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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Böser Traum


20.06.2003, 13:37
Bei meinem Vater (55) haben Sie ende März Bauchspeicheldrüsenkrebs festgestellt. vor 3 Woche wurde er operiert, doch die op wurde abgebroche, da sich der tumor über die zwei bauchgefässe gewickelt hat und methastasen in der Leber gebildet hat, nun am Mittwoch sollte die Chemo beginnen doch wieder kam etwas anderes zuvor, seine Gallengänge sind verstopft mit einer Endzündung dir wahrscheinlich mit dem Tumor zusammen hängt. Die Ärzte sagen sie können erst mit der Chemo beginnen, wenn das Blutbild wieder ok ist... doch die zeit rennt was kann ich tun?????
ich wohne 600 km von meinen Eltern weg wir telefonieren jeden tag meine ma ist verzweifelt sie hat angst vor dem was kommt, mein papa will stark sein er zeigt nicht viel doch in einer ruhigen minute sagte er mir das ihm alles so leid tut, doch er kann doch gar nix dafür gar nix... die ärzte sagten ihm schön das er darann sterben wird wie soll ich damit umgehen? wenn ich zuhause bei meinen Eltern bin versuch ich stark zu sein, wein dort auch nicht, aber hier 600 km weit weg ist mein einziger wunsch bei ihm zu sein ich will doch einfach nur da sein noch ein bischen mit ihm lachen und diskutieren. wenn ich darüber nachdenke was passieren würd kommt bei mir eine riesen große mauer und ich weis nicht wie es weiter geht. am liebsten würd ich aufwachen und mir wünschen das alles nur ein böser traum ist... hab ihn doch so lieb...
Will ihm helfen so gut es geht bin für alle tipps und hinweise und hilfen sehr dankbar.

Vielen Dank fürs zuhören hab ich mal gebraucht

jenny[Jenny.Helmstedt@gmx.de]

Biggy44
20.06.2003, 19:24
Hallo jenny,

ja, es ist wie ein böser Traum, wenn man mit so etwas plötzlich konfrontiert wird. Mir ging es auch so. Jeden Morgen bion ich aufgewacht und dachte: Das kann nicht sein, Mutti ist aus dem KH zurück und es ist alles wieder in Ordnung... Bauchspeicheldrüsenkrebs ist leider etwas sehr Heimtückisches und mit der krasseste Krebs. So schlimm sich das für dich lesen mag, leider ist es so.
Meine Mutti ist vor 3 Wochen daran gestorben, ich habe mich in den Wochen vor ihrem Tod auch hierher ins Forum "verirrt" und ich muss sagen, es war das Beste, was ich tun konnte für mich, denn hier sind Menschen, die das alles aus eigener Erfahrung verstehen.
Du selbst kannst nicht viel tun, zumal du so weit entfernt von deinen Eltern wohnst. Wenn es momenten so schlecht aussieht mit einer Therapie, hilft nur abwarten, bis es dem Vati besser geht. Vielleicht Vitamine zur Unterstützung geben?
Dein Vater ist noch jung, vielleicht hat er, wenn er noch dazu genügend Lebenswillen hat, noch einige schöne Monate mit deiner Mutti, mit dir. Wenn er sich halbwegs fühlt, erfüllt ihm jeden Wunsch, sei so oft mit ihm zusammen, wie es geht.
Vielleicht kann mit der Chemo doch bald noch begonnen werden und die Metastasen bilden sich zurück, oder alles stagniert noch eine ganze Weile...
Was soll ich dir schreiben, ich möchte dich auch nicht entmutigen, denn jeder Hoffnungsschimmer ist es wert, gelebt zu werden.... Ich denke aber auch, die Ärzte können das in gewisser Hinsicht schon einschätzen. Oder du holst dir eine Zweitmeinung ein, wobei ja bei einem schlechten Blutbild eh nicht mit der Chemo begonnen werden kann. Da der Tumor nicht operiert werden kann, wird er ja sicher auch nicht verschwinden.
Ich weiß selbst, wie schrecklich es ist, wenn irgendwie alles verloren scheint und doch klammert man sich noch an ein bisschen Zeit, irgend etwas.... Aber sich etwas vorzumachen ist vielleicht auch nicht der richtige Weg.
Meine Zeilen werden kein Trost für dich sein, aber das ist es, was mir momentan zu dem, was du geschrieben hast, einfällt...
Alles Gute
Biggy

20.06.2003, 19:38
Liebe Jenny,

es tut mir sehr leid, dass mit Deinem Vater.
Vielleicht hast Du gelesen, ich habe auch diese Krankheit.
Es ist für Dich sicher schwer, da Du soweit entfernt wohnst und am liebsten jeden Tag bei ihm sein möchtest.
Aber Du hilfst ihm und Deiner mutter doch auch so schon.
Ihr telefoniert jeden Tag miteinander.
Sie wissen beide, Du wohnst zwar weit weg, aber du bist da, immer zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Sie können Dich immer anrufen und Du hörst ihnen zu und hast immer ein liebes Wort.
Du glaubst gar nicht, wie unsagbar viel dies für Deinen Vater ist.
Du hast recht, Dein vater kann nichts für diese Krankheit, niemand kann das.
Aber hin und wieder beschleichen einem diese Schuldgefühle.
Ich habe sie auch oft.
Ich sehe, wie meine Familie mitleidet. Nichts ist mehr so wie es mal war.
Es gibt Tage da ist die Stimmung gedrückt und an anderen Tagen derart angespannt. Und dann an diesen Tagen denke ich: wäre ich gesund, dann wären diese Tage nicht. natürlich weiss ich eigentlich, dass auch ich keine Schuld daran habe, aber diese Gedanken hat man einfach.
Vielleicht mag Dein Vater Mistel, aolevera oder viele nehmen auch heute Weihrauch ein. das sind hömiopathische Mittel und unterstützen das Immunsysthem.Allerdings werden solche Sachen nicht von der Krankenkasse bezahlt.
Ich habe damals einen Heilpraktiker aufgesucht, der hat mir schon sehr geholfen.
Es ist natürlich Vorraussetzung, dass Dein Vater dies auch möchte. Ist nur ein Vorschlag von mir.
Ich wünsche Deinem vater sehr, dass er sich wieder ein wenig erholt.
Wenn Du magst kannst Du mir hier oder auch mich privat anmailen, wann immer Du magst.

Alles Liebe Petra

21.06.2003, 15:15
Hallo liebe Jenny,
ich habe Deine Zeilen gelesen, und jetzt kommt alles wieder hoch (ich war eine Weile nicht im Forum). Bei meinem Mann wurde mit 55 Jahren Bauchspeicheldrüsenkrebs festgestellt, von einem Tag auf den anderen ist alles anders, man glaubt, man steht neben seinem eigenen Körper, die Leute, Nachbarn, die eigenen Kinder, alles sieht man plötzlich anders, nur der eine Gedanke ist immer wieder im Kopf, diese Krankheit. Was wird wohl kommen, was man liest und hört, die Prognosen sind alle nicht gut. Hat er vielleicht Glück, dass es noch einmal gut geht? Die Whipple`sche Op, 6 Wochen Krankenhaus, kaum an ruhigen Schlaf zu denken, 18 kg abgenommen nach der Op. Man kennt den eigenen Ehemann nicht mehr und doch ist da so viel mehr Liebe als die vergangene Zeit von 25 Jahren, so bewusst alles jetzt erlebt und gelebt. Viele, viele innige Gespräche, zu zweit, mit unseren zwei Söhnen, die plötzlich auch viel mehr Liebe zeigen und jeden Moment für uns beide in den wichtigen Stunden da waren. Nun ist es 1 1/2 Jahre her seit der Op., und wird haben bis heute viel durchlitten, und wir hoffen, dass er es gut überstanden hat. Mit meinem Brief möchte ich Dir sagen, dass wir alle wissen, wie es ist, von einem auf den anderen Tag mit dieser Tatsache der Krankheit konfrontiert zu werden. Wichtig ist immer für den Kranken, dass er durch liebevolle Gespräche spürt, dass alle für ihn da sind, mit ihm fühlen, und das Gefühl geben, ihn zu brauchen.Man kann auch ruhig mal weinen, haben meine Söhne auch gemacht. Ich wünsche Deinem Vater alles Liebe, mehr kann ich nicht sagen, und Dir und Deiner Mutter, dass ihr diese schlimme Zeit gut übersteht.
LG
Elke

01.07.2003, 10:53
HAllo bin wieder zurück war am Wocheende bei meinen Eltern, haben Papa im Krankenhaus besucht, er hat gelbsucht, er ist richtig gelb. Hatte auf der heimfahrt angst ihn zu sehen, wusste danach auch warum, er sagt selber schon das eis ihm nicht gut geht er fühlt sich total schwach, es kamm noch nie vor das mein vater "schwäche" gezeigt hat, habe angst das er aufgibt... habe gestern nochmal mit ihm telefoniert, da klang er schon wieder ein bischen besser.
Ich weis nicht was ich denken soll, ich bin so oft wie es geht im netz habe Kontakt mit einem Prof. in heidelberg aber niemand macht mir noch sehr grosse hoffnungen... wollte meinen Bruder(25) fragen wollte vorschlagen das wenn papa wieder aus dem kh raus ist und ihm es wieder ein bischen besser geht, das wir einen kleinen spontan kurzurlaub machen irgendwohin einfach die zeit ein bischen in der Familie geniésen, aber ich komm nicht an ihn ran er spricht davon das papa wieder ganz gesund wird und wieder arbeiten gehen wird und alles... es ist eine schöne hoffnung aber ich habe angst das wir die augen vor der Realität verschliesen und erst erwachen wenn es zu spät ist, wenn sich papa irgendwann durch die chemo quält und es dann doch nicht ankreift was sollen wir dann machen dann wird unsere zeit noch knapper und er quält sich dann noch mit den schweren Synthomen... es ist nicht einfach damit umzugehen.
Ich versuche jetzt jedes 2te wochenende nach hause zu fahren um meine mama ein bischen zu unterstützen und mit meiem papa jeder minute zu geniesen, nur das kann ich mit ganzem herzen für ihn tun.
jenny

Biggy44
02.07.2003, 14:51
Hallo Jenny,

wenn dein Papa gelb ist, dann ist der Gallegang verstopft. Aber ich denke dagegen werden die Ärzte etwas tun, sicher ein kleines Röhrchen einsetzen, damit der Gallesaft wieder abfließen kann. Dann verliert sich auch die gelbe Hautfarbe.
Auch das kann zusätzlich schwächen und Beschwerden machen, weil dadurch die Leber gestaut wird.
Sicher solltet ihr versuchen, das alles realistisch zu sehen und nicht den Kopf in den Sand stecken. Aber vielleicht geht es deinem Vater ja noch eine ganze Weile recht gut.
Alles Gute.
Biggy

24.07.2003, 08:01
Hallo, seit letzter woche montag haben sie mit der chemotherapie begonnen, an diesem montag wurden die blutwerte wieder kontrolliert und alles schien in ordnung, doch gleich am dienstag ging es meinem dad total schlecht er hatte fieber, die blutwerte haben sich rapiede verschlechtert, anscheinend wieder irgendeine entzündung. die ärzte haben vorerst die chemo abgebrochen.
fahr morgen zu meinen eltern, hab schon wieder angst was auf mich zu kommt.

13.08.2003, 13:47
hallo ihr...
so habe doch mal wieder den mut gefasst und bin her gekommen ich geh immer mit einenm fleuen gühl ins forum, da ich danach imm ziemlich down bin. habe die letzten wochen viel für mich getan mich einfach abgelenkt, das ist ganz gut bin nicht so nah am geschehen und kann in zwischen eher mal abschalten. Die chemo läuft inzwischen wieder in normalen gängen, es hat sich auch schon der verlauf der nebenwirkungen klar erkennbar gemacht...jetzt kann mein vater wenigstens wieder ein bischen planen wann er sich einigermassen gut fühlt, am sonntag waren sie sogar zu meinem bruder gefahren er wohn 260 km von ihnen weg, papa hat sich so gut gefühlt und dan sind sie spontan losgefahren, leider wohne ich zu weit weg um einfach mal spontan vorbeizukommen... naja ab dem 21.08 hab ich urlaub fahre nach hause hoffe das ich eineschöne vieleicht auch erholsame zeit haben werde.
vielen dank an das forum, habe inzwischen viele menschen kennengelernt die eine solche Situation besser nachvoll ziehen könnne als manch andere gibt kraft und man weis man ist nicht alleine... liebe grüße an andreas danke für die lieben mails...
jenny

07.10.2003, 15:05
Hallo Ihr lieben...

heut komm ich mit einer wichtigen Frage hierrein ich hoffe ihr könnt mir vieleicht helfen...
Ich war das Wochenende wieder bei meinen eltern und habe gesehen wie nah sie sich stehen, näher als je zu vor. nun bin ich auf die idee gekommen meine eltern gemeinsam irgendwo hinzuschicken.
ich wünsche ihnen einfach eine schöne zeit.
ich denke das dieser kuraufenthalt für meinen dad zu teil von der Krankenkasse übernommen wird ansonsten bekomm ich die finanzielle sache schon hin, auch für meine ma, d.h. geld spielt in erster linie keine rolle...
vielen dank an alle dir mir helfen wollen...
eure jenny