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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welcher Weg ist der Richtige?


Heiko Krahn
08.06.2003, 09:45
Hallo liebes Forum,

bei meinem Vater (66 Jahre) wurde vor 8 Wochen Speiseröhrenkrebs festgestellt. Weitere Untersuchungen haben ergeben, dass sich der Tumor am Schließmuskel des Magens befindet. Der Tumor hat noch nicht gestreut und ist ca. 1 cm groß. Zur Zeit wird er in den Städtischen Kliniken in Kassel behandelt. Dort spricht man von einer neuen Therapie (Studie), wo dran er teilnimmt. Diese bedeutet: 16 x Chemo, 3 x Bestrahlung und dann OP. Der Magen wird hochgezogen. Um einen 2. Rat einzuholen, gingen wir anch Göttingen in die Uni-Klinken. Dort riet man (Prof. Becker) uns sofort zu operieren (gleiche OP)und gab meinen Vater einen Termin für den 16.06.03.. Die Therapie (Studie) in Kassel wurde in Göttingen vor 3 Jahren erprobt und wieder verworfen, da sie zu langatmig ist.

Jetzt ist die 6. Chemo-Behandlung durch, und wir wissen nicht, was wir machen sollen.
-Kassel oder Göttingen?
-Ist mein Vater nach der OP geheilt ?
-Wie sieht die Nachbehandlung aus.
-Hilft eigentlich Chemo oder Bestrahlung, oder ist gleich
operieren besser?
-Welcher Weg ist der Richtige.

Wir würden uns sehr freunen, wenn wir möglichst schnell Nachricht bekommen, da wir uns in den nächsten 5 Tagen entscheiden sollen.

Gruß und Danke in voraus

Heiko

09.06.2003, 08:54
Hallo Heiko,
komme grade aus dem mit meinen Eltern.
Mein Vater bekam im Oktober letztes Jahr die Diagnose. Wir haben auch gesucht und uns dann für die Uni-Klinik Köln entschieden. Dort wurde er erst mal 3 Wochen auf den Kopf gestellt, um auszuschließen, das sonst nirgendwo Metastasen sitzen. Bei meinem Pa saß der Tumor recht hoch.
Die Ärtze fanden aber nichts weiteres. Dann 1 Woche Chemo, vier Wochen Bestrahlung. Anfang des Jahres dann wieder nach Köln. Nochmal untersucht. Dann, am 10. Februar haben sie ihn operiert.
Die ganze Röhre raus und den Magen hochgezogen.
Ich kann es heute auch kaum glauben, aber abgesehen von ein paar Kleinigkeiten, geht es ihm heute gut. Er hat zehn Kilo abgenommen, daß ist aber o.k.!
Er ist übrigens auch erst 62!
Ich hoffe, ich konnte Dir ein bißchen helfen. Wenn Du noch Fragen hast - kein Problem.
Alles Liebe und Gute und viel Kraft für Deinen Vater. Gebt die Hoffnung nie auf!

Liebe Grüße,
Annette

Heiko Krahn
10.06.2003, 09:11
Hallo Annette,

danke für Deine Nachricht. Du hast uns geholfen wieder in eine Richtung zu hoffen. Denn, je mehr Ärzte Du nach einem Rat fragst, desto mehr verwirrt bist Du am Ende. Wir haben uns jetzt entschlossen die OP durchzuziehen. Du und auch andere Forumer schrieben von der UNI-Klinik in Köln, die anscheinend sehr gute Arbeit macht. Da wir aber in der UNI-Klinik von Göttingen waren und der Professor einen kompetenten Eindruck machte, werden wir (mein Vater) dort hingehen. Leider habe ich im Forum aus keinen Bericht etwas über Göttingen lesen können.

Also, in der kommenden Woche ist die OP. Wie sie verlaufen ist, schreibe ich ins Forum

Gruß und nochmals Danke

Heiko

10.06.2003, 20:06
Hallo Heiko,
dann wünsche ich Deinem Vater viel Kraft und alles Liebe und Gute. Auch für Euch. Immer nach vorne schauen. Ich drücke Euch ganz doll die Daumen, das alles gut geht.
Bitte melde Dich dann, wie alles verlaufen ist.
Bis dann,
liebe Grüße,
Annette

16.06.2003, 00:36
hallo Heiko,

ich versuche schon die ganze zeit dir eine email zu schicken,aber es klappt nicht.
ich werde es nochmal versuchen und wünsche deinem vater für morgen alles gute.

viele liebe grüße daniela

Heiko Krahn
22.06.2003, 20:07
Hallo Annette,
hallo Daniela,

mein Vater wurde letzten Mittwoch operiert. Die OP ist super verlaufen, so die Ärzte, aber ...

... sie haben nicht nicht die Speiseröhre entnommen, sondern den Magen. Als sie ihn öffneten, haben sie festgestellt, dass der Tumor mehr den Magen, als die Speiseröhre befallen hatte. Somit übernimmt ein Teil des Dickdarms die Funktion des Magen und ein Teil der Speisröhre wurde auch entfernt. Die OP war somit nicht so kompliziert und es war nur ein Schnitt am Bauch (ca. 15 cm). Er liegt noch auf der Intensivstation, aber nur zur Beobachtung. Heute war ich wieder da, und er macht wieder kleine Scherze und lacht ein wenig. ECHT WAHNSINN. Jetzt kommt es darauf an, was die Untersuchung des entfernten Magens und der Lyphknoten (Drüsen?) ergibt. Am Mittwoch oder Donnerstag kommt das Ergebnis. Morgen wird eine Dichtheitsprüfung gemacht und wenn alles i.O. ist kommt er auf Station. Im Moment sind wir alle HAPPY und hoffen auf das Ergebnis. Nicht desto trotz war das bishier der richtige Weg für uns und Danke nochmals für Eure Hilfe.


Liebe Grüße gehen natürlch auch an Eure Väter un toi, toi, toi.

Wie es mit meinem Vater weiter geht und wie die Ergebnisse sind, werde ich ins Forum schreiben.

Gruß Heiko

27.06.2003, 23:57
Hallo Heiko,
bin grad erst wiedergekommen.Freue mich total, daß Dein Pa alles so gut überstanden hat. Wird schon alles gut werden. Bitte schreib, wenn Du was Neues weißt. Ganz liebe Grüße an Deinen Vater und super gute Besserung!!!

Bis bald,

Annette

10.07.2003, 09:45
Hallo Annette,
hallo Daniela,

wie gesagt, die OP war gut verlaufen. 5 Tage nach der OP konnte er die Intensiv-Station verlassen, denn der Übergang Speiseröhre und Dünndarm war dicht. Er sah dann richtig gut aus und wollte so schnell wie möglich nach Hause. Also 2 Wochen nach der OP kam seine Entlassung, die er selbst forciert hatte, denn er wollte Heim. Leider konnte er kein Essen behalten und brach alles wieder raus. Am nächsten Tag nach der Entlassung habe ich ihn wieder ins Krankenhaus gefahren. Dort wurde er wieder aufgepäppelt (4 Tage am Tropf), so dass er wieder zu Kräften kam. Der Übergang wurde mit Kontrastmittel und Röntgen untersucht, aber es war alles frei. Wir gehen von einem Kopfproblem aus, da er unbedingt nach Hause wollte und sich deshalb zuviel Stress gemacht hat. Sein Gewicht war vor der Diagnose (Ende März 03) ca. 93 kg und vor der erneuten Einlieferung ca. 77 kg. Vorgestern habe ich ihn wieder aus dem Krankenhaus abgeholt und er wog rund 82 kg. Das mit dem Essen klappt immer besser und es geht ihm recht gut.

Übrigens, 1 Woche nach der OP besuchte mein Vater 2 Vorlesungen an der Uni in Göttingen (Hörsäle sind im Krankenhaus) und zwar als Co-Referent. Der Professor fragte ihn, ob er vor seinen Studenten mal seine Leidensgeschichte (von der Diagnose bis nach der Operation) schildern könnte. Also machte er dies vor jeweils 150 Studenten. Daher konnte es ihm ja nicht so schlecht gehen, oder.

Der Befund der Lymphknoten war folgender: 7 von 47 Lymphknoten waren befallen von Metastasen. Der Professor sagte ihm, die Wahrscheinlichkeit, dass er wieder zum Krebspatient wird liegt bei 50 zu 50. Wären nur 2 von 47 befallen, würde er keine Nachbehandlung vorschlagen. So aber, schlug er Chemo und Bestrahlung für die nächsten 6 Wochen vor um das Risiko auf ca. 10% zu minimieren. Heute wird im Krankenhaus der Punkt der Bestrahlung festgelegt und markiert. Nächste Woche fängt dann die Chemo an.

Wie es ihm ergangen ist und wie es weiter geht, schreibe im KK.

Grüße an Eure Pa´s.

Heiko

P.S.: Mein Vater hat sich sehr über Eure Grüße gefreut.

10.07.2003, 09:56
Hallo Heiko,

es freut mich, daß es Deinem Pa jetzt wieder gut geht. Weiter so!!! Ich war mit meinem vor einer Woche in Köln zur Nachuntersuchung. Alles in Ordnung. Seine Blutwerte waren noch nie so gut wie jetzt!
Mein Pa hatte vor der OP auch Chemo und Bestrahlung. War auch gut so.
Weiterhin alles Gute für Deinen Papa.
Bis bald und liebe Grüße,

Annette

10.07.2003, 13:14
Hallo Heiko,
es freu mich riesig,dass dein Vater alles so super überstanden hat und das es auch so bleibt.

meinem Vater geht es so lala,er muß immer noch jeden 2.Tag ins Krankenhaus um seine Narbe verbinden lassen und die Ärzte meinten es könnte noch 4-6 Monate dauern bis sie zu geheilt ist.
Naja es gibt schlimmeres....


ich wünsche euch weiterhin alles alles Gute
Bis Bald
Daniela