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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Brauche Euren Rat


Lore S
09.12.2008, 20:20
Hallo, komme selbst aus dem BK Forum und brauche Euren Rat. Meine Freundin
ist an beidseitigem Eistockkrebs und Gebärmutterkörperkrebs ohne befallene
LK erkrankt und sollte am 8.Dez. die erste Tac bekommen, nachdem ihr am
5.Dez. ein Port gesetzt wurde. Nun hat sie bei dem Porteingriff einen kleinen
Schlaganfall bekommen! Jetzt wollen die Ärzte wohl auf eine Chemo verzichten. Nun meine Frage, ist das überhaupt möglich bei diesem Krebs auf Chemo zu verzichten? Lieben Gruß Lore

Mosi-Bär
10.12.2008, 12:47
Hallo Lore,

ich finde es wirklich gut, daß du dich hier für eine Freundin kundig machst.

Ist der Schlaganfall so stark, daß eine Chemo unmöglich geworden ist?

Bei Eierstockkrebs kann man, so viel ich weiß, nur im Stadium Ia auf Chemotherapie verzichten.

Weißt du, welches Stadium bei ihr diagnostiziert wurde?

Vielleicht ist ja eine Chemo möglich, wenn sie sich vom Schlaganfall etwas erholt hat!?!?!

Alles Gute für deine Freundin

Liebe Grüße
Mosi-Bär:winke:

Lore S
12.12.2008, 21:27
Hallo Mosi-Bär und Christine R.
Vielen Dank für Eure Ratschläge. Zunachst einmal möchte ich Euch mitteilen,
das meine Freundin nächste Woche Donnerstag doch die geplante Chemo
erhält. Der Schlaganfall war Gott sei Dank nur leicht und sie hat ein T-2a.
Muß mich bei der Tumorklassifikation bei EK noch durchlesen, ist ja ganz anders als in meinem Fall bei BK. Habe aber noch nie gehört, das man beim eisetzen eines Ports einen Schlaganfall bekommt oder passiert soetwas doch
häufiger?
Lieben Gruß Lore

BirgitL
13.12.2008, 10:41
Hallo Lore,

es freut mich, dass bei deiner Freundin nun die Chemo gestartet werden kann.

Bezüglich deiner Frage nach dem Schlaganfall beim Einsetzen eines Ports kann ich nur sagen, dass es bei jeder Art von Manipulationen an und in den Venen - und das ist ja bei der Portanlage der Fall - zu Ablösungen von den Venenwänden kommen kann, die dann einen Schlaganfall nach sich ziehen, weil sie irgendwelche Gefässe verschließen.

Meist wird der Port in die Vena subclavia eingelegt, und die sitzt oberhalb des Herzens. Von hier aus ist der Weg zum Gehirn sehr kurz.

Aber hierzu können christine oder sun viel bessere Erklärungen geben.

Wünsche dir einen schönen 3. Advent und für deine Freundin toi, toi, toi - alle Daumen sind gedrückt.

Birgit;)

here_comes_the_sun
13.12.2008, 12:35
Hallo Lore,

einen Schlaganfall während einer Portanlage zu erleiden, ist eher untypisch.
Zur Anatomie: In der Tat kann es bei Manipulationen an den Venen zu Ablösen von Gerinnseln o.ä. kommen. Von der Vena subclavia aus gelangt dann das Blut zum RECHTEN Herzen, das den Lungenkreislauf versorgt. Ein Gerinnsel würde dementsprechend eine Lungenarterienembolie auslösen. Dies geschieht bei einer Portanlage extrem selten! Nun kann für den seltenen Fall der Gerinnsel-Lösung aber auch ein Einschwemmen in den großen Körperkreislauf geschehen, wenn ein sogenenntes "offenes Foramen ovale" besteht. (Im Herzen gibt es während der Embryonal-/Fetalzeit eine Verbindung zwischen beiden Herzvorhöfe, die sich nach der Geburt durch ein dünnes Häutchen verschließt. Bei etwa 5-10% der Bevölkerung bleibt diese Verbindung meist ohne weitere Konsequnenzen für Körper bestehen. Im Falle einer Embolie kann dann aber das Gerinnsel vom rechten in das linke Herz gelangen und so z.B. einen Schlaganfall verursachen.)
Die Ursache für den Schlaganfall ist eher woanders zu suchen. Z.B. Verengungen an den Halsschlagadern, schwerer Blutdruckabfall während des Eingriffs, Gerinnsel im LINKEN Herzen (die sich dann gelöst haben), Herzrhythmusstörungen usw. Kannst bei weiteren Fragen Dich gerne an mich wenden, denn mehr will ich hier vorerst nicht schreiben, würde einfach den Rahmen sprengen...:rolleyes: (da gibt es ganze Kapitel in Büchern...)
Es freut mich, daß es Deiner Freundin wieder besser geht und daß der Schlaganfall "nur" ein kleiner war.
Einen schönen 3. Advent wünscht Sun.:engel:

here_comes_the_sun
13.12.2008, 19:48
Liebe Christine und liebe Lore,

ja, bei erlittenden Schlaganfall gibt man dauerhaft 100mg ASS (Aspirin) täglich, wenn dies nicht vertragen wird 75mg Plavix=Iscover (Clopidrogel) täglich. Marcumar nimmt man, wenn eine Embolie (also losgelöstes Gerinnsel z.B. aus dem linken Herzen) die Ursache war.

Liebe Grüße, Sun.;)

Lore S
15.12.2008, 19:48
Hallo zusammen! Danke für Eure tollen Antworten. Jetzt hat sich ein neues Problem eigestellt, meine Freundin Angela hatte am Samstag einen epileptischen Anfall. Ihr Internist kann sich das angeblich nicht erklären?
Was kommt denn noch alles? Eigendlich bin ich immer diejenige die schreit:
,,Hallo hier, hatte ich noch nicht, nehm ich doch auch mal mit,"aber da hab ich ja wohl noch Glück im Unglück gehabt, habe aber für die Chemo(6xFAC)
keinen Port gehabt.
Lieben Gruß aus Bremen Lore

here_comes_the_sun
16.12.2008, 21:45
Liebe Lore,

das mit dem epileptischen Anfall tut mir sehr leid für Deine Freundin. Jede Art der Störung im Gehirn (wie auch ein Schlaganfall) kann zu einem epileptischen Anfall führen, aber auch Medikamente, niedriger Blutzucker, entgleiste Blutsalze (niedriges Natrium), Alkohol, Drogen usw. usf. Nach einem Schlaganfall ist das nicht sooo häufig, ungewöhnlich ist nur, daß das nach einem "kleinen leichten" Schlaganfall aufgetreten ist. Daher sollte man auch andere Ursachen ausschließen (jedenfalls meine Sicht).
Alles alles Gute für Dich und Deine Freundin, Sun.:)