PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mein Stern


17.05.2003, 10:38
Es ist der 17.05.2003
Vor 5 Monaten hat mich mein geliebter Schatz verlassen.
Anfang des Jahres, in einer sternenklaren Nacht, von denen wir in diesem Jahr schon sehr viele hatten, entdeckte ich einen Stern, der hell in mein Wohnzimmer leuchtete. Direkt von meinem Platz, auf dem ich jeden Morgen sitze, Kaffee trinke, bevor ich zur Arbeit fahre, sah ich ihn plötzlich, diesen Stern. Er war bestimmt schon immer da, er ist mir nur noch nie aufgefallen. Aber seit diesem Morgen suche ich nach ihm und der erste Blick geht zum Himmel, um „Meinen Stern“ zu begrüßen. Leider kann ich ihn jetzt nicht mehr sehen, da es ja schon fast hell ist, wenn ich morgens aufstehe. Aber ich weiß, er ist da, begleitet mich.

Ihr alle, die ihr in diesem Forum schreibt, auf dieser Seite schreibt, Ihr alle empfindet das gleiche wie ich. Die Gedanken, die Gefühle ähneln sich.
Seit einiger Zeit bin ich stille Mitleserin dieser Seite und denke so oft: „Ja, genauso ist es, genauso geht es auch mir!“ Besonders der Thread von Jörg „Engel“ hat es mir angetan und ich habe alle Beiträge gelesen. Nur eines wollte ich nicht, meinen Heinz „Engel“ nennen, weil ich glaube, dass es nicht zu ihm passt. Er ist „Mein Stern“. Eben jener Stern, den ich morgens entdeckte. Er leuchtet jetzt für mich und für alle, die mir wohlgesonnen sind, auch für Euch, die ich hier im Forum und im Chat kennengelernt habe. Die mich bis jetzt begleitet und mir geholfen haben. Bei denen ich mein Herz ausschütten konnte, ganz frei nach meinen Gefühlen, bei denen ich mich verstanden fühle.
Leider durften Heinz und ich nur eine kurze Zeit miteinander verbringen. Es waren 2 Jahre. Obwohl wir uns schon sehr lange kannten, wurden wir erst im Oktober 2000 ein Paar. Aber in diesen 2 Jahren durfte ich eine Liebe spüren und erfahren, wie ich sie noch nie erlebte. Gerade deshalb ist es so schwer, ohne ihn zu leben. Jeden Morgen wache ich auf und die Gedanken sind bei ihm. Die Arbeit fällt mir schwer, doch in diesen 8 Stunden jeden Tag muß ich verdrängen und mich konzentrieren. Am Feierabend kommen die Gedanken umso geballter wieder zurück. Ich kann nichts dagegen tun. Ich kann sie nicht abstellen. Ich sehne mich so sehr nach ihm…
Die Tränen sind weniger geworden, aber wenn jemand von ihm spricht und auch das lässt sich nicht abstellen, denn egal, wer gerade bei mir ist, auch wenn ich versuche, mich zurückzuhalten, irgendwie muß ich immer wieder von ihm erzählen, dann kommen die Tränen…Und es ist seltsam, egal, worüber gesprochen wird, immer wieder kommen die Erinnerungen, immer wieder fallen mir Dinge ein, die wir gemeinsam erlebt haben, von denen ich einfach erzählen muß.
Es ist jetzt 10.30 Uhr. Die Zeit… an jenem 17.12.2002. Von da an hat er seine Augen für immer geschlossen…in meinen Armen…ich habe ihn gehalten…ihn begleitet…ich kann nicht anders…auch wenn wir nicht fragen sollen…ich frage trotzdem…warum…? Warum…?

Jutta
17.05.2003, 10:42
Liebe Mucki,

ich schicke Dir nur einfach einen ganz ganz festen Drücker

Jutta

17.05.2003, 10:57
Ich drück Dich auch......




Ich kenne das Gefühl so gut....zu gut...

Meine Sterne sind meine ungeborenen Kinder, die ich verloren hab...
....und ich kämpfe an der Seite meines Freundes gegen den Krebs...Wir werden gewinnen...


...und trotzdem weiß ic sehr gut....sooo gut...wie das ist....mit den Sternen....

17.05.2003, 21:20
Liebe Mucki!

Mir stehen die Tränen in den Augen...ich weiß so gut wie das ist mit den Sternen.....glaube zu wissen, wie traurig Du bist.....und wie sehr Du Deinen Heinz vermisst....und immer die Frage nach dem WARUM??????????

Ich drück Dich ganz doll und ich bin immer für Dich da, daß weißt Du!

In tiefer Verbundenheit

Dein Sternchen


http://www.gif-speicher.de/gif-verzeichn/pimboli/pimboli-liebe.gif

18.05.2003, 17:16
Hallo Ihr Lieben,
danke, ganz ganz lieben Dank für Eure Worte.

Mein Stern war heute bei mir, ich habe ihn ganz deutlich gespürt. Der Sohn meiner Freundin hat heute Konfirmation. Ihm zuliebe bin ich halt in die Kirche gegangen, obwohl ich deswegen einen dicken Kloß im Hals hatte. Als die Orgel anfing zu spielen und die Konfirmanden einzogen, konnte ich nur mit Mühe die Tränen zurückhalten. Hatte mir vorgenommen, wenn es nicht mehr ging, die Kirche zu verlassen. Es ging und allmählich wurde ich ruhiger.
Dominik mit seinen 14 Jahren und mitten in der Pubertät, eher zurückhaltend, was Verwandte angeht hat mich eben beim Abschied lange und ganz fest in den Arm genommen. Das war ein richtig schönes Erlebnis und nun bin ich froh, daß ich hingegangen bin.

19.05.2003, 12:36
Hallo Mucki,
du hattest mir unter 'Abschied von Papa' geantwortet nicht wahr?
Jetzt habe ich dieses gelesen und mir kamen wieder die Tränen - diesmal für dich und deinen Stern!
Denk daran, dein Stern ist immer da! Auch wenn es bei dir zu hell ist, ihn zu sehen, irgendwo in der Welt leuchtet er zu jeder Zeit weiter für dich!
Auch dir wünsche ich viel Kraft und ich drücke dich einfach mal!
Astrid

19.05.2003, 15:34
Hallo Mucki,

ja - ich denke viele hier fühlen und empfinden immer wieder das Gleiche. Besonders Deine Empfindung mit Deinem "Stern" hat mich sehr angesprochen -- mir ging es ähnlich.
Ich habe abends bei der normalen Runde mit dem Hund plötzlich einen hellen Stern gesehen .. umringt von drei anderen Sternen .. ich dachte, daß sind dann alle die, die in letzter Zeit von mir gegangen sind und Herbert ist jetzt der Stern genau in der Mitte.
Sie umringen ihn und helfen ihm auf seinem neuen Weg.
Hört sich bescheuert an, aber so war mein Gefühl.
Jeden Abend suche ich jetzt diese Sterne -- mal kann ich sie sehen, dann wieder nicht. Aber wenn sie da sind, wird es mir immer ganz warm und mir laufen die Tränen nur so runter.
So wie jetzt ... Sitze jetzt hier im Büro und denke wieder an Herbert, an Heinz und an all die anderen, die doch viel zu früh gehen mußten und das W A R U M
wird uns wohl immer weiter verfolgen.

Sei gedrückt bo

19.05.2003, 15:58
Hallo Mucki, Bo und alle anderen hier,

das mit den Sternen ist bestimmt so, wie Ihr es sagt, und ich finde gar nicht, daß sich das bescheuert anhört, wenn Ihr nach den Sternen sucht, die für Euch so viel an Bedeutung gewonnen haben. Ein heller Stern am klaren Nachthimmel ist für mich immer irgendwie ein Zeichen, daß mein Leben weitergeht, daß wir ein Teil des riesengrossen Kreislaufs des Lebens sind und daß meine Mutter, die Anfang Januar starb, jetzt auf mich aufpasst.
Das Weihnachtsfest im letzten Jahr war für meine Mutter und mich etwas ganz besonderes und sie hat sich in all ihrer Verwirrung wg. der Hirnhautmetastasen etwas als Geschenk für mich ausgesucht, was ich mir als kleines Kind immer gewünscht hatte. Ich hätte nie gedacht, daß sie sich daran erinnern würde! Da stand plötztlich dieses wundervolle Teleskop, und meiner Mutter standen vor Freude die Tränen in den Augen, weil sie mir vor lauter Überraschung und Freude auch kamen. Es war ein so tolles Gefühl, wir waren so glücklich, uns zu haben, und in der ersten sternenklaren Nacht standen wir draussen und schauten uns den Mond an, die Sterne und einige Planeten.
Da war so ein starkes Gefühl von Verbundenheit und die Sicherheit, daß sie immer bei mir sein wird. Jedes Mal, wenn man am Himmel die Sterne sehen kann, spüre ich ihre Nähe ganz besonders und egal, welche Probleme da gerade sind, es hat was beruhigendes. Ich bin meiner Mutter dafür so dankbar, und kann Euch so gut verstehen...

Ich wünsche Euch viele klare Sternennächte und alles Liebe,
Sandra

19.05.2003, 18:49
Liebe Mucki.
Ich habe deinen Beitrag gelesen und er hat mich sehr berührt.
Ich kenne deine Gefühle und ich weiß das man sich immer die Frage WARUM stellt.
Das schlimmst ist: Man bekommt keine Antwort.
Vielleicht können wir irgendwann aktzeptieren aber nie vergessen.
Ich wünsche dir viel Kraft und drück dich.
Jörg

19.05.2003, 23:18
Liebe Mucki!

Erinnerungen sind kleine Sterne,
die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten.......

Ich nehm Dich ganz fest in den Arm

Liebe Grüße

Dein Sternchen

20.05.2003, 20:30
Ein herzliches Hallo an Euch alle!
Es tut so gut, Euer Verständnis zu spüren.
Ja, der vergangene Samstag war ein richtiges Tief, schon vom Morgen an.
Dabei wollte mir mein Sohn eine Freude machen, und mich zum Japanischen Feuerwerk am Düsseldorfer Rheinufer abholen.
Als er mir dies eine Woche vorher sagte, war ich begeistert und sagte sofort freudig zu.
Die Freude schwand, je näher der Zeitpunkt rückte, an dem er mich abholen wollte.
Freude wurde auf einmal zu Zwang.
Ich konnte nicht...
Ich dachte daran, daß Heinz und ich so gerne im letzten Jahr dort hingegangen wären.
Er fühlte sich so schlecht, daß es nicht machbar war.
Er liebte Feuerwerk!
Zweifel, Traurigkeit und ein Hin und Her machten sich bei mir breit.
Zum einen dachte ich daran, daß er es bestimmt gerne sehen würde, wenn ich mit Stefan dort hingehen würde.
Zum anderen war da die Trauer.
Sie war letztendlich stärker, weil ich es mir einfach nicht zutraute, dieses Feuerwerk ohne Tränen zu überstehen und es auch wirklich genießen zu können.
Also sagte ich ab.
Ich wollte lieber zu Hause bleiben.
Und wieder einmal stellte ich fest, daß ich 2 ganz tolle Kinder habe.
Stefan zeigte großes Verständnis, war zwar zuerst enttäuscht (verständlich), aber dann ließ er mich so sein, wie ich gerade war.
Ich weinte bitterlich am Telefon und hatte wirklich das Gefühl, niemals über den Verlust, den Tod von Heinz hinweg zu kommen.
Stefan informierte sofort seine Schwester, die dann auch gleich am nächsten Tag bei mir anrief und sich erkundigte, wie es mir geht.
Auch sie hatte tröstende Worte und meinte, meine Entscheidung sei schon richtig gewesen, wenn ich mich zu Hause wohler fühle.
Heute geht es mir schon besser, obwohl ich am liebsten gar nicht mehr arbeiten gehen möchte, am liebsten nur noch zu Hause bleiben möchte.
Das tun, wozu ich Lust habe.
Nicht vergraben, nein, das meine ich nicht.
Ich fühle mich einfach leer, müde, abgeschlagen, kraftlos, lustlos.
So sieht meine Veränderung aus.
So kenne ich mich eigentlich nicht.
Doch ich bin davon überzeugt, daß mein alter Kampfgeist irgendwann wieder zu Leben erwacht.
Sonst wäre ich nicht die Tochter meiner Mutter, die so oft, wenn es Probleme gab, mit geballten Fäusten vor mir stand und sagte: "Kämpfe! Es wäre doch gelacht, wenn wir das nicht schaffen würden!"
Sie ist 96 Jahre alt geworden und hat mit dieser Einstellung ihr Leben bis zum Schluß gemeistert.
Und sie hatte ein verdammt schweres Leben.

In diesem Sinne umarme ich Euch alle und gebe Euch ein Stück dieser Einstellung mit.
Ich weiß, daß jeder von Euch in diesem Gefühlschaos steckt, jeder auf seine Art.
Nur, in dem Moment, wenn so ein "Tief" auftaucht, nützt selbst die Vorstellung der "geballten Fäuste" nicht viel, dann können wir uns einfach nur fallen lassen und uns ausruhen, um Kraft zu sammeln für den nächsten Tag.
Aber, so habe ich gerade das Gefühl, als ich das obere geschrieben habe, vielleicht sind es ja gerade diese "Fäuste", die bewirken, sich fallen zu lassen und die Kraft zu sammeln!

Ich drücke Euch alle und sende

Liebe Grüße
Mucki

23.05.2003, 12:14
Liebe Mucki,
ich habe schon manchmal von Dir etwas gelesen, da mit dem Stern hat mich aber sehr bewegt und zum Weinen gebracht ...
Ich finde auch Sterne so unglaublich schön, ich habe meinem Vater vor ca. 1 Jahr zum "Abchied" einen Stern geschenkt, damit er immer weiß, wie er mich findet. Immer wenn ich nun diesen Stern sehe, bin ich ganz nah bei ihm!!!

Vielleicht ist es so, dass unsere Verstorbenen tatsächlich auf uns herab sehen können ....??? Manchmal wünsche ich es mir.
Liebe Grüße
Yvonne

24.05.2003, 21:09
Hallo Yvonne,
danke für Deine lieben Worte.
Ja, die Sterne. Sie haben es mir schon immer angetan. Als ich las, daß Du Deinem Vater zum Abschied einen Stern geschenkt hast, fiel mir ein, daß auch Heinz Sterne liebte. Aber nicht die am Himmel, sondern Weihnachtssterne, rote Weihnachtssterne. In der Adventszeit wünschte er sich ganz viele davon, am liebsten alle auf einer Stelle.
Während er im Krankenhaus lag, habe ich ihm kleine rote Ministerne mitgebracht...
Einen habe ich abgeschnitten und in seine rechte Hand gelegt, als er für immer eingeschlafen war.
Ob er ihn mitgenommen hat?

24.05.2003, 21:30
Dieses Gedicht hat mir Michi eben geschickt...
Ich darf es hier hinein kopieren

Der Stern


Ich habe einmal die Geschichte gehört,

die sagt, daß es Menschen gibt,

die ursprünglich Sterne am Himmel waren

die zu uns herunter gekommen sind,

um uns zu erleuchten.

Und wenn sie sterben,

gehen sie zurück an den Himmel

und leuchten uns von dort aus weiter.

Ich weiß nicht, ob diese Geschichte wahr ist,

aber wenn, dann bist Du einer dieser Sterne.

Du hast uns alle mit deiner Ausstrahlung erhellt,

hast in unsere aller Herzen geleuchtet.

Du warst wie die aufgehende Sonne am Morgen

Und wie der leuchtende Stern am Abend.

Du hast uns alle oft zum Lachen

Und nur jetzt einmal zum Weinen gebracht.

Wir sind traurig,

denn wir hätten gern noch mehr Zeit mit dir verbracht.

Aber wir sind auch glücklich,

für die Zeit, die wir mit Dir verbringen durften.

Wir sind froh,

Dich kennengelernt zu haben,

und daß Du eine Weile unser Stern warst,

der uns geleuchtet hat.

Wir wollen nur ein kleines Stück so sein wie Du

Und davon wieder einen kleinen Teil weitergeben,

damit jeder von uns einem anderem Menschen

ein wenig von dem geben kann,

was Du uns gegeben hast.

Ein kleines Stück Deiner Zuversicht,

daß es weitergeht,

ein kleines Stück Deiner Fröhlichkeit,

damit wir nicht so traurig sind,

ein kleines Stück Deiner Liebe,

um füreinander da zu sein,

ein kleines Stück Deines Mutes

und ein keines Stück Deiner Kraft,

um diesen Kampf zu bestehen.

Aber wir müssen nicht wirklich traurig sein,

denn Du hast uns all das hinterlassen.

Wir müssen nicht wirklich Abschied nehmen,

denn du bist immer bei uns:

am Morgen, wenn die Sonne aufgeht und

am Abend wenn die Sterne leuchten.

Danke Michi, Du mußt selbst so vieles ertragen und hast trotzdem jederzeit liebe und tröstende Worte für andere, bist einfach da.
Danke, daß Du für mich da bist, daß wir uns kennen lernen durften.
Du gibst mir sehr, sehr viel.
Mucki

26.05.2003, 19:16
Liebe Mucki!!

Ich habe etwas für dich gefunden..

Sterne können sprechen!

Wenn Sterne sprechen könnten,
würden sie dir in jeder Minute,
in der du zweifelst, sagen :
Ich liebe dich.

Sie würden dir jede Nacht einen
wunderschönen Traum erzählen
und immer wenn du dich einsam fühlst zuflüstern:
Ich bin bei Dir.

Sie würden dich trösten,
wenn du traurig bist,
würden dich beruhigen,
wenn du wütend bist,
mit dir lachen,
wenn du fröhlich bist,
dir Mut machen
wenn du aufgeben willst.

Sterne können sprechen,
und wenn dich ein Stern anstrahlt,
dann denk daran,
was er dir damit sagen will:

Du bist nicht alleine!
Es gibt jemanden der zu dir steht,
jemanden der aus weiter Ferne dir sein leuchten schickt,
in der Hoffnung, daß du dich irgendwann selbst finden wirst.

(Simone Gooden)


Liebe Grüße Karo

27.05.2003, 08:03
Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust,
wird es dir sein, als lachen die Sterne,
weil ich auf einem von ihnen wohne,
weil ich auf einem von ihnen lache.
Du allein wirst Sterne haben, die lachen können.
(A. de Saint-Exuperý)

diesen Spruch hatte sich meine Schwester für ihre Trauerkarte gewünscht. Dies ist nun ein Jahr her und ich schaue mit sehr gemischten Gefühlen in den nächtlichen Himmel und betrachte mir die Sterne.
Sie hätte gewollt, dass ich lache...
aber auch nach einem knappen Jahr ist die Trauer und der Kummer noch unerträglich.
Ich wünsche euch allen viel Kraft und Stärke
Lisa

15.06.2003, 12:23
Liebe Lisa,
es geht mir genauso wie Dir.
Immer, wenn ich in den Sternenhimmel schaue, habe ich ein beklemmendes Gefühl. Obwohl ich es gerne tue, immer schon gerne getan habe.
Er zieht mich nachts förmlich an.
Dann denke ich, ist er wirklich dort oben, auf irgendeinem Stern?
Sieht er micht jetzt?
Ich weiß, daß auch er mich lieber lachend sehen möchte, als weinend.
Ich kann nicht dagegen an.
Lisa, ich denke immer, für uns, die Hinterbliebenen, sind andere Wege bestimmt.
Aber welche? Wo ist der Sinn?
Vielleicht bekommen wir irgendwann einmal die Antwort...
Danke für Dein Posting.
Eine liebe Umarmung und liebe Grüße
Mucki

15.06.2003, 12:35
Gestern hatte ich wieder einmal ein längeres Gespräch mit meiner Tochter Nicole.
Sie hat so sehr an Heinz gehangen und sie hat mich in den letzten Wochen seines Lebens sehr unterstützt.
Sie fing auf einmal an, bitterlich zu weinen, sagte mir, wie sehr sie ihn vermisst. Er war für sie wie ein Vater. Viele Dinge hat sie mit ihm besprechen können. Er hatte immer ein "offenes Ohr".
Sagte mir, daß ihr Freund bei Ihm, Heinz, um "ihre Hand" anhalten wolle, nicht bei ihrem leiblichen Vater. Dazu ist es leider nicht mehr gekommen.
Das alles hat mich wieder sehr betroffen gemacht, aber ich bin froh, daß sie mit mir darüber spricht.

Liebe Karo,
Du hast mir ein Gedicht geschickt und mir erlaubt, es hier ins Forum zu setzen.
Ganz lieben Dank dafür.

Sternstunden

In jedem Leben gibt es Sternstunden.
Seltene Momente strahlender Freude, strahlenden Glücks, strahlender Zuversicht.
Sternstunden werden uns geschenkt.
Sie lassen uns strahlen, sichtbar nach außen, unsichtbar nach innen.
Wir können sie sammeln.
Die Strahlen solcher Stunden.
In unseren Herzen.
Für dunkle Stunden unseres Lebens.
Für Stunden ohne Mut, ohne Hoffnung, ohne Glück.
Für Stunden der Trauer und der Einsamkeit.
Die Strahlen in unseren Herzen lassen uns wieder hoffen.
Sie lassen uns hoffen auf neue Stunden des Glücks, auf Sternstunden des Lebens.

Heidi Rose

19.06.2003, 20:11
Am Dienstag war es genau auf den Tag ein halbes Jahr, seit dem Heinz nicht mehr bei mir ist.
So gerne hätte ich für ihn um 10.30 Uhr an meinem Arbeitsplatz eine Kerze angezündet.
Ich habe mich einfach nicht getraut.
Wollte nicht, daß man mich darauf anspricht.
So nahm ich mir vor, dorthin zu fahren, wo er die letzte Zeit seines Lebens verbracht hat, wo er zuletzt gewohnt hat.
Dort wollte ich in die Kirche gehen, die meinen Namen trägt, womit er mich so oft aufgezogen hat.
Ein einziges Mal betraten wir sie gemeinsam, nachdem er die Diagnose kannte.
Wollte dort für ihn eine Kerze anzünden.
Alle Türen waren verschlossen, keine Chance.
So war ich froh, vorher noch an seinem Grab gewesen zu sein.
Froh darüber, daß ich ihm wenigstens eine rote Rose auf den Stein gelegt habe.
Ich trage ihn in meinem Herzen und er wird wissen, wie ich fühle und daß ich immer an ihn denke.
In Liebe, voller Sehnsucht, voller Trauer, aber doch manchmal auch mit einem Lächeln.
Ich hoffe, daß dieses Lächeln in Erinnerung an ihn immer häufiger wird.

Jutta
20.06.2003, 09:00
Hallo Mucki,

habe Deinen Erfahrungsbericht gelesen. Fand ihn so liebevoll geschrieben.

ganz liebe Grüße,

Ruby
20.06.2003, 09:23
Hallo Mucki,
ich nehm dich jetzt einfach in den Arm ....
ich denk an dich,
liebe Grüße von Ruby

22.06.2003, 19:39
Abends, wenn ich schlafen geh,
Vierzehn Engel um mich stehn,
zwei zu meiner Rechten,
zwei zu meiner Linken,
zwei zu meinen Häupten,
zwei zu meinen Füssen,
zweie die mich decken,
zweie die mich wecken,
zweie die mich weisen,
ins himmlische Paradeisen.


Schlafe ein mein liebes Kind
Deine Engel bei Dir sind
Singen frohe Lieder
Jeden Abend wieder.
Ja, mit Engels Weisen,
hörst Du wie sie preisen,
Alles hier auf Erden
Soll viel schöner werden,
Ach, wie wird es wunderbar,
würden Träume wahr.


Dieses Lied haben wir als Duett neulich gesungen,´wunderschön


Liebe Grüße
Maryjoe

23.06.2003, 00:17
Liebe Maryjoe,

es tut mir sehr leid, daß Dein Vater nun auch von Dir gegangen ist.

Es ist ein sehr schöner Text, den Du hier hineingeschrieben hast.
Leider kenne ich die Melodie des Liedes nicht.
Schön, daß Ihr es miteinander gesungen habt.
Das habe ich mit meiner Mutter auch oft getan und auch mit Heinz, wenn er seine Gitarre zur Hand nahm.
Halte die Erinnerungen fest, sie sind etwas ganz besonderes.
Habe gerade in den Nachthimmel geschaut, ein paar Sterne sind zu sehen.
Auf einem von Ihnen wird auch Dein Vater demnächst sein und dieser Stern wird für Dich leuchten.

Liebe Maryjoe, ich nehm Dich einfach in den Arm und denke an Dich.
Du wirst Kraft haben am Freitag für Deine Prüfung und Du wirst sie bestehen, das weiß ich ganz sicher.
Ich weiß aber auch, daß die kommende Woche sehr schwer werden wird für Dich.
Dafür wünsche ich Dir alles erdenklich Liebe und Gute.

Mucki

24.06.2003, 05:33
Liebe Mucki,

Ich sitze oft am frühen Morgen da, und schaue in den Sternenhimmel und frage mich, wer sitzt auf diesem Stern und leuchtet oder blinzelt nur zu mir herunter. Dein Heinz ist bestimmt der, welcher blinzelt.

"Wir leben alle von dem, was uns Menschen in bedeutungsvollen Stunden gegeben haben."
Novalis

Und ich weiß, Dein Heinz hat Dir so viel gegeben.

liebe Grüße,
Jutta

17.07.2003, 22:05
Wieder ist ein Monat vergangen.
Die Zeit, sie vergeht so schnell, viel zu schnell. Und immer wieder habe ich das Gefühl, sie anhalten zu wollen.
Angst! Angst vor dem Herannahen der dunklen Herbsttage.
Tage, an denen ich Meinen Stern bis zu seinem Tode begleitet habe.
Der 17.!
Jedesmal, wenn ich dieses Datum schreibe, kommen die Erinnerungen wieder.
Mehr als sonst.
Jeden Tag denke ich mehr als einmal an ihn.
Jeden Tag geschieht etwas, das mich erinnern läßt, mal traurig, mal aber auch mit einem Lächeln, das schon häufiger geworden ist.
Der 17.!
Es ist wie eine Magie. Ich schaue auf die Uhr und erlebe alles noch einmal, was an diesem Tag geschah.
7 Monate. Es kommt mir gar nicht so vor. Er ist noch so lebendig und so nah bei mir, daß ich manchmal meine, er müßte jetzt im Moment anrufen oder einfach zur Türe herein kommen.
Im nächsten Moment das Bewußtsein: NIE MEHR
In meinem Kopf arbeitet es.
Du mußt loslassen. Endlich loslassen. Es geht ihm gut. Es geht ihm jetzt gut!
Mein Gefühl sagt mir etwas anderes.
Sehnsucht. Sehnsucht nach ihm.
Sicher, ich kann wieder lachen. Ich kann wieder lustig sein. Ich merke, daß andere wieder besser mit mir umgehen können, weil ich lockerer geworden bin.
Sicher, ich lache gerne, bin gerne lustig, aber...es ist anders geworden, anders als früher.
Weil ich auch in diesen Momenten an ihn denke. Daran denke, wie gerne er mich so sah, daran denke, daß es ihm auch jetzt gefällt, wenn er mich so sehen kann.
Ein Gefühl überfällt mich, das ich nicht so recht beschreiben kann.
Einerseits so etwas wie Zufriedenheit, ihm den Gefallen getan zu haben, fröhlich zu sein, andererseits unendliche Trauer, ihn nicht mehr bei mir zu haben.
In diesen Momenten wäre ich am liebsten ganz für mich allein...

21.07.2003, 01:51
Hallo Mucki!
Ich schreib Dir, weil ich gerade mitten in der Nacht bei einer CD sitze und mir alle diese Gedanken kommen bzw. so ähnliche, wie Ihr es in euren Artikeln beschreibt.Ich war heute wieder auf dem Friedhof, obwohl erst gestern bzw. vorgestern die Urnenbeisetzung war. Doch ich mußte einfach dahin. Irgendetwas sagte mir; "geh zu Deinem Schatz,
sie braucht Dich bzw. sie will dir etwas mitteilen;
was Du noch wissen musst: Als ich aber dort war, habe ich wieder nur geweint, wie ein kleines Kind.
Das ist doch auch nicht normal, oder?
Aber was soll ich machen, ich kann doch nicht über meine Gefühle drüber springen.Mir gehen auch die letzten 250 Tage durch den Kopf, als ich mit ansehen mußte , wie mein kleiner Schatz dahin siechen mußte, und niemand konnte ihr helfen.

21.07.2003, 21:11
Hallo Frank,

doch, es ist vollkommen normal. Es ist gut, daß Du weinen kannst.
Viele können es nämlich nicht und zerbrechen an ihrer Trauer.
Tu das, was Du meinst, was Dir gut tut, was Dir Dein Gefühl sagt.
Jeder verarbeitet seine Trauer anders.
Siehst Du, ich konnte z.B. fast ein halbes Jahr lang keine Musik hören.
Das Autoradio blieb aus, von dem Moment an, als wir am 17.12. vom Krankenhaus nach Hause fuhren.
Die Musik war unser gemeinsames Hobby.
Am Anfang habe ich immer nur 2 Lieder zu Hause von CD gehört und die auf voller Lautstärke und habe dabei bitterlich geweint.
Es war ein Lied, das Heinz sich zu seiner Trauerfeier gewünscht hatte: "Imagine" von John Lennon und ein anderes, das unser gemeinsames Lied war, das sonst niemand kennt, als unsere gemeinsame nähere Umgebung: "Du bringst die Liebe in mein Leben", gesungen von einem ehemaligen Karnevalsprinzen aus Neuss.
Ansonsten blieb das Radio aus, ich konnte es nicht ertragen.
Mittlerweile geht es wieder und ich kann mich wieder unserem Hobby widmen, jedoch vermeide ich Titel immer noch, an die ich ganz besondere Erinnerung habe.
Du sagst, Du weinst wie ein kleines Kind.
Das habe ich auch getan, sehr oft sogar.
Ich habe mich ins Bett verkrochen mit einem Kuscheltier im Arm, das ich ihm einmal geschenkt habe.
Auf dem Friedhof war ich nach der Bestattung erst 2 mal.
Es war eine Feuerbestattung.
Es gibt mir nicht sehr viel, wenn ich dort bin.
Die meisten Erinnerungen sind in meinem Herzen und die vielen Gegenstände von ihm bei mir zu Hause.
Ich habe ein Bild aufgestellt, eine Kerze davor, die ich jeden Abend für ihn anzünde.
Dies alles gibt mir mehr, als es ein Grab jemals könnte.
Weißt Du, Heinz war ein sehr großer und kräftiger Mann und als ich dann die Urne sah, wurde mir erst richtig bewußt, was eigentlich übrig bleibt.
Fast nichts!
Es ist nur die Hülle. Aber die Seele, die Seele bleibt.
Und sehr oft spüre ich ihn immer noch in meiner Nähe, egal, wo ich gerade bin.

Frank, bitte verstecke Deine Gefühle nicht. Laß sie raus, wann immer es geht.
Ich weiß, daß es sehr anstrengend ist.
Viele werden auch kein Verständnis für Dich haben, vor allem dann nicht mehr, wenn eine gewisse Zeit vergangen ist.
Manchmal fühlte ich mich nach Feierabend richtig fertig, ausgelaugt, weil ich während der Arbeit nicht immer meinen Gefühlen freien Lauf lassen konnte.
Ich hörte auch so Sprüche wie: "na, es ist doch jetzt schon ein halbes Jahr her, jetzt müßtest Du aber langsam darüber hinweg sein" und viele andere mehr...
Und dies hörte ich nicht erst nach einem halben Jahr, sondern schon viel früher in abgewandelter Form.
Deshalb habe ich mir eine "Maske" zugelegt, weil ich solche Aussagen meiner "lieben Mitmenschen" nicht mehr hören wollte.
Also habe ich so getan, als ginge es mir gut.
Schon im Auto nach Feierabend legte ich sie wieder ab und dann rannen mir die Tränen.
Es war wie eine Befreiung, endlich ich selbst sein zu dürfen und das rauslassen zu dürfen, wonach mir eigentlich schon den ganzen Tag über zumute war.
Nur meinen liebsten Menschen zeigte ich mein wahres Gesicht, nämlich denen, die Verständnis für mich hatten und mich in diesen Momenten einfach so annahmen, wie mir gerade war.
Und diese Menschen sind immer noch meine beiden Kinder, zwei sehr gute Freundinnen und die Lieben, die ich hier im Forum kennen gelernt habe.

Im Prinzip erleben wir alle das Gleiche.
Wie oft sehe ich Heinz vor mir zu Hause, wie er litt, im Krankenhaus mit all den Geräten und Schläuchen.
Und ganz oft die letzten Wochen und Tage, wie auch der letzte Tag, den ich wohl nie mehr aus meinem Kopf herausbekommen und vergessen werde.

Trotzdem ist es schon viel besser geworden. Ich kann wieder in gewissem Maße am Leben teil nehmen.
Vorher lehnte ich vieles ab, wollte nur noch zu Hause bleiben, meine Trauer leben.
Und das war gut so, für mich.
Das heißt nicht, daß es für jemand anderen genauso gut sein muß.

Lieber Frank, lebe Deine Trauer, wie Du es meinst und was für Dich gut ist.
Irgendwann wird es auch Dir besser gehen.
Von Anfang an hatte ich immer im Kopf, daß Heinz mich eigentlich nie traurig sehen wollte.
Oft habe ich daran gedacht, weil er auch irgendwann einmal sagte: "Ihr sollt nicht weinen, wenn ich nicht mehr bin. Ihr sollt lachen und lustig sein".
Umetzen konnte ich das jedoch nicht.
Heute weiß ich, da es mir besser geht und ich auch wieder ab und zu lachen und lustig sein kann, daß ich ihm besser gefalle und er mit mir "zufrieden" ist, wie er so oft zu mir in ganz bestimmten lustigen oder auch ernsten Situationen sagte.

Das ist jetzt wieder sehr lang geworden.

Frank, ich wünsche Dir alles alles Liebe und Kraft, ganz viel Kraft

Mucki

21.07.2003, 21:59
Hallo Mucki!
Ich möchte Dir recht herzlich für Deine tröstenden Zeilen danken.Es hilft mir immer sehr,wenn mir jemand schreibt,der diese extremen Situationen kennt bzw. sie bereits durchlebt hat.
Ich versuche deshalb auch nichts zu unterdrücken,ich kann es meistens auch gar nicht.
Außer wenn ich auf Behörden bin.Da regiert ja meistens nur nüchterne Sachlichkeit.
Wie Du sagst,gehst Du nicht auf den Friedhof,
es gibt Dir nichts. Bei mir ist es genau umgedreht.
Wenn ich am Grab stehe und sozusagen "Zwiesprache" halte, dann habe ich immer das Gefühl, daß sie in meiner Nähe ist und mir zu hört.Da werde ich meistens auch innerlich etwas ruhiger.
Es klingt für viele zwar vielleicht wie Spinnerei , aber es ist mir egal.Ich empfinde es jedenfalls so.
Du schreibst,daß die anderen immer zu dir sagen, daß du mittlerweile darüber weg sein müßtest:
Ich glaube, die wissen gar nicht, was da alles in einem vorgeht.Die Menschheit strengt sich mittlerweile ganz schön an, all das ganz schnell zu vergessen, was nicht gerade angenehm ist, an statt sich damit auseinander zu setzen.Sie beeilen sich alle,ihre Verdrängungsprozesse in Gang zu setzen und alles Unangenehme weg zu schieben.
Laß dich davon nicht beeinflussen. Ich werde es auch nicht tun.
Ich weis auch und bin mir darüber bewußt, daß ich diese Situation durchleben und meistern muß.Das gehört wohl zum Mensch sein.Vielleicht erwachsen daraus auch neue Kenntnisse und Erkenntnisse oder neue Lebensanschauungen.
So,das soll`s erstmal gewesen sein. Ich weis nicht mehr was ich schreiben soll. Es geht einem so viel durch den Kopf, daß man am Ende gar nichts mehr weis.
Also, Tschüß und nochmals vielen Dank für Deine tröstenden Zeilen.Wünsch Dir alles Liebe und Gute!

Frank

17.08.2003, 14:10
Hallo mein Stern,

immer wieder bist Du bei mir
immer wieder holst Du mich ein
an manchen Tagen mehr, an manchen weniger
an manchen Tagen hast Du mich voll im Griff
es ist schön, an Dich zu denken
aber zu oft tut es noch weh
Du fehlst mir so sehr
was soll ich tun?
das Leben geht weiter, ohne Dich
doch Du bist in meinem Herzen
der Mann an meiner Seite
und Du fehlst, Du fehlst überall
es gibt so viele Dinge, die mich an Dich erinnern lassen
überall, egal, wo ich bin
immer wieder könnte ich von Dir erzählen
manchmal gelingt es mir, ohne Tränen
liebevoll mit einem Lächeln
manchmal aber bleibe ich stumm
bleibe allein mit meinen traurigen Gedanken
ich weiß, daß Du mich so nicht sehen willst
aber die Sehnsucht nach Dir ist einfach zu groß

20.08.2003, 17:46
Hallo Mucki,

wieder einmal sitze ich hier, lese die Beiträge und fühle mit Dir!
Mir geht es oft genauso. Ich hab so etwas nie gespürt. Es sind schon Menschen
aus meinem Leben gegangen, aber es waren Menschen, die wie man so schön sagt
"ihr Leben gelebt haben", alt "genug" um zu sterben und alt genug um als Angehöriger
darauf vorbereitet zu sein.

Jetzt auf einmal geht ein Mensch aus unserem Leben, den wir hier noch so sehr gebraucht hätten, dem wir noch soviel hätten geben können...
Ich kann es so oft nicht glauben, so oft denke ich an ihn und wünschte er wäre noch hier - hätte diese Krankheit besiegt oder erst gar nicht gehabt.
Es ist so schwer damit umzugehen - noch nie hat ein Mensch so sehr in meinem Herzen weitergelebt wie Heinz!

Ich umarm Dich!
Colnie

21.08.2003, 00:13
Hallo meine "Kleine",
Du hast meinen Thread gefunden.
Ich danke Dir, danke für all das, was Du für mich und für Heinz getan hast.
Dein Verständnis, Zuhören, akzeptieren...
Er hatte Dich und Stefan in sein Herz geschlossen, von Anfang an.
Ja, er lebt in unseren Herzen weiter.
Ich habe heute wieder so viel von ihm erzählt und eben auf dem Weg nach Hause, hatte ich das Gefühl, er ist jetzt da und ich kann ihm von dem schönen Abend, den ich hatte, erzählen, wie ich das immer tat und er sich mit mir freute.
Ganz kurz nur war dieser Gedanke und dann...

Meine Colnie,
ich habe Dich sehr lieb

31.08.2003, 22:32
Auf Deinen Spuren
dort, wo wir uns das erste Mal begegneten
dort, wo wir uns so oft getroffen haben
dort, wo wir gemeinsam wunderschöne Stunden verbrachten
dort, wo ich Deine Lieblingslokale seit Jahren kenne
dort, wo ich Dich immer wieder suchte, um Dich zu sehen, Dich zu treffen
dort verbrachte ich gestern abend einige Zeit
...und es tat weh, sehr weh
es geht noch nicht, kann es nur schwer ertragen
überall sehe ich Dich, sehe Dein Lachen, Dein Scherzen
...und werde traurig, möchte nach Hause, allem dort entfliehen
Nie mehr...
Du fehlst mir so sehr

19.09.2003, 11:05
Immer, wenn ich zur Ruhe komme, bin ich mit meinen Gedanken bei Dir
Es ist, als würdest Du jeden Moment bei mir sein
Ich warte auf Dich, doch Du kommst nicht
Ich sitze in einem Biergarten bei einem kühlen Glas, ganz in der Nähe wo Du gewohnt hast, als wir uns kennenlernten
Die Sonne scheint und ich denke daran, wie gerne wir gemeinsam solche Orte besucht haben
Spaß hatten, mit fremden Leuten ins Gespräch kamen, uns ernsthaft unterhalten konnten
Bereichert und zufrieden gemeinsam nach Hause gingen
Herumalbern, lachen...
Ich denke daran, wie wir letztes Jahr um diese Zeit unseren letzten gemeinsamen Urlaub an der Ostsee verbrachten
Wir wußten beide nicht, daß es der letzte gemeinsame Urlaub sein sollte
Du fühltest Dich gut, Du hattest Spaß an allem, was uns diese Gegend bot und wir haben alles gemeinsam genossen und vieles unternommen, was für Dich möglich war
Wir dachten beide nicht daran, daß 3 Monate später alles zu Ende sein sollte
Du hast sooo gerne gelebt, das Leben so sehr genossen
Ich habe mich so wohlgefühlt neben Dir, so sehr, wie ich es in meinem ganzen Leben noch nie gespürt habe

Ich liebe Dich

19.09.2003, 14:25
Es ist wie verhext: gerade hab ich einer Freundin geschrieben wie gut es mir im Moment geht (Job, Freund...) und dacht für mich: "Naja, bis auf die Tatsache, dass ich Heinz so sehr vermisse!" Ich hab die Mail versandt und bin ins GMX gegangen und finde Deine Mail - als ob er sich auf den Moment genau in unsere Gedanken "schleicht"!

Du bist ein Stern - das warst Du schon zu Lebzeiten und Dein Leuchten, Deine Beständigkeit all Deine Eigenschaften, die Dich zu einem leuchtenden Stern machen sind präsent! Oftmals, wenn ich wichtige Entscheidungen treffen muss, oder ich Dinge erlebt habe, die mir persönlich nahe gehen oder die mein Leben beeinflussen, überlege ich mir wie Du reagiert hättest, was Du gesagt oder dass Du Dich mit mir gefreut hättest - mein Traumpapa!

Mama, kennst Du es noch? Der Text passt nicht, aber der Refrain beschreibt diese Gefühle genau:

Niemals geht man so ganz,
irgendwas von mir bleibt hier,
es hat seinen Platz immer bei dir.

Nie verläßt man sich ganz,
irgendwas von dir geht mit,
es hat seinen Platz immer bei mir.

Ich hab ihn so lieb und ich möchte diese Erinnerung und dieses innige Gefühl zu ihm niemals verlieren!

Mama, ich liebe Dich! Und ich bin immer für Dich da!
Deine Colnie

19.09.2003, 17:45
Ja, meine "Kleine", es ist so, als hätte er ein besonderes Auge auf uns.
Er hat dieses Lied sehr gemocht. Es waren seine Interpreten, Trude Herr, Tommy Engel, Wolfgang Nideggen.
Du kennst Heinz und weißt, daß er niemals weinte und wenn ihn etwas berührte, hatte er seine besondere Art, darüber hinwegzugehen, um es ja nicht zu zeigen.
Aber bei diesem Lied sehe ich ihn heute noch auf der Couch sitzen mit Tränen in den Augen, als die Erinnerungsshow an Trude Herr im Fernsehen lief, nicht mehr fähig, ein Wort zu sagen.

Du wirst dieses Gefühl zu ihm nicht verlieren, ich weiß, wie sehr Du ihn geliebt hast.
Eines Tages, so hoffe ich, werden wir eine freudige, liebe und innige Erinnerung an ihn haben, ohne diese unsägliche Trauer, die jetzt noch da ist. Wann dies so sein wird...ich weiß es nicht.

Danke "Kleine", danke, daß Du da bist.
Deine Mama

23.11.2003, 17:19
Mein Stern,
letzte Nacht habe ich von Dir geträumt, sehr intensiv.
Seit langem schon habe ich mir dies gewünscht und auf einmal warst Du da, in meinem Traum.
Die Sehnsucht ist da, Dich anzurufen, Dich zu fragen, wie es Dir geht, Deine Stimme zu hören, evtl. ein Treffen zu vereinbaren.
Diese Sehnsucht, die mich begleitet, seit dem wir uns kennen.
Wenn wir länger nichts mehr voneinander hörten.
Die Erinnerung! Die Erinnerung an das letzte Jahr. Sie ist so stark in mir.
Lichter leuchten auf dem Balkon und am Fenster im Wohnzimmer.
Sie leuchten für Dich.
Du mochtest sie so gerne.
Rote Weihnachtssterne stehen im Zimmer und es werden noch mehr.
Du hast sie so geliebt und wolltest am liebsten das ganze Zimmer voll von ihnen haben.
Die Vorweihnachtszeit, eine Zeit der Freude, Lichter, Kerzen, Gemütlichkeit...
Mich macht sie traurig, denn in dieser Zeit hast Du mich verlassen, für immer...