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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Achterbahnfahren


Sternschnuppe07
07.05.2008, 20:10
Hallo, :)

mein Name ist Manuela und bei mir wurde im August vergangenen Jahres ein Ovarialkarzinom diagnostiziert. Der Boden wurde mir, sinnbildlich gesehen unter den Füßen weggezogen. Dann folgte die 1. OP, wo man jedoch nur das Netz entfernen konnte, weil das OP Gebiet zu groß war zu dem Zeitpunkt. Ich hatte Stadium FIGO IIIb. Es sollten Chemos folgen, aber ich erholte mich von der 1. OP nur sehr schwer, bekam eine Sepsis, meine Nieren versagten, Gottseidank nur kurzfristig ihren Dienst und ich wurde in die Uniklinik überwiesen. Dann ging es mir besser und ich bekam meine 1. Chemo, es folgten 2 weitere, alles verlief gut, das darauffolgende CT war auch gut, deshalb operierte man mich das 2. Mal mit Erfolg, es konnte der allergrößte Teil entfernt werden bis auf ein paar Stippchen auf dem Darm und im Bauchfell. Diese sollten 4 weitere Chemos weg bekommen, schafften sie auch, bis auf Restchen im Bauchfell, die aber so minimal waren, das man eine Therapiepause einlegte, weil es sonst so gewesen wäre, als würde man mit Kanonen auf Spatzen schießen, so wörtlich. Außerdem erhoffte man sich, das diese Restchen auch inaktiv sein könnten. Ich also wieder steil nach oben mit meinem Achterbahnwagen, zumal der TM bei meiner Hausärztin auf 29 lag, also gut im Normbereich. 3 Wochen später, Verlaufskontrolle bzw. Nachsorge in der Uniklinik mit CT und Bestimmung des TM. Großer Schock, dieser war auf 70 angestiegen, die Restchen waren von 11 auf 16 mm angewachsen. Aber man meint, es sei nicht so schlimm, ich habe nächste Woche einen Gesprächstermin und ich komme hoffentlich in die Ovarstudie 2.11. Da wird man mit dem Medikament SU11248 behandelt.
Meine Hausärztin meinte auch, das das ansteigen des TM bedeuten würde, das die Reste vielleicht wieder aktiv geworden sind, sie meinte ebenso wie die Ärzte in der Uniklinik, das 16 mm nicht groß sei, alles, was unter 2 cm sei, würde man noch zufrieden betrachten. Hört sich gut an, aber trotzdem, ich fahre gefühlsmässig total Achterbahn, weiß nicht mehr weiter im Moment, immer wieder abwarten, hoffen und dergleichen. Ich habe Familie, u.a. 2 Kinder im Alter von 14 und 16 Jahren, die brauchen mich doch noch und mein Mann doch auch, außerdem lebe ich viel zu gerne, habe noch so viel vor.
Ich weiß, das jeder Krankheitsverlauf anders ist, manche haben Glück, manche eben weniger. Ich gönne es jedem von ganzem Herzen, das sie oder er Glück hat und diese Krankheit besiegt, aber wieso kann ich nicht auch Glück haben? Wenigstens eine längere Verschnaufspause von 2 Jahren oder mehr??? Und dann wieder eine Komplettremission. Ich mache mir sehr viele Gedanken, warum hatte die Chemo, die sonst so gut angeschlagen ist, ausgerechnet da nicht wirklich komplett gewirkt? Wieso sind ausgerechnet Restchen am Bauchfell, wo man schlechter operieren kann? Was natürlich nicht heißt, das ich mir nun wünschen würde, das diese auf irgendeinem Organ sitzen, denn das wäre noch schlimmer, aber man könnte das da evtl. operativ entfernen, aber dennoch will ich dort natürlich niemals welche haben, bewahre, denn das würde ja auch bedeuten, dass man evtl. Teile des Darmes, der Blase und dergleichen mit entfernen müsste, davon bin ich bislang Gottseidank verschont geblieben, ich hoffe und bete auch sehr, das es so bleibt!!!
Ich frage mich auch, wie hoch jetzt meine Lebenserwartung ist? Manchmal kommt es mir so vor, als würde diese wie eine Art Aktie gehandelt, mal ist der Kurs hoch, mal niedrig. Gibt es jemals eine Heilung für mich? Es ist ja nun kein Rezidiv sondern eine Progression, aber macht das einen großen Unterschied?

Sorry, das ich hier mein Herz so spontan ausschütte, aber ich hoffe, das es gerade hier am besten ist, wo es auch noch andere Betroffene gibt.

Ich mag keine Achterbahn mehr fahren, außer, diese fährt immer nur nach oben und bleibt auch da.

liebe Grüße

Manuela :winke:

Christianchen
07.05.2008, 22:55
Dazu weiß man gar nicht, was man sagen soll. Es tut mir unendlich leid. Ich fühle immer noch mit allen Betroffenen mit, obwohl ich die Akutphase hinter mir habe.
Oh ja, diese Höhenflüge und Abstürze kenne ich zur Genüge. Ich mache sie immer noch durch.

Wie deine Zukunft aussehen wird, kann leider niemand sagen. Ich kann dir nur von ganzem Herzen wünschen, daß du bei einem guten Onkologen bist, der die richtigen Mittel und Wege für dich findet.

Sternschnuppe07
08.05.2008, 00:00
Hallo Christianchen, :)

dankeschön für Deine lieben Worte. Sorry, dass Du leider eine meiner Talfahrten mitbekommen hast. Im Moment baue ich mich wieder ein wenig auf, es bringt ja auch nichts gell? Sterben müssen wir leider alle einmal, wann es sein wird, weiß niemand, das ist vielleicht auch gut so, es muss ja nicht der Krebs sein. Aber dennoch denkt man, wenn man diese Krankheit hat, oft darüber nach, ich zumindest - leider. Besonders wenn man Höhen und Tiefen erlebt. Aber ich habe ja auch Glück dabei gehabt.

Welche Höhen und Tiefen hast Du denn erlebt wenn ich fragen darf? Und nun bist Du aus der Akutphase heraus? Schön, das freut mich sehr.

liebe Grüße

Manuela

blueblue
08.05.2008, 14:27
Hallo Sternschnuppe,

durch Zufall bin ich auf deine "Achterbahnfahrt" gestoßen und möchte dir mitteilen, dass es dir nicht alleine so geht. Ich kann deine Gefühle gut nachvollziehen, stecke ich doch grad auch mittendrin in den Berg- und Talfahrten, mal Himmelhoch jauchzend dann wieder zu Tode betrübt.

Bei mir allerdings ausgelöst durch ein Rezidiv eines Cervix-Ca., 2002 war mir die Gebärmutter entfernt worden und diese Jahr am 06. März war es dann mit einem Donnerschlag zurück. Das hat mich erstmal total umgehauen. Ich brauchte zunächst beinahe zwei Tage um zu realisieren, was da eben mit mir passierte.

Inzwischen habe ich eine Radio-Chemo-Therapie hinter mir, weil der Tumor einfach zum einen zu groß zum Operieren war und zum anderen sich ins Unterbauchbindegewebe gewachsen hat. Ein riesiger Schock als mir der behandelnde Professor sagte, dass ich unter Umständen auch die Blase verlieren könnte. Auch das habe ich zunächst nicht wirklich richtig verstanden. Irgendwie hatte ich das Gefühl, es ginge nicht um mich.

Jetzt hoffe ich, dass die anstehende Kontrolluntersuchung zeigen wird, dass man mir bei der OP die Blase lassen kann, weil der Tumor weit genug zurück gegangen ist, eigentlich hoffe ich nicht, ich weiß, das es so sein wird. Davon bin ich fest überzeugt.

Ich versuche positiv zu denken, klappt auch nicht immer, sollte aber.

Mir helfen Gespräche mit Freunden und Bekannten, der sehr offene Umgang mit der ganzen Problematik.

Ach ja, vielleicht das noch, ich bin 47 und habe zwei Kinder der Große ist inzwischen 25 und die Kurze ist 14. Und ich habe auch noch 'ne Menge vor in meinem Leben. Ich habe mir geschworen, dass der Krebs mich nicht bekommt. Basta!!!!

Denke positiv

blueblue


Wer nicht kämpft, hat schon verloren!

Christianchen
08.05.2008, 20:02
Hallo Sternschnuppe!

Jeder unserer Forumsteilnehmer hat eine schlimme Geschichte erlebt. Talfahrten? Die hat wohl auch jeder von uns.

Bei mir war es einmal einige Wochen lang so schlimm, daß ich sogar Selbstmordgedanken mehrfach laut äußerte.
Trotzdem habe ich aus dem Tal irgendwann wieder herausgefunden, dank der Hilfe von einigen lieben Menschen. Jetzt genieße ich mein Leben bewußter und intensiver als früher.
Ich hoffe, daß du in deiner Familie Rückenhalt hast und bald wieder auf die Beine kommst. Wie hörte ich mal in einer Predigt: "Wir alle müssen einmal im Leben ein Tal durchschreiten, um danach auf dem Berg unser Glück besser schätzen zu können. Wer immer nur Glück hat, wird unglücklich, weil er es nicht mehr sieht."

Ich möchte meine Geschichte nicht öffentlich erzählen, aber wenn es dich interessiert, kannst du mich gerne per Privater Nachricht anschreiben.

Gruß Christiane

Sternschnuppe07
08.05.2008, 21:01
Hallo blueblue, hallo Christianchen, :)

danke für Eure lieben Antworten. Ja, der Thread liegt wirklich etwas versteckt, wohl wahr. :smiley1:

Es tut gut, wenn man merkt und weiß, das man nicht alleine damit ist, ich weiß, das diese Krankheit an sich, egal um welche Krebsart es sich auch handeln mag, individuell verläuft, das merkt man an vielen Patientinnen. Die einen haben viel Glück und durchlaufen das ganze scheinbar "spielerisch", Ihr wisst wie ich das meine? Sie haben bei der OP entweder eine 0 Resektion oder aber es schafft die Chemo, andere haben einige Jahre Zeit bis zum Rezidiv und andere leider wieder nicht. Na ja und bei mir ist es eben leider eine Progression. Ich traue mich gar nicht, mich zu freuen oder zu hoffen, weil ich Angst davor habe, den nächsten Schlag zu bekommen. Ich hoffe und wünsche mir sooo sehr, das ich in die Ovar 2.11 Studie komme, da soll ich nämlich rein und dann erhoffe ich mir von den Tabletten, das alles doch noch gut wird im Endeffekt. Auch ich habe noch sehr, sehr, sehr viel vor, aber wenn man dann solche Nachrichten hört, denkt man wieder, wie lange noch?

Es ist wirklich eine Achterbahnfahrt, ich finde Krebs schrecklich. Ja, vielleicht muss man erst einmal durch das sogenannte Tal um dann wieder auf den Berg zu gelangen. Mal ehrlich, so richtig das Leben zu schätzen, das lernt man doch leider erst, wenn man krank ist oder? Wie oft lebt man am eigentlichen Leben ein wenig vorbei, lässt sich stressen, lädt Probleme von anderen auf seine Schultern und vergisst sich selbst dabei ganz und gar. Dann wird man krank, es trifft einen wie ein Hammerschlag und man hat irgendwie damit fertig zu werden. OP, Chemo, das alles zieht an einen vorbei wie ein Film, mir ging es zumindest so, man kann das alles erst gar nicht so richtig begreifen und dennoch ist es leider da.
Ich glaube manchmal, andere, die nicht betroffen sind, können das gar nicht richtig nachvollziehen, wie auch. Wenn man dann solche Sprüche hört wie stets positiv denken und wenn man immer glücklich ist, wird man nicht krank bekomme ich die Krise. Ich denke auch gerne positiv, ich bin auch vorwiegend glücklich, lache sehr gerne und unternehme viel, aber manchmal kommen eben diese Talfahrten, da kann man gar nichts dagegen machen. Eine positive Denkweise führt nur dazu, dass man mit der Krankheit und dem ganzen drumherum viel besser fertig wird, sie beeinflusst aber leider den Verlauf wenig bis gar nicht und sie kann auch den Ausbruch der Krankheit nicht verhindern.

Ja, meine Familie ist mein ein und alles, deshalb war ich auch noch nicht zur Reha, würde eh nur Heimweh bekommen.

liebe Grüße

Manuela

Sternschnuppe07
09.05.2008, 11:18
Einen wunderschönen, sonnigen, guten Morgen liebe Blueblue, :)

was ich Dir noch schreiben wollte: Ich drücke Dir selbstverständlich ganz fest alle Daumen die ich habe, dass sich Dein Tumor so verkleinert hat, dass man Dir Deine Blase belassen kann!!! :engel:

Richtig, man soll positiv denken und auch daran, dass einem die Krankheit nicht wirklich besiegen kann und darf. Wir leben dafür viel zu gerne, wir werden alle noch gebraucht, wenn das keine Gründe sind weiß ich es auch nicht mehr. :)

sonnige Grüße

Manuela :winke:

blueblue
12.05.2008, 10:46
Hallo Alle zusammen und Sternschnuppe besonders,

einen schönen Pfingstmontag wünsche ich euch.

Ich erhole mich langsam von den Strapazen der Radio-Chemo-Therapie und mir geht es jeden Tag etwas besser. Darüber bin ich zunächst mal heilfroh. Allerdings muss ich auch gestehen, dass die Angst immer dabei ist und ich denke, die wird auch bleiben, selbst wenn man gesagt bekommt, dass jetzt erstmal alles gut ist - nach der OP dann.

Ich war auch nicht frei davon nach meiner letzten OP 2002. Irgendwo im Hinterkopf ist sie immer präsent - die Angst, dass der Krebs zurück kommt.

Aber im Moment bin ich erstmal der festen Überzeugung, dass dieser Kollege richtig einen auf den Deckel bekommen hat durch die Bestrahlung und die Chemo und er ordentlich geschmolzen ist.

Für mich ist das Warten auf den Anruf aus dem KH jetzt recht zermürbent, muss ja auf den Termin für die Zwischenuntersuchung und die Op warten. Da mein Blutbild im Moment aber ziemlich im Keller ist und nicht ein Wert wenigstens annähernd ordentlich, werd ich wohl noch ein wenig weiter warten müssen. Dabei geht es mir überhaupt nicht gut, weil man so absolut zur Untätigkeit verdonnert ist. Außerdem bin ich nun mal nicht gerade das, was man geduldig nennt. :augendreh

Trotzdem werde ich heute noch den schönen Sonnenschein genießen.

Liebe Grüße an euch

Heike

suze2
12.05.2008, 13:36
liebe blue blue, sternschnuppe, christianchen,

die achterbahn kenne ich auch. bisher hatte ich glück, "nur" brustkrebs mit R0, T2, N0, "leider" keine hormonrezeptoren.
und das ganze ist schon mehr als 3 jahre her, im märz 2005 war meine OP.

trotzdem - die angst fährt immer mit und jede nachsorge macht mich furchtbar nervös, alle möglichen gedanken ziehen durch meinen kopf.

da ich den BRCA 1 gendefekt habe, sind bei mir die nachsorgen sehr eng, da ich ja ein höheres risiko habe, ein zweites mal zu erkranken.

ich gebe mir auch mühe, jeden tag zu genießen. das gelingt manchmal sehr gut, manchmal weniger gut, manchmal auch gar nicht gut.

ich glaub nicht, dass sich "die gesunden" vorstellen können, wie man sich vor einer kontrolle fühlt - und ich merke auch, dass viele meiner freundInnen das gefühl haben, jetzt, nach 3 jahren, könne ich langsam aufhören mit der angst. also sie haben mich alle alle sehr unterstützt bei chemo und bestrahlung aber diese ständige sorge, diese unsicherheit, diesen verlust an vertrauen zum eigenen körper, ich glaub, das kann nur jemand verstehen, der es erlebt hat.

in einer woche liege ich wieder in der CT-röhre - die nächste kontrolle.

ist eine fiese krankheit.

ich wünsche euch das allerbeste, jeder von euch glück und wohlbefinden und, naja, gesundheit, also: dass der krebs eine ruhe gibt, schrumpft, verschwindet, nicht wiederkommt.
das wünsch ich mir auch.
andere wünsche gibt es in meinem denken eigentlich kaum mehr.

alles liebe
suzie

Sternschnuppe07
13.05.2008, 23:32
Hi liebe Suze, :)

ja, eigentlich sollte man wirklich jeden Tag so geniessen, als ob es der letzte wäre, ist aber 1. nicht so einfach und 2. was würden wir wirklich machen, wenn es so wäre und wir das wüssten hm??? Nee, ich glaube nicht, dass wir damit so locker und flockig umgehen könnten.

Ja, es ist eine sch... Krankheit, egal welche Art man auch hat, es verändert das Leben von jetzt auf gleich von Grund auf, nie wieder wird es so sein wie es mal war, die ganze Unbekümmertheit ist irgendwie weg.

Na ja, ich hoffe jedenfalls, das ich in die Ovar 2.11 Studie komme und das das Medikament sehr gut anschlägt, das meine "Restchen" komplett verschwinden und für immer da bleiben, wo der sprichwörtliche Pfeffer wächst, dasselbe gilt auch für evtl. "Nachkommen" egal in welcher Art und Form!!!

liebe Grüße und gute N8

Manu :winke:

Sternschnuppe07
13.05.2008, 23:38
Hallo liebe Heike, (oder möchtest Du lieber BlueBlue gennant werden???) :winke:

jaaaa, das kenne ich, auch ich bin mitunter ganz schön ungeduldig, ich kann das nachvollziehen, voll und ganz. Meinereiner hofft nun darauf, in die besagte Studie zu kommen und dass das Medikament sehr gut wirkt, komplett und für immer, das wäre ganz sicher das allerschönste Geschenk was man mir machen könnte und mein wohl im Moment allergrößte Wunsch!!!

Auch Dir alles erdenklich liebe und gute, ich drücke ganz fest die Daumen und wenn Du magst, Lust und Zeit hast, ich kann Daumendrücken immer irgendwie gebrauchen. :winke:

Abschließend mal eine Frage: Glaubst Du ein wenig an das Schicksal? Ich meine nicht, das wir wie eine Art Marionetten geführt werden sondern einfach daran, das es irgendwo fest steht, wann wir mal gehen müssen, das wir aber auch "verhandeln" können mit Gott bspw.? Ich glaube an Gott, sehr sogar, aber ich toleriere natürlich auch, wenn jemand daran eben nicht glaubt.

Mich würde es einfach nur einmal interessieren, ob andere Betroffene ebenso daran glauben oder eher nicht.

liebe Grüße und gute N8

Manuela

blueblue
20.05.2008, 10:16
Hallo Manuela,

zunächst einmal so viel, ich denke, dass ich eher ein schlechter Christ bin, denn ich glaube an irgend etwas und möchte dies nicht unbedingt als Gott bezeichnen. Dafür bin ich aber doch relativ überzeugt davon, dass es so etwas wie einen Plan gibt, wenn du verstehst, was ich meine.

Meine Oma - starb an Krebs - sagte immer: " Wen Gott liebt, den prüft er auf Erden." Da bin ich immer ziemlich ungehalten gewesen drüber und bin es noch heute. Wenn ich dann nämlich sehe, dass er mich doch immer wieder prüft und sich ständig was neues ausdenkt, frag ich mich, ob er nicht mal jemand anderen lieben könnte, als ausgerechnet immer wieder mich.

Und ich bin auch nicht bereit, den Krebs als gottgegeben einfach hinzunehmen.

Ich hatte am Wochenende so eine richtige Krise, war fix und fertig und mußte mich erstmal aus meinem Loch wieder heraus kämpfen, deshalb antworte ich auch jetzt erst.

Übrigens Manuela, ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn man mich mit meinem Namen anspricht. Ist ja doch viel persönlicher.

Und nun hoffe ich, dass ich dich mit meiner Antwort nicht zu sehr enttäuscht habe.

Ich drücke allen hier ganz fest die Daumen.

Liebe Grüße an alle

blueblue - oder im richtigen Leben - Heike:smiley1:

Wer nicht kämpft, hat schon verloren!

suze2
20.05.2008, 15:20
hallo an alle!

dieser satz, den blue blue, heike schreibt, der stimmt für mich auch. nur statt oma müsste papa stehen.

"Meine Oma - starb an Krebs - sagte immer: " Wen Gott liebt, den prüft er auf Erden." Da bin ich immer ziemlich ungehalten gewesen drüber und bin es noch heute. Wenn ich dann nämlich sehe, dass er mich doch immer wieder prüft und sich ständig was neues ausdenkt, frag ich mich, ob er nicht mal jemand anderen lieben könnte, als ausgerechnet immer wieder mich."

ich denke an euch, für mich ist die achterbahn wieder ganz OBEN, meine befunde sind alle okay.

gute wünsche!
suzie

Mona66
20.05.2008, 15:42
Hallo...

normalerweise zahlen die Leute ja Eintritt, um das Spiel zwischen Höhen und Tiefen auf sich wirken zu lassen... okay, auf die Achterbahn um die es hier geht, könnten wohl alle verzichten...

Aber ein bisschen was ist vielleicht dennoch dran... so wie suzie schreibt: "für mich ist die achterbahn wieder ganz OBEN, meine befunde sind alle okay." Das ist ja durchaus etwas, was man geniessen kann. Und vielleicht ist die Suche nach diesen schönen Momenten eine Ursache für die Achterbahn.

Ich selber bin natürlich schon traurig gewesen. Beunruhigt. Aber so richtig kenn ich das Achterbahnfahren nicht. Ich denke, ich knall nicht ganz so tief runter, weil das "Tief" (Sterben) in gewisser Hinsicht von mir akzeptiert ist. Natürlich weiss ich nicht, ob das wirklich bis zum Ende so bleiben wird.
Mir scheint, eine Vorausetzung fürs Achterbahnfahren ist, dass man zwei Zustände hat, die sehr weit auseinander liegen. Das eine sehr hoch und das andere sehr tief. Nur so kann man wirklich hohe Geschwindigkeiten aufnehmen. Und ich glaube, wenn man nicht Achterbahnfahren will, muss man diesen tiefen Zustand dieses Abgrundhafte nehmen. Ist natürlich die Frage, ob man das will. Vielleicht fühlen sich viele mit Auf und Ab ja durchaus wohler? Ich befürchte nur, irgendwann raubt es einfach zu viel Kraft, die man woanders besser einsetzen könnte.

LG
Mona

Sternschnuppe07
05.06.2008, 00:34
Ihr Lieben,

ich bin schon müde, aber ich will das unbedingt noch los werden Leute.
Sorry, dass ich mich erst heute melde, aber hatte Probleme mit dem Internet.

Hm, ich stelle fest, dass nicht wenige daran glauben, dass es schon fest steht, wann unsere Lebensuhr abgelaufen ist. Das mag ja auch sein, aber wenn es wirklich so ist, dann brauchten wir, doch so rein theoretisch meine ich, gar nichts weiter zu machen, keine OP, keine chemo, denn es würde ja eh feststehen, wann wir gehen müssen, so oder so, versteht Ihr? Also ganz so einfach ist es dann wohl vielleicht doch nicht???

Meine Achterbahn befindet sich derzeit entweder auf einer Art Höhenfahrt oder aber im ruhigen Bereich, ich bin jetzt in der Studie und erhoffe mir sehr, sehr, sehr viel davon, bin also optimistisch und hoffe sehr, dass es berechtigt ist. Ich lerne langsam aber sicher, besser damit umzugehen, denn ich weiß, ich bin 1. nicht alleine und 2. die allermeisten haben bei dieser Krankheit ihre Päckchen zu tragen, Rezidive und dergleichen, die allerwenigsten haben das Glück, das sie vollkommen davon verschont bleiben. Nur man darf sich deshalb nicht verrückt machen lassen, keine leichte Aufgabe, ich weiß, aber was will man machen? Ich lerne noch und ich hoffe sehr, dass sich mein derzeitiger Optimismus bezahlt macht und ich es schaffe!!!
Dasselbe hoffe ich natürlich für alle Betroffenen!!!

ganz liebe Grüße und gute N8
Eure Manu

Sternschnuppe07
05.06.2008, 00:38
und ja, ich glaube an Gott, auch wenn ich leider nicht regelmässig in die Kirche gehe, aber ich glaube an ihn, weil Glaube auch Hoffnung bringt und Zuversicht sowie Vertrauen. Ohne Vertrauen und Hoffnung würde man diese Achterbahnfahrten wohl kaum aushalten gell?

nun aber endgültig gute N8

Eure Manu :gaehn:

Sternschnuppe07
05.06.2008, 00:39
Hallo liebe Heike,

darf ich fragen, warum Du eine Krise hattest? Ich hoffe jedenfalls, dass Du diese Talfahrt wieder überwunden hast? Ich kenne das nur zur Genüge, glaub mir das, aber im Moment bin ich total gut drauf, ich hoffe so sehr, das es so bleibt und ich nicht enttäuscht werde.

So, muss nun aber wirklich in die Heia au weia

gute N8

Manu :gaehn:


Hallo Manuela,

zunächst einmal so viel, ich denke, dass ich eher ein schlechter Christ bin, denn ich glaube an irgend etwas und möchte dies nicht unbedingt als Gott bezeichnen. Dafür bin ich aber doch relativ überzeugt davon, dass es so etwas wie einen Plan gibt, wenn du verstehst, was ich meine.

Meine Oma - starb an Krebs - sagte immer: " Wen Gott liebt, den prüft er auf Erden." Da bin ich immer ziemlich ungehalten gewesen drüber und bin es noch heute. Wenn ich dann nämlich sehe, dass er mich doch immer wieder prüft und sich ständig was neues ausdenkt, frag ich mich, ob er nicht mal jemand anderen lieben könnte, als ausgerechnet immer wieder mich.

Und ich bin auch nicht bereit, den Krebs als gottgegeben einfach hinzunehmen.

Ich hatte am Wochenende so eine richtige Krise, war fix und fertig und mußte mich erstmal aus meinem Loch wieder heraus kämpfen, deshalb antworte ich auch jetzt erst.

Übrigens Manuela, ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn man mich mit meinem Namen anspricht. Ist ja doch viel persönlicher.

Und nun hoffe ich, dass ich dich mit meiner Antwort nicht zu sehr enttäuscht habe.

Ich drücke allen hier ganz fest die Daumen.

Liebe Grüße an alle

blueblue - oder im richtigen Leben - Heike:smiley1:

Wer nicht kämpft, hat schon verloren!

blueblue
05.06.2008, 12:29
Hallo Manu und alle anderen auch,

ich bin bereits wieder einmal durch ein richtig tiefes Tal gewandert, weil hier im Klinikum irgendwie alles etwas schief gelaufen ist. Bis zum Abschluss der Radiochemotherapie fühlte ich mich ja richtig gut aufgehoben.

Ich hatte berichtet, auch davon dass ich nun auf die Zwischenuntersuchung warten würde. Diese fand leider nicht statt, was mich schon irretierte, dann wurde mir auch noch vom KH gesagt, dass meine OP für etwa Mitte Juni vorgesehen sei und einige Tage später überschlug sich dann alles.

Ich bekam nach "Hauruckmethode" einen OP-Termin verpasst, quasi von jetzt auf vorhin, Mußte sofort im Kh antreten, dann war meine Akte verschwunden, dann wurde mir die Op erklärt, ohne dass überhaupt irgendeine Voruntersuchung gelaufen wäre, dann sagte man mir dass mich jemand anderes operieren würde, nicht mehr der Prof., weil der zu einem Kongreß wäre und so weiter und so fort. Jedenfalls bin ich in eine Situation geraten, die für mich psychisch kaum noch zu bewältigen war und ich bin sicher jemand der mental richtig stark ist. Aber was ich da an 2 Tagen durchlebt habe, war auch für mich zu viel. Ich habe jedenfalls dem ganzen nach vielen Tränen und beinahe totaler Hilflosigkeit und absolutem Gefühl von Überrumpelt zu werden, dem ganzen ein Ende bereitet und im KH erklärt, dass ich mich jetzt anziehen würde und nach Hause wolle.

Zwichenzeitlich habe ich mich an die Unifrauenklinik in Leipzig gewandt. Da habe ich nun in der nächsten Woche Termin und werde innerhalb von maximal 4 Tagen auf den Kopf gestellt, um ganz genau abzuklären, was nun eigentlich an meinen Befunden richtig ist und was nicht.

Ich hoffe sehr, dass ich nach diesen Untersuchungen dann endlich richtig weiß, wie weit mein Sch...krebs mich nun hat oder nicht. Und ich hoffe, dass man dann dort auch endlich mal Nägel mit Köpfen macht und vor allem mich richtig informiert. Aber nach allem was ich von der Uniklinik weiß, brauche ich mir darum nicht wirklich Gedanken zu machen, da klappt das schon.

Ich drück allen die Daumen

LG Heike

Ilse Racek
05.06.2008, 15:02
Liebe Heike :winke:

ich find's gut, dass Du auf das rücksichtslose Verhalten der "Fachleute" des Krankenhauses vor Ort jetzt Konsequenzen gezogen hast und wünsche Dir für die Untersuchung in Leipzig alles erdenklich Gute :pftroest:

Zum Thema "Wen Gott liebt........" kann ich nur sagen, so denken sehr viele - ich gehöre nicht dazu ;)
Es gibt dankenswerterweise auch Andere :1luvu: die nicht unbedingt ihre Befindlichkeiten mit einem höheren Wesen "verhandeln" ;)

Ich wünsche Dir weiterhin mentale Stärke

LG :winke: :winke:

Rachel
05.06.2008, 15:08
Hallo - auch ich kenne das nur zu gut, war 5 Monate mal oben, dann wieder unten. Erst als ich auf der Onkologie zu einer Psychologin gegangen bin hat mein Leben wieder begonnen. Sie hat mich aufgerichtet, hat mein Leben wieder Lebenswert gemacht, kann nur jeden empfehlen, diese Hilfe an Anspruch zu nehmen wenn man selber nicht mehr weiter kann.

Sternschnuppe07
11.06.2008, 20:25
Hallo liebe Heike,

es tut mir sehr leid, dass Deine "Achterbahn" wieder ein wenig talwärts fährt, ich drücke auf alle Fälle alle Daumen, das es sehr bald wieder aufwärts geht. :)

Du glaubst also auch an eine Art Plan? Also, das es vielleicht irgendwo feststeht, wann wir mal für immer gehen müssen? Wie schon geschrieben, eigentlich habe ich daran bislang auch immer irgendwie geglaubt, aber wenn es wirklich so wäre, wie schon geschrieben, dann brauchten wir ja alle, so rein theoretisch gar nichts zu machen, denn es würde ja sowieso passieren, entweder eine Art Wunder oder aber es wäre vorbei. Oder meintest Du das nicht so?

liebe Grüße

Manu

Sternschnuppe07
11.06.2008, 20:39
:)

Hallo liebe Ilse, :)

Du schreibst, das es dankenswerterweise auch Andere gibt, die nicht unbedingt ihre Befindlichkeiten mit einem höheren Wesen "verhandeln". Wieso dankenswerterweise? :) Zunächst einmal bin ich der Meinung, sollte jede (r) selbst wissen, woran er glaubt und woran nicht. :) Und irgendwie komme ich mir nun so vor, als würdest Du mich für zumindest ein wenig naiv hinstellen, weil ich ja geschrieben hatte, das ich persönlich an Gott glaube.
Ich bin nun nicht gerade fromm, gehe sehr selten in die Kirche, will auch niemanden bekehren, aber für mich ist eben dieser Glaube auch Hoffnung und Halt, kannst Du das verstehen?

Es muss doch ein "höheres Wesen" geben, oder wer hat all das geschafft?
Woran glaubst Du, wenn ich fragen darf?

Darüber hinaus glaube ich auch nicht daran, dass Gott denjenigen, den er liebt, angeblich prüft und ich denke auch nicht, das die Krankheit an sich von Gott geschickt worden ist. Ja, ich weiß, nun kommt wahrscheinlich die Frage, wenn ich daran nicht glaube, wieso glaube ich dann daran, das Gott mir helfen könnte gell? Es ist nun einmal alles nicht so einfach das in Worte zu fassen.

Aber wie Heike schon schrieb, auch sie glaubt an eine Art "Plan", aber wenn ich sie richtig verstanden habe, glaubt sie dann, das es irgendwo schon feststeht, wann wir für immer gehen müssen. Was es dazu zu schreiben gab von meiner Seite aus, habe ich bereits geschrieben. Ich bin doch auch nur ein Mensch, versuche einen Weg zu finden, das alles zu bewältigen. Natürlich gehört auch mentale Stärke dazu, im Moment arbeite ich bspw. sehr intensiv daran, aber ich weiß leider auch, dass es schnell wieder bergab gehen kann. Ich denke, dass ich das Ganze auch ein wenig oder ein wenig mehr verdränge, weil man sich ja ansonsten verrückt macht, wenn man jeden Tag daran denken würde. Mitunter möchte ich auch manchmal gar nichts ins Forum, weil jede schlechte Nachricht mich runterzieht. Aber ich habe auch gelernt, das nämlich gerade diese Krankheit besser deren Verlauf für jede(n) individuell verläuft. Es gibt einige Betroffene, die erzielen nach OP und Chemo eine 0 Resektion, bekommen aber irgendwann wieder ein Rezidiv. Dann gibt es einzelne, die leben schon seit vielen Jahren vollkommen tumorfrei. Jeder Krankheitsverlauf ist anders. Fakt ist, wenn man einmal ein Rezidiv hat, gilt man, nach dem heutigen Stand des medizinischen Wissens als chronisch krank, das heißt, man muss immer wieder etwas gegen den Tumor machen. Aber auch hier gibt es Unterschiede. Ich weiß bspw. von einer Betroffenen, die lebt schon seit 12 Jahren mit ihren Restchen im Bauchfell, sie nimmt lediglich Hormontabletten ein. Man sieht also, dass die sogenannten Prognosen nicht wirklich stimmen gell? Und ich lerne auch, mich nicht mehr daran zu orientieren, ich bin dankbar und glücklich über jeden Tag, an dem es mir gut geht, an dem ich etwas unternehmen kann und es macht mich sehr traurig, weil ich weiß, das es leider andere Betroffene gibt, denen es eben nicht gut geht, im Gegenteil. Ich würde so gerne helfen, aber wie?
Wir können alle nur hoffen, das endlich etwas gefunden wird, was die Krankheit Krebs endgültig besiegt und das bitte möglichst kurzfristig, damit jede)r) eine Chance hat.

liebe Grüße

Manuela

Liebe Heike :winke:

ich find's gut, dass Du auf das rücksichtslose Verhalten der "Fachleute" des Krankenhauses vor Ort jetzt Konsequenzen gezogen hast und wünsche Dir für die Untersuchung in Leipzig alles erdenklich Gute :pftroest:

Zum Thema "Wen Gott liebt........" kann ich nur sagen, so denken sehr viele - ich gehöre nicht dazu ;)
Es gibt dankenswerterweise auch Andere :1luvu: die nicht unbedingt ihre Befindlichkeiten mit einem höheren Wesen "verhandeln" ;)

Ich wünsche Dir weiterhin mentale Stärke

LG :winke: :winke:

Ilse Racek
12.06.2008, 08:16
Liebe Manuela :winke:

wenn man/frau nicht gläubig ist - wie ich - kommt wohl oft das Eine oder Andere befremdlich rüber (?) Dich als naiv zu bezeichnen fänd' ich vermessen - kenn Dich ja gar nicht wirklich ;)

Vielleicht sind "wir Atheisten" ja auch mehr oder weniger abhängig von hilfreichen Ritualen wie beispielsweise der Sympathie für Sprüche wie:

ES GIBT NICHTS GUTES - AUSSER MAN TUT ES

oder

TUE RECHT UND SCHEUE NIEMAND

oder

"Nur wer sich selbst nicht den größten Platz einräumt
und über sich selbst lachen kann
hat Raum genug für andere
kann ehrlicher mit ihnen
lachen und weinen" (Margot Bickel)

Dir und allen Betroffenen wünsch' ich einen beschwerdefreien Sommertag

LG :winke: :winke:

Sternschnuppe07
12.06.2008, 11:20
Hallo liebe Ilse, :)

hm, na ja, sinnvolle Sprüche sind ja auch viel wert, sie beruhen nicht selten auf Erfahrungen. Jede (r) hat eben seine ganz eigene Art damit fertig zu werden und das ist auch gut so, dadurch lernt man auch hinzu. Sieh mal, vor meiner Diagnose habe ich nicht selten auch mal am Leben vorbei gelebt, habe 1001 Sorgen und Probleme von anderen auf meine Schultern geladen, vieles geregelt, dachte nie an mich und heute? Heute lebe ich viel bewusster als vorher, freue mich an Dingen, die für einige simpel sein mögen, für mich sind sie es aber nicht. Fakt ist, was nicht wenige gerne vergessen oder vielleicht auch bewusst verdrängen, keine Ahnung, ist die Tatsache, dass bei jedem von uns, mit jedem gelebten Tag, ein Tag vom "Lebenszeitkonto" abgebucht wird. Gehen müssen wir leider alle einmal, nur wann, das wissen wir nicht und das ist auch gut so denke ich. Denn es könnte, rein theoretisch noch 100 Jahre dauern, wir würden womöglich immer auf diesen einen Tag hinleben, versuchen, es zu verhindern, keine Ahnung, es wäre eben ganz einfach nicht gut, für mich zumindest nicht.

sonnige Grüße

Manu :winke:

Ilse Racek
12.06.2008, 12:07
Liebe Manu :winke:

egal ob man an einen höheren Plan glaubt oder nicht - im Endeffekt passt eigentlich alles, was Du in Deinem letzten Beitrag geschrieben hast. Besonders was Deine Meinung zum bewußten Leben betrifft.
In den über 5 Jahren nach meiner Erkrankung und während verschiedener TherapieAbschnitte konnte ich viele Betroffene kennen lernen, die ihr Leben "intensiviert" haben. Egal, welcher Glaubensrichtung sie angehören.
Eine Fixierung auf "diesen einen Tag" oder Gedanken über ein sog. Lebenszeitkonto gibts - denke ich - auch bei Gesunden...........

So, ich koch' jetzt mal VollkornSpaghetti und Sauce - später gibts gemischten Salat; da sollte man doch eigentlich gesund werden/bleiben :D

Ebenso sonnige Grüße :winke:

Sternschnuppe07
12.06.2008, 14:27
Hi liebe Ilse, :smiley1:,

naaa, Mittagessen schon aufgegessen??? :smiley1:

Ja, man lernt zu leben, bewusster zu leben, dankbarer zu sein für jeden Tag, an dem es einem gut geht, wohlwissend, das es leider etliche Betroffene gibt, denen es leider nicht so gut geht. :sad: Es gab wohl einmal ein Thema hier im Forum, da schrieb ein Betroffener, das Krebs auch eine Art Chance sein könnte glaube ich. Leider sind diese Beiträge gelöscht worden, schade eigentlich. Ja, es ist sicherlich eine gewisse Chance. Sieh mal, wieviele Menschen denken nur daran, wie sie möglichst viel Geld scheffeln können, sie ärgern sich hierrüber, stressen sich dort, Nachbarschaftsstreit, Gerichtsverfahren und all so ein Kram, alles nur wegen banaler Kleinigkeiten. Neid, Missgunst, Hass, Streit, das muss doch alles gar nicht sein. Man kann sich offen die Meinung sagen, aber man braucht es doch niemals so zu machen, das es in einen Streit ausartet oder? Das Leben kann so schön sein, man sollte darüber wirklich öfter nachdenken, anstatt es sinnlos zu verplempern. Dennoch werde bspw. auch ich es nicht immer schaffen, jeden Tag bewusst zu leben, dafür war ich vorher viel zu sehr in meinem Trott eingespannt gewesen, von heute auf morgen kann sich kaum ein Erwachsener ändern. So werde ich sicherlich leider auch noch weiterhin ab und zu ein wenig Achterbahn fahren, aber ich werde mich dabei bemühen, das nicht zu viele Talfahrten mit dabei sind.

liebe Grüße

Manuela :winke:


Liebe Manu :winke:

egal ob man an einen höheren Plan glaubt oder nicht - im Endeffekt passt eigentlich alles, was Du in Deinem letzten Beitrag geschrieben hast. Besonders was Deine Meinung zum bewußten Leben betrifft.
In den über 5 Jahren nach meiner Erkrankung und während verschiedener TherapieAbschnitte konnte ich viele Betroffene kennen lernen, die ihr Leben "intensiviert" haben. Egal, welcher Glaubensrichtung sie angehören.
Eine Fixierung auf "diesen einen Tag" oder Gedanken über ein sog. Lebenszeitkonto gibts - denke ich - auch bei Gesunden...........

So, ich koch' jetzt mal VollkornSpaghetti und Sauce - später gibts gemischten Salat; da sollte man doch eigentlich gesund werden/bleiben :D

Ebenso sonnige Grüße :winke:

Ilse Racek
12.06.2008, 15:25
Hi liebe Manu :winke:

Jaaaa - Mittagessen war Klasse und ich hab natürlich, wie so oft, wieder ein winziges Gäbelchen zuviel gemampft ;)

Und nun - um dies alles abzurunden - steht eine Tasse Kaffee und Schokolade mit ganzen Nüssen bereit :D Uaaah - das ist was FÜR MEIN HÜFTGOLD ;)

LG :winke: winke:

blueblue
13.06.2008, 09:45
Hallo Ilse, Hallo Manu,

da muss ich auch mal wieder etwas von mir hören lassen. Wie ihr ja wißt, bin ich hier aus dem KH weggelaufen, weil mir das alles nicht mehr richtig erschien.

Inzwischen war ich zu ersten Untersuchungen in Leipzig an der Uniklinik und bin zu dem Schluß gekommen, dass meine Entscheidung GOLDRICHTIG war.

In Leipzig ist mir zunächst einmal eröffnet worden, dass es in den Befunden, die ich mitgebracht habe einige Ungereimtheiten gäbe, da passen Dinge überhaupt nicht zu den Ergebnissen, die jetzt ermittelt wurden. Außerdem wurde mir gesagt, dass ich die Radiochemotherapie erst hätte haben dürfen nachdem ich operiert bin, nicht schon vorher. Und so ging es dann immer weiter.

Auf jeden Fall gibt es jetzt doch noch mehr Optionen als nur die EINE, wie sie mir hier vorgestellt wurde und ich werde mich einer erneuten Entscheidung stellen müsen, die deshalb sicher nicht einfacher wird.

Aber ich habe in Leipzig das Gefühl verstanden zu werden und vor allem habe ich dort von Seiten der Ärzte wirkliche Berater bei der Entscheidungsfindung und das finde ich persönlich schon sehr gut.

Und ich muss nochmal zum Glauben auch was sagen. Ich sagte ja bereits, dass ich weiß, ich wäre noch nicht dran abberufen zu werden. Wissen hat aber nichts mit Glauben zu tun. Ich kanns nicht erklären, ich habe einfach das Gefühl, der Krebs bekommt mich jedenfalls nicht! Das hab ich mir schwer vorgenommen schon vor vielen Jahren und daran halte ich auch weiter fest.

Alles Liebe euch beiden

Heike


WEr nicht kämpft, hat schon verloren!

Ilse Racek
13.06.2008, 10:50
Hallo Heike :winke:

na Klasse, dass Du jetzt "in vernünftigen Händen" zu sein scheinst :)

Ich freu' mich für Dich und wünsche Dir weiterhin die richtige Therapie :pftroest:

Was den Glauben betrifft, so bin ich einfach nur immer glücklich darüber, wenn sich Gläubige und Nichtgläubige sich erfolgreich in Toleranz üben :remybussi:

Dir und uns Allen nochmal alles erdenklich Gute wünscht

mit herzlichen Grüßen

Sternschnuppe07
13.06.2008, 11:42
Einen wunderschönen, guten Tag liebe Heike und liebe Ilse, :winke:

soso, ein winziges Gäbelchen also zuviel??? :lach2: na ja, solange wie es nur ein winziges Gäbelchen ist. :lach: Aber mal im Ernst, auch ich "sündige" ganz gerne, das muss einfach mal sein, sonst macht das Leben doch nur halb soviel Spaß gell?

Na, das freut mich aber Heike, dass Du nun endlich Ärzte gefunden hast, zu denen Du Vertrauen haben kannst, nichts ist sicherlich schlimmer, als wenn man gerade bei solchen, entscheidenden und lebenswichtigen Dingen kein Vertrauen hat, aber daran sieht man auch mal wieder, Ärzte sind auch nicht überall gleich gell?

Der Krebs wird uns hoffentlich ALLE nicht besiegen, der ist seinerzeit ungefragt gekommen und uneingeladen sowie ungebeten, also hat er sich gefälligst auch wieder zu verziehen und zwar endgültig, ohne, das er irgendwelche "Verwandte" oder "Bekannte" nach schickt. :lach2:

liebe Grüße

Manu :winke: