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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : gestörte Magen-Darm-Motilität nach Darmverschluß-Op


optimistin55
24.08.2008, 16:29
hallo zusammen,

vielleicht fragen sich jetzt einige, warum ich meinen Beitrag unter 'Gallengangskarzinom ...' platziere, deshalb möchte ich dies möglichst kurz erklären.
Mein Mann (53 Jahre) lebt seit Mitte 2007 mit der Diagnose Adenokarzinom des Choledochus mit Klatskin-Situation Typ 1. Der Tumor wurde als nicht operabel eingeschätzt. Weitere therapeutische Schritte waren diverse Chemos.
Auf die Chemo hat der Tumor gut angesprochen, von Oktober 2007 bis Januar 2008 waren die klinischen und bildgebenden Verfahren ohne Befund. Ab Januar stellte sich das Völlegefühl nach dem Essen erneut ein. Der Onkologe empfahl eine neuerliche Chemo nach anderem Protokoll, der Tumor sprach erneut darauf an - und nun kürze ich etwas ab: nach der 3. Chemogabe mußte diese wegen massiver Nebenwirkungen (trotz Medikamentation mit Emend größte, langanhaltende Übelkeit und Appetitlosigkeit) eingestellt werden, von da an ging's bergab. Weitere Symptome neben Übel- und Appetitlosigkeit waren angespannter Bauch und Völlegefühl, bei normalem Stuhlgang, das Essverhalten ging von wenig bis garnichts mehr. Es wurde ein Darmverschluß festgestellt (12 Tage nach Chemo mit Carboplatin/5FU), Ende Mai erfolgte komplikationslose Op (Adhäsiolyse,hintere Gastroenterostomi, Seit-zu-Seit-Transversosigmoideostomie das heißt neue Verbindung/Umleitung Dünndarm zum Magen und präventiv Umleitung Dickdarm). Die Zeit nach der Op verlief erfolgsversprechend, Appetit und Stuhlgang stellten sich wieder ein, wenngleich die Portionen kleiner aber häufiger waren. 5 Wochen nach der Op begannen die 'gleichen' Schwierigkeiten erneut: Probleme bei der Nahrungsaufnahme von festen Speisen, Völlegefühl selbst nach Sondennahrung, Übelkeit, Erleichterungs-Erbrechen ... erneute diagnostische Abklärung (Magen-Darm-Passage, CT mit Kontrastmittel und ERCP mit gleichzeitigem präventivem Stentwechsel - hat übrigens seit Januar 2008 gut funktioniert). Fazit: Magen-Darm-Passage soweit ok, etwas verlangsamt, keine Stenosen.
Seit dem Stentwechsel am 01.08. hatte mein Mann zunächst an kolikartigen Schmerzen zu leiden (rechter Oberbauch), nachdem die Laborparameter auf einen Gallengangsstau hingewiesen haben (das CT aber nicht), wurde der Stent am 12.08. erneut gewechselt. Er bekam eine Antibiose wegen Verdacht auf Gallenblasenentzündung. Die Koliken sind nicht mehr existent.
Seit Anfang August ernährt sich mein Mann parenteral, Stuhlgang weiterhin nicht vorhanden. Urin weiterhin dunkel, Blutparameter bessern sich nur mühsam.
Die Magenentleerungsstörung macht meinem Mann arg zu schaffen, nach 4-6 Stunden muß er sich 'erleichtern' um den Druckschmerz gering zu halten.
Wir sind für jegliche Tipps, Erfahrungen mit ähnlicher Symptomatik dankbar.

vielen Dank und ebenso viele Grüße
optimistin55