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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mutation im BRCA2-Gen


leni_klum
04.02.2009, 12:08
Hallo!
Ich heiße Annika und bin 29 Jahre alt. Seit 1,5 Jahren weiß ich, dass ich ein vielfach erhöhtes Risiko...bis zu 80 % habe, an Brust- und Eierstockkrebs zu erkranken. Aufgrund mehrerer Krebserkrankungen in der Familie habe ich an einer Studie in Klinikum Kiel teilgenommen, bei dem anch der Genanalyse herauskam, dass meine Schwester (40 J.) gesund, sich bei mir aber leider eine Mutation am BRCA2 Gen nachweisen ließ. Ich bin frisch verheiratet, habe aber noch keine Kinder. Die Ärzte des Mammazentrums in Kiel und mein Gynäkologe raten mir dazu, mit Kindern nicht mehr allzu lange zu warten. Da ich im nächsten Jahr gerne mein Studium zur Kinder-. und Jugendlichenpsychotherapeutin abschließen möchte, sind Kinder erst Ende nächsten Jahres geplant.
Der Rat der Ärzte macht mir Angst und nun habe ich Sorge, dass ich vielleicht zu lange mit Kindern warte.
Weiterhin habe ich mir Gedanken gemacht, ob eine Brustabnahme mit Silikonaufbau eine Option für mich sein könnte. Stelle mir das aber eher wie einbe kosmetische Operation vor. Da das Brustdrüsengewebe befallen wird, habe ich Angst, dass dann das Stillen nicht mehr möglich ist?!

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und hat sich mit einem Brustaufbau nach Abnahme in meinem Alter ohne Kinder schon auseinander gesetzt?

Ich freue mich auf Euren Rat...

Viele Grüße Annika

MajaM
12.02.2009, 14:30
Hallo Annika,

ich bin 27 Jahe und seid Okt2008 an BK erkrankt.
Da meine Mutter Zeitgleich mit mir Erkrankt ist und meine Tante vor einigen Jahren habe ich den Gentest vor 2 Wochen machen lassen, habe aber noch kein Ergebniss.

Ich gehe aber zu 90% davon aus, das ich den Gendefekt habe und desshalb setze ich mich mit diesem Thema intensiv auseinander.

Ich habe noch keine Kinder und wünsche mir nicht Sehnlicheres als das es nach meiner Chemo Sche.... noch funktioniert.
Ich bekomme eine Hormonspritze die meine Eierstöcke für die Zeit der Chemo lahm legt in der Hoffnung das ich danach Kinder bekommen kann.
Soweit meine Geschichte.....

Wenn ich diesen Gendefekt habe möchte ich mir gerne beide Brüste sukutan entfernen lassen,sprich das Drüsengewebe komplett entfernen und dann mit Silikon in der gleichen Op aufbauen lassen.

Dann kann man nicht mehr stillen,was mir dann aber auch egal ist.
Wie viele Babys werden so oder so nicht gestillt.
Ich habe heute noch mit meiner Tante darüber gesprochen, das man nicht immer damit so lange warten soll, Kinder zu bekommen.Passen wird es wahrscheinlich nie;)

Ich kann mich im Prinzip Glücklich schätzen das ich mit 27 Bk bekommen habe und jetzt noch ca 2 jahre warten muss mit Babys, dann aber immer noch nicht zu alt bin dafür.
Wenn Du verstehtst was ich meine?

Du kannst doch Dein Studium zu Ende machen und Dich trotzdem operieren lassen.
Dann Kinder bekommen und später die Eierstöcke u Gebärmutter entfernen lassen.

Lieben Gruß
Maja

Brustkrebsüberlebende
28.05.2009, 01:08
Hallo Annika, Hallo Maja,

ich bin 27 und habe 2 tage vor meinem 25. Geburtstag die Diagnose BK erhalten. Man hat mir in der Klinik nahe gelegt, diesen Gentest machen zu lassen, bisher habe ich dies aber nicht getan. warum? Angst! In meiner Familie ist bisher niemand an BK erkrankt, auch nicht an Eierstockkrebs, obwohl meiner Mutter und meiner Cousine bereits gutartige Mikroverkalkungen operativ erntfernt wurden.

Ich habe furchtbare Angst, dass ich diesen Gendefekt habe.

Mir geht es dabei hauptsächlich darum, dass ich diesen nicht weitervererben möchte. Dabei will ich unbedingt Kinder haben. Leider ist dieses Thema für mich sowieso die nöchsten zwei Jahre nicht drin, weil ich noch 2 Jahre Antihormontherapie mache zudem kommt noch, dass ich weder freund noch Mann habe...

Hab mir auch schon blöde Sprüche zu meinem Kinderwunsch anhören müssen (zum teil auch von meiner Familie) zitat" jemand mit krebs sollte doch besser eh keine Kinder kriegen, egal ob Gendefekt oder nicht". So nach dem Motto, du kannst dein kind ja vielleicht nicht großziehen. Das ist echter Bullshit und ich war sehr wütend und zutiefst verletzt.

Es geht mir soweit gut und von außen sieht mir niemand mehr an, dass ich Krebs hatte.

lg und euch alles gute,

Verena