxchirurgie und ich wäre dort in besten Händen. Nachdem mein Hautarzt viele Jahre selbst leitender Operateur der Hautklinik dort war, hab ich ihm vertraut - und nicht zu Unrecht!

Das Gebäude der Chirurgie ist leider überhaupt nicht mehr zeitgemäß. Die Privatstation besteht aus winzigen 2-Bettzimmern mit schmalen Spinden, einem Waschbecken in einer höchst unbequemen Nische - ohne Bad oder Toilette. Gerade für mich als Sehbehinderte ist es ein Unding, sich nachts über einen langen Flur zum Klo tasten zu müssen. Nachdem die Privatstation schon so dürftig war, hab ich mich danach erkundigt, wie denn dann die Allgemeinstation aussieht... Tja, 6-Bettzimmer, in das notfalls auch noch ein 7. Bett geschoben wird... Selbstverständlich erst recht ohne Bad... Ich hätte nicht gedacht, daß es sowas überhaupt noch gibt!
Dafür entschädigt das Essen für so manches! Alle Fachrichtungen der Uniklinik bekommen das Essen von einer Großküche, die es sich offenbar (zumindest auf den Privatstationen) zur Aufgabe gemacht hat, den Patienten das Leben zu versüßen. Das Frühstück kann man sich aus x verschiedenen Sachen zusammen stellen, incl. Croissant, verschiedener Brötchensorten, O-Saft, Joghurt, Müsli usw., das Mittagessen wählt man aus sage und schreibe 7 verschiedenen Menüs und das Abendessen steht dem in nichts nach. Außerdem ist das Essen wirklich superlecker und abwechslungsreich.

Schon allein aus Platzgründen herrschte bei unserem Eintreffen auf der Station ein ziemliches Chaos und eine nette, aber völlig überlastete Schwester nahm mich auf. Mit vielen Sachen in meinem "medizinischen Lebenslauf" konnte sie überhaupt nichts anfangen und zum Glück wußte wenigstens die Stationsärztin was eine HLA-Typisierung ist. Nachdem mir ja sowieso literweise :D Blut abgenommen wurde, wollte ich die auch gleich mit durchgeführt haben, um mich nach der OP möglichst schnell um eine Impfstudie kümmern zu können. Ich dachte, ich könne mir damit einmal zusätzliches Blutabzapfen sparen. Fakt war aber, daß mir beim erstem mal zu wenig, beim zweiten mal die falschen Röhrchen und schließlich erst im dritten Anlauf die richtige Anzahl und Größe der Röhrchen abgenommen wurde...

Nach den Formalitäten ging es zum EKG und zur Lungenfunktion. Ich setzte den Arzt mit meinen 124% und den 4,7l Lungenvolumen (3,5l wären auch schon gut gewesen :) ) etwas in Erstaunen. Er war auch einigermaßen enttäuscht, als ich ihm wider seines Erwartens gestehen mußte, daß ich bis vor 8,5 Jahren kräftig geraucht hatte. Allerdings konnte ich das offenbar ganz gut kompensieren, da ich ja sehr lange als Sängerin meine Brötchen verdient hatte und meine Lunge immer noch gut trainiert sein dürfte.

Dann kam der Anästhesist zur Narkosebesprechung. Er war ausgesprochen nett, freundlich, kompetent und hat sich für meine spezielle Problematik (die letzte 8,5 Stunden dauernde Narkose hatte für fast drei Jahre Konzentrationsschwierigkeiten und Störungen im Kurzzeitgedächtnis hinterlassen, außerdem hatte ich Reinke-Ödeme mit einer entsprechenden Stimmband-OP, was beim Intubieren Schwierigkeiten machen kann) viel Zeit genommen. Er bot mir zwei Möglichkeiten der Schmerzstillung nach der OP an. Einmal durch einen normalen venösen Zugang (in der Halsvene) mit Morphinen oder durch einen Rückenmarkskatheder, beides mit Schmerzpumpe, die ich nach Bedarf betätigen könnte, mit einem Lokalanästhetikum plus Opiaten. Ich erklärte ihm, daß ich bis auf Triptane (das sind besondere Migränemedikamente) keinerlei Schmerzmittel nehme, weil ich stärkere Mittel nur äußerst schlecht vertrage und stellte klar, daß ich weder Morphine noch Opiate haben wollte. Der Arzt meinte, daß mir während der OP aber auf jeden Fall etwas in dieser Richtung verabreicht würde, aber man das hinterher durch etwas anderes ersetzen könnte. Die Frage Schmerzkatheder oder nicht bat ich mir aus, spontan erst am nächsten Tag im OP entscheiden zu dürfen. So weit war alles klar. Leider würde dieser nette Arzt meine Narkose nicht machen, aber er versprach mir, mich im OP zu besuchen :)

Dann kam die Stationsärztin zur OP-Aufklärung. Mir war wichtig, daß dieser Eingriff möglichst minimalinvasiv vorgenommen würde, damit der "Flurschaden" so gering und damit auch die Heilungsphase so kurz wie möglich gehalten werden kann, außerdem wollte ich in der Histo den Mitoseindex bestimmt haben. Beides hatte ich in der chirurgischen Ambulanz schon angesprochen gehabt - beides wurde mir nach Möglichkeit zugesichert.

Mein Mistteil war lt. CT vom 29.8.06 2,2 x 1,6 cm groß und lag im rechten Unterlappen am Lungenfell anhaftend.

Ok, ich wußte ja, daß diese OP kein Zuckerschlecken würde und war auf einiges gefaßt. Von den Risiken einer undichten Bronchusnaht (in diesem Falle würde nach der OP die Lunge wieder zusammenfallen...), dem Verletzen benachbarter Organe, starken Blutungen, einer Embolie, den üblichen Möglichkeiten auf Lagerungsschäden während der OP usw., mußte ich natürlich informiert werden. Ich fühlte mich in guten Händen und sollte am nächsten Tag gegen 9h in den OP kommen. Die obligatorische Schlaftablette hab ich abgelehnt und hätte auch damit nicht schlafen können, denn die Oma im Bett neben mir hatte sich damit die Dröhnung gegeben und war nicht mehr ansprechbar... Sie hat die ganze Nacht gesägt wie ein Elch! Gut, daß ich meine Hörbücher dabei hattehttp://img136.imageshack.us/img136/2337/smilieschlafkl9.gif (http://imageshack.us), die haben zumindest die Zeit verkürzt!

Am nächsten Tag die übliche Prozedur mir dem Anziehen der schicken weißen Kompressionsstrümpfe, des OP-Hemdes, der Prämedikamentation und gegen 10h traf ich mitsamt meinem Bett im OP-Vorraum ein. Ich bat nochmal jeden, der mir irgendwie über den Weg lief dringend, daß man doch bitte meinen Mann anrufen solle, sobald ich aus dem OP wäre, weil er sonst bis abends, bis ich wieder auf Station wäre, auf Nachricht warten müsse.

Ich entschied mich für den Rückenmarkskatheder mit Schmerzpumpe und das Legen, vor dem ich schon etwas Angst hatte, war echt ein Klacks. Der Arzt markierte die Stelle an der Wirbelsäule, spritzte ein Lokalanästhetikum ein und setzte sehr sicher und zügig den Katheder. Weh hat das überhaupt nicht getan. Tatsächlich kam der nette Narkosearzt vom Vortag auf einen Sprung vorbei, tätschelte mir die Hand und wünschte mir viel Glück. Das fand ich echt total nett. Danach ging es in den OP. Es wurden in beide Handrücken Zugänge gelegt, der Anästhesist begann das Narkosemittel einzuspritzen, fragte, ob ich schon was spüren würde. Ich sagte noch: "und tschüß" ------- und wachte in einem super angenehmen, wohlig warmen Bett auf und fühlte mich völlig schmerzfrei und richtig wohl. Es dauerte allerdings ziemlich lange, bis ich soweit zu mir kam, daß ich realisierte, daß ich die OP hinter mir hatte, es offenbar zu keinen großen Komplikationen gekommen war (ich lag im Aufwachraum und nicht auf Intensiv) und ich mit meinen salbenverschmierten Augen (das ist ein Schutz gegen mögliches Austrocknen während der Narkose) auf einer Uhr schräg über mir nach einiger Zeit erkennen konnte, daß es gegen 14h war. Ein Pfleger kam und zeigte mir den Druckknopf der Schmerzpumpe an meinem Rückenmarkskatheder, den ich drücken sollte, sobald ich Schmerzen hätte. Ich duselte so vor mich hin und in Abständen kam der Pfleger immer wieder und meinte, ich solle doch endlich die Schmerzpumpe drücken, weil ich gar nicht erst in einem Schmerzustand kommen sollte. Er erklärte mir, daß es nach einer Lungen-OP extrem wichtig ist, schmerzfrei zu sein, damit man gut durchatmen könne, was wiederum wichtig ist, damit die Lunge sich nach der OP wieder "entfaltet", gut belüftet wird und es nicht zu einer Lungenentzündung kommt. Es bereitete mir einige Mühe, ihm klar zu machen, daß ich absolut keine Schmerzen hätte, ich mich wohl fühlte und eigentlich endlich auf Station gebracht werden wollte. Nach einiger Zeit stellte er fest, daß ich nicht bockig und stur war, sondern über den venösen Zugang am Hals per Infusion permanent ein Schmerzmittel bekam... Gegen 18h hatte ich dann aber echt genug und bat energisch drum, auf Station gebracht zu werden.

Dort hing ich, wie gesagt, mit der Halsvene an mehreren Infusionen, die an einem Infusionsständer an der Schmerzpumpe hingen, die Schmerzpumpe war durch einen dünnen Schlauch, den ich überhaupt nicht spürte mit dem Rückenmarkskatheder verbunden, in der Nase steckte ein Schlauch mit Sauerstoff, ich hatte eine sog. Saugung, d.h. keine normale Drainage, sondern einen ziemlich dicken Schlauch aus der Seite hängen, der wiederum an einem großen Kasten hing, der mit merkwürdigen Geräuschen Blut usw. aus der Wunde saugte. Ich rief meinen Mann an, guckte Marienhof :D und duselte dazwischen immer wieder weg. Schmerzen hatte ich keine, aber es wurde mir etwas übel. Die Nacht war ziemlich lang und nervig, weil meine Nachbarin es sich wieder zum Ziel gesetzt hatte, einen startenden Düsenjet an Lautstärke zu übertreffen. Dazu kam, daß sie eine neue Hüfte bekommen hatte, nicht mobil war und in Ermangelung eines eigenen Bades,bzw. Klos einige male in der Nacht unter der natürlichen Geräusch- und Geruchsentwicklung auf den Klostuhl mußte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich zum Glück noch einen Blasenkatheder, aber mir war klar, daß genau das mit dem Klostuhl mir auch blühen würde... :sad:

Am nächsten Morgen stand ich mit Hilfe zweier Schwestern auf, damit mein Bett gemacht und ich mich unter Mühen etwas am Waschbecken waschen und Zähne putzen konnte. Ich war schon ganz schön klapprig und nachdem mir immer mehr übel wurde, gab ich auf dem Rückweg ins Bett dann das her, was ich gar nicht zu mir genommen hatte. Den Vormittag über war mir immer wieder schlecht, ich duselte in üblen Träumen vor mich hin, bekam Schmerzen, drückte die Schmerzpumpe, wodurch mir wieder übel wurde und ich wieder in komische Träume versank. Am Nachmittag kam mein Mann zu Besuch. Ich war sehr kurzatmig, das Sprechen fiel mir schwer und ich schlief dauernd ein. Ich konnte den ganzen Tag über weder etwas essen noch trinken, mußte dafür aber immer wieder brechen.

Die Nacht war der blanke Horror: ich hatte Schmerzen, bekam immer wieder nur stereotyp zu hören, daß ich doch endlich die Schmerzpumpe drücken solle (was ich ja schon so oft getan hatte, daß sie mir nichts mehr gab), mein Rücken tat mir vom Liegen lausig weh, meine Nachbarin schnarchte wie eine Dampfmaschine und die Geräte rund um mein Bett gaben die seltsamsten Geräusche von sich, ich dümpelte immer wieder in kurzen, äußerst komischen Träume dahin und die Nacht nahm kein Ende. Zwischendurch mußte ich wieder brechen, obwohl ich weder etwas gegessen noch getrunken hatte. Gegen 4h war ich mit meinen Nerven am Ende, lag heulend im Bett und betete nur noch, daß auch diese Nacht irgendwann vorbei gehen möge. Am nächsten Morgen gab ich wieder mein Frühstück her, das ich gar nicht gegessen hatte und bestand trotz meines Tranzustandes darauf, daß ich mit dem Arzt der Schmerzambulanz sprechen möchte. Der kam dann auch, war sehr nett und sehr erstaunt, weil ich fragte, ob in meiner Schmerzpumpe wohl doch Opiate wären. "Selbstverständlich - aber nur ein kleiner Anteil... " Ok, da war mir alles klar und ich bestand drauf, daß dieser "kleine" Anteil sofort herausgenommen würde und daß er es erst gar nicht mit Ausschleichen probieren bräuchte - was er nach einigem Zögern auch tat. Als mich kurz drauf der Pfleger aus dem Bett auf den Klostuhl hievte, fiel mir auf, daß mir mein Nacken an meiner "typischen" Migränestelle kurz wehtat. Schlau, wie ich nunmal von Natur aus bin :lach2:, kombinierte ich messerscharf, daß meine ständige Übelkeit evtl. auch von einer Migräne kommen könnte, die ich, zugedröhnt mit Opiaten usw. wie ich war, nicht als solche erkannt hatte. Also bat ich, den netten Arzt der Schmerzambulanz anzurufen und zu fragen, ob ich meine speziellen Migränemittel nehmen könnte. Ich bekam grünes Licht, warf eine "Relpax" ein - und siehe da, von Stund an war mir nicht mehr übel. Mein Mann kam nachmittags und es ging mir schon etwas besser als am Tag vorher. Er fütterte mich wie ein Baby mit kleinsten Stücken Käsekuchen - und das war das erste Essen, das ich nach 2 1/2 Tagen behielt. Später brachte mir ein Physiotherapeut einen Lungentrainerhttp://img136.imageshack.us/img136/2359/kopievonkopievonimg0177pc4.jpg (http://imageshack.us), machte mit mir Atemübungen, die ich ja aus meiner aktiven Sängerzeit kannte und so überließ er es schnell mir selbst, meine Lunge wieder auf Vordermann zu bringen. Abends gab es eine fränkische Schlachtplatte - genau das richtige für einen Magen, der schon lange nichts mehr behalten hatte... :D. Aber man höre und staune: das halbe Brot, das ich mit fetter Wurst aß, hat mir sehr gut getan. :lach2:

Auch am nächsten Tag war ich immer noch sehr schwach und mußte beim Sprechen nach wenigen Worten Pause machen und nach Luft schnappen (für mich ja ein unhaltbarer Zustand! In diesen Tagen mußte ich leider auch alle lieben Anrufer abwimmeln, weil ich wirklich nur unter Anstrengung sprechen und den Hörer halten konnte. Aber ab da ging es aufwärts.

Allerdings wurde der Schmerz am Rücken durch das Liegen immer heftiger. Bei den Pflegern sagte ich schon gar nichts mehr, weil ich das ewige "Schmerzpumpe drücken" schon nicht mehr hören konnte. Mehr als drücken kann man halt nicht... Nachmittags kam eine Schwester der Schmerzambulanz, um nach der Schmerzpumpe zu sehen. Ihr erzählte ich von meinen Schmerzen, sie sah nach, massierte mir ewig lange diese bestimmte Stelle und schickte mir keine fünf Minuten später den Physiotherapeuten, der mir mit Hingabe eine halbe Stunde lang erst mit den Händen und dann mit einem Massagegerät den Rücken massierte. Zu meiner Freude bot er mir auch noch an, mit mir am Gang auf und ab zu gehen, damit mein Kreislauf in Schwung käme. Selbst konnte ich das ja weder von den Augen her, noch von den 1000 Sachen, die da an und aus meinem Luxuskörper hingen. Hätte man da vom Pflegepersonal oder von den Ärzten nicht schon längst mal auf diese Idee kommen können, mir den Krankengymnasten zu schicken? Ab da bekam ich zweimal am Tag diese wunderbare Spezialbehandlung.

Die Saugung lieferte pro Tag um die 200ml. Erst ab unter 100ml sollte sie gezogen werden. Am 4. Tag nach der OP waren es immer noch 180ml. Das war aber der Tag, an dem ich wieder mit Wobenzym anfangen konnte, weil ab da keine Nachblutungen mehr dadurch zu befürchten waren. Das sagte ich dem Professor und daß es deshalb ab morgen weniger als die Hälfte wäre, was die Saugung zutage fördern würde. Er schaute mich nur sehr mitleidig an, kurz davor, sich mit dem Finger an die Stirn zu tippen... Einen Tag und 15 Wobenzym später waren es gerade noch 80ml *ggggg* Bei der Visite herrschte großes Erstaunen - aber nicht bei mir, denn das war nicht die erste OP, bei der ich dadurch die Wundheilung und Schwellungen deutlich verringern konnte. Am nächsten Tag waren es dann noch 30ml und die Saugung sollte gezogen werden.
Davor hatte ich ziemliche Manschetten. Der Schlauch, der mir aus der Seite hin war ca. 1,5cm dick und verjüngte sich an der Eintrittsstelle in den Körper etwas, aber so 1cm war er sicher da auch noch. Die Schwester, der ich erzählte, daß ich Schiß vor dem Ziehen hätte, sagte: "Ach, da lassen Sie sich halt eine halbe Stunde vorher eine Schmerztablette geben." Na gut, dachte ich, wenn das hilft?! Gesagt, getan, die Schwester brachte mir eine Tablette, der "Saugungsentfernungstrupp" rückte drei Mann hoch an. Der Arzt entfernte den Verband und entwurstelte die verschiedenen Fadenenden, denn um den Schlauch herum war die Haut mit einer Tabaksbeutelnaht zusammengezogen, um möglichst luftdicht abzuschließen. Das Problem ist dabei, daß der Schlauch so gezogen werden muß, daß so gut wie keine Luft in den Körper eindringen kann. Der Arzt hatte buchstäblich die Fäden in der Hand :), ein anderer begann langsam den Schlauch aus meinem Alabasterkörper zu ziehen und ich mußte die ganz Zeit dabei aaaaaaaaaaaaaaaaauuuuuuuuuussssssssatmen. Das Ganze dauerte keine Minute, das Loch wurde durch den Faden ratzfatz dicht verschlossen und die ganze Aktion hatte wirklich überhaupt nicht wehgetan! Ich war begeistert, endlich wieder frei und ohne "Ketten" zu sein. Nach einer halben Stunde wollte ich aufstehen und das erste mal seit einer Woche wieder allein aufs Klo gehen. Aber sobald ich die Füße am Boden hatte, begann die Zimmerdecke auf mich einzustürzen und alles drehte sich. "Hoppla", dachte ich, "das wird der Kreislauf sein". Legte mich wieder brav aufs Bett und wartete ab. Der zweite Versuch war noch kläglicher, außerdem begann mein Puls zu rasen und mir brach der Schweiß aus. Nachdem mir eingeschärft worden war, alle Veränderung in meinem Befinden nach dem Ziehen der Saugung sofort zu melden, rief ich die Schwester. Nein, das würde sich nicht anhören, als ob das was damit zu hätte, ich solle einfach noch etwas liegen bleiben. Ich bin dann ziemlich schnell eingeschlafen. Ein Pfleger kam und wolle mit mir zu Röntgenkontrolle, die nach dem Schlauchziehen sehr wichtig ist. Er hatte keine Chance. Ich wurde zwar wach, sah mich aber keinesfalls in der Lage mich in einem Rollstuhl zum Röntgen fahren zu lassen. Ich bin dann wieder weggeknackt. Eine Stunde später mußte ich dann aber endlich dringend zum Röntgen. Das Gefühl beim Aufstehen kann ich gar nicht beschreiben. So ähnlich muß man sich in der Schwerelosigkeit fühlen! Ich konnte einfach nicht einordnen, wo oben und unten ist! Mir war jeder Sinn für das Gleichgewicht abhanden gekommen. Schließlich wurde ich zu zweit in den Rollstuhl gehievt - und ich flehte um eine Brechschale... Die Fahrt zur Röntgenabteilung, das Brechen, das Röntgen (es war nach dem Ziehen der Saugung alles völlig ok) selbst und die dauernde Übelkeit und der permanente Schwindel waren echt der Horror. Wieder im Bett zurück, bin ich wohl sofort wieder eingeschlafen. Ich hörte, wie immer wieder eine Schwester nach mir sah und es ihnen dann doch etwas mulmig wurde. Schließlich wurde ein Arzt gerufen. Er fragte mich ganz genau nach meinem Befinden aus und meinte dann: "ja, sieht ganz nach Überempfindlichkeit gegen Morphine aus" WAS????? Ich dachte, ich höre nicht recht!!! Der Arzt der Schmerzambulanz wurde gerufen, der sich auch nochmal alles haarklein erzählen ließ. Der bestätige, daß ich die Morphine wohl nicht vertragen würde... Ach, wie komisch!!! Hatte ich nicht lang und breit und immer wieder darauf hingewiesen???? Mann, ich hatte eine tierische Wut im Bauch! Immerhin bekam ich dann von der Schmerzambulanz einen Brief, in dem steht, daß ich keine Opiate oder Morphine bekommen sollte, weil eine Unverträglichkeit bestünde... Klasse, jetzt hatte ich es zwar schriftlich, aber das nützte mir wenig. Ich war nicht mal in der Lage mich aufzusetzen. Diese Wirkungen sollten höchsten bis zum Abend andauern. Ok, tatsächlich dauerten sie - zwar schwindend, aber immer noch vorhanden - vier lange Tage an! Ich finde es furchtbar, wenn man als Patient nicht ernst genommen wird! Warum erzähle ich denn jedem, daß ich dieses Zeug nicht vertrage??? Normalerweise frage ich bei allen Medikamenten nach, aber wenn es heißt: "eine Schmerztablette" dachte ich, ich könnte es mir sparen. Gut, wieder was dazugelernt...

Am Vormittag dieses Tages wurde auch der Rückenmarkskatheder http://img511.imageshack.us/img511/8194/kopievonschmerzkathederlw7.jpg (http://imageshack.us) entfernt. Auch darauf freute ich mich nicht unbedingt. Aber das war überhaupt keine Sache, ich habe es kaum bemerkt. Als Schmerzprophylaxe bekam ich dann 3 x täglich 600mg Ibuprofen plus 1000mg Paracetamol. Nachdem ich an diesem Tag durch die Morphine ja schon völlig weggebeamed war, hab ich die nicht genommen. Am nächsten Tag nur die für die Nacht und dann überhaupt keine mehr. Es war einfach nicht nötig. Auch wenn ich die Tabletten als Schmerzprophylaxe nehmen hätte sollen, erscheint es mir nicht sinnvoll, meine Leber unnötig zu belasten, wenn ich doch offenbar gar keine Schmerzen mehr habe!

Am Freitag, also eine Woche nach meiner OP wurde ich entlassen. Ich war immer noch total schwach, klapprig und kraftlos. Ich konnte mich daheim nur mit Mühe fortbewegen. Aber es ging von Tag zu Tag besser. Am Montag nach meiner Entlassung wurde die erste Hälfte der Klammern aus der Narbe entfernt, am Donnerstag die zweite Hälfte und der Faden der Saugung.

Hinzufügen wäre noch, daß mein Mann vom Oberarzt tatsächlich gegen 12h nach meiner OP angerufen wurde. Ihm wurde gesagt, daß die OP gerade mal 40 min (angeblich wegen der hohen Kompetenz des Operateurs) gedauert hätte, es minimalinvasiv versucht worden wäre, aber weil die Meta ihr Volumen schon verdoppelt hatte , doch konventionell gemacht werden mußte. Die Narbe wäre 10cm lang.

Das ist nicht ganz richtig. Die Narbe ist genau 15cm lang, läuft ab der Mitte in der Brust kurz über der Umschlagfalte bis zur Mitte Achsel.

Der Histobefund hat bestätigt, daß es sich tatsächlich um eine MM-Meta gehandelt hat. Ein Mitoseindex wurde - trotz Zusage - nicht gemacht. Da wären wir wieder dabei, wie ernst ein Patient genommen wird...

Fotos von der Narbe stelle ich jetzt hier nicht rein, wer aber interessiert ist, kann mich gerne anschreiben, dann bekommt er welche.

So, jetzt hab ich Euch hoffentlich nicht zu sehr gelangweilt. Wenn noch Fragen auftauchen die ich beantworten kann, mach ich das , wie immer, gern.

Liebe Grüße

Claudia :winke:

P.S. Ergänzen möchte ich noch, daß ich ab ca. 2 Wochen nach der OP überhaupt keine Beschwerden mehr hatte und auch von der Lungenkapazität her überhaupt keine Einschränkungen habe.

Sybilles
16.10.2006, 17:23
Liebe Claudia

Du hast Dir trotz Deiner aktuellen Probleme wieder große Mühe gemacht.
Danke Dir sehr dafür.
Deine Erfahrungen sind teilweise ja doch anders als die meinigen. Ich kenne ja auch die Erfahrungen von der Lungen-OP von meinem Bruder. Auch der unterscheidet sich von unseren.
Wäre schön, wenn die Berichte jemandem helfen würden.

Cornelia O
16.10.2006, 17:56
:winke: Hallo, liebe Claudia,

boahhhh!!!!!hast du dir viel Arbeit gemacht!!!!! Vielen, vielen Dank dafür.
Ich hoffe, eure Berichte interessieren auch noch andere hier im Forum, und ihr habt sie nicht nur auf mein Drängen hin geschrieben...:shy: Das wäre mir sehr unangenehm. Ich fand es unheimlich spannend von deiner OP und dem ganzen Drum und Dran zu lesen. Du Arme- was du alles durchmachen musst!!! Hoffentlich hört das bald auf!!!
Ich denke jeden Tag an dich und schicke dir nach wie vor Kraft, Durchhaltevermögen und positive Energie.
Du bist so stark, hast schon so viel aushalten müssen- du wirst auch die beiden neuen Metas zum Teufel jagen.
Ich drücke dich ganz doll.
Liebe Grüße
Cornelia

Claudia Junold
16.10.2006, 19:28
Liebe Sybille und liebe Cornelia,
unsere Berichte müssen ja nicht unbedingt jetzt gleich auf Resonanz stoßen. Mir ging es in erster Linie darum, daß Leute, die in der Zukunft die Diagnose "Lungenmeta" bekommen werden, etwas haben, wo sie zumindest einigermaßen sehen können, was auf sie zukommt - bei aller Verschiedenheit der Methoden und Krankenhäuser. Trotzdem freue ich mich natürlich über Euer Lob :rotenase:
Viele liebe Grüße

Claudia

Claudia Junold
24.03.2007, 13:30
Hallo :winke:,
leider muß ich auch diesen Threat hier aktualisieren...
Am 21.3. war ich zum Staging in der Uniklinik Erlangen und es wurde wieder eine neue Lungenmetastase festgestellt. Diesmal mit einer Größe von 0,6mm, im linken Unterlappen.
Am nächsten Montag ist für mich eine Tumorkonferenz einberufen und ich bin gespannt, was die Docs sich für mich ausdenken...
Jedenfalls wird es wohl wie beim letzten mal so sein, daß ich wegen der Wundheilung frühestens drei Wochen nach meiner stereotaktischen Hirnbestrahlung am 22.3., operiert werden kann.
Dieses Zeitfenster werde ich nützen, um meine dicke Hautmeta am Rücken in Mannheim operieren und auf Chemosensibilität testen zu lassen. Dann ist zumindest diese Meta schon mal weg, kann nicht mehr wachsen und Blödzellen verschleudern und die Narbe hat Zeit zu verheilen.
Eines der großen Probleme bei der letzten Lungen-OP war für mich, daß ich lange Zeit (wegen der Narbe, der Saugung usw.) nur auf dem Rücken liegen konnte und der schon nach wenigen Tagen höllisch weh tat. Da sollte die Narbe auf dem Schulterblatt schon gut verheilt sein.
Wenn es Neues gibt, werde ich berichten.
Ein recht schönes Wochenende wünscht Euch
Eure

Claudia

mani
24.03.2007, 14:41
Hallo Claudia
Tut mir leid das man wieder so ein Mistding entdeckt hat. Hoffe es kann problemlos entfernt werden.

Liebe Grüsse
Manfred

babs_Tirol
24.03.2007, 14:46
Liebe Claudia:knuddel: ,

tut mir schrecklich leid -mit deinem neuen Befund -betreffend Lungen-Metas.

Ich hoffe -wenn die Hautmeta entfernt ist -und danach die Lungenmeta, dass du dann mal Ruhe hast.

Das Daumendrücken werden wir niemals bei dir vergessen!!!!


Ich schicke dir jede Menge positiver Energien

LG
babs_Tirol:winke:

hedi2
24.03.2007, 15:12
Hallo Claudia,

möchte mich hier anschließen und Dir versichern, daß ich sehr viel an Dich denke.

Hedi:winke:

Claudia Junold
25.03.2007, 11:07
Lieber Mani,
danke für Deinen lieben Zuspruch!

Meine liebe Babs,
Mann, Du hast doch gerade selbst wieder genug an der Backe! Gerade deshalb danke ich Dir sehr dafür, daß Du mir auch noch von Deinen Energien abgibst!!!!!

Liebe Hedi,
auch Dir ein sehr liebes Dankeschön!!!!!!

Liebe Silleke,
ja, glaub nicht, daß ich nicht auch gelegentlich das heulende Elend kriege - wenn ich da an unsere erste Woche in Australien denke.... :weinen: Aber erstens habe ich einen tollen Mann, der mir mehr als nur zur Seite steht und irgendwie relativiert sich im Laufe der Zeit alles. Die erste Lungenmeta war eine Katastrophe - bei dieser jetzt bin ich einfach nur froh, daß dieses Ekelteil nicht schon wieder im Hirn gewachsen ist. Allerdings hab ich vor der OP schon einen Heidenrespekt...
Ja, aber dieses nicht endenwollende Theater mit immer neuen Untersuchungen, Bestrahlungen und OPs. macht die Nerven schon mürbe! Irgendwie ist gar kein normales Leben mehr möglich, sondern die Krankheit bestimmt den Ab- und Verlauf. Das ist etwas, mit dem ich als sehr selbstbestimmter Mensch schon Probleme habe umzugehen. Ich laß mir nun mal nicht so gern sagen, was ich tun und lassen soll - hier bleibt mir nichts anderes übrig. :aerger:
Ähnlich wird es Dir gehen und ich wünsche Dir von ganzem Herzen, daß bei Dir endlich mal wieder Ruhe und Normalität einkehrt - am besten für immer!
Ich umarme Euch alle :1luvu: und wünsche Euch einen wunderschönen Sonntag!

Herzliche Grüße von Euerer

Claudia

Sybilles
25.03.2007, 13:39
Meine liebe Claudia

ich hoffe, dass du weißt, wie sehr ich an dich denke und wünsche dir von ganzem Herzen, dass du nach den OPs endlich für alle Zeiten Ruhe hast.

Eine ganz dicke Umarmung von Deiner Sybille

Claudia Junold
25.03.2007, 22:10
Ach liebe Sybille,
wenn ich das von jemandem weiß, dann doch von Dir!!!!
Ich drück Dich und wünsch Dir schon jetzt für Dein Staging am Donnerstag alles Glück der Welt!!!!

Deine Claudia

Bettina_Frbg
25.03.2007, 22:59
Liebe, liebe Claudia,

von mir weißt du das ich mich mit Worten ganz besonders schwer tue, die "richtigen" fallen mir entweder zu spät oder gar nicht ein :( Aber ich hoffe du weißt wie sehr und wie oft ich an Dich denke, dir alles drücke was ich habe, Dich einfach bewundere ( schon alleine der spinne wegen ;-) )
Ganz viel Kraft und viele liebe Grüsse!!!
Deine Bettina:knuddel: :knuddel:

Claudia Junold
26.03.2007, 19:54
Hallo liebe Betiina :winke:,
hihihihi, bewundere lieber Junie!!! Dem ist am Klo am Campingground ein fast dreifach so großes Exemplar http://img69.imageshack.us/img69/5311/spinnext6.gif (http://imageshack.us) wie auf den Fotos über die Füßé gesprungen - und Junie sehr sehr hurtig von der Schüssel... http://img67.imageshack.us/img67/7610/smilielachtscihkaputtnh3.gif (http://imageshack.us)
Morgen geht es erstmal ab nach Mannheim. Mal gucken, was die Mädels und Jungs wegen meiner Hautmeta für mich auf Lager haben.
Ich danke Dir sehr für Deine guten Wünsche! Meld Dich doch einfach mal wieder, wenn ich wieder daheim bin.
Sehrl liebe Grüße von

Claudia :1luvu:

Karin36
26.03.2007, 20:41
Hallo liebe Claudia,

ich hab mich so für Dich gefreut, dass Du Deinen Urlaub so gut überstanden hast, fand es echt mutig aber richtig, dass Du trotz allen Prognosen geflogen bist. Ich bewundere Dich und Deinen Einsatz hier im Forum, Deinen Humor.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Durchhaltevermögen - so ein Mist, dass Du jetzt wieder eine neue Meta in der Lunge hast, aber auch Die wird den Kampf gegen Dich verlieren, da bin ich mir ganz sicher.

Liebe Grüße - ich Denk an Dich
Karin:knuddel:

Claudia Junold
26.03.2007, 21:04
Hallo liebe Katrin,
ich freu mich total von Dir zu hören! Wie geht es denn Dir inzwischen?
YESSSSS!!!!!http://img158.imageshack.us/img158/1060/smiliesonnenbrillegrooa7.gif (http://imageshack.us) Der Urlaub war echt megamäßig. Wenn Du magst, schick ich Dir meine Rundschreiben mit den Fotos weiter. Dann brauch ich aber Deine e-mail-Adresse nochmal, weil die bei unserem letzten Rechnerabsturz verloren gegangen ist... http://img158.imageshack.us/img158/3710/smiliepeinlichld0.gif (http://imageshack.us)
Ja, so langsam nervt es schon, daß ich quasi immer nur auf "Besuch" und Abruf daheim bin! Ich hab es auch ehrlich ziemlich satthttp://img111.imageshack.us/img111/8719/smiliewasnscheivb9.gif (http://imageshack.us), daß ständig am mir herumgestaged,-bestrahlt und -geschnippelt wird. Aber ich hab je keine andere Alternative...
Ich danke Dir für Deine lieben und guten Wünsche und nehme sie gerne an!
Herzliche Grüße

Claudia :knuddel:

Karin36
28.03.2007, 08:27
Hallo Claudia,

naja, ich bin auch mal wieder mitten im Staging mit ansteigendem S100. Nächsten Mittwoch werden 2 CT's gemacht um zu sehen, ob da irgendwas ist. 4 Jahre waren meine S100 Werte fast konstant bei 0,05 - 0,07. Jezt zuerst 0,167 und dann 0,367.Unabhängig davon ist mir seit über einer Woche irgendwie dauerübel, weiss der Geier, essen kann ich alles, schwanger bin ich auch nicht. Jetzt heist es erstmal wieder abwarten. Ich drück Dir ganz feste die Daumen, dass die Lungenmeta die letzte ihrer Art ist und Du endlich diese Dinger los wirst.

@Babs und alle, die gerade mal wieder schwer mit dem MM zu schaffen haben, ich dürck Euch natürlich auch alle Daumen und wünsche Euch viel Kraft und Glück. ;)

Liebe Grüße
Karin

Claudia Junold
29.03.2007, 14:28
Liebe Karin :winke:,
ich bin eben aus Mannheim zurückgekommen. Danke für Deine guten Wünsche - die ich Dir erstmal für Dein Staging zurückgebe! Gut, wenn der S100 so lange konstant war, gibt es einem schon zu denken. Andererseits war er bei mir auch fast 4 Jahre lange in einem Bereich von 0,06 - 0,09 - erst seit ich Metas habe, bewegt er sich in einem Bereich von 0,03... Ich weiß schon, warum ich diesem Wert nicht traue... :0)) Mensch, liebe Karin, alles Glück der Welt für Dich uns sag bitte gleich Bescheid, wenn Du Ergebnisse hast, ja?
Herzliche Grüße von Deiner

Claudia

Claudia Junold
03.04.2007, 16:14
Hallo meine Lieben alle!

Ich hab mich ja schon während meines KH-Aufenthaltes zur Bestrahlung der Hirnmetas um einen Termin für die OP der Lungenmeta bemüht. Gestern hab ich dann nochmal im Sekretariat von Professor Hohenberger (Chirurgie der Uni Erlangen) angerufen, um zu hören, ob inzwischen ein Termin bekannt ist. Dort hab ich erfahren, daß Prof. Hohenberger schon x-mal versucht hat mich zu erreichen. Nachdem ich aber mehr in Krankenhäusern als daheim war, hat das eben nicht geklappt. Heute morgen hatte ich dann einen Telefon-Termin bei ihm und somit auch endlich das Ergebnis der Tumorkonferenz erfahren.
Es soll jetzt folgendermaßen ablaufen:

Am Dienstag, den 24. April., kann mich mein Mann abends nach Erlangen zur stationären Aufnahme in die Chirurgie bringen. Am 25. wird ein PET gemacht. Sollte da nichts Neues an Hirnmetas dazugekommen sein, wird am 26. April die Lungenmeta operiert. Falls sich aber im Hirn neue Läsionen zeigen sollten, eben nicht mehr....
Dann kommt es halt drauf an, wieviele von den Ekelteilen dazugekommen sind und auch wo. Bei meinem Verlauf im Hirn keine wirklich prickelnde Vorstellung...
Andererseits muß ich sagen, daß ich genau NULL Bock auf eine weitere Lungen-OP mit all ihren Schmerzen und Folgeerscheinungen habe, wenn es sich vielleicht nicht mehr "lohnt". Dann nütze ich die Zeit mit Junie und unseren Kids lieber noch so gut es eben geht. Trotzdem hoffe ich selbstverständlich, daß ich operiert werden kann, logo! Schließlich hänge ich auch an meinem Leben - solange es einigermaßen lebenswert ist!

Seit zwei Tagen habe ich wieder so einen komischen Druck auf dem linken Ohr und spüre meine beiden links frontalen Hirnmetas wieder vermehrt. Ich hoffe inständig, daß sich durch die neuerliche Bestrahlung das Ödem nicht wieder vergrößert hat und die Cortisondosis nicht nochmal erhöht werden muß. Morgen werde in der Strahlenklinik anrufen und nachfragen.

Heute nachmittag hatte ich einen Termin bei einer niedergelassenen onkologischen Internistin hier in Bayreuth. Bei ihr war ich vor zwei Jahren schon mal, als sie neu aufgemacht hatte, einfach um sie für den Notfall mal kennenzulernen und einzuschätzen. Sie war von meiner ganzheitlichen Metaprophylaxe ganz begeistert und auch so sehr nett. Im August, nach dem Bekanntwerden der ersten Metas, wollte ich dann einen Termin bei ihr. Leider war sie damals selbst bis Dezember krankgeschrieben - heute hab ich erfahren wegen Brustkrebs... Außerdem geht es mir auch darum, die Derma in Erlangen einfach außen vorzulassen, wenn die sich weiterhin blödstellt. Diese Ärztin wäre bereit zusammen mit der Derma in Bayreuth die Chemo mit Temodal (geht ja bisher nur in Studien) durchzuführen. Bisher scheint die Zusammenarbeit ganz gut geklappt zu haben.
Meine "behandelnde" Ärztin in Erlangen weiß weder etwas von der Tumorkonferenz, noch hatte sie einen Stagingbefund. Den mußte ich als Patientin ihr faxen... Der Infofluß ist dort - ganz vorsichtig ausgedrückt - nicht wirklich optimal... :0))
Immhin bekomme ich aber ein neues Temodal-Rezept, sodaß ich wenigstens versuchen kann, die Metas in meinem Hirn einzudämmen. Die einzig andere liquorgängige Alternative wäre ja noch Futemustin, aber das wirkt ja wohl eher in der Leber. Trotzdem ist es noch eine Alternative.

Außerdem werde ich morgen oder spätenstens übermorgen in Mannheim anrufen und sehen, was die TCA-Testung der Hautmeta ergeben hat. Vielleicht haben die ja noch eine zündende Idee... http://img123.imageshack.us/img123/8849/glhbirneon1.gif (http://imageshack.us)

So, das wars mal wieder von mir.

Ich wünsche Euch allen einen recht schönen Frühlingstag! http://img78.imageshack.us/img78/6519/blumenaufblhendgx4.gif (http://imageshack.us)

Euere Claudia

mani
03.04.2007, 17:58
Ich drück dir ganz ganz fest die Daumen das keine neuen Hirnmetas gefunden werden.

Sybilles
03.04.2007, 18:32
Meine liebe Claudia

ich drück dir feste die Daumen, dass die Lungenmeta minimalinvasiv entfernt werden kann, dass keine neuen Hirnmetas oder Ödeme dazu kommen und endlich das Cortison absetzen kannst.

Ich knuddel dich ganz feste und denk an dich.

Mom 21
03.04.2007, 18:55
Ach Claudi,
wenn ich von dir lese "dann eben nicht mehr", oder "lohnt nicht mehr" dann könnte ich schreien....
Ich kann mir gut vorstellen, dass man irgendwann mal keine Kraft mehr zum kämpfen hat...
Ich hoffe, dass alles was du dir wünscht in Erfüllung geht...
Ich denk´an dich und drück dich
Deine Siggi

*Daddy´s*little*girl*
04.04.2007, 01:47
Claudi,

auch ich werde an Dich denken und wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du keine neuen Metas mehr hast!

Karin36
04.04.2007, 07:55
Liebe Claudia,

ich drück Dir ganz feste die Daumen, das im PET nichts weiteres entdeckt wird und Du die Lungenmeta durch eine OP loswerden kannst.

Heute um 13.30 Uhr finden meine 2 CT's statt, ich berichte, sobald ich Ergebnisse habe.

Ich wünsch Dir und allen anderen ein schönes Osterfest.

Liebe Grüße
Karin

Claudia Junold
04.04.2007, 08:56
Lieber Mani, meine liebe Sybille und liebe Mely,
ich danke Euch von ganzem Herzen :1luvu:!

Liebe Siggi,
ach nein, es geht gar nicht darum, daß ich keine Kraft zum Kämpfen hätte - die Frage ist nur schlicht und ergreifend:WIE!!! Es gibt für mich aber nur zwei Optionen: Temodal und Futemustin. Andere Chemos sind nicht liquorgängig, d.h. sie wirken nicht im Hirn. Wenn z.B. Temodal eine Ansprechrate von ca. 25% hat, dann heißt das auch, daß evtl. vorhandene Metas unter dieser Chemo zwar zurückgehen können, andere aber gleichbleiben und vor allem jederzeit auch neue hinzukommen können - wie oder womit willst Du denn da kämpfen??? Was ich tun kann tue ich, keine Frage, ich WILL ja genauso leben, wie jeder andere auch, aber bei jemandem mit meiner Progression - noch dazu im Hirn - ist irgendwann Ende Gelände. Es hat keinen Sinn vor dieser Tatsache die Augen zu verschließen. Man kann eben nur alles versuchen was möglich ist, um die Lebenszeit bei einigermaßen guter Qualität zu verlängern. Trotzdem ein ganz ganz liebes Dankeschön für Deine Worte! Ich weiß ganz genau, wie sie gemeint sind und dafür schicke ich Dir ein liebes Bussi! Übrigens bin ich weder schlecht drauf noch deprimiert! :)

Liebe Karin,
ich werde heute um 13.30h http://img90.imageshack.us/img90/2889/wecker3fg9.gif (http://imageshack.us) ganz ganz fest bei Dir sein! Bitte sag gleich Bescheid, sobald Du ein Ergebnis hast!
Ich wünsch Dir soviel Glück, wie Du gerade noch aushalten kannst!

Herzliche Grüße und nochmal ein liebes Danke an alle!

Euere Claudia

Karin36
10.04.2007, 09:37
Liebe Claudia,

das Daumendrücken hat geholfen zumindest nach dem ersten Gespräch mit dem Radiologen und nach dem Kurzbefund sind im Abdomen / Lunge keine Blödzellen in Sicht.:rotier: Am 23.04. habe ich Befundbesprechung in der Uni. Mal sehen, wie es dann weitergeht. Ich nehme mal an, dass sie den S100 weiter beobachten werden und ich hoffe sehr, dass sich der Wert jetzt wieder im Normbereich einpendelt.

Hast Du das Ergebnis vom Hautmeta-Test schon?

LG
Karin

Claudia Junold
10.04.2007, 09:50
Hallo liebe Karin,
da das klingt doch schon mal super!!!! http://img228.imageshack.us/img228/6258/smilieklatschtzusammenyf6.gif (http://imageshack.us)Ich freue mich schon mal vorab für Dich!!! http://img218.imageshack.us/img218/6817/smilielaolabe8.gif (http://imageshack.us) Mögen sich die Blödzellen nie mehr bei Dir zeigen!!! :twak:
Nein, Professor Schadendorff ist nicht da und hat den Befund noch nicht freigegeben. Am Donnerstag kann ich wieder anrufen. Aber im Prinzip eilt es ja nicht, weil es im Augenblick für mich ja sowieso nur die 2 Optionen Temodal und Fotemustin gibt - und im Moment bin ich ja gerade im 2. Temodalzyklus. Es würde also keinen Unterschied machen, weil ich diesen Zyklus auf jeden Fall zu Ende machen würde.
Wir drücken uns für den 23.,bzw. 24. gegenseitig weiterhin die Daumen, ja? Laß bitte gleich von Dir hören, wenn Du den Befund hast, ja?
Ich drück Dich!
Deine

Claudia

Claudia Junold
14.04.2007, 23:27
Unsere liebe Babs_Tirol http://img402.imageshack.us/img402/3953/smiliedankeqs3.gif (http://imageshack.us) hat mich drauf aufmerksam gemacht, daß in Österreich auch Lungenmetas mit Radiofrequenztherapie behandelt werden. Ich hab mal etwas gegoogled und stell hier mal rein, was ich (werbe- und shopfrei..) gefunden habe.
Liebe Grüße

Claudia


RFTA
Minimal invasive Tumortherapie durch Radiofrequenzthermoablation
Die Radiofrequenzbehandlung von bösartigen Tumoren ist ein neues, vielversprechendes minimal-invasives Therapiekonzept. Die Abteilung Röntgendiagnostik führt diese Therapie als CT-gesteuerte Radiofrequenztherapie durch. Derzeit bieten wir sie an für die Behandlung von Bronchialkarzinomen, Lungenmetastasen, Nierenkarzinomen und Leberkarzinomen und -metastasen.
Unter computertomographischer Kontrolle wird nach Lokalbetäubung und Desinfektion eine spezielle, nur 1,8 mm durchmessende Nadelelektrode durch die Haut in den Tumor eingebracht. Dies erfolgt absolut schmerzfrei, da der Patient zusätzlich über einen intravenösen Zugang mit Schmerzmedikamenten versorgt wird.
Durch die Elektroden wird Strom ins Gewebe geleitet. Dabei erhitzt sich das Gewebe um die Elektroden auf Temperaturen von 90 bis 100° Celsius, auch dieses ist absolut schmerzfrei.
Ist die Tumorbehandlung abgeschlossen werden die Elektroden in die Nadel zurückgezogen und das System aus dem Körper entfernt. Der Patient erhält einen Verband und muss über Nacht auf Station überwacht werden.
http://skl13.ukl.uni-freiburg.de/k/rad/arod/de/pub/glossar.xml#R

http://www.kgu.de/zrad/diagnostik/pat_lungenmet.shtml

http://www.darmkrebs.de/de/behandlung/metastasenbehandlung/lungenmetastasen/

http://www.lungenmetastasen.info/

babs_Tirol
15.04.2007, 10:14
Liebe Claudia,:winke:

wer suchet der findet, demnach auch in Germany möglich!!!!

Hoffentlich bemühst du dich -dort um einen Termin -um deine Lungenmeta(s) durch Radiofrequenztherapie eliminieren zu lassen- zu bekommen.

Alles Liebe für dich
deine
- babs_Tirol-

Claudia Junold
20.04.2007, 20:38
Hallo, Ihr Lieben alle!
Heute hab ich mal gute Neuigkeiten!
Eigentlich war es ja so geplant,daß ich am Dienstag nach Erlangen in die Uniklinik gehe, am Mittwoch das PET gemacht und - falls es keinen neuen Befund geben sollte -am Donnerstag die Lungen-Meta operiert wird. Ihr wißt ja alle, daß diese Lungen-OP ein großer, langwieriger und schmerzhafter Eingriff ist, vor dem ich Schiß ohne Ende hatte.
Nachdem ich die letzen Tage wild herumtelefoniert, gemailt, gefaxt und die CD mit meinen CT-Bildern verschickt habe, habe ich heute von Professor Vogl von der Uni Frankfurt die Zusage bekommen, daß er mir mein Mistding in der Lunge mittels RFA entfernen wird. *jubel*freu*
Es war jetzt dann alles etwas hektisch, weil ich noch einige Befunde und meine Blutwerte (zum Glück hab ich wegen meiner Chemo ja ganz neue) nach Frankfurt faxen, noch den Gerinnungswert abnehmen lassen - und vor allem meinen Termin für das PET und die OP in Erlangen absagen mußte. Ich bin davon ausgegangen, daß die Leute dort über meine relativ kurzfristige Absage wenig erbaut sein würden - aber ganz im Gegenteil bin ich nur auf freundliches Verständnis und Hilfsbereitschaft gestoßen! Ich brauchte weder mein Bett, noch das PET selbst zu stornieren, das hat die nette Dame alles für mich gemacht! Dankeschön!!!
Tja, und am Dienstag um 7h muß ich schon in der Uni Frankfurt sein. Der Eingriff soll dann um 8.30h in Lokalanästhesie stattfinden. Anschließend muß ich unter Überwachung eine 6 stündige Ruhezeit einhalten. Am nächsten Tag wird nochmal ein Kontroll-CT oder Röntgen-Thorax gemacht um Nachblutungen auszuschließen, dann darf ich wieder heim.
Wenn das alles tatsächlich so gut und reibungslos klappen sollte, ist das im Vergleich zu einer konventionellen OP mit all den schlimmen Folgeerscheinungen wohl eher ein harmloser Eingriff. Warten wir es ab!
Jedenfalls freue ich mich erstmal riesighttp://img454.imageshack.us/img454/1395/smiliefreutscihra5.gif (http://imageshack.us) , daß ich offenbar um diese OP herumkomme!!!
Yeeeeaaaaahhhh!!!!! :)
Liebe Grüße

Claudia

P,S, Nochmal herzlichen Dank für den Tipp, liebe Babs! :knuddel:

hedi2
20.04.2007, 20:45
Liebe Claudia,

ich freu mich mit Dir! Und die Daumen bleiben gedrückt!

Liebe Grüße
Hedi

Chiquita
20.04.2007, 22:16
Endlich mal eine gute Nachricht für dich Claudia, ich freue mich so sehr für dich. Hoffentlich geht alles gut am Dienstag.

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und schicke dir ganz viel positive Energie!
Liebe Grüße,

Chiquita

Claudia Junold
20.04.2007, 23:41
Huhu, liebe Hedi und liebe Chiquita,
ein herzliches Dankeschön an Euch beide!
Ich bin total gespannt auf diese Sache und freue mich über Euere lieben Wünsche!
Ein richtig schönes Wochenende wünscht Euch herzlich
Eure

Claudia :winke:

Claudia Junold
21.04.2007, 15:49
Hallo lieberThomas,
wie lieb von Dir! Dankeschön!!!!
Herzliche Grüße von

Claudia

P.S. Ich hab vor einiger Zeit mal in Deinem Profil gesehen, daß Du als Hobby Streifenhörnchen angegeben hast. Die sind aber auch putzig und uns in Indien und Amerika nur so über die Füße gehüpft... http://img231.imageshack.us/img231/9313/eichhrnchen3re2.gif (http://imageshack.us)

Karin36
23.04.2007, 09:13
Hallo Claudia,

das hört sich ja super an, ich drück Dir für den Eingriff Morgen ganz feste die Daumen. Da verpassen wir uns ja nur knapp in der Uni:)

Alle Daumen sind für Dich gedrückt.

LG
Karin

Claudia Junold
23.04.2007, 10:41
Huhu, liebe Karin :winke:,
ich hab schon an Dich gedacht, aber nachdem ich ja nicht weiß, wie es mir nach der RFA geht, hab ich mich nicht weiter bei Dir gemeldet.
Bist Du zur Nachsorge?
Ich weiß nicht, ob ich heute nochmal online bin - auf jeden Fall wünsch ich Dir alles alles Gute!
Sehr herzliche Grüße

Claudia

Claudia Junold
26.04.2007, 20:40
Huhu Ihr Lieben,

ich möchte Euch einen kurzen Bericht über die Radiofrequenz-Therapie meiner Lungenmetastase geben.

Am Dienstag Morgen um 7h hatte ich einen Termin bei Prof. Vogl. Das Aufklärungsgespräch hätte ich mir etwas ausführlicher gewünscht, aber ab dem Zeitpunkt, wo er mit gesagt hat, daß es gar nicht wirklich sicher wäre, daß die AOK diesen Eingriff auch tatsächlich zahlen würde, war ich (was sehr selten vorkommt....) dann doch etwas sprachlos und weitere Fragen sind mir buchstäblich im Hals stecken geblieben....

Ich kam dann auch gleich ins Planungs-CT, bei dem nochmal die genaue Position der Sonde festgelegt wurde, die in den Tumor eingeführt wird. Was ich nicht wußte - das war auch der Beginn des Eingriffs! Ich lag noch im CT, als eine Ärztin ganz gemütlich meinte: "So, jetzt kommen die Medikamente" und schon merkte ich, daß ich nichts mehr sagen brauchte, weil ich zwar nicht ohne Bewußtsein war, aber doch soweit ausgeknockt, daß ich nicht mehr reagieren konnte...

Der Eingriff selbst kam mir sehr kurz vor. Dennoch hatte ich mittendrin das Gefühl, daß ich nur schlecht Luft bekäme, sogar daß ich ohnmächtig würde. Eine Ärztin meinte aber nur ganz lapidar: "Sie werden nicht ohnmächtig" - was ich dann auch nicht wurde... *ggg*
Dann wurde noch ein Kontroll-CT gemacht und die Sache war erledigt.
Aus dem Ärztebrief erfuhr ich, daß der Eingriff selbst gerade mal 3,11 Sekunden (puls Positionierungs- und Kontroll-CT) gedauert hat.
Ich wurde dann ins Zimmer gebracht und bin sofort eingepennt. Um 13h wurde ich zum Röntgen-Thorax gefahren und bin dort fast im Stehen eingeschlafen. Wieder im Zimmer schlief im sofort wieder ein - im Wechsel mit Brechattacken... Das ging so bis abends eine Schwester, die nach mir sah, fragte, ob ich noch eine Flasche mit Kochsalzlösung haben möchte. Während sie mir die an die Infusion hängte, erzählte sie so ganz nebenbei, daß viele Patienten nach diesem Eingriff müde sind und gelegentlich auch brechen würden. Als ich noch etwas genauer nachfragte, kam heraus, daß in dem Medikamentencocktail den ich in die Vene bekommen hatte, auch Cortison und Morphine drin waren....
Tja, eigentlich wollte ich einem Anästhesisten noch sagen, daß ich unter Cortison (was ich Professor Vogl in einer e-mail schon geschrieben hatte) stehe und weder Opiate und Morphine vertrage. Ich brauchte mich also nicht zu wundern....

Am Mittwoch hatte ich dann noch ein Kontroll-CT und danach durfte ich gehen. Ich habe sowohl vor als auch während der Heimfahrt gepennt. Daheim angekommen, habe ich kurz etwas gegessen (das erste nach 1 1/2 Tagen) und bin dann - ja, ihr habt richtig geraten - ins Bett gegangen.
Ich hatte schon die letzten beiden Tage (so ich denn wach war....) gemerkt, daß ich wieder extreme Wortfindungsstörungen habe. So arg war es echt noch nie!!!! Ich war kaum im Stande einen einigermaßen klaren Satz zu bilden! Abends wollte ich dann gucken, was sich Forum angesammelt hatte und stellte fest, daß ich nicht nur nicht sprechen, sondern auch nicht mehr schreiben konnte!!! Ich wollte unbedingt noch ein paar Beiträge schreiben - das hat dann Junie nach meinem Diktat (wenn man das Gestottere so nennen kann) gemacht.
Heute geht es mir sowohl vom Sprechen und auch vom Schreiben her viel besser - dafür werden meine kleinen Krampfanfälle häufiger und stärker. Wenn das bis morgen nicht besser wird, werde ich in der Strahlenklinik in Erlangen anrufen und fragen, was ich tun soll. Ich fürchte, daß das von den unmotivierten Cortisongaben kommen kann.

Heute haben wir den Verband entfernt und man sieht bis auf den Einstrittspunkt der Sonde überhaupt nichts. Von einer Narbe kann nicht im Entferntesten die Rede sein.

Fazit:
Auch wenn ich halt mal wieder mit meiner Medikamentenunverträglichkeit zu kämpfen hatte, so würde ich jederzeit wieder diesen minimalinvasiven Eingriff machen lassen. Eine Radiofrequenz-Therapie ist kein Vergleich zu einer herkömmlichen Lungen-OP mit all den Folgeerscheinungen, wie Saugung, Schmerzen, Atemtraining, Aufbau der körperlichen Fitneß usw. Wenn ich nochmal eine Lungenmeta hätte und es wäre aus medizinischer Sicht möglich, würde ich immer eine Radiofrequenz-Therapie vorziehen.

Ich danke Dir, liebe Babs, nochmal für den Tipp und wünsche, daß es Dir inzwischen auch wieder gut geht!
Und allen, die mir wieder die Daumen gehalten haben, danke ich auch sehr herzlich!

Alles Liebe von Euerer

Claudia

P.S. Heute hab ich bei der AOK angerufen und wegen der Kostenübernahme gefragt - es sieht gar nicht schlecht aus! :0))

Claudia Junold
27.04.2007, 13:11
Boooaaaahhhh, liebe Hedi, danke für den Hinweis!!! Es mußt natürlich

3,11 Minuten

heißen!!! Sorry! Bitte hakt das unter "Schreib- und Sprachstörung" ab...

Ich hatte gestern zunehmend heftige, schmerzhafte und andauernde "kleine" Krampfanfälle. Um 21h hab ich dann noch in der Strahlenklinik in Erlangen angerufen. Es könnte sein, daß ich durch die Brecherei entweder mein Decortin nicht behalten habe oder auch eine Elektrolytunterversorgung vorliegt. Jedenfalls hat mir der diensthabende Arzt eine Hammerdosis Cortison für die Nacht verordnet. Heute morgen hat ich mit meiner Oberärztin dort telefoniert, die diese Medikation bestätigt und die Dosis für die nächste Zeit festgelegt. hat. In diesem Gespräch kamen wir auch auf die RFA - und was glaubt Ihr, hat sie mir gesagt??? DASS EINE RFA AUCH IN ERLANGEN MÖGLICH IST!!! UND DA FAHRE ICH EXTRA NACH FRANKFURT?????
Naja, das nächste Mal weiß ich Bescheid...
Liebe Grüße

Claudia

babs_Tirol
27.04.2007, 13:34
Liebe Claudia,

ich dachte auch schon -3,11 Sekunden ist aber fix. Trotzdem sind auch 3,11 Minuten sehr schnell um eine Lungenmeta zu entfernen.
Ich drücke dir die Daumen, dass die Krankenkasse jetzt auch noch die RFA bezahlt, meines Erachtens dürfte eine Lungen-OP wesentlich teurer sein, oder???
Bei mir scheint es doch etwas anders bei der Eliminierung der Lebermetas zu sein, da es diesmal für 1 Meta wieder 4 Std. in Vollnarkose war.
Zwischenzeitlich habe ich einige kleine Löcher in der Leberregion, sind aber harmlose Narben zu den unzählig entfernten Naevi.

Bitte bedanke dich nicht mehr für meinen Tipp, mit der RFA.
Das Forum sollte dazu dasein, dass die Patienten sich gegenseitig Tipps geben. Natürlich ist auch der Trost sehr hilfreich, den man hier im Forum auch noch dazu bekommt.

Heute wird mich die Andrea U. aus dem Forum aufsuchen, freue mich schon sehr auf unseren Kaffeeklatsch mit Erfahrungsaustausch über "unsere Hautklinik".

Dank Navoban geht es mir wieder relativ gut.
Die Wunde des entfernten Navus am linken Unterschenkel, zwickt ganz schön...........muß das Bein 14 Tage bandagieren.

LG
babs_Tirol

Claudia Junold
28.04.2007, 12:27
Hallo liebe Babs,
ich bin davon überzeugt, daß eine "richtige" OP ungleich mehr kostet als eine RFA - aber das ist nicht wirklich ausschlaggebend. Die Frage ist, ob eine RFA im Leistungskatalog der Kasse eingeschlossen ist oder nicht. Bei der Leber ist sie das inzwischen, solange der Eingriff stationär stattfindet. Ich gehe aber schon davon aus, daß mir die Kasse die Entfernung der Lungenmeta mit dieser Methode zahlen wird.
Kann es sein, daß es sich bei Dir doch um eine LITT handelt? Ich habe ja im Vorfeld verschiedene Institutionen angeschrieben und u.a. eine Antwort bekommen, bei der es sich auch um "einen Eingriff per Laser in Vollnarkose" handelt. Diese Methode läuft aber auch unter RFA.
Recht gute Besserung für Dein Bein und ein recht schönes Wochenende wünscht Dir

Deine Claudia

Karin36
29.04.2007, 10:59
:weinen: :weinen: Hallo liebe Claudia und alle anderen zusammen,

ich hatte hier im diesem Thread anfangs schon mal von meinen ansteigenden Tumormarkern gesprochen und dass es mir schon länger vom Magen her nicht so gut geht und ich öfter Kopfschmerzen hatte, eigentlich täglich. Naja, was soll ich sagen, dasCT Abdomen am 04.03. war vollkommen o.k. Meine Übelkeit etc. ging aber nicht weg, so dass die Uni mir einen Kopf MRT Termin für den 04.05. ausgemacht hatte.

Naja, so weit sollte es wohl erstmal nicht kommen, da es mir am Freitag derart schlecht ging mit Übelkeit Kopfschmerz Erbrechen etc. hat mich mein Mann ins Krankenhaus hier bei uns nach Schotten gebracht. Dort haben sie mir div. Zugänge gelegt und Medikamente gegeben, die mich Beschwerdefrei gemacht hatten, zum Glück dachte ich super, jetzt hat man wohl die richtige Therapie für meine blöden Bauch/Kopfschmerzen gefunden. Tja und dann haben sie noch ein CT vom Kopf gemacht und ab jetzt müßte ich in einem anderen Thread weiterschreiben. Ich bin total fertig, denn es wurde eine 3 cm große HIRNMETA gefunden :weinen: :weinen: und ich werde mogen in der UniFrankfurt Neurochirugie aufgenommen. Da soll dann ein MRT gemacht werden, um zu sehen,ob da noch mehr ist. Bitte drückt mir die Daumen, dass dieses Blödteil rauszuschneiden geht und es das einzigste war. Ich kann garnicht mehr klar denken und bin froh, dass jetzt alles so schnell geht.

Ich drück Euch einfach alle :pftroest:

LG
Karin, bei der 4,5 Jahre alles in Butter war

hedi2
29.04.2007, 12:06
Hallo Karin,

das tut mir sehr leid!
Ich verstehe Dich, wenn Du sagst, Du bist froh, daß nun alles schnell geht.
Die Warterei ist nervenaufreibend. Und wenn Du morgen schon ins KH kommst, dann kannst Du schon was tun oder tun lassen und nicht mehr nur warten. Ist mir auch immer so gegangen.

Ganz liebe Grüße und laß Dich von uns gedanklich begleiten
Hedi:pftroest:

babs_Tirol
29.04.2007, 12:49
Liebe Karin,

tut mir leid mit deinem Befund, dass du eine Hirmmeta hast.
Ich glaube in Frankfurt bist du in guten Händen.
Hoffentlich klappt es mit einer Teilbestrahlung das " Blödding" wieder zu eliminieren.

Habe mir gerade deine HP angeschaut, wußte bisher noch nicht, dass du solch eine kreative Künstlerin bist.

Die Daumen sind für dich auf jeden Fall gedrückt!!!!

LG
von
babs_Tirol

Claudia Junold
29.04.2007, 12:55
Hallo liebe Karin,
wie furchtbar!!!! Ich glaube, Deine Angst kann niemand besser verstehen als ich...
Ich werde Dir im Thread "Hirnmetas" antworten.
Ich umarme Dich herzlich!
Bis gleich!

Deine Claudia

chiara42
13.06.2007, 21:49
Hallo,

nach langer Zeit melde ich mich auch mal wieder und leider ist der Umstand nicht ganz so erfreulich.
Bei mir hat man vor einer Woche (mal wieder) eine Metastase in der Lunge festgestellt (diesmal in einem Lymphknoten direkt an der Hauptarterie der Lunge, Größe: 2 cm).
Leider darf ich aufgrund einer früheren Chemotherapie nicht an der laufenden CTLA4-Studie in Kiel teilnehmen, so dass es wohl wieder auf eine OP hinauslaufen wird, die sich aufgrund der Lage der Meta aber diesmal etwas komplizierter gestaltet.
Deshalb meine Frage: Ist jemanden eine andere Studie in Deutschland bekannt, die auch second-line Patienten aufnimmt und die ähnliche Erfolge verspricht wie die CTLA4-Studie?

Vielen Dank
chiara42

chiara42
22.06.2007, 13:29
Hallo,

ich wollte nur kurz informieren, dass es second-line Studien mit CTLA4 gibt (z.B. in Tübingen, Berlin und Heidelberg), ich an diesen aber nicht teilnehmen werde (u.a. wegen der möglichen Nebenwirkungen und auch aufgrund der zeitlichen Einteilung). Ich werde mich also am Montag operieren lassen, in der Hoffnung, dass die Ärzte das hinkriegen.

Liebe Grüße
chiara

Roswitha
18.10.2007, 22:02
Hallo,
ich habe mal eine Frage, mach mich im Moment ein bischen verückt. Im CT wurde etwas gesehen,was mit einem MRT abgeklärt werden sollte. Das MRT war gewesen und es ist nur eine Zyste . Bei der Beurteilung stand dann, keine Metastasenkriterien. Was mich aber beunruhigt, es stand auch drin mehrere kleine Lymphknoten im Fettgewebe der Lunge beidseits. Die größte 11 mm. Meine Hautärztin meinte es ist alles in Ordnung.
Meine Frage wie wurden bei Euch Lungenmetastasen festgestellt, waren diese auch erst als Lymphknoten gesehen.
Vielleicht weiß jemand etwas dazu.
Viele Grüße Roawitha

NicoleI
11.11.2008, 16:51
Hallo,
ich bin als Tochter betroffen und hoffe es kann jemand zu meinem Thema etwas beitragen.
Bei meinem Vater wurden im April Lungenmetastasen auf beiden Lungenflügeln diagnostiziert, die wohl schon ziemlich verbreitet waren. Jetzt hat er sechs Zyklen Chemo mit DTIC und Cystplatin hinter sich. 10 kg Gewichtsverlust und ziemlich Hustenattacken hat er jetzt zu verkraften.
Bei der letzten ambulenten Kontrolle in der Klinik wurde ein CRP von 119 festgestellt, und jetz wurde er mit eine Antiobiotika behandelt.
Für mich klingen die Ärzte nicht sehr optimistisch, mich begleitet ständige Angst. Bei dem Gespräch vor der Chemo wurde ihm gesagt mit Lungenmetastasen kann man heutzutag 90 Jahre alt werden, die Chemo schlug gut an und jetzt ist er in einem absolut schlechten Zustand.
Kann mir jemand sagen, wie ich das einschätzen kann.
Vielen Dank
Nicole

franky1982
11.11.2008, 19:45
Hi
ich hatte einen Hodentumor der in die Brust gewandert ist dadurch sind 5 Metastasen in die Lunge gewandert die größte meine ich war 1,5cm groß diese Metastasen hatten im Gegensatz zum Haupttumorherd gut auf die Chemo angeschlagen. Ich hatte aber auch mehrere Hochdosischemo. Zu guterletzt wurden auch die Met. in der Lunge rausoperiert wobei dan festgestellt wurde das die schon abgestorben waren. Wünsche dir und deine Bekannten alles gute und viel Glück
LG
Franky1982