HD-Chemo mit Stammzelltransplantation

Hallo,
ich hab da mal ne Frage . Bei meinem Bruder wurde Hodenkrebs festgestellt, allerdings ohne einen Tumor im Hoden (was mich sehr verwundert ) .Er wurde endeckt indem man ihn eine Probe aus der Lunge entnahm . Er steckt nun mitten in der Chemo(Hochdosis) und er sagte mir das bei ihm keine Operation vorgesehen ist .Nun meine Frage gibt es Hodenkrebsarten bei dennen der Hoden nicht entfernt werden muss ?

Hallo,
auch ich hatte einen Hodenkrebs und somit auch einen Tumor. Meines Wissens muss bei Hodenkrebs immer der befallene Hoden entfernt werden, bin aber kein Mediziner. Du solltest auf jedenfall weitere Meinungen von anderen Urologen einholen.

Gruß,
Micha

Hallo Marco,Deine Frage kann ich mit "Ja" beantworten, denn mein Mann hat eben solch einen extragonadalen Keimzelltumor. Das heißt, daß Hodengewebe, das zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Schwangerschaft des Jungen eigentlich in den Hodensack wandert, "versehentlich" z.B. im Bauchraum verblieben ist. Aus verschiedenen Gruenden entartet solches Gewebe manchmal boesartig (man unterscheidet verschiedene Arten)und metastasiert sehr schnell unter anderem in die Lunge. Falls Du noch mehr Fragen hast, melde Dich wieder ! So weit ich kann, will ich Dir gern antworten. Alles Gute fuer Deinen Bruder ! leana

Hallo leana ,
danke für deine schnelle Antwort ! Wie wird bzw. wurde dein Mann behandelt ? Er bekommt nach einer normalen chemo jetzt 3 Zyklen Hochdosis (Etoposid , Cisplatin ,Ifosfamit).

Hallo Marco,
Leana hat Recht Es wird sich mögl. um einen exgonadalen Tumer handeln. Es ist aber auch möglich, das der Ursprungstumor im Hoden vorhanden war aber " ausgebrannt" ist und die Metastasierung weit fortgeschritten ist.Wie ich aus Deinen Zeilen sehe bekommt er offensichtlich das richtige Protokoll.Ich habe selber eine Hochdosis nach diesem Protokoll bekommen, allerdings erst als der Krebs wieder kam. Vorher Standartprotokoll PEB 4 Zyklen.Ich wünsche Deinem Bruder viel Kraft, das Protokoll ist sehr anstrengend aber hinterher ist alles vergessen!Bei mir ist die Hochdosis jetzt 2 Jahre her.

Gruß Rainer

Mehr Info auch hier im Forum: Seite 5-6, unten.

An alle die möglicherweise vor der Option " Hochdosis" stehen, ein Link: http://www.krebsinformation.de/body_hochdosischemotherapie.html

Gruß Rainer

Hallo RainerF ,

Danke für deine Worte sie haben mir wieder ein wenig Mut gemacht . Mein Bruderherz steckt jetzt mitten im zweiten Zyklus .
Nur leider kann ich ihn nicht jeden Tag besuchen weil ich 800 km entfernt wohne . Aber die Ärzte sagen er verträgt die HD sehr gut ,und es gibt ja Gott sei Dank auch Telefone (die Telecom wird mich lieben ) .Ich hoffe du meldest dich mal wieder bis dann Marco !

Noch eine Frage an RainerF ,
lagen bei dir nach er HD noch Operationen an ?
Danke im Vorraus und du hast meine größte Bewunderung .

Hallo Marco, mein Mann wurde aufgrund seiner sehr schlechten Ausgangssituation (der Krebs war schon weit fortgeschritten, ehe er diagnostiziert wurde und er hatte schon beide Lungenflügel voller Metastasen, bedingt durch die Tumormassen eine Magenausgangsstenose mit unstillbarem Erbrechen und eine Nierenstauung)in eine Studie der Uni Tübingen aufgenommen. Innerhalb derer wird neben den von Dir genannten Medikamenten ein weiteres (Paclitaxel) verabreicht. Aber wie gesagt, das erfolgte innerhalb einer Studie. Die Therapie ist jetzt 10 Monate her und mein Mann geht seit einigen Wochen wieder stundenweise arbeiten und es geht ihm - trotz noch vorhandener Resttumore in der Lunge und im Bauch echt gut ! Gott sei Dank (und allen Menschen, die ihm/uns geholfen haben) !! Viele Grüße und alles Gute - leana

Hallo leana ,
bei meinem Bruder sind auch beide Lungenflügel mit Metastasen betroffen und ich glaube 2 Lymphknoten im Bauchraum ! Meine Hoffnung daher ist das alles durch die Hochdosis verschwindet und es zu keiner Lymphknoten oder sogar zu einer Lungenoperation kommt. Die Beschwerden weswegen er ins Krankenhaus gegangen ist hat er auch nicht mehr bis auf das Gewicht aber ich hoffe das er in der nächsten Pause mal wieder so richtig zuschlagen kann was das Essen betrifft , weilnach dem letzten Zyklus hatte er ziemliche Darmbeschwerden . Und noch was wundert mich sehr , er sagte mir das die Tumormarker jetzt keine Aussagekraft mehr haben . Kannst du mir das vielleicht noch erklären ,weil ich ihn nicht mit der ständigen Fragerei nerven möchte. Ich wünsche dir und deinem Mann alles Gute - ich hoffe du meldest dich wieder - Tschüß Marco

Hallo Leana,hallo Marco,
die Studie die leana erwähnt ist von Prof. Bokemeyer. Ich hatte ganz vergessen das ich nicht nur PEI-HD hatte,sondern auch TAX-PEI analog zu diesem Studienprotokoll.Das die Tumormarker keine Aussagekraft haben sollen, stimmt wohl nur eingeschränkt.Tumormarker während des HD-Zyklus zu nehmen ist wohl weniger aussagefähig.In der Regel wird aber vor und nach jedem Zyklus der Marker bestimmt und dieser gibt schon einen guten Aufschluss ob und wie die Therapie wirkt.Doch selbst bei Betroffenen die ich kennengelernt habe,die einen extrem hohen Marker zu Anfang( 1.500.000 ßHCG=Kein Schreibfehler!)hatten,hat die Therapie gewirkt und der Marker war nachher im Normalbereich <2 ßHCG.Marco, zur Operation kann ich nur sagen ,das es sehr darauf ankommt wie die Therapie wirkt und ob noch Metastasenreste >1-2cm sichtbar sind, und ob der marker normal ist. Ich selber habe keine Operation benötigt, abgesehen vom Hoden, was aber eine wirklich einfache und unkomplizierte Sache ist.
Gruß Rainer

Hallo Marco, bei der Krebsart meines Mannes sind die Tumormarker insofern aussagekräftig, als ein Mann normalerweise fast kein ß-HCG (eigentlich bei Frauen ja ein Schwangerschaftshormon) im Körper hat. Auch das AFP (Alpha-Feto-Protein) ist nur minimal vorhanden. Diese beiden Werte sind für Hodenkrebsarten die sog. Tumormarker und zeigen z.B. auch an, ob der Krebs auf die Chemotherapie anspricht. Das wird ja in der ersten Chemo getestet (Standard), ehe die Hochdosis beginnt. Bei meinem Mann war das ß-HCG z.B. zu Beginn 52.194 und hält sich jetzt immer < 2,0. Der AFP Wert war immer im Normbereich. Nun kann das aber bei Deinem Bruder alles anders sein. Vielleicht hast Du ja irgendwann bei einem Besuch das Gefühl, dass Dein Bruder froh wäre, wenn jemand ihn konkret nach Einzelheiten fragt. Ansonsten haben diese Dinge auch Zeit, bis er sich seelisch etwas auf die neue Situation einstellen konnte oder Ihr wartet die Chemos erst mal ab. Viele Betroffene entwickeln erst mit der Zeit ein Interesse an Blutwerten und Befunden, manche gar nicht. Das ist echt typbedingt. Oft haben wir Angehörigen eher eine Beziehung zu fachlich-medizinischen Dingen als die Betroffenen selbst. Ich finde es toll, dass Du so Anteil nimmst. Mach´ Deinem Bruder immer wieder Mut, auch wenn er mal alles hinschmeißen will. Der Kampf lohnt sich !!
leana

Hallo ,
Heute war CT Auswertung bei meinem Bruder und es gibt Gutes zu berichten . Die erste Hochdosis hat sehr gut angeschlagen die kleinen Metastasen sind bereits verschwunden und die größeren haben sich verkleinert . Ich bin so froh , mir ist ein zehn Tonnen Stein vom Herzen gefallen,den ich schon seit der Diagnose (Ende März) mit mir rum schleppe.Aber die Blutwerte interessieren ihn immer noch nicht ,bis auf die Leukozyten weil wenn sie wieder normal sind kann er erstmal wieder raus . So ich hoffe wir hören wieder voneinander ----bis dann Marco---

Da kann meine Hochzeit kommen , am 30.05.2003 ist es so weit da leuten für mich und meiner geliebten Antje die Hochzeitsglocken . Gefeiert wird zwar ohne meinen Bruder (Leukos im Keller)Gesundheit geht ja vor aber dafür wird die Nachfeier umso größer . ----bis dann Marco----

Hallo Marco,
alles Gute ,Dir, deiner Frau Antje und natürlich deinem Bruder.
Rainer

Hallo Marco,
nochmal herzliches Beileid! ich kann es nicht fassen das Dein Bruder es nicht geschafft hat..