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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wozu Krebsvorsorge??????


05.06.2003, 09:14
Hallo an alle die dieses lesen.
Unter Eierstockkrebs hatte ich schon einen Beitrag über meine Frau geschrieben.
Vor einer Woche bekam ich von den Ärzten des Krankenhauses die Todesnachricht das mine geliebte Ehefrau innerhalb kürzester zeit sterben muss,was mich völlig aus der Bahn geworfen hat.Der Krebs ist soweit fortgeschritten das sie nur noch ein kleinen Dünn und ein etwas grösseren Dickdarm hat,das bedeutet Sie kann keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen und liegt dabei im künstlichen Koma.
Meine Frau war regelmäßig bei der Krebsvorsorge.Nun frage ich mich und Euch wozu ist die Vorsorge da wenn man den Krebs doch nicht ekennt oder nur durch zufall wie es meiner Frau ergangen ist und das war halt viel zu spät.Zumindest ich hab das Vertrauen in solch Untersuchungen verloren.

Mfg:Helmut

05.06.2003, 11:43
Lieber Herbert!!

Ich kann deine Gefühle gut nachvollziehen und ich spüre auch eine Wut aus deinen worten heraus. Eine Enttäuschung,Wut, Zorn, Schmerz,.... Es ist in ordnung wenn du es zulässt. Dennoch finde ich sehr!!wichtig die Vorsorgeuntrsuchungen ernst zu nehmen und einzuhalten. Vielen konnte damit schon geholfen werden, Krankheiten frühzeitig erkannt und behandelt werden. Das dies bei deiner lieben Frau nicht so war, tut mir sehr leid und ich kann auch deine Frage diesbezgl; verstehen.
Ich wünsche dir von Herzen für die kommende Zeit ganz viel Kraft und liebevolle Menschen an deiner Seite, die dich stützen und mittragen.

LG von Geli

05.06.2003, 21:32
Lieber Helmut,

auch ich kann Deine Wut sehr gut verstehen - denn ich habe sie auch oft, allerdings als Betroffene. Wie Deine Frau bin auch ich regelmässig zu den Vorsorgeuntersuchungen gegangen und habe die Diagnose "Eierstockkrebs im fortgeschrittenen Stadium" aus heiterem Himmel erhalten. Das verbittert, und man fragt sich wirklich oft, warum dann diese Vorsorgeuntersuchungen? Aber es ist einfach so, dass doch bei einigen Patientinnen (wie mir scheint, bei dieser Krebsart bei sehr wenigen) die Diagnose noch in einem Frühstadium gestellt werden kann - und dann doch noch bessere Heilungschancen bestehen. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen "ein Wunder" - auch wenn es selten ist, manchmal gibt es das doch. Alles Gute für Dich und Deine Frau

Brigitte

05.06.2003, 23:05
liebe brigitte,

ich bin eine der "glücklichen" und hatte das glück in einem relativen frühstadium entdeckt zu werden... --> zufallsbefund, weil ich was ganz anderes vermutete.....krebsvorsorge--> zugegebenermassen war ich mehr als schlampig.. damit.. aber eher aufgrund meines alters.. ich war immer nur beim FA wenn ich schwanger war... sonst hatte ich nie was.... bis aug/sept.01..............................DA WAR WAS !!
trotz vorsorge im 11/00 und 04/01(KH-aufenthalt und gyn-ausschlussdiagnostik!!!!) und im sept. 01 war ich auf einmal krebspatientin.. mit einem faustgrossen tumor... *ich grübele immernoch*...........

aber ich denke es macht sinn diese (vorsorge-)untersuchungen wahrzunehmen...
ich gewöhne mich dran.. es ist nicht mein liebstes thema (war es NIE!!!) und mittlerweile bin ich wieder ganz glücklich (naja , es gibt wirklich schei**-tage und ne menge gedanken....angst!)

claudia

07.06.2003, 00:41
Hallo Claudia,

auch bei uns wurde trotz regelmäßiger vorsorgeuntersuchen der tumor zu spät entdeckt.
scheinbar ist nicht jeder frauenarzt in der lage, eine ultraschalluntersuchung immer richtig einzuschätzen, man braucht wirklich einen erfahrenen...
vor allem wenn ich immer wieder höre und lese, das diese fälle des "nicht entdeckens" doch sehr oft vorzukommen scheinen!

gruss ronny

07.06.2003, 04:21
Hallo Ronny,

Ich kann nachempfinden was Du fühlst.
Aber deshalb die Vorsorge in Frage stellen, ich finde diese Einstellung nicht richtig.

Das Problem ist, daß, wenn der Krebs von außen den Darm befällt, es sehr sehr schwer ist, dies auch zu rechtzeitig zu erkennen.
Bei meiner Mutter wurde es auch erst im T4!!! erkannt, durch Zufall beim Auswechseln des Herzschrittmachers. Der Hausarzt hatte sie mit Beschwichtungen "glauben sie fest, daß alles in Ordnung ist, dann fehlt ihnen auch nichts" auf ihre besorgten Fragen immer wieder nach hause geschickt.

Wir haben verlernt selbst auf unseren Körper zu hören, geben zu schnell auf, wenn ein Arzt uns sagt, es ist alles in Ordnung.

Lieben Gruß,
Jutta
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BITTE werdet Mitglied, oder spendet an den KK. DANKE!

07.06.2003, 20:22
Ich (29 Jahre)bin auch Betroffene. Mir ging es genauso. Alle Krebsvorsorgungen waren in Ordnung. Obwohl ich meine Gynäkologin noch darauf aufmerksam gemacht habe, das wohl die Lymphknoten in der Leiste angeschwollen sind. Aber sie meinte nur das kommt manchmal vor. Ein Monat später bei einer Darmmassage meinte die Masseurin das da irgentetwas nicht in Ordnung ist. Dann ging alles sehr schnell. Zum Glück(!) war es noch im Stad.3. Habe dann auch die Gynäkologin gewechselt und bin mit meiner neuen sehr zufrieden. Sie ist echt spitze.
Lieben Gruß,
Sonja

08.06.2003, 22:56
Hallo Jutta,

ich stelle die krebsvorsorge nicht in frage!!
ich sage nur, das man bei der krebsvorsorge auch einen guten arzt braucht, der veränderungen im ultraschall richtig erkennen kann.
bei uns war es so, das der chefarzt im krankenhaus den tumor im ultraschall sofort entdecken konnte, während die niedergelassene frauenärztin, aufgesucht wegen beschwerden kurz davor, nichts entdeckt hat... was also soll ich sagen!

gruss ronny

15.09.2004, 22:25
Hallo Helmut,
ich beteililge mich hier zum ersten mal an einem Forum. Mein Mann verstarb am 18.9.04 nach einem barbarischen Krankheitsverlauf von 3 Jahren und sieben Monaten -Diagnose Ösophagus-Karzinom. Vorsorgeuntersuchungen hätten in diesem Fall bestimmt nichts gebracht, als seine Symptome auftraten war es schon zu spät. Niemals werde ich dieses ohnmächtige Mitansehen müssen, und die Hilflosigkeit einem geliebten Menschen nicht helfen zu können aus meinem Kopf bekommen. Aus diesem Grunde habe ich für mich persönlich entschieden, dass ich für mich keine Vorsorge mehr machen werde, und auch in keine Klinik mehr gehe. Diese Krankheit bedeutet nicht nur ein physisches Leiden, sondern immer - je nach der Disposition des Menschen - ein zusätzliches psychisches Leiden -das meiner Meinung nach grundsätzlich während der Therapien gänzlich unberücksichtigt bleibt. Diese Diskrepanz zwischen Hoffnung und zerstörter Hoffnung, Verzweifelung und Todesangst inkl. des physischen Leidens und der Schmerzen macht die Komplexität dieser Krankkheit, wie so vieler anderer Krankheiten aus. Eine Lebensverlängerung aus med. Sicht um jeden Preis kann ich in meiner momentanen Situation nicht mehr verstehen. Was ist besser - einfach aus der Narkose nicht mehr aufzuwachen, oder aber sich noch über Jahre unter großen körperlichen Qualen und Ängsten dahinzuschleppen? Wer weiss das schon. Es muss sicher jeder für sich entscheiden. Diese Qualen hätte ich meinem Mann nur gerne erspart, vielleicht hätte er sonst einfach mit schönen Erinerungen einschlafen können. Was für mich besser war -es ist sicher egoistisch gedacht - er war ein paar Jahre länger bei mir. Aber dann, am 18.9.03 piekste die Nadel in einen Luftballon ...... Ich werde in gar keinem Fall der natur - auch nicht der degenerierten natur ins Handwerk fuschen. Es kommt wie es kommt. Vielleicht ist es Schicksal oder Vorbestimmung. Für meinem Mann habe ich gekämpft - ob das richtig war, ich weiss es nicht. Für mich werde ich nicht mehr kämpfen, sondern unverschämterweise sogar hoffen, dass ich einfach einschlafen kann um nicht mehr auzuwachen.

Deine Nachricht war von 2003, ich weiss nicht wie es Deiner Partnerin geht. Aber ich wünsche Ihr und Dir alles Glück und auch alle Wunder dieser Welt. Es gibt sie - ich habe oft davon gehört.
Viele liebe Grüße Inge

name@domain.dename@domain.dename@domain.de

15.09.2004, 22:28
imagei@hotmail.com

16.09.2004, 21:14
Liebe Inge,
ich kann Dir so gut nachfühlen, bin erst 36 und mein lieber Mann 46, Diagnose-diese bekamen wir ers im April, ging alles sehr schnell- wie bei Deinem Mann, große OP, Bestrahlung ect., den ganzen furchtbaren Weg mit täglichen Schmerzen, Übelkeit und nun mit geplatzten Lymphmetastasen im Hals, es kann sehr schnell jetzt gehen, es ist ein totaler Alptraum. Auch ich habe wahnsinnig um und für ihn gekämpft, auch ich habe für mich beschlossen, obwohl ich zwei Kinder habe(9u.15J.), mich niemals dieser teilweise unmenschlichen Mühle auszusetzen. Auch will ich nie mehr einen Fuß in ein Krankenhaus setzen, wird sich wahrscheinlich nicht vermeiden lassen, aber keinesfalls will ich diese Behandlungen, die meistens doch nur lebensverlängernd sind-und um welchen Preis?-
jemals über mich ergehen lassen. Will keinem den Mut nehmen, weil vielleicht ist es Schicksal
Liebe Inge, ich wünsche Dir trotz Deiner tiefen Verzweiflung, daß Du wieder lächeln lernst und die Sonne wieder findest.
Herzliche Grüße
Martina

17.09.2004, 09:58
Hallo Inge,
Dir erstmal meine Aufrichtiege Anteilnahme,ich kann Deinen Schmerz über das geschehene hautnah nachfühlen da ich meine Frau letztes jahr elber verloren habe,und zum glück ist Sie bei mir zu haus friedlich eingeschlafen.Blos danach weis man nicht oder wa in einem vorgeht soll man weinen,froh sein das sie es geschafft hat,zumindest fährt man achterbahn man kann es nicht beschreiben wie es in solch einem fall geht.
Liebe Inge, an Wunder und Glück kann und werde ich nicht mehr glauben können.
In 2 Monaten kommt der erste Todestag aber es kommt mir vor als wäre es erst gestern gewesen,und das genau 1nem monat vor Weihnachten.
Was Du jetzt brauchst das sind gute Freunde mit den Du reden kannst und Dich nicht zurück ziehst.
Ich wünsch Dir jetzt viel Kraft und Lebendsmut.

Liebe Grüsse Helmut

17.09.2004, 12:48
hallo,

bei meinem vater wurde im Februar 2002 darmkrebs festgestellt. er bekam für 4 monate bis juni 02 einen küstlichen ausgang. die ärtze sagten, alles wäre gut verlaufen und er braucht auch keine chemo mehr. im juni wurde dann der ausgang zurückgelegt. dazwischen hatte er regelm. blutuntersuchungen und krebsnachsorge.
es ging ihm aber nicht besser. die ärtze führten dies auf die op zurück. ende oktober 2002 kam er wieder ins krankenhaus.
zustätzlich zu einem rezidiv im darm hatte sich unabhängig bauchspeicheldrüsenkrebs entwickelt. magen war ebenfalls mit metastasen befallen und die baudecke war komplett befallen. eine op wurde abgebrochen, da man nichts machen konnte.

bei einem gespräch mit dem arzt teile er uns mit das mein vater noch ca. 2 wochen hätte.
anfang oktober, hatte er 6 monate nach dem ersten befund die große krebsvorsorge, alles war angeblich in ordung.
mein vater rief mich an, war so glücklich, dass alles in ordnung ist. wir waren so froh.

doch dann der schock ende oktober.
ich fragte den chefarzt, wie es sein kann, das er bsdk im endstadium hat und man es bei den untersuchungen nicht gemerkt hat. nach seiner aussage war der bsdk schon ca. 6 monate da. dies vermutete er aufgrund der größe des tumors.
er antwortete: " wenn man nach X sucht(Darmkrebs), kann man y (BSDK) nicht finden. was soll man da noch sagen. er meinte es wäre selten, dass sich zwei krebsarten parallel voneinander entwickeln.

die diskussion um vorsorge untersuchungen versteh ich. rückblickend, wäre mein vater ohne die ganzen op besser dran gewesen. aber das weiß man doch vorher nicht. im nachhinein ist man immer schlauer. aber deswegen sein leben aufs spiel setzen und nicht zu einer vorsorgeuntersuchung zu gehen? ich denke wenn man weiß was los ist, kann man immer noch entscheiden, ob und wie man sich behandeln läßt.
aber angst habe ich auch, weil ärzte einen nicht immer ernst nehmen. mein vater kam am 29.10.02 in die notaufnahme. es ging ihm sehr schlecht. sein hausarzt hat ihn sofort eingewiesen. der aufnehmende arzt war sauer und meinte "toll, jetzt müssen wir alles machen, der hausarzt hätte erst mal ein paar untersuchungen machen müssen". warum er denn ins krankenhaus kommen würde.

mein vater ist am 08.12.02 gestorben. ich habe am nächsten tag seine sachen im krankenhaus abgeholt und wollte mit dem rzt sprechen, der ihn wieder wegschicken wollte, weil mein vater ja nichts hatte. er war nicht da. ich wollte ihm gerne was zu seinem verhalten sagen, aber er hatte glück, er war nicht da.

ich denke jeder muß für sich entscheiden, wie und was er tut.

ich wünsche allen alles gut
liebe grüße
anja w