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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie geht Ihr mit Eurer Angst um?


07.10.2001, 22:28
Ich fühle mich schon beinahe schäbig, doch ich muss es einfach aussprechen: Seit mein Vater so schwer erkrankt ist, überfällt mich immer öfter die Angst, selbst eines Tages damit konfrontiert zu werden, an Krebs erkrankt zu sein. Ich lese sehr wenig darüber hier, eigentlich gar nichts und frage mich schon, ob ich der einzige egoistische Mensch bin, der neben der Sorge um seinen Vater auch schlicht und ergreifend Angst um sich selbst bekommen hat. Es wäre eine Lüge, wenn ich behaupten würde, dass es anders ist. Seine Krankheit, die Konfrontation in der Klinik mit den anderen erkrankten Menschen, es geht nicht spurlos an mir vorüber, zumal in unserer Familie fast ausnahmslos alle an Krebs erkrankt sind, sowohl väterlicher- als auch mütterlicherseits. Eigentlich müßte ich ja jetzt selbstlos über mich hinauswachsen, aber ich komme immer wieder an diesen Punkt und - ich finde es zwar einerseits menschlich, schäme mich jedoch auch dafür, dass ich mich oft bei dem Gedanken ertappe.

08.10.2001, 01:17
Hallo Bettina,

warum schämst du dich für diesen Gedanken? Ich finde, es ist sehr normal, und mir geht es ganz genauso! Gerade, wenn man sich wie wir mit dem Thema intensiv beschäftigt und liest, wie viele Menschen davon betroffen sind - da drängt sich diese Angst doch geradezu zwangsläufig auf, zumal ein gewisser genetischer Einfluss ja leider nicht von der Hand zu weisen ist.
Dass man von dieser Angst hier nichts liest, ist, meines Erachtens, reine Verdrängung, denn ich denke schon, dass wir damit nicht alleine sind. Ich gehe damit eigentlich auch nicht um, sondern verdränge. Mag darüber gar nicht nachdenken. Ich rauche trotz allem auch immer noch :-(, habe aber mehr und mehr ein ungutes Gefühl dabei, denke auch schonmal ans Aufhören - und der einzige Grund dafür ist die Sch***-Angst vor dieser Krankheit!
Es IST menschlich, und es gibt keinen Grund, sich dafür zu schämen, man sollte nur aufpassen, dass diese Angst nicht übermächtig wird - denn schlußendlich können wir nur wenig tun, um es zu verhindern.

Alles Liebe und laß dich nicht unterkriegen!
Janka.

08.10.2001, 01:56
Hallo Bettina,du hast keinen Grund Dich schäbig zu fühlen , ich finde Deine Angst ist etwas ganz natürliches . Seit mein Lebensgefährte schwer an Krebs erkrankt ist, habe ich Albträume und Angstzustände. Seit ich mich mit diesem Thema jedoch auseinandersetze , und informiere , desto weniger fürchte ich diese Krankheit.Man fühlt sich einfach nicht mehr so hilflos und lernt den Feind besser einzuschätzen.Annettesteinfeld@web.de