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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schon wieder Krebs


12.05.2003, 20:19
Hallo,
es ist vielleicht egoistisch gleich von anfang an mit mir anzufangen, aber ich muss das einfach mal loswerden. Ich bin 21 Jahre alt und habe vor 13 Jahren meinen Vater verlohren. Er hatte einen Hirntumor im Endstadium und hat sich erschossen. Bei meiner Mutter wurde im Februar 2002 Ein Lungenkrebs festgestell, der mit Chemo behandelt wurde. Vorbeugend wurde auch der Kopf bestrahlt. Es hies dann, sie wäre Krebsfrei. Jetzt, im Mai 2003 wurde bei der Kontrolluntersuchung noch zu einem erneuten Lungenkrebs Leber- und Rückenmarkskrebs diadnostiziert. jetzt bekommt sie wieder Chemo. Sie hat seit letzen Jahres 26 kg abgenommen, kann sehr sehr schlecht laufen und ich habe das Gefühl, als würde sie jeden Moment zerbrechen. Ich möchte kein Mitleid oder irgend was, aber ich wollte das einfach mal loswerden, weil ich das Gefühl habe das alles einfach nicht noch einmal durchzustehen. Es meint zwar jeder, das ich bei meinm Vater noch sehr jung war, aber das ändert nichts an der Tatsache, das ich ihn an diesem scheiß verlohren habe und mir das auch mit meinen 8 Jahren weh getan hat. Ich würde auch gerne selbst mit dem Arzt sprechen, wozu ich bisher noch nicht die möglichkeit hatte, aber ich habe auch Angst mein bischen Hoffnung, das ich noch habe ganz zu verlieren.

Elisa
12.05.2003, 21:48
Liebe Ulrike
ich habe meinen Vater verloren, als ich 25 Jahre alt war. Das war für mich sehr sehr schlimm. Eigentlich knabbere ich noch heute daran.
Ich kann Dir so gut nachfuhlen, wie Du Dich fühlst. Und nun ist auch noch Deine Mutti so krank. Das ist hart und es gibt keinen Grund Dich für Dein Posting zu entschuldigen.
Nein , ganz im Gegenteil, ich finde es wunderbar, das Du Dir das mal von der Seele schreibst.

Du hast nun wieder eine Verlustangst. Aber ich denke, Du solltest mit dem Arzt sprechen. Er kann Dir bestimmt viel erklären. Es ist nicht gut, mit unbeantworteten Fragen in den Tag zu gehen.

Ich umarme Dich und wünsche Dir sehr viel Kraft.
Elisa

13.05.2003, 18:53
Hallo Elisa,
vielen Dank für deine Worte. Ich werde mit dem Arzt sprechen, egal, was dabei raus kommt. Ändern kann ich es eh nicht, aber dann hab ich endlich gewissheit, ob die befürchtungen, die ich habe der Situation gerecht werden oder nicht.
Wie alt bist du denn jetzt, wenn ich fragen darf? Das mit meinem Vater habe ich erst vor 3 Jahren angefangen zu verdauen. Ich hab mir dazu einen sehr guten Psychotherapeut zu rate gezogen. Leider finde ich immoment noch keinen Kopf dazu mich mit Ihm zusammen zu setzen. Ich kann mir besser was von der Seele schreiben, statt zu sprechen.
Ich wünsche dir noch viele Sonnenstrahlen in deinem Herz und das du das mit deinem Vater besser verarbeiten kannst.
Ulrike

Tanja L.
13.05.2003, 20:48
Hallo Ulrike

Ich kann mich eigentlich nur den Worten von Elisa anschließen...
mir geht es genau so...ich habe niemanden, mit dem/der ich über meine Gefühle und Ängste sprechen kann...!
Das schreiben tut wirklich gut, also, wenn es dir hilft, dann schreib'

Wünsche dir alles Gute, Mut Kraft und Zuversicht
Freue mich...dich wieder zu lesen...

Gruß Tanja

13.05.2003, 21:36
Liebe Ulrike,

es tut mir so leid und man findet dafür keine Worte. Meine Mutter ist auch an Lungenkrebs erkrankt und noch sehr jung (53) und ich möchte sie auch nicht verlieren und habe solche Angst vor dem was noch kommt. Diese Angst kommt bei mir jetzt oft abends wenn es dunkel wird. Und mit dem Ablenken ist es so eine Sache. Aber mir hilft es hier auch etwas wenn ich meine Gefühle hier einfach mitteilen kann.

Du darfst die Hoffnung aber niemals aufgeben, ich bin auch dabei und hoffe täglich auf ein Wunder.

Ganz viele liebe Grüsse und viel
Kraft und bitte gib die Hoffnung nicht
auf, niemals, es lohnt sich immer zu kämpfen..
Petra

15.05.2003, 18:48
Hallo Tanja,
erst mal Danke für deine Antwort, mit jedem Beitrag, der geschrieben wird, spürt man die Verbundenheit und dieses Gefühl Alleine zu sein schwindet ein bißchen dahin. Es tut gut, sich mit anderen betroffenen auszutauschen. Danke


Hallo Petra,
für deine Antwort gilt das selbe, es tut einfach gut zu spüren, nicht alleine zu sein. Ich hoffe auch für dich, das du die Hoffnung nie verlierst.



Euch beiden viel Mut und Hoffnung
Ulrike

16.05.2003, 23:25
Hallo
bei mir(22) siehts ähnlich aus, mein Vater ist vor 2 Jahren an Lungenkrebs gestorben und nun haben meine Mutter und Ich nach 10 jährigem Kampf mitgeteilt bekommen, dass Ihre Therapie nächste Woche eingestellt wird, was bedeutet, dass sie danach nur noch max. 1 Woche zu leben hat(Wasser in der Lunge wird nicht mehr punktiert). Das wichtigste für Sie ist noch einmal nach Hause zu kommen und dort zu sterben. Ebenso wichtig ist ihr, dass sie vom Ersticken nichts mehr mitbekommt. Dies ist durch Medikamente möglich. Ich habe mit ihr und dem Arzt über alles gesprochen, was wesentlich dazu beiträgt Ängste abzubauen. Ungewissheit ist das Schlimmste.

Tanja L.
17.05.2003, 16:00
Hallo Frank

Man...mir läufts kalt den Rücken runter...es tut mir wirklich leid für dich, für euch!
Es ist oft sehr schwer mich, die richtigen Worte zu finden...du bist auch noch so jung...ich bin nur sechs Jahre älter als du...
Versuche, wenn du kannst, für deine Mutter da zu sein!
Gib ihr Kraft...ich weiß, das läßt sich so leicht sagen, aber mir fehlen wirklich die passenden Worte!
Wenn dir das schreiben hilft, dann melde dich hier wieder...hier ist immer jemand, der für dich da ist...wenn auch nur mit tröstenden Worten!

Ich wünsche dir, für die Zeit, die euch noch bevorsteht alles erdenklich Gute und viel Kraft...

Viele, liebe Grüße
Tanja

Elisa
17.05.2003, 22:40
Ihr Lieben

man weiß ja gar nicht , wie man als "Nichtkranker" nun noch ein Wort des Trostes bei all dem Leid herausbekommt.
Ich glaube, das geht auch vielen Still"Mitlesern" so.

Man möchte eigentlich so gerne eine Hilfestellung geben oder ein Wort des Trostes finden, aber---- es kommt einem nicht so leicht über die Lippen.

Man möchte nicht oberflächlich höflich klingen. Man möchte versuchen, das Gefühl, das man beim Lesen der Seiten empfindet dem Poster gut zu übermitteln

.....aber es ist schwer, Gefühle virtuell zu übermitteln!!

Ich umarme Euch und wünsche Euch Kraft und ich empfinde Euch als kraftvolle starke Menschen, die meine tiefste Bewunderung haben.

Elisa

18.05.2003, 04:59
Hallo Ulrike,Petra und Frank
Ihr seid nicht allein,eure Aengste und Schmerzen kann euch keiner richtig nehmen,doch ihr seid nicht allein,denn hier koennt ihr alles loswerden.
Auch wenn man manchmal denkt...nicht schon wieder Krebs.
Mariejane

19.05.2003, 21:02
Hallo Ihr alle
Bei meiner Mutter wurde jetzt zu allem Elend noch drei Eiterherde in der nähe des Herzens festgestell, die Operativ nicht entfernt werden können, da der Eingriff für meine Ma zu Gefährlioch wäre. Wenn diese verkapselten Eiterherde platzen würde sie von innen vergiftet werden. Ich weis nicht, wie weit das alles noch gehen soll. Ich kann nicht mehr. Ich habe einfach keine Kraft mehr. Natürlich zeige ich Ihr das nicht, aber ich könnte nur noch heulen. Ich unterstütze sie bei allem, was Ihr gut tut, aber habe so Angst, das sie nicht mehr vom Krankenhaus nach Hause kommt. Heute hat sie erst wieder zwei Blutkonserven bekommen. Sie kann nicht mehr laufen, weder sich selber waschen. Sie ist einfach so hilflos. Ich hoffe einerseits, das Sie wieder gesund wird und andererseits denke ich, das es keinen Sinn mehr hat. Ist das normal? Ich komme mir so elend vor. Sie ist krank und ich jammer hier so rum. Wenn es für mich schon so schlimm ist, wie ist es denn dann für sie erst? Ich bin so dankbar, diese Internetseite hier gefunden zu haben.
Danke, das ihr euch so liebevoll beteiligt. Es tut so gut zu wissen, das man nicht alleine damit ist. Danke

Ich wünsche uns allen trotzdem viel Kraft

Ulrike

Tanja L.
19.05.2003, 22:08
Hallo Ulrike

Ich kenne das Gefühl der Hilflosigkeit, der Angst...
Es ist wirklich schwer, die richtigen Worte zu finden, Trost zu spenden...
laß' dich fallen, weine, wenn dir danach ist...Tränen reinigen die Seele, nehmen einem vielleicht sogar ein bischen den seelischen Schmerz und den Kummer!
Wir hatten auch sehr große Angst um meinen Schwiegerpapa...als die Ärzte ausrichteten:"Wir können nichts mehr tun!"
Heute ist er mit dem Wohnmobil in Urlaub gefahren...
Die Hoffnung sollte man niemals aufgeben...Wunder passieren immer wieder...
Ich wünsche mir auch ein Wunder für deine Mama...für jeden hier, der eins gebrauchen kann!
WIe Elisa schon geschrieben hat...man möchte nicht oberflächlich und höflich klingen...nein, man möchte es wirklich vermitteln!
Es ist für dich deshalb so schlimm, weil der Mensch, der so leiden muß, ein Mensch ist, den du über alle Maßen liebst...das tut und DARF auch weh tun...

Sei einfach lieb umarmt...ich werde heute Abend wieder für alle beten!

Ganz viele, liebe Grüße

Tanja L.

29.05.2003, 21:59
Hallo,meine Mutter ist leider heute gestorben, aber die letzte Woche mit ihr zu hause war sehr schön,Krebs war das erste mal seit Jahren kein Thema mehr.

Tanja L.
29.05.2003, 22:20
Hallo Frank

Hiermit möchte ich dir mein herzlichstes Beileid aussprechen...
Deine Mama muß jetzt keine Schmerzen mehr über sich ergehen lassen...
Aber dir und deiner Familie tut das jetzt doch sehr weh...
Ich wünsche dir sowie deiner Familie viel Kraft, die kommende Zeit ohne den geliebten Menschen zu überstehen...



Abschied genommen hat jeder von uns schon einmal in seinem Leben, von Kindergartenfreunden, von Klassenkammeraden, von Freunden oder Dingen, die einem sehr lange Zeit am Herzen gelegen haben. Diese Abschiede kann man verstehn, hat sie zum Teil ja schließlich selbst eingeleitet. Leider hat man keinen Einfluss darauf, dass von einem geliebten Menschen Abschied genommen werden muss, der aus dem Leben geschieden ist. In der Erinnerung jedoch lebt er weiter, die Erinnerung bleibt immer ein Bestandteil des Lebens, denn...

...man geht niemals so ganz.



Wünsche dir alles Liebe
Tanja

08.07.2003, 21:35
Hallo,
ich habe mich schon sehr lange nicht mehr gemeldet. Das mit deiner Mutter tut mir sehr leid Frank. Mir fehlen echt die Worte und ich weis auch nicht, was ich an dich schreiben könnte, ausser das ich dir viel trost und Kraft spende und wünsche.
Meiner Mutter geht es zur Zeit auch sehr schlecht. Sie bricht ständig das bisschen was sie essen kann raus, oder hat durchfall. Sie sieht richtig abgehungert aus und schläft fast den ganzen Tag. Zum laufen ist sie mittlerweile auch zu schwach. Vor ca. 4 Wochen ist sie mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gefahren worden, da ihre Atmung ausgesetzt hatte und sie gekrampft hat. Ich weis langsam echt nicht mehr, wie ich das aushalten soll. Ich muss am freitag für eine Woche auf einen betrieblichen Lehrgang, der 800 km von zuhause entfernt ist. Ich hab eine solche panik, das ich dort von zuhause einen Anruf bekomme, das ich nach Hause soll. Andererseits meinte mein Stiefvater, das sie möchte, das ich dort meinen spaß habe. Ich meine, was ist als Tochter meine Aufabe? Soll ich zuhause bleiben und ihr damit zeigen, das ich Angst habe, das sie sterben könnte, wenn ich weg bin, oder soll ich fahren. Ich bin so hin und her gerissen.

Ulrike

09.07.2003, 15:19
Hallo Ulrike,
Keinem ist damit Gedient daß du zu Hause bleibst. Du machst es für deine Mutter nur noch schlimmer, wenn du deine Lehrgänge wegen ihr nicht Wahrnimmst. Sie hat es leichter wenn sie weiss daß es dir gut geht.

Ich selbst Betroffener (Lungenkrebs) würde meine Tochter nie zurück halten für ihren Beruf einen Lehrgang zu besuchen.
Verabschiede dich von ihr und fahre.
Selbst wenn sie in der Zwichenzeit Sterben sollte, kannst du ja doch, auch wenn du zu Hause währest nichts für sie tun.

CU

11.07.2003, 20:57
Hallo Ulrike,

mir geht es ähnlich wie dir...ich bin jetzt 25. meine mutter ist an krebs gestorebn, als ich 12 war und vor zwei jahren ist mein vater an lungenkrebs erkrankt. ich frage mich auch oft, ob ich die kraft haben kann, das alles durchzustehen, am schlimmsten ist die angst, vor dem, was noch kommt.

05.08.2003, 21:08
Hallo ihr alle,
ich bin von meinem lehrgang schon seit 2 1/2 Wochen wieder zu hause. Leider hatte ich bisher noch keine Zeit mich bei euch zu bedanken. Auch bei denen im Chat, die mir kurz vor meiner Abreise noch Mut zugesprochen haben. Ich glaube ohne euch wäre ich zuhause geblieben. Es war eine sehr schöne Erfahrung, die ich gemacht habe. Leider ist auf dem Lehrgang der Opa meines Arbeitskollegen gestorben. Das hat mich sehr getroffen. Er hat seine Opa sehr gerne gehabt und er tat mir so leid, weil er genau das durchmachen musste, wovor ich solche Angst hatte. Das war echt hart. Meiner Mutter geht es zusehends schlechter. Sie ist ständig müde und total Erschöpft. Man kann nur noch schlecht mit ihr reden, da sie sich nicht so lange auf einen Konzentrieren kann. Das ist eben alles nicht so einfach für mich. Um erlich zu sein würde ich am liebsten aus mir selbst ausbrechen, um endlich mal diesen Druck in mir loszuwerden. Nun ja, ich hör mal wieder auf.

Alles liebe euch allen

Ulrike

27.02.2004, 07:11
Hallo ihr

Meine Mama ist am Mittwoch Abend im Krankenhaus gestorben. Sie hatte so unerträgliche Schmerzen. Sie hat den ganzenTag über schon Schmerzmittel bekommen, die überhaupt nicht wirkten. Die Ärzte sagten schön, das sie ihr nichts mehr geben dürfen. Ich war den ganzen Tag bei ihr und bin dann nach Hause gefahren, obwohl ich gespürt habe, das es zu ende ging. 2 Stunden später hat mich meine Stiefvater angerufen, das ich wieder kommen sollte. Wir haben sie dann bis zum schluss begleitet. Ich weis nicht, warum ich nach Hause gefahren bin. Ich hatte im Krankenhaus einfach das gefühl, das ich gehen muss. Ich bin aber dennoch sehr froh dann bei ihr gewesen zu sein, als sie gegangen ist.
Es ist sehr schwer zu ertragen, beide Eltern am Krebs zu verlieren. Ich bin sehr klar und weis, das es für beide keine Chance mehr gab, aber es tut so verdammt weh.

Ulrike

27.02.2004, 10:17
Liebe Ulrike,
es tut mir sehr leid für Dich zumal Du beide Elternteile an diese schreckliche Krankheit verlieren musstest.
Meine Mama ist bereits im Oktober an Lungenkrebs ebenfalls im Krankenhaus verstorben und ich fange langsam wieder an auf die Füsse zukommen. Vergessen wird man solche Erlebnisse niemals.

Ich wünsche Dir und Deinen Angehörigen viel Kraft diese schreckliche Zeit zu überstehen und hoffe, dass sich das für Dich nicht allzu banal anhört. Es ist immer wieder sehr schwer für Menschen in extremen Sitationen die richtigen Worte zu finden. Herzlichst Bine

28.02.2004, 07:47
Liebe Ulrike

Wir hängen uns mit unseren Gedanken an Bine an.

Es tut uns so leid, dass nun deine Mam doch gehen musste und wie sie gehen musste.

Aber bitte Liebes, mach dir keine Selbstvorwürfe, dass du noch kurz vor ihrem Tod nach hause gingst. Vielleicht war es auch für deine Mam ein Zeichen des Loslassens können und sie konnte etwas besser und trotz aller Schmerzen leichter gehen. Es gibt Situationen wo die Anwesenheit der Anghörige dem Sterbenden noch so viel Kampfgeist und Kraft gegeben wird, dass sie nicht loslassn können, wenn dann die Angheörige kurz weggehen (auch wenn es nur für einen Kaffee ist) kann es sein, dass sie dann gehen können. es ist wie ein Zeichen setzen "Mam ich bin einverstanden wenn du diesen Weg gehst".

Bei einigen Personen macht es auch Sinn dies verbal zu sagen "Ich bin breit deine Entscheidung loszulassen und zu gehen zu akzeptieren" es ist wie jemandem den inneren Frieden zu schenken.

Es gibt auch die andere Seite, wo jemand erst sterben kann wenn die Angehörige endlich da sind und sie, wie es einem dann erscheint, fast darauf warten bis die Angehörige wieder da sind um gehen zu können. Sie sterben dann sehr oft in den ertsen Minuten nach dem der Angehörige eingetroffen ist.

Dies ist nicht einfach so hin geschrieben, sondern eine jahrelange Beobachtung als Krankenschwester und Sterbebegleiterin für AIDS Patienten.

Noch etwas kurzes - Sterbende zu begleiten ist psychisch und physisch sehr hart, aber es waren meine schönsten Berufsjahre (besser als der Gebärsaal) - ich durfte so viele wunderschöne begenungen erleben die ich ein Leben lang nie vergessen werde. Das wirst du und alle anderen auch einmal so verspüren, aber zuerst kommt die grosse Trauer und die Leere.

In gedanken ganz fest bei dir und allen anderen die in letzter Zeit, im Augenblick oder in den nächsten Tagen Abschied nehmen mussten / müssen.

Ganz liebe Umarmungen und Grüsse

Liz

28.02.2004, 07:48
Viel viel Kraft Ulrike

von Herzen von uns beiden Liz und Willy

28.02.2004, 08:11
Vielen vielen Dank für eure zusprechenden Worte. Ich bin sehr froh, das es Euch alle und dieses Forum gibt.

Ich hatte so wie Liz und Willy schrieben, dieses Gefühl am Mittwoch. Ich war den Tag über bei Ihr. Ich habe mich so von Ihr verabschiedet, als wäre es das letzte mal. Als ich später zu Ihr gerufen wurde hatte ich das Gefühl, das sie auf mich gewartet hat. Ich habe ihr gesagt, das ich sie lieb habe und sie hat unter schmerzen geantwortet, das sie mich auch lieb hat. Das war in diesem Moment wie eine Pause. Sie hat bei jedem Atemzug vor schmerzen geschrien, aber in diesem Moment hatte ich den Eindruck war alles still. Kurz danach ist sie weggetreten und hat dennoch gekämpft.
Ich habe ihr die ganze Zeit zugesprochen, das wir bei ihr sind und sie nicht alleine lassen. Ich habe gespürt, wie sie aus dem Raum ging. Es wurde in diesem Zimmer ganz kalt. Ich weis nicht, ob ich alles richtig gemacht habe. Ich wünsche es mir, das sie in Frieden gehen konnte. Ich bin unendlich dankbar, das ich diesen Moment bei ihr sein durfte, aber es tut so verdammt weh.

Mit jedem Tag, der näher an den Montag richtung Beerdigung geht geht fällt es mir schwerer. Ich war gestern Abend noch einmal bei Ihr. In Ihren geschlossenen Augen sieht man ein lächeln. Ich hoffe, das es ihr jetzt gut geht und sie mich dennoch in meinem Herzen, zusammen mit meinem Vater leiten wird.

Danke euch allen

28.02.2004, 22:24
Liebe Ulrike

Es gibt in den Augenblicken kein falsches oder richtiges Handeln, denn das Handeln wird vom Herzen gelenkt und ist immer Situations- und Personenabhängig. Aber ich bin froh, dass du bei ihr sein konntest.

Wir haben schon seit über 24 jahrne die Tradition eingeführt, dass wir etwas für die Bberdigung immer selber machen, ein Gedicht oder Brief für oder an die vertsorbene Person zu schreiben und eineBlumengesteck oder den Kranz selber zu machen. Wir finden es erstens viel persönlicher, zweitens hilft es bei der Verarbeitung der Trauer. Wir machen die Gestecke udn Kränze immer mit anderen aus der Familie oder aus dem Freundeskreis des Verstorbenen / der Verstorbenen. es ergeben sich wunderbare Gelegenheit sich über die dahingegangen Person zu unterhalten, wir legen dann die Lieblingsmusik auf, ja jenach dem suchen wir noch spontan ein Stück aus und lassen es an der Beerdigung laufen. Wir versuchen auch mit Kerzen die Abdankungshalle anders zu gesalten wie einfach nach Schema F. Und gerade das tut uns gut, es tut aber auch gut nicht einfach nur dasitzen zu müssen bis die Beerdigung endlich oder eben am liebsten gar nicht kommt, sondenr wir dürfen noch einmal die gemeinsame Zeiten Revue passieren lassen. Vielleicht ifndest d noch etwas ws dir in dieser Richtung einfällt, was du noch gern machen möchstes um den Abschied ganz persönlichzu gestalten. man muss nicht nur die Beerdigung so gestalten nur weil es so üblich ist.

Ich habe das auch für meine vertsorbenen Patienten getan (war ja Sterbebegleiterin für AIDSS patienten, oft hatten sie niemanden mehr der bereit war sie würdig zu beerdigen, sie hätten es am liebsten gesehn wenn die verstorbene Persone einfach nur verscharrt wird. Das habe ich immer verhindern können und habe oft die Beerdigung und Abdankung selber gemacht.

Als Willy's Eltern am 5.12.2001 und 2.1.2002 starben, habe ich (sogar als ich noch in der Klinik lag) die Kränze selber gtemacht, die Urnengestecke, Sträusschen fürs Grab, die Kerzen ausgesucht, die Lieder ausgewählt und einen Abschiedsgruss geschreiben inkl, ein Gedicht. Für Mutti, da sie so kurz nach aufeinander starben und den 60. Hochzeitstag dazwischen gehabt hätten, haben wir einen Doppelkranz wie zwei Eheringe die teilweise übereinander sind gemacht. Nur jeder Kranz sah etwas anders aus, weil es ja zwei verschiedene Personen waren. Leider hatten wir später Probleme mit Grabschänder, sie zündeten das Grab und alle Gestecke an. Ich las das Gedicht das EINE Blatt (eines unter vielen) vor welches ich etwas ergänzt habe und legte symbolisch das EINE Blatt hin, ich hielt es sogar noch hoch als ich das Gedicht vorlas.

Also Liebes, vielleicht bekommst du doch etwas Kraft etwas spezielles für deine Mam zu machen, es wird dir gut tun, glaube mir.

In Gedanken bin ich am Montag bei dir wenn die Beerdigung ist.

Liebe Grüsse und viel Kraft für dich und deine Familie aber auch für alle die in der gleichen Situation sind

Von Herzen Eure Liz