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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Finanzielle Unterstützung für Studenten?


21.07.2003, 21:57
Hallo,

vor 1,5 Wochen habe ich erfahren, dass ich an Morbus Hodgkin erkrankt bin.
Letzte Woche wurden diverse Voruntersuchungen vorgenommen (sog. Staging), um die Ergebnisse mit der Uni Köln abzugleichen. In den nächsten Tagen wird mit mir ein Therapieplan durchgesprochen.

Ich schreibe diesen Thread, weil ich diverse Fragen bzgl. meiner finanziellen Zukunft habe:

Ich bin 25 Jahre alt, studiere im 4. Semester und habe zur Finanzierung meines bisherigen Studiums einen Werkstudentenvertrag bis zum 31.12.2003.
Das Studium ist nicht meine Erstausbildung. Eine IHK-Ausbildung als Fachinformatiker habe ich bereits abgeschlossen.

Die Ärzte meinen, dass meine Heilungschancen super sind, doch die nächsten Monate soll ich von Uni und Arbeit ablassen, um alle Kräfte für den Heilungsprozeß mobilisieren zu können.

Jetzt habe ich Angst, dass mein Arbeitgeber mir wegen meiner Krankheit kein Gehalt mehr zahlt. Bei meiner Krankenkasse bin ich ohne Anspruch auf Krankengeld versichert! Mich quält jetzt die Unsicherheit, wie ich finanziell die nächsten Monate "über die Runden" kommen soll.

Müssen mich meine Eltern unterstützen?
Habe ich Anspruch auf Sozialhilfe?
Oder habe ich Anspruch auf Bafög oder sonstige finanzielle Unterstützung?

Ich bin völlig verzweifelt. Können Sie mir sagen, an wen ich mich wenden soll?

Ich bin für jede noch so kurze Antwort und Hinweise dankbar.

21.07.2003, 22:37
Lieber Tim,

mit Werkstudentenverträgen kenne ich mich nicht aus, da würde ich die zuständige Stelle einmal kontaktieren und nachfragen.
Aus Krankheitsgründen kündigen ist eigentlich rechtlich nicht möglich.
Es sei denn, der Betrieb hat sehr wenig Mitarbeiter.

Aber selbst wenn du Anspruch auf Lohnfortzahlung hast; diese 6 Wochen sind ja sehr schnell rum.
Da du ohne Anspruch auf Krankengeld versichert bist, bleibt da nur noch der Weg zum Sozialamt.

Nach meinem Kenntnisstand wird sich das Sozialamt aber trotz deiner 2. Ausbildung aber an deine Eltern wenden, da Eltern (wie gesagt, meines Wissens) ihre Kinder in Notfällen und bei genügendem Kapital ;-) finanziell unterstützen müssen (umgekehrt übrigens genauso).
Ich weiß aber, dass die Freibeträge für die Eltern recht hoch sind!

Ob du Anspruch auf Bafög hast, weiß ich leider auch nicht; könnte mir aber vorstellen, dass da deine 1. Ausbildung ein Hinderungsgrund sein könnte. Frag einfach telefonisch mal nach.

Als Ersthilfe gibt es einen Notfond der www.krebshilfe.de
Dort kannst du dir auch gleich das Antragsformular ausdrucken lassen.

Und wie wäre es mit Arbeitslosengeld???
Wenn du entsprechende Beiträge gezahlt hast und aus gesundheitlichen Gründen nun nicht mehr arbeiten kannst, dann wäre es eine Überlegung wert, dich kündigen zu lassen...

Sei bitte nicht so verzweifelt.
In Deutschland ist noch kein Mensch unfreiwillig verhungert. ;-)
Es gibt immer eine Möglichkeit!

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute!

Herzliche Grüße
Norma