PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rippenfellkrebs im Anfangsstadium


Tho73
05.11.2008, 16:56
Hi,

ein Freund ist an Rippenfellkrebs erkrankt. Aber kurz die Vorgeschichte:

Er hatte Anfang Oktober einen unerklärlich hartnäckigen Husten. Nachdem alles nicht geholfen hatte, ist er zu einem Lungensprezialisten gegangen, der einen Schatten feststellte. Umgehend wurde ihm erst 2 dann nochmals 1,5 Liter Wasser aus der Lunge gezogen.
Er wurde sodann ins Krankenhaus in Hamburg Harburg überweisen. Dort entnahm man eine Probe und stellte den Rippenfellkrebs im Frühstadium fest. Er wurde nun am Montag operiert und man entnahme "nur" das Rippenfell. Die weitere Diagnose bleibt abzuwarten.

Nun habe ich so meine Bedenken, was das Krankenhaus angeht. Die Kommunikation stimmt gar nicht, so ging mein Freund auch noch nach der Operation aus, dass es sich um einen "Verdacht" handelte. Zugegebenermaßen ist er nicht der Typ der "hart" nachfragte. Dies habe ich nun am Montag übernommen und erfuhr erst dann die Diagnose.

Problematisch dabei ist, dass ich im Rheinland wohne und er in Hamburg. Ich bin also derzeit hin und her am pendeln, was ich glücklicherweise durch meine Selbständigkeit auch so machen kann. Dies macht es aber schwierig einen Arzt zu bekommen.

Seine Frau (auch nicht der "Typ Nachfrager") habe ich zwischenzeitlich auch über die Art des Krebses aufgeklärt, ohne dabei auf irgendwelche Statistiken hinzuweisen, von denen ich eh nichts halte. Ich habe denen nun "aufgetragen" eine Kopie des Befundes an mich zu senden und beim nächsten Gespräch über die weitere Vorgehensweise werde ich auch wieder dabei sein.

Ich muss dazu erwähnen, dass das Thema Krebs für mich nicht neu ist. Ich war selber an den (vergleichsweise) harmloseren Hodenkrebs erkrankt, ein weiterer Bekannter ist am Darmkrebs erkrankt und meine Mutter seinerzeit an Lungenkrebs verstorben.

Mein Gedanken war nun ein Wechsel in die Klinik nach Großhansdorf, von der ich gutes gelesen habe. um die Anerkennung als Berufskrankheit werde ich mich auch noch kümmern. Und wenn es hart auf hart kommt, werde ich mir auch eine Wohnung im Norden besorgen.

Kann ich sonst noch was tun ? Gibt es Erfahrung mit der Klinik in Harburg ? Ist es fpr die weitere Prognose tatsächlich vom Vorteil, wenn man vom Früstadium redet ? Über Erfahrungen und Meinungen würde ich mich sehr freuen.

Gruß

Tho73

Koepifisch
05.11.2008, 21:41
hallo Tho,
bei meinem Mann wurde auch von einem sehr frühen Stadium gesprochen, allerdings hat man bei ihm den linken Lungenflügel komplett, Teile des Herzbeutels und des Zwergfells entfernt und mit synth. Material ersetzt. Hier kannst Du mehr lesen: http://www.krebs-kompass.org/forum/showthread.php?t=29156

Bis jetzt sind alle Ärzte zufrieden...

Ich finde es toll von Dir, dass Du Dich so um Deinen Freund kümmerst, das ist leider nicht immer so, wenn man erfährt, dass jemand Krebs hat.

Ich wünsche Deinem Freund und seiner Familie, dass es wirklich früh genug war...

liebe Grüße Marie-Luise

Tho73
06.11.2008, 00:03
Hallo Marie-Luise,

vielen Dank für Deine Nachricht.

Ich habe wohl jeden Beitrag diesen Teil des Forums schon gelesen, so natürlich auch Deinen Thread. Ich hoffe es läuft weiter so zufriedendstellend. Auch wenn man mit diesen Rückschlägen, die Ihr ja auch erlebt habt, wohl leben muss.

Man muss sagen, wir haben eher ein Vater-Sohn Verhältnis genauso wie zu seiner Frau ein Mutter-Sohn Verhältnis besteht. Er ist jetzt 62 Jahre und vor kurzem haben wir erst noch über Krebs im Bekanntenkreis geredet, da hat er es auch schon selber. :embarasse

Es ist wahrscheinlich für mich auch vom Vorteil, dass ich selber mit dem Krebs gekämpft habe und somit die Situation etwas besser nachvollziehen kann.

Sobald die genaue Diagnose feststeht, werde ich mich wieder melden.

Gruß

Tho73

lucaadrian
06.11.2008, 06:46
Hallo und guten Morgen,

der Vater meiner Bekannten wurde auch in Harburg operiert. Es wurde auch "nur" das Rippenfell entfernt.
Das ganze ist jetzt 1 Jahr her.
Der Mann fühlte sich in der Klinik sehr wohl und gut aufgehoben.

Laß hören wie es weitergeht.
Liebe Grüße
Claudia

Seagirl
06.11.2008, 07:31
Hallo Tho,

das fachliche in der Klinik in Harburg kann ich so nicht beurteilen. Aber die menschliche Betreuung dort war grauenhaft. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Zudem ist der Bau kalt und die Umgebung, um mal frische Luft zu holen, grauenhaft. Ich habe es damals sehr bedauert, dass mein Vater dort hinkam und nicht nach Großhansdorf. Vielleicht habt Ihr ja die Möglichkeit Deinen Freund dorthin zu bekommen.

Gruß
Seagirl

Tho73
06.11.2008, 20:42
Hi,

auch Euch vielen Dank für Eure Meinungen.

Ich kann bisher Deine Meinung teilen, Seagirl, dass die menschliche Betreuung dort ziemlich miserabel ist. Dies gilt weniger für das Pflegepersonal, aber umso mehr für die Ärzte und vorallem dem Chefarzt. Der scheint mit Menschen nicht so gerne umgehen zu wollen. Das Krankenhaus ist eine einzige Baustelle, also wirklich nicht wohnlich.

Bei allen sehe ich aber das fachliche im Vordergrund. Sofern er fachlich ein Ass ist, kann er m.E. auch ruhig ein Ars.. sein.

Wir warten mal das nächste Gespräch ab und sehen dann weiter. Letztendlich muss auch mein Freund entscheiden, was er für sich am besten hält.

Gruß

Tho73

Tho73
12.11.2008, 02:57
So nun gibt es mehr oder weniger Neuigkeiten, Mein Freund ist ohne ausführliches Gespräch aus der Klinik entlassen wurden, da der endgültige Befund noch nicht da war. :mad:

Der vorläufige Befund weist ein Mesotheliom Typ B rechts auf.

Es wurde eine subtotale Pleurektomie und eine Talkum-Poudrage durchgeführt. Wenn ich die Infos, die ich mir bisher zusammentragen konnte, richtig deute, handelt es sich bei solchen Eingriffen lediglich um palliativer Natur, oder ?

Sobald jetzt der endgültige Befund feststeht, wird er wohl auch mal in Großhansdorf vorsprechen.

Gruß

Tho73

Tho73
19.11.2008, 21:02
Es gibt doch tatsächlich Ärzte, die mit einem reden. Wir waren nun beim behandelnden Arzt für die Chemotherapie. Es handelt sich um ein Pleuramesoteliom, welches nicht mehr heilbar sein soll.

Nächste Woche Donnerstag soll die Chemo beginnen und dann alle drei Wochen stattfinden. Nach der zweiten Chemo wird die Reaktion des Tumors geprüft.

Alles in allem nicht schön. :embarasse
Mein Freund hat es aber relativ gut aufgenommen.

Was für eine Sch...... Krankheit

Gruß

Tho73

stefanzh
02.12.2008, 17:05
Tho73: Tut mir sehr leid, dass es Deinen Freund getroffen hat. Hoffentlich verträgt er die Chemo einigermassen gut.

Gruss
Stefan

Koepifisch
03.12.2008, 21:59
hallo Tho,
ja, Krebs zu erwischen ist schon besch*****
aber diese Art von Krebs, ist wohl das übelste, was man erwischen kann.
Man fühlt sich als Angehöriger so hilflos.

Leider verträgt jeder die Chemo anders, mein Mann mußte dies auch feststellen. Ich hoffe, Du bist Deinem Freund eine kräftige Stütze, denn die kann er gebrauchen...

innige Grüße Marie-Luise

Tho73
07.12.2008, 15:56
Vielen Dank für die guten Wünsche.

Die erste Chemo ist gelaufen und er hat sie gut vertragen. Bis auf extreme Müdigkeit und einen Tag Schmerzen der Haut, ist er ganz gut dabei. Mir ist aber natürlich klar, dass dies wahrscheinlich nicht so "gut" weitergehen wird.

Der Fragebogen der BG kam nun zwischenzeitlich auch. Was für ein "Paket", als wenn die Betroffenen nichts besseres zu tun haben, als die letzten Jahrzehnte ihres Lebens zu rekonstruieren. :aerger:

Haben wir aber gemeinsam gut hinbekommen und wohl auch die Quelle der Asbestose ausmachen können, ist tatsächlich 30 Jahre her. :shocked:

Am 18.12. gehts nun zur zweiten Cocktailrunde und dann sehen wir weiter. Mit dem Arzt, der die Chemo durchführt, ist mein Freund sehr zufrieden. Er hat auch gleich am ersten Tag nach der Chemo angerufen und gefragt, wie es geht.

Ich werde mir jetzt eine Zweitwohnung im Norden zulegen, dass macht die ganze Sache dann um einiges einfacher.

Ich wünsche allen Betroffenen und deren Angehörigen, dass sie einigermaßen über die Runden kommen und es auch Zeiten geben mag, die nicht von der Krankheit bestimmt werden.

Gruß

Tho73

Tho73
27.01.2009, 12:26
Hi,

in einem anderen Forum (http://www.krebsforum.at/forum/index.php?PHPSESSID=793a9581ecaa62e3a320a2950ae7e1 d6&topic=474.15) habe ich etwas vom Professor Klopetko gelesen. Ist der hier jemanden bekannt ?

Gruß

Tho73

Tho73
31.03.2010, 23:28
Zeit mal ein Update zu machen:

Nunmehr sind seit der Diagnose fast 17 Monate vergangen. Meinem Freund geht es erstaunlich gut. Er bekommt regelmäßig seine Chemo und die verträgt er zum Glück ziemlich gut. Er hat fast keine Nebenwirkung, außer der üblichen Müdigkeit.

Aktuell steht jetzt eine Chemopause zur Regeneration an und in einer Woche wird ein neues CT gemacht um zu prüfen, wie weit der Krebs aktuell ist. Die Hoffnung ist natürlich da, dass er nicht allzu groß wurde oder gar zumindest gleich blieb.

Zwischenzeitig haben wir auch weitere Meinungen eingeholt. Einhellig meint man, dass eine OP keine positiven Veränderungen brächten.

Mit der BG ist auch alles geklärt, was ein enormer Aufwand war. Nunmehr geht es darum vom Verletztengeld in die Erwerbsminderungsrente zu kommen, was ein erneuter Behördenaufwand darstellt. Aber wir sind ja froh, dass es überhaupt noch dazu kommt. :)

Inzwischen habe ich auch eine Zweitwohnung im Norden, so dass ich sehr häufig auch dort bin, um zu helfen soweit es nur geht.

Trotzdem fühlt man sich teilweise etwas hilflos, weil man eigentlich nicht viel helfen kann. Zudem ist die Situation recht skurril, wenn man nicht wüßte, dass er diese Sch...krankheit hätte, könnte man meinen er wäre kerngesund. :confused:

Bis hierhin zunächst mal genug.

Gruß

Tho73

ronja2010
01.04.2010, 02:28
Hi Tho,

mir (56) wurde heute auch die Diagnose Rippenfellkrebs im Anfangsstadium
gestellt. Trifft einen wie der Blitz. Dann die Frage: welches Krankenhaus ist
wohl das Beste? Ich wohne in Hamburg, bin aber flexibel, welches Krankenhaus
würdes Du/ Ihr empfehlen?
schöne Ostertage
Ronja

Tho73
06.04.2010, 23:50
Hallo Ronja,

zunächst wünsche ich Dir viel Kraft und Glück für die nächste Zeit, auf das alles, wie auch immer, gut wird.

Es wäre vermessen von mir, eine konkrete Empfehlung auszusprechen, daher hier nur meine(unsere) Erfahrung.

Die Klinik in Harburg erschien mir von der fachlichen Seite sehr kompetent, man sollte sich aber ein"dickes Fell" zulegen, denn menschlich war dies schon sehr grenzwertig. Das Krankenhaus selber war seinerzeit auch in einem katastrophalen (baulichen) Zustand.

In Großhansdorf wurde meinem Freund alles ziemlich gut erklärt und es wurde auch konkret auf Fragen eingegangen.

Ich wünsche Dir alles Gute.

Gruß

Tho

ronja2010
07.04.2010, 11:53
Hallo Tho,

vielen Dank für gute Wünsche und Info betr. Klinik im Norden.
Werde Freitag in Großhansdorf aufgenommen und glaube und
hoffe, dass es eine gute Entscheidung ist.

Danke und auch für Euch die besten Wünsche an Kraft und
für Deinen Freund, dass es bei ihm so gut weitergeht bzw.
noch besser wird.

viele Grüße
Ronja2010