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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Metastase Eierstockskrebs


Nici25
06.05.2008, 13:17
Hallo alle miteinander,

ich habe mich vor kurzem erst hier angemeldet, weil meine Oma an Krebs erkrankt ist und ich Informationen und Hilfe gesucht habe.
Seit heute steht der Befund der Pathologie fest.

"offene pe-symphyse mit anteilen eines überwiegend serösen mittelgradig differenzierten zyst-adenokarzinoms. eine pas-färbung wird noch durchgeführt.
mäßiggradige anisonukleose und hyperchromasie."

Leider können wir mit diesem arztdeutsch nichts anfangen. Jedenfalls wollen die Ärzte nun unbedingt eine Chemotherapie durchführen, obwohl seit 3 Wochen die Rede von einer OP ist.

Zum Verständnis: Meine Oma hatte vor 10 Jahren Eierstockskrebs, wobei eine "Total-Op" durchgeführt wurde. Danach keine Chemotherapie. Und seit Februar diesen Jahres dann die neue Diagnose, dass es ein Rezidiv gibt.

Vielleicht kann mir ja jemand helfen und sagen, was der Befund bedeutet und ob Chemotherapie aus eurer Erfahrung das richtige ist.
Ich wär euch sehr dankbar.

Zudem fühlen wir uns mit der Wahl des Krankenhauses nicht sehr wohl. Seit 4 Wochen liegt sie in der Uniklinik Essen. Den behandelnden Arzt hat sie nur am ersten Tag der Einweisung gesehen. Danach hatte er nie mehr Zeit für einen Termin und auch wenn zugesichert wurde, dass er nochmal nach ihr sehen würde, hieß es abends, dass er schon nach Hause gefahren sei. Bei der Visite wird sie nun schon ganz ignoriert, kein Arzt fühlt sich mehr zuständig.
Das ist so schrecklich, so kann man Leuten doch nicht helfen :-(

Wenn ihr mir vielleicht Erfahrungen mit anderen Krankenhäusern in NRW mitteilen könntet, ob ihr da zufrieden wart, dann wäre das sehr nett.

Liebe Grüße an alle,

Nici

Mosi-Bär
06.05.2008, 18:04
Hallo Nici,

herzlich willkommen hier im Forum!

Leider kann ich mit dem Ärzte-Latein überhaupt nichts anfangen, dir also auch leider nicht sagen, was das alles bedeutet. Da müßt ihr wohl die Ärzte fragen.

Schade, daß ihr mit der Klinik nicht zufrieden seid. Ich habe bisher von EK-Patientinnen Gutes über die Uniklinik Essen gehört, aber man kann auch in einem solchen KH Pech haben.

Ihr solltet wirklich über einen KH-Wechsel nachdenken, dazu habt ihr ein Recht.

Ich glaube, die Uniklinik Düsseldorf ist gut, aber auch das Evangelische Krankenhaus in Düsseldorf, die sind nämlich auch Studien-KH für Eierstockkrebs.

Ich selber habe in der Diakonie (Florence-Nightingale-KH) in Düsseldorf-Kaiserswerth gelegen, bin dort operiert worden, habe in der dortigen Tagesklinik die Chemotherapie bekommen und würde dieses KH wirklich weiterempfehlen. Allerdings ist der Professor, der mich behandelt und operiert hat, nicht mehr dort und den neuen Leiter der Gynäkologie kenne ich leider nicht.

Düsseldorf ist ja von Essen nicht so weit weg. Vielleicht ist das ja eine Alternative.

Chemotherapie bei einem Rezidiv ist auf jeden Fall die richtige Wahl, wenn die Ärzte der Meinung sind, daß eine OP nicht in Frage kommt, aus welchem Grund auch immer.

Da deine Oma damals keine Chemo bekam, nehme ich an, daß ihr EK in einem Frühstadium entdeckt wurde, was sehr gut ist. Daß sie 10 Jahre gesund war, ist wirklich toll. Darum hat sie auch jetzt bei diesem Rezidiv wirklich eine Chance.

Wie alt ist denn deine Oma?

Sie wird sicherlich Carboplatin und Taxol bekommen, das ist Standard bei EK und da die Ersterkrankung 10 Jahre zurück liegt und sie damals auch keine Chemo bekommen hat, hat sie damit sicherlich eine gute Chance.

Ich hoffe, ich konnte ein bißchen helfen. Mit welchen Beschwerden ist deine Oma denn ins KH gekommen? Gibt es einen Tumor oder ist das Bauchfell betroffen? Ich weiß, aus den Unterlagen könnt ihr nichts dergleichen erkennen, aber es muß dringend eine Gespräch mit dem behandelnden Arzt geben und da sollte auf jeden Fall jemand von den Verwandten dabei sein, weil 4 Ohren hören mehr als 2 und der Patient selber ist mit all dem meist zunächst überfordert.

Ich wünsche deiner Oma alles, alles Gute und melde dich ruhig, wenn du Fragen hast.

Liebe Grüße
Mosi-Bär:winke:

Nici25
06.05.2008, 18:43
@Mosi-Bär

Vielen Dank für deine Antwort :-)

Also im Januar 2008 ist meine Oma zum Orthopäden gegangen, weil sie Schmerzen beim Laufen hatte. Dort hat sie dann ca. 1 Monat lang Cortisonspitzen bekommen. Doch wirklich besser wurden die Beschwerden nicht.
3 Wochen später ist sie zu einem Frauenarzt gegangen. Die hat einen Tumor im unteren kleinen Becken entdeckt bei der Ultraschalluntersuchung. Daraufhin wurde meine Oma zunächst in ein städtisches KH eingewiesen. Nach einigen Untersuchungen hat man sie eine Woche später für eine OP fertig gemacht, sie lag schon auf dem OP-Tisch, doch der Chirurg hat sich dann die Bilder aus dem Computertomographen nochmal angesehen und beschlossen, doch nicht zu operieren.
Der Tumor hatte schon den Schambeinknochen angegriffen. Dieser Teil sollte bei einer Operation durch einen Teil ersetzt werden, doch zu so etwas fühlte sich der Chirurg nicht imstande.
Daraufhin wurde sie in eine andere Klinik überwiesen. Nach weiteren Tests sagten die Ärzte dort aber, dass sie das gar nicht operieren würden.
Also sind wir mit ihr in die Uniklinik Essen gefahren und haben dort mit dem zuständigen Arzt gesprochen. Nach Einsicht aller Befunde hat er gesagt, sie müsste eine Biopsie machen lassen und dann würde er operieren.
Gesagt, getan. Erste Biopsie fand erst eine Woche später statt.
Für die Wartezeit auf das Ergebni durfte meine Oma nach Hause. Dort ist ihr leider nach 6 Tagen das Schambein gebrochen und sie kann seitdem nicht mehr laufen.
Nach 1 Woche das Ergebnis: kein Befund. Also musste noch eine zweite Biopsie gemacht werden, bei der mehr Gewebe entnommen wurde. Das Ergebnis dieser Biopsie liegt nun seit heute vor.
Von einer OP spricht nun keiner mehr.
Jedoch ist der ganze Restkörper frei von Metastasen. Da seit Februar nun ja schon sehr viel Zeit vergangen ist, in der nichts gemacht wurde, ist der Tumor weiter gewachsen und ist nun 10 x7 x5 cm groß.

Ich hab halt so Sorgen, weil sie nun nicht mehr laufen kann und der Knochen schnellstens operiert werden müsste, dass sie die lange Zeit einer Chemo nicht durchhält. Das sagt sie auch selber so.

Und wenn sich nicht bald mal ein netter Arzt um sie kümmert, geht sie dort kaputt :-( Letzte Woche kam der Stationsarzt und meinte, sie hätte Brust- und Knochenkrebs... Da vergeht mir alles, wenn ich sowas höre. Ist doch der Befund des Kernspins so positiv, dass nirgends was gefunden wurde außer dem Tumor im Bauch. Auch Tumormarker sind negativ. Nix...
Und trotzdem ist niemand ausser uns für sie da. Aber wir können doch alle nichts tun :-(

Achja, ich vergaß, meine Oma ist 69 :-)

Sternschnuppe07
06.05.2008, 19:17
Hallo liebe Nici, hallo liebe Mosi,

es tut mir sehr leid, das es Deiner Oma nicht so gut geht. Ich selbst bin auch in Essen in Behandlung und war bislang sehr zufrieden, aber ich habe natürlich auch bislang keinerlei andere Erfahrungen gesammelt in Sachen Alternativen.

Mosi, meinst Du, dass man bspw. in Düsseldorf anders behandeln würde oder besser? Ich weiß es leider nicht. Bin im Moment ja selbst ein wenig durch den Wind.

liebe Grüße

Manu

Sternschnuppe07
06.05.2008, 19:19
Ach so ja, bislang konnte ich meine Klinikberichte von Essen eigentlich sehr gut lesen, sie waren gut verständlich, obwohl auch ich keine "Ärztesprache" verstehe. :lach:

Vielleicht macht man ja auch erst eine Chemo um das OP Gebiet zu verkleinern, hatte man bei mir ja seinerzeit auch so gemacht und dann erst operiert. Vielleicht spielt aber auch das fortgeschrittene Alter von Deine Oma mit eine Rolle, es wäre sicherlich am allerbesten, wenn Ihr die Ärzte direkt einmal fragen würdet.

aufmunternde Grüße

Manu

Nici25
06.05.2008, 19:26
@ Sternschnuppe07

Auch dir danke ich für deine schnelle Antwort :-)

Ich freue mich zu hören, dass es im Klinikum Essen auch anders laufen kann. Doch mittlerweile habe ich da für meine Oma die Hoffnung aufgegeben.
Wie gesagt, der behandelnde Arzt ist seit 3 Wochen nicht mehr zu sehen und auch Termine werden von ihm nicht eingehalten. Also eine Chance, den Arzt zu sprechen gleich Null.

Mein Opa hat jetzt der Sekretärin den Fall erklärt und sie will morgen den Arzt fragen, was er uns jetzt noch zu sagen hätte und dann will sie wieder anrufen.
Das kann doch nicht wahr sein, dass eine Sekretärin Patienten-Gespräche führen muss :-(

Eine Chemo, um das Gebiet zu verkleinern hört sich ja an und für sich gut an, aber so eine Chemo dauert sehr lang. Meine Oma kann keinen Schritt mehr gehen, da der Tumor drückt und der Bruch schmerzt. Das hält sie nicht lange durch! :-( Bei einer Chemo würde es ihr ja auch noch viel schlechter gehen als es jetzt schon so ist :-(

Ich weiß auch nicht mehr weiter. Ihr muss schnell geholfen werden, aber wo? Ich kann doch jetzt nicht in jedem KH anrufen und fragen. Zumal sie sich nicht überall vorstellen kann aufgrund der eingeschränkten Mobilität :-(

Liebe Grüße,

Nici

Sternschnuppe07
06.05.2008, 19:32
och Mensch Nici, das tut mir wirklich so leid mit Deiner Oma. Hm, merkwürdig, auf welcher Station liegt sie denn? Bislang habe ich eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht mit den Ärztinnen und Ärzten dort, es war auch jeden Tag Visite, ich verstehe es nicht, das sich keiner um Deine Oma kümmert, finde ich natürlich nicht in Ordnung, so geht das selbstverständlich nicht.

Wenn man es nur immer wüsste, welche Klinik die bessere ist, dann wäre man sicherlich bedeutend schlauer. Darf ich fragen, wie der Arzt heißt, vielleicht kenne ich ihn noch, aber manchmal wird ja dort auch gewechselt.

aufmunternde Grüße

sendet Deiner Oma und Dir

Manu

Nici25
06.05.2008, 19:34
@ Sternschnuppe07

Danke für deine lieben Worte! Sie ist auf der B1 UC3 behandelnder Arzt, Dr. Taeger.. Kennst du den?

MM-Tiga
06.05.2008, 19:44
Hallo, liebe Nici,
ich bin selber auch für meine Mutter hier "unterwegs", leider aber nicht aus NRW, in der Hinsicht kann ich Dir also gar keinen Tip geben...:undecided .
Aber das mit der Wortlosigkeit der Ärzte ist ja ein Skandal :mad: !!!
Was ist denn da los ???? Wieso sagen die nicht, dass sie nicht wissen, was sie tun sollen ??? Sind sie zu stolz, einen kompetenten Kollegen zu fragen ???
Also das finde ich wirklich die Höhe, Deine arme Oma so hängen zu lassen!
Ich bin da so "angestochen", weil meine Mutter auch 69 ist, eigentlich ja kein Alter und noch viele Chancen, die Sache in den Griff zu kriegen!
Bei der Sache mit dem Schambeinbruch könnte ich mir höchstens noch denken, dass das so eine Art Bruch ist, die man nicht operiert, sondern durch Ruhe bzw. richtige Lagerung ausheilen muss, was natürlich Zeit kostet und eine OP wegen des Tumors erstmal unmöglich macht. Aber das könnten die Ärzte ja sagen, dann wüsstet Ihr wenigstens Bescheid!
Jetzt hoffe ich aber doch auch für Deine Oma, dass die da noch eine Therapie angehen, eben z.B. Chemo, grade, wenn sie damals noch keine hatte, ist das doch sicher eine gute Option, oder ???
Schaut, dass die Ärzte Klartext sprechen, besteht auf ein ausführliches Gespräch, in dem alles besprochen wird, was die vorhaben und vor allem, was Deine Oma wissen und sagen will !!!
Wenn sie ratlos sind- Krankenhaus wechseln! Geht wohl nicht anders....
Ich wünsche Euch und vor allem Deiner Oma viel Energie, der Sache auf den Grund zu gehen und alles, was da kommt durchzustehen!
Alles Liebe
MM-Manuela

Sternschnuppe07
06.05.2008, 19:45
übrigens, Du kannst mich auch ruhig Manu nennen. Normalerweise heiße ich Manuela, aber da wir hier noch eine andere Manuela haben, nenne ich mich Manu. :winke:

Nein, den kenne ich leider nicht, die Station aber nebenbei bemerkt auch nicht. Liegt sie in der Frauenklinik? Also ich lag auf Station F2, da gibt es noch eine F3, ich kenne zwar einige Ärztinnen und Ärzte dort, aber den Namen habe ich leider noch nie gehört. Komisch, das sie Deine Oma nicht in die Frauenklinik verlegt haben, da gehört sie doch eigentlich hin. Na das ist aber ein schöner Mist, ich kann voll und ganz verstehen, das Ihr dabei unruhig wart. Also wie gesagt, in der Frauenklinik sind alle eigentlich sehr nett, es ist jeden Tag Visite und man kann die Ärztinnen und Ärzte auch ansprechen, wenn sie nicht gerade im OP sind, aber nett sind sie alle dort.
Nur eben diesen Arzt, der Name sagt mir überhaupt nichts.

Grüße

Manu

Nici25
06.05.2008, 19:47
@ Manu :-)

Nee, sie liegt bei der Unfallchirurgie wegen dem Knochen...

Nici25
06.05.2008, 19:52
@ MM-Manuela

Auch dir danke ich für deine Antwort :-)

Tja, das macht einen wirklich sprachlos, dass Ärzte so mit einem umgehen können. Vor allem bei der ersten Untersuchung sagte der Arzt in Essen, dass das schnellstens rausoperiert werden müsste. Er meinte auch, dass er jeden Tag im KH wäre, wenn meine Oma eine Frage hätte. Tja, Fragen hatten wir genug, aber zu sprechen war er nie mehr :-(

Und nun sind schon wieder 4 Wochen um. Sowas macht den Krebs doch nicht besser :-(

Sternschnuppe07
06.05.2008, 20:16
Hi Nici,

achso, ich hatte mich schon gewundert, aber ich wundere mich leider weiter, irgendetwas müssen die doch machen, so geht das doch nicht weiter, das macht einen ja verrückt, wenn die Zeit vergeht und nichts passiert. :boese::twak:

liebe Grüße

Manu

vivi2007
06.05.2008, 20:56
Liebe Nici,
bitte den Ärzten um Infos. Es ist für die ChemoTherapie sehr wichtig herauszufinden, welche Metastasen es sind. Die Zusammensetzungen der Chemos sind bei Eierstockkrebs anders als bei Brust- o. Knochenkrebs.
Meine Mutter wurde in Düsseldorf (Uniklinik) operiert. Ich kenne Essen nicht, daher kann ich hier keinen Vergleich machen.
Ich bin keine Expertin aber ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.
Liebe Grüße
Miriam

Linnea
06.05.2008, 21:07
Hallo Nici,

auch von mir ein herzliches Willkommen in dieser Runde! Es tut mir leid, daß Du Dich jetzt um Deine Großmutter so sorgen mußt!

Ich fürchte, die Übersetzung des oben zitierten Befunds wird Dir nicht so viel bringen, wie Du vielleicht erhofft hast:

pe steht für Probenentnahme, also die Biopsie, die durchgeführt wurde. Die Symphyse ist der Schambeinknochen, der - wie Du schon erwähnt hast - von einem genau bestimmten Krebstyp, eben diesem "überwiegend serösen mittelgradig differenzierten zyst-adenokarzinom", anteilig betroffen ist. Was mit der Pas-Färbung des Probenmaterials nachgewiesen werden soll, weiß ich leider nicht. Anisonukleose bedeutet, daß unterschiedlich große Zellkerne vorliegen, Hyperchromasie, daß sie sich bei bestimmten Anfärbungsverfahren, die die Pathologen verwenden, stärker anfärben lassen als normal.

Was das alles im Falle Deiner Großmutter bedeutet, kann ich Dir leider nicht sagen. Ihc vermute allerdings, daß zuerst eine Chemo gemacht werden soll, weil bereits Knochenmetastasen (Schambein) vorliegen. Mit einer Chemo, die ja im ganzen Körper ihre Wirkung entfaltet, kann das Tumorwachstum auch in solchen Bereichen gebremst bzw. gestoppt werden. Wenn die Therapie anschlägt, würde sich zugleich die Tumormasse im Bauchraum verkleinern und mit ihr die Schmerzen.

Das bedeutet nicht, daß Deine Großmutter jetzt so lange auf ein Ergebnis warten müßte, wie eine komplette Chemotherapie dauert, nämlich monatelang. Die Zytostatika (Chemo-Medikamente) greifen die Krebszellen ja sofort an und reduzieren die Tumormasse somit von Anfang an. Wahrscheinlich werden daher auch nur wenige Zyklen vor der OP geplant werden.

Bei alledem muß letztlich natürlich Deine Großmutter entscheiden, welchen Therapievorschlag sie annehmen will und was sie sich zumuten möchte. Gerade wenn man nicht so gut bei Kräften ist, ist eine solche Entscheidung für oder gegen eine erstmal belastende Therapie oft schwer. Habt keine Scheu, die Ärzte auch mit Fragen nach die Für und Wider zu löchern: was spricht aus ihrer Sicht dafür, was dagegen...

Dir und Deiner Großmutter wünsche ich alles Gute!
Linnea

romantic
06.05.2008, 21:24
Hallo,
das gleiche Problem hatten wir mit den Ärzten auch. Bis ich dann irgendwann einmal heftig explodiert bin ! :mad:

Das hat zumindest soviel geholfen, daß immer wenn ich da war, mir sofort und ohne Umschweife erklärt wurde was los ist, meist erstmal im Fach-Chinesisch (was man ja irgendwann zumindest ein bißchen versteht) und auf meine diversen Nachfragen hin, dann auch auf Deutsch ! Dann habe ich höflich (naja, evtl. auch ein bißchen unhöflich, schäm !) darum gebeten, auch meinem Vater die Sachen so zu erklären, wie es mir erklärt wurde. Bloß weil man alt ist, ist man ja nicht doof ! Meine Mutter ist 73, da hat man auch wohl gedacht, naja, eh' zwecklos. Aber denkste ! Ha, denen haben wir aber gezeigt, was eine Harke ist ! (s. mein Beitrag unter "Hat meine Mama eine Chance ?") :)

Mal eine Frage: sollte Deine Oma dann nicht einfach verlegt werden auf die Frauenklinik-Station ? Dort ist sie doch definitiv besser aufgehoben, oder ?

Ich wünsche Euch auf alle Fälle alles erdenklich Gute !

margit b.
06.05.2008, 23:10
Hallo Nici,

auch ich hab die Erfahrung gemacht, dass man sich im KH auf die Beine stellen muss! Ich lag damals auf der Interne, mitten unter sehr schwer kranken Frauen (in einem 7-Bett Zimmer!) und wusste nicht, wie es bei mir weitergehen soll. Ich war fix und fertig und mir war alles egal, hab total den Lebensmut verloren. Meine beste Freundin hat das gesehen und sie kannte den kfm. Leiter des Krankenhauses. Sie hat mit ihm gesprochen und innerhalb von 2 Stunden lag ich in einem ruhigen 3-Bett Zimmer auf der Gyn, wo sich alle ganz lieb um mich gekümmert haben.

Ich war noch des Öfteren seither im KH und lass mir nichts mehr gefallen! Wenn Ärzte sehen, dass sie einen Patienten vor sich haben, der nicht Alles mit sich machen lässt und auch mal berechtigte Kritik äußert, dann gehen sie auch dementsprechend mit einem um.

Vielleicht schildert ihr den Zustand deiner Oma in der Frauenabteilung wo sie meiner Meinung nach hingehört. Eventuell kann euch dort jemand helfen. Ansonsten gibt es in den meisten Krankenhäusern auch eine Beschwerdestelle, vielleicht genügt es schon, wenn ihr damit droht - vielleicht nimmt sich der Arzt dann doch Zeit für euch.

Alles Gute für deine Oma und dich!

Liebe Grüße
Margit

Nici25
07.05.2008, 12:46
Hallo ihr Lieben,

ich danke euch so sehr für euren Zuspruch! :)

Es gibt Neuigkeiten seit heute :) Mein Opa war heute nochmal in dem Krankenhaus, wo meine Oma zuerst war und hat den Ärzten dort den Befund der Biopsie vorgelegt. Enldich hat sich mal jemand darum gekümmert! Die Ärztin der Frauenheilkunde ist sofort mit dem Befund in den OP gegangen, wo der Arzt, der meine Oma damals behandelt hatte, gerade operierte und hat ihm den Befund gezeigt.
Wahnsinn, mit so etwas hätten wir nach dieser Odyssee nie mehr gerechnet :)
Jedenfalls hat der sofort gesagt, dass da eine Chemotherapie gemacht werden müsste und die Chancen ständen sogar so gut, dass sie es nur mit dem Chemo wieder ganz wegbekommen :) Meine Oma hat jetzt auch schon für nächsten Dienstag einen Termin bei dem Arzt. Der hat gesagt, meine Oma soll sofort aus der Klinik raus und zu ihm kommen. Er fand es unvorstellbar schrecklich, wie mit ihr umgegangen wurde...

Ich bin so glücklich :)
Ok, Chemo ist schlimm, aber endlich will ihr wirklich mal jemand helfen und ist dann auch sofort zu sprechen, wenn etwas ist :)
Und wenn meine Oma erstmal von den blöden Ärzten weg ist und wieder näher bei uns zu Hause, dann wird sie die Chemo bestimmt gut verkraften :)

Ich werde auch alle auf jeden Fall auf dem Laufenden halten!

Achja, eine Frage hätte ich noch. So wie ich das gelesen habe, werden bei dieser Chemo nur zwei Medikamente angewandt: Carboplatin und Taxol.
Hat jemand von euch Erfahrung damit? Wie ging es euch damit?
Was meine Oma am meisten beschäftigt, ist, dass ihr die Haare ausfallen.
Ist das bei dem Medikament wirklich so schlimm?

Ich bin gespannt auf eure Anworten!

Bis dahin liebe Grüße und ich drück euch alle ganz fest,

Nici

Sternschnuppe07
07.05.2008, 12:58
Hi Nici,

na, das freut mich aber, das es so gut aussieht!!! :lach:

Kommt sie denn nun in die Frauenklinik der Uniklinik Essen?

Carboplatin/Taxol sind Standard bei EK glaube ich, das hatte ich auch.
Leider fallen einem wohl die Haare dabei aus, ging nicht nur mir so, inzwischen sind sie aber schon wieder zu einer flotten Kurzhaarfrisur gewachsen. :)
Das ist aber m.E. nach die geringste Nebenwirkung dabei, denn es gibt auch schöne Perücken, die größtenteils die Krankenkasse bezahlt, darüber hinaus kenne ich auch einige, die flotte Kopftücher tragen und ich habe eine Betroffene kennen gelernt, die ging total ohne, ich fand das sehr mutig und überhaupt nicht schlimm. Für mich persönlich wäre das zwar nichts, aber wenn Menschen sich das trauen finde ich es klasse.

Andere Nebenwirkungen könnten evtl. sein: Übelkeit, Durchfall, Verstopfung und leichte Gliederschmerzen, bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger.
Gegen Übelkeit kann man etwas nehmen, gegen Verstopfung auch. Es kommt auf jeden einzelnen Fall an, es gibt Betroffene, die haben stärkere Nebenwirkungen und welche, das sind sie eben geringer. Ich selbst hatte Haarausfall, anfangs etwas Übelkeit, leichte Schmerzen in den Beinen, die ich mitunter heute noch habe, zumindest so eine Art Taubheitsgefühl, wenn ich nach längerem sitzen aufstehe, es gibt sich aber schnell wieder und eben Verstopfung, aber dagegen kann man auch gute Mittel einnehmen.

Finde ich schön, dass die Ärzte hoffen, das es ohne OP weg geht, siehst Du, sieht doch alles schon viel besser aus gell?

alles liebe

wünscht Euch Manu :winke:

Nici25
07.05.2008, 13:11
@ Manu

Sie kommt in die Frauenklinik des Krankenhauses Bethanien in Iserlohn. Das ist nur 10 min von unserem zu Hause entfernt. Meine Mutter kann sich dann viel um sie kümmern. Ich würd auch so gern mehr tun, aber leider musste ich seit dieser Woche wieder nach Bielefeld, um mal wieder zu lernen. Stecke mitten im Examen. ICh bezweifle zwar, dass ich meinen Zeitplan jetzt noch so einhalten kann, aber das wird schon wieder. Erstmal war meine Oma wichtiger :)

Aber da ihr nun geholfen ist, hab ich mir auch was gutes getan und mich für einen Crash-Kurs fürs Examen angemeldet. Ich hoffe, dass mir da alles erklärt wird, was ich bisher nicht gemacht habe. Ist auch sehr weit weg von zu Hause. Hoffe, dass ich dann ein schönes Wochenende mit meinem Freund verbringen kann, wo ich den Kopf wieder freibekomme...

Ich könnt so rumspringen vor Freude, dass wir ne super Lösung gefunden haben für meine Oma. Hab auch grad mit ihr telefoniert. Sie sagt, sie würde sich in dem KH in Iserlohn sehr geborgen fühlen. Na, dann gehts ja jetzt bergauf! :)

Bussis

MM-Tiga
07.05.2008, 13:34
Hey, Nici!
:rotier2:, super, ENDLICH, ich freu mich sehr für Euch, dass es nun vorwärts geht!!!
Bezüglich der Chemo und ihren Nebenwirkungen hat Dir ja Manu schon das Wichtigste geschrieben, es ist aber wohl wirklich bei jeder Frau anders, was sie für Nebenwirkungen hat, welche sie spürt, womit sie gut und womit sie schlecht zurecht kommt. Meine Mutti hatte auch z.B. keine Probleme mit dem Haarausfall, ich hab ihr nette Mützchen gehäkelt und gestrickt und sie hatte eine tolle Perücke, wenn sie "ausging". Schlimm waren bei ihr immer die Blutwerte, extrem schlecht, so musste dreimal (von 6x) die Chemo-Gabe verschoben werden- naja, so hat halt alles länger als normal gedauert....
Dann gibts noch so verschiedene (Spät-) Folgen, wie Taubheitsgefühle, Lähmungserscheinungen, Kribbeln etc. halt so neurologische Geschichten, bei jedem anders ausgeprägt, manche haben da gar nix...
Da Deine Oma ja nicht operiert wird, ist ihre körperliche Verfassung wahrscheinlich besser als nach einer OP, das macht sicher auch was aus.
Aber auch zu diesem Thema kannst Du noch viele Tips einholen beim Krebsinformationsdienst z.B. (internet, die haben auch so Heftl zu verschiedenen Themen, sehr aufschlussreich!), bei der Deutschen Krebshilfe (auch Broschüren), bei http://www.biokrebs-heidelberg.de (Tips und Broschüren u.a. über den Umgang mit den Nebenwirkungen ), oder einfach von Betroffenen hier im Forum, gib mal "Nebenwirkungen" ein bei der Suchfunktion, da kommt einiges zum Thema!
Ich hab für meine Mutti auch immer recherchiert und ihr (sie hat kein internet) die Broschüren schicken lassen und die passenden Beiträge von anderen Betroffenen ausgedruckt, das hat ihr glaub ich auch sehr geholfen, überhaupt halt, dass wir uns so gekümmert haben, denn die ganze Geschichte ist kein Spaziergang und verunsichert schon sehr.....:undecided
Ich finds toll, dass Du Dich trotz Examen so "reinschmeisst", Deine Oma weiss das sicher auch sehr zu schätzen!
Alles Gute für sie, dass sie jetzt weiter fürsorglich behandelt wird und die Chemo gut verträgt und natürlich dass die WIRKT!
LG MM-Manuela

Mosi-Bär
08.05.2008, 20:51
Hallo Nici,

schön, daß eine Lösung für deine Oma gefunden wurde. Ich habe mich sehr gefreut, als ich das alles eben gelesen habe und wenn sie sich in dem KH wohlfühlt, dann ist das schon "die halbe Miete".

Die Nebenwirkungen sind, wie schon beschrieben, bei jedem ein bißchen anders, manche leiden kaum darunter, bei manchen ist es heftig. Das muß man echt auf sich zukommen lassen.

Ich habe mich meist ein- oder zweimal in den Tagen nach der Chemo übergeben müssen, obwohl mir gar nicht übel war. Ich hatte nach der 1. Chemo ein paar Tage Durchfall, danach immer Verstopfung, die von Chemo zu Chemo schlimmer wurde. Mir hat da MOVICOL (rezeptfrei Apotheke) sehr gut geholfen. Gelenk- und Gliederschmerzen und Unruhe in den Beinen für ein paar Tage, Paracetamol hat mir für die Schmerzen gut geholfen. Nach der 3. Chemo taube Fingerspitzen, später auch taube Fußsohlen. Nach Ender der Behandlung waren die gesamten Fußsohlen taub.
Das hat sich alles zurückgebildet, die Füße sind wieder total in Ordnung, an den Fingern merke ich hin und wieder was.
Muskelschmerzen in den Beinen, vor allem in dem Oberschenkeln. Manchmal habe ich das heute noch, alle paar Wochen mal für einen Tag, aber damit kann ich gut leben.
Die Haare sind ganz schnell bei mir ausgegangen. Das kommt vom Taxol. Eineinhalb Wochen nach der 1. Chemo ging's los, nach 3 Wochen war ich kahl. Habe Mützen und Tücher getragen, wollte keine Perücke, denn es war Sommer.
Meine Blutwerte waren während der ganzen Chemozeit super. Der HB-Wert lag immer über 10, das reicht für Chemo. Bin nach der 4. Chemo operiert worden, da ist der HB-Wert ziemlich abgesackt. Habe dann im KH mehrere Konserven bekommen und zur nächten Chemo war der Wert wieder über 10.

Aber wie gesagt, das ist bei jedem anders, nur der Haarausfall, der ist bei allen gleich!

Ich wünsche deiner Oma alles, alles Gute.

Liebe Grüße
Mosi-Bär:winke:

Nici25
09.09.2008, 17:21
Hallo ihr Lieben,

ich weiß, ich hab mich lange nicht mehr gemeldet, aber jetzt bin ich mal wieder total am Ende :-(

Meine Oma hat wie schon oben beschrieben die Chemo schon lange hinter sich.
Das war einfach schrecklich. Sie hat 7 Zyklen bekommen, hatte schreckliche Nervenschmerzen und läuft nun nur noch mit Krücken. Noch dazu kam dann eine Lungenembolie. Aber nun gut, auch das hat sie alles überstanden. Aber jetzt der größte Schock.

Die Ärzte hatten damals gesagt, dass sie die Chemo machen muss, um den Tumor zu verkleinern. Der Tumor hat super auf die Chemo angesprochen, ist um die Hälfte kleiner geworden. CT, Kernspin und Knochenszintigramm haben bestätigt, dass der Tumor sich nicht weiter ausgebreitet hat, sich von der Blase entfernt hat und eine Darm- und Blasenspiegelung haben auch keine weiteren Befunde ergeben.

Nun ist meine Oma wieder ins KH, da die ja gesagt hatten, dass sie sie nach einer Verkleinerung des Tumors operieren würden. Der OP-Termin stand für morgen. Gestern ist der Arzt zu ihr gekommen und hat ihr die OP erklärt. Alles ganz "harmlos". Bauchschnitt, Tumor raus, noch etwas einsetzen ins Bein wegen der Embolie und fertig. Doch nachmittags musste sie dann nochmal zu einer Untersuchung zur Frauenärztin und danach war alles aus.

Sie hat meiner Oma erklärt, dass sie längs vom Bauch bis oben hin aufgeschnitten und einen künstlichen Darm- und Blasenausgang bekommen wird. Das alles nicht mit den Worten "kann, muss aber nicht", sondern "seien sie sich darüber klar, dass sie so aufwachen werden.

Meine Oma ist am Ende, sie hat das KH gestern Abend verlassen. Das kann doch nicht sein, dass der eine Arzt so redet und der andere so. :-(
Wenn das jetzt die einzige Möglichkeit ist, hätte sie keine Chemo machen müssen, das hätte sie dann auch schon ein halbes Jahr vorher haben können. Wieso machen die Ärzte sowas?

Heute morgen haben meine Großeltern in der Uniklinik Düsseldorf angerufen, um eine zweite Meinung dazu einzuholen. Nachdem sie die ganzen Befunde und Bericht hingefaxt haben, wurden sie nochmal angerufen, dass der Prof. sich am Montag bei ihnen melden wird. Was, wenn er dasselbe sagt?
Meine Oma hat gesagt, bevor sie so nach einer OP aufwacht, will sie lieber sterben :-( Das geht nicht! Sie darf nicht sterben!

Mosi-Bär
11.09.2008, 12:18
Hallo Nici,

es ist unglaublich und in meinen Augen unverantwortlich, daß die Ärzte soetwas sagen, vor allem, nachdem ein anderer Arzt vorher etwas anderes gesagt und damit Hoffnung gemacht hat.

Ich kann es einfach nicht fassen!

Bei mir war es damals so, daß die Ärzte mir vor der OP (ich hatte ja auch erst Chemo, um die Tumore zu verkleinern) erklärt haben, daß es sein kann, daß ich einen künstlichen Darmausgang bekomme. Der wäre dann wahrscheinlich nur vorübergehend und ich soll mich nicht verrückt machen, das wäre gar nicht so schlimm, wie ich mir das vorher vorstelle. Bei mir hat ja auch ein Tumor auf die Blase gedrückt, sie richtig eingedellt, aber von einem künstlichen Blasenausgang hat niemand gesprochen, obwohl ich vorher gefragt habe, ob etwas mit der Blase passiert, weil doch der Tumor drauf gedrückt hat.

Man kann, bevor man nicht den Bauch geöffnet hat, nicht sagen, ob ein künstlichen Darm- oder Blasenausgang nötig wird. Das entscheidet sich erst bei der OP. Es kann natürlich sein, es kann passieren, aber es muß nicht sein. Bei mir war nichts dergleichen nötig, ich bin aufgewacht und ich hatte keinen künstlichen Darmausgang.

Ich denke, in der UNI-Klinik Düsseldorf (ich wohne in Düsseldorf, bin allerdings nicht dort in Behandlung gewesen) seid ihr sehr gut aufgehoben und ich glaube nicht, daß die Ärzte dort genau das gleiche sagen wie diese dumme Ärztin... :mad:

Deine Oma muß sich nur darüber klar sein, daß es passieren kann. Aber: die Hoffnung stirbt zuletzt!

Allerdings ist es bei Eierstockkrebs wirklich so, daß ein kleiner Bauchschnitt nicht ausreicht... Sie wird vom Brust- bis zum Schambein aufgeschnitten werden, es geht nicht anders. Nur so kann man auch die Lymphknoten entfernen und genau sehen, was im Bauch los ist. Außerdem wird das Bauchnetz und wahrscheinlich auch Teile des Bauchfells entfernt werden und dazu muß der Schnitt einfach größer sein.

Aber das ist überhaupt kein Problem. Ich finde meine Narbe gar nicht schlimm, trage sowieso keine Bikinis und es sieht aus, als hätte ich einen Reißverschluß.:D Die Narbe ist prima verheilt, sieht gut aus und ist auch schon recht hell geworden.

Ich wünsche deiner Oma alles Gute und drücke die Daumen für Montag und für das Gespräch in der UNI-Klinik Düsseldorf.

Liebe Grüße
Mosi-Bär:winke: