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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum lässt der Schmerz nie nach


31.05.2003, 23:10
Ich schreibe in dieses Forum, weil ich gerade die Nachricht erfahren habe, dass die Freundin meiner Mutterim Sterben liegt. Die Reaktion in mir ist bloße Wut. Es ist solch ein sinnloser Tod, vor allem weil sie ihn hätte verhindern können. Sie hatte vor drei Jahren einen Knoten in ihrer Brust entdeckt, ist aber nicht zum Arzt gegangen. Heute wird sie sterben und zwei Kinder im Alter von 10 und 13 Jahren hinterlassen. Sie hatte Angst vor der Diagnose und verharmloste alles bis es zu spät war. Dieser Gedanke macht mich wütend und hilflos und bringt nur Erinnerungen, die ich niemals losgeworden bin. Vor drei Jahren sind meine beiden Omas zu denen ich ein besonders gutes Verhältnis hatte, gestorben. Die eine an Krebs, die andere an einer Lungenembolie. Auch in diesem Fall ist meine Oma gestorben, weil sie Angst hatte, Krebs zu haben, weswegen sie nicht zum Arzt ging. Seit ihrem Tod verfolgen mich Träume, in denen beide Omas vom neuen sterben. Immer wieder, immer wieder und ich kann nichts dagegen tun.
Die Krankheit unserer Freundin erweckt diese Erinnerungen und bringt sie mir deutlich vor Augen. Ich habe einfach nur Angst noch mehr Menschen zu verlieren, die mir nahe stehen. Ich vermisse meine Oma, die für mich sowas wie meine Mutter. Sie fehlt mir überall uhaft vor Augen bleibennd ihr Bild wird mir immer leb, egal wie lange sie schon tot ist.
Ich kann das Wort "Krebs" nicht mehr hören, weil es schon viel zu oft in meinem Umfeld ausgesprochen wurde. Ich empfinde nur noch Hass für Ärzte , die einem falsche Hoffnung geben, obwohl es keine Hoffnung gibt. Eigentlich kann ich meine Gedanken nicht mehr sammeln, ich weiß nicht, was ich denken soll. Wenigstens hat es geholfen diese Gedanken aufzuschreiben, aber hoffentlich kehren sie heute nachts nicht wieder und verfolgen mich.

02.06.2003, 00:18
Es ist furchtbar, dieses Gefühl der Hilflosigkeit.Da kommt ein Gefühl auf der eigenen Zerbrechlichkeit und des Ausgeliefertseins... den Ärzten und dem Schicksal
Ich wünsch Dir, dass Du einen Weg aus der Verzweiflung findest und sich möglichst viele positive Lebensaspekte für Dich eröffnen.

Alles Liebe sagt
Lena

02.06.2003, 06:41
Liebe A.,

ich kann mitempfinden, was Du fühlst. Du darfst aber Deine Wut und Deinen Zorn, sowie die Traurigkeit nicht in Hass übergehen lassen.

Schreib einfach hier immer wieder, wie Du Dich fühlst, denn es gibt viele Menschen, die wie Du fühlen. Auch ich verliere und verlor so viele geliebte Menschen an diesen Scheißkrebs.

liebe Grüße
Jutta