PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mutter Eierstockkrebs


lincoln80
14.07.2008, 12:55
Hallo,

schreibe hier zum ersten Mal und bin noch relativ verwirrt und fertig.

Bei meiner Mutter (58 Jahre) wurde Mitte Juni ein Schatten auf dem Eierstock erkannt. Weder die Frauenärztin noch der Professor im Krankenhaus konnten klar definieren, um was es sich da handelt. 2 Tage später wurde der Eierstock entfernt und der Schatten stellte sich als Wasser heraus. Nach der Op meinten die Ärzte im Krankenhaus, dass alles super verlaufen ist und meine Mutter sich keine Sorgen machen müsste, denn dass was sie entfernt haben, sehr minimal war. 3 Tage später wurde meiner Mutter mitgeteilt, dass der Zufallsbefund ergab, dass es sich um Krebs handelt und ihr eine Totalop bevorsteht. Nach der Totalop ergab der Befund, dass sie sich im Stadium 1c befindet und in 3 Wochen die erste Chemo stattfindet. Sitze jetzt seit Tagen im Internet und werde langsam verrückt, was ich da lese. Es bilden sich neue Tumore oder befallen andere Organe etc. Wie sieht es mit den Heilungschancen aus? Was passiert wenn sich in den nä. 5 Jahren nichts bildet, ist sie dann geheilt? Ich würde gern noch eine 2 Meinung einholen, bringt das was meiner Mutter? Mein Vater war auch an Krebs erkrankt...er hat es geschafft, Gott sei dank! Ich dachte, dass so ein Schicksalschlag unsere Familie nie wieder treffen wird. Tja, dumm gelaufen!
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

Lg
Agnes

Mosi-Bär
14.07.2008, 18:19
Hallo Agnes,

herzlich willkommen bei uns im Forum, auch wenn der Anlaß nicht so schön ist.

Ich kann mir vorstellen, daß du ziemlich fertig bist, es würde mir auch so gehen, wenn meine Mutter einen solchen Befund bekäme.

Ich bin selber betroffen und obwohl ich im Stadium FIGO IV war, bin ich seit 2 Jahren tumorfrei, und dabei war ich bei Diagnosestellung inoperabel und nach 3 Chemotherapien hatten sich alle Tumore zurückgebildet und ich konnte operiert werden.

Bei FIGO IV ist natürlich die Prognose gar nicht gut, aber ich bin sehr optimistisch, fühle mich gut und hoffe, das bleibt auch so.

Stadium 1 c bei deiner Mutter hat natürlich eine viel bessere Prognose und ich drücke deiner Mutter ganz fest die Daumen, daß nie mehr etwas auftaucht.

Bei Eierstockkrebs von Heilung zu sprechen....?!?!?! Das kann man wohl nie!

Ich möchte dir keine Angst machen, aber ich möchte ehrlich sein: gerade der Eiestockkrebs ist furchtbar agressiv und tückisch. Auch wenn deine Mutter 5 Jahre tumorfrei ist, kann man nicht wirklich von Heilung sprechen. Es gibt Patientinnen, die nach 5 oder 6, nach 10 oder sogar nach 19 Jahren ein Rezidiv haben.

Trotzdem sollte man nie die Hoffnung aufgeben, ich habe sie bis heute nicht aufgegeben. Hier gibt es eine Userin, Christine R., die hatte vor 13 !!!! Jahren die Diagnose und Stadium 3 c. Sie hatte nie ein Rezidiv!!! Und das gibt Hoffnung.

Eine zweite Meinung einzuholen ist in jedem Fall eine gute Idee. Ich habe das damals nicht gemacht, weil ich einfach zu ahnungslos war. Aber ich hatte ja mit meinem Krankenhaus und meinem Professor großes Glück. Aber das ist ja nicht immer so und es ist immer besser, wenn sich noch ein fachkundiger Arzt die Befunde ansieht.

Hier eine wichtige Internetadresse www.ago-ovar.de . Hier kannst du alles wichtigen Infos bekommen, auch die Adressen von Krankenhäusern und Ärzten, die spezialisiert sind auf EK.

Ich wünsche deiner Mutter und deiner Familie alles Gute und melde dich ruhig, wenn du noch Fragen hast.

Alles Gute
Liebe Grüße
Mosi-Bär:winke:

Bessie
14.07.2008, 22:56
Hallo Agnes!

Willkommen hier im Forum, auch wenn der Anlass nicht so toll ist. Bei mir wurde 2006 Eierstockkrebs Figo Stadium 1c diagnostiziert. Nach Totaloperation und Chemetherapie mit Taxotere/Carboplatin wurde mir von meinem Arzt zu 90 % Heilungschance versprochen. Bis heute sieht es gut aus. Vielleicht macht euch das ja Hoffnung. Die Angst vor einem möglichen Rezidiv ist natürlich nach wie vor vorhanden, die wird man denke ich für immer behalten.

Alles Gute für deine Mama
Bessie

lincoln80
15.07.2008, 21:21
Liebe Mosi Bär,Bessie und Christina,

vielen Dank für eure Antworten!!! Dank eurer Geschichten ist meine Hoffnung noch größer, gerade deine Geschichte, Mosi Bär!!! Deine Krankengeschichte macht mir sehr viel Mut, nicht aufzugeben und nicht zu verzweifeln!
Aber das wirst du mit Sicherheit nicht zum ersten Mal hören! Aber auch eure Geschichten, Bessie und Christina, machen mir Hoffnung und geben mir Kraft,dass meine Mutter alles relativ gut überstehen wird. Dass meine Mutter die Chemo irgendwie schon schaffen wird und muss, ist mir klar, schlimm ist nur, dass der Krebs wiederkommen kann. Und damit kann ich mich zurzeit überhaupt nicht abfinden! Diese Ungewissheit macht mich jetzt schon wahnsinnig, aber da erzähl ich euch nichts neues. Meine Mutter sagt immer, dass es schön ist, wenn sich Freunde nach ihr erkundigen oder ihr immer wieder gut zu reden, aber keiner steckt in ihr und keiner von ihnen muss diese Qualen durchleben. Hört ihr eigentlich solche Zusprüche gerne, so nach dem Motto "das wird schon" oder "das schaffst du schon, bist ja eine Kämpferin". Oder denkt ihr euch, was wissen die denn schon..?
Sorry meine Gedanken sind heute etwas wirr. Habe seit Freitag nicht wirklich viel geschlafen, da ich die meiste Zeit im Internet alles über die Krankheit erst einmal lesen musste, da man von den Ärzten im Krankenhaus nicht wirklich eine Auskunft erhält. Aber zu viel Lesen macht einen erst recht wahnsinnig;)
Habt ihr euch eigentlich eine Perücke gekauft?? Wie war das so? Habt ihr euch die Perücke noch vor der Chemo gekauft oder als ihr gemerkt habt, dass die Haare ausfallen?
So, dann wünsche euch allen noch einen schönen Abend und der Christine wünsche ich alles Gute bei Ihren Untersuchungen!!
Vielen Dank, dass es euch gibt:)
LG
Agnes

MM-Tiga
15.07.2008, 22:05
Liebe Agnes,
Mensch, ja, diese schlaflosen Zustände kenn ich gut- bin ja auch die Tochter einer betroffenen Mutter, meine ist aber schon 10 Jahre älter und hatte anfänglich FIGO IIIc- also eh schon grenzwertig und jetzt halt auch schon ein Rezidiv :undecided -
also bei 1c kann man sich glaub ich schon sehr viel berechtigtere Hoffnung machen, dass der Krebs nochmal ganz und für lange / immer verschwindet! meiner Mutter hat man gesagt, dass halt bei fortgeschrittenen Stadien III und IV die Gefahr eines Rezidivs höher ist- is ja klar.....
Was ich sagen will:
nur MUT!
Ihr müsst Euch halt jetzt mit dem ganzen Mist auseinandersetzen- so aus heiterem Himmel sehr schwer, ich weiss das gut - aber wenn man gut informiert ist und einen guten Kontakt zu allen Ärzten hält etc. ist man schon ganz gut aufgehoben denke ich. Schau, meiner Mutter gehts z.B. trotz Rezidiv und der Wahrscheinlichkeit, nicht mehr sehr lange zu leben, JETZT ZUR ZEIT sehr gut und ich finde es geht in jedem Fall um diese Momente, Tage, Wochen und Monate, die man gut leben kann- wie lange auch immer !
Mir als Angehörige tut es gut, informiert zu sein und mit meiner Mutter über alles offen reden zu können und ihr mit Informationen über andere Betroffene Mut machen zu können oder auch nur sagen zu können: "Du bist nicht allein"!
....und dann sehn wir halt mal, was wirklich passiert- denn wirklich voraussehen kann das niemand- darin liegt find ich ganz viel Hoffnung!
Zum Thema Perücke:
meine Mutter hatte sich die Haare erst ganz kurz geschnitten und bald darauf eine ganz tolle, perfekt angepasste Perücke bekommen- war etwas teurer als das Standard-Modell, aber entsprach genau ihrer Haarfarbe und Frisur! Für zu Hause hatte ich ihr paar Mützchen aus Baumwolle und Wolle gehäkelt und gestrickt- so hatte sie was von mir bei sich und einen warmen Kopf (es war im Winter).
Jetzt hat sie längst wieder eigene Haare- genauso dunkel und kräftig wie früher! und einen coolen Kurzhaarschnitt- sieht sehr elegant und schön aus...:) ! Aber da war sie eh hart im nehmen und hat es als notwendiges Übel gesehn, keine Haare zu haben für eine Zeit....
Gib mal das Wort "Perücke" ein in der Suchfunktion, oder "Haarausfall"- da gibts viele Berichte und Tips!
Jetzt aber Schluss mit dem Gelaber!
Alles Gute für Deine Mutter und Dir wünsche ich, dass Dich das Thema bald nicht mehr so aufwühlt :pftroest: !
LG und noch schönen Abend!
MM-Manuela

care
16.07.2008, 11:11
Hallo Agnes,
herzlich Willkommen im Forum! Im Januar erhielt auch ich die Diagnose Eierstocks-Karzinom FIGO1a und im April nach der Total-Op dann FIGO3c. Morgen hab ich meine 4te Chemo Caboplatin/Taxol. Ich hab mir Wochen vor beginn der Chemo Perücken angesehn, ausgesucht und als nach der ersten Chemo die Haare anfingen auszugehen, gleich bestellt.

Wünsch Deiner Mutter alles Gute und lasst Euch von der Diagnose nicht total verrückt machen auch wenns schwer fällt!!!

Liebe Grüße
Regina

Conny
16.07.2008, 13:23
Liebe Care:winke::winke::winke:
Alles Gute morgen für Deine 4.Chemo.Nun rückt das Ende als näher,tolles Gefühl.Ich habe auch am Freitag wieder mit Gemzar Mono Chemo,dann bin ich auch mit dem 4.Zyklus fertig und steuere in 14 Tagen den 5.Zyklus an.Ich freue mich ,denn auch mein Ende der Chemo rückt als näher.
Wünsche allen einen schönen Tag.Liebe Grüße Conny:knuddel: