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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neuroendokrienes Karzinom. Brauche Rat


cokolada
25.06.2008, 12:30
Hallo Ihr Lieben,

es ist das erste mal das ich hier schreibe und es fällt mir sehr schwer.

Mein Mann 26 Jahre und ich 25 Jahre hatten noch so viel vor.

Am 02.03.2007 kam unser kleiner Sonnenschein zur Welt.
Alles war perfekt. Wir waren so glücklich.

3 Wochen nach der Geburt unseres Sohnes ist mein Mann im Geschäft mit sehr hohem Fieber im Geschäft zusammen gebrochen.
(Er hatte davor Erkältungsanzeichen und hat viel gehustet, war ständig müde.
Er hatte auch eine Schwellung an der Brust.
Wir dachten es war eine verschleppte Grippe. Waren auch damit beim Arzt.
Man schickte uns zu einem Lungenspezialisten, der meinte es sei eine Allergie und gab uns irgendwelche Tabletten die er nehmen sollte.)

Ich bin mit meinem Mann sofort ist Krankenhaus gefahren und habe gesagt er bleibt so lange da bis man weiß was er hat!
Er wurde vom Arzt untersucht. Die Ärzte meinte immer es sehe nicht gut aus.
Ich dachte mir nur: "was heißt sieht nicht gut aus?"
Ich fragte nach. Ich bekam nur zur Antwort das man ihm eine Gewebeprobe entnehmen würde
Wir warteten also ab. Mein Mann sah immer schlechter aus. Er hustete sehr viel. Er mußte bis zum Ergebnis im Krankenhaus bleiben.
Wir waren auf der Station für Krebskranke.
Ich machte mir so meine Gedanken und ahnte nichts gutes.
Dann kam die Schocknachricht!
Er hatte einen sehr bösartigen schnell wachsenden Tumor
Neuroendokrines Karzinom in der Lunge. Metastasen in Leber, Lympfknoten, und Knochen.
Es war und ist die schlimmste Zeit in meinem Leben.
Mit 25 frisch verheiratet, einen wunderbaren Sohn und dann sowas?!
So stellt man sich das Leben nicht vor. Erst recht nicht wenn man davor ein sehr schweres Leben hatte.
Er bekam mehere Chemos. Wir waren in Heidelberg und Tübingen zur Zweitmeinung. In Ulm wird er betreut.
OP und Bestrahlung kamen bei ihm nicht in Frage.
Die Zeit in dem er Chemo bekommen hat war sehr hart für mich.
Manchmal war ich mit einer Kraft am Ende.
Er war sehr launisch, hat viel gespuckt, hat seine Haare verloren.
Sein Eßverhalten war wie bei einer schwangeren Frau.
Er hat sich zu Hause verkrochen.
Doch ich mußte weiter machen. Ich mußte für meinen Mann kämpfen und mich um meinen Sohn kümmern.
Meine Schwiegereltern machten es mir auch nicht leicht.
Sie machten mir den Vorwurf ich seie schuld das ihr Sohn krank wäre.
Ich war immer an allem schuld!

Ich habe mit den Ärzten immer alleine gesprochen,
da mein Mann von nichts wollte.
Alle sagten das es nichts mehr wird. Ich müsse es akzeptieren das er daran sterben würde.
Ich fragte unsern betreuenden Arzt wie ich mir denn unsere Zukunft vorstellen soll. Wir möchten noch ein Kind.
Er meinte er möchte keine Prognosen stellen,
aber wenn überhaupt dann 5 Jahre.
Mein Mann weiß mitterweile wie es um ihn steht.
Als er es erfahren hatte war er natürlich erst mal fertig.
Er entwickelte aber sehr schnell einen großen Kampfgeist.
Er will kämpfen, er schafft es!
Die Chemo hat gut angeschlagen der Krebs ging zurück.
Die Ulmer Ärzte meinten man könne operieren.
Wir holten uns die 2. Meinung aus den Kliniken Heidelberg und Tübingen.
Beide Kliniken meinten auf keinen Fall operieren.
Wir sollten Bestrahlen.
Wir wollten dies auch tun doch die Uni Klinik Ulm hat sich so quer gestellt und wollte wissen warum keine OP.
Die Zeit verging. Der Tumor ist wieder auf seine Ursprungsgröße gewachsen.
Wieder Chemo!!!
Der Tumor ging wieder zurück.
Seit Ende April bekommt er Erhaltungstherapietabletten Vepesid.
Soweit ging es ihm gut.
Seit ungefähr 3 Wochen ist er so komisch geworden.
Ich weiß mir nicht mehr zu helfen.
Er ist richtig bösartig und launisch.
Kommt fast nicht mehr aus dem Bett raus. Hustet wieder viel.
Hat kaum Apetitt. Er sagt sowas wie. Wenn ich sterbe dann...
Er läßt sich total hängen. Will sich nicht mehr gesund ernähren.
Trinkt ständig Cola ißt was er will.
Ich habe ihn darauf angesprochen. Er meine nur er sei nicht krank und er macht es so wie ihm es paßt.
Ich habe ein Massagegerät mit Rotlich. Mit dem massiert er sich ständig.
Ich habe ihn auch darauf angesprochen. Es kam keine Antwort.
Durch Zufall habe ich ihn an seiner Brust angefaßt. Er hat einen richtigen Bollen. Es fühlt sich an wie ein kleiner Ball.
Das war davor nicht da.
Ich habe in der Klinik angerufen da er erst einen Termin Ende Juli hat.
Der Arzt meinte dazu das so wie es sich anhört der Tumor wieder aktiv ist und er hat nun Morgen einen Termin.
Ich habe noch mal versucht mit meinem Mann zu sprechen.
Ich mache mir Sorgen und das habe ich ihm auch gesagt.
Er meinte nur. Na und wenn dann ist es halt so, noch lebe er.

Ich habe so Angst. Ist das, daß Ende vom Anfang das mir jeder Prophezeit hat?

Hat mir jemand einen Rat oder ähnliche Erfahrungen gemacht?

Es tut mir leid das es so viel geworden ist.
Ich mußte es einfach mal schreiben.
Natürlich habe ich Freunde und Verwante mit denen ich reden kann,
aber irgendwie kommen nur Kommentare wie.
Suche dir nach eine Sterbehilfe usw.
Ich möchte mich aber nicht an den Gedanken gewöhnen

Vielen Dank für´s zuhören

Liebe Grüße Jelena