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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pleurektomie / Dekortikation


UHU2051
01.06.2008, 08:40
Hallo,
ich verfolge dieses Forum seit Anfang Januar. Es hat mir schon viel geholfen (dafür euch allen vielen lieben Dank ), aber an manchen Tagen konnte ich es kaum ertragen. Anfang Januar wurde bei meinem Mann nach einem Unfall (für uns ein Glücksfall) per Zufall ein Pleuramesotheliom rechts festgestellt. Den Schock und die Verzweiflung brauche ich euch nicht zu beschreiben. Im Februar erfolgte die kleine OP ( Pleurektomie / Dekortikation) ( wegen langjährigen Asthmas kam die große nicht in Frage ) im neuen Thoraxzentrum in Bad Nauheim. Dr. Schirren ( früher Heidelberg ), Dr. Trainer und Dr. Bergmann haben uns nicht nur medizinisch sehr gut beraten , sondern auch menschlich gut betreut - wie auch das ganze übrige Team. Die Op verlief nach Aussage der Ärzte optimal und ergab Zustand Ib. Alles konnte komplett entfernt werden, sodass soweit kein Tumor mehr vorhanden ist. Momentan erfolgen die Bestrahlungen im DKFZ Heidelberg, danach kommen noch 6 Chemos in der Hoffnung, auch mikroskopisch kleine Reste zu erwischen. Die Bestrahlungen (bislang 12 )verträgt er soweit gut. Was meinem Mann sehr zu schaffen macht , sind die extremen Schmerzen infolge der OP. Wer hat damit Erfahrung? Wie lange dauern diese auch mit Oxygesic kaum zu behandelnden Schmerzen an? Und wer hat Erfahrung mit dem Zutand Ib?
Liebe Grüße an alle
Angela

stefanzh
02.06.2008, 23:27
Hallo

Meine Mutter hatte auch T1b, No, Mo und hat aber die grosse OP bekommen. Ist nun ein Jahr her und immer noch befundlos. Die Schmerzen werden voraussichtlich nciht mehr weggehen, aber man gewöhnt sich daran, man lernt damit zu leben. Dein Mann wird für sich rausfinden, was er noch machen kann und was nicht, wie weit er gehen kann und wann er rasten muss. Meiner Mutter hilft eine Wärmflasche stets recht gut und wenn denn wirklich stöhrend wird, dann gibt es auch noch Schmerzmittel, die Dein Mann i.d.R. ohne Diskussion auf Vorrat bekommt.
Ich hoffe für Euch, dass die Chemo anschlägt. Welchen Subtyp wurde denn bei Deinem Mann diagnostiziert? Epithelial, Sarkomatös oder Gemischtzellig?

Lieber Gruss aus ZH
Stefan

UHU2051
05.06.2008, 06:28
Hallo, Stefan, vielen Dank für deine Antwort. Es handelt sich um den epithelialen Typ.Mein Mann ( jetzt 61) hat vor 45 Jahren in einer Industrieofenbaufirma seine erste Ausbildung gemacht. Sie haben- wie damals üblich - die Asbestplatten ohne Schutz auf der Kreissäge geschnitten. Seine momentan starken Schmerzen kommen durch diese Art der Operation (Pleurektomie /Dekortikation )und die folgenden Umbauprozesse des Körpers.Deshalb sind wir auf der Suche nach jemanden, bei dem diese OP schon länger zurückliegt. Auch die Ärzte können uns nicht sagen , wann und ob diese Schmerzen besser werden. Er nimmt zur Zeit morgens und abends 40mg Oxygesic (Opiat) und zusätzlich 2mal 600 mg Ibuprofen. Damit ist es stundenweise erträglich. Heute hat er die 16. von 30 Bestrahlungen, die er bislang ganz gut veträgt. Danach folgt dann die Chemo. Wie hat deine Mutter sie vertragen ?
Liebe Grüße
Angela

Koepifisch
07.06.2008, 19:05
Hallo Angela,

bei meinem Mann ist die OP nun über 10 Wochen her (Chemo gabs vor der OP) und er kämpft zur Zeit mit erheblichen Nebenwirkungen (Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit) der Bestrahlung. Auch er hat Schmerzen im Rückenbereich, die mit Dicolfenac50 behandelt werden. Dazu nimmt er, wenn er es gar nicht aushalten kann Iboprofen 600 zur Nacht.

Der Onkologe sagte ihm gestern, alles läge im normalen Bereich und wenn die Bestrahlungen vorbei sind, würden die Nebenwirkungen aufhören. Schmerzen könnten bis zu einem Jahr noch zu ertragen sein.

liebe Grüße
Marie-Luise

stefanzh
10.06.2008, 03:03
Hi UHU

Also meine Mutter hat auch den epithelialen Typ und hat die Chemo sehr gut vertragen. Schlappheit, Übelkeit und psychische Belastung sind zwar da, aber dafür ist's in unserem Fall dem Krebs gehörig an den Kragen gegangen. Gegen die Übelkeit usw. gibts Medis und für die Chemo ist meine Mutter stets eine Nacht im Spital geblieben. Danach gings dann einige Tage (ca. 5) jeweis etwas bergab und dann schnell bergauf!
Viel Glück bei weiteren Weg...
Stefan

UHU2051
10.06.2008, 14:46
Hallo, Marie-Luise und Stefan, vielen Dank für eure Antwort. Heute war die 19. von 30 Bestrahlungen . Bislang keine Übelkeit oder dergleichen , aber die Schmerzen werden immer heftiger. Offenbar arbeitet es - soll es ja auch . Aber es ist hart, die Opiate bewirken wenig.
Die Chemo kommt bei uns ja als letztes. Ob sie anschlägt , kann man nicht direkt beurteilen, da - Gott sei Dank - keine sichtbaren Tumorzellen mehr da sind.Wir hoffen nur , damit auch die letzte unsichtbare Tumorzelle zu erwischen. Das Wichtigste - meine ich - ist ,die Hoffnung nicht aufzugeben und optimistisch zu sein, denn die psychische Verfassung spielt sicher auch eine Rolle. Wir genießen gemeinsam jede " gute" Minute oder Stunde, passen unser Leben den veränderten Gegebenheiten an . Wir haben viele gute Geister (Familie und Freunde ) um uns herum, das erleichtert vieles und hilft über manches dunkle Loch hinweg.
Euch beiden und euren Lieben alles Liebe und Gute
Angela

stefanzh
10.06.2008, 20:14
UHU

Sei Dir sicher: wenn die Bestrahlung vorbei ist und die Chemos vorüber, dann wird das schon besser werden. Es sind nur ein paar Flüssigkeiten oder ein paar Strahlen, aber für den Körper ist das eben leider ein riesen Ding! Durch OP und Krebs ohnehin etwas geschwächt scheint das ab und an, als würde es immer nur schlechter werden. Aber sobald die Behandlungen dann vorbei sind und Ihr möglichstes hinterlassen haben, dann wird das in der Regel schnell besser werden und man erkennt recht schnell, was man wie machen kann.
Weiterhin alles Gute
Stefan