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25.07.2003, 20:09
hallo,

25.07.2003, 20:40
hallo,

mein papa(59 jahre) ist der tapferste mensch auf dieser welt, er bewies kampfgeist und lies sich nicht so schnell unterkriegen.

mein papa ist am 21.07.2003 leider an lungenkrebs von uns gegangen.(leider mußte er die letzte woche mit qualen und ängsten überstehen, und der tod war auch nicht gerade .... es war qualvoll)

die ärzte haben ihm nur noch 3-6 monate gegeben, doch er hat 3 1/2 jahre durchgehalten, er hat es allen gezeigt ,besonders dem krebs...aber leider hat dann diese schlimme krankheit gewonnen ,und meinen papa einfach aus meiner kleinen welt rausgerissen.

ich vermisse ihn wahnsinnig, es tut so weh...

lieber papa,

ich weiß das du jetzt neben mir sitzt und diese zeilen mitliest, ich spühre das irgendwie.
ich hab dich ganz doll lieb, und ich vermisse dich wahnsinnig...
du bist ein großartiger papa, du hast so viel für mich getan, du warst immer für mich da...
du hast viel und hart gearbeitet...du hast soviel erreicht und soviel geschafft...und dafür verdienst du allen respekt von mir.
du hast nie aufgegeben immer gekämpft....
ich vermisse dich...

wir haben nie viel miteiander geredet, wir haben uns nur angeschaut und wußten was der eine dachte fühlte oder wollte, sowas ist einmalig, und ich bin so stolz da drauf.

ich wünsche dir in deinem 2.leben schöne träume ,freie gedanken und viel liebe von mir. ich wünsche mir das du jetzt endlich eine nacht ohne angst und panik und schlimmen gedanken durchschlafen kannst, schlaf tief und fest...

ich vermisse dich so sehr und ich hab dich ganz doll lieb
dein töchterchen
tinchen

ps: mach dir keine sorgen um uns, denke nur an dich ,denn es soll dir besser gehen...in deinem 2 leben!!!

26.07.2003, 11:50
hallo, Tina
Bisher hab ich immer nur gelesen im Forum, aber irgendwie fühle ich mich von Dir angesprochen.
Ich kann so unendlich gut verstehen,wie es Dir geht-ich habe meinem Papa am 25. Juni verloren und es ist das aller,allerschlimmste, was mir bisher im Leben passiert ist-ich kann es noch gar nicht richtig glauben-wenn das telefon klingelt, denke ich immer,jetzt ist er aus dem Urlaub zurück, doch leider ist es nicht so...
Mein Papa hat "nur" 1 1/2 Jahre mit der Krankheit gelebt-ja, ich sage gelebt, denn gekämpft hat er nie.Ihm wurde am 26.11.2001 von einem auf den anderen tag ein Bein amputiert-Diagnose Osteosarkom (Knochenkrebs) und das hat er nicht verwinden können, da er ein sehr sportlicher und vor allem aktiver mensch war.Die Ärzte sagten damals so, jetzt können sie 100 jahre alt werden, aber da sieht man mal, wie man sich verlassen kann.Am 24.12 letzten Jahres bekam er dann gesagt, daß Metastasen in der Lunge und leber sind.Chemo ist leider nicht angesprungen und alle Hoffnung von unserer Seite war vergebens.
mein einziger Trost ist, daß ich ganz fest daran glaube, daß es ihm jetzt besser geht und ich weiß- komisch, genauso wie Du es beschreibst-, daß er immer bei mir ist, und ganz dolle auf mich aufpasst.Meine Mama und ich haben eine ganz wertvolle letzte Nacht mit meinem papa verbrach, denn er war bis kurz vor seinem Tod ansprechbar.Die grauenvollste, schmerzlichste, aber trotdem wertvollste Nacht meines leben-wir haben ihm geholfen zu gehen-und das war furchbar.Ich entnehme deinen Worten, daß Du vielleicht eine ähnliche Nacht hattest-wie wirst Du damit fertig?Wie geht es Dir und Deiner Mama?
Ich vermisse meine´n papa soooo unendlich
Ich vermisse unser wortloses verstehen,
Ich vermisse sein schalkhaftes, junggebliebens lächeln,
seine ruhige, ausgeglichene Art, der mir manchmal wortlos zur Seite stand
es ist eine riesengroße Lücke, doch sein Platz in meinem Leben wird niemals leer sein-bei meinem denken, handeln, fühlen ist er immer tief in meinem Herz.
Liebe Tina, ich wünsche Dir von Herzen ganz, ganz viel Kraft für die nächste Zeit....

26.07.2003, 12:51
hallo andrea,

danke das du mir geschrieben hast...auch dir wünsche ich viel kraft für die nächste zeit...

mein papa ist am montag gestorben, er war zu hause. er war bis vor ein paar tagen im krankenhaus, dann wurde er entlassen. ich habe mich gewundert wie sie so einen kranken mann entlassen konnte, er hatte schmerzen und konnte nicht richtig schlafen und essen...aber mir ist jetzt klar er hat sich selber entlassen er wollte nach hause, und er wußte bescheid!!! wir wußten nie richtig über seine krankheit bescheid, denn er hat allen ärzten auskunftsverbot uns gegenüber erteilt und er selber hat nie darüber gesprochen.
...er kam zum sterben nach hause...
ich war am sonntag zu hause(ich wohne ja nicht mehr zu hause),ich habe ihn beobachtet und ich habe gemerkt das ,wenn er zum beispiel auf den fernseher guckte, nur hindurch schaute. er konnte noch kaum sprechen, er schaute so traurig aus, es tat so weh dies zu sehen. gegn abend bin ich wieder abgefahren und er fragte mich wann ich wieder komme, was er eigentlich immer fragte, ich sagte dienstag, denn wir müssen ja noch deinen teich sauber machen.(montag mußte ich arbeiten ,deswegen konnte ich an diesem tag nicht vorbei kommen)ich gab ihm ein kuß auf die wange und streichelte seine hand und sagte : bis denn ,ich meld mich morgen!(ich habe jeden tag zu hause angerufen). und dann schaute er mir so merkwürdig hinter her. als ich zu hause ankam heulte ich und betete ich die ganze nacht durch, ich hab nicht eine sekunde geschlafen. am montag ging ich zur arbeit, mir war so komisch und schlecht und ich hab nur an papa gedacht, so extrem hatte ich das noch nie. dann um 16uhr sagte ich zu meiner arbeitskollegin, ich muß meinen papa anrufen(ich weiß nicht warum ich das gedacht habe) ich nahm mein handy und sah schon anrufe in abwesenheit, ich dachte mir nichts dabei, vieleicht war das meine mutter und wollte das ich für morgen irgendwas mitbringe. ich rief zu hause an: hi ich bins was ist mit papa? fragte ich......nichts kam ich schaute auf mein handy und dachte die verbindung wäre abgebrochen , so war dem nicht, ich hörte dann meine mutter sagen: papa ist tot, gerade eben ist er von unsgegangen!!!! ich brach zusammen, hab geschrien und wollte das nicht wahr haben.

meine mutter verkraftet dies nicht gut ,sie hat gesehen wie das ganze blut aus seinem mund kam ,und wie er sich aufbäumte und zusammengebrochen ist, aber in dem moment hat er uns schon verlassen. es war alles voll blut es war so schrecklich das ganze wohnzimmer war voll. als das blut aus ihm rauskam sagte er noch:hol einen arzt schnell... er kämpfte noch bis zur letzten sekunde.

ich komm garnicht klar ich kann seid dem nnichts mehr essen, ich fühl mich so schlecht jeder herzschlag von mir tut so weh, ich weiß nicht ob ich das jemals verarbeiten kann....ich weiß es nicht.er fehlt uns allen...

wie ist es ddenn jetzt so bei dir wie kommst du damit klar, lenkst du dich irgendwie ab und was macht deine mutter ???

meine mutter bekommt das bild nicht mehr aus dem kopf wie das blut aus ihm rauskam, sie vermisst ihn wahnsinnig. er ist an ihrem 30, hochzeitstag gestorben...

stillen gruß
tina

28.07.2003, 09:50
Liebe Tina,
glaube mir, jedes einzelne Wort von Dir kann ich verstehen und nachempfinden.
Ich habe eine sehr starke und enge Bindung zu meinem Papa(63)gehabt und wir verstanden uns ohne Worte-auch das er diese schlimme Krankheit nicht besiegen kann habe ich in seinen letzten Tagen ohne Worte von ihm verstanden.Er hat nie wirklich gejammert, nie geweint, immer still in sich hinein mt seinem Schicksal gehadert, ohne uns damit zu Last fallen zu wollen.Er hatte doch noch soooo viel vor mit meiner Mama, keinen TAg seiner Rente konnte er genießen!Auch er war so unendlich tapfer, aber das war für mich um so schlimmer, ihn still leiden zu sehen ohne helfen zu können.
Am Pfingstdienstag hat er gesagt bekommen, daß man nichts mehr machen kann, die Metastasen seinen einfach überall und 2 Wochen später war er tot.Er hat noch letzte Termine "abgearbeitet", z.b. hat er sich noch einen Tech gewünscht und das hat er auch noch erleben dürfen.Dann ging es ganz schnell.Er bekam auf einmal keine Luft mehr, und da Samstag war mußten wir den NOtarzt holen und er kam ins Krankenhaus.Doch keiner,nicht einmal die Ärzte merken das er nicht mehr lange sein wird.Es kam keinerlei innere Gegenwehr mehr.In seiner letzten Nacht hat er noch mal dolle angekämpft, immer gesagt ich will doch noch bei Euch sein, aber irgendwann mußte er den Kampf aufgeben.Ich war mit meiner mama zwar bei ihm, habe ihm die Hand gestreichelt, aber er hat so verzweifelt gekämpft-obwohl er doch eigentlich nicht mehr wollte, was er uns auch gesagt hat.Und das ist soooo unendlich schlimm-ich glaube das werde ich nie vergessen können.Er ist nicht friedlich von uns gegangen mit einem lächeln im Gesicht, so wie ich es mir dachte, nein er hat ganz böse geguckt(aber das bilde ich mir wahrscheinlich nur ein)und das und duie Ncht seines Kampfes werde ich nicht los!Wir haben ihn dann zwar nochmal im Sarg gesehen, und da sah er aus, als würde er lächeln, aber irgendwie sehe ich ihn an dem Morgen.Ähnlich wie bei Dir das Blut war bei meinem Papa die Leber.
Ich gleube, wenn ich ehrlich zu mir bin, verdränge ich alles-will ja für meine Mama da sein, und höre ihr zu.Meinem Mann fällt das alles auch sehr schwer und zwei Kids hab ich ja auch noch...Ob das der richtige Weg ist weiß ich auch nicht...
Meine Mama lebt nicht bei uns, sie wohnt 50 km weiter weg-bin aber viel bei ihr und wir telefonieren viel-sie kommt ohne ihn gar nicht gut zurecht-die beiden sind fast 43 Jahre verheiratet-klar ist mann dann irgendwie zum Zwilling geworden...und überall sind seine geliebten Spuren...
Sie geht ganz viel auf den Friedhof, ich wiederum kann das gar nicht gut-ich komm mir da so fremd vor, als würde mich das nichts angehen.Komisch!
Manchmal denke ich ich kann auch nicht mehr...mir wächst alles über den Kopf...aber es muß ja irgendwie...
Tina, hab ganz lieben Dank fürs zuhören, es tut mir unendlich gut, einfach mal alles von der Seele zu schreiben, was ich so denke...Danke...

Ein unendlich trauriger Gruß von
Andrea

28.07.2003, 18:01
hallo andrea,

am donnerstag wird mein papa beerdigt, davor habe ich große angst, weil das so endgültig ist....heute ist mein papa 1 woche schon tot...ich kann das kaum glauben wie schnell die zeit vergeht, eine woche ist schon rum, kaum zu glauben.

meine mutter bildet sich ein das er zur kur ist oder im krankenhaus liegt, aber leider ist das so nicht.
es tut schrecklich weh.
ich habe ein bild von meinem papa und da neben einen kleinen leucht-turm wo man ein kleines teelicht reinstellen kann. jeden abend mache ich es an ,damit er nicht im dunkeln sein mußt und damit er mich schnell findet wenn er oben von himmel herabschaut.



andrea, so schwer wie das ist ,aber du darfst das alles nicht verdrängen....ich fahre auch jeden tag zu meiner mutter und höre ihr zu und helfe ihr so gut ich kann, dabei geben alle mir ihre trauer und ich steck sie ein, dabei muß ich auch an mich denken, auch ich muß zeit für mich haben, muß dies verarbeiten(klar das geht nicht so schnell und ist auch nicht so einfach). nimm mal zeit für dich, denk über alles nach...

auch mir wird schlecht an den gedanken wie es ist ohne papa...
nächsten monat habe ich geburtstag, mein erster geburtstag ohne meinen papa :-( das wird schlimm, ich werde erst zu meinem papa fahren ihn besuchen und dann zu meiner mutter...das wird hart.

ich denke mal das jeder anders trauert, und das du kein schlechtes gewissen haben mußt, nur weil du dir fremd auf dem friedhof vorkommst...

ich nehme das bild von meinem papa, erzähle ihm jeden tag was passiert ist und abends bekommt er einen gute nacht kuß...

du brauchst duch nicht zu bedanken das ich dir zuhöre das ist selbstverständlich.
schreib dir ruhig alles von der seele, das tut dir gut, und mir in dem sinne auch weil ich dir ja auch meine trauer nieder schreibe.

also eine stille umarmung und viel kraft

bis zum nächsten brief
tina

29.07.2003, 10:31
Hallo, Tina,
wenn ich deine Zeilen lese, laufen mir die Tränchen nur so die backe runter-das, was ich eigentlich bei meiner Mama, meinem Mann und meinen Kindern nicht kann.Ich denke immer, ich muß bei meiner Mama ganz stark sein, sie soll nicht sehen, wie ich leide, denn dann geht es ihr nur schlechter, wenn sie auch noch sieht, wie schlimm es für mich ist.Sie ist auch tapfer, versucht stark zu sein.Sie hat jetzt zwei Tage lang das ganze haus geputzt, als wolle sie seine letzten Spuren verwischen, aber das funktioniert natürlich nicht.
Am samstag hat mein papa Geburtstag gehabt-das war schlimm-wir haben zusammen Kaffee getrunken, waren abends essen und natürlich bei ihm am Grab-er ist bei uns, aber sein Platz ist leer-das ist so komisch-wir lachen auch mal wieder, und wenn es über kleine Anekdoten meines Papas ist, doch ich gleube er freut sich, wenn wir über ihn lachen können-er hat auch so gerne gefeiert ...
Ich bin mir ganz sicher, das unsere Papas immer bei uns sind, und wir haben jetzt auch einen Schutzengel mehr-bestimmt passen sie gut auf uns auf!
Ich habe auch ein Bild von meinem Papa aufgestellt und davor eine Kerze-über dem Fernseher-so ist er abends bei uns.Ich schau aus dem Fenster und rede still mit ihm-da fühle ich ihn mir näher als auf dem Friedhof-da ist nicht mein Papa!
Meine Kinder vermissen ihren Opa auch dolle-und sie erleben auch meine Traurigkeit, aber man kann sich ja nicht immer verstellen-mein Kleiner (5) sagt doch letztens zu Mir:Mami, ich will mal mit dem Flugzeug fliegen-Nachts-und dann soll der Pilot beim Opa mal anhalten, und ich bleib ein bischen da-dann holst Du mich wieder.Ich hätte heulen können, aber so ein Kerlchen macht sich so wunderbare Gedanken...
Ich glaube jedes erste Fest-Weihnachten (oh je, ich darf gar nicht daran denken), Ostern, und vor allem geburtstage sind schlimm, und werden auch immer schlimm bleiben, aber wir haben so wunderbare Erinnerungen an ihn, und es fallen uns immer mehr Erinnerungen ein über die wir reden und das tut gut.Ich habe riesen Angst gehabt vor seinem Geburtstag, aber es war ein stiller, schöner Tag voller liebevoller Erinnerungen.Du schaffst Deinen Geburtstag auch, und Dein Papa ist bei Dir, ganz nah, gleich um die Ecke...
Mir geht es ähnlich wie Dir-eigentlich fragt nicht wirklich jemand, wie es mir geht, denn alle denken, mir geht es doch gut-hab doch meine Kinder, die mich ablenken, aber so ist es nicht-im gegenteil, ich muß ja meistens fröhlich sein und für sie da sein-kann mich nicht verkriechen, wenn mir danach ist.
Ich frage Dich aber:wie geht es Dir????Jetzt, wo der erste Streß mit beerdigung rum ist...nicht wahr, es ist so leer, so endgültig...
Ich drück Dich aus der Ferne mal ganz fest...
Andrea

29.07.2003, 16:41
Hallo Tina, hallo Andrea,

bisher habe ich hier im Forum nur mitgelesen, aber ich fühle mich von euren Geschichten so sehr angesprochen, das ich auch den Mut finde, etwas zu schreiben, vielleicht in der Hoffnung, das mir das hilft.

Am 09.07.03 ist mein Vater an LK gestorben. Im Oktober letzten Jahres hat er die Diagnose erhalten und bis Februar diesen Jahres ging es ihm noch relativ gut. Leider hat er die Chemo nicht mehr vertragen, diese musste abgesetzt werden und die Chemo, die er danach bekam hat nicht mehr angeschlagen. Das Ergebnis, das die Chemo nicht angeschlagen hat, erhielt er an meinem Geburtstag. Daraufhin wurde geplant, das er noch einmal eine leichtere Chemo bekommen sollte (allerdings wenn, dann nur auf eigenen Wunsch), die Chance, das diese noch hilft, lag aber nur bei 10 - 20 %. Mein Vater klammerte sich an jeden Strohhalm, wie er sagte, und wollte es trotzdem noch versuchen.

Eine Woche später mussten wir ihn ins Krankenhaus bringen, da die Nadel an seinem Port verstopft war und gewechselt werden musste. Im Krankenhaus sagte man meiner Mutter, dass man keine Chemo mehr machen könnte, das Blutbild hätte sich in einer Woche erschreckend verschlechtert. Man könnte ihm nur noch die Schmerzen nehmen.

Im Krankenhaus war zuerst kein Bett frei und man wollte ihn auf den Gang(!) legen, da sagte meine Mutter, dass sie Ihn dann wieder mitnehmen würde. Aber er wollte nicht, er sagte, jetzt bleibe ich hier. Ich bin mir sicher, dass er es geahnt hat.

Meine Schwester ist abends nochmals hingefahren, hat sich mit ihm unterhalten und er hat sich im Bett noch aufgesetzt. Sie sagte ihm, dass sie morgen wiederkommen würde.

Wir haben dann abends noch telefoniert (ich wohne 180 km von meinen Eltern entfernt) und sie sagte mir, wie es um ihn steht, aber das er für diese schlimmen Nachrichten einen nicht so furchtbaren Eindruck gemacht hatte (ich finde dafür einfach nicht die richtigen Worte). Wir und auch die Ärzte gingen davon aus, dass ihm noch etwas Zeit bliebe.

In dieser Nacht um 20 vor 4 erhielt meine Mutter den Anruf, das mein Vater soeben verstorben sei.

Es starb im Alter von 63 Jahren, ohne einen einzigen Tag seiner Rente geniessen zu können.

Die zwei Wochen nach dem Tod meines Vaters liegen sehr im Nebel, ich hatte das Gefühl, mein kopf ist komplett in Watte gepackt. Ich habe zwar immer wieder weinen können, aber dann gab es wieder Momente, da dachte ich, er ist im Krankenhaus und ich fahre gleich hin...

Im Augenblick beginne ich zu begreifen, das er fort ist, nicht mehr hier, nicht mehr bei mir. Ich vermisse ihn so sehr...

Mein Vater hat gekämpft bis zum letzten Tag, er hat fest geglaubt, das er weiterlebt. Und er hat nie gejammert, er hat immer gesagt: Wenn jemand fragt, wie es mir geht, dann sag, mir gehts gut, ich bin zufrieden.

Alles, was ich heute bin, bin ich durch ihn und meine Mutter, und dafür bin ich ihm unendlich dankbar und ich bin sehr stolz, dass dieser Mann mein Vater war!

An manchen Tagen ist es leichter, manchmal fast unerträglich.

Das einzige, was mich aufrecht hält und was mir Mut macht, jeden Tag aufzustehen und irgendwie weiterzumachen ist meine feste Überzeugung, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, das mit dem Tod nicht alles zu Ende ist.

Vieles, was ich im Forum gelesen habe, hat mir Mut gemacht, manches hat mich auch sehr bedrückt. Vor allem, wie oft man sich in den Gefühlen der anderen wiederfindet, obwohl man doch immer das Gefühl hat, mit seinem Schmerz allein zu sein.

Das Leben geht weiter, aber anders.

In diesem Sinne...ich wünsch euch alles, alles Gute und fühlt euch gedrückt!

Eure Alex

29.07.2003, 21:13
hallo andrea,

manchmal finde ich es gar nicht so schlimm schwäche zu zeigen, auch vor deiner familie und vor deiner mutter. es ist so anstrengend immer tapfer zu sein. wenn ich bei meiner mutter bin und wir reden über gott und die welt, kann es schon mal passieren das mir die tränen kommen, meine mutter muntert mich dann ein bisschen auf, nach einer weile geht es auch wieder und ich fühle mich ein wenig besser. genau so ist es anders rum, auch meiner mutter kullern die tränen, dann tröste ich sie....
nicht immer alles unterdrücken...du darfst nicht alles in dich hineinfressen, das ist nicht gut...

mein papa wird jetzt am donnerstag beerdigt, und heute war der pfarrer (also richtige kirchengänger waren wir noch nie)bei uns zu hause um über die trauerfeier zu reden, danach hat er laut ein gebet für meinen papa gesprochen, das ging so unter die haut ,das ich mich heute nur so zum heulen fühle...

angst habe ich immer noch vor der beerdigung.... naja!

mir geht es nicht gut, ich werde die eisenbahn von meinem papa zu mir nach hause holen und die vollenden und weiter ausbauen, das war sein hobby seine eisenbahn, er hatte die ruhe nicht mehr dafür, also hole ich mir die jetzt und bau sie bei mir zu hause auf.das lenkt ein bisschen ab, wenn ich da so ein bisschen rum bastel, denn ich mach das für meinen papa, und er wäre bestimmt stolz darauf...ansonsten baue ich alle modelle von meinem papa zur zeit zusammen, dies lenkt mich ab und die zeit (vor allem abends) geht schnell rum, so das ich icht viel nachdenken muß.

ich vermisse meinen papa, und immer wenn ich sein bild anschaue kann ich das nicht glauben das es ihn nicht mehr gibt.

das was dein sohn gesagt hat mit dem flugzeug....das fand ich echt süß!!! wenn das mal funktionieren würde, man ich würde mir ein jahres abo bei der lufthansa besorgen.

liebe andrea, dein mann hat doch bestimmt mal verständniss wenn du mal ein bisschen zeit für dich alleine haben möchtest...geh doch mal spazieren ,oder leg dich einfach aufs bett und schli´ße deine augen, mir hilft das manchmal...

und sei ruhig mal schwach, das tut dir auch mal gut...

einen stillen gruß und eune dicke umarmung
tina

29.07.2003, 21:20
hallo alex,

auch dir wünsche ich viel kraft diese zeit zu überstehen.
auch ich habe immer gedacht, ich steh alleine mit meinem ganzen schmerz da...aber so ist das nicht...mich erschreckt es jedesmal zu lesen wieviele menschen an dieser krankheit sterben....grausam...und wieviele menschen auch an unserer stell jetzt sind, wir sind nicht allein. und deswegen versuchen wir uns ja gegenseitig mut und kraft zu zusprechen, auch wenn das für uns alle sehr schwer fällt...

liebe alex, du kannst jeder zeit deine trauer und deinen frust heir nieder schreiben, manchmal hilft dies ein bisschen dieses schlimme ereigniss ein bisschen besser zu verarbeiten.

ich drück dich ganz fest
gruß tina

30.07.2003, 09:12
Hallo, Alex,
ich wünsche Dir ganz viel Kraft besonders für die erste schlimme Zeit und die Zeit, die dann folgt-mein Papa starb am 25.06. und es kommt mir vor als sei es gestern gewesen-immer denke ich, er ruft gleich an-er ist so sehr bei mir, daß ich es nicht glauben kann, daß er einfach nicht mehr kommen wird-und irgendwie wird mit dem Begreifen der Schmerz jeden Tag ein bischen größer.
Es tut mir gut, hier einfach mal meine Gedanken von der Seele zu schreiben-natürlich erfahre ich auch viel Trost von meinen Freunden und der Familie, aber irgendwie hat doch jeder auch noch selbst seine Sorgen und wer könnte einen besser verstehen, als jemand der in der absolut gleichen Situation ist/war?-die gleichen Ängste, das gleich Hoffen und unendliche Bangen bei jeder neuen Untersuchung-die Angst, wie wird es weitergehen, wenn...Das wenn ist ja nun leider eingetreten, und die Tage rollen unaufhörlich weiter, auch wenn ich manchmal denke, es geht einfach nicht mehr...
Ich weiß, unseren Papas geht es jetzt besser und sie passen gemeinsam auf uns auf-wer weiß, vielleicht haben sich die "Neuen"ja schon getroffen...
Auch dazu hat mein kleiner natürlich die passenden Worte, die mir in seiner kindlichkeit unendlich gut tun:Der Opa sitzt jetzt gemütlich auf einer Bank und schwätzt mit Onkel Herbert(Ein Onkel, der 09/02 verstarb) und passt auf mich auf, was ich so mache.
In diesem Sinne eine stille Umarmung von mir und Du merkst, Du bist nicht alleine
Andrea

30.07.2003, 09:25
Guten Morgen,liebe Tina!
Bitte hab keine Angst vor morgen, dem Tag der beerdigung.
Natürlich wird das noch mal sehr, sehr schlimm für Euch werden, aber ihr werdet auch sehr viel Trost erfahren.
Die Beerdigung von meinem Papa war eine wunderbare Erinnerung an viel schöne zeit.Erst hier begriff ich, wie wertvoll mein Vater auch für andere war-so viel lieber und gutgemeinter Trost.Es tat mir unendlich weh, dieses Begreifen, daß er jetzt weg ist setzte da ein , ich dachte, ich ertrage es nicht, aber es ging dann doch und irgendwie ging der Tag rum...Ich weiß ja, es geht ihm jetzt viel besser, und ich bin froh, das er nicht mehr für uns leiden muß.Das ist mein Trost.
Meine Mama hat mir am Tag seiner Beerdigung eine Kette von ihm geschenkt, und meine Männer haben mir am nächsten Tag einen schönen Herzchenanhänger dazu geschenkt-das schönste und wertvollste Geschenk, daß ich jemals bekam.So hab ich alle meine lieben Männer immer bei mir.
Dein Papa freut sich sicherlich sehr, daß Du seine Eisenbahn weiterbaust-merkst Du, das Du bei manchen Dingen eine Eingebung hast, wie Du es baust?Das klingt komisch, aber manchmal denke ich, Papa zeigt mir den Weg(Oder werd ich vielleicht schon dusselig?!)

Ich denke auf jeden Fall morgen gaaaanz fest an Dich und wünsche Dir ganz viel Kraft für den morgigen Tag(ich hab lange überlegt, wie ich Papa wohl am besten gefallen würde-und auch meine Mama meinte, sie bräuchte noch was Neues, Papa fand das alles nicht schön...)

In Gedanken bei Dir, alles Liebe
Andrea

30.07.2003, 11:58
Hallo Tina, hallo Andrea,

vielen Dank für eure lieben Worte, ich bin nun doch froh, geschrieben zu haben. Seit gestern bin ich etwas ruhiger.

Liebe Tina, ich kann verstehen, welche Angst Du vor morgen hast. Ich hatte auch Angst, einfach zusammenzubrechen, aber es waren so viele Menschen bei der Beerdigung die ihn geliebt hatten und die auch traurig waren, dass ich es irgendwie geschafft habe. Man ist nicht allein. Ich habe die ganze Zeit gedacht, ich kann das nicht, an seinem Grab stehen und da runtersehen, aber als ich dann da stand, da war mir ganz klar: Das ist nicht er. Alles, was ihn ausgemacht hat, sein Wesen, seine Seele, das wird nicht beerdigt. Das hat es mir ein wenig leichter gemacht. Ich werde morgen an Dich denken, fühl Dich umarmt!

Liebe Andrea, das mit den Freunden kann ich verstehen, ich habe zum Glück einige liebe Menschen um mich, die sich viel Mühe geben, für mich da zu sein. Aber das wirkliche Verstehen finde ich denke ich eher hier hier. Ich versuch auch immer stark zu sein, für meine Mutter, meine Schwester, meine kleine Nichte. Meine Nichte war das erste Enkelkind meines Vaters und sie war sein absoluter Sonnenschein. Die Kleine lenkt mich sehr ab, ausserdem hab ich meinem Vater versprochen, auf die Kleine aufzupassen.

Aber manchmal gibt es Tage, da wird einem alles zuviel, es kehren alte Kindheitserinnerungen zurück und man könnte nur heulen.

Aber die Gedanken von Deinem Kleinen sind sehr schön und auch tröstend. Kinder sehen viele Dinge soviel einfacher als wir, vielleicht sollten wir uns davon ein wenig abgucken...

Auch Dir ganz liebe Grüsse und eine liebe Umarmung
Alex

30.07.2003, 13:46
Hallo Tina und Andrea und alle anderen, auch ich kann euch so gut verstehen.Ich habe auch meinen Pa an LK verloren am 22.11. im letzten Jahr....
Auch ich war dabei als er zuhause starb, Meine ganze Geschichte steht im LK Thread unter Lungenkrebs ab Seite 20 oder so.....
Bei meinem Pa hat es genau 1 Jahr gedauert und Gott sei Dank war er die meiste Zeit zuhause...ich war jeden Tag bei ihm und habe dann auch als er immer Pflegebedürftiger wurde mitgeholfen ...Auch als er im KH war und fast nur schlief war ich da und hab ihn manchmal nur angesehen und die Hand gestreichelt...ich habe alles von ihm eingesogen und mich immer damit auseinander gesetzt dass diese Scheisskrankheit ihn mir nehmen wird irgendwann....habe viel geweint aber nicht vor ihm...Als er starb war er so voll Morphium dass er relativ friedlich nach lautrem Röcheln immer leiser wurde und das Atmen einfach aufhörte.... es war sehr beeindruckend und ich war so froh dass ich dabei war, ihm sagen konnte dass er gehen darf...das ist glaube ich das wichtigste damit es einem wieder besser geht...man muss loslassen....wir haben ihn danach noch umgezogen und ich habe dann auch noch bei ihm gesessen ....
Mir ging es eigentlich relativ OK und mir geht es auch jetzt ganz gut...Aus diesem Jahr habe ich für mich viel Kraft geschöpft und auch viel gelernt und ich bin so stolz, dass ich einen so tollen Papi gehabt habe ...wir hatten dann eine Trauerfeier und im Mai haben wir eine Seebestattung gemacht...da mein Vater ein grosser Segler war und das so wollte...er war eine sehr schöne Zeremnie...ich war dann auch in Kiel an Orten, die mein Vater sehr liebte ...er hat damals dort studiert...kürzlich war ich auch auf Sylt wo meine Eltern immer waren...Meine Ma macht dort grad URlaub( ihr geht es echt ganz gut ) mit Freunden....es war für mich ganz schön alle Plätze zu sehen wo auch mein Pa war und ich denke dann viel an ihn...manchmal fällt man dann auch in ein Loch und am trauristen bin ich wenn mir die Bilder von ihm in den Sinn bekommen wie er da lag und litt ...wie er aussah zum Schluss.....aber trotz allem kann mir keiner ihn nehmen...keiner kann mir die Erinnerungen nehmen...seine Liebe und manchmal spreche ich auch mit ihm...auch wir verstanden uns so oft ohne Worte ich kenne das sooo gut....
Auch ich vermisse ihn sehr aber ihr werdet sehen es wird besser ...mir hat einfach geholfen, dass ich im Laufe des Jahres der Krankheit gelernt habe loszulassen....unter Trauer und Geheule natürlich aber am Schluss war es für alle eine
Erlösung...und ich denke auch meinem Pa gehts jetzt besser...
Ich wünsch euch alles Liebe und viel Kartft für die nächste Zeit
Felicitas

30.07.2003, 23:25
Hallo, andrea....

vielen dank für deine lieben worte, sie haben mir ein wenig die angst vor morgen genommen. ich wollte mich bei dir bedanken das du mir zuhörst... ich finde das ich dieses schlimme ereignis ein wenig besser verarbeiten kann, seid dem ich mit dir hier mein/unser leid/trauer teilen kann.
so ich versuch jetzt zu schlafen und hoffe das ich den morgigen tag relativ gut überstehe, ich werde mich dann wohl morgen abend noch mal per e-mail melden.
ein dickes dankeschön an dich
eine dicke umarmung
tina

30.07.2003, 23:30
hallo alex,

auch dir ein dickes danke schön, danke für eure lieben worte, die haben mir ein wenig die angst vor morgen genommen. ich weiß nicht was ich ohne euch machen würde...ich finde es toll wie wir uns gegenseitig helfen und uns mut zu sprechen.

ich melde mich morgen abend auch noch mal per e-mail ,und werde euch dann berichten wie ich diesen tag erlebt habe.

eine dicke umarmung und ein dankeschön an dich
tina

30.07.2003, 23:34
hallo felicitas,

danke für deine mail, ich hoffe das ich nach einem jahr auch schon so denken kann wie du, zur zeit bin ich total nieder geschlagen ,aber das ist ja auch klar....manchmal denke ich...könnte nicht schon ein jahr später sein?? denn ich habe angst vor den tiefs die mich bald immer wieder einholen könnten.

naja ,da muß man wohl durch.
schönen gruß
tina

31.07.2003, 07:35
"Ihr sollt nicht um mich weinen, ich habe ja gelebt! Der Kreis hat sich geschlossen der zur Vollendung strebt.
Glaubt nicht wenn ich gestorben das wir uns ferne sind. Es grüßt euch meine Seele als Hauch im Sommerwind.
Und legt der Hauch des Tages am Abend sich zur Ruh, send ich als Stern vom Himmel, euch meine Grüße zu!"
Hallo Mädels, Hallo Alex,
ich sitze gerade auf Arbeit und las eure Berichte und tatsächlich musste ich weinen! Den mir ist genau das gleiche passiert! Mein Papi ist am 27.04.03 an einem Glioblastom (Gehirntumor) im Alter von 46 Jahren verstorben! Ich kann euch etwas "beruhigen". Die ganz schlimmen Phasen gehen vorbei, bei mir zumindest! Denn euer Papa ist immer bei euch, das weiss ich denn mein Papa hat uns kurz nach seinem Tod Zeichen geschickt, komische Zeichen die manchmal Angsteinflößend waren! Doch an so etwas merkt man das sie unter uns, bei uns sind!

Ich vermisse ihn so schrecklich!!!
Er war doch mein "Lieblingsvati"!!!

Also liebe Leute!
Der Spruch der oben steht hat mir in der so schwierigen Zeit sehr geholfen, denn er sagt die Wahrheit!

Bitte meldet euch doch mal!
Liebe Grüße
July

31.07.2003, 10:27
Hallo, July

genausolche zeichen meine ich, und erst mal denkst Du wirst Du jetzt schon dusselig...???Aber es stimmt, er zeigt uns komischerweise oft den Weg-Sachen die unauffindbar sind, wo nur er weiß, wo sie sind, finden wir auf ganz merkwürdige Weise...
hätte mir das vorher jemand gesagt, ich hätte gedacht der spinnt.Aber das zeigt mir nur, das mein Papa wirklich nur um die ecke ist, er immer bei mir ist...

Das Vermissen ist immer da, egal wie lange es dauert-meine Freundin hat vor 12 Jahren ihre Mama am Gehirntumor verloren, und die erinnerung ist immer noch so präsent, aber ich glaube der tiefe Schmerz, den ich momentan habe wird verblassen und die schönen Erinnerungen an einen liebevollen Papa werden immer stärker.

Wenn ich Euch alle so schreiben sehe, weiß ich, daß es ihm jetzt nur gut gehen kann, und er nicht alleine ist!

31.07.2003, 10:35
Hallo, Tina,

Danke für Deine lieben Worte...mir geht es genauso, ich bin ganz froh, den Mut gefunden zu haben, Dir zu antworten, und morgens hab ich es auf einmal ganz eilig an meinen PC zu kommen...

Tina, ich denke gaaaaanz fest an Dich heute-vor 4 Wochen stand ich an Deiner Stelle und ich weiß, was es bedeutet, endgültig Abschied nehmen zu müssen...4 Wochen schon ohne meinen Papa und es kommt mir vor als habe ich gestern noch mit ihm gesprochen...ich kann noch gut seine Stimme hören...

Es ist kaum zu glauben, wieviel Hilfe das Forum geben kann-habe ja früher nur mitgelesen und mitgefühlt, aber jetzt als selbstbetroffene tut es unendlich gut, so verstanden zu sein.Manchmal glaube ich an meiner Traurigkeit zu ersticken, dann bin ich hier und irgendwie geht es besser...man fühlt sich nicht so alleine

Eine dicke Umarmung für Tina und Alex und alle,die genauso traurig sind wie ich

Andrea

31.07.2003, 22:17
hallo andrea,

ich haben den schlimmsten tag überstanden...es war sehr merkwürdig, erstaml konnte ich die nacht von mittwoch auf donnerstag überhaupt nicht gut schlafen, wegen mulmigen gefühlen und angst. dann bin ich nach Essen gefahren wo meine eltern! wohnen, und habe auf die restlichen verwandten zu hause gewartet. mir wurde schlecht ich wurde nervös, aufeinmal ging die zeit nicht mehr so schnell rum, das hat mich wahnsinnig gemacht. warum weiß ich auch nicht. dann sind wir losgefahren und meine ersten elefanten-tränen fingen an sich ihren weg zu bahnen. wir sind angekommen...ich betrat die kirche und da sah ich die urne, eine wunderschöne urne, und dann ging es bei mie los. ich habe gezittert geweint,das volle programm. ich starrte immer auf die urne, und dachte, da ist jetzt mein papa drin...und meine tränen liefen nur so. die predigt und die rede über meinen vater war sehr schön, nur tat dies auch sehr weh, ich konnte es nicht glauben, das ich jetzt hier sitze und um meinen papa weine, das dies alles meinen papi gelten soll...schrecklich, dann auf dem weg zum grabe, wurde mir richtig komisch ich wurde unruhig...die urne wurde herab gelassen und ich ging an grab, warf meinen letzten brief für meinen papi hinein und legte eine rose nieder, man das tat so weh...nach der beerdigung gingen wir zum kaffee trinken...und komischer weise ging es mir relativ gut...ich hatte das gefühl als hätte ich die unruhe von meinem papa in mir gehabt. mein papa ist am 21.07.2003 ja leider gestorben, und beerdigt wurde er ja erst gestern am 31.07.2003. in dieser zwischenzeit , war ich übernervös und mein magen war auch nicht in der besten verfassung(habe fast 4 kilo in einer woche abgenommen)...doch jetzt ist diese unruhe vorbei, so alls würde mein papa jetzt sagen:"so meine lieben jetzt habe ich endlich meine ruhe und meinen platz gefunden"

komische gedanken oder?
naja ,aufjedenfall bin ich das magenkribbeln jetzt los, nur ein stück fehlt bei mir, die leere und die sehnsucht nach meinen lieben papi wird mich noch ewig begleiten.
er fehlt mir so sehr.

lieber papi,
ich hoffe du hast jetzt deine ruhe gefunden.
ich vermisse dich so sehr!
dein tinchen.



die zeit vergeht wie im fluge jetzt sind schon 10 tage rum ,10 tage schon ohne meinen lieben papi, kaum zu glauben.
die verdammte zeit kennt kein erbamen, sie läuft einfach weiter, ohne rücksicht auf verluste...schlimm
ich bin gespannt wie es nun bei mir weitergeht, und wie meine mutter dies alles verarbeitet.

danke andrea das du heute an mich gedacht hast.
vielen lieben dank und eine stille umarmung.
gruß
tina

01.08.2003, 06:49
Ich find das beste an diesem Forum ist, das man merkt man ist überhaupt nicht alleine!
Als die Krankheit diagnostiziert wurde, habe ich noch nicht mal gewusst das es sowas im Internet gibt! Und wir dachten echt wir sind allein, aber das ist ja nich so!
Habe die Nacht wieder von meinem Pa geträumt und hatte früh eine Träne im Auge...
Es ist zwar schon ein viertel Jahr her, aber ich höre seine Stimme auch noch und bitte ihn um Hilfe!!!
Jemand schon mal was von Gläser rücken gehört bzw. ausprobiert???
Viele Liebe Grüße an Dich Andrea und dich Tina!

01.08.2003, 09:53
Hallo Mädels,

liebe Tina,

ich bin froh, dass Du den gestrigen Tag überstanden hast. Hab gestern an dich gedacht... und ich bin froh, dass Du Dich noch gemeldet hast.Das diese Unruhe nachlässt, das kenne ich auch. Ich war in den Tagen nach der Beerdigung so müde. Vorher hab ich die ganze Zeit diese Anspannung gefühlt, die war erst weg, als das Kaffeetrinken vorbei war.

Liebe Andrea,

ich bin froh, hier ein paar Menschen gefunden zu haben, die mich verstehen, besser als jeder andere. Das Problem ist oft, das ich über meinen Vater reden möchte, aber irgendwie nicht kann. Meine Freunde hören mir zwar zu, aber vermeiden das Thema, so gut es geht. Sie wollen natürlich nichts aufwühlen, aber das sprechen darüber hilft schon.

Gestern abend hatte ich ein richtiges Tief. Ich hab die ganze Zeit überlegt, was wäre wenn... obwohl ich weis, dass das Quatsch ist und mir auch nix bringt. Ich hab die ganze Zeit gedacht, was ich ihm noch hätte sagen wollen, oder was ich hätte anders machen sollen, wenn ich doch hingefahren wäre, dann hätte ich ihn nochmal sehen können...
Ich weis ja, dass das nicht hilft. Aber habt ihr das auch manchmal?

Liebe July,

wir sind nicht allein, zum Glück. Hier habe ich das Gefühl, alles sagen zu können, was ich vieleicht sonst nur denke, und das hilft mir sehr.
Aber vom Gläserrücken möcht ich Dir abraten, ich verstehe, das man alles versuchen möchte um noch einmal ein paar Dinge zu erfahren oder mit ihm zu sprechen, aber das kann auch total daneben gehen. Habe das selbst schon oft gemacht, aber seit dem Tag X traue ich mich das auch nicht mehr, denn manchmal passieren Dinge, die nicht helfen, alles zu verarbeiten. Ich kann natürlich nur für mich sprechen und vielleicht denke ich irgendwann anders darüber, aber im Moment halte ich davon Abstand.

Ich fahre am Wochenende zu meiner Ma, ich werd mich erst am Montag wieder melden können.

Machts gut Ihr Lieben, bis bald
Alex

01.08.2003, 15:00
hallo andrea, alex und july (und an alle anderen stillen mitleser)

heute geht es mir ein wenig besser , nach der gestrigen beerdigung habe ich das gefühl, das mir eine kleine last von meinen schultern genommen worden ist. mir geht es relativ gut, dank euch...
ich finde auch das wir uns hier im forum am besten helfen können, wir wissen wie die situation ist, und wir können uns gegenseitig helfen und mut zu sprechen und tips geben wie man das vieleicht ein wenig mehr verarbeiten kann.

als die beerdigung war habe ich auch an euch gedacht, danke für eure unterstützung.

liebe july, ich würde das mit dem gläserrücken nicht machen, ich finde diese art nicht so dolle. ich habe auch mit den gedanken gespielt zu einer wahrsagerin/kartenlegerin etc. zu gehen(ich weiß man kommt da so auf dusselige gedanken), aber ich trau dem nicht. ich habe mir ein buch gekauft von Elisabeth Kübler-Ross "über den tod und das leben danach" ich habe zwar erst die ersten paar seiten gelesen, aber ich muß sagen das beruhigt mich ein wenig. mir läßt es keine ruh ,ob mein papa während seines abschiedes schmerzen hatte oder ob er zufrieden war ,oder was er wohl gesehen hat als sein herz aufhörte zu schlagen???? diese themen und vieles mehr soll angeblich in diesem buch beschrieben worden sein. die autorin und ärztin hat viele menschen untersucht und mit denen gesprochen die kurz vor dem tod stehen, was sie sehen und fühlen(vieleicht ein bisschen makaber denkt ihr vieleicht, aber so ist das nicht).
vieleicht solltest du erst mal mit sowas anfangen um das ereignis tod zu verstehen, ich versuch das erst mal auch so. es ist wirklich interessant.

an euch alen eine feste umarmung und einen lieben gruß.
tina

PS: liebe andrea vieleicht wäre das buch auch mal was für dich...es verspricht zwar keine heilung unserer trauer, aber es vieleicht zu verstehen. ein versuch ist es ja mal wert.
lieben gruß tina

01.08.2003, 16:40
Hallo Tina,

mein Vater ist im Dezember gestorben. Nach der Beerdigung war ich auch irgendwie ruhiger, obwohl ich mir jetzt oft vorkomme, als wäre ich nur betäubt. Bei mir wird das Gefühl des Verlustes immer stärker. Man merkt glaub ich mit der Zeit erst richtig, wo einem der vater überall fehlt. Oft denke ich, dass hätte ich jetzt Papa erzählt. Manchmal rufe ich auch seine Telefonnummer an und habe das kurze Gefühl er geht ran und dann kommt, diese Rufnummer ist zur Zeit nicht vergeben. Ist shon verrückt was man alles so macht. Muß in letzter Zeit abends wieder weinen, weiß auch nicht warum und dann kommen immer die Gedanken ich hätte noch dies und jenes sagen oder tun sollen.

Wünsche Dir und allen anderen alles Gute

Anja.W

01.08.2003, 19:09
Liebe Tina,
ich bin froh, daß Du den Tag den Umständen entsprechend gut überstanden hast.Es tut sooo weh, ich weiß....

Mir ging es ähnlich, als es vorbei war, kam so eine komische Ruhe über mich...Wir hatten ja erst nur die Trauerfeier und ein paar Tage dann die Urnenbeisetzung.Nur meine Mama, mein Mann und ich waren auf diesem letzten Weg mit Papa ganz alleine, und wir haben in aller Ruhe-ohne irgendjemandem in die Augen sehen zu müssen-von ihm Abschied genommen.Das tat mir gut und ich wußte auf einmal, jetzt ist er da, wo es ihm gutgeht...

Jetzt wird auch erstmal eine furchtbare Zeit der Ruhe und des Erwachens kommen(bin Dir ja schon einen Monat voraus-grins), aber das lächeln auf Deinem Gesicht wird auch wieder kommen, und wenn es beim Erinnern an Deinen Papa mit Deiner Mama ist.Das machen wir im Moment sehr viel.Wir sagen oft:weißt Du noch...

Anfangs hab ich gar nicht von meinem Papa geträumt, doch jetzt kommt er immer häufiger vor.Manchmal macht es mir Angst...

Bis auf bald
Andrea

Hallo, Anja, Alex und alle anderen Mitleser
man muß sich seiner Tränen doch nicht schämen, egal wie lange es her ist, daß man seinen lieben verloren hat.Bei mir wird es irgendwie auch von Tag zu Tag schlimmer...machmal tut es so gut, einfach zu weinen, sich an schöne Zeiten zu erinnern und traurig zu sein, daß sie vorbei sind, aber bestimmt werden auch wieder schöne Zeiten für uns kommen.Zumindest glaube ich ganz fest daran!!!

02.08.2003, 23:12
hallo anja,
ich kenne das gefühl...jedesmal wenn ich zu meinen eltern fahre , und in die wohnung gehe getht mein blick immer links rum ins wohnzimmer auf die couch.(da hat mein papa immer gelegen) jedesmal denke ich ,er liegt da noc und sagt wie immer "hallo tinchen". aber dem ist nicht so :-(
zur zeit fühle ich mich ganz ok, aber manchmal habe ich das gefühl als würde ich ebenfalls so betäubt sein. man könnte mir wahrscheinlich die beine wegschlagen und ich würde dies nicht merken!
die beerdigung haben wir alle nun hinter uns, und ich warte unfreiwillig auf die zeit ,in der mir mein papi so wahnsinnig fehlen wird.
mir kommt das alles so unwirklich vor, ist das alles wirklich passiert??? nein, main papa ist doch da, er kommt irgendwann wieder...(das denke ich immer)
zur zeit bin ich so dusselig, das ich glaube das fast alles was passiert ein zeichen sein könnte, doof ne?
ich bin manchmal so unruhig, weil ich nur wissen möchte, ob meinen papi gut geht, und ob er jetzt zufrieden ist und war!

naja, ich finde das weinen und sich an alte schöne zeiten zu erinnern, manchmal so richtig befreiend sein kann. auch wenn es manchmal sehr schmerzhaft ist.

ich wünsche dir viel kraft und eine liebe umarmung
tina

02.08.2003, 23:22
hallo andrea,
du bist mir einen monat voraus, ich wünschte mir es wäre schon ein jahr später...
meine mama und ich reden auch manchmal wie es damals war,wieviel spaß wir hatten....
aber sie redet auch viel von seinen letzten wochen,und uns ist jetzt sovieles bewußt geworden ,das er uns doch so kleine hinweise gegeben hat, das er bald von uns gehen muß.
er machte reinen tisch...er sagte das er stolz auf seine kinder wäre, das hat er noch nie in seinem leben jemals irgendjemanden gesagt...und als er im krankenhaus war und ich ihn immer abends angerufen habe,auch wenn ich am selben tag bei ihm war,(kurz vor seinem tod) sagte er immer zum schluß "schönen dank für deinen anruf!"
ach mir wird so einiges klar, jetzt erst...
ich denke mal das wir wahrscheinlich noch zu viel hoffnung hatten, und diese sachen zwar aufgenommen haben ,aber nie hinterfragt haben...vieleicht wollte er es auch so...

man macht sich um so vieles gedanken...

ich wünsche dir einen schönen tag und eine liebe umarmung

tina

04.08.2003, 06:57
Hallo Mädels!
Na das We gut überstanden???
Das mit dem Gläser rücken ist sone Sache bei mir, hab das schon paar mal gemacht! Aber wo mein Papa noch gesund war! Es ist da immer so ein Reiz da, ich kann mit ihm kommunizieren, fragen wies ihm geht und ob er immer an uns denkt und ob er uns beschützt??? Aber beim letzten mal, das war im Mai, hats ja nich funktioniert, ich denke mal er will das nicht... Deswegen lasse ich das auch erstmal!
Habe auch so ein Buch angefangen, das handelt von NTE (Nahtoderlebnisse), hatte aber nicht viel Zeit drinn zu lesen!

Hallo Tina,
Das du zur Zeit alles als Zeichen von deinem Papa deutest ist doch ganz normal! das machen wir immer noch!
Ich sag immer zum Spaß, wenn ich eine rauchen will und das Feuerzeug will nich angehen, "Papa will nicht das ich eine rauche..."

Hallo Andrea
auch mein Vater hat ca. 5 Monate vor seinem Tod dinge geregelt, wo wir erst danach gemerkt haben, er muss doch was geahnt haben!
Er wollte unbedingt das meine Mum den Kredit vom Haus abbezahlt, das ich lerne wie die Weihnachtsgans gemacht wird(weil er das jedes Jahr gemacht hat). Das ist alles schon sehr komisch, wenn man jetzt drüber nachdenkt!

Liebe Grüße und eine ganz dicke Umarmung!!!
July

04.08.2003, 15:18
Hallo Andrea,

danke für Deine lieben Worte. Du hast recht, es ist egal, wie lange es her ist, dass man jemanden verloren hat. Das Problem ist nur oft, dass für alle anderen das Leben "normal" weitergeht und das man das Gefühl hat, die anderen erwarten, das man irgendwann aufhört zu trauern. In meiner Familie habe ich wiederum das Gefühl, mich im Kreis zu drehen und immer wieder die selben Gespräche zu führen. Vielleicht weisst Du, was ich meine. Der Welt spielt man vor, es gehe schon und für die Familie spielt man die Starke, aber irgendwie fehlt mir jemand, bei dem ich mich anlehnen kann. Ich weis, ich bin nicht allein, aber trotzdem fühle ich mich oft so.

Freitag auf der Autofahrt war´s besonders schlimm, ich hätte die ganze Zeit heulen und schreien können (hab ich auch gemacht), manchmal, wenn man nicht damit rechnet, dann kommen einem alle Gefühle wieder hoch. Meist sind das die Momente, wo ich ansatzweise begreife, dass er fort ist und wie sehr er mir fehlt...

Heute mal nicht soviel von mir...

Liebe Grüsse
Alex

04.08.2003, 15:31
Liebe Tina,

ich weis, was Du meinst. Wenn ich die Tür zur Wohnung meiner Eltern aufschliesse, dann geht der Blick automatisch ins Wohnzimmer zum Sofa, wo er immer gesessen hat. Manchmal denkt man einfach, man steckt in einem Albtraum, aus dem man gleich erwacht, das kann doch alles nicht wirklich passiert sein...

Im Nachhinein sind mir auch viele Dinge eingefallen, woran ich hätte merken müssen, das er wusste, das er bald sterben muss. Er hat mich am letzten Wochenende, an dem ich ihn gesehen habe, nochmal gebeten, sein Auto zu fahren, damit das nicht nur so rumsteht. Ich habs auch gemacht und er hat mir mehrfach noch gesagt, wo seine Papiere sind...

Ich glaube, er wusste es schon viel eher als wir dachten. Aber vielleicht wollte ich das auch nicht sehen, ich wollte es einfach nicht wahrhaben... Selbst wenn ich es ausgesprochen habe, lag das Ganze für mich noch in weiter Zukunft.

Aber jetzt beginnt die Zeit, wo es Momente gibt, in denen ich erstmals "begreife", was passiert ist und wie sehr er mir fehlt.

Irgendwie find ich heute nicht so die richtigen Worte...aber ich denk an Dich!

Lieben Gruss
Alex

04.08.2003, 17:42
Hallo, Ihr Lieben!
Ich merke immer mehr, wie sehr er mir fehlt.

Gestern war meine Ma bei uns und als ich für uns den Tisch deken wollte, hatte ich natürlich Teller für 6 Leute.Wir haben sein Gedeck dann stillschweigend weggetan-warum passiert mir sowas, ich habe meiner Mama damit bestimmt wehgetan, und mir tat es auch höllisch weh-da war er mal wieder, der Schlag mit der Keule, daß er ja doch nicht mehr kommt.

Das erste mal richtig weh tat es, als mein Sohn mit seinem ersten richtigen Zeugnis kam.Er war doch immer so stolz auf ihn, und ich wollte es ihm doch so gerne zeigen...

Mein Papa hat bestimmt auch was geahnt.Als er die Kinder das letzte mal sah, hat er sie so merkwürig eingescannt-so von oben bis unten-für die Ewigkeit.Das war mir schon komisch und ich habe es auch bemerkt, aber ich wollte es einfach nicht wahrhaben...

Tag für Tag vergeht, und alle meine Freunde sind eigentlich schon zur Normalität übergegangen-vielleicht ist es aber auch einfach zuviel verlangt, das sie mir zuhören, oder mich einfach auch mal fragen, wie es MIR geht, statt immer nur von sich zu reden.Für mich wirds aber jeden Tag schlimmer und ich ziehe mich irgendwie immer mehr zurück, mir ist das oberflächliche gerede vom Wetter echt zuviel im Moment.Könnt ihr das verstehen, oder geht es Euch ähnlich?

Liebe Tina,
ob es wirklich in einem Jahr nicht mehr so dolle weh tut wie jetzt?-vielleicht ist es dann einfach anders?
Mein Papa hat mir in seinen letzten Wochen immer mehr gezeigt, wie lieb er mich hat-du mußt wissen, er ist (war, schluck...)immer ein eher gefühlskalter Mensch, der uns aber über alles liebt und alles für seine Familie tat.Und zum Schluß haben wir gelernt uns in den Arm zu nehmen und richtig miteinander zu reden.Ich habe es so sehr genossen...

Liebe Alex, ich verstehe Dich so gut...
Ich habe einen ganz lieben Mann und zwei tolle Kinder, und trotzdem fühle ich mich furchbar alleine...

Dicke Umarmung aus der Ferne
Andrea

04.08.2003, 23:00
hallo andrea, alex und july...

ich hoffe es geht euch einigermaßen gut...

zur zeit habe ich ein tief, das mich gerade erwischt hat. ich kann es nicht glauben das mein papa vor 2 wochen und einen tag noch gelebt hat....und jetzt nicht mehr da ist...aber das gefühl kennt ihr ja sicher.

ich habe auch zu meinem freund gesagt das ich mich so alleine vor komme, und so unvollständig. obwohl ich nicht alleine bin ... ich habe gesagt, das mein papa immer hinter mir stand und mir bei allen dingen des lebens geholfen hat, ich komm mir so hilflos vor...da sagte mein freund, ich darf nicht so egoistisch denken ,ich muß in erster linie an meinen papa denken, das es ihm nämlich jetzt besser geht. ich weiß er hat so recht...nur manchmal denkt man sowas...

ansonsten lenke ich mich in dieser situation relativ gut ab, ich vollende zur zeit alle modelle von meinem papa. komischer weise habe ich ein ruhiges händchen bekommen, normaler weise habe ich für solche dinge manchmal gar keine geduld, aber ich muß sagen ich bekomme das gut hin. papa wäre bestimmt stolz auf mich.

was ich noch sagen wollte, ich finde das wir hier ein tolles team sind...

ich wünsche euch einen guten start in die woche...
eine liebe umarmung an euch
tina

05.08.2003, 06:48
Hallo liebe leute und guten Morgen!
Muss sagen, wenn ich auf Arbeit bin dann geht es recht gut, bin angelenkt! Meine Mum ist mit einer Freundin im Urlaub! Das tut ihr sicher gut!

Ich finds von meinen Freunden auch schade, das sie nur so oberflächlich fragen, "na wie gehts???" Sone Anstandsfrage halt...
Aber ansonsten helfen sie mir schon!!!

Ich hab manchmal, nein eigentlich immer, ein Tief wenn wir weggehen, an den See fahren, Partys... Dann kommt die Wut hoch, warum ist er nicht mehr da und dann realisiere ich erstmal das er nie mehr wieder kommt...Dann bekomm ich richtige Heulkrämpfe. Gut gehts mir dann wenn mein Bruder mit dabei ist, dann kann er mich in den Arm nehmen!!!

Wünsche euch einen schönen Dienstag!
July!!!

05.08.2003, 12:51
Hallo zusammen,

liebe Andrea,

ich kann so gut verstehen, wie Du die fühlst. Das mit dem Tischdecken, nicht einmal die Normalität ist noch normal. Bei den kleinsten Dingen bemerkt man das er fehlt.

Das mit den Freunden geht mir auch so. Ich versuche zwar, nicht ungerecht zu sein, schliesslich bemühen sich die meisten ja, mich zu verstehen, aber für alle geht der Alltag weiter. Das tut meiner zwar auch, aber ich werde zu jeder noch so banalen Gelegenheit daran erinnert, das einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben nicht mehr da ist. Und die meisten verstehen nicht, dass es mir schlecht geht, auch wenn ich nicht grade weine.

Mir ist aufgefallen, dass ich viele Dinge nun in einem anderen Licht betrachte. Ich versuche, bewusster zu Leben. Wenn ich überlege, was ich früher "Probleme" genannt habe, dann wird mir schon klar, das sich mein Denken verändert hat. Als wir z.B. im Krankenhaus waren, um ihn nochmal zu sehen, da hat man uns seine Tasche gegeben, da war seine Brille drin. Mir hat man seine Uhr und seine Brieftasche in die Hand gedrückt. Ich hab irgendwie nur gedacht: wenn man geht, kann man gar nix mitnehmen. Warum sorgen wir uns also um unser Auto, was ne Beule hat und all diesen Kram? Sind das wichtige Dinge?
Aber ich glaube Du verstehst schon, wie ich das meine.
Ich weis das hilft nicht viel, aber in Gedanken bin ich bei Dir!

Liebe Tina,

ich finde nicht, dass Du egoistisch denkst. Der Wunsch ihn zurück zu haben ist ganz normal, ich hab das auch. Natürlich will man nicht, das er leidet, aber es ist der eigene Schmerz, der bleibt.

Ich hab auch gestern ein Regal zerlegt und die Schrauben waren total fest. Eigentlich hatte ich schon keine Lust mehr, aber ich hab gedacht, er steht hinter mir und sagt: Jetzt streng Dich an, Du schaffst das schon. Hat mir irgendwie gut getan.

Ich find auch, das wir ein gutes Team sind, ich denke, wir verstehen uns ...

Lieben Gruss
Alex

05.08.2003, 15:44
Hallo Tina, Hallo Andrea, Hallo Alex!
darf ich fragen wie alt ihr seit?
das mit den Problemen sehe ich genauso! Nur merke ich manchmal das ich mich selber über Kleinigkeiten aufrege und dann denke das ist doch überhaupt nicht wichtig! Das ärgert mich schon sehr!
Auch mit dem Tisch decken, geht mir heute noch manchmal so! Auch wenn wir grillen (Lieblingsbeschäftigung von meinem Pa) sage ich manchmal, wenn er noch hier wäre, würde er das für mich übernehmen (ich grill nun mal nich zu gerne wenn ichs selber machen muss). So reden wir, oder besser ich ständig über ihn und keiner is mir deswegen böse! Ich find es besonders wichtig wenn man den jenigen nicht "vergisst".
Bei meiner Oma ist es besonders schlimm, immer wenn ich Vati erwähne wird sie ganz komisch und sagt immer bloß "mmh". Das stört mich auch irgendwie! Er ist ja deswegen nicht ganz weg, nur für uns nicht sichtbar! So sehe ich das!

Wär schön wenn ihr euch nochmal meldet!

Tschau und haltet die Ohren steif!

Eure
July!!!!!

06.08.2003, 10:44
Hallo Andrea und Tina,

wollte mich nur mal kurz melden, hab an euch gedacht und hoffe, es geht euch gut.

Liebe July,

das was Du erzählst kann ich gut nachvollziehen. Das wird auch denke ich immer so bleiben, der Platz ist einfach leer und bei vielen Dingen wird einem das bewußt.
Ich finde es schön, dass Du da so offen in Deiner Familie mit umgehen kannst. Das mit Deiner Oma kann ich auch verstehen, nicht jeder kann so offen damit umgehen.
Ich denke, mit der Zeit wird es bestimmt leichter...zumindest hoffe ich das.

Wegen Deiner Frage, ich bin 26 Jahre alt. Und Du?

Viele liebe Grüsse
Alex

06.08.2003, 12:29
Hey!
Ich bin grad 20 geworden und habe einen Bruder der ist 23 und wird nächste Woche 24!
Ganz komisch war, wo mein Geburtstag war! Da bin ich nach Hause gekommen (Wohne in Sachsen, hinter Dresden und arbeite die Woche über in Bayreuth) und hatte richtige Heulkrämpfe, nur weil ich meinen Geburtstag am nächsten tag nich feiern wollte ohne meinen Papa!
Aber die Party mit meinen Freunden die Woche drauf war dafür besser!
Ich sag immer "alles wird gut, irgendwann".
Und wir überstehen das alle, ich bin da ganz optimistisch! Denn wenn ich jetz den Kopf in den Sand stecke, bringt mir das gar nix und mein papa kommt deswegen auch nicht wieder!

Also an alle hier, lasst die Sonne in euer Herz!!!

Liebe Grüße
july!

06.08.2003, 12:34
hallo, andrea, alex und july....

ich werde am 20. august 26 jahre alt...mein erster geburtstag ohne meinen papa...

gestern war ich wieder mal arbeiten und es viel mir schwer, weil ich da ja den anruf mit meiner mutti hatte. meine arbeitskolleginnen waren sehr süß, sie nahmen mich in den arm, und sagten das es ihnen auch so unendlich leid tut. dann gaben sie mir einen umschlag...dies war ein trauerbrief und sie haben gesammelt für meinen papa, den sie eigentlich nur vom hören sagen kannten. das fand ich echt toll. sie lenken mich gut ab ,hören mir aber auch zu wenn ich davon erzähle...

was mir auch zur zeit auf den zeiger geht ist, das alle leute die mich kennen so mitleidig anschauen...ich mein vieleicht wissen die nicht damit umzugehen...aber manchmal stört es schon. oder wenn ich mit meiner mutter einkaufen bin, das auf einmla leute auf uns zu kommen uns umarmen und so weiter...manchmal kann man das echt nicht gebrauchen, da ist man einigermaßen "gut" drauf und schon wird man wieder runter gezogen...

naja...ich wünsche euch angenehme tage(bei dem heißen wetter)!

eine dicke umarmung an euch allen
gruß tina

06.08.2003, 17:50
hallo, Ihr Lieben,

uuups, ich glaub ich bin die "Oma"unter Euch, bin nämlich schon 34...macht aber nix-mein Papa war 63, glaub Eure Papas waren auch so um den Dreh...

Tina, meine Mama hatte am 7.7. Geburtstag, mein Papa wäre am 26.7. 64 geworden und wir werden das dumme Gefühl nicht los, daß er sich extra so schnell aus dem Staub gemacht hat, damit es auf keinen Fall auf einen der tage fällt.Mein Papa war immer so ein Teminmensch...Der Geburtstag meiner Mama eineinhalb Wochen nach Papas Tod war schlimm.Sie war bei uns, wollte niemand von Ihren Freundinnen hören und sehen, was ich verstehen kann.Wir haben versucht uns mit ihr einen schönen Tag zu machen.Sie durfte sich aussuchen, wo sie gerne hinwollte und dann haben wir zuerst Papa besucht und dann einen wunderbaren Ausflug gemacht.Ein ruhiger stiller, schmerzlicher und doch irgendwie schöner Tag.
Kurz darauf wäre dann ja Papas Geburtstag gewesen.Das war noch ein bischchen schlimmer.Wir haben Kaffee getrunken, waren bei ihm-er hat am Tag zuvor seine Umrandung vom Grab bekommen, wunderbare Pflanzen-also sozusagen ein richtiges Geburtstagsgeschenk!-und sind dann wie jedes Jahr essen gegangen.Sein Platz blieb leer und das tat weh.Trotzdem ging auch dieser Tag um...
eigentlich will ich Dir damit nur Mut zusprechen, nicht zu schwarz auf den Tag zu sehen, und nicht allzu traurig zu sein, denn denke immer dran:das hätte er bestimmt nicht gewollt, und schließlich sieht er ja, wie traurig Du bist...

July, vielleicht ist es für Deine Oma ganz besonders schlimm, denn sie hat ja IHR Kind verloren.Ich glaube für ältere Menschen ist es immer besonders schlimm, sein Kind zu verlieren,schließlich gibt es in ihren Augen ja schließlich eine Reihenfolge...Versuch Sie zu trösten, vielleicht redet sie ja mal, warum sie nicht über Deinen Papa sprechen mag...

Alex, ich hatte auch so ein furchbares Erlebnis im Krankenhaus-ich mußte Papas Schrank ausräumen-ich dachte, jetzt reist ee mein Herz in Stücke...

mir geht es momentan so la,la-ich freu mich wahnsinnig auf ein paar Tage Urlaub mit meiner Familie, hab aber gleichzeitig auch Angst davor, denn letztes Jahr waren wir noch mit Papa zusammen in den Bergen und haben seinen Geburtstag auf einer Hütte gemeinsam feiern können.Ich wollte lieber mit meiner kleinen Familie alleine fahren, hab deshalb jetzt oft ein schlechtes Gewissen und bin froh und dankbar den Tag mit ihm dort verbracht zu haben.Hätte man da geahnt...Ich hab Angst, daß mich da alles erinnert und er mir noch mehr fehlt, aber meine Kinder wollten soooo gerne dahin...

Liebe Grüße an Euch alle
Andrea

06.08.2003, 21:41
Hallo Tina und alle anderen,

mein vater ist 2 tage vor meinem 28 geb. gestorben. am 8.12.02 er selber wäre am 16.12.02 63 jahre alt geworden. es ist doch wirklich erschreckend, wieviele menschen schon so früh sterben, meine mutter ist mit 35 jahren gestorben, da war ich 2 jahre alt.
tina, ich bilde mir auch manchmal so komische sachen ein. im moment flackert immer meine badezimmerlampe, geachtet habe ich da erst nach dem tot meines vaters. ich wechsle sie aber nicht aus, weil ich mal gelesen habe verstorbene nehmen über elektrizität kontakt zu einem auf. nun sitze ich manchmal im bad und rede mit der lampe. ist doch verrückt oder, aber irgendwie bilde ich mir ein, ich bekomme eine antwort. haltet mich jetzt bitte nicht für durchgeknallt, ansonsten bin ich normal.

wünsche allen ein gute nacht, bei der hitze...

anja w

06.08.2003, 23:00
hallo an alle,

hallo andrea,
na so alt biste ja auch nicht, das du dich als oma bezeichnen kannst ;-)
ich denke das ich meinen geburtstag schon irgendwie überstehen werde. erst fahre ich zu meinem papa, und dann fahre ich zu meiner mama. ich werde dann mit meinem bruder und meiner mama und oma und opa und natürlich meinem freund ein bisschen plaudern, was essen und wieder zum papa fahren und mich verabschieden, wenn ich wieder nach hause fahre. das wird schon irgendwie.
papa hätte bestimmt auch nicht gewollt, das ich den kopf in den sand stecke.heute ist ein tag wo ich sagen kann das es mir gut geht, die arbeit lenkt mich ja auch ab.
ich denke mal das deine ferien einerseits schön werden und anderseits vieleicht ein bisschen nachdenklich...aber die schönen erinnerungen mit deinem papa in den bergen werden dir bestimmt auch ein kleines lächeln auf deinem gesicht zaubern. du kannst froh sein das du mit ihm auch mal zusammen urlaub gemacht hast, denn das sind auch sehr wertvolle gedanken und schöne gedanken. mach dir mal keine sorgen und du brauchst keine angst haben. denk nur daran das dein papa dir schöne ferien mit deiner kleinen familie gönnt, auch wenn dir ein paar tränchen über die wange kullern. wann fährst du denn? damit ich dir nocheinen schönen urlaub wünschen kann?!
liebe umarmung...

hallo july,
ich denke auch das ich meinen geburtstag gut überstehen werde, mit einem lachenden auge und mit einem weinenden auge. das wird schon irgendwie. das ist wohl war das der papa nicht wieder kommt wenn man den kopf in den sand steckt...aber manchmal hat man so phasen, da fühl ich mich zumindest besser wenn ich mal nichts sehen und nichts hören muß, und mich mal verbuddeln kann. ich denke mal das dies bei dir auch manchmal so ist. aber keine frage das leben geht weiter, wir müssen nach vorne schauen.
lieben gruß...

hallo alex,
so bewußt wie du denkst, das viele dinge eigentlich so unwichtig sind über die man sich aufregt, so denke ich seid den tod meines vaters auch. was ist das schon ne beule im auto, es gibt doch wichtigeres....ich rege mich auch nicht mehr so doll auf ,über so kleinigkeiten, das sind diese dinge doch garnicht wert. ich sehe jetzt auch viele dinge ganz anders, ich denke mal das wir jetzt besser entscheiden können ,was wichtig ist und was nicht so wichtig ist. wichtig in unserem leben sind doch unsere schönen erinnerungen an menschen die wir lieben , und auch erinnerungsstücken die wir behutsam aufbewahren.
ich drück dich ganz fest...


in gedanken bin ich immer bei euch allen
ich drück euch ganz fest,(bei diesem heißen wetter)
lieben gruß
tina

06.08.2003, 23:08
hallo anja,

wie geht es dir denn so??
ja erschrecken finde ich das auch das so viele menschen so jung sterben müssen. das ist mir garnicht so aufgefallen, erst nachdem mein papa krank wurde und ich hier beim krebskompass bin. ich versteh das alles nicht ,warum es diese krankheit geben muß, und auch alle anderen krankheiten. und ich verstehe nicht das die forschung keinen schritt weiter kommt. wie lange gibt es schon krebs????? schon immer, und keiner ist in der lage was wirklich effektives dagegen zu tun, irgendwie traurig....
ich finde das gut das du mit der badezimmer lampe redest. ich rede immer mit meinem papa wenn ich zu meiner mama fahre, weil ich das gefühl manchmal habe das er neben mir sitzt...viele dinge die für mich ungewönlich erscheinen,was in meiner situation fast alles ist, deute ich für mich immer als zeichen von meinen papa...also durchgeknallt bist du nicht...im gegenteil ,das ist normal!

einen lieben gruß an dich
tina

07.08.2003, 09:23
Hallo Tina,

wie es mir geht, mal gut mal schlecht. tagsüber ist eigentlich alles ok, bei mir kommt es immer abends, wenn ich im bett liege und sein bild auf meinem nachtisch sehe. heute hat meine nichte geburtstag sie wird 12 jahre alt. sie ist sein einziges enkelkind und er hat sie über alles geliebt. die beiden waren echt ein dreamteam. normalerweise wäre er mit ihr in die stadt gefahren und sie hätte haben können, was sie will und dann hätte er ihr 12 rosen mitgebracht. jedes jahr eine mehr. er sagte immer hoffentlich kann er ihr irgendwann einen riesen strauss geben. leider wurden es nur 11.
wie geht es dir? beruhigt mich das du auch einfach so vor dich hinredest und denkst dein papa ist bei dir. bilde mir auch bei allem ein das ist ein zeichen. wünsche dir heute noch einen nicht allzu heißen arbeitstag. gott sei dank haben wir hier klima, aber das bahn fahren macht mich echt fertig.

danke für deine antwort.

lieben gruß

anja.w

07.08.2003, 11:02
Hallo Ihr Lieben,

liebe Andrea,

Du bist doch nicht die Oma hier :-). Ich war damals ein Nachzügler, mit mir hatten meine Eltern nicht mehr gerrechnet.

Das mit eurem Urlaub finde ich gut, wir machen das auch, im September, da fahren wir zur Nordsee. Eigentlich hatten wir geplant, mit der ganzen Familie zu fahren, das haben die anderen im letzten Jahr gemacht und es hatte meinem Vater so gut gefallen, weil er an der See so klasse durchatmen konnte und weil die Familie zusammen war. Im letzten Jahr konnte ich nicht mit aber in diesem Jahr wollten wir alle gemeinsam fahren (ich war schon zehn Jahre nicht mehr mit meinen Eltern im Urlaub). Leider ist daraus nichts mehr geworden, wir haben immer auf den Zeitpunkt gewartet wenn es ihm wieder besser geht, aber der kam leider nicht...
Wir wollen aber trotzdem fahren. Zwar habe ich auch etwas Angst, dass es schlimme Momente geben wird, aber ich bin mir sicher, er hätte gewollt, dass wir trotzdem fahren...und irgendwie ist er bestimmt trotzdem dabei...
Deshalb hab keine Angst vor dem Urlaub und geniesse die Zeit, tut Dir bestimmt gut und Du kannst vielleicht mal abschalten.

Liebe Tina,

ich merke, das es echt schön ist, euch gefunden zu haben, bei euch fühle ich mich sehr verstanden und aufgehoben!
Ich wünsche Dir, dass Du trotz allem einen schönen Geburtstag erlebst und nicht nur traurig bist. Es sind ja viele Menschen bei Dir, die Dich liebhaben und die dich bestimmt lächeln sehen wollen!

Ich habe das auch, deshalb war der Freitag auch so schlimm, manchmal hab ich das Gefühl, dass er bei mir ist und manchmal eben nicht. Meist im Auto denk ich, er sitzt jetzt neben mir und passt ein wenig mit auf. Meist sing ich ihm dann was vor...
Ist mir auch egal, was dann andere denken, ich hab dann das Gefühl, das er mir zuhört.

Ihr Lieben, ich drück euch ganz fest und denk an euch!
Lieben Gruss
Alex

07.08.2003, 17:12
hallo, Ihr Lieben,

Danke für Eure lieben Worte wegen dem Urlaub, es tut so gut...
noch eine Woche und 2 Tage, dann geht es los in den Urlaub-wie schon gesagt, mit gemischten gefühlen...aber das wird schon werden, und ich freu mich auch auf ein paar Tage mit meiner Familie, die Kids haben ja auch wenig von mir gehabt in der letzten Zeit.Auserdem hat mein Kleiner gesagt:Wir gehen zu einem Gipfelkreuz, da sind wir dann näher beim Opa.
Meine mama fährt nicht mit-das macht mir schon Sorgen, aber sie hat uns selbst gesagt, wir sollen fahren.Sie ist auch nicht alleine in der Zeit hat ja viele Freundinnen und ihren Frosch.Der ist in unseren Teich eingezogen und mit dem Tag ging es dem Papa zusehends schlechter.Man bildet sich ja so komische Sachen ein, wie Ihr alle auch schon sagt.Wenn ich zur Mama komme, gucke ich immer erst mal nach Fridolin und bin eine ganze Weile bei ihm...aber ihr kennt das ja!

Hallo, Anja-
da läuft mir ja ein Schauer über den Rücken-das tut mir unendlich leid mit den Rosen-Kinder spüren das-gibt es nicht jemand, der diese schöne Tradition fortführen könnt?Vielleicht Du, als Tante...?Vielleicht fände es Dein Papa ja auch schön...Mein kleiner Sohn hat alle Autos von seinem Opi rausgesucht und extra gestellt, denn die sind ja von seinem Opi und müssen besonders gepflegt werden...

Ich rede auch oft mit Papa-mal still, mal laut...und es tut mir gut...mir doch egal, was die anderen denken und mittlerweile weiß ich ja, das ich nicht alleine bin...

Ich bin irgendwie auch anders geworden seit dem Tod-bin vielleicht nachdenklicher,ja sogar erwachsener geworden...rege mich auf jeden Fall -sehr zur Freude meines Mannes- nicht mehr über jeden Mist auf.Vor allen Dingen genieße ich die Zeit mit meinen Kindern mehr.Lasse auch mal was stehen und spiele dafür mal ein Spiel oder kuschele einfach mit ihnen.

In diesem Sinne liebe Grüße

besonders für Tina einen extra Drücker von mir

Andrea

08.08.2003, 15:44
Hallo Ihr Lieben,

heute nur ganz kurz, ist viel zu heiss zum schreiben bzw denken. Ich fahre heute wieder zu meiner Ma, daher melde ich mich erst Montag wieder.

Wollte auch nur sagen, dass ich an euch denke...

Lieben Gruss
Alex

08.08.2003, 16:55
hallo an alle die mit mir schwitzen :-) ,

liebe andrea,
ich glaube das du dir keine all zu großen sorgen um deine machen machen brauchst...vieleicht braucht sie jetzt ein bisschen zeit für sich(mal ganz allein). sie muß das ja auch irgendwie verarbeiten. das ist bei meiner mama auch so, ich rufe zwar jeden abend an, aber irgednwie denke ich das sie auch zeit für sich braucht. sicher weint sie oft ,denkt viel nach, ist sauer und traurig. aber schließlich fahrt ihr ja demnächst öfters ohne deine mama in den urlaub, und da ist sie ja auch "allein" zu hause, blöd gesagt aber sie muß sich daran gewöhnen genau so wie maeine mama auch. und wir auch natürlich. so blöd das klingt aber das verdammte leben geht weiter...
mach dir einen schönen urlaub und erfreu dich an den süßen phantasien die dein kleiner sohn immer hat...
ich habe heute mein einziges bild von meinem papa in den photoladen gebracht, habe kein negativ davon, mache jetzt bild von bild...das dauert 1 woche!!!! als er das bild in diese photo-tasche gesteckt hat, hätte ich gleich wieder los heulen können, was ich auch zu hause getan habe. das war so komisch, als würde ich ihn ein 2. mal verlieren, aber in einer woche habe ich ihn ja wieder...
eine doppelte dicke umarmung und einen lieben "kühlen" gruß


hallo alex...
wie geht es dir denn sonst so???
aber es ist doch schon komisch, das man sich durch so einen vorfall verändert...man wird irgendwie erwachsener oder man sieht jetzt alles mit einem anderen auge. ich habe jetzt das bild, von meinem papa, zu nem photoladen gebracht. man war das komisch, jetzt habe ich nen schlechtes gewissen, weil ich ihn jetzt eine woche nicht mehr zu hause habe. geweint habe ich auch, es tat so weh das bild einfach so abzugeben....
lieben "kühlen"gruß

hallo anja w. ,
mir geht es mal so mal so....
das mit deiner nichte find ich auch traurig...
aber leider kann man das nicht mehr ändern, ich denke mal das du und deine familie ihr trotzdem einen schönen geburtstag geben könnt.zusammenhalten ist jetzt so wichtig, henau so wie das zusammen verarbeiten und das zusammen ausweinen...das tut manchmal echt gut...
ich lasse jetzt bilder von meinem papa nachmachen, und werde die alle schön einrahmen...und trotzdem rede ich wild in der gegend rum wenn ich denke er ist gerade da und besucht mich...
einen lieben "kühlen" gruß
tina


ich wünsche euch allen irgendwie angenehme tage
ich denk an euch
lieben gruß und eine umarmung
tina :-)

08.08.2003, 23:07
hallo,
mir geht es so dreckig :-(
ich kann nicht mehr, ich will meinen papa zurück...ich sitze hier und weine mir die augen aus...mein freund hat nachtschicht, ich sitz hier ganz alleine und bin mit den nerven runter...
ich vermiss ihn so sehr
papa komm zurück...bitte
ich versteh das alles nicht, warum ist das passiert, warum mußte er gehen?
gib meinen papa wieder frei...
ich vermisse dich so wahnsinnig
komm zurück
bitte
ich würde alles geben nur um ihn noch einmal zu sehen..
ich will dich icht erinnerung haben, ich will dich bei mr haben, ich will nicht von der vergangenheit reden,
komm zurück... :-(
papa, ich kann es nicht wahr haben, das ist doch alles nur ein traum...ich muß doch irgendwann aufwachen...bitte
mir geht es so dreckig...ich brauch ihn, jetzt!!!

sorry wenn ich euch damit runterziehe, ich mußte das los werden, hab doch sonst niemand der mir still zuhört...

es tut so weh

08.08.2003, 23:24
Hallo tina,

ich bin bei dir, du bist nicht alleine. ich denke jetzt ganz fest an dich. weine,schreie lass alles raus. ich bin sicher er ist bei dir und tröstet dich auf seine art. es ist ok, wenn du weinst, anders kann man diesen ganzen wahnsinn doch gar nicht aushalten.

ich drücke dich und weine mit dir, ein paar tränen für meinen vater und ein paar für deinen. sie schauen uns bestimmt zu und denken, schau dir die beiden an, kennen sich nicht und denken eigentlich genau das gleiche. papa, komm zurück ich liebe und vermisse dich.

Stillen gruß
anja.w

08.08.2003, 23:28
Hallo andrea,

mache gerade ein album für meine nichte. mit den schönstn fotos von ihr und meinem vater. auf dem einband ist eine rose, ich habe noch eine geburtstagskarte unbeschrieben bei seinen sachen gefunden, mit einer rose drauf, das war im dezember. diese karte werde ich ihr von ihm schenken. ihre mutter schenkt ihr stellvertretend für ihn die rosen.
die kleine ist gerade im urlaub, daher muß ich mit dem überreichen noch etwas warten.

liebe grüße
anja.w

09.08.2003, 17:13
hallo Anja,
schön, daß ihr den Brauch von Deinem Papa weiterführt-er freut sich bestimmt auch, und so ist er doch immer irgendwie ein bishen bei Euch.

Liebe Tina,
ich kann Dir nicht sagen sei nicht traurig, das wird schon wieder-das höre ich auch so oft-und es hilft gar nicht, wenn man das gesagt bekommt-
fühl Dich von mir ganz feste umarmt, und schreib einfach weiter-wir hören Dir still zu, egal ob Du traurig, wütend, schlecht oder auch gut drauf bist.
Ich glaube wir alle haben mal mehr und mal weniger gute Tage.

Ich bin ja momentan viel im Schwimmbad, und wenn ich die Opas mit ihren Enkeln sehe, glaub ich mir zersringt das Herz-ich hätte ihm doch so gerne noch viel Zeit mit seinen Enkeln gegönnt, und ich brauch auch noch einen Papa, und auch meine Mama ist so furchbar alleine nach 43 jahren Ehe...manchmal denke ich, die Zeit bleibt stehen, aber es muß irgenwie und für irgendwas weietrgehen.Irgendwie hat doch alles einen Sinn, oder...?

Ich mache mir momentan eher Sorgen wegen meiner Mama-bei ihr kommt es jetzt so richtig dolle, daß Papa nicht mehr heimkommt.Heute morgen war mir mal so danach, sie anzurufen(sonst telefonieren wir immer abends) und ich habe gleich an ihrer Stimme gemerkt, daß es ihr nicht gutgeht.Ich hab gesagt komm doch zu uns, aber sie meint es nimmt ihr auch nicht die schlimme Stille im Haus.Ich weiß gar nicht, was ich machen soll, und jetzt wollen wir doch bald weg in Urlaub...
Wie geht es so Euren Mamas, wie helft ihr???

Ach, Papa, wenn Du wüstest, wie schlecht es mir wirklich geht...
Bitte hilf mir und Mama über die schmerzhafte Zeit!!!

09.08.2003, 17:50
Hallo andrea,

meine mutter ist auch schon tot, krebs. mein vater hat den tod meiner mutter nie richtig überfunden. und das ist jetzt schon 26 jahre her. er hatimmer nur als ziel, mich und meine geschwister groß zu kriegen. denke für sie ist es hart. wie sind in unserer eigenen umgebung, haben noch unsere personen die vorher auch da waren. aber sie. sie liegt abends im bett und er ist nicht da. sie wacht auf und er ist nicht. eine schreckliche vorstellung. laß ihr zeit, zeige iht, wie du es auch tust, dass sie immer zu dir kommen kann. aber jetzt kann ihr keiner helfen, diesen schmerz muß sie mit sich ausmachen.
verstehe deine sorgen, auch nach so langer zeit, habe ich gesehen, wie traurig mein vater war. und da. du tut weh. für dich ist es sehr hart, du trauerst um deinen vater und siehst deine mutter leiden. es tut mir sehr leid.


liebe güße
anja.w

09.08.2003, 22:42
hallo anja,
danke für deine anteilnahme ud danke für deine tröstenden worte...es überkam mich gestern, einfach so...
heute geht es wieder, ich war bei meiner mama und wir sind dann zusammen zu meinen papa gefahren, haben die kränze gegossen und auch schon e2 stück entsorgt(bei der hitze kein wunder). wir haben dann sonnenblumen gekauft, mein papa mag sonnenblumen, und die dann in die vase gestellt. ich muß sagen es viel mir nicht schwer auf den friedhof zu gehen, was mich sehr wunderte...erst als ich vom friedhof runter ging wurde mir ganz anders. morgen früh fahre ich meinen papa wieder besuchen, ich wohne leider fast 30 km von zu hause weg, ich würde lieber jeden tag meinen papa besuchen...aber leider geht das nicht so oft...

ich hoffe das es dir gut geht und das das album was du für deine nichte machst wunderschön wird, das ist ein tolles geschenk.

danke nochmal und eine liebe umarmung
tina

09.08.2003, 23:00
hallo andrea,

danke für die lieben worte , heute geht es wieder...

wie es meiner mama geht??? nicht so gut, sie zeigt es nicht so sehr, sie weint immer wenn keiner zu hause ist, mein bruder 29 jahre wohnt noch zu hause und ich bin schon ausser haus. aber ich rufe immer abends an, da höre ich schon an der stimme das es ihr nicht gut geht, wir reden dann erst immer über gott und die welt und dann frage ich später "wie geht es dir?" dann wird die stimme zittriger und sie fängt an zu weinen,. sie vermisst ihn so sehr ,er fehlt ihr... ich sag darauf, sie soll es raus lassen, sie soll weinen , und wütend sein und alles was dazu gehört. ich rufe halt jeden tag an und versuche so oft wie ich kann nach hause zu fahren. meine mutter geht jeden tag meinen papa besuchen, wenn sie es nicht macht wird sie ganz unruhig. sie hat ein bild von ihm, und redet oft mit ihm...jetzt habe ich ihr das buch gegeben "das leben nach dem tod", ich muß sagen es hat mich ein wenig beruhigt. ich sage mir ,nach dem ich das buch gelesen habe, meinen papa geht es gut, ich hoffe sie liest wenigstens ein paar seiten(versprochen hat sie es mir), vieleicht beruhigt sie das ja auch. ansonsten lenke ich sie ein bisschen ab; was mir auch schwer fällt ich will versuchen stark ihr gegenüber zu sein, ich gehe mit ihr einkaufen ,zum friedhof, morgen fahren wir bötchen damit sie mal aus der woh nung rauskommt, dann schauen wir mal dvd, und ich bring sie manchmal zu, lachen. dies ist vieleicht alles nur ein tropfen auf dem heissen stein, aber dies ist schon mal ein kleiner anfang dies zu verarbeiten, was uns eh unser lebenlang begleiten wird. nächstes jahr im september/oktober habe ich ihr versprochen das wir eine woche nach rügen fahren, ich versuche sie aufzu muntern, damit sie sich nicht all zu sehr verkriecht, viele ausflüge und und und...und manchmal sitzen wir da und weinen uns gegen seitig aus...
irgendwie werden wir alle damit fertig, fragt sich nur wann diese zeit kommt...

papa wir vermissen dich sehr du fehlst uns allen...

mir schmerzt das auch immer wenn ich unterwgs bin und mädels so in meinem alter sehe die noch ihren papa haben, und noch so viel spaß haben und erleben dürfen...es tut so sehr weh...aber dafür sind unsere papa´s doch alle was besonderes, sie waren so tapfer...

und fahre in den urlaub...solche stimmungs-schwankungen wird deine mutter öfters haben ,auch du wirst sie haben und alle anderen auch hier, daran können wir alle nichts ändern,leider...wir müssen alle damit alleine klar kommen. vieleicht ist abstand für deine mutter doch ganz gut, und ganz alleine ist doch nicht , du hast doch geschrieben das sie noch freundinnen hat. die werden schon ganz lieb auf deine mutti aufpassen. und ausserdem gibt es ja noch telefon ,du kannst sie im urlaub ja immer anrufen.

einen ganz lieben gruß und eine dicke umarmung
tina

10.08.2003, 11:34
Hallo tina,

es freut mich von dir zu hören.
dein vater freut sich bestimmt ganz doll über die sonnenblumen. ich finde sonnenblumen auch sehr schön. meine verwelken aber immer.
ich kann auch nur sehr selten ans grab meines vaters, ich wohne 200km weg. aber auch wenn man nicht jeden tag gehen kann. in unserem herzen denken wir an ihn und nur darauf kommt es an. vielleicht ist es ja auch besser nicht jeden tag zu gehen. wenn ich um die ecke wohnen würde, wäre ich wohl jeden tag da und ob das so gut wäre?

mir geht es heute gut. denke das album für otti ( ihr spitzname, weil sie immer schwimmt wie ein otter) wird schön. und sie freut sich bestimmt rießig. sie wünscht sich ja sonst nur noch geld. so ist sie die jugend.

Liebe andrea,

ich denke auch du solltest in aller ruhe in urlaub fahren. du kannst sie anrufen und schreiben. und wenn du wiederkommst hat sie wieder was worauf sie sich freuen kann. denke dein papa, würde es auch so wollen. deine mutter ist stark. sie schafft es. wünsche dir schonmal einen wunderschönen urlaub, falls wir bis dahin nichts mehr voneinander hören sollten. meld dich, wenn du wieder da bist und wie es deiner mutter geht und wie es dir geht.
wohin fährst du, bestimmt in die antarktis, der einzige ort, an dem man diese hitze aushalten kann.

liebe grüße
anja.w

11.08.2003, 18:39
hallo anja,
na bist du schon mit deinem album fertig? hat es otti schon bekommen???ist bestimmt schön geworden. und sonst wie geht es dir denn so bei dieser affenhitze?

mir wird seid gestern ein bisschen klar das mein papa nicht mehr wieder kommt, habe ständug einen kloß im hals, is schon sch..ße.
naja aber meine mama und ich halten zusammen und geben uns irgendwie gegenseitig kraft das zu überstehen bzw. das zu verarbeiten. wir machen schon pläne für nächstes jahr, urlaub, ausflüge etc. dieses jahr lassen wir alles ausfallen an festen usw. uns ist einfach nicht danach. aber manchmal bekomme ich ein schlechtes gewissen gegenüber meinen papa, kaum ist er von uns gegangen und schon planen wir kleine reisen an die ostsee und so. da mein papa im letzten halben jahr nicht mehr in den urlaub fahren konnte und ausflüge machen konnte, sind wir immer zu hause geblieben, und nu ist er von uns gegangen und wir reden davon das wir im september 2004 zur ostsee fahren wollen. es tut so weh darüber nachzudenken, er war keine last für uns mit seiner schlimmen krankheit, ach im gegenteil ich habe versucht ihm alles zu ermöglichen in den letzten 3 1/2 jahren,soweit es meine finanzen zu liesen, er wollte im juni diesen jahres zum phantasialand, er hat gesagt, "einmal möchte ich da noch hin" wir haben es nicht mehr geschafft...:-(
ach man...es soll nicht so aussehen, das andere denken : schau mal kaum isr der mann weg da machen die urlaub und so

ich will doch nur das meine mutter mal abschalten kann...muß ich ein schlechtes gewissen haben, hast du diese gefühl auch gehabt, oder hast du das immer noch????

ich wünsche dir alles liebe
schönen gruß
tina

11.08.2003, 18:41
hallo alex....

wie geht es dir denn, lang nichts mehr von dir gehört/gelesen??
lieben gruß
tina

11.08.2003, 20:06
Hallo Tina,ahr

bin noch am album. am wochenende fahre ich zu meiner nichte. sie wohnt ja 200 km weg. bin gespannt, wenn es fertig ist. in meinem kopf ist der text schon fertig und den bastelkram habe ich heute gekauft. es war so süß sie hat mir eine sms geschickt und geschrieben "freu mich so, wenn du kommst. und eins steht wir machen uns einen tante anja otter tag". so nennen wir das immer. sie entscheidet was gemacht wird und ich versuche mitzuhalten. sonntag gehe ich dann mit ihr auf den friedhof.

ansonsten geht es mir soweit ganz ok. die hitze macht mich im moment fertig, fahre immer mit der bahn zur arbeit und das ist es wie im backofen. keine klima, kleine fenster. aber egal, kostenlose sauna.
wir hatten keinen urlaub geplant, hatte aber andere gründe, nicht wegen dem tod meines vater. mein freund hat den job gewechselt und wir wollen nächstes jahr bauen. da sparen wir.

ich finde es völlig ok mit eurem urlaub. ihr nehmt eine auszeit vom alltag, aber die trauer geht mit egal wo ihr seit. vielleicht hilft es, wenn ihr fern ab von zu hause, ein paar tage für euch habt. ich bin fest überzeugt, dein vater freut sich rießig, wenn er sieht, dass du zusammen mit deiner mutter wegfährst. lass andere reden und denken was sie wollen. ihr seit wichtig und sonst nichts. keine pietät oder irgendwelche trauerzeiten die man einhalten sollte. wie gesagt, deine trauer ist ja nicht ortsgebunden. ganz ehrlich nimm dir die zeit mit deiner mutter, habt eine gemeinsame zeit. weint und lacht zusammen, da muß man kein schlechtes gewissen haben. was gibt es schöneres, als mit seiner mutter wegzufahren. sie kann stolz sein, dass du ihre tochter bist und dir so gedanken um alles machst.bei mir war es auch so mit den festen. bin die ersten paar wochen auch nirgends hin. habe schwarz getragen und irgendwann fing es ganz automatisch wieder an. der hauptspruch meines vaters war eh immer "geh weg und erlebe was, du bist noch jung". und er hat recht gehabt. wir wissen ja jetzt leider, wie kurz das leben sein kann.in der reihe in der mein vater begraben liegt, sind jetzt auch jüngere verstorbene jahrgang 74, wie ich und jahrgang 80 und 81. ich meine das ist doch schockierend. da stehe ich immer ganz fassungslos und denke, mein gott und ich war so verzweifelt das mein papa erst 62 jahre alt war. wenn ich das sehe bin ich dankbar, dass ich ihn hatte. zumal meine mutter ja schon mit 35 jahren gestorben ist.


also sucht euch ein schönes ziel aus und genießt die zeit zusammen. dein papa ist bei euch, da kannst du sicher sein. es denkt auch keiner, jetzt ist er tot und die fahren in urlaub. und wenn doch. egal. die können nicht mitreden. trauer ist im herzen und nicht an regeln gebunden. wir hatten meinem vater zu seinem 60 geb. eine wochenend reise geschenkt. ein ziel seiner wahl mit uns kindern zusammen. er hat sich richtg gefreut. aber es wurde auch immer verschoben, weil irgendwas dazwischen kam. und dann war schon sept. 2001 und das erste mal krankenhaus. er hat die galle rausgekriegt. im februar 02 dann die diagnose darmkrebs, bösartig, 15 am tumor. er hat einen künstlichen ausgang gekriegt. das war der horror für ihn. juni 02, dann wieder zurückgelegt und er war so glücklich, hat pläne gemacht und und. keine chemo, nichts. die ärzte meinten glück gehabt. rechtzeitig erkannt.im novmber der schock bauchspeicheldrüsenkrebs mit metastasen im magen und gesamte bauchfelldecke. im dez.02 ist er getorben. er ist mittwochs den 30.10.02 ins krankenhaus gekommen. den freitag wollte eigentlich mit meiner nichte zusammen zu mir kommen. einmal mit dem schnellen ice von köln nach frankfurt in 1.15.h. man haben die sich gefreut. wir haben noch gesagt. wichitg ist du wirst gesund, das holen wir alles nach.
aber eine erkenntniss habe ich nach all dem leid. man kann nichts im leben nachholen. tue es jetzt. glaub mir ich bedaure wirklich sehr, nicht mit ihm weg gewesen zu sein. aber man was es nicht vorher.
fahre mit deiner mutter, ich finde es sehr schön.
hoffe ich habe nicht zu durcheinander geschrieben.

ganz lieben gruß
anja w.

12.08.2003, 15:09
Hallo zusammen,

ich konnte mich gestern leider nicht melden, aber ich hab mal nachgelesen, was bei euch so in der Zwischenzeit los war.

Tina, Deine Mail von Freitag Nacht hat mich sehr berührt. Es sind oft so Momente, ich habe das sehr oft Abends, wenn ich allein bin und versuche einzuschlafen, dann wird mir wieder klar, dass ich nicht mehr mit ihm reden kann, dass er fort ist und ich kann Dich so gut verstehen, wenn Du ihn Dir dann zurück wünscht...ich tue das auch.
Wenn ich mir Fotos ansehe oder an irgendwelche Gespräche denke... so wie Du schreibst, dass Dein Vater gern nochmal ins Phantasialand gewollt hätte...
Mein Vater hat mich letztes Jahr im Mai, als er seinen letzten Arbeitstag hatte angerufen...ich weis noch, wie fröhlich er war. Er sagte, ja, jetzt bin ich Rentner, rechne mal damit, dass ich Dich demnächst mal einfach so besuchen komme, ich hab ja jetzt Zeit...
Leider hatte er überhaupt keine Zeit mehr, aber das wussten wir ja damals noch nicht...

Die Idee mit dem Album finde ich super, vielleicht sollte ich sowas für meine Nichte auch machen, ich denke, sonst kann sie sich gar nicht mehr an ihren Opa erinnern. Ich hab damals auch viel mit der Kamera gefilmt, das ganze erste Lebensjahr der Kleinen, aber das sind gleichzeitig auch die letzten Aufnahmen von meinem Vater. Ich hab mich noch nicht wieder getraut, sie mir anzusehen...aber ich bin froh, dass sie existieren.

Wir wollen im September fahren und ich hoffe, dass es uns allen gelingt, den Urlaub trotzdem zu geniessen. Ich weis halt, wie gern er mitgefahren wäre. Es ist noch gar nicht lange her, als er und meine Schwester wie wild Kataloge gewälzt haben...ich denke, das wäre auch sein letzter Wunsch gewesen. Deshalb hab ich auch Angst davor...

In letzter Zeit ist mir etwas ganz bewusst geworden: Ich habe die ganze Zeit, vor allem nicht am Anfang, als ich noch nichts über diese Scheisskrankheit wusste, in Betracht gezogen, dass mein Vater daran sterben könnte. Er selbst war optimistisch, er hatte gute Prognosen und alle Ängste hab ich immer ganz weit weggeschoben. Und selbst wenn ich an unsere letzte Begegnung denke, da war es so selbstverständlich für mich zu sagen, wir sehen uns am Freitag...

Tschuldigung, bin heute ziemlich deprimiert...hab nicht gut geschlafen, die ganze Zeit kreisen meine Gedanken und jeder fangt an mit "Hätte ich doch"...

Aber ich weis, es kommen auch bessere Tage. Wenn viel los ist, dann denke ich auch schon wieder an andere Dinge. Aber dann hab ich schon fast wieder ein schlechtes Gewissen...kennt ihr das auch?

Bis dann, ihr lieben, ich denk an euch
Alex

12.08.2003, 18:25
hallo anja,

es ist so warm so unerträglich, aber das ist es ja bestimmt bei euch auch...schwitz.
danke für deine lieben worte...meine mama,mein freund ich fahren nächstes jahr nach rügen. mal eine woche entspannen. wir fahren aber erst im oktober 2004, ich will meiner mama ein kleines ziel für nächstes jahr geben, damit sie nicht so ziellos durch die gegend läuft. ich möchte das sie ein ziel hat, und das sie schon mal daraufhin spart. denn wir wissen noch noch nicht wie hoch ihre rente ist...wir mieten uns ein appartement, das ist für alle beteiligten günstiger.
trotz alledem ist das eine schwere zeit, es tut so weh, und man macht sich solche gedanken.
ich habe gestern meinen opa gefragt ,ob mein papa kurz vor seinem tod noch was sagen wollte. ich habe nämlich gedacht ,als mein vater sich aufbäumte und dann zusammen sackte, dachte ich da wäre er schon gestorben, aber so war es nicht. mein opa kam raufgerannt aus dem keller, und setzte sich hinter ihm auf dem sofa, hat ihm unter die arme gegriffen, und immer gesagt"junge halte durch,halte durch...." .dann hat mein opa zu mir gesagt, das papa ihn dann während dessen anschaute, aber er sah schon so weggetreten aus ,erzählte mein opa...papa schaute meinen opa an und wollte was sagen, aber er bekam nichts raus, weil sein ganzer mund und hals voller dickflüssigem blut war. er brachte nur ein "hach..." oder so raus. dann fühlte opa mehrmals den puls am hals, und irgendwann fühlte er keinen puls mehr. mein papa ist in opa´s armen gestorben...
da ich jetzt weiß das das so abgelaufen ist, werde ich bald wahnsinnig, er hat wahrscheinlich alles noch so mitbekommen...oder hat er das ganze nicht mehr so wahr genommen??????????ich weiß es nicht, es macht mich wahnsinnig.....sorry wenn ich so durcheiander schreibe...heute ist nicht mein tag.

es tut mir auch so leid das deine mama so früh gestorben ist...manchmal versteh ish den sinn des lebens nicht, man arbeitet und arbeitet und als dank wird man schwer krank....ist das alles normal, ich weiß nicht...

sag uns bescheid wenn du das album verschenkst, ich möchte gerne wissen wie es otti findet.

einen lieben gruß
tina

12.08.2003, 18:41
hallo alex,

es ist warm und unerträglich dazu........schwitz.

das mit dem urlaub finde ich gut, es tut euch vieleicht mal ganz gut, mal aus der umgebung wo dein papa immer wahr ,mal rauszukommen. aber ich denke so richtig abschalten kannst du nicht, aber das ist nicht so schlimm, das gehört dazu. nimm ein bild von deinem papa mit, und im herzen hast du ihn ja sowieso, so hast du ihn immer bei dir. klar wirst du bestimmt mal weinen, aber das ist ja so normal...mach dir keine sorgen. ihr werdet euch schon gegenseitig unterstützen und beistehen. das wird schon...irgendwie.
das mit dem schlechten gewissen habe ich auch sehr oft...ich war am sonntag mit meiner mama minigolf spielen, papa´s lieblingsbeschäftigung, wir haben gelacht und spaß gehabt, aber dann kamen auch schweige minuten, und da habe ich gemerkt das papa nicht mitspielt...:-(
meine mama meinte hinterher, ist das nicht makaber das wir minigolf gespielt haben? naja dacht ich, aber wir können doch nicht ewig zu hause rumhängen, mein papa ist ja zuhause gestorben, und ich wollte meine mama da mal rausholen...einerseits tat es uns ganz gut, aber dann bekommen wir immer ein schlechtes gewissen...aber warum, andere sagen dann immer "dein papa will bestimmt nicht, das ihr euch verkümmelt und vereinsamt". irgendwie haben die ja recht, aber trotzdem hat man immer ein schlechtes gewissen...genau wie das ich mit meine mama nächstes jahr in den urlaub fahren möchte, es kommt mir so komisch vor, klar papa würde bestimmt sagen,ja es ist richtig das du dich um mama kümmerst , fahrt in den urlaub...
aber ich habe trotzdem ein schlechtes gewissen...

und das deine leute immer sagen "hätte ich doch..." ist auch totaler blödsinn. es ist nunmal nicht so, das wort hätte gibt es in diesem fall nicht mehr. bei uns ist das auch so, da sagen manche, "ach ich wollte ihn doch noch mal besuchen, oder hätte ich mich mal gemeldet" sowas macht mich wütend...jetzt brauchen die auch niht mehr damit ankommen, man weiß wie schwer krank die person ist, dann kann man dinge und pläne nicht immer verschieben, man muß sich an die kranke person halten, er bestimmt was wann gemacht wird, da kann man nichts verschieben, und das weiß man auch vorher.und leute die meinen papa besuchen wollten die sich 10 jahre nicht gemeldet haben, wollen nur ihr gewissen bei uns rein waschen. ich hasse das....

ich sage dir auch und das sage ich mir auch immer selber, irgendwann werden wir auch wieder unbeschwert lachen können, nur wann dies sein wird, ist ungewiss. trauer so lange wie du willst...

ich nehm dich ganz fest in den arm
lieben gruß
tina

13.08.2003, 08:57
Hallo Tina,

wenn ich deine mail lese, kriege ich gänsehaut. ich kann es verstehen, dass du angst hast, ob er alles noch mitbekommen hat. aber eine sache sollte dich trösten. er war nicht alleine und war in seinen vier eigenen wänden. alles andere macht dich nur fertig. aber ich denke, du wirst dir noch lange diese frage stellen. aber eines weißt du ganz sicher. jetzt hat er keine schmerzen mehr und er hat seinen frieden.
meine papa ist im krankenhaus gestorben, er sagte vorher immer. ich will hier aus dem bunker raus. ich leide sehr darunter, dass ich es ihm nicht ermöglichen konnte, aber es ging nicht. in der nacht bevor er gestorben bin, war ich bei ihm. er wurde aber schon nicht mehr wach. nur 2 mal. einmal ist er hochgestreckt, hat mich gesehen und wie in trance hat er gesagt, gut das du da bist und dann war er gleich wieder weg. und einmal, weil er solche schmerzen hatte. in der nacht wurde das morphium dann hochgesetzt. ich wollte dann auch nicht mehr das sie ihn anfassen, er hat dann immer so gestöhnt. ich habe ihn dann morgens zusammen, mit einer sehr lieben schwester, die er auch gerne mochte, mit einem naßen waschlappen gewaschen. ganz sacht. ich habe ihm sein hemd ausgezogen, das hat er sich unbewußt immer hochgeschoben. die schwestern wollten ihn noch drehen, aber das wollte ich nicht. die ärzte hatten mir gesagt, er würde noch am gleichen tag sterben. meine geschwister sind dann auch gekommen. die ärtze haben dann gefragt, ob wir bereit sind, sie würden ihm eine bewußtsein wegnehmendes mittel geben. dann würde er sanft in den tot übergleiten. so hatten sie es auch vorher mit ihm besprochen., wenn er ins komma fehlt, sollten sie dies dann. die ärzte waren in dieser hinsicht sehr human. er
Ist dann auch wirklich friedlich eingeschlafen und sah danach, sehr entspannt aus im gesicht. so ruhig und friedlich. vorher kam noch ein pfarrer und hat die letzte ölung gemacht, obwohl er evang. war.
liebe tina, ich kann dir nicht sagen, wann du dieses furchtbare erlebnis verkraften kannst. tröste dich ein bißchen, damit das sein vater ihn in den armen gehalten hat und er nicht alleine war. er ist im bewußtsein gestorben, dass ihr da wart. und das hat er ganz bestimmt gemerkt. trösten kann ich dich da nicht, alles was ich sagen würde hilft dir nicht. mit der zeit wirst auch du wieder lachen und glücklich werden. etwas anderes hätten unsere väter auch nicht gewollt. aber lass dir zeit, es ist bei dir alles erst so kurze zeit her. und lass dir auch nicht einreden, dass mußt du schnell überwinden. das kann man nicht.

p.s ich sag euch bescheid mit dem album.

liebe grüße
anja w.

14.08.2003, 14:40
Hallo zusammen,

liebe Tina,

Danke für Deine lieben Zeilen...ja, ich bin sicher, dass es irgendwann wieder besser geht, auch wenn man sich das nicht vorstellen mag. Unser Leben, auch wenn wir oft das Gefühl haben, das es stehengeblieben sei, geht einfach weiter, ob wir wollen oder nicht. Und wir sollten versuchen, das wir es so "gut" leben, wie wir können. Mir ist zum ersten Mal im Leben klar, das auch meine Zeit endet und ich nicht weis, wann. Ich hab so oft die Tage an mir vorbeiplätschern lassen. Das versuche ich nun anders zu machen. Ich weis, mein Vater würde das auch wollen.

Das was Du schreibst, dass man immer nur arbeitet, arbeitet und dann... ich kann es auch verstehen. Ich hab so eine riesige Wut in mir...warum war es ihm nicht gegönnt, noch ein paar schöne Jahre zu haben? Warum hat er sein Leben lang hart gearbeitet und nichts davon gehabt? Diese Ungerechtigkeit macht mich so furchtbar wütend...

Ich will versuchen, intensiver zu leben und meine Träume nicht nur zu träumen...im Moment ist alles noch so schwer, man fühlt sich wie gelähmt, aber ich geb mir Mühe.

Du hast das auch, das schlechte Gewissen? Man lacht und denkt mal grade nicht dran und dann fällt es einem wieder ein... das bleibt sicher noch lange. Aber irgendwann geht es besser. Mein Papa war ein fröhlicher Mensch und er fänd es sicher nicht toll, das ich ewig traurig durch die Gegend renne... wenn ich daran denke, geht´s mir immer etwas besser.

Ist Andrea eigentlich schon im Urlaub? Ich habe in letzter Zeit Probleme, mir sowas zu merken.

Bis bald, liebe Grüsse und fühl Dich umarmt!
Alex

14.08.2003, 16:12
halloooo andrea,
bist du schon in den urlaub gefahren, ich dachte du fährst erst jetzt ende dieser woche???
ist alles klar bei dir???
meld dich mal
lieben gruß
tina

14.08.2003, 16:19
hallo anja,

danke erst mal für deine tröstenden worte...haben mich ein bisschen augebaut...
heute hatte ich auf der arbeit ein tief, das war schwer zu verbergen, aber jetzt geht es wieder, ich fühl mich wieder halbwegs gut. ich habe nämlich endlich das bild von meinen papa wieder(hab das bild 2 mal nach machen lassen, und hatte kein negativ davon). jetzt bin ich wieder ein bisschen beruhigter.

ich finde es gut, das dein papa eingeschlafen ist...das passiert nicht jedem. meinem hätte ich das natürlich auch gegönnt, aber naja...ist nur schade das er im krankenhaus war, aber daran kann man nichts ändern, auch wenn man gewollt hätte.

ich wünsche dir ein paar angenehme tage(ist bei euch noch so heiß?)
bei uns sind jetzt 26 grad und ein angenehmer wind.

lieben gruß und eine umarmung
tina

14.08.2003, 16:24
hallo alex,

ja so wie denkst , so versuche ich das auch zu regeln. die tage bewusster zu erleben und evrsuchen sich ein paar träume zu verwirklichen...

ich dachte andrea fährt erst ende dieser woche?! oder habe ich da irgendwas durcheinander gehauen?????? ja ja man steht ja so neben sich...was für ein mist.

das schlechte gewissen habe ich auch ,und ich denke das werden wir noch lange haben obwohl wir nichts dafür können.

bei uns sind jetzt 26 grad,ist es bei euch noch so warm, oder hat sich das auch abgekühlt? darf ich mal fragen aus welcher stadt du kommst???

vielen lieben gruß und ne dicke umarmung
tina

14.08.2003, 17:29
Hallo Tina,

ich bin mir auch nicht sicher, wann Andrea fahren wollte...

Bei uns sind auch ungefähr 25 Grad, das tut richtig gut, endlich ist die Hitze weg.

Ich lebe in der Nähe von Aachen, aber eigentlich komme ich aus Herne, da wohnt auch meine Ma und da bin ich ja jetzt auch immer am Wochenende.

Und Du?

Ich melde mich morgen wieder
Ganz liebe Grüsse
Alex

15.08.2003, 09:12
Hallo Zusammen, hallo tina,

heute geht es mir gut. Fahre morgen zu meiner Nichte und freu mich rießig auf sie. das album ist fertig, ich will mich zwar nicht selber loben, aber ich denke es ist gut geworden.

habe gestern kurz mit ihr telef. sie ist so lieb. sie geht immer alleine auf den friedhof um ihrem opa alles neue zu erzählen. bin richtig gerührt darüber. mein vater freut sich bestimmt total, wenn er sie dastehen sieht. sie ist erst 12 jahre und empfindet, diesen verlust so stark. da sieht man, wie stark die bindung zwischen den beiden war.

sie hat mir erzählt, das die nachbarin meines vaters gestorben ist mit 64 jahren. sie liegt jetzt in der gleichen reihe wie er, nur ein paar gräber weiter. ist schon komisch.

wünsche euch allen ein schönes wochenende und hoffe für euch, das ihr ein bißchen ruhe finden werdet und auch mal lachen könnt.

ich melde mich am montag wieder und erzähl euch, was otti (meine Nichte) zu dem album gesagt hat.

lieben Gruß
anja w

15.08.2003, 10:01
hallo alex,

heute wird wieder bei uns unerträglich warm habe ich zumindest das gefühl...deine mutter wohnt ja "fast" in meiner nähe...

meine mama wohnt in essen-steele und ich wohne in dinslaken stadt wesel.

ich hoffe das andrea noch nicht weg ist, wollte doch nich nen schönen urlaub wünschen...merkwürdig!

ich hoffe es geht dir soweit gut, lieben lieben gruß
tina

15.08.2003, 10:03
ups hallo alex, in der letzten mail sollte es heißen das isi der andrea "doch NOCH nen schönen urlaub wünschen wollte"
ja ja immer diese tippfehler

lieben gruß
tina

18.08.2003, 08:42
Hallo Ihr Lieben,

mir geht es gut, hatte ein wunderschönes wochenende mit meiner nichte. wir haben viel über meinen papa geredet.
sie hat sich sehr über das labum gefreut. und will noch alles mögliche ergänzen.

wünsche euch einen schönen tag.

anja w-

18.08.2003, 14:09
Hallo Ihr Lieben,

ich wollte mich heute unbedingt mal melden, weil ich Mitwoch wegfahre und natürlich ohne Internet bin. Ich hab zwar ein schlechtes Gewissen, weil ich mich jetzt am Wochenende "amüsiere", aber ich glaube, ich versuchs einfach mal... meine Freunde fahren mit und ich freue mich, mal wieder ein wenig Zeit mit ihnen zu verbringen. Einfach mal wieder "normale Dinge" tun und abgelenkt werden, das ist bestimmt gut.
Am Wochenende bin ich umgezogen und daher hatte ich kaum Zeit zum Grübeln. Hab auch gestern in meiner neuen Wohnung zum ersten Mal wieder richtig gut geschlafen.
Ich hoffe es geht euch gut, wie habt ihr das Wochenende überstanden?
Ich denk an euch...ganz liebe Grüsse
Alex

19.08.2003, 19:30
hallo an alle,
morgen habe ich geburtstag , es graut mir jetzt schon davor. ich feier den tag nicht, ich fahre zum papa dann zum küster der das grab abstecken soll, und dann fahr ich zu meiner mama und räume papa´s auto aus , weil ich morgen das auto weg bringen will. das wird sehr hart morgen. aber ich schaff das schon. das auto riecht von innen voll nach meinen papa. ich habe das auto verkauft, es geht nach afrika :-)
mein papa lacht sich bestimmt schlapp, das sein geliebtes auto dorthin kommt. leider kann ich den nicht behalten, der wagen schafft es nicht mehr über den tüv, leider fehlt mir das nötige kleingeld. ich hänge sehr an diesen wagen, weil das papa´s auto ist... :-(
aber er kann ja nicht zu hause rum stehen, schließlich ist der wagen schon 13 jahre alt. je länger der rum steht desto schwieriger wird es ihn los zu werden.

mein papa war früher DJ, jetzt habe ich endlich sein erkennungslied gefunden, das war das erste lied was er immer gespielt hat , wenn er aufgelegt hat.
irgendwann möchte ich heiraten, aber eigentlich sollte mein papa dabei sein......, dann werde ich diesen langweiligen walzer weglassen, und papa´s lied als erstes spielen und darauf tanzen. dafür muß ich extra mambo tanz stunden nehmen...ich denke mal er wird sich bestimmt freuen wenn er das von oben sieht. das lied ist aus dem film von dirty dancing, aber nur auf der speciale editione cd drauf...

naja morgen bekomm ich auch irgendwie rum

wie isset denn bei euch so, alles klar soweit?

lieben gruß an alle
tina

20.08.2003, 08:52
Liebe Tina,

ich wünsche Dir alles Liebe und Gute zu Deinem Geburtstag. Dein Papa ist bestimmt heute bei dir.


Liebe Grüße
Anja w.

20.08.2003, 13:01
hallo anja,

danke für deine mail, es ist zwar heute sehr komisch, aber ich weiß das wir/ich das schaffen werden.

vielen lieben dank noch mal

dicke umarmung
tina

20.08.2003, 14:13
Liebe Tina, und natürlich auch alle Anderen,

auch, wenn wir uns bisher noch gar nicht kennen, wollte auch ich dir alles Liebe zum Geburtstag wünschen. Ich weiß, dass das Tage sind, an denen alles noch mal hochkommt und an denen man sich unendlich traurig und allein fühlt. Ich hoffe, du hast liebe Menschen um dich, die versuchen, dich ein wenig aufzumuntern (auch wenn das manchmal aussichtslos scheint). Auch wenn man es in manchen Momenten nicht für möglich hält, aber auch solche Tage gehen vorbei. Und danach werden wieder schlimme Tage kommen, und die werden auch vorübergehen, denn auch wenn man sich nichts sehnlicher wünscht, die Welt dreht sich weiter. Genau das war es, was für mich am schwierigsten zu begreifen war. Ich habe um mich herum nichts mehr gefühlt, und habe den Alltag manchmal wie als Film vor mir ablaufen gesehen. Man möchte eigentlich ständig nur schreien, dass das so nicht geht, dass eben nicht alle ihren ganz normalen Tagesablauf abspulen können (nachdem man dir höflich kondoliert hat), weil für einen selber die Welt gerade die Welt zusammenbricht und nichts mehr so ist wie vorher. Es hat eine Weile gedauert, bis ich akzeptiert habe, dass man tief im Innersten mit seinem Schmerz allein ist, und das nur Menschen nachvollziehen können, die so etwas selbst erlebt haben. – Sorry, ich merke gerade, dass ich eigentlich gar nicht soviel schreiben wollte.

Ich wollte dir gratulieren, denn heute ist DEIN Geburtstag und auch wenn dein Papa dir nicht physisch anwesend gratulieren kann, so glaube ich doch, dass er dir auf irgendeinem Weg Glück wünscht und bei dir ist.

Alles Gute und viele Grüße an alle Anderen

Cas

22.08.2003, 21:00
hallo cas , anja und alex und andrea....

danke cas für deine lieben worte, du hast ja so recht...mein geburtstag war der schlimmste tag meines lebens, er fehlte so sehr, meine mama war auch so als würde sie garnicht richtig anwesend sein, es war ein schlimmer tag und ich bin froh das dieser tag rum ist...
ich habe papa´s auto an meinem geburtstag weg gefahren wir haben jemanden gefunden...ich sehe das als geburtstags-geschenk von meinem papa, das ich das auto auf seinem letzten wege noch fahren durfte. es war so hart, es tat so weh...in dem cassettendeck habe ich eine cassette von meinem papa gefunden habe sie rein geschoben und seine lieblingsoldies wareb da drauf, ich hab das radio bis hinten hin aufgedreht, und habe den wagen gefahren. ich bin ein bisschen durcheinander, mein geburtstag hat mir ziemlich zu gesetzt...sorry

wie geht es euch denn sonst so??? alles klar soweit bei euch?

ich denk an euch und eine liebe umarmung
tina

25.08.2003, 17:43
Hallo Tina,

auch von mir nochmal alles Liebe zum Geburtstag. Ich kann verstehen, dass der Tag sehr schwer für Dich war. Ich hatte Geburtstag eine Woche bevor mein Vater starb. Ich sehe uns immer noch beim Kuchen essen und wenn ich die Karte ansehe dann weiss ich, dass es die letzte war. Es ist echt ... Du weisst schon.
Das mit dem Auto haben wir so geregelt, dass ich es behalte und meiner Schwester mein Auto schenke. Ich weis, das ihm der Wagen immer wichtig war, er hat ihn sehr gepflegt, und an meinem Geburtstag hatte er mich gebeten, den Wagen nochmal zu fahren und mir mehrmals gesagt, wo die Papiere liegen. Im Moment ist er noch abgemeldet und ich hab ein wenig Angst davor, weil es mich doch sehr erinnert, der Geruch, die Sachen... das Radio, dass ich erst dieses Jahr mit ihm gekauft habe...

Aber noch was anderes. Ich war ja am Wochenende weg und konnte zum ersten Mal abschalten. Ich habe dort den tollsten Sternenhimmel gesehen, den man sich vorstellen kann, sogar die Milchstrasse konnte ich sehen. Im hab mich zum ersten Mal wieder im Inneren ruhig gefühlt. Ich konnte zum ersten Mal an ihn denken, ohne zu weinen und das war echt schön.

Ich hoffe, es geht Dir gut...meld Dich mal!

Ganz liebe Grüsse
Alex

Hallo Andrea, bist Du wieder da? Lange nichts von Dir gehört... ich hoffe, Dir geht es gut.

Auch an Dich ganz liebe Grüsse
Alex

26.08.2003, 20:57
hallo alex,

wo warst du denn am wochenende, bei deiner mama???
ist bestimmt schön an den papa zu denken ohne mal zu weinen. ich schaff das auch manchmal, aber auch nur weil ich das unterdrücke. so langsam fängt das alles an...das er nicht mehr wieder kommt, wie sehr er mir fehlt...usw. man was soll ich sagen die zeit rennt so, jetzt ist das schon 5 wochen her, 5 wochen schon ohne meinen lieben papa, das ist so unvorstellbar. meine mama hat mich heute angerufen und so geweint, sie habe angst vor dem allein sein, angst vor irgendwelchen sachen die noch kommen, sie tut mir so leid. sie vermisst ihn so sehr, es ist so schrecklich.

ach ,papa du fehlst uns so sehr. ich hoffe du hilfst uns ein wenig...ich hab dich ganz doll lieb.
dein tinchen

naja , meine mutter hat post bekommen, und zwar von einem steinmetz, er hat die todesanzeige in der zeitung gelesen, und hat uns direkt ein prospekt für grabsteine geschickt, nett nicht???
ist das nicht makaber??????muß denn sowas sein?
das zieht einen doch nur noch mehr runter, eine unverschämtheit. hattet ihr auch unerwünschte post?

mmhmm, morgen kaufen wir blümchen und kleine hecken für das grab, und nach einem stein und grablicht werden wir uns auch erkundigen, wie teuer das alles ist. am samstag machen wir dann das grab fertig, damit es mein papa schön hat.

kommt es dir auch so vor als würde die zeit jetzt noch schneller vergehen? oder bilde ich mir das nur ein?

wie geht es dir sonst so???
alles liebe und eine dicke umarmung
aus dinslaken
tina.


ich glaube andrea ist im urlaub ,sonst würde sie sich doch bestimmt melden....

27.08.2003, 14:06
Hallo Tina,

ich war diesmal nur kurz bei meiner Ma, ich bin mit Freunden weggefahren und sie haben es echt geschafft, mich ein wenig aufzumuntern.
Du hast recht, die Zeit rennt, es sind jetzt sieben Wochen bei uns und ich sehe ihn immer noch vor mir und denke immer noch, dass ich vor acht Wochen noch einen Vater hatte...gleichzeitig ist es schon wieder so lange her..

Meine Ma weint auch viel, nicht so viel vor anderen, aber letzte Woche auch vor mir. Sie hat mir wieder die Geschichte erzählt, wie er gestorben ist, als wäre ich jemand fremdes...ich glaube manchmal, es hilft ihr einfach. Es fehlt einfach die Hälfte des Herzens und man wartet drauf, dass es heilt, aber ich glaube, das geht nie weg, aber man lernt irgendwann damit umzugehen. Ich weis, wir können nicht viel tun ausser da zu sein und zuzuhören, aber das sollten wir immer versuchen, auch wenn wir unseren eigenen Schmerz in uns tragen.

Unerwünschte Post, ja, ich glaub wir haben mittlerweile drei Steinmetzprospekte zu Hause! Meine Ma will keinen Stein, das wollte sie noch nie. Mein Vater hat früher immer gesagt, dass er ihr einen riesigen Stein aufstellen lassen würde, aber meine Ma fand es schon immer schlimm, wenn man manchmal Gräber sieht, um die sich niemand mehr kümmert und wo man sieht, von wem es ist. Schliesslich hat er nachgegeben uns sie haben sich drauf geeinigt, keinen Stein haben zu wollen. Ich und meine Schwester hätten glaub ich gerne einen Stein gehabt(muss ja nicht unbedingt der Name drauf), wir würden uns ja auch kümmern, ist doch klar, aber wir haben die Entscheidung akzeptiert! Meine Ma meinte, wir wissen alle, wo es ist und wer es jetzt noch nicht weis, der brauch auch nicht mehr kommen.

Wir haben auch kleine Hecken gepflanzt und zwei Schalen und zwei Vasen, wo wir auch immer Blumen hinbringen. Es ist ein schöner, sonniger Platz, wo die Gruft liegt, hat meine Ma spontan ausgesucht und er gefällt uns auch.

Heute ist ein guter Tag glaub ich, ist immer tagesformabhängig, lieb das Du fragst. Ich hoffe, Dir geht es gut.

Eine dicke Umarmung und viele liebe Grüsse aus dem Rheinland :-)
Alex

27.08.2003, 21:45
hallo alex,

schön das es dir gut geht, ich habe auch manchmal tage da denke ich an meinen papa ohne zu weinen aner immer schweren herzens...es ist schon komisch.
ich hatte heute nacht einen komischen traum. ich habe schon zwei mal von meinen papa geträumt ,aber immer wenn er näher auf mich zu kam , wurde sein gesicht so unscharf und er hat mir nie geantwortet oder mich gar angeschaut. ich war immer so traurig, aber auch ein bisschen froh, das ich ihn wenigstens noch so sehen kann.
kurz nach pap´s tot habe ich mir ein buch gekauft "das leben nach dem tod", da stand drin, wenn man der verstorbenen person jeden abend vor dem einschlafen die ein und dieselbe frage stellt, kann man im traum die antwort von der person bekommen, das kann tage , wochen ,monate, jahre oder auch garnicht kommen. ich habe heute nacht geträumt ,das ich zu meinen eltern gefahren bin ,und im traum war das schon aktuell, das mein papa nicht mehr lebt. ich schaute in das wohnzimmer auf die couch, da wo er immer saß...und da saß er , in einer dicken dunklen jacke mit kaputze, so als wäre er auf einer durchreise gewesen. er sah gut aus, so frisch so gesund...ich fragte ihn dann "na papa wie geht es dir denn so?"
und er sagte " jetzt geht es mir gut, ich könnte bäume ausreissen!"
als ich wach wurde habe ich das alles garnicht so realisiert, aufeinmal dachte ich, man was hab ich da geträumt?? ich hab meinen papa ganz klar gesehen und er hat mir geantwortet. einerseits habe ich mich gefreut ,aber anderer seits war ich ein bisschen geschockt.
vieleicht hat mein gehirn mich reingelegt, vieleicht wollte ich das hören, was ja auch so ist...das kann man jetzt so sehen wie man will.
ich glaube mein papa hat mich besucht...ja das glaube ich.
es geht ihm gut und er sieht gesund und gut aus. ich hab mir das so für ihn gewünscht.

ist alles merkwürdig oder?
oder spinn ich schon???

ich hoffe du hast wieder einen guten tag, mit schönen erinnerung...das wünsch ich dir von ganzen herzen.

eine dicke umarmung und alles liebe
gruß
tina

27.08.2003, 22:57
Hallo Ihr Alle,

schon komisch, ich habe diesen Tread seit Tinas Anfangsmail verfolgt, und doch bis auf ein einziges Mal noch nichts geschrieben. Komisch deswegen, weil ich eigentlich bei jedem Posting dachte, das ich selbst die „Schreiberin“ sein könnte. Heute Abend habe ich mir dann noch mal alles von Anfang an durchgelesen. (und erstaunlicherweise konnte ich bis jetzt alles lesen, ohne zu weinen) Meistens kommt das Weinen bei mir dann spätestens beim Schreiben oder beim davon Erzählen, wahrscheinlich ist das auch ein Grund, warum ich bislang nichts geschrieben habe. Bei mir ist es jetzt schon 7,5 Monate her. Seit dem 18.01. ist mein Papa weg. (Hmmm vielleicht doch keine so gute Idee mit dem Schreiben, denn die ersten Tränen kommen schon) Nach der Diagnose Darmkrebs im August vergangenen Jahres blieb uns nur noch ein halbes Jahr. Es ging ihm nach der ersten Chemo so gut und plötzlich kam der Rückschlag, letztendlich war der Tumor im Bauch größer als je zu vor. Bei Papa ging alles so schnell, eigentlich war ich überhaupt nicht darauf vorbereitet. Ich hatte immer Angst, mich dem möglichen Ende auseinanderzusetzen. Immer, wenn solche Gedanken kamen, hab ich sie ganz schnell verdrängt. Die letzten Tage musste mein Papa ins Krankenhaus. Ich glaube, dass auch für ihn das das Schlimmste war. Meine Mum war jeden Tag bei ihm, hat ihn gefüttert und gewaschen. Das Einzige was ich tun konnte, war jeden Tag anzurufen (wir wohnen 400km weit weg) Es war so traurig, ihn so verzweifelt am Telefon zu hören, ich glaube, mit das schwerste für uns beide war es, nicht vor dem anderen zu weinen. Ich höre noch heute seine Stimme: Nicht weinen Cassie, gell nicht weinen. Ich hab es eigentlich immer geschafft, aber nur solange ich den Hörer noch in der Hand hatte. Zu diesem Zeitpunkt wollte ich immer noch nicht wahrhaben, wie schlecht es um ihn steht. Jede freie Minute ins Internet, um nach Alternativen zu suchen, Krebsinformationsdienste kontaktiert etc. – bloss nicht die Hoffnung aufgeben… Zum Wochenende hin sind wir dann nach Hause gefahren – eigentlich wollte Papa das nicht, weil auch für ihn feststand, dass er wieder nach Hause kommt, er hat immer gesagt, er will an meinem Geburtstag zu Hause sein – das war der 30.01. – er hat es nicht mehr geschafft. Wir sind trotzdem gefahren. Die ganze Fahrt hatte ich schon ein ungutes Gefühl. Ich dachte ständig darüber nach, ob ich ihn die Hoffnung nehme, wenn ich plötzlich im Krankenhaus stehe – vielleicht hört sich das komisch an, aber ich denke nicht, dass er gegangen wäre ohne mich zu sehen, vielleicht hätte er weiter durchgehalten. Ich weiß es nicht, ich weiß nur noch, dass ich ihn sehen musste. Mein letzter Besuch war eigentlich nur drei Wochen her, da ging es ihm noch recht gut, da hatten die Schmerzen erst wieder angefangen. Meine Mum hatte mir schon erzählt, dass er „schlecht“ aussieht, aber ich hätte niemals damit gerechnet. Nie hätte ich geglaubt, dass ein Mensch so rapide abbauen kann. Es hat mir fast das Herz zerrissen meinen Papa so zu sehen. Ich glaube, er war erleichtert mich zu sehen. Wir waren den ganzen Nachmittag bei ihm, ich hab seine Hand gehalten, und er hat immer noch Späßchen gemacht. Dann meinte er, wir sollten doch gehen, weil er so müde wäre, und er wenig schlafen möchte. Wir sehen uns doch morgen wieder, so schnell werdet ihr mich nicht los, hat er gesagt. Ich hab ihn geküsst und ihm gesagt, wie lieb ich ihn habe. – Ich hab dich doch auch lieb, hat er gesagt. – Das war das letzte Mal, dass ich ihn sehen oder berühren konnte. Dann ging wohl alles ganz schnell. Meine Mama blieb im Krankenhaus. Nur zwei Stunden später rief sie mich an, und sagte bloß, dass sie diese Nacht bei Papa bleibt. Ich wollte sofort losfahren, aber sie bat mich zu Hause zu bleiben. Gegen 21.00 Uhr stand sie plötzlich vor der Haustür. Ich glaube in dem Moment in dem ich sie da stehen sah, ist meine Welt zusammengebrochen. Sie war da und ich wusste es ist passiert. Ich kann das alles heute noch nicht fassen – es war 1,5 Monate nach seinem 50ten Geburtstag. Die ganzen Monate danach ähneln derart euren Berichten, dass es fast unheimlich ist. Die ersten Wochen vergehen eigentlich, ohne, dass man wirklich versteht, was passiert ist. Es läuft alles weiter, aber alles nur an einem vorbei. Dann diese unheimlich tiefen Tiefs. Liebe Tina, auch ich kann mich einen solchen Abend ganz allein in der Wohnung erinnern. Man fühlt sich so unheimlich allein. Man kann eigentlich gar nicht beschreiben wie man sich fühlt, da ist nur Leere – soviel Leere, die so unendlich weh tut. Man lernt die Worte „nie wieder“ zu deuten, und kann doch nicht verstehen, was das alles bedeuten soll. Man sitzt da, weint, und möchte eigentlich nur schreien, „Komm wieder und lass mich nicht hier allein“ . Mittlerweile weiß ich, dass die Abstände zwischen den ganz tiefen Tiefs länger werden. Und trotzdem ist es jeden Tag präsent. Es ist lange der erste Gedanke beim Aufwachen und der letzte beim Einschlafen. Aber ich kann euch sagen, dass man lernt, damit umzugehen. Für mich ist mein Papa nur körperlich weg. Ich hab ihn immer noch…

Ohjeh, eigentlich wollte ich was Aufbauendes schreiben – denn es ist wirklich so – auch wenn die Zeit nicht alle Wunden heilt, so lässt sie sie doch zu Narben werden. Irgendwie kann ich jetzt nichts mehr schreiben – auf einmal ist alles wieder da, ich vermiss ihn so, warum musste das passieren…

Sorry, werde wohl wieder tagsüber schreiben, da geht das alles irgendwie einfacher.

Liebe Grüße und eine gute Nacht an Alle,

Cas

27.08.2003, 23:00
Liebe Tina,

während des Schreibens habe ich nicht gesehen, dass du einen Beitrag geschrieben hattest. Ich glaube auch, dass dein Papa dich besucht hat!!! Ich hatte auch schon so einen Traum. Ich meld mich morgen. Jetzt gehts irgendwie nicht mehr.

Liebe Grüße

Cas

28.08.2003, 12:34
Hallo Tina!
Ich habe deinen Bericht gelesen! Solche Träume gibt es wirklich! Leider hatte ich so einen Traum noch nie! Diese Träume nennt man luzidive oder ludive Träume, sie scheinen so real und man denkt man hat gar nicht geträumt...
Es ist ein Zeichen der Verstorbenen, das sie gut "drüben" angekommen sind, wäre es ein schlechter Traum gewesen, dann hat er es noch nicht geschafft!
Meine Oma hatte so einen Traum, die Mutter meines verstorbenen Vaters...
Mein Vater hat mit ihr getanzt (war sein Lieblingshobby mit meiner Ma zu tanzen), er hat ihr erzählt das einer von Mamas Eltern krank ist, und das stimmt, mein Opa hat ne schwere Darmentzündung! Jedoch hätte sie das nie wissen können! Da meine Oma, Mamas Seite mit den Eltern von meinem Papa ganz selten telefonieren. und wenn wüssten wir das! Ist schon eigenartig sowas! Ist jedoch ein gutes Zeichen, das es ihm jetz besser geht!
Euch allen weiterhin alles gute!

28.08.2003, 13:22
Hallo zusammen, hallo Tina,

ich find das wunderschön mit Deinem Traum, ich glaub auch dass Dein Vater Dich besucht hat. Ich hab erst gestern mit einem Freund über dieses Thema gesprochen und er ist auch davon überzeugt, dass die Verstorbenen in unseren Träumen zu uns sprechen können. Er hatte so einen Traum als seine Ma gestorben ist.
Ich finde es schön, dass Du jetzt das Gefühl hast, dass es ihm gut geht, das ist echt superwichtig! Und besonders schön finde ich, dass er gesund aussah.
Ich habe immer noch diese Momentaufnahme aus dem Krankenhaus, wo ich mich von meinem Vater verabschiedet habe, vor Augen. Ich hab damals gedacht, er sieht aus als ob er schläft, aber je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr wird mir klar, dass das so nicht stimmt. Er sah friedlich aus, ja, aber es fehlte etwas. Er sah "leer" aus. Ich versuche mich an ihn zu erinnern wie er früher aussah, aber das fällt mir schwer. Deshalb halt Deinen Traum gut fest, er ist was ganz Besonderes!
Ich hab bisher nicht von meinem Papa geträumt, weil ich mich glaub ich innerlich dagegen wehre, ich hab Angst, aber ich weis nicht, wovor. Ich rede mit ihm aber hab Angst vor ner Antwort, verrückt, oder? Dabei wäre doch eigentlich mein größter Wunsch, nur noch einmal mit ihm zu sprechen...
Ich hab mir auch ein paar Bücher bestellt, ich hoffe, sie sind heute angekommen, ich hoffe, das mir das hilft.


Ich hoffe, Du hattest auch einen guten Tag heute!
Alle lieben Grüsse und ich umarm Dich ganz fest!


Liebe Cas,

ich find´s schön, dass Du den Mut gefunden hast zu schreiben, mir hat es auf jeden Fall geholfen! Die Erzählungen gleichen sich wirklich sehr. Bei deiner Erzählung fiel mir auf dass Du auch sagst, dass Du den Gedanken, dass dein Vater sterben könnte, nicht wahrhaben wolltest. Das ging mir auch so. Je mehr ich hier lese, desto mehr wird mir klar, dass ich die Zeichen auch nicht sehen wollte. Mit Begriffen wie "Endstadium" kann ich immer noch nichts anfangen. Wer sagt, wann sowas beginnt? Aber es erschreckt mich, wie unfähig ich war, mich damit auseinander zu setzten. Ich hab alles immer weggeschoben und hab mich bemüht, ganz stark zu sein. Jetzt wünschte ich es wäre anders gewesen.

Ich merke grade wie schwer es ist manche Gedanken in Worte zu fassen...aber ich hoffe, Du verstehst mich trotzdem.

Ich denk an euch
Lieben Gruss
Alex

28.08.2003, 18:07
Liebe Alex,

vielen Dank für deine Antwort. Ja, ich kann dich verstehen, und ich weiß auch, wie schwer es manchmal ist, Gedanken in Worte zu fassen. Aber es ist auch soviel, was einem durch den Kopf geht, und vieles lässt sich auch nur schwer beschreiben. Vermutlich ist es aber genau das, was hier im Forum passiert, man versteht einfach, weil man selbst so empfunden hat oder noch empfindet.

Ich glaube, ich habe mich damals an alle Strohhalme geklammert, die ich auch nur ansatzweise gesehen habe. Nie hab ich den Gedanken zugelassen, was wäre wenn… Ähnlich wie bei dir habe ich nie damit gerechnet, dass es so schnell geht. Es ging erst die letzten fünf Tage im Krankenhaus so rapide abwärts. Als ich am Samstagnachmittag das Krankenhaus verließ, war mir zum ersten Mal bewusst, dass es passieren könnte, aber niemals hätte ich damit gerechnet, dass es so schnell geht. Ich habe mir danach oft die Frage gestellt, was „einfacher“ für Angehörige ist, ein ganz plötzlicher Tod durch Unfall z.B. oder eben langsames, stückweises Verabschieden durch Krankheit. Genau da ist mir bewusst geworden, dass es für mich damals eigentlich auch wie ein plötzlicher Tod war, eben weil ich nie zugelassen habe, mich damit zu beschäftigen. Ich hab mir auch viele Vorwürfe gemacht: Wie viel ich ihn noch hätte fragen können, seine Gedanken und Gefühle. Ich hab einmal versucht, mit ihm über die Krankheit und seine Gedanken (vielleicht auch über ein Danach) zu reden, aber er hat sofort abgeblockt. Für ihn standfest, dass er gesund wird. Meine Mama meint, er hat bis zur letzten Minute daran geglaubt. Ich habe mich in den letzten Wochen viel mit dem Leben nach dem Tod beschäftig. Ich wäre so froh, wenn ich wüsste, wie er darüber gedacht hat, einfach weil ich mir so sehr wünsche, dass es ihm gut geht, und dass er dann vielleicht weniger Angst gehabt hätte. Konntest du mit deinem Papa über solche Sachen reden?

Versuche dir nicht so viele Gedanken zu machen, ob du eventuelle Zeichen nicht gesehen hast, oder erst jetzt deuten kannst. Wahrscheinlich war es deine Art und Weise, diese schlimme Zeit damals zu überstehen und nicht zusammenzubrechen. Für mich war damals ein „Darüber nachdenken, wenn Papa nicht mehr ist“ so, als ob ich ihn schon aufgegeben hätte. Wir haben ihn nie aufgegeben… Ich glaube, dass es auch für deinen Papa sehr wichtig war, dich so stark zu sehen. Ich denke, genau wie bei meinem Papa hätte es ihm das Herz gebrochen, dich offen weinen oder leiden zu sehen. Vielleicht konnte er einfach ein stückweit „beruhigter“ einschlafen. (genau hier fehlen mir auch die richtigen Worte, aber ich hoffe, du weißt was ich meine). Genau das ist es auch, was mich jetzt manchmal aus meinen Tiefs rausholt – der Gedanke, dass Papa nicht gewollt hätte, dass es mir schlecht geht. Ich stell mir dann vor, dass er ganz nah bei mir ist…

Es gibt noch so viel, was ich schreiben und auch fragen möchte, aber ich muss jetzt erstmal los.

Liebe Grüße

Cas


Liebe Tina,

ich finde es auch wunderschön, dass du einen solchen Traum hattest. Wie July schon schrieb, sind es luzide Träume, man erkennt sie z.B. daran, dass man sich beim Aufwachen noch ganz genau an die Geschehnisse im Traum erinnern kann und das man wirklich das Gefühl hat, jemandem begegnet zu sein. Man sagt, dass bei solchen Ereignissen die Seele wirklich Kontakt zu einem Verstorbenen hatte. Ich hatte damals einen solchen Traum, als ich mir furchtbar Gedanken wegen einer bestimmten Sache gemacht hatte. In einer Nacht träumte ich dann von Papa, und er nahm mir all die schweren Gedanken. Am Tag danach ging es mir richtig gut. Es war sechs Monate nach seinem Tod, aber an dem Tag kam es mir so vor, als ob ich ihn erst vor kurzem getroffen hatte. Es war ein super Gefühl. Ich war irgendwie total relaxed.

Ich weiß, dass du sehr mit dem Tod deines Vaters zu kämpfen hast, aber nimm es als Zeichen, dass es ihm gut geht, und er trotzdem noch bei dir ist und auf dich aufpasst.

Liebe Grüße

Cas

30.08.2003, 19:57
hallo cas,

danke für deine lieben worte...:-)


ich wollte auch mal meinen papa fragen wie es ihm geht ,was er fühlt und denkt, aber er hat nie über seine krankheit gesprochen, nie gejammert oder sich gar beschwert. ehrlich gesagt habe ich mich auch nie getraut ihn zu fragen, weil ich angst hatte wie er dann wohl reagiert. er war eine starke persönlichkeit sagen alle, weil er alle sorgen und kummer mit dieser schrecklichen krankheit mit sich selber ausgemacht hat. meine mutter wußte bis drei tage vor seinem tod nicht wie es um ihn steht, durch zufall hat unser hausarzt ihr das gesagt, das mein papa nach hause gekommen ist um zu sterben. mein papa hat allen ärzten uns gegenüber rede verbot erteilt. aber ich habe gesehen das es immer schlechter wurde und als er das letzte mal ins krankenhaus gekommen ist, hatte ich schon so ein schlechtes gefühl, jeden tag habe ich ihn besucht und habe an ihm gemerkt, das er sich anders verhält, klar er fragte wie es meinen tieren geht, was meine arbeit macht etc. aber es war etwas seltsamen an ihm, was ich n icht beschreiben kann. mein papa wußte das er bald stirbt, was meiner mama aufgefallen war ,war immer das er nur bis september plante 2003. aber wir die "nicht" kranken nehmen das nicht so auf, wir verstehen die zeichen erst hinter her wenn es zu spät ist.
ich vermisse ihn sehr, meine mama geht ein, sie hat panik attacken , angst vor dem tod, angst alleine zu sein...es ist schlimm sie so zu sehen.
ich kann es immer noch nicht glauben das mein papa nicht mehr wieder kommt. am meisten angst haben wir vor weihnachten und silverster, das waren papa´s lieblingsfeste, viele lichterketten, typisch amerikanisch eben, und dieses jahr wird das haus dunkel bleiben....

er fehlt mir:-(

eine dicke umarmung und einen lieben gruß
tina

30.08.2003, 20:07
hallo alex,

danke dir auch für deine lieben worte :-)

das du geschrieben hast das dein papa so leer aussah, kann ich dir nur zustimmen.
bei meinen papa hat meine mutter so lange eine wolldecke übergelegt, weil er auf dem boden angelehnt am sofa lag. ich traute mich ja nicht die decke von seinem gesicht zu nehmen,nicht weil ich angst hatte das er schrecklich aussehen würde, sondern weil.....ich weiß es nicht warum.
als die leichen-bestatter kamen , haben die meinen papa ja in den sarg gelegt. ich mußte zuschauen ,weil ich sein gesicht nochmals sehen wollte, und ich schaute ihn an und dachte: mein papa sieht so fremd aus, so anders...und so leer.
und da habe ich gesehen das dies nur die hülle des menschen ist, seine seele lebt weiter, er hat nur seine menschliche hülle verlassen.

heute haben wir sein grab fertig gemacht, in drei wochen wird der grabstein geliefert. es ist schön geworden, hoffentlich gefällt es ihm. aber ich denke schon.

meine mama geht daran zu grunde, sie hat panik anfälle, sie hat angst vor dem tod, und vor dem allein sein.
ich sage immer, du brauchst jetzt ,keine angst mehr haben vor dem tod, der papa wird auf dich warten...ich weiß hört sich blöd an.

meine mama und ich sind sehr tierlieb, ich überlege ob ich ihr zum geburtstag (november)einen kleinen welpen schenken soll. dann hat sie wieder verantwortung für jemanden, und sie ist nicht alleine in der wohnung. was meinst du, ist das dafür noch zu früh???

ich hoffe dir geht es soweit gut.

lieben lieben gruß
tina

30.08.2003, 20:14
hallo july,

lange nichts mehr von dir gehört, ich hoffe es geht dir gut. danke das du mir das mit dem traum erklären konntest. ich habe erst gedacht, mein gehirn spielt mir einen streich. aber alle haben zu mir gesagt, das ich doch daran glauben sollte, das er mich wirklich besucht hat, und das habe ich ja auch von anfang an. nur wenn man sowas von anderen hört die erzählen das sie den verstorbenen im traum getroffen haben, denkt man als aussenstehender doch auch erst das dies nur einbildung oder wunschdenken ist. jetzt bin/war ich selber in dieser situation.
is schon komisch....

was machst du denn sonst so??? warst du im urlaub?

lieben gruß tina

31.08.2003, 23:13
Liebe Tina,

wie geht es dir? (Eine Frage, die ich in der Zeit kurz nach dem Tod von Papa oft gehört habe, und eigentlich gab es hierauf nie eine pauschale Antwort, weil ich es nie richtig beschreiben konnte, meistens habe ich „ganz gut“ gesagt, einfach um niemanden in ein längeres Gespräch zu verwickeln. Naja, und damit haben sich auch fast alle zufrieden gegeben. Ich möchte jedoch wirklich wissen: wie es dir geht??)

Das ist wirklich komisch mit dem Traum. Du beschreibst es so, dass es dir vorkam, als ob er auf eine Durchreise gewesen wäre, und dass er gut und gesund ausgesehen hat. Als ich einen solchen Traum hatte, da war es so, dass Papa auch gesund aussah, irgendwie um einiges jünger. Und komischerweise, war er in einem mir bekannten Haus (nicht unserem) und saß auf einer Art „Lager“ – daran musste ich mich sofort erinnern, als ich das Wort „Durchreise“ las… Hmmmm

Bei meinem Papa war es ähnlich wie bei deinem, er hat nie über die Krankheit gesprochen, nur war es bei ihm auch so, dass er eigentlich selbst auch überhaupt nichts darüber wissen wollte. Er war so überzeugt, dass er es schafft. Es war so, dass meine Mama und ich immer genau soviel wussten, wie viel die Ärzte uns erzählt haben. Wir wissen bis heute nicht, wie viel er wusste. Ich kann nur spekulieren, und manchmal glaube ich auch, dass er es gewußt haben muss - Das macht mich so wahnsinnig traurig.

Ich habe auch große Angst vor Weihnachten (und einen Monat vorher ist Papas Geburtstag) Bis jetzt hab ich alle Gedanken daran verdrängt, aber irgendwie rückt das ja immer näher und mir graut davor…

Das deine Mama so leidet, tut mir wahnsinnig leid. Es ist zudem so schlimm, wenn zu der eigenen Trauer auch die Sorge um die Mama hinzukommt. Hat sie denn irgendeine Art Ablenkung? Ich glaube, meiner Mama hat es die ersten Wochen sehr geholfen, sich voll in Arbeit zu stürzen. Auch wenn es ihr, glaube ich , unheimlich schwer gefallen ist, hat sie versucht sich abzulenken. Sie geht z.B. einmal die Woche zum Saunen oder trifft sich mit Freundinnen. Uns beiden hat es wohl auch geholfen, zusammen in den Urlaub zu fahren. Wir haben einfach versucht, gemeinsam ein bisschen abzuschalten – viel reden, aber auch weinen. Vielleicht wäre das ja auch was für euch? Vielleicht wäre ja auch das Buch von Kübler-Ross was für sie. Ich hatte meiner Mama das und noch ein anderes geschenkt – sie hat sie beide gelesen, und ich denke für den Moment fühlt man sich nicht mehr ganz so alleine und verzweifelt. Die Idee mit dem Welpen finde ich persönlich auch sehr schön. Ich glaube schon, dass so etwas helfen kann, einfach, weil eine Aufgabe und ein Halt da ist, und außerdem ist dann auch rund um die Uhr „jemand“ bei ihr. Ich glaube, dass kann in manch traurigen Stunden trösten. Ich hatte auch überlegt, ob ich meiner Mama einen kleinen Hund schenke (unser Hund ist leider vor zwei Jahren gestorben), aber ich hatte den Eindruck, dass sie das noch nicht möchte. Schade. Vielleicht findest du ja noch heraus, ob es für deine Mama noch zu früh ist. Habt ihr denn einen Hund im Freundes- oder Bekanntenkreis, den du mal „leihen“ könntest? Dann könntet ihr ja mal einen Spaziergang machen, bei so etwas findest du bestimmt heraus, wie sie dazu steht.

Ojeh ojeh, so viele Ratschläge, ich hoffe, ich überrumple dich nicht damit.

Ich wünsch dir eine gute Nacht.

Hoffe, bis bald.

Liebe Grüße Cas

PS: Manchmal gibt es wirklich Zufälle – mein Papa war früher auch DJ.

01.09.2003, 07:13
Hallo Tina!
Nein war nicht im Urlaub, leider, könnte ich mal wieder vetragen!
Mein letzter "Urlaub" war im März und da haben wir für papa ein Pflegeheim gesucht, wirklich kein Urlaub und fast jeden Tag war ich im Krankenhaus mit... Schrecklich!
Und dann war ich im April 2 Wochen daheim, als er gestorben war...
Und ab April bis Mitte Juni bin ich jedes Wochenende von München nach Hause gefahren , das sind immerhin am WE über 1000 km! War schon anstrengend!

Das mit dem Hund finde ich toll, hätte auch gerne einen, oder wenigstens ne Katze! Aber gegen meinen Freund hab ich da keine Chance...Wir wohnen ja schon zusammen! Für meine Mam leider nich, hats nich so mit Tieren! Hab ihr ein paar Fische gekauft für unseren Gartenteich, ist jetz ihre Aufgabe...

Ansonsten denke ich, gehts ihr so lala! War am We sogar bei meinem Bruder auf der Party, bis dreiviertel 4... Das fand ich super!!!

Hatte die Nacht auch einen komischen "Traum". Mein Papa hat mich in den Arm genommen und meine Stirn geküsst, war aber heute früh so merkwürdig, konnte mich so klar erinnern, an das andere geträumte nich so! Komisch!
Meine Mama hat jetzt auch das Buch von Kübler-Ross, wenn sie fertig ist, dann lese ichs mal!

Also, weiterhin alles liebe und gute und gaaaanz viel Kraft!

July!

02.09.2003, 11:55
hallo an alle,

also ich glaube das ich meiner mama zu 100% einen kleinen welpen kaufen werde, ich denke das wird ihr ganz gut tun.
naja, ansonsten ist alles beim alten, alles ist so unwirklich ,leer und ohne bedeutung.
aber das kennt ihr ja sicher auch.
wir sind jetzt zum glück mit dem ganzen papierkram fertig, was mein papa und meiner mama angeht. das grab haben wir auch fertig gemacht und der stein und die lampe werden in drei wochen geliefert. wir sind mit allem fertig. nun haben wir/meine mutter nichts mehr zu tun um uns abzulenken...jetzt kommt langsam die harte zeit ohne meinen papa.

ich denke mal das mit dem hund ist eine gute idee...

euch allen einen schönen tag ,viel kraft und alles liebe von mir.

lieben gruß
tina

02.09.2003, 14:35
Hallo liebe Tina,

Deine letzte Mail klingt so traurig. Ich weis, man ist mit allem fertig und plötzlich ist nichts mehr da, was man tun müsste. So viel Zeit, mit der man nichts mehr anfangen kann... oder einfach Zeit, in der man nachdenkt, auch wenn man es nicht möchte. Das hab ich auch, immer wieder. Aber es wird auch zeitweise besser. War letztes Wochenende bei meiner Ma und wir haben wieder über irgendwas so gelacht, dass und fast die Tränen kamen. War echt schön...

Das mit dem Hund ist sicher eine gute Idee, da ist sie abgelenkt und er tut ihr sicher auch gut besonders wenn Du sagst, dass sie sehr tierlieb ist.

In Gedanken bin ich bei Dir
Liebe Grüsse
Alex

02.09.2003, 23:23
hallo alex,

na sicher geht das leben weiter, und wir müssen nun damit klar kommen ein zurück gibt es ja garnicht mehr. wir schaffen das alle, das wird schon wieder, irgendwie...
morgen habe ich frei und wollte eigentlich zu hause bleiben und mal mein auto waschen und mal ein bisschen nichts tun...meine mama hat eben angerufen, und sie tat mir so leid, sie ist so einsam , hat niemanden keine freunde etc. meine eltern und ich auch sind eigenbrödler, ich selber habe keine beste freundin... ich brauch sowas nicht. ich habe eine bekannte, die denkt genau so wie ich, mal meldet sie sich wochenlang oder monatelang nicht, genau wie ich, aber wenn einer von uns hilfe benötigt oder was anderes dann helfen wir uns gegenseitig. aber dieses aufeinander hocken und sich immer regelmäßig melden das mag ich ncht so. ich finde man erkennt wahre freunde wenn man sich lange nicht gemeldet hat , und dann aber noch die 100% aufmerksamkeit bekommt.

naja ,alles heute ein iscchen durcheiander, sorry.
aufjedenfall, hat meine mutter niemanden...also fahre ich morgen doch wieder nach Essen und wir gehen in den zoo, oder machen was anderes. sie sagt auch jedesmal, das das alles zu viel für mich ist, das ich mich ausruhen soll, weil ich doch fast jeden freien tag bei ihr bin. aber man muß in den zeiten zusammen halten und gemeinsam diese schwere zeit überstehen.

auch wir können wieder lachen , zwar nicht so oft, aber manchmal schon.
heute bin ich ein wenig durch den wind. seid dem mein papa nicht mehr bei mir ist, habe ich solche gehirn-aussetzer...ich weiß manchmal nicht was wir für einen tag haben, wenn ich frei habe und ich mach nen mittagsschlaf, und werde dann wach , glaube ich echt ich muß zur arbeit...ich muß manchmal lange nachdenken, ich verwechsle ständig rechts und links...ist alles so komisch...
hsat du das auch???

viele liebe grüße
tina

03.09.2003, 15:47
Hallo Tina,

ich verstehe das gut, das Du Dich so intensiv um Deine Ma kümmerst. Aber so schlimm wie es ist, Du allein kannst nicht schaffen, ihr ihre Einsamkeit zu nehmen. Es ist jetzt bestimmt noch zuviel verlangt, aber in der kommenden Zeit muss Deine Ma wieder anfangen, sich ein Leben aufzubauen, wie auch immer das aussehen wird. Bitte nicht falsch verstehen, ich seh das bei meiner Ma genauso. Bei ihr ist es zum Glück so, dass sie einen grossen Verwandtenkreis hat, der sich jetzt auch um sie kümmert. Und ich merke auch, wie gut ihr das tut, das könnte ich allein gar nicht leisten.
Aber Deine Idee mit dem Hund ist schon sehr gut, dann geht sie automatisch viel aus dem Haus und ... Du weisst schon. "Beschäftigung" klingt blöd, ich meine auch eher Ablenkung.
Und vielleicht kannst Du dann auch mal wieder einen freien Tag ohne schlechtes Gewissen faullenzen, das tut Dir bestimmt auch gut! Ich versuche auch soviel es geht zu meiner Ma zu fahren, ich halte mir auch fast immer die Wochenenden frei und ich geniesse auch die Zeit und die Gespräche mit ihr, aber ab und zu muss man auch mal was anderes sehen, mal was ganz anderes oder auch mal gar nix machen.

Ich kann mir die Wochentage auch nicht mehr merken :-) hätte schwören können, heute ist Dienstag :-)

Ich wünsch Dir einen schönen Tag morgen mit Deiner Ma
Ich denk an Dich! Bis dann
Alex

05.09.2003, 15:46
Hallo? Keiner da?
Wollte euch auch nur ein schönes ruhiges Wochende wünschen. Ich denk an euch!
Lieben Gruss
Alex

05.09.2003, 16:48
Hallo Alex,

dir auch (und natürlich auch allen anderen) ein schönes Wochenende mit hoffentlich genauso viel blauem Himmel, wie hier im Moment.

Wie gehts dir so?

Liebe Grüße

Cas

05.09.2003, 21:06
hallo alex, hallo cas,

auch euch ein schönes sonniges wochenende.

und sonst, wie geht es dir denn so cas? alles klar bei dir?
was macht ihr denn so immer am wochenende?
da wo ich wohne ist nicht viel los, vieleicht habt ihr ja mal ein paar neue freizeitideen, ober sone beschäftigungstherapie....

ich fahre erst mal am sonntag in den zoo... :-)

viele liebe grüße und eine dicke umarmung an euch....

gruß tina

08.09.2003, 17:30
Liebe Alex, liebe Tina (und natürlich alle Anderen),

ich hoffe, ihr hattet alle ein einigermaßen erträgliches Wochenende (Ich hoffe, bald kann die Frage wieder lauten … ein schönes Wochenende…) Mein WE war abwechslungsreich, wir waren auf einer Hochzeit eingeladen. Irgendwie sind bei allem was ich tue die Gedanken an Papa mit dabei. Schon besch.., wenn man da so sitzt, und der Brautvater eine Rede hält…

Wie war euer Wochenende? Wie war’s im Zoo, Tina? Tja, mit den Freizeitideen ist das so eine Sache. Wir haben damals an den „freien Wochenenden“ immer versucht, viel zu unternehmen. Gut war alles, wo ich nicht allein war. Kino, Einkaufen ;O), Radfahren, Schwimmen, Spieleabende etc. Ich versuche, jedes zweite Wochenende zu meiner Mum zu fahren, na ja, und so hab ich eigentlich nicht viel Zeit. (Meine Mama denkt auch immer, es würde mir alles zuviel werden, und ich soll das nicht machen, aber mir ist das nicht soviel, ich bin so gern bei meiner Mum) Wenn ich mit ihr zusammen bin, machen wir auch immer irgendwas: Omas besuchen, Saunen, Spazieren… Hast du denn noch irgendwelche Hobbies, die dich ablenken könnten?? Wie schon geschrieben, ich denke, dass mit dem Hund ist eine super Idee! Ich wäre froh, wenn meine Mama auch wieder einen wollen würde.

Zur Zeit hab ich mal wieder so Stimmungsschwankungen. Erst geht’s mir gut und dann bin ich wieder down. Vermutlich hängt das auch mit der anstehenden Jahreszeit zusammen. Ich hasse Regen und Kälte. Wenn morgens beim Aufwachen nicht die Sonne scheint, dann ist das alles noch ein wenig schwerer.

Freu mich wieder von euch zu „hören“.

Bis dahin,

Liebe Grüße

Cas

08.09.2003, 18:00
hallo cas,

der zoo besuch war ganz schön, danach waren wir noch bei der müngstener brücke(dort ist die höchste eisenbahnbrücke). da waren wir früher immer mit meinen papa, er mag eisenbahn so sehr...
meiner mama hat das mal ganz gut getan...sie muß zu hause raus, meine oma, von meiner mama die mutter, hatte dieses jahr einen schlaganfall und ist jetzt unerträglich und biestig, sie macht das leben meiner mama zur zeit zur hölle, nur meine oma will im mittelpunkt stehen....als ich geburtstag hatt, mußte ich zu hause so weinen , weil mein papa mir so fehlte, daraufhin sagte sie:"mein gott kind, irgendwann muß es doch mal gut sein!" dabei war es erst kaum einen monat her...
es ist alles beschi..en.

was ich so mache wenn ich mich ablenken will...eigentlich garrnichts mehr, die motivation fehlt bei ´mir zur zeit.
er fehlt mir so sehr, es ist halt so leer...
ich bin zur zeit ziemlich genervt, auch auf der arbeit, wenn ich immer die probleme von den anderen höre...man das sind keine probleme oder sorgen, das ist alles ein witz.
die gehen mir alle auf die n erven.

ich suche für mich ein neues hobby, aber was????
ich schau mich noch um. ein großes hobby habe ich ja, die eisenbahn von meinen papa, aber ich muß auch noch was anderes machen...
was hast du denn so für hobbys???

ja das mit der hochzeit bei dir ist bestimmt auch nicht einfach gewesen. ich habe auch horror gedanken an meine (vieleicht) hochzeit, das alles ohne meinen papa....das wird bestimmt nicht einfach. ist schon schwer.

ich hoffe es geht dir trotz deinen stimmungsschwabkungen gut, ich wünsche dir einen schönen tag.

eine dicke umarmung und in gedanken bei dir
tina

09.09.2003, 16:17
Hallo Tina,

freu mich, dass du am Wochenende ein wenig abschalten konntest. Obwohl es immer wieder schwer ist, an solche Plätze zu gehen. Das mit dem genervt, kenne ich nur zu gut, ist schon immer wieder erstaunlich, was andere Menschen als „Problem“ empfinden. Naja, ich versuche zu lernen, dass ich mich nicht mehr innerlich darüber aufrege. Einfach nicht an mich rankommen zu lassen. Überhaupt denke ich in den letzten Wochen viel über mich und mein Leben nach. Wahrscheinlich eine Art der Verarbeitung. Es gibt so viele Dinge, die mir jetzt nicht mehr so wichtig sind, und andere darum umso mehr.

Ich hab auch keine Hobbys. Unter der Woche hab ich bislang immer lange gearbeitet, und war dann meist kaputt, wenn ich nach Hause kam. Da war nur noch Couch angesagt ;O) Wahrscheinlich hing das wohl auch eher mit der fehlenden Motivation zusammen. Tja und was so am Wochenende lief, hab ich ja schon geschrieben. Zur Zeit wäre es mir sogar manchmal ganz lieb, wenn ich mehr Zeit hätte. Hab mir ein paar Bücher gekauft – Lesen ging bis vor kurzem überhaupt nicht bei mir, meine Gedanken sind immer sonst wo herumgeirrt, nur nicht beim Inhalt des Buches. Wie ist es denn bei dir mit einem Hund? Oder geht das bei dir beruflich nicht. Ich hätte so gern wieder einen, aber geht einfach nicht. Der Arme wäre viel zu oft allein. ;O( Wenn du gerade ein Hobby suchst, wie wäre es denn mit Sport? Machst du Sport, oder vielleicht gibt es ja ein gutes Kursangebot bei euch? (Für mich ist ja Sport eigentlich eher nichts, viel zu anstrengend ;O) Ich hab mal bei uns an der Volkshochschule nach guten Kursen geschaut, aber war irgendwie auch nichts dabei. Und reine Beschäftigungstherapie bringt meiner Meinung nach auch nichts…

Ansonsten geht es heute mal wieder ganz gut (Sonne scheint ja auch ;O)

Bis bald und liebe Grüße

Cas

09.09.2003, 16:18
Hallo Tina,

freu mich, dass du am Wochenende ein wenig abschalten konntest. Obwohl es immer wieder schwer ist, an solche Plätze zu gehen. Das mit dem genervt, kenne ich nur zu gut, ist schon immer wieder erstaunlich, was andere Menschen als „Problem“ empfinden. Naja, ich versuche zu lernen, dass ich mich nicht mehr innerlich darüber aufrege. Einfach nicht an mich rankommen zu lassen. Überhaupt denke ich in den letzten Wochen viel über mich und mein Leben nach. Wahrscheinlich eine Art der Verarbeitung. Es gibt so viele Dinge, die mir jetzt nicht mehr so wichtig sind, und andere darum umso mehr.

Ich hab auch keine Hobbys. Unter der Woche hab ich bislang immer lange gearbeitet, und war dann meist kaputt, wenn ich nach Hause kam. Da war nur noch Couch angesagt ;O) Wahrscheinlich hing das wohl auch eher mit der fehlenden Motivation zusammen. Tja und was so am Wochenende lief, hab ich ja schon geschrieben. Zur Zeit wäre es mir sogar manchmal ganz lieb, wenn ich mehr Zeit hätte. Hab mir ein paar Bücher gekauft – Lesen ging bis vor kurzem überhaupt nicht bei mir, meine Gedanken sind immer sonst wo herumgeirrt, nur nicht beim Inhalt des Buches. Wie ist es denn bei dir mit einem Hund? Oder geht das bei dir beruflich nicht. Ich hätte so gern wieder einen, aber geht einfach nicht. Der Arme wäre viel zu oft allein. ;O( Wenn du gerade ein Hobby suchst, wie wäre es denn mit Sport? Machst du Sport, oder vielleicht gibt es ja ein gutes Kursangebot bei euch? (Für mich ist ja Sport eigentlich eher nichts, viel zu anstrengend ;O) Ich hab mal bei uns an der Volkshochschule nach guten Kursen geschaut, aber war irgendwie auch nichts dabei. Und reine Beschäftigungstherapie bringt meiner Meinung nach auch nichts…

Ansonsten geht es heute mal wieder ganz gut (Sonne scheint ja auch ;O)

Bis bald und liebe Grüße

Cas

09.09.2003, 16:19
Sorry, für 2x

10.09.2003, 11:05
hallo cas,

ich würde mir gerne einen hund kaufen, habe aber leider zu wenig zeit. aber meine mama bekommt ja bald einen vierbeiner, das ist ja dann auch fast das gleiche.
Sport? ja eigentlich regelmäßig. ich laufe eigentlich jeden zweiten tag 10 km. aber zur zeit fehlt die motivation, mal geh ich laufen dann ein paar tage wieder nicht...
und volkshochschule schaffe ich zeitlich auch nicht, und die angebote sind auch nicht so das wahre.
zur zeit ärgere ich mich auf der arbeit, unsere chefin ist im urlaub und die erst -vertretung läßt voll den chef raushängen, vergreift sich im ton usw. die mitarbeiter haben auch keinen bock mehr. und ich werde als blöd hingestellt ,weil ich ja erst 26 jahre alt bin und ich das alles ja nicht so kann wie unsere spezies, die ja auch schon 10 jahre dabei sind...es nervt, das ist alles so ein kindergartenkram...aber wenn die meinen es muß so sein...bitte!!! ich reg mich nicht mehr so dolle darüber auf, mir ist alles egal, ich mach meine arbeit und gut ist. immer dieses Macht-gehabe, schlimm.
aber ich habe ja immer pech mit arbeitsstellen, wäre ja auch zu schön wenn ich da meine ruhe gehabt hätte.
naja, muß ich wohl durch.

zur zeit geht es mir nicht so gut, ich denke zu viel darüber nach...ich träume auch viel von meinen papa, aber er redet nicht mit mir, er sitzt nur auf seinen gewohnten platz und schaut uns an, aber richtig ins gesicht schauen kann ich ihm auch nicht. weil das irgendwie nicht geht...merkwürdig! dann habe ich albträume ,wie mein papa sich quält mit den unerträglichn schmerzen, die er zuletzt hatte...dann wenn ich in mein auto steige ,habe ich immer das bild vor augen , wie ich ihn das letzte mal von der chemo abgeholt habe, und er vor schmerzen sich windete, furchtbar. und der letzte tag schwirrt mir im kopf herum, wie er da saß und uns anschaute oder einfach nur ins leere blickte. er sah so traurig aus, es tat so weh. diese gedanken verfolgen mich, ich weiß nicht was ich machen soll.
ich will das er zurück kommt aber gesund...man will so vieles ich weiß.
ach man......
ist immer noch so komisch jetzt beginnt die achte woche wo er nicht mehr da ist. und die zeit rennt. ich habe das gefühl das ich nicht mehr ich selber bin. ich fühl mich so komisch.

Papa, Du fehlst uns so sehr, wir vermissen Dich.
Es tut so weh... :-(




ich wünsche dir alles liebe und einen lieben gruß
Tina

10.09.2003, 11:09
hallo alex,

hast du das wochenende gut überstanden?
wie geht es dir denn so zur zeit?
meld dich mal.
lieben gruß
tina

10.09.2003, 12:17
Hallo Tina, hallo Cas,

im Moment geht es so bei mir. Das war seit langer Zeit mal wieder ein schönes Wochenende (hätte nicht geglaubt, dass ich das mal wieder so frei sagen könnte). Ich war Motorrad fahren und das hat mir richtig gutgetan.
Jetzt muss ich grade wieder dran denken, dass mein Vater früher total viel Angst hatte, wenn ich gefahren bin. Einmal bin ich nachts um zwei nach Hause gekommen und er saß noch wach vor dem Fernseher. Ich hab ihn gefragt, oh, guckst Du n Krimi? Und er sagte ja, war spannend.
Zugegeben dass er sich Sorgen macht hätte er nicht, aber er hat immer auf mich aufgepasst und ich glaube, dass er das auch jetzt tut. Das Gefühl hatte ich am Wochenende ganz stark.
Ihr habt überlegt, was es noch für Hobbys gibt und ich muss gestehen, so richtig viele hab ich auch nicht. Ich spiel Gitarre, aber im Moment auch nicht so richtig viel. Aber die Musik hilft mir zu verarbeiten, oft finde ich darin ein Ventil.
Motorradfahren ist mir auch wichtig, da kann man mal alles vergessen, wahlweise auch mit dem Auto durch die Gegend fahren und sehr laut singen dabei( ich hoffe immer, mich sieht keiner dabei...)
Im Augenblick finde ich sehr viel Ablenkung, eigentlich so viel, dass ich schon fast wieder ein schlechtes Gewissen hab. Ich denke das liegt daran, dass ich im Moment nicht darüber nachdenken will und kann, aber ich fürchte mich schon jetzt vor dem nächsten Tief. Das ist glaub ich kein wirkliches Hoch, was ich im Moment habe, sondern ein einziges Verdrängen.

Das die Zeit rennt, Tina, da hast Du recht. Es ist schon September...
Ich weis leider auch nicht so richtig, was ich sagen soll, außer dass ich an euch denke!

Viele Liebe Grüsse
Alex

10.09.2003, 12:44
Hallo Tina,

ich kann dich so gut verstehen, und doch macht es das nicht leichter für dich. Es wird noch eine ganze Weile dauern, bevor man beginnt, damit „zu leben“.

Schon merkwürdig, mit den Träumen. Bei mir ist es ähnlich, meist sehe ich Papa nur, aber sprechen tut er auch nicht. Ist es bei dir auch so, dass du im Traum weißt, dass er krank ist, und sterben muss? Bei mir ist das so, ich hatte bislang keinen Traum, wo alles wie früher war. In meinen Träumen hab ich auch immer das Gefühl, dass Papa weiß, was los ist. Das macht mich dann umso trauriger, weil er ja wirklich bis zum Schluss daran geglaubt hat, dass er es schafft. Ich hatte einen ganz merkwürdigen Traum, wo er nicht mehr nach Hause kommen wollte. Wir haben ihn gesucht, und auch gefunden, er saß da auf einer Matte in einer Ecke und sagte mir, er kommt nicht mit…

Bei mir hat es lange gedauert, bis ich mir Papa wieder „normal“ in Erinnerung rufen konnte. Ich hatte immer sein abgemagertes und eingefallenes Gesicht vor mir. Ich hab mir dann immer ganz viele Bilder angeschaut. Ich kann dir sagen, dass es besser wird, momentan haben sich die Bilder in deinem Kopf verfestigt, aber das wird langsam besser werden. Versuch doch auch mal, in solchen Momenten ein Bild von früher anzuschauen. Ich hab zu Hause ganz viele aufgehängt. Auf vielen lacht er… Im Portemonnaie hab ich ein Bild, wo er noch ganz klein war, so hab ich ihn immer bei mir.

Das mit der Arbeit kann ich mir super ätzend vorstellen, wie schon gesagt, manche Menschen können sich überhaupt kein Bild davon machen, wie es einem geht, und dass man so ein Kindergartenverhalten vollkommen überflüssig ist. Du schreibst, dass du dass Gefühl hast, nicht mehr du selbst zu sein, und dich komisch fühlst. Ich denke, dass ist Teil der Verarbeitung. Plötzlich ist einfach alles anders. Ich empfinde es manchmal als „endgültiges Erwachsen werden“. Komisch nicht, denn eigentlich sind wir mit unseren 26 ja schon erwachsen. Aber es ist, als ob einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Das Sicherheitsnetz, in das wir uns bisher immer fallenlassen konnten, hat plötzlich große Löcher. Eine Sache, die hier noch hinzukommt, ist eben, dass man denkt, man muss jetzt die Verantwortung für den anderen Elternteil übernehmen. Ich mach mir manchmal so große Sorgen und Gedanken um meine Mum, dass sie es manchmal schon als zuviel empfindet. Es ist wie ein Rollentausch… Ich hab so Angst, sie auch noch zu verlieren…

Ach Tina, ich würde dich so gern mit etwas aufmuntern, aber ich weiß, dass es so schwer ist, aus seinem Loch zu krabbeln.

Schreibs einfach immer auf, wenn es dir schlecht geht und warum, meist hilft das schon ein wenig. Mir hat mehr und mehr der Gedanke geholfen, dass er nur körperlich nicht mehr da ist. Trotzdem ist der auf eine gewisse Art und Weise bei mir. Ich auch oft in Gedanken mit ihm, und frage, wie er handeln würde. Es ist wie Alex schreibt, unsere Papas passen immer auf uns auf.
Hallo Alex,

hab gerade gesehen, dass du geschrieben hast. Freu mich, dass du ein schönes Wochenende hattest. Das mit der Musik find ich auch, hab mich auch schon manchmal gefragt, was andere an Ampeln denken mögen, wenn sie mich sehen ;O)

So, muss erstmal weitermachen.

Bis bald und ganz liebe Grüße an Euch

Cas

11.09.2003, 21:38
na ihr lieben...

bei mir macht sich jetzt ein großes tief breit. auf meiner arbeit werde ich nieder gemacht, und von meinem chef erfahre ich von hinten rum das ich nicht so richtig arbeite wie die anderen. dabei reiße ich mir den ar..h auf, und halte den laden am laufen und die anderen ruhen sich aus und kassieren die lorbeeren. man das macht mich fertig. ich würde so gerne was anderes machen, eine andere arbeit......aber heut zu tage ne andere arbeit?????? aussichtslos! ich kann nur noch im lotto gewinnen.

na egal, was soll ich schreiben, es ist so frustig.
ich hab selber kein bock mehr auf irgendwas, ich bin mit den nerven runter.

zur zeit passe ich auf einen hund auf, bin ein hundesitter :-)
das macht mir so viel spaß, ich liebe tiere über alles, die sind immer für einen da und hören zu...

naja ,am wochenende habe ich ja den hund gehe viel spazieren, und versuch mal freie gedanken zu bekommen. ansonsten ist alles beim alten.

wenn ich von meinen papa träume, dann seh ich ihn immer als gesunden menschen, aber er sagt nichts. er hat nur einmal im traum mit mir gesprochen, und zwar als ich ihn gefragt habe wie es ihm geht, da sagte er "jetzt geht es mir gut, ich könnte bäume ausreißen" und seit dem habe ich immer diese träume wo ich ihn nicht so klar sehe und wo er nichts sagt.komisch alles.


ich wünsche euch einen schönen tag morgen!

viele liebe grüße
tina

15.09.2003, 16:03
hallo an alle,

keiner da???

ich wünsch euch allen einen schönen tag.

lieben gruß
tina

15.09.2003, 17:25
Hallo Tina,

wie ist es bei dir? hab gerade gelesen, dass du vor dem wochenende ein tief hattest. Hoffe, du bist schon wieder ein stückchen rausgekrabbelt!? Wie war dein wochenende? Wahrscheinlich hat dir dein tierischer besuch ein wenig ablenkung verschafft. ;O) Ohh, ich hätte so gern wieder einen hund :O(

Ich war bei meiner mama. War wirklich sehr schön. Freu mich schon riesig auf den urlaub mit ihr. Könntet ihr denn nicht auch einfach mal ein paar tage verreisen? Einfach nur mal abschalten? Das würde dir vielleicht auch wegen der arbeit helfen… echt ätzend, als ob du nicht schon genug sorgen hättest.

Freu mich, von dir (euch) zu hören.

Liebe Grüße

Cas

16.09.2003, 14:30
Hallo tina, hallo Cas,

bin wieder da. Tina, es tut mir leid, dass Du Ärger auf der Arbeit hast, manchmal kommt alles zusammen und das meist in Situationen, in denen man mit sowas nicht umgehen kann. Ich wünsch Dir ganz viel Kraft und versuch, den Ärger nicht so an Dich ranzulassen.

Das mit dem Hundesitten find ich klasse, das tut Dir bestimmt gut.

Ich bin im Moment in einer ganz merkwürdigen Phase. Ich glaube, deshalb hab ich mich auch nicht gemeldet, es ist fast so, als ob nichts geschehen wäre, soweit hab ich es verdrängt. Ich hab im Augenblick nicht die Kraft, darüber nachzudenken, das hab ich am Wochenende gemerkt. Ich war am Wochenende bei meiner Ma und hatte Streit mit meiner Schwester, weil sie mir vorgeworfen hat, nichts zu tun. War zwar nur ein kurzer Streit, aber ich hab fast geheult und wollte direkt nur weg. Wir haben uns zwar direkt wieder vertragen, aber der Schmerz blieb. Sie hat mir vorgeworfen, ich wäre alleine und hätte demnach aus ihrer Sicht wohl mehr Zeit, mich zu kümmern und was zu tun. Und ja sie hat recht, aber gleichzeitig hab ich auch niemanden, der mal für mich da ist und mit dem ich reden kann, der mich in den Arm nimmt... aber ich will auch nicht ungerecht sein, ich weis, für sie ist es genauso schwer. Aber ich hab im Moment nicht die Kraft, mich solchen Auseinandersetzungen zu stellen. Ich hab all den Schmerz weggeschoben und so lange ich nicht daran denke, geht es auch (obwohl ich auch grade jetzt wieder n Kloß im Hals hab und heulen könnte). Ich hab nur Angst, das der Schmerz irgendwann noch schlimmer zurückkommt.

Ich kann es immer noch nicht glauben...

Puh, ich muss mal aufhören, rumzuheulen, das hilft mir im Moment auch nicht.

Ich wünsch euch einen schönen Tag und alles Liebe.
Bis bald
Alex

17.09.2003, 00:27
hallo ihr lieben...

hallo alex, manchmal habe ich auch das gefühl ,als wäre nichts passiert...ist schon merkwürdiges gefühl. ich kümmer mich immer um alles, ich versuch meine mama zu trösten, versuche meine oma bei laune zu halten, die einen schlaganfall hatte, und so böse und gemein zu uns ist. und meinen opa, der schon nach zwei wochen , nach papa´s tot; alle erdenklichen erinnerungen an ihn aus dem keller wegwerfen will. was soll ich sagen, meine nerven liegen blank. ich weiß echt nicht mehr weiter................was soll ich nur machen. morgen habe ich frei ,da geh ich zu meiner chefin, und werde sagen das ich keine vertretung mehr machen möchte, die wird augen machen. auf der arbeit werde ich voll nieder gemacht. ich schau mal immer wieder ob es was anderes für mich gibt. aber es sieht immer so schlecht aus., sorry, bin voll durch den wind, bei mir klappt jetzt gar nix mehr, ich könnte so aufgeben....ich kann nicht mehr.

hallo cas,
ich würde gerne wegfahren ,aber leider fehlt das nötige kleingeld. ich kann mir sowas nicht erlauben. ich bin sowieso so frustriert, das ich euch nur mit runter ziehe.
sorry


lieben gruß
tina

17.09.2003, 10:14
hallo tina,

du ziehst uns ganz bestimmt nicht mit runter, und selbst wenn, genau dafür ist es gut, dass es so ein forum gibt. hier kannst du deinen frust los werden. ich denke, es ist super wichtig, dass du darüber "sprichst". auch wenn es keine unmittelbare lösung gibt, so hilft das doch manchmal ein wenig. es ist alles noch so frisch bei dir. am anfang glaubt man wirklich, die welt nicht mehr zu verstehen, alles bricht über einen zusammen, und dann auch noch die sorge, um die mama. glaub mir, es wird besser mit der zeit. du mußt da durch. es kostet viel kraft, aber ich bin überzeugt, dass du das schaffst. dein papa würde es niemals wollen, dich so am boden zu sehen. wo auch immer er jetzt ist, auch für ihn ist es einfacher, wenn es dir wieder besser geht. mist, dass du nicht einfach mal weg kannst. aber wichtig ist, dass du auch an dich denkst!! du brauchst kraft für alles, was noch kommt und für deine familie. versuche etwas für dich selbst zu tun, mach dir immer mal wieder selbst eine kleine freude, auch wenn es schwer fällt. denk auch mal an dich!

schreib, wann und was immer du möchtest, ganz egal, ob es dir gut oder schlecht geht, dafür sind wir doch da!!!

liebe grüße

cas

17.09.2003, 11:02
Hallo Tina, hallo an alle anderen,

da bin ich mal wieder. habe mich länger nicht gemeldet. mensch tina, es tut mir alles schrecklich leide, wenn ich sehe was du schreibst. auf deiner arbeit scheinen die echt zu spinnen, das macht mich wütend. versuche es einfach immer wieder woanders unter zukommen. auch wenn es dauert, vielleicht hast du glück. ich wünsche es dir von herzen.

mir geht es soweit ganz gut. ich habe seit 3 jahren tinnitus und heute meinen ersten termin bei einem psychotherapeuten. bin mal gespannt. möchte mit ihm auch über meine trauer reden. die wird immer schlimmer, statt besser. vielleicht hilft dir sowas auch, zahlt die krankenkasse.

wünsche dir/euch alles liebe

anja.w

18.09.2003, 12:04
Hallo an alle,

also dieser therapeut war ein reinfall. wollte mir die ganze zeit akupunktur andrehen, obwohl ich immer wieder gesagt habe, dass ich es ausprobiert habe und es nicht geholfen hat. mich nerven die ärtze. die wollen einem nicht helfen, sondern nur dick die kohle abziehen. man ich bin wütend, auch wenn ich daran denke, wie die mit meinem papa umgegangen sind. wohl dem, der die götter in weiß nicht braucht.

p.s ich gehe mal zu einem anderen, vielleicht nimmt die mich ja ernst

viele grüße
anja.w

18.09.2003, 13:35
Hallo Tina,

Du ziehst uns überhaupt nicht runter, im Gegenteil, ich kann verstehen, wie Du Dich fühlst. Ich hab oft das Gefühl, man versucht allen zu helfen und es für alle leichter zu machen, aber der eigene Schmerz wird immer größer, weil man gar nicht dazu kommt, sich mal selbst fallen zu lassen. Man kämpft ständig darum, dem Leben wieder "Normalität" zu geben und das kostet so viel Kraft... Ich merke, wenn mir alles zu viel wird, dass ich am liebsten vor allem weglaufen würde, einfach nur weg, dass ich schreien will "lasst mich doch alle in Ruhe", aber ich tue es nicht.

Das mit der Arbeit ist wirklich ganz schlimm, so n zusätzlichen Ärger brauchst Du bestimmt im Moment nicht. Hast Du denn schonmal versucht, was anderes zu finden?

Bitte gib nicht auf, es kommen auch wieder Tage, an denen Du Dich besser fühlst und Du wieder mehr Kraft hast, Dich allem zu stellen.

Ich wünsch Dir alles Liebe und denk an Dich
Alex

19.09.2003, 22:29
hallo cas,

danke für deine lieben worte.
ich versuche mancmal auch an mich zu denken, oder mal garnichts zu tun, aber es kommt immer anders. entweder kommen andere und erzählen mir ihre "kleinen" probleme, oder ich muß irgendwo hinfahren...ist halt alles nicht so einfach mal ruhe zu finden. ich muß erst mal nächste woche zum arzt. seid dem das mit meinen papa passiert ist, habe ich konzentrations-störungen , aber ganz schön extrem. ich weiß sehr oft nicht welchen wochentag wir haben, wenn wir zum beispiel montag haben glaube ich es ist donnerstag, ich vergesse nach einer minute wo ich mein auto hingestellt habe, ich weiß nicht was ich einkaufen wollte, mir fallen namen nicht ein, ich habe sprachschwierigkeiten, und diese dinge passieren am tag ziemlich häufig und zwar täglich. mal sehen was der arzt sagt... wie geht es dir denn eigentlich? wie kommst du denn jetzt damit klar? hat sich bei dir in deinem leben jetzt sehr viel verändert, hasz du dich verändert???

viele liebe grüße
tina

19.09.2003, 22:37
hallo anja,

schön mal wieder von dir zu hören...dasmit den ärzten ist ja immer so ne sache, aber da können wir ja alle ein lied von singen.
ich habe auch schon mal überlegt zu so nem arzt zu gehen, aber kann der sich in meine lage rein versetzen( es sei denn er hat sowas selbsr erlebt)?! ich weiß nicht ob so ein arzt mir helfen kann, ich finde eher das du hier mehr wertvollere hilfe bekommen kannst, weil alle das gleiche schicksal erlebt haben. die leute hier wissen wovon sie reden. sie können dir helfen diese trauer zu überstehen, und du kannst auch den anderen leuten helfen.


mein freund hat auch den tinnitus, er hat gelernt diesen ton zu überhören. eine bekannte von mir hat eine therapie gemacht die aber damals 6000 DM (das ist kein witz) bezahlen mußte, weil die krankenkasse das nicht übernommen hat. sie hat in dieser überteuerten therapie gelernt den ton zu überhören. das kann man auch billiger haben, meint mein freund.

naja ich wünsch dir das du einen arzt findest, der dir zu hört und dein problem ernst nimmt.

liebe grüße
tina

19.09.2003, 22:44
hallo alex,

danke auch dir...
wie geht es dir denn so überhaupt? wie ist es denn so bei dir denn jetzt so?
ich finde immer noch das ich mich so komisch fühle, so neben der spur. ich weiß nicht ...ich bin übermüdet, schlafe nur noch 4 stunden die nacht wenn ich glück habe, bin super gestresst, und super depremiert. wie ein lieber mensch der von uns gegangen ist, so ein durcheinander anrichten kann. ich habe das gefühl , das mein leben aus den gleisen gerät. mir fehlen seine ratschläge, er wußte immer was man in welcher situation machen sollte oder besser nicht machen sollte. es so sch..ße
es klappt nichts mehr, aber das leben geht weiter, auch wenn das totale chaos ausbricht.
ich fühle mich so alleine...

wie geht es deiner mutter, und den rest deiner familie?

liebe umarmung
tina

24.09.2003, 22:29
hallo an alle,

heute habe ich auf der arbeit gesagt das ich keine vertretung mehr mache ,und der bezirksleiter fand das nicht so tragisch, also hat es ihn ja sowieso nicht so sehr interressiert. aber EGAL !!!!!

mir geht es jetzt ein bisschen besser, das ist wichtig.

heute ist der grabstein gekommen und das grablicht, morgen fahre ich mal hin , um mir das mal anzu schauen.
jetzt haben wir alles erledigt und mein papa hat jetzt endlich die wohl verdiente ruhe.

wie geht es euch denn so, alles klar soweit bei euch?

viele liebe grüße an alle,
gruß
tina

26.09.2003, 12:25
Hallo ihr lieben!
Wollt mich doch auch mal wieder melden, hoffe ihr kennt mich noch...*g*
Hab zur Zeit auch nur Ärger! Hab ich mir aber zum Teil selber eingebrockt! habe mit meinem Freund Schluss gemacht, und das nach über 5 Jahren Beziehung! Hatte die Schnauze voll, ich habe das Gefühl ich bin das gar nicht was ich da tue...Sagt meine Mam auch! Dann is mein Auto kaputt, Kupplung ist im Ar***. Ich sag nur Scheiss FORD!!!!Mag mir jetz ein anderes kaufen!

Im November flieg ich mit meiner Mam nach Gran Canaria, für eine Woche! da freu ich mich schon drauf!

Ich wünsche euch ein schönes WE und meldet euch mal wieder!

Liebe Grüße!

July!

27.09.2003, 20:52
hallo july,

vieleicht ist das alles zu viel für dich...wolltest du denn mit deinen freund schluß machen??? sind die gründe dafür berechtigt??? du darfst sowieso nur an dich jetzt denken...
bei mr läuft ja auch alles drunter und drüber.

wir haben beschlossen uns an weihnachten nichts zu schenken, weil wir finden das es diese jahr nicht angebracht ist. ich bekomme jetzt schon nen horror wenn ich daran denke. das wird so furchtbar...mein papa und ich haben immer an weihnachten unser haus in eine einzige leuchtkugel verwandelt. lichterketten über lichterketten, weihnachtsmänner, rentiere, schlitten , ne echte fahrende eisenbahn, ein weihnachtsdorf...und das alles im vorgarten. jedes mal kamen immer so viel menschen und haben das gefilmt oder fotografiert. dieses jahr wollten wir eine 5 meter weihnachtspyramide bauen...mmhhmmmm, leider hat das nicht geklappt. dieses jahr bleibt alles dunkel, es wird sehr schwer............

ich hoffe das weihnachten schnell rum geht.

schön das du mit deiner mutter in den urlaub fliegst, zum abschalten genau das ricthige.

einen lieben gruß
tina

05.10.2003, 10:19
Hallo Papa,

ich hatte jetzt eine Woche Urlaub, die ging natürlich ganz schnell um. in dieser Woche habe ich noch doller gemerkt wie sehr Du mir fehlst. Ich kann es nicht glauben ,daß Du nicht mehr zurück kommst. Ich werde wahnsinnig bei dem gedanken wie Du gestorben bist, daß Du noch beim vollem Bewußtsein warst. Man Du hast das alles mitbekommen, das bringt mich um den Verstand. Du fehlst mir so sehr... :-(
Es ist alles so schlimm geworden. Opa und Oma haben sich so verändert. Opa hat zwei Wochen nach deinem Tot den Keller ausgemisstet, daran ist er heute immer noch. Er will so viele Dinge wegschmeißen womit er nichts anfangen kann. Das tut uns so weh. Er will das ich Deine Schallplatten "verhöcker". Aber ich habe gesagt das Mama die behält. Ich weiß nicht was los ist. Ist es weil Du in Opa´s Armen gestorben bist...? Ist er deswegen so drauf? Merkt er nicht das wir das nicht wollen? Egon war letztens bei uns ,und hat ihm die passenden Worte dazu gesagt, daß er ja nicht vergessen soll, was Du alles für Ihn , daß Haus getan hast, das die Sachen im keller doch liegen bleiben könnten, die nehmen ja keine Miete.
Aber du kennst ja Opa, un einem Ohr rein, ins andere wieder raus. Er will nur seine Ordnung. Oma vermisst Dich auch, sie hat keinen mehr mit dem sie reden kann der ihr zuhört. Und Marco...naja wie er nun mal so ist...
Die Mama vermisst Dich so sehr, sie will Dich wieder zurück (wie wir alle), aber leider geht das garnicht mehr. Wir reden uns immer ein, das dies alles besser für Dich sei, jetzt hast du Deine wohlverdiente Ruhe. Wir sagen uns immer das Du genug gelitten hast, das wenn der Arzt Dich wieder geholt hätte Deine Qualen noch schlimmer gewesen wären, daß Du dann im nur noch im Krankenhaus gelegen hättest. Wir denken nur an Dich, es tut so weh.
Ich/Wir hoffen es geht Dir jetzt gut, Du hast mich ja im Traum besucht und hast gesagt :" Mir geht es jetzt gut, ich könnte Bäume ausreissen!"
Jens vermißt Dich auch, er versucht mich immer ein wenig aufzumuntern. Er sagt immer das Du jetzt überall sein kannst wo Du willst, das Du Deine Mutter triffst, und alle anderen.
Ich hoffe Du vergißt uns nicht und kommst uns auch mal zu hause besuchen nur um zu schauen was wir so machen. Du wirst unvergessen bleiben, ich vermisse Dich und ich brauch Dich so sehr...
Papa, irgendwann werden wir uns alle wieder sehen!

Ich hab´Dich ganz doll lieb,

Dein Töchterchen Tinchen!

05.10.2003, 18:14
ach tina, jetzt muß ich wirklich weinen, als ich das gelesen habe. mit deiner sehnsucht sprichst du mir aus dem herzen. ich hoffe auch sosehr, mein vater ist manchmal hier bei mir.

fühle dich in den arm genommen, ich denke an dich.

ganz lieben gruß
anja.w

05.10.2003, 21:34
hallo anja,

danke für deine lieben worte.

manchmal muß ich dies von der seele schreiben. es wird immer schlimmer statt immer besser.

lieben gruß und eine dicke umarmung
tina

05.10.2003, 21:39
Hallo Papa,

Heute schreibe ich Dir zum 2. mal. Warum??? Naja, heute mußte ich auch noch mein lieblings-Meerschwein Wölkchen einschläfern lassen. Er wurde nur 2 1/2 Jahre alt. Ich wollte Dich darum bitten auf mein Wölkchen und den anderen Schweinchen ,gut auf zupassen.
Ach man, dieses jahr ist für uns alle nicht das beste, es läuft alles schief, und alle Dinge, Menschen und Tiere die mir am Herzen liegen werden aus meiner kleinen welt rausgerissen.
Bitte Papa, paß auf Wölkchen auf...er fehlt uns auch so sehr...:-(

Einen lieben gruß an Dich,
ich vermiß´Dich so sehr.

Dein Tinchen

06.10.2003, 16:35
Hallo Tina,

ich bin wieder da. Der Urlaub liegt hinter mir, war aber leider nicht so toll...warscheinlich weil wir alle so hohe Erwartungen hatten. An jedem Tag hat er mir fürchterlich gefehlt und es ging nicht nur mir so...war alles nicht so, wie ich es mir erhofft hatte.
Ich merke auch, dass ich seitdem einen Durchhänger habe. Ich mach mit schon Listen, damit ich auch wirklich alles erledige, von selbst kriege ich im Moment nichts geregelt.
Aber Du hörst Dich auch nicht gut an und das tut mir leid. Ich freu mich irgendwie drauf, wenn dieses Jahr endlich vorbei ist. Im Moment schaffe ich es auch noch nicht, wieder nach vorne zu sehen. Das mit Wölkchen tut mir leid, irgendwie nimmt der ganze Mist kein Ende...
Ich denk an Dich und hoffe, dass Du heute einen besseren Tag hattest. Ich bin jetzt ja auch wieder online und melde mich auch wieder öfter, versprochen!
Ganz liebe Grüsse
Alex

07.10.2003, 19:36
hallo alex,

schade das dein urlaub nicht so schön war. ich hatte auch vor kurzem urlaub, da habe ich auch erst mal wieder richtig gemerkt wie sehr mein papa mir fehlt.
mir geht es wieder ein bisschen besser, hatte in den letzten tage ein super tief gehabt.
ansonsten habe ich auf der arbeit alles geklärt, bin keine vertretung mehr ,sondern kassiererin. und mir geht es jetzt ein bisschen besser, eine große last bin ich dadurch schon mal los geworden.
ich bin auch so vergesslich geworden, manchmal weiß ich sogar nicht was wir für einen tag haben ,oder vergesse alltägliche dinge...alle sagen das sind die nerven...vieleicht haben die ja recht. jetzt am letzten montag(todestag meines papa´s) bin ich aufgestanden und habe gemerkt das mir ein wenig schwindelig war, das ging so weit, das mein blutdruck voll in die höh´geschossen ist und ich karussel gefahren bin, mir war schlecht und ich wußte nicht ob ich liegen soll sitzen oder stehen soll. das gin so drei stunden so, die übelkeit und das karussel hatte ich aber noch auf den tag verteilt. mein freund fragte mich, ob das situations bedingt sein... ich schaute ihn an, und fragte warum?! dann sagte er heute ist doch montag....tja das hab ich auch vergessen das es montag war. immer am montag habe ich irgendwelche beschwerden...ist ja auch ein sch..ß tag. hat alles mit den nerven zu tun.

schön das du wieder da bist, hoffe trotzdem das du dich ein wenig erholt hast. wie geht es denn deiner mutter?

eine dicke umarmung
tina

08.10.2003, 12:43
Hallo liebe Leute!
Wie auch euch geht es mir auch nich so gut! Denke manchmal ich habs überwunden, aber dann steh ich wieder an dem Punkt wo ichs nich begreife! Hab jetz hier auch niemanden zu dem ich hin gehen kann! Wohn ja noch mit meinem Ex zusammen, zu dem ich auch gehen kann aber vor dem ich nich weinen kann und will! Er hat letzte Woche zu mir gesagt ich soll mir nen Psychologen suchen, nachdem ich mir meine Arm angeritzt hatte...
In 2 Wochen hab ich meinen ersten Urlaub dieses Jahr und flieg ja mit Mama! In der Zeit darf ich auch mal mit zu ihrer Psychologin, da freu ich mich schon drauf! Habt ihr das auch mal versucht?

Mein Problem ist das ich manchmal richtig Todessehnsucht, da will ich nur noch zu meinem Papa!Weil ich weiss wenn ich Tod bin komm ich zu ihm!
Aber Gott sei Dank bin ich auch wieder glücklich verliebt, da kann ich jetzt ja nich weg...;-)

Meinem Opa geht es auch nicht so gut, er hat vor einem Monat die Diagnose "Darmkrebs" bekommen. Ein Tumor von dreien war schon 5,7 cm groß! Bekommt jetz Chemo (das gleiche geht von vorne los...), die Chancen stehen aber 30 zu 70 das er es überlebt... das stimmt mich zusätzlich noch traurig! Manchmal frag ich mich was der Mensch eigentlich aushält und warum und wer uns so bestraft???

Liebe Grüße an euch Tina und Alex!

Bye!
July!

08.10.2003, 22:47
hallo july,

mach kein mist...hör auf dir selber schmerz zu zufügen. das bringt dir nichts, das bringt nur noch mehr sorgen und leid für deine angehörigen. du mußt stark sein, ich weiß ja seöber wie schwer das alles ist. gestern habe ich auch mit papa gesprochen und habe gesagt das ich bei ihm sein möchte, das er mich zu sich holen soll...man man man in solchen tief´s denkt man garnicht an den rest der familie. das wäre ein weiterer tiefschlag für meine mutter. aber wenn man solche tiefs hat ,sagt man dinge die man nicht so meint, weil man so verzweifelt ist. wenn du denkst das die ein arzt helfen kann, dann probier es doch aus, vieleicht hilft dir das, is ja nix schlimmes :-)
und wenn du das dann mit deiner mutter zusammen machst, vieleicht könnt ihr das zusammen besser verarbeiten.

das mit deinem opa tut mir wahnsinnig leid, es ist alles so schlimm...wer uns bestraft??? ja das frag ich mich auch immer. ich frag den "lieben" gott auch immer was mein papa evrkehrt gemacht hat, warum er diese schreckliche krankheit bekommen hat, warum er so leiden mußte...WARUM DAS ALLES????
tja, viele fragen - keine antworten. wie immer eigentlich. alles sch..ße!

schön das du wieder frisch verliebt bist, ich wünsche dir nur das beste für deine neue beziehung, wer weiß vieleicht hilft dir das ein wenig das zu verarbeiten :-)

eine dicke umarmung und alles liebe
tina

09.10.2003, 10:57
Hallo Ihr Lieben!
Habe hier die letzten Wochen still mitgelesen. Heute geht es mir aber so schlecht, dass ich auch einfach mal das Gefühl hatte, ich muss es einfach loswerden. Es ist soo wahnsinnig vertraut, was ihr schreibt, es sind die gleichen Gefühle, Gedanken und Sehnsüchte. Ich muss jedesmal heulen, wenn ich das so lese, denn wenn ich es nicht besser wüßte, dann könnte ich sagen, dass habe ich geschrieben.
In 2 1/2 Wochen ist der 1.Todestag meines geliebten Paps. Die letzten Wochen habe ich mich ganz gut zusammengerissen, war immer gut beschäftigt und abgelenkt, aber die letzten Tage merke ich wieder, wie es hochkommt und es tut so verdammt weh. Ich vermisse ihn sooo wahnsinnig und es gibt Tage, da denke ich, es wird immer schlimmer, anstatt besser. Warum müssen immer die Guten gehen? Warum müssen immer die Lieben gehen? WARUM nur???? Warum? Es tut mir leid, wenn ich einfach so in euren Threat reinplatze, aber ich hatte grad einfach das Gefühl und das Bedürfnis - hoffe es ist ok. Sitze grad beim Arbeiten und sollte ja eigentlich was tun. Anstatt dessen sitz ich hier, mit den Tränen kämpfend und weiß nicht weiter.
Danke fürs zuhören! Liebe Grüße, Kira

09.10.2003, 11:00
Hallo July,

mein vater ist auch vor 10 monaten gestorben und ich leide sehr darunter. ich mache seit 3 wochen deswegen eine therapie, und anderem auch wegen tinnitus, aber wir reden nur über meine trauer, weil die mich einfach überwältigt. mir tut es gut mit meiner therapeutin darüber zu reden. bei ihr muß ich nicht stark sein, sondern kann meinen tränen und gefühlen freien lauf lassen. ich kann es dir nur empfehlen es zu probieren.

lieben gruß
anja.w

09.10.2003, 11:02
Hallo Tina, hallo July,

es ist schon bedrückend, was ihr schreibt und in vielen Momenten denke ich genauso. July, ich denk auch, Du musst versuchen, für Deinen Schmerz ein anderes Ventil zu finden, wenn Du Dich selbst verletzt hilft das doch auch nicht. Ich weis selbst, wie schwer das ist, jeden Tag denke ich nur an ihn, aber es hilft nicht, das eigene Leben muss weitergehen.

Ich merke im Augenblick wie schwer es ist, das alles allein zu schaffen. Aber trotzdem, irgendwie und irgendwann wird es gehen, dass weis ich. Er wird mir immer fehlen, aber irgendwann, und da bin ich mir sicher, seh ich ihn wieder.

Komisch, heute weis ich nicht so richtig, wie ich mich ausdrücken soll. Ich würd euch gerne helfen, aber im Moment fühl ich mich selber besch... und das Wetter hebt auch nicht grade die Stimmung. Im Moment heule ich mehr als in der Zeit kurz danach.

Tina, ich hoffe, es geht dir wieder etwas besser und das Du jetzt auch im Job nicht mehr so n Stress hast. Meine Ma hält sich tapfer, sie ist glaub ich viel stärker, als ich gedacht habe. Ich fahre am Freitag wieder hin.

Euch ganz liebe Grüsse
Alex

14.10.2003, 11:40
hallo kira,

schön das du auch was geschrieben hast. es erschreckt mich immer wieder, wenn ich lese wieviel betroffene und angehörige es gibt. und das hier ist nur ein bruchteil von allem.
ich habe mir so eine art tagebuch angeschafft, dort schreibe ich meine träume auf ,wo mein papa immer dabei ist. damit ich sie ja nicht vergesse. und ich schreibe alles auf, wenn ich mit ihm rede. es beruhigt zwar nicht so dolle, aber so kann ich später mal rein schauen und lesen, was ich alles erlebt habe , nach dieser zeit ohne papa. was soll ich sagen ,du weißt ja wie es ist, einfach schrecklich, leer und so merkwürdig. ich denke tag und nacht daran wie ergestorben ist und warum.....?! antworten werden wir ja nie bekommen. da müssen wir leider durch.
ich wünsche dir alles liebe und viel kraft für den ersten Todestag.
liebeb grüße
tina

14.10.2003, 11:45
hallo anja,

du gehst ja zur therapie...darf ich fragen in wie weit dir das hilft??? kommst du dann mit der trauer besser klar? ich überlege auch schon sowas zu machen, weil mich die gedanken an die letzten tage mit meinen papa nicht loslassen. ich bin nie 100% mit meinen gedanken bei irgendeiner sache.
übernimmt dann die krankenkasse die kosten?

und sonst wie geht es dir denn so?
kommst du gut klar?

viele liebe grüße
tina

14.10.2003, 11:52
hallo alex,

zur zeit geht es mir relativ mittelmäßig. ich denke zu viel darüber nach, das macht nich wahnsinnig. ich überlege auch schon ob ich zu so einer therapie gehen soll. aber ich bin ein bisschen skeptisch was die anbelangt. helfen die einen wirklich, hören die einen wirklich zu???? naja , ansonsten habe ich mir ein buch angeschafft, wo ich meine träume mit papa und wenn ich mit ihm rede, alles nieder schreibe. ich weiß nicht ob mir das hilft, ich glaube aber eher nicht. ich schreibe mir nur die träume auf, damit ich sie nicht vergesse, das ist ja schließlich der einzige ort wo ich meinen papa noch sehen kann.
meiner mutter geht es auch so relativ gut. sie kann darüber mit freunden und bekannten noch nicht reden, dann muß sie immer gleich weinen. jetzt kommt ja die weihnachtszeit das macht ihr besonders schwer zu schaffen. und mir auch, das war für uns die schönste und lustigste zeit im jahr.

ich wünsche dir alles liebe
eine dicke umarmung
lieben gruß
tina

14.10.2003, 16:11
Hallo Tina,

mit der Therapie weis ich nicht, das kann ein guter Weg sein, das musst Du selbst entscheiden. Das mit dem Buch, in dem Du die Träume aufschreibst, ist sicher eine gute Idee. Ich glaube, wir müssen alle versuchen ein Ventil zu finden um mit dem Schmerz umgehen zu können. Ich hab für mich im Moment noch nicht das richtige gefunden, ich suche auch noch. Im Moment gehts mir auch gar nicht gut, bin am Samstag zusammengeklappt und konnte gar nicht mehr aufhören zu heulen. Bin sehr froh, dass ein guter Freund für mich da war, alleine hätte ich das sicher nicht geschafft. Ich glaub, das musste mal sein, die ganze Zeit reisse ich mich zusammen, um nicht zu heulen. Ist das nicht merkwürdig? Die Tage nach dem Tod meines Papas hab ich viel geweint, aber dann war das plötzlich vorbei. Jetzt jagd ein Tief das nächste und ich schwimme nur noch vor mich hin und finde überhaupt keinen Halt mehr.

Ja, Weihnachten rückt näher und ich sehe schon das nächste Desaster kommen, ich hab überhaupt keine Lust dazu. Von mir aus kann es dieses Jahr ausfallen, aber meiner Familie zuliebe werd ich mir schon Mühe geben, das die Tage halbwegs gut über die Bühne gehen.

Es sind jetzt schon drei Monate, kannst Du Dir das vorstellen? Ehrlich gesagt kann ich mich nicht an viel aus dieser Zeit erinnern. Tut mir leid, dass ich heute nicht so viel aufmunterndes sagen kann...

Ich wünsch Dir auch alles Liebe und denke an Dich
Viele Grüsse
Alex

14.10.2003, 23:34
hallo alex,

ich kann dich sooo gut verstehen, und es ist auch nicht schlimm das du nicht viel aufmunterndes schreiben kannst, dafür sind wir ja da...

ja. drei monate sind schon rum. ich sag auch immer, das die zeit keine gnade kennt. die zeit rennt erbarmungslos weiter. manchmal habe ich das gefühl die zeit rennt noch schneller als vorher.
drei monate ohne unsere papa´s...das ist alles so unglaublich. ich hatte noch keinen nervenzusammenbruch, aber dafür verfolgen mich tag und nacht die ganzen letzten tage. das macht mich so irre, und es tut so weh. aber das habe ich dir ja schon so oft geschrieben...
tja, das mit weihnachten wird schon heftig, aber wir werden es schon irgendwie schaffen...es wird für alle schwer.
ach man ich könnte so sch..ße schreien und gegen die wand schlagen. ich könnte einen verprügeln(ich weiß hört sich ein wenig gestört an). ich möchte einen schuldigen haben den ich so richtig verprügeln kann, vieleicht geht es mir dann für ein paar minuten besser. aber leider gibt es keinen schuldigen für die krankheit krebs. ich merke wie unruhig ich bin, wie kribbelig ich bin...ich brauch auch was wo ich mich richtig abreagieren kann. ein sandsack oder so...ich bin so wütend und traurig zu gleich.
ach alex...ich möchte so gerne alles rückgängig machen, aber es geht nicht.
wenigstens du verstehst mich ein wenig, die anderen in meinen freundeskreis, können meine situation nicht so verstehen. und ich wünsche mir auch mal das mich mal einer in den arm nimmt, das macht auch keiner, und jemanden darauf anzusprechen mache ich nicht. ich fühle mich manchmal so alleine.

ich wünsche dir viel kraft und ich denk an dich und nimm dich ganz fest in den arm...
alles liebe
tina

15.10.2003, 09:13
Liebe Tina!
vielen Dank für deine lieben Worte! Ja, es ist gerade eine Sch...Zeit und gerade die Zeit um den ersten Todestag weckt wieder alles auf. Die letzten ein/zwei Monate ging es mir verhältnismäßig gut. Ich war gut beschäftigt und abgelenkt. Doch jetzt bekomme ich es wieder mit voller Kraft zu spüren. Letzte Woche habe ich nichts auf die Beine bekommen. Beim Arbeiten saß ich vor meinem Rechner, habe nur reingestart und versucht, meine Tränen zurück zu halten. Ich kam mir vor, wie letztes Jahr, als ich nach ein paar Wochen wieder zum Arbeiten zurückgekommen bin. Gekommen, ein paar Stunden abgesessen und dann wieder heim....Tag für Tag... Nur jetzt mit dem Unterschied, dass letztes Jahr noch jeder Verständnis hatte, aber jetzt ist es ja "schon" ein Jahr her, für alle anderen hier ist die Sache abgehackt und irgendwie habe ich das Gefühl, ich muss trotzdem volle Leistung bringen. Aber ich fühle mich restlos überfordert. Aber da werde ich wohl durchmüssen. Der Todestag naht und die Tage und Wochen genau vor einem Jahr sind so extrem präsent, es ist erschreckend. So lange schon ohne meinen geliebten Papa und doch alles noch so nah. Könnte schon wieder heulen, sitz aber beim Arbeiten und sollte mich zusammenreißen.
Das mit dem "Tagebuch" mache ich auch. Bei mir ist es nur so, dass immer wenn es mir verdammt schlecht geht und ich nachts vor lauter Gedanken nicht schlafen kann und es ist niemand da zum reden, dann nehme ich mein Büchlein und "rede" mit meinem Papa. Mir hilft es.
Nach dem mein Papa ein halbes Jahr tot war bin ich in die tiefste Kriese meines Lebens verfallen. Der erste Nebel hatte sich gelüftet und die Tatsache, dass er nicht mehr da ist und auch nie wieder kommen wird, rieß mich dermaßen runter, ich wußte nicht mehr ein noch aus... Habe dann auch als letzten Ausweg eine Therapie gemacht (wußte am Anfang auch nicht, ob so etwas hilft oder nicht). Mir hat es aber geholfen. Ich durfte endlich mal wieder ganz ungezwungen über alles reden (das ist ja ein großes Problem nach einer gewissen Zeit, irgendwie hat man das Gefühl, die anderen können und wollen es nicht mehr hören und man selber will auch nicht immer wieder damit anfangen). Von daher war es sehr gut. Ich konnte viele Gedanken frei rauslassen, bei denen ich nie sicher war, ist das normal, oder denke und fühle ich nur so. Es war einfach gut, von einer neutralen Person eine Bestätigung zu bekommen, dass das vollkommen normal ist, was ich in diesem Moment durchgemacht habe. Also, ich bin auch mit gemischten Gefühlen hingegangen, aber es hat geholfen. Ich kann es nur jedem empfehlen.
So, jetzt muss ich aber mal was tun.
Ganz liebe Grüße, Kira

15.10.2003, 12:59
Hallo Mädels, Hallo Alex!
Wie ich sehe, oder besser lese, gehts euch ja nich so gut! :-(
Bei mir gehts jetz wieder! Meine Arbeit macht Spaß, wenn sich die Sache mit meinem Ex noch einrencken würde, wäre alles "fast" perfekt! :-)
Außerdem liege ich in 3 Wochen am Strand von Cran Canaria!!!!
Mit meinem neuen Freund läufts auch super!!!
Am WE spannen wir mal aus! Fahren mit Kollegen nach bad Tölz und endlich sehe ich mal niemanden!!!

Hallo Anja w.,
das mit der Therapie ist eigentlich nur ein Experiment!
Wie läuft das da so ab??

Alles gute euch!
July!

16.10.2003, 14:03
Hallo Mädels,

heute ist mal wieder ein besserer Tag. Ich bin im Moment arbeitstechnisch so eingespannt, dass ich gar nicht dazu komme, meinen eigenen Gedanken nachzuhängen.

Die Zeit rast so. Gestern hat meine Ma mit mir kurz über Weihnachtsgeschenke gesprochen. Das ist ja auch gar nicht mehr so fern... aber das schiebe ich im Moment auch weg.

Ich hab ja jetzt das Auto von meinem Papa. Am Anfang war es ganz schlimm für mich, ich hatte immer das Gefühl ich hätte kein Recht dazu. Jetzt fühl ich mich ihm beim Autofahren besonders nah. Ich bin zwar eh viel unterwegs, aber jetzt würd ich am liebsten den ganzen Tag rumfahren. Immer wenn ich einsteige steigen Erinnerungen auf, und schöne, das ist das tolle. Er war immer viel im Auto unterwegs. Deshalb fühl ich mich ihm dort besonders nah.

Ich habe gemerkt, wie wichtig es mir mittlerweile ist, hier zu schreiben, weil ich hier keine Angst haben muss, zu reden und weil ich mich hier verstanden fühle. Dafür wollte ich einfach mal "Danke" sagen!

Ich versuche heute mal was positiv zu sehen, draussen scheint die Sonne und ich werd heute Abend mal was für mich tun!

Ich denk an euch!
Liebe Grüsse
Alex

17.10.2003, 19:51
hallo kira,

beimir sind es jetzt am montag 3 monate und eine woche, und ich habe gerade ein tief, das mich wahnsinnig macht. ich versuche mich abzulenken ,es geht aber nicht, weil automatisch die letzten tage in meinen gedächtnis erscheinen. ich grübel zu viel darüber nach. und wenn mein freund nachtschicht hat ,ist das besonders schlimm...aber das mit dem tagebuch war für mich eine ganz gute idee. ich muß während dessen zwar immer weinen, aber irgendwie beruihgt das ein wenig.

es tut mir so leid ,was du gerade durchmachst...und deine arbeitskollegen sollten vieleicht noch ein wenig verständniss aufbringen. schließlich kommt bei dir jetzt alles wieder hoch. ich wünsch dir so viel kraft und du wirst/mußt es schaffen.
manchmal denke ich immer:"wäre doch ein jahr schon rum, vieleicht wird dann alles ein wenig einfacher". die ganzen ersten feierlichkeiten ohne meinen lieben papa, davor habe ich am meisten angst. ich war die erste, ich mußte als erstes meinen geburtstag ohne meinen papa feiern, es war schrecklich...und bald kommt weihnachten, am liebsten würde ich die ganze zeit verschlafen. aber du weißt ja sicher wie das ist. und wenn ich das von dir so höre, dann graut es mir...aber da muß ich und alle anderen durch. die zeit rennt weiter.
kannst du an dem tag kein frei nehmen?
ich werde an dich denken und dir viel kraft wünschen...

eine dicke umarmung
tina

17.10.2003, 19:55
hallo alex,

schön das es dir ein wenig besser geht, ich hab heute auch wieder angefangen mal was für mich zu machen. ich war heute das erste mal seid drei monaten wieder joggen. man das war hart...ich werde morgen wahrscheinlich einen mordsmuskelkater haben, aber egal.muß man durch :-)

du brauchst dich nicht bedanken, das ist alles selbstverständlich hier. wir helfen uns gegenseitig, und das ist sehr wertvoll(finde ich).
wie du ja gesagt hast , hier sind menschen die einen verstehen. nur schade das wir uns alle unter diesen umständen hier getroffen haben.

ich hoffe dir geht es gut, und gönn dir mal was...du hast es verdient :-)

eine dicke umarmung
tina

17.10.2003, 19:58
hallo july,

schön das es dir "fast" perfekt geht :-)
und das mit deinem ex-freund wird sich auch irgendwie erledigen.
und neidisch bin ich auch ein wenig, das du in den urlaub fliegst, das wäre für mich bestimmt auch mal ganz gut.
ich freu mich für dich :-)

liebe grüße
tina

21.10.2003, 09:26
Liebe Tina!
Erst einmal wieder herzlichen Dank für deine lieben Worte! Ja, ich kenne das alles. Ich hatte 3 Monate nachdem mein Papa gestorben war meinen 30.Geburtstag. Mir steigen jetzt gleich wieder die Tränen in die Augen, wenn ich daran denke. Die Vorstellung, diesen Geburtstag ohne meinen geliebten Papa zu feiern war so schrecklich. Daher wollte ich ihn anfangs auch garnicht feiern. Aber umso näher dieser Tag rutschte, umso mehr wußte ich, dass ich gerade an diesem Tag meine Familie und meine engsten Freunde ganz besonders brauchen würde. Daher beschloss ich ganz spontan ein Fest zu machen.
Es war ein wirklich schönes Fest. Der Tag ansich war sehr traurig.
Ich bin morgens auf den Friedhof, die Tränen sind den ganzen Tag gelaufen. Bis dann nachmittags meine Mädels zum Kaffeetrinken kamen und ich abgelenkt war. Auch der Abend war sehr schön. Hab einfach ein paar Stunden abgeschaltet. Als ich dann Nachts wieder heimkam, ging es gleich weiter mit den Tränen. Zum Glück blieb eine Freundin über Nacht, so war ich dann wenigstens nicht allein.
Weihnachten bin ich letztes Jahr "geflohen". Bin weggeflogen. Wollte nichts von Weihnachten hören und wissen. Das war für mich wirklich die beste Lösung. Ein paar Tage raus, was anderes sehen und vorallem KEIN Weihnachten und was so dazugehört. Ich habe dieses Jahr zwar auch garkeine Lust auf Weihnachten, aber ich kann leider nicht weg.
Der erste Todestag fällt bei uns auf einen Sonntag. Von daher ist es gut und ich muss nicht extra freimachen. Wenn es anders wäre, hätte ich das aber gemacht, wäre mir egal.
Ich will dir keine Angst machen, oder das es dir graut. Ja, du hast Recht, wir müssen da alle durch. Und jeder durchlebt es anders. Ich hoffe und wünsche es dir, dass du es gut schaffst und ich werde gerne auf diesem Weg für dich da sein und auch dir gerne zuhören!!
Ich weiß nicht mehr genau, was ich vor einem Jahr gedacht habe, wie es wohl sein würde, so ein Jahr danach. Jetzt kann ich nur sagen (und das ist mein ganz persönliches Empfinden, es gibt viele andere die es anders fühlen und empfinden, wie ich es hier auch schon des öfteren gelesen hab) ich vermisse ihn immer mehr. Zur Zeit ist es extrem präsent. Im Laufe dieses Jahres habe ich gemerkt, so lange man "verdrängt" geht es, aber wenn es wie ein Blitz im Kopf einschlägt - dieses NIE WIEDER, dann tut es heute genauso, wenn nicht noch mehr weh. Aber, man trauert glaub ich anders. Schwer zu beschreiben. (Also, wenn die letzten Sätze etwas wirr waren - sorry!)
Denk ganz fest an dich und drück dich!!
Ganz lieben Gruß, Kira

21.10.2003, 22:19
hallo kira,

es ist schon alles merkwürdig...heute hatte ich mal einen tag der mich nicht so sehr an die letzten tage von meinen lieben papa erinnerte. aber gegen abend kam es wieder. erst denke ich immer darüber nach was füe eine schöne zeit wir hatten, dann denke ich darüber nach wie es mit der krankheit krebs war, dann über die letzten tage...und dann kommt der "blitz im kopf" ,er kommt nicht mehr wieder. immer wieder frage ich mich ,warum es gerade ihn treffen mußte, warum mußte er das alles durchleben.(aber das sind wohl fragen die sich jeder betroffene/angehörige stellt). es ist noch so unbegreiflich. dieses jahr wollte ich keine weihnachtsbeleuctung bei meinen eltern am haus machen, weil ich dachte :jetzt ist er nicht mehr da, nun wird das nicht mehr gemacht...aber irgend eine unruhe sagt mir das ich es doch machen soll(wir hatten den ganzen vorgarten mit lichterketten und weihnachtsdorf und vielen weihnachtlichen motiven, viele leute kamen abends immer gucken und haben es gefilmt oder fotgrafiert). ich glaube ich werde das machen, mein papa hätte das bestimmt gewollt. oder was meinst du???

jeder trauert anders, aber wenn man einen menschen auf diese art und weise verliert(schlimme krankheit und dann noch so jung), trauert man intensiver, glaub ich zu mindest. es ist alles so schlimm. aber wir m´ßen damit leben.
wir schaffen das schon.
ich glaube dir das es immer schlimmer wird ,mit der trauer. ich glaube auch das man die geliebte person umso mehr vermißt , je länger das alles her ist. wie geht denn deine mutter damit um? hast du noch geschwister? wie gehn die damit um?

eine dicke umarmung und liebe grüße an dich,ganz lieben gruß
tina

22.10.2003, 12:21
Hallo!
Ich finde du solltest das mit der Weihnachtsbeleuchtung machen! Es hilft dir vielleicht auch die ganze Sache zu verarbeiten! Und außerdem hast du vielleicht ein beruhigendes Gefühl in dir das dir sagt, mein Papa ist jetz stolz auf mich oder er freut sich!
Wir hatten Weihnachten auch immer eine Tradition! Mein Papa hat jedes Weihnachten am ersten Feiertag eine Weihnachtsganz gemacht! Und dieses Jahr werde ich das machen... Er hats mir das letzte Jahr noch gezeigt wie das geht! Er hat bestimmt geahnt das er das nächste Mal nicht mehr dabei ist! Obwohl er ja doch irgendwie da ist! Aber am liebsten würde ich Weihnachten dieses Jahr ausfallen lassen...
Am Montag gehe ich mit meiner mam zu ihrer Psychologin! Bin schon gespannt aber weiss auch nicht recht was ich ihr sagen soll! Das alles Sch*** is weiss sie ja! Und manchmal denke ich habe ich das alles ganz gut weggesteckt und an manchen Tagen oder bei bestimmten Situationen denke ich alles bricht zusammen...
Oder wenn wieder alles zusammen kommt, nichts funktioniert wie ich das will, dann denke ich, wenn papa noch da wär, wäre das alles nicht. Ob wohl es dann genauso wär und er das auch nicht ändern könnte! Ist das bei dir auch so?

Hui, is doch bissel viel heut geworden aber das musste raus!
Ich drück dich mal ganz fest!
Bin dann bloß noch morgen, Donnerstag, zu erreichen! Ab dann bin ich endlich zu Hause bei meiner Mama... :-) :-)

July!

22.10.2003, 12:57
Liebe Tina!
Also, ich finde auch, dass du das mit der Weihnachtsbeleuchtung machen solltest. Ich weiß ja nicht, ob und wie du an "ein Leben nach dem Tod" glaubst, aber ich bin der Überzeugung, er wird es sehen und auf seine Art bei Euch sein! Er wird sich freuen, dass ihr eure Tradition beibehaltet.
Bei mir war es gerade 2 Monate her, als Weihnachten war und da ich selber auch keine eigene Familie habe, hatte ich deshalb keine Lust auf Weihnachten. Dieses Jahr werde ich zu meiner Schwester und ihrer Familie gehen und unser Paps wird auf seine Art unter uns sein.

Liebe July!
Ich hatte 6 Monate nach dem Tod meines Dads den tiefsten Tiefpunkt meines Lebens. Ich wußte nicht mehr ein noch aus. Ich bin dann auch in Therapie gegangen und es hat sehr gut getan. Das Gespräch wird einfach seinen Lauf nehmen, du wirst sehen, es wird dir auch helfen! Ich finde es auf jeden Fall gut,dass du es machst!
Das mit dem Gefühl, wenn Papa noch da wäre...., das kenne ich auch nur zu gut. Ich denke das ist normal. Ich habe auch immer das Gefühl, er fehlt an allen Ecken und Enden. Egal was ich mache. Es war doch immer so, dass ich ihn um seinen Rat gefragt habe. Er war doch mein Papa - er hat doch immer alles gewußt (Worte einer "kleinen" Tochter). Mir steigen auch schon wieder die Tränen in die Augen...

Ganz liebe Grüße an Euch beide!! Kira

22.10.2003, 17:18
Hallo!

Ich habe meinen Papa vor 6 Jahren verloren. damals war ich 15. Er hatte Leukämie. Ich denke oft an ihn und er fehlt mir sehr. Als ich eure Beiträge gelesen habe kamen mir die Tränen. Ich weiß bis heute nicht genau ob ich den Tod meines Papas verkraftete habe. Es sind zwar einige Jahre vergangen , aber mich erinnert vieles an ihn. Es gibt soviele Situationen im Leben wo ich mir meinen Papa wieder her wünsche. Er wird nicht bei meiner Hochzeit dabei sein, meine Kinder nie sehen. Das klingt vielleicht komisch, aber das sind solche Momente wenn ich darüber nachdenke die mich sehr traurig machen. Manchmal stelle ich mir vor das er mich sieht.
Seit dem Tod meines Papas habe ich mich auch emotional sehr verändert. Ich muß so oft weinen. Egal was es trauriges ist. Krankheitsgeschichten im fernsehen, traurige Filme, Schicksalsschläge was ich früher zawr auch traurig fand aber ich mußte da nicht weinen. Und ich habe wahnsinnige Verlustängste. Diese Trauer und den Schmerz nocheinmal durchmachen zu müßen.
Ich möchte allen die diese Zeit durch machen ganz lieb umarmen und ihnen Kraft wünschen.

23.10.2003, 09:06
Liebe Jasina!
Ja, ich denke auch, dass wir unsere geliebten Papas immer vermissen werden und dass man das nie wirklich richtig verkraftet. Im Moment kann ich es mir jedenfalls nicht vorstellen. Bei uns ist es jetzt ein Jahr und es tut so verdammt weh.
Ja, ich kenne das auch, ich muss auch immer bei dem Gedanken weinen, dass mein Paps nicht bei meiner Hochzeit dabei sein wird und auch nicht meine Kinder kennenlernen wird (und sie ihn). Ich finde das so traurig und ungerecht. Gestern ging es mir mal wieder besonders schlecht. Und dann hab ich auch noch dummerweise einen solchen traurigen Film gesehen. Irgendwann war nicht mehr der Film im Vordergrund, die letzten Tage meines Papas sind plötzlich vor meinem Auge aufgetaucht - tja, das war dann mal wieder eine lange und sehr verheulte Nacht. Ich vermisse ihn so unsagbar.
Hast oder hattest du auch so das Gefühl, so alleine zu sein, so einsam, obwohl du es auf eine Art und Weise nicht warst? Ich meine, ich habe zwar echt tolle Freunde und eine tolle Familie, aber in diesem Jahr hatte ich die einsamsten Stunden, Tage, Wochen... die ich je in meinem Leben hatte. Und das bringt mich manchmal fast zur Verzweiflung.
Ich wünsche dir noch einen schönen Tag! Ganz lieben Gruß, Kira

23.10.2003, 12:11
Hallo Tina!
Wo steckst du denn? :-)

July!

23.10.2003, 12:58
hallo july,

natürlich bin ich noch da...:-)
ich mache das mit der weihnachtsbeleuchtung, papa wird sich bestimmt freuen.
zur zeit habe ich ein "hoch", was ja eigentlich eher selten ist. ich muß nicht immer an die schlimmen letzten tage mit meinen papa denken, sondern ich denke an die schönen tage die wir hatten, zwar auch mit großer sehnsucht und traurigkeit...aber zu mindest habe ich mal geschafft für ein paar tage die schlimmen tage zu vergessen(zumindest für die paar tage, aber die schlimmen kommen ja auch wieder, das kennen wir ja alle).
was mir bei mir aufgefallen ist , ich rede immer noch so als wäre mein papa noch da, machst du das auch?
ich sag´z.B. :das macht mein papa auch immer, oder mein papa sagt das ich das so und so machen sollte......
für mich ist er ja noch da , ich weiß das er noch da ist. ich weiß es.
meine mama hat mir heute erzählt, daß sie von papa geträumt hat, das erste mal. aber er hat auch nichts gesagt, wie bei mir...
ich hab auch schon mal darüber nachgedacht, zu so einem psychologen zu gehen. aber ich muß sagen, ich habe zur zeit eine möglichkeite gefunden die mich ein wenig beruhigt, ich schreibe so eine art tagebuch an meinen papa. dort schreibe ich alles rein wenn ich mit meinen papa reden möchte.
aber wer weiß was in 6 monaten, vieleicht muß ich dann auch mal mit jemanden reden. abwarten!

wie geht es denn deiner mutter, wie kommt sie den damit klar? was macht sie so, wie lenkt sie sich ab, und wie verarbeitet sie das denn?

schön das du zu deiner mutter fährst.

eine dicke umarmung und alles liebe
tina

23.10.2003, 13:05
hallo jasina,

ich glaube ich werde mich nur wiederholen...zumindest darin was die anderen dir auch schon geschrieben haben.
ich bin auch so traurig, wenn ich daran denke das er nicht bei meiner hochzeit dabei sein kann...ich bin auch so empfindlich geworden. hier ein beispiel:
habe vorgestern den zeichentrickfilm :könig der löwen, gesehen. als in dem film der vater stirbt, ahbe ich so weinen müssen, und auch wenn es nur ein zeichentrickfilm war, hat der film das ausgedrückt was ich zur zeit fühle...
dein lieber papa ist leider schon länger nicht mehr bei dir. daran kann ich sehen das die trauer unendlich lange dauern kann, sogar bis zum lebensende dauern kann. viele sagen mir immer die noch ihre eltern haben, die das noch nicht erlebt haben, in einem jahr ist alles überwunden...ja ja ja...die haben gut reden.

schön das du dich hier eingeschrieben hast.

eine liebe umarmung
tina

23.10.2003, 13:11
hallo kira,

ich habe das buch gelesen, von der dr.kübler - ross, und ich muß sagen seid dem glaub ich daran was dort drin steht. ich glaube das es meinen papa jetzt besser geht, und ich weiß das er mich in meinem traum besucht hat. träumst du auch mal von deinem papa? wenn ja, spricht er auch nicht mit dir? oder siehst du ihn auch so unscharf???
meinen papa habe ich nur einmal in meinem traum ganz deutlich gesehen. nach dem tod, habe ich ihn jeden abend gefragt, ob es ihm gut geht. vier wochen später kam er in meinem traum und schaute mich an und sagte zu mir jetzt geht es mir gut ich könnte bäume ausreissen. ansonsten sehe ich ihn immer so undeutlich und er sagt nie was. das war das einzige mal wo er mit mir gesprochen hat und wo ich ihn so deutlich gesehen habe. und er sah so jung und frisch aus, so gesund halt....

eine liebe umarmung
tina

23.10.2003, 13:12
hallo alex,

noch da?
wie geht es dir ?

lieben gruß
tina

23.10.2003, 14:32
Hallo Tina!
Mir ist das leider auch erst ganz selten passiert, dass ich meinen Papa im Traum oder auch bei "wachem Zustand" gesehen habe. Er hat aber nicht mit mir geredet. Es hat mich aber sehr aufgewühlt. Es war dann wirklich für einen kurzen Moment so, als würde er wirklich vor mir stehen. Ach, wäre es doch nur so...
Ich habe das Buch auch gelesen. Zwei Monate bevor mein Dad gestorben ist. Als ich es laß, dachte ich die ganze Zeit, wann macht es endlich "klick" und du glaubst es...aber es passierte nichts.

"Klick" gemacht hat es erst dann, als mein Papa starb und heute glaube ich auch daran. In diesem Sinne hat mir das Buch auch sehr geholfen.
Es freut mich sehr, dass es dir gerade etwas besser geht. Man braucht diese Zeiten auch ganz dringend, um neue Kraft und Energie schöpfen zu können. Die guten Tage werden immer wieder kommen...und sie werden auch in immer kürzeren Abständen kommen!!
Eine liebe Umarmung zurück, Kira

23.10.2003, 15:35
Hallo tina, hallo Mädels,

ja, ich bin noch da. Ich hab das Buch mittlerweile auch gelesen, das macht mir schon Hoffnung. Ich bin auch ganz fest überzeugt, dass es ihm jetzt gutgeht. Allerdings habe ich bisher nicht von ihm geträumt, was ich eigentlich schade finde. Wenn ich abends versuche einzuschlafen, kommen mir immer wieder die Bilder in den Kopf, ich kann sie einfach nicht abschütteln.

Viele Dinge sehe ich ähnlich wie ihr. Ich weis z.B. gar nicht ob ich überhaupt mal heiraten will, aber wohl nicht mehr kirchlich, denn ich habe niemanden, mehr, der mich zum Altar führt. Klingt zwar doof, aber so hatte ich es mir immer vorgestellt.

Hab mich letztens gefreut, meine kleine Nichte hat sein Bild angesehen und "Opa" gesagt. Hab mich sehr gefreut, ich hatte fast gedacht, sie hätte ihn schon vergessen, sie ist schliesslich noch sehr klein.

Das mit dem Tagebuch ist eine gute Idee. Vielleicht probiere ich das mal, ich hab früher immer geschrieben und mir hat das immer sehr geholfen.

Ich freue mich Tina, dass bei Dir die Stimmung besser ist im Moment. Bei mir geht es eigentlich auch sehr gut, bis auf abends geht es eigentlich und da bin ich auch froh drüber. Mal sehen, wie die nächste Zeit wird...

Ganz liebe Grüsse
Alex

24.10.2003, 11:36
Hallo!

Leute die sagen, das es in einem Jahr vorbei ist wissen es nicht besser. Mit den Jahren geht der Schmerz ein wenig. Aber es wird immer und ich denke ein ganzes leben lang ein wenig im Herzen bleiben an Schmerz und Trauer. Und das ist normal.
Mit das schlimmste damals war als meine Mutter die ja noch sehr jung war einen neuen Partner hatte. Niemand, nur ganz wenige konnten verstehen das ich sehr darunter litt. Das war glaub ich die schlimmste Zeit meines Lebens. Er war zwar nett und hatte auch versucht an mich ran zukommen, aber ich habe ihn einfach nicht ertragen. Ich bin dann 3 Monate in eine Psychosomatische Kur gefahren, die mir sehr geholfen hat. Und auch da kamen Sprüche wie" Wieso fährst du zur Kur. Meine Eltern haben sich scheiden lassen und ich muß auch mit den neuen Partner auskommen und ich fahre deswegen nicht gleich zur Kur" Als ob das das gleiche ist. Heute habe ich mit ihm obwohl er nicht mehr der Partner meiner Mutti ist immer noch Kontakt. Bin ja auch älter und reifer geworden.
Die Menschen die noch nie den Tod eines geliebten Menschen erlebt haben können glaub ich nicht in der Lage sein, das zu fühlen was wir fühlen. Auch mit meinem Freund rede ich sehr wenig darüber. Er versteht mich zwar, aber wenn ich weine wie an Silvester ( muß ich immer an ihn denken) ist er hilflos. Und versteht nicht so richtig wieso ich nach 6 Jahren weine.
Lieber Gruß Jasina

25.10.2003, 21:26
hallo kira,

du hast deinen papa im wachen zustand gesehen????
wie war so, in welcher situation ist das denn passiert?
ich jogge eigentlich jeden zweiten tag. während dessen ich laufe (was meistens abends ist), hoffe ich manchmal meinen papa zu sehen . ich schau mich immer um , schau in den wald, oder auf die felder und hoffe ihn mal zu sehen. tja ,aber das gibt es ja nur im film. ansonsten habe ich den polarstern nach meinen papa benannt, so seh ich ihn immer am himmel und kann mit ihm reden...
zur zeit geht es bei mr, ich bin ruhiger geworden, ich habe manchmal ein schlechtes gewissen deswegen, weil es mir ein wenig besser geht. ich weiß ich muß das nicht haben.

ich hoffe es geht dir euch gut.

lieben gruß
tina

25.10.2003, 21:34
hallo alex,

das mit dem heiraten seh ich genau so, habe letztens zu meinen freund geasgt das ich nie heiraten werde, ohne meinen papa hat dies keinen sinn. ich werde eh auf meiner hochzeit nur weinen, weil mein papa nicht mehr da ist. mein freund schaute mich nur...er wußte nicht was er dazu sagen sollte. vieleicht ist dies auch nur eine trauer phase, die wir alle durch machen, vieleicht legt sich das alles.
das es dir tagsüber gut geht und abends die schlimmen bilder kommen, kenn ich auch. das macht ein wahnsinnig. ich habe zur zeit diese schlimmen bilder nicht mehr vor augen, vieleicht hat mein lieber papa dafür gesorgt, das ich mal ne auszeit bekomme und mich mal ein wenig "erhole". naja ,die schlimmen tage kommen wieder, das ist mir klar.
das buch (kübler.ross) hat wohl jeder gelesen, ist schon komisch, vorher hat man sich für das thema nicht interessiert und jetzt glaubt man daran. manchmal denke ich ,ich mache mir nur was vor, ich will nur krampfhaft daran glauben das es ihm jetzt besser geht, ich glaube nur daran, damit es mir besser geht...aber was soll man glauben?

ich wünsche dir ein paar ruhige tage...nur mit schönen erinnerungen an deinen papa.

eine liebe umarmung...
lieben gruß
tina

25.10.2003, 21:43
hallo jasina,

das war bestimmt alles nicht so einfach für dich. 6 jahre ist es nun schon bei dir her, die zeit ist bei dir bestimmt auch wie im fluge vergangen, jetzt ist schon mein papa über drei monate nicht mehr bei uns. die zeit rennt so sehr, so erbarmungslos. er fehlt uns so sehr. und ich kann es immer noch nicht glauben, daß mein papa diese schlimme krankheit haben mußte und so leiden mußte(das denkt wohl jeder von seinem papa). aber ich konnte mir nie vorstellen das es sowas in meiner familie geben würde. ich habe immer gedacht meine eltern werden zusammen sehr alt, und über krebs und andere krankheiten habe ich mir nie den kopr zerbrochen. tja, wie mein freund immer sagt, es kann jeden treffen...schei..e!
nun ist es in unserer kleinen familie passiert, und ich bin immer noch fassungslos.

einen lieben gruß
tina

27.10.2003, 07:55
Liebe Tina!
Ich hatte mir Anfang des Jahres eine "Auszeit" genommen und bin für 4 Wochen in Urlaub. (Da war mein Papa 3 Monate nicht mehr bei uns). Ich dachte, ich bräuchte Abstand, es war eine Art Ausreißen und ein Versuch, neue Kraft zu schöpfen. Es war ein schöner Urlaub, aber auch sehr anstrengend (emotional) und ich habe in dieser Zeit meine Freunde und Familie sehr vermisst. Aber ich bin trotzdem froh, dass ich gegangen bin. Und bei einem meiner vielen Versuche, ein bisschen alleine zu sein und Gedanken spielen zu lassen ist es passiert. Es war so seltsam, deshalb ist die Erinnerung daran auch noch so klar und intensiv. Ich saß an einem Fluß und hab so vor mich hingeträumt. Auf einmal sitzt mein Papa auf dem Stuhl vor mir (ich hatte die Augen aber schon geschlossen). Er saß einfach da, hat mich angeschaut und ich habe ihn angeschaut und die Tränen sind nur so runtergekullert. Es war so klar, so nah, so greifbar...erschreckend schön. Danach war ich total aufgewühlt, traurig und glücklich zugleich. Er sah zufrieden und gesund aus.

Es ist schön, dass es dir gerade besser geht. Und ja, du brauchst KEIN schlechtes Gewissen zu haben. BESTIMMT NICHT!!! Du brauchst diese Zeiten ganz dringend, woher soll man den sonst Kraft schöpfen? Gönn dir diese Zeit - auch ganz bewusst! Dein Papa freut sich mit dir, wenn er sieht, dass sein Mädel auch mal wieder ein Lachen im Gesicht hat!! Ich denk an dich!! Kira

27.10.2003, 15:43
Hallo Tina,

bei mir ist es im Moment ganz ok, mal besser, mal schlechter, aber im Moment fühl ich mich recht stabil. Du hast recht, es ist schon komisch, man weis nicht, was nach dem Tod kommt, aber man muss an irgendwas glauben, oder? Und das Leben ist doch Energie, und Energie "verpufft" nie, sie wird nur zu etwas anderem. Daher bin ich mir sehr sicher, dass "danach" noch was kommen muss. Ausserdem fand ich auch die Erfahrungsberichte von Kübler-Ross echt überzeugend.

Ich hab auch immer gedacht, dass meine Eltern zusammen alt werden würden. Aber das zeigt mir nur wieder, dass man nichts im Leben planen kann und dass man nichts verschieben sollte. Ich versuche, das zu tun, was ich tun möchte und plane jetzt schon Dinge, die ich im nächsten Jahr auf jeden Fall tun werde.

Ja, drei Monate...das ist schon so lang...wo ist eigentlich die Zeit geblieben? Bisher ist kein Abend vergangen, an dem ich nicht über alles nachgedacht hätte...

Na ja, eine neue Woche...ich hoffe, die Woche fängt bei Dir gut an. Wie geht es Dir eigentlich im Moment im Job?

Ganz liebe Grüsse
Alex

27.10.2003, 18:10
hallo kira,

das ist ein echt schönes erlebnis, den solltest du immer in deinen erinnerungen behalten. ich hatte dies auch aber nur in einem traum. das hat mich auch so sehr zerwühlt, und es war schon ein bisschen unheimlich, aber ich habe mich wahnsinnig gefreut, ihn noch mal zu sehen. er sah auch so gesund und so jung aus. ein zeichen das es ihm jetzt besser geht.

danke das du mir so liebe worte schreibst. die normalen tage tun ein manchmal echt gut. naja...

liebe grüße
tina

27.10.2003, 18:17
hallo alex,

auf meiner arbeit ist alles soweit ok, ich hab keinen stress mehr. ich kann mich jetzt auf wichtigere dinge konzentrieren. zumindest habe ich ein problem schon mal weniger. ansonsten geht es mir soweit gut, das einzige was ich vermisse ist , daß mich jemand mal in den arm nimmt...das macht leider keiner.
wie geht es denn deiner mutter?

bei meiner mutter ist es nicht so gut, sie versucht es manchmal mir gegenüber zu verbergen, aber immer schafft sie es auch nicht.


ich wünsch dir nen schönen abend.

eine dicke umarmung
tina

30.10.2003, 15:55
Hallo Tina,

das geht mir genauso. Ich drück Dich jetzt einfach mal...
Aber ich weis schon, was Du meinst. Mir fehlt im Moment einfach jemand, der um meine Situation weis und mich ohne Worte versteht, jemand dem ich nicht lang und breit erklären muss, warum mir grade wieder zum heulen zumute ist.

Mit meiner Ma ist es auch nicht so gut im Moment. Sie hat gerade ihren ersten Geburtstag ohne meinen Vater gefeiert. Scheisse ist das. Es waren zwar viele Leute da, über den Tag verteilt, aber das ist ja egal.

Schön, dass Du auf der Arbeit nicht mehr so viel Stress hast. Ich hab leider umso mehr Stress, aber der lenkt mich eigentlich gut ab. Im Moment fühle ich mich ganz gut.

Lass mal wieder von Dir hören!
Ganz liebe Grüsse
Alex

31.10.2003, 08:18
hallo alex,

schön das du dich gut fühlst. das muß ja auch mal sein. ein wenig versuchen abzuschalten und über nichts nach zu denken.

zur zeit geht es mir auch ein wenig besser, aber ich merke langsam wieder wie sich ein tief bei mir breit macht. ich bekomme wieder diese letzten schlimmen tage ins gedächtnis gerufen.

leider bin ich tagsüber im glauben das mein papa noch da ist ,das er nur weg gefahren ist, dann sag ich mir, er ist doch nicht mehr da. dann gegen abend ,wenn ich alleine bin , dann denke ich intensiver über die worte nach:"er kommt nicht mehr wieder!" es dauert ein wenig ,bis ich dann den sinn verstanden habe, denn er KOMMT NICHT mehr wieder, er ist nicht mehr da. dann wird mir für ein moment klar,das er nicht da ist. aber das verdräng ich dann am nächsten tag wieder, und glaube er kommt wieder. zur zeit ist das gefühl bei mir so als wäre nichts schlimmes passiert, und mein papa ist zu hause. aber abends kommt dann immer der knall. zagsüber belüg ich mich selber. es ist so schlimm.

ich habe bald urlaub, werde dann meine wohnung komplett renovieren. ablenken wird mich das zwar nicht, aber es muß sein. hier sieht das nach vier jahren aus, als wäre ich erst gestern eingezogen, aber das wird sich ja bald ändern.(hoffe ich :-))

das mit deiner mutter kann ich voll nach vollziehen. es schmerzt und alles ist so unbeschreiblich leer. meiner mama geht es garnicht gut. meine oma hat ihr eine woche bevor mein papa an den kopf geworfen, das sie sich verämdert hätte, und das sie es kaum abwarten kann bis papa unter der erde ist. eine woche später ist er gestorben. ist das nicht fies?
jetzt macht sie sich vorwürfe, wegen diese sache, und weil sie ihn in seinem kampf in den letzten minuten nicht im arm gehabt hat. ich versuche ihr zu erklären, das er das nicht wollte, das blut lief nur so aus ihm raus. das war ne scheiß situation, sowas erlebt man nicht alle tage. da weiß man nicht wie man reagiert. und mein papa wird ihr bestimmt nicht böse sein.

es ist ein wenig schwer für mich, selber zu trauern und zu hause die probleme zu verarbeiten.

aber ich laß(versuch) den kopf nicht hängen(zu lassen)

eine dicke umarmung und einen lieben gruß
tina

02.11.2003, 02:44
hallo an alle,

habt ihr das wochenende gut überestanden?

lieben gruß
tina

03.11.2003, 22:18
hallo ihr lieben,

habe das wochenende gut überstanden. wir haben ein schönes gesteck gekauft für meinen papa, so ein moos-herz mit weißen rosen. sieht schön aus. ansonsten, ist alles beim alten. tagsüber ist es in ordnung und abends kommt alles wieder hoch. ist denn bei euch allen alles soweit in ordnung?

wir haben schon november ,die zeit rennt so sehr. bald haben wir weihnachten, schlafe bei meiner mutter, das wird echt hart. kann mir garnicht vorstellen wie der tag verlaufen soll. hoffentlich zieht sich das alles nicht so hin. hoffentlich geht das alles schnell und wir haben bald januar. jetzt ist er schon über 3 1/2 monate nicht mehr bei uns. komisch das alles.

ich wünsch euch ein schöne woche.

lieben gruß
tina

04.11.2003, 11:10
Hallo Tina,

mir gehts genauso, tagsüber ist alles gut, aber abends... fast vier Monate ist er jetzt nicht mehr da. Das ist sooo lang. Manchmal denke ich immer noch, dass das alles nicht passiert ist, komisch oder? Als ob er nur im Urlaub wäre...

Ich wünschte, wir hätten schon Sylvester. Erstmal läge dann Weihnachten schon hinter uns und ich will dieses Jahr endlich abschliessen!

Ich wünsch Dir auch eine schöne Woche!
Ganz liebe Grüsse
Alex

06.11.2003, 22:11
hallo alex,

wie geht es dir denn?

heute war ich mit meiner mutter in Essen ein bisschen bummeln. man ist da schon ein weihnachtsrummel, is ja kaum noch auszuhalten und wir haben erst anfang november. bald habe die geschäfte qster und weihnachtsartikel das ganze jahr im sortiment. naja, aber wir ich gesehen habe kaufen die leute alle trotzdem wie die irren, andernfalls stöhnen die alle das die kein geld haben. mag das einer verstehen. ich war schon fast vier jazhe nicht mehr in der stadt essen, hat sich ja so viel verändert. nur noch ramsch geschäfte und handy läden, grausam.
wir sind da so durchgeschlendert...und da merkt man das sich nicht nur in der stadt was verändert hat...sondern auch wir selber. es ist schon komisch ohne papa durch die stadt zu gehen. nicht mehr jedes cafe ansteuern usw. ist schon komisch.

ansonsten ist alles beim alten.
liebe grüße
tina

07.11.2003, 10:20
Hallo Tina,

die letzten Tage waren nicht so richtig toll bei mir. Hab n ziemlichen Durchhänger zur Zeit. Die letzten Abende waren echt nicht so toll, aber ich geb mir Mühe, klar zu kommen. Am Wochenende unternehme ich meist viel, das ist ganz gut und lenkt ab.

Ich hab´s bisher vermieden, in die Stadt zu gehen, aber bald muss ich wohl auch wohl oder übel auf Geschenksuche gehen. Da mag ich noch nicht dran denken...

Ja, Du hast recht, man selber hat sich verändert. Ich bin letztens mit meiner Ma zum Friedhof gelaufen und wir sind die Spazierwege gegangen, die mein Vater schon als Kind mit mir gegangen ist. Meine Ma hat mir auch noch die ein oder andere Geschichte erzählt...es ist komisch alles. Als müsste ich mich nur umdrehen und da ist er dann...

Manchmal hab ich immer noch das Gefühl, er ist da, wenn ich nach Hause komme, an anderen Tagen schlägt mir schon die Leere entgegen, wenn ich die Tür aufschliesse.

Mal sehen, wie´s dieses Wochenende wird. An einem Morgen fahre ich immer mit meiner Ma zum Friedhof, auch wenn wir nicht lange bleiben, hab ich immer den Wunsch hinzugehen.

Ich wünsche Dir jedenfalls ein schönes Wochenende.
Ganz liebe Grüsse
Alex

12.11.2003, 06:55
hallo alex,

ich kann dich gut verstehen...

manchmal oder fast immer denke ich auch das mein papa noch da ist. und abends kommt dann bei mir der knall. es ist so merkwürdig, wenn ich zu hause anrufe, und ich weiß das mein papa nicht mehr ans telefon kommt, daß ich nur noch mit meiner mama telefonieren kann. ich erzähle meiner mutter nicht so viel ,wie sehr ich ihn vermisse. ihr geht es genau so und noch schlechter als mir. es muß nicht sein das ich mir meine trauer noch dazu gebe. ich denke meist darüber jetzt nach , das ich meinen papa unbewußt weh getan habe, indem ich in den letzten tage ihm soviel erzählt habe was wir noch alles zusammen machen wollen, weihnachten bei uns feiern, ins euro disney fahren, formel 1, urlaub zusammen.....mein papa wußte das er höchstens nur noch bis september zu leben hat, und ich erzähle sowas, aber ich wußte es doch nicht, ich wußte doch nicht das es schon so weit war. sonst hätte ich ihm das doch nicht erzählt. ich habe ihn jedesmal daran erinnert das er dies nicht mehr mit mir erleben wird...ist das nicht schlimm. wie muß er sich denn gefühlt haben.

Papa ,es tut mir so schrecklich leid, ich wollte das nicht. Bitte verzeih mir, ich habe so daran geglaubt, daß es Dir bald wieder besser geht...


das macht mich zur zeit so fertig, das ich jetzt schon wieder weinen muß...er fehlt mir so sehr.


ich bin gerade am renovieren, habe gedacht das lenkt mich ein wenig ab...falsch gedacht. es wird bei mir zur zeit alles noch schlimmer.

ich hoffe das dein tief ein wenig besser geworden ist. wir müssen versuchen an die schönen dinge mit unseren papa´s zu denken. auch wenn sie nicht mehr da sind.

ich drück dich ganz fest,

liebe umarmung
tina

12.11.2003, 08:14
Liebe Tina!
Ich habe gerade deine Zeilen gelesen und muss dir sofort schreiben. Mache dir keine Vorwürfe!! Das war das beste was du machen konntest - Hoffnung verbreiten, zeigen, dass du trotzdem hoffst, weiterdenkst, ihn nicht aufgibst! Glaube mir, das war wirklich richtig so!!! Auch wenn dein Papa gewußt hat, dass es vielleicht nicht mehr so lange gehen wird. Er wußte auch, dass du ihn nicht aufgegeben hast - und das hat ihn sehr glücklich gemacht und ihn in der ganzen letzten Zeit sehr geholfen!!!!! Es gibt so viele Sachen, die einen in dieser Zeit fertigmachen, traurig stimmen - da sollte man sich nicht auch noch mit Selbstvorwürfen fertig machen! Sehe es doch einfach einmal andersrum, sei stolz darauf, dass du jeden Tag so stark warst, dass du Hoffnung verbreitet hast! Das ist nämlich nicht so einfach! Aber das ist es, was unsere Lieben gebraucht haben und das ist was sie in ihren schlimmen Tagen glücklich gemacht hat - dass jemand an sie glaubt.
Also liebe Tina, ich denke ganz fest an dich!
Ganz lieben Gruß, Kira

12.11.2003, 12:01
Hallo Tina,

glaub mir, ich versteh Dich weils mir oft genauso geht. Ich denke dann auch: Hätte ich nix gesagt, dass wäre besser gewesen, vielleicht habe ich ihm damit weh getan. Aber ich glaube, Kira hat recht. Man darf in so einer Zeit die Hoffnung nicht aufgeben. Er hat ja auch selbst noch Wochen vor seinem Tod den Urlaub geplant mit uns allen, er hat selbst nicht aufgegeben. Wie schlimm wäre es für ihn gewesen, wenn wir ihn aufgegeben hätten?

Wenn ich jetzt noch über die letzten Monate nachdenke kann ich bei allem Schmerz und aller Trauer noch was entdecken: Ich bin meinem Vater wohl nie so nahe gewesen wie in der Zeit seiner Krankheit. Wenn ich an diese Nähe denke, dann könnte ich zwar direkt wieder heulen, aber ich bin auch dankbar.

Ich hatte gehofft, dass die Renovierung Dich ablenkt, tut mir leid, dass das nicht so ist. Versuch vielleicht was zu tun, was Dir gut tut. Ich hoffe ganz fest, dass es Dir bald wieder besser geht. Ich drück Dich einfach mal!

Ganz liebe Grüsse
Alex

12.11.2003, 17:39
Liebe Tina, liebe Alex!
Glaubt mir, ich kenne dieses Gefühl auch. Ich kenne diese Selbstvorwürfe. Ich habe immer wieder gedacht, warum dies, warum jenes. Aber immer wieder musste ich mir selber zugestehen, dass ich alles, alles Menschen mögliche getan habe, um meinem Paps zu helfen, für ihn dazu sein, Hoffnung zu verbreiten. Jeden Abend als ich ins Bett bin, dachte ich, wie soll es nur weitergehen, ich habe keine Kraft mehr...ich kann einfach nicht mehr. Am nächsten Morgen bin ich aufgestanden und es ging. Ich hatte die Kraft für meinen Papa. Und ich war über mich selbst überrascht. Überrascht, dass diese Kraft und diese Hoffnung bis zum letzten Moment da waren. Durch die Kraft und die Hoffnung, die wir ihm vermittelt haben, fiel ihm vieles leichter und machte ihn glücklicher. Davon bin ich überzeugt.
Und Alex, bei mir ist es auch so. Die Krankheit hat einen so wahnsinnig zusammengeschweißt. Ich hätte nie gedacht, dass unser Verhältnis noch besser, noch inniger werden könnte. Aber es war so. Dafür bin ich auch sehr dankbar.
Wir hatten vor zwei Wochen den ersten Todestag. Es ist so erschreckend. Und das Schlimme an der ganzen Sache ist, dass er mir von Tag zu Tag mehr fehlt.
Ich denk an Euch! Ganz liebe Grüsse, Kira

17.11.2003, 09:07
hallo alex,

endlich kann ich mich wieder melden. habe meinen comp wieder angeschlossen. leider bin ich mit dem renovieren nicht fertig. muß noch drei räume machen....
danke das du diese zeilen geschrieben hast. ich mache mir trotzdem die gedanken. weil mein papa zu 100 % wußte das er es nicht mehr schafft. und das ist so schlimm, es gab in wirklichkeit keine hoffnung mehr. und das macht es für mich nur noch schlimmer. er fehlt mir so sehr.
letztens als ich die heitzung gestrichen habe , habe ich einen nervenzusammenbruch bekommen. aufeinmal sagte eine stimme in mir: " dein papa kommt nicht mehr wieder, nie mehr!" da begriff ich erst mal was das wort NIE für eine bedeutung hatte. ich weinte und weinte und sagte mir immer selber,"er kommt nicht mehr wieder". da merkte ich erst mal wie alleine ich bin. es kommen mir jetzt schon wieder die tränen...........
drei stunden habe ich nur geweint...und habe dann doch am schluß meinen papa gefragt oder gesagt, daß er wieder zurück kommen soll....

ach man , in letzter zeit wird alles noch schlimmer. diese blöde weihnachtszeit, diese doofen geburtstage, und silvester....das alles macht es nicht einfacher sondern immer schlimmer.
und zu guter letzt habe ich noch einen opa und eine oma, die das alles so nüchtern sehen. mein opa schmeißt alles aus dem keller raus was meinen papa gehört, meine mutter hat keine möglichkeit die ganzen erinnerungen irgendwo zu lagern, weil mein opa jetzt "endlich" alles für sich ein nimmt. es sieht so aus als hätte opa darauf gewartet das mein papa endlich von uns geht. es ist so. meine oma hat einen einen leichten schlaganfall und bemitleidet sich selber, das mit dem papa is ja nicht so schlimm nur ihre krankheit zählt jetzt. du kannst dir nicht vorstellen, wie scheiße alles bei mir ist. ich kann nicht mehr und manchmal will ich auch nict mehr.
aber da muß ich wohl durch....

wie geht es dir denn so. alles klar bei dir?

liebe grüße
tina

17.11.2003, 09:13
hallo kira,

danke dir auch für deine lieben worte.

du hattest jetzt den ersten todestag von deinem papa, es war bestimmt nicht einfach. bestimmt spielt sich tage davor noch mal alees ab.
darf ich frageb wie ihr das weihnachtsfest überstanden habt? und silvester? mir graut es so davor, ich habe so richtig angst davor, am liebsten würde ich weglaufen. ich weiß nicht wie das alles ablaufen soll.
meine mutter wird in einer woche 50 jahre, das wird auch super schwer. ich weiß nicht wie man das alles noch zusätzlich verkraften soll.

ich würde mich von dir über eine antwort freuen.

und ich nehm dich ganz fest in den arm zum todestag deinem papa.

liebe grüße
tina

17.11.2003, 10:16
Liebe Tina!
Erst einmal danke!
Ja, die Wochen vor dem Todestag waren wirklich sehr, sehr schwer. Man durchlebt einfach nochmal alles, ganz intensiv. Die Wochen zuvor ging es mir einigermaßen gut...du weißt ja selber, solange man verdrängt, geht es. Aber wenn dann das NIE WIEDER kommt....dann ist es vorbei. Und so war es im Oktober auch.
Ich bin letztes Jahr Weihnachten "geflohen". Ich bin an Heilig Abend mit einer Freundin weggeflogen. Wir waren im Süden, hatten schönes Wetter und keinen Anflug von Weihnachten. Ich kam dann Silvester um neun oder zehn Uhr abends wieder heim. War noch mit ein paar Freunden verabredet. Aber als ich in meine Wohnung kam, hat es mich total gerissen. Ich saß erstmal eine Stunde auf der Couch und es ging garnichts mehr, vor lauter Heulanfall. Zuerst wollte ich garnicht mehr weggehen, aber ich habe es dann doch noch "geschafft", um viertel vor zwölf das Haus zu verlassen, um 5 min. vor 12 bei meinen Freunden zu sein. Ich bin froh, dass ich es gemacht habe, so war ich nicht so alleine. Ich bin dann mit ihnen weggegangen und es war ok. Die Macht der Verdrängung funktioniert immer wieder gut, muss ich feststellen. Aber ich gebe zu, ich war froh, als diese Zeit endlich vorbei war. Im Januar hatte ich dann meinen 30igsten Geburtstag, das war auch nochmal sehr hart. Ich hatte immer gehofft, dass mein Paps wenigstens meinen dreißigsten noch mitfeiern könnte. Das hat mich schon sehr fertig gemacht. Auch da habe ich ganz spontan beschlossen zu feiern. Im Endeffekt war es gut, so war ich beschäftigt und abgelenkt. Auch dieses Jahr fehlt mir jegliche Lust an Weihnachtenfeiern. Ich weiß auch noch nicht, was ich tun werde. Wegfliegen geht dieses Jahr leider nicht - kein Geld. Sonst würde ich es sofort wieder tun.
Also, ich muss jetzt ein bisschen was tun. Hoffe, du hattest ein gutes Wochenende! Ganz lieben Gruß, Kira

17.11.2003, 17:06
Hallo Tina,

ich weis, was Du meinst. Er hat es gewusst und mein Vater hat es auch gewusst, da bin ich sicher. Und man hat natürlich Zweifel, ob man sich immer richtig verhalten hat. Wenn man nur die Zeit zurückdrehen könnte, glaub mir, ich hätte auch vieles anders gemacht. Aber grade in letzter Zeit, wo ich viel an ihn denke und versuch ihm meine Gedanken zu schicken, habe ich immer mehr das Gefühl mit ihm im Reinen zu sein. Vieles ist ungesagt geblieben, aber ich glaube jetzt, das ist gar nicht so schlimm. Ich weis, er nimmt es mir nicht übel. Und ich bin sicher, dass es ihm jetzt gutgeht!

Das mit Deinem Opa ist natürlich schwierig, das würde mich auch fertig machen. Aber vielleicht kann er nur einfach nicht damit umgehen und will alle Erinnerungen aus seinem Blickfeld verbannen. Ich bin da anders, alles was ich von ihm habe ist für mich unglaublich wertvoll, aber andere Menschen sind da vielleicht anders.

Lass Dich nicht fertigmachen von dem Mist, irgendwann wird es besser, und das mit den letzten Feiern dieses Jahr schaffen wir auch noch!

Ganz liebe Grüsse und eine dicke Umarmung
Alex

20.11.2003, 13:43
hallo kira,

deine zeilen haben mich schon ein wenig zum nachdenken gebracht. momentan weiß ich nicht was ich machen soll. natürlich feiere ich weihnachten zu hause. ich kann meine mama nicht alleine lassen. ich werde auch dann zu hause schlafen bei meinen eltern. aber ich habe angst davor, ich habe angst wie das fest ablaufen soll und wie es überhaupt weiter gehen soll. fühle mich so unendlich alleine. habe niemanden mit dem ich persönlich darüber sprechen kann, geschweige denn das mich einer ernst nimmt und mir zuhört und mich mal so einfach in den arm nimmt, ohne genervt von meiner situation zu sein. ich fühl mich schlecht...ich fühle mich so unverstanden. von anderen bekomme ich immer zu hören: " mein papa ist auch schon tot, aber ich hatte nicht so ein gutes verhältniss!" na klasse, ich war mit mein papa ein team, wir haben uns verstanden ohne miteinander zu reden. ich habe ihn unendlich lieb und vermisse ihn natürlich .aber andere haben kein verständniss. vieleicht wollen die mir nicht zu hören, ich weiß es nicht. ich habe es auf jedenfall aufgegeben. ich habe mir so eine art tagebuch angeschafft, und schreibe meinen papa fast täglich. meine sorgen meine trauer meine freuden und wie sehr ich ihn vermisse. manchmal habe ich die befürchtung das mein papa mit meinen sorgen nicht seine wohlverdiente ruhe findet. habe schon überlegt ihn auch in ruhe zu lassen. ich glaube ich drehe langsam am rad. ich weiß nicht wie ich das alles schaffen soll.
ich bin so froh das es euch wenigstens gibt, zumindest habt ihr verständniss und hört einem zu.
ich kann einfach nicht mehr.

ich will meinen papa zurück, wie jeder anderer auch.

ganz liebe grüße und ein dickes dankeschön
tina

20.11.2003, 13:51
hallo alex,

das mit weihnachten und alles was dazu gehört werden wir auch überstehen, aber fragt sich nur wie. wie du bestimmt auch die zeilen gelesen hast die ich an kira geschrieben habe, siehst du wie schlecht es mir momentan geht. ich weiß nicht wo ich anfangen soll ,was ich machen soll und wie ich es machen soll. ich fühl mich nur so einsam. mein freund ist auch keine unterstützung, ich habe das gefühl er ist ein wenig genervt von der ganzen sache. er nimmt mich nicht in den arm, wenn ich es mal brauche. ich muß es ihm sagen. und das finde ich ganz schlimm, wenn ich mit verheulten augen vor ihm stehe, sagt er :"wieder dein papa?" ach man ich kann doch auch nichts dafür. ich vermiss ihn so sehr. ich fühl mich wirklich so allein. wenn ich jemanden von meinen problemen erzähle, dann kommen so notgedrungene ratschläge und sie fangen alle sofort ein anderes thema an. ich fühl mich so doof dabei. wie ausgestossen. vieleicht liegt es daran ,das ich keine richtigen freunde habe, und ich momentan halt an jedem suche. es ist so schwierig alleine damit klar zu kommen. jeden abend bitte ich meinen papa mich in den arm zu nehmen...auch wenn es nr im traum ist.

ich wünsch dir einen schönen tag.

eine dicke umarmung und auch an dich ein dickes dankeschön, das du mir zuhörst.

lieben gruß
tina

20.11.2003, 14:41
Hallo Tina,

das Danke geb ich gerne zurück, Du bist ja genauso für mich da!

Mit Weihnachten haben wir uns so entschieden, dass wir bei meiner Schwester feiern. Und mit mehr Leuten als früher, es kommt noch eine Tante meines Schwagers, die auch gerade ihren Mann verloren hat. Ich denke, so bringen wir uns einigermassen über den Abend, warscheinlich werd ich n paar Glas Sekt mehr trinken als sonst. Aber ich bin froh, dass wir nicht bei meiner Ma feiern, denn dieses Weihnachten gibt es einfach nicht mehr.

Mir tut es so leid, dass Dein Freund nicht so das richtige Verständnis zeigt. Zu der Zeit als mein Vater starb hatte ich erst kurze Zeit einen Freund. Zwei Wochen nach dem Tod meines Vaters hab ich das ganze beendet, weil er mir einfach nicht zuhören konnte und auf mich relativ gefühlskalt reagierte. Da dachte ich mir, lieber alleine die nächste Zeit durchstehen als mit ihm. Im Nachhinein hab ich gemerkt, dass er wohl dachte, Ablenkung wäre am besten und dass er, da er noch nie mit dem Tod konfrontiert wurde, nicht wusste, wie er damit umgehen soll. Die nächste Zeit alleine war echt heftig. Besonders wenn man niemanden mehr hat, an den man sich anlehnen kann wenn man denkt "ich kann nicht mehr". Ich hab jetzt einen neuen Freund, mit dem ich gut reden kann und der mit dem Thema sehr behutsam umgeht. Das tut mir wirklich sehr gut. Auch eine Freundin, deren Vater auch an LK gestorben ist, hat mich immer wieder aufgebaut. Und Du natürlich. Das waren meist die Strohhalme, nach denen ich gegriffen habe und sie waren immer da. Ich weis, dieser Schmerz ist etwas, der nie ganz verschwinden wird, aber ich hoffe, er verblasst wenigstens etwas.
Jeden Abend vor dem Einschlafen rede ich in Gedanken mit meinem Vater. Das haben wir denke ich gemeinsam...

Ich hoffe von ganzem Herzen dass es Dir auch bald wenigstens ein bisschen besser geht. Ich weis, es gibt immer ein auf und ab, aber ich haffe, dass es bald bei Dir aufwärts geht.

Ich denk an Dich!
Liebe Grüsse
Alex

21.11.2003, 07:13
Hallo ihr lieben!
Mir geht es zur Zeit recht gut!
Liebe Tina, das mit dem Satz "wieder dein Papa???" kenne ich sehr gut!Nur das mein Freund viel Verständnis zeigt und mich ganz lange in den Arm nimmt!Er würde mir so gerne helfen, aber er kann nicht!Ich denke das ist für unsere Freunde auch eine sehr schwere Situation, manche können damit vielleicht nicht umgehen!Helfen zu wollen, aber nicht zu können!Sprich vielleicht mal mit ihm darüber!
Als mein Papa starb war ich mit meinem jeztigen Freund noch nicht zusammen, sondern mit meinem Ex!Er hat mir damals sehr geholfen, und dafür bin ich ihm jetzt noch dankbar!Mein neuer Freund wusste also auf was er sich da einlässt, das zu mir auch dieser traurige Teil gehört, und es mich manchmal überkommt, wo ich nur heulen könnte!Ich find nur sehr schade das er meinen Papa nie kennenlernen durfte!Er sagt auch manchmal das er es schade findet ihn nie kennen zu dürfen!

Wenns mir ganz schlecht geht, beruhige ich mich damit, das wor uns alle irgendwann wiedersehen!Egal wo und wann!Dafür hab ich ein schönes Gedicht gefunden!Schreibs euch mal auf:

Traurig ist`s, wenn Menschen gehen
in das unbekannte Land.
Nie mehr können wir sehen
oder spüren ihre Hand.
Doch sie sind vorausgegangen,
halten uns die Tore auf.
Werden einstens uns empfangen,
wenn zu End der Lebenslauf!
(L. Guthoff)

Also ich wünsch euch alles gute!
Tina, ich drück dich mal ganz doll!

Ein schönes WE!
July :-)

23.11.2003, 12:30
hallo alex, und july,

danke für eure lieben worte. sie haben mir sehr geholfen. zur zeit habe ich ein inneres tief. äusserlich würde man wohl garnicht merken was passiert ist. ich grübel viel nach...es ist jetzt die weihnachtszeit die mir so zu schaffen macht(ich denke mal bei euch auch). wenn ich z. B. einkaufen gehe, sei es nur lebensmittel, dann werde ich innerlich so unruhig ich könnte sofort los weinen. und manchmal weiß ich nicht warum. ich spüre dann einen schmerz in mir , der so unendlich weh tut, und ich nichts dagegen machen kann. er fehlt mir immer mehr. schlimm alles. kaum auszuhalten.

ansonsten bin ich hier noch immer am weiter renovieren. habe das gefühl ich komme irgendwie nicht vorran. naja, mein wohnzimmer habe ich schon fast fertig. jetzt habe ich erstmal 2 wochen urlaub. mal schauen was ich da mache. (wahrscheinlich weiter renovieren). dann habe ich mir vorgenommen nächstes jahr an einen halb marathon teilzunehmen. heute ist mein erster diät-tag(und das alles vor weihnachten, oje oje ) aber ich werde es schon irgendwie schaffen. ich mache das für meinen papa, da werde ich bestimmt durchhalten. weiterhin versuche ich mir ziele zu setzen, das fällt mir eignetlich schwer, weil ich zur zeit nicht weiß was ich will und ob ich das alles schaffe. mal schauen.

ich wünsche euch einen schönen sonntag.
und drücke euch ganz fest.

lieben gruß
tina

24.11.2003, 11:48
Hallo Tina!
Ja das Weihnachten macht mir sehr zu schaffen!Auch weil es bloß noch 4 Wochen sind und wir noch nicht wissen wo wir "feiern"!Mein Bruder möchte und kann nicht zu Hause bleiben!Er möchte nicht das Weihnachtsessen haben was es jedes Jahr gab!Deswegen sollen wir bei seinem Kumpel feiern!Seine Mama ist auch allein und versteht sich sehr gut mit meiner Mama!Aber ich möchte auch dieses Jahr mit meinem Opa verbringen, weil ich bezweifle das er nächstes Weihnachten noch da ist... :-(
Danach fahre ich zu meinem Schatz!Will aber meine Mama nicht allein lassen!Tränen gibts aber soweiso, ob ich da bin oder nicht!

Mir gings am Samstag nicht grad gut!
Waren Autos ankucken und hab auch ein schönes gefunden was ich nehme!War da auch erst sehr happy aber 10 Minuten später hab ich geweint und ich wusste nicht warum!Danach hab ich wieder gelacht, dann wieder geweint!Ich war unausstehlich an dem Abend!Sind wohl die nachwirkungen die wir im Moment alle durchmachen!
Meiner mama gehts relativ gut im Moment!Ist glaub ich wieder ein bisschen verliebt!Deswegen gehts ihr etwas besser obwohl sie sich oft wie in der Zwickmühle fühlt...Sie ist frei, aber irgendwie auch nicht! Dann kommt noch das Gerede von der Verwandschaft wenn alle sraus kommen würde... :-)

Naja, ansonsten ist alles beim alten...

Drück euch alle ganz lieb!

July

26.11.2003, 13:01
hallo july,

das mit dem auto-kauf und dem ewigen wechselbad der gefühle kann ich gut nachvollziehen. bei mir wäre mein papa dabei gewesen und ohne seine guten ratschläge hätte ich nie ein auto gekauft, wohl eher ne schrottlaube...er fehlt in jerder hinsicht. bei mir ist es auch so schlimm weil ich egal wo ich hingehe überall an meinen papa erinnert werde. z.b. im centro oberhausen, da hat mein papa, als das gebaut wurde, kabel verlegt und lichter angebracht usw....wenn ich eine eisenbahn sehe, er war ein eisenbahn fan, wenn ich formel 1 sehe, wenn ich die ganze weihnachtsbeleuchtung sehe...all dies erinnert mich an meinen papa. aber da muß ich durch.

ansonsten ist alles beim alten, alles sch..ße. wird alles nicht besser.

lieben gruß und ne dicke umarmung
tina

26.11.2003, 15:43
Doch irgendwann wird es besser!
Bei uns sind es morgen nun 7 Monate seit er tot ist, und es ist schon vieles anders, vielleicht nicht immer besser, aber halt anders geworden!Meine Mama hat sich jetz fest vorgenommen sich nicht innerlich so gegen den ganzen Weihnachtsmist zu streuben!Aber ich wie du vielleicht heraus liest, kann das nicht!
Sie arbeitet in einem Kindergarten, da kann man Weihnachten nicht vergessen, man muss schmücken, die Kleinen erzählen das sie mit ihren Eltern Wunschzettel gemalt haben!

Ich rette mich zur Zeit von Woche zu Woche und hoffe das ich bald wieder Urlaub habe und nach hause kann!Da ich nun 330 km von zu Hause entfernt arbeite ist vieles auch nicht so leicht! Meine Freunde sind nicht da!Bin jetz ganz allein in meiner Wohnung!Mein Freund ist auch nicht da!Das belastet mich zur Zeit noch zusätzlich!Und immer nur das Gewarte auf Freitag kanns auch nicht sein!Und das alles noch zusätzlich zu dem ganzen Mist!
Ich hab mir jetzt Bücher von Elisabeth Kübler-Ross gewünscht, zu Weihnachten!Bin ich schon riesig gespannt!
Darf ich fragen wie alt du bist?Oder hatten wir das schon???Und wo du wohnst bzw. her kommst? Bin bisschen neugierig!Sorry :-)

Lass den Kopf nicht hängen!!!

July!

04.12.2003, 11:57
hallo, da binb ich wieder.

mein comp ist defekt, bin gerade bei meinem bruder am pc.

ach july, ich we´ß wie dir zumute ist. aber wir können uns immer einj bisschen mut und kraft geben wenn wir uns hier schreiben, mit gleichgesinnten. wir wollten auch erst weihnachten ausfallen lassen, aber da habe ich mir gedacht, mein papa will bestimmt das ich seine weihnachtsbeleuchtung anbringe, und das habe ich auch getan. zwar nicht alles aber ein bisschen von dem....ich glaub er ist ein wenig stolz auf uns....
zur zeit geht es so bei mir, habe nur manchmal so schreckliche albträume mit meinem papa. dfann ist der tag für mich gelaufen, weil ich nur darüber nachdenke....

so muß jetzt wieder, is ja nicht mein pc, muß meinen pc wieder reparieren. wünsch mir glück.... ;-)

bin 26 jahre alt und komme aus dinslaken / stadt Wesel nähe duisburg ,und du?

so kopf hoch auch an dich, und das schaffen wir auch solange wir uns schreiben hilft das uns ein wenig( so hoffe ich).

lieben gruß eine dicke umarmung
tina

05.12.2003, 22:08
halloooooo,


mein comp funzt wieder, eeeeeeeendlich!!!!!!!!!

wo seid ihr denn alle, alles klar soweit bei euch?
hoffe es geht euch gut.

lieben gruß
tina

06.12.2003, 18:41
hallo,

heute war ich in einem kaufhaus, dort lief die ganze zeit weihnachtsmusik, es war schrecklich. ich mußte mich so zusammen reißen damit ich nicht los weine. ich hatte einen dicken kloß im hals und mir war so schlecht auf einmal. dann wollte ich nur raus. es ist so schrecklich, weihnachten kommt immer näher und es wird mir immer mehr klar das mein papa nicht dabei sein wird. wir sagen immer das wir das alles schon irgendwie schaffen. aber je näher weihnachten kommt um so stärker werden die schmerzen in meinem herzen. ich vermisse ihn so sehr. ich habe manchmal so schreckliche albträume von meinem papa, das zieht mich dann immer mehr runter. ich habe mit meinem freund über meinem papa geredet, wie er wahr ,über die schönen dinge die wir erlebt haben ...es ist mir schwer gefallen. ich kann es immer noch icht fassen , daß er nicht mehr da ist. das mir das passieren konnte. das mein papa gehen mußte. ich vermisse ihn so wahnsinnig. es hat sich bei mir alles verändert ,alles um negativen. es ist nicht mehr so wie früher. ich kann mich nicht ablenken. alles erinnert mich an meinem papa. und die bilder von seinen letzten tagen schwirren mir im kopf rum, jede minute und jede sekunde. ich werde wohl irgendwann wahnsinnig. ich versteh manche leute nicht denen das gleiche passiert ist, die so einfach mit der trauer umgehen. können die das besser verarbeiten? keine ahnung! ich versuche mich irgendwie abzulenken ,ich möchte mich verändern, mir ziele setzen, aber das klappt nicht . es geht nicht. dazu fehlt mir mein papa!

ach man, könnte man doch die verdammte zeit zurück drehen. es ist alles so schlimm...so unendlich traurig und unbegreiflich! ich werde nie darüber hinweg kommen, dafür habe ich meinen papa zu doll lieb.

Ich vermisse Dich so sehr, Papa !!!





lieben gruß tina

07.12.2003, 00:39
Hi Tina
Deine Zeilen die du geschrieben hast......
Es ist so als ob ich sie geschrieben habe ich fühle genau den gleichen Schmerz im meinen Herzen!Es tut so weh,mein Papa ist am 21.01.2003 von uns gegangen jetzt schon fast ein Jahr aber es ist für mich als ob er gestern gestorben ist.Ich hab gedacht es wird mit der Zeit nicht so weh tun aber es wird irgendwie immer schlimmer und schlimmer.Ich denke immer an ihn und wie es so wäre wenn er da ist bei uns.Es ist so schrecklich wenn ich denke er kommt nie wieder nach Hause.Und es ist so schlimm wenn ich an die Zunkunft denke z.b. wenn ich heirate und er ist nicht da oder wenn ich Kinder haben werde und er kann nicht mit ihnen spielen.......
Und am meisten tut mir meine Mama leid.Sie haben so viel zusammen erreicht und wollten zusammen alt werden und Enkelkinder geniessen.Ich habe noch zwei Brüder,wir werden unsere Mama nie alleine lassen.Es ist das schlimmste allein zu sein.
Ich könnte immer losheulen wenn ich daran denke wie gern mein Vater gelebt hat er wollte noch nicht gehen.Er war so ein herzlicher und hilfsbereiter Mensch,warum musste er gehen?

08.12.2003, 07:21
Hallo Tina,. Hallo Shelly!
Ich bin ja das WE nicht am PC!Hab daheim keinen Internet Zugang!Deswegen kann ich nur während der Arbeit schreiben... :-)
Ich bin 20 Jahre alt und komme aus der schönen Oberlausitz, weiß nicht ob dir Bautzen was sagt!Davon noch 30 km entfernt (in Herrnhut).Und unter der Woche bin ich in Bayreuth arbeiten (Wird dir noch eher was sagen)!Kuck doch mal auf die Karte, mach ich auch gleich!;-)

Mein Ex ist ja nun letzte Woche ausgezogen Und ich will heute alles umräumen, fühl mich dann besser, ist schon komisch wenn "wieder" jemand fehlt...Aber ich habs ja so gewollt!Trotzdem erinnert mich diese Situation wieder an meinen Vater!Morgen will ich mit ner Freundin mal auf den Weihnachtsmarkt!Freu mich trotzdem irgendwie drauf!Ein paar Räucherkerzen kaufen, die hat mein Papa geliebt!Und die Wohnung ein bißchen schmücken!Und wenn wir das Weihnachten ausfallen lassen, wirds nächstes Jahr genau das selbe!Und so zwängen wir uns durch das Fest durch, mit der Hoffnung das wir es nächstes Jahr etwas "genießen" können!Das schaffen wir schon!

Am WE konnte ich endlich mal etwas abschalten!Hab mir ein neues Auto gekauft und war deswegen etwas abgelenkt...Endlich!

Lasst euch mal drücken!
Einen guten Start in die neue Woche!!!:-)
July!

08.12.2003, 13:41
hallo july, shelly und allen anderen...

shelly:
die frgae stell ich mir auch immer. "warum MEIN Papa?" aber das fragen sich viele. ich kann es immer noch nicht begreifen ,warum das passiert ist, was das für ein grund hat und WIESO? was hat mein papa schlimmes gemacht, daß er so bestraft worden ist? aber ich kann nur hoffen das es ihm jetzt besser geht. mein papa ist erst 4 1/2 monate nicht mehr bei uns. es kommt mir auch so vor als wäre es erst gestern passiert. meine gedanken sind immer noch an die letten schlimmen wochen die er hatte. er wußte das es bald soweit war. nur ich wußte es nicht. es macht mich wahnsinnig darüber nachzudenken wie er sich dabei gefühlt hat, besonders dann wenn ich ihm immer erzählt habe das wir weihnachten bei mir feiern, und das ich ihn immer oktober nach Fehmarn fahren wollte. ich habe ihm hoffnung gemacht, aber es gab keine mehr, er wußte das. ich muß ihm doch unendlich weh getan haben. und das macht mich so fertig. andere sagen immer , du brauchst dir kein schlechtes gewissen ein zureden, aber die sind ja auch nicht in meiner situation. alles sch..ße!
ich vermisse ihn so sehr und daran wird sich auch nichts ändern, bis ich ihn früher oder später oben im himmel wieder sehen werde.
ich wünsche dir auch viel kraft und trost das weihnachtsfest irgendwie gut zu überstehen.
eine dicke umarmung und alles liebe
tina

july:
wir werden das weihnachtsfest ein wenig feiern...so gut wie es nun mal in dieser situation geht. ich kann mich momentan nirgendswo aufhalten wo weihnachtsmusik gespielt wird, das tut mir zu sehr weh. und weihnachtsmärkte nehme ich garnicht richtig wahr. ich hoffe das du einen schönen tag dort hattest.
was für ein auto hast du denn?

dir wünsch ich auch viel kraft und alles liebe für die weihnachtsfeiertage.
lieben gruß und eine dicke umarmung
tina

08.12.2003, 15:17
Hallo Tina
Vielen Dank das du mir zurück geschrieben hast.Ja ich kenne das auch leider,ich habe meinen Papa auch unbewusst weh getan als ich blöde Nuss mal eine selbstaufgenommene Videokassette hervorholte als mein jüngerer Bruder(jetzt 14J.)noch ganz klein war und mein Papa noch ganz gesund war und wir alle glücklich waren und viel gelacht haben.Er hat das Video nur ganz kurz angeguckt und ist schlafen gegangen.Erst dann hat es mir klick gemacht ich hab gedacht mir springt das herz raus,es tat mir so leid,wie kann man nur so blöd sein!!!!!!!!!!!!!!
Ich mache mir auch viele Vorwürfe wenn ich mal auf ihn böse war wegen irgendetwas.Es macht mich fertig und z.b.wieso habe ich nicht noch mehr Zeit mit ihm verbracht anstatt lieber mit meinem Freund.Ich mache mir solche Vorwürfe!Ich liebe doch meinen Vater so sehr!!!!!!!!!!Ich fühle mich so schrecklich obwohl alle sagen,dass ich doch die meiste Zeit bei war wie ich konnte.Aber ich wollte doch so viel mit ihm erleben er wollte mir auch das Auto fahren beibringen.Er liebte sein Auto über alles!Und im Freundenkreis fühle ich mich total unverstanden.Ich weiss selber das ich mich sehr von ihnen abgewendet habe aber wie soll ich mit leuten zusammen sein die mich nicht verstehen und mir nicht beigestanden sind.Als mein Papa im Krankenhaus war nach der 1. und nach der 2.Op war ich jeden Tag bei ihm den ganzen Tag.Wenn mich eine Freundin angerufen hat um mit mir etwas zu trinken zu gehen sagte ich ihr ich gehe zu meinem Papa sagte sie ehst du schon wieder ist es nicht langweilig dort?Tina knnst du dir das vorstellen?Das soll einen Freundin sein?Ich fühlte mich bei meinem Vater am wohlsten wieso kann das niemand verstehen?Zum Glück haben wir einen grosse wundervolle Verwandtschaft die jeder Zeit für uns da sind.Alle die meinen Papa kannten liebten ihn sehr!
Ich träume auch viel von meinem Papa.Den 1.Traum werde ich nie in meinem Leben vergessen das war ein paar tage als er gestorben ist.Ich habe geträumt dass ich total fertig war und ich habe die Wohnzimmertür aufgemacht und gedacht wieso ist er von uns gegangen und dann:da steht er!In seiner lieblings jeans und sein Kurzarm terracotta Hemd und ganz gesund so wie vor seiner Krankheit.er lächelt mich an und in diesem Moment erschrecke ich wache auf und mein Herz rast wie verrückt ich bekomme fast keine Luft und stell dir vor dieser Traum war für mich so real,dass ich tatsächlich aufstehen wollte um nachzusehen ob er wircklich im Wohnzimmer steht!Ich war in diesem Moment soooooooo glücklich das ich ihn gesehen habe und seine Nähe gespürt habe und vor allem das er so gesund aussah und lächelte!Aber auf der anderen Seite war ich so traurig warum ich dumme Nuss erschrocken bin und aufgewacht bin ich hätte ich doch noch vielleich umarmen und küssen können und wir hätten miteinander geplaudert wie früher!Tja seit dem Traum habe ich nie wieder so real von ihm geträumt nur mal aus der Entfernung und eine Zeit lang habe ich viele Alpträume gehabt z.b.wie er aus seinem Sarg aufwacht und wieder mit uns zusammen ist aber wir alle wissen das er mal tot war.Eigentlich wäre das ja ganz toll aber er sah sehr krank aus es war ganz komisch.Oh einmal habe ich doch wieder real von ihm geträumt aber ich habe ihn nicht gesehen.Das telefon hat geklingelt ich gehe wie immer ran und höre ganz deutlich seine Stimme:Hallo ich bins,Papa.
Da bin ich wieder auch sehr erschrocken,es war so schön seine Stimme zu hören!
Ich wünsche dir auch viel Kraft!
Liebe Grüsse, shelly
Ps:ich komme aus der Schweiz und bin 23J.

08.12.2003, 15:26
Hi July
Das mit deinem Freund tut mir sehr Leid.Wart ihr lange zusammen?
Gratuliere zu deinem neuen Auto!
Ja das mit dem Weihnachtsmarkt ist super Idee ich hoffe du wirst Spass haben!!!!!
Wir werden diese Weihnachten schon igendwie überstehen,irgendwie wird es schon gehen!
Also du viel Spass!
Liebe Grüsse,shelly

08.12.2003, 15:31
Hallo Mädels,
habe mir einen schwarzen Golf IV FSI gekauft!Mit 110 PS!Da bin ich vielleicht happy!

Mit den Vorwürfen das hab ich auch mal gemacht!Aber das bringt jetzt nichts mehr!Glaubt mir!Klingt vielleicht blöd, bin auch nicht besonders gläubig, aber da wo unsere Liebsten jetzt sind, da zählt das nicht mehr!Was hat wer mal irgendwann zu wem gesagt!Dort gibts sowas nicht...Da zählt einzig und allein die LIEBE!Nicht das ihr jetzt denkt, Gott ist die bescheuert!Aber ich glaube fest daran und das hilft!
Quählt euch nicht so mit selbstvorwürfen!Ihr müsst es so denken, als gäbe es im Leben Aufgaben, die man meistern muss!Die einen gut, die anderen schlechter!Denn meine Mama sagt immer, das Leben jetzt ist nur eine Vorbereitung auf das was danach kommt!Und wir haben eben eine schwierige Aufgabe bekommen, und die werden wir meistern!Was haben wir denn für eine andere Wahl!
Ich muss den Tod meines Vaters erstmal akzeptiern und dann schau ich nach vorn!Mir gehts zur Zeit auch richtig gut!Denn ich weiss ja, er passt auf mich auf und irgendwann werde ich ihn wiedersehen!Das beruhigt mich!
Seht das jetzt bitte nicht als Kritik an, das ist nur ein lieb gemeinter Rat... ;-)

July!

09.12.2003, 11:50
hallo shelly,

ich habe auch mal von meinem papa geträumt. als er von uns gegangen war, habe ich jedesmal bevor ich eingeschlafen bin, meinen papa gefragt :"Wie geht es Dir jetzt?" ich habe dann erst 2 mal von ihm geträumt. einmal hatte ich einen albtraum mit ihm , beim 2. mal konnte ich ihn nicht so gut erkennen. nach ungefähr einem monat habe ich geträumt, daß ich nach hause fahren würde(wie ich das eigentlich immer getan habe) ,ich bin dann ins eßzimmer gegangen schaute ins wohnzimmer...und da saß mein papa in einer dicken schwarzen jacke...er sah so jung und gesund aus...ich konnte ihn richtig sehen, so klar war alles. ich fragte ihn in meinem traum:"NA PAPA WIE GEHT ES DIR DENN?" und er schaute mich an und sagte :"JETZT GEHT ES MIR GUT, ICH KÖNNTE BÄUME AUSREISSEN!" und dann wurde ich wach. mir war schlecht weil ich nicht so richtig glauben konnte was ich geträumt habe. ab und an träume ich noch von meinem papa, mal weniger gute träume aber auch schöne träume. das ist das einzige was ich noch von ihm habe. wo ich ihn noch sehen kann. nur leider nicht hören...seine stimme würde ich gerne noch mal hören. naja, man kann nicht alles haben.
freunde verstehen unsere situation nicht so gut, weil sie selber nicht darin stecken. manche sagen immer sei froh ,er hat keine schmerzen mehr. ja sicher das stimmt ja auch, aber warum mußte er so leiden, warum hat er überhaupt diese krankheit bekommen? darüber sollten sich manche mal gedanken machen. es ist einfach zu sagen, das er es jetzt besser hat, aber es ist schwer uns damit zu trösten weil er dadurch nicht mehr wieder kommt. was soll ich noch sagen, es schmerzt so sehr ,und er fehlt uns allen so sehr.

wie alt bist du eigentlich?

lieben gruß tina

09.12.2003, 11:54
hallo july,

es freut mich das es dir so gut geht. manchmal wünsche ich mir das ich auch einmal eine hoch habe. ist aber nicht so. bei mir ist es noch nicht so weit. ich denk noch zu viel darüber nach. ich bin am überlegen ,ob ich in das krankenhaus fahren soll und mit der ärztin sprechen soll, die meinen papa behandelt hat. ich möchte alles wissen, seid wann mein papa das wußte, was er gesagt hat und und und...
ich fühl mich manchmal so unaufgeklärt....

naja, wie war der weihnachtsmarkt???
hast du schon alle geschenke zusammen?

lieben gruß tina

09.12.2003, 11:55
hallo alex,


bist du noch da???????????????
oder hast du urlaub????????????????
meld dich doch mal wieder!!!!!!!!!!!!!

lieben gruß
tina

09.12.2003, 12:07
Heute gehe ich erstauf den Weihnachtsmarkt!Bisschen Glühwein trinken...;-)
Geschenke habe ich noch keine!Meine Mama ist jetz ein riesen Fan von Herbert Grönmeyer!Und da will ich die Biographie von ihm kaufen!Soll angeblich eine geschrieben haben!Mal kucken!

Die Frage warum gerade mein Papa habe ich mir auch lange Zeit gestellt!Aber ich bekomm darauf sowieso keine Antwort deswegn lass ich das!Er hat seine Ruhe und vielleicht bekomm ich eine Antwort wenn wir uns wiedersehen!Ich denk mal ich bin jetz soweit ihn loszulassen!Aber da wirsd du auch noch hin kommen!
Habe auch schon lange nicht mehr geweint wegen ihm!Das heisst ja nicht das ich nicht traurig bin das er nicht mehr da ist, aber naja!Ist schon alles Scheisse!
Aber ich geniesse erstmal das "Hoch" das ich habe und dann werde ich weitersehen!

Das mit dem Krankenhaus finde ich keine gute Idee! Aber falls es dir bei der Verarbeitung hilft, dann mache es!Ich hab mir alle Befunde durchgelesen und die MRT Bilder vom Kopf angeschaut!Was da in seinem Kopf gewuchert ist, ist kaum zu glauben!Ein Tumor war fast 8 cm groß!

Alles gute dir!

July!

09.12.2003, 13:02
Hallo Tina,

ja, ich hab mich länger nicht gemeldet, habe aber jeden Tag hier gelesen. Irgendwie wusste ich in der letzten Zeit nicht so richtig, was ich sagen könnte. Aber ich lese eigentlich jeden Tag hier un zu sehen, wie es euch geht.

Mir geht es seit einigen Tagen erstaunlich gut, auch wenn ich Weihnachten noch weit wegschiebe, denn daran mag ich im Moment überhaupt nicht denken. Im Moment fange ich plötzlich an, mich zu den unmöglichsten Momenten an Situationen zu erinnern, die mit meinem Vater zu tun hatten. Heute morgen, ich stand noch vor der Firma, da knarrt irgendwas hinter mir und das hat sich original so angehört wie unser Garagentor früher. Da wusste ich immer, dass mein Vater nach Hause kommt. Und plötzlich bin ich wieder 6 Jahre alt und sehe mich aufgeregt am Fenster stehen und rufen und klopfen.
Ist doch schon merkwürdig, da hab ich ewig nicht mehr dran gedacht. Aber ich glaub unterbewusst kramt man ständig in seinen Erinnerungen nach längst vergessenen Dinge.
Ich hab in letzter Zeit versucht, meinen Schmerz so gut es geht anzunehmen und gar nicht mehr drauf zu warten, dass es besser wird oder aufhört. Ich glaub jetzt, dass passiert von ganz allein. Zumindest irgendwann vielleicht. Im Moment ist es immer da, auch wenn ich grade nicht dran denke, unterschwellig fühle ich den Schmerz die ganze Zeit.
Ich weine im Moment nicht mehr so oft, aber es muss nur das falsche Wort zur falschen Zeit fallen, dann ist alles zu spät.

Wie geht es Dir im Moment? Bist Du mit dem Renovieren fertig geworden?

Ich war übrigens letztens in Duisburg, das ist bei Dir in der Nähe, oder? Bin auf dem Stahlwerk gewesen, bin sehr stolz, dass ich mich trotz meiner Höhenangst draufgetraut habe!

Ganz liebe Grüsse
Alex

10.12.2003, 00:12
hallo alex,

du warst in duisburg, hättest mal vorbei kommen können. dann hätte ich dir mal meine super wohnung zeigen können. ne mal im ernst, beim renovieren ist alles schief gegangen was schief gehen konnte. mein freund und ich hatten hinter her nen dicken hals gehabt. die küche mache ich erst im januar, und den keller auch. muß mich erst mal von dem ganzen renovierungsmist erholen. du warst auf dem stahlwerk? wo ist denn das, komme ja aus dinslaken, kenne mich nur ein "wenig" bis duisburg stadtmitte aus. kann dort jeder da rauf, auf dieses stahlwerk? hört sich ja interessant an.
wie es mir geht, naja es geht so. ich erinnere mich auch an dinge die ganz früher passiert sind, ich denke das ist normal. ich habe vor in das krankenhaus zu gehen wo mein papa als letztes war. ich möchte alles wissen, was er wirklich hatte, was er sagte als er wußte das es bald soweit war und ob er vieleicht mit den ärzten über seine ängste gesprochen hat. denn ich fühle mich so unaufgeklärt. manchmal denke ich auch das dies alles zu wissen auch nicht gut sein kann, vieleicht macht mich das immer mehr verrückt. mmhmm...ich weiß nicht. oder das ist alles nur frust. keine ahnung. aufjedenfall hoffe ich jeden tag das es meinem papa gut geht. ich denke mal das machst du auch.
das einzige was uns bleibt, ist das wir unsere erinnerungen haben und die trauer die wir so gut es geht besser verarbeiten. denn ganz weg wird die trauer auch nicht in 20 jahren sein. wir können nur versuchen damit besser umzugehen.
bald steht weihnachten vor der tür, am freitag werde ich ein paar kleine geschenke kaufen. ich freu mich schon so wahnsinnig(mir graut es jetzt schon davor). immer diese hektik, dann ist alles so voll, und dann diese weihnachtsmusik die ich zur zeit garnicht vertragen kann. aber wir haben uns entschlossen ein klein wenig zu feiern. nur meine mama, mein bruder , mein freund und oma und opa. nix dolles. irgendwie muß man diesen tag ja rumbekommen, und gemeinsam geht das am besten. ich denke mal das das mein papa auch so gewollt hätte. ich kenne ihn ja. dann kommt noch neu jahr, mein freund muß arbeiten und ich fahr zu meiner mutter und wir machen nen fernseh abend und nach mitternacht laufen wir dann zu meinem papa auf dem friedhof und gehen ihn besuchen. das wird schon irgendwie.
wie geht es denn eigentlich deiner mutter?

schön das du dich gemeldet hast :-)

lieben gruß
tina

10.12.2003, 12:03
Hallo Tina,

das stillgelegte Stahlwerk ist in der Nähe der Autobahn, es ist glaub ich immer offen. Von der höchsten Plattform aus hat man echt einen genialen Ausblick. War wirklich sehr schön da. Im Dunkeln wird es farbig beleuchtet, das kann man von der Autobahn auch gut sehen, ich fahre da ja immer vorbei, wenn ich zu meiner Ma fahre.
Das kann ich verstehen, ich hab meine letzte Renovierung auch seit März hinter mir, irgendwann reicht es halt. Aber jetzt hast Du´s ja zum Glück geschafft.

Ich finde es sehr mutig von Dir, in das Krankenhaus zu gehen und nachzufragen. Ich kann Dir leider keinen Rat geben, ob das richtig oder falsch ist, sicher kann es beruhigend sein, Dinge zu wissen, über die man sonst nur nachgrübelt. Ich habe immer viel über meine Schwester erfahren, weil sie oft mit beim Arzt war zu allen Besprechungen. Sie hat auch oft genauer nachgefragt und uns hinterher alles berichtet. Natürlich werden wir nie wissen, wie er wirklich gestorben ist in der Nacht, wir waren ja nicht dabei. Und natürlich hab ich die verschiedensten Gedanken...der Arzt hatte uns im Krankenhaus gesagt, mein Papa hätte geschlafen und "davon" nichts mitbekommen. Er kann natürlich auch gelogen oder nicht alles erzählt haben. Aber es würde mir nicht helfen, es zu wissen. Dann würde ich mir vielleicht noch mehr Vorwürfe machen, dass ich nicht da war...
Ich versuche es einfach so hinzunehmen, weil ich ja doch nichts ändern kann. Aber ich habe ihn morgens nochmal im Krankenhaus gesehen und er sah sehr friedlich und entspannt aus. Das Bild hab ich noch immer vor Augen, und ich denke, es war so, wie der Arzt sagte.
Trotzden musst Du tun, was Du für richtig hältst. Ich glaube, Du brauchst nur auf Dein Gefühl hören. Aber Du solltest nicht alleine gehen, das wird sicher nochmal sehr aufwühlend.

Ich habe mich jetzt auch auf die Suche nach Weihnachtsgeschenken gemacht, ich hab aber noch nix gefunden. Früher hatte ich die Geschenke immer schon Wochen vorher, aber dieses Jahr...na, Du weisst schon.

Meiner Ma geht es im Moment ganz gut, aber das ist fast immer tagesformabhängig. Sie hat ja zum Glück ihr Enkelkind, welches sie sehr auf Trab hält. Und sie gibt sich Mühe, immer viel zu machen. Im Moment hat sie glaub ich eine ganz gute Phase.
Wie geht es Deiner Mutter im Moment?

Ganz liebe Grüsse
Alex

12.12.2003, 23:06
hallo alex,

ich war heute weihnachtsgeschenke einkaufen, es war der reinste horror. wie auch sonst an einem freitag.....

meine mutter geht es soweit gut, sie geht jetzt in einen kegelklub. bin ich auch ganz froh darüber, dann kommt sie erst mal auf andere gedanken, und kommt aus der wohnung raus. das finde ich sehr wichtig. obwohl sie sagt das sie ein schlechtes gewissen hat, dem papa gegenüber, weil sie ja jetzt kegeln geht. ich versuche ihr jedesmal zu erklären das sie keins braucht, der papa hätte das auch gewollt. das ist besser als wenn sie in der wohnung vereinsamt. ansonsten geht es ihr den umständen entsprechend so weit gut. wir reden manchmal viel über die letzten tage, das hilft ihr manchmal auch. sie macht sich vorwürfe weil sie mit meinem papa nie richtig über seine krankheit geredet hat. wenn sie es versucht hat, hat er eh abgeblockt. er wollte nicht darüber reden. er wollte seine krankheit mit sich selber ausmachen. wir wußten ja garnichts, wirklich nichts. das alles kam so überraschend. sicher haben wir gesehen das es ihm schlechter ging, aber wir hatten ja noch die hoffnung, denn wir wußten ja nicht das es eigentlich keine hoffnung mehr gab.
ich gehe im januar in das krankenhaus und werde versuchen mit seinem professor mal zu reden. ich möchte doch schon einige dinge wissen.

zur zeit geht bei mir mal wieder alles drunter und drüber, mein meerschwein macht mir große sorgen. er kommt nicht mehr aus seinem häuschen. und ißt auch nichts mehr. man man man, das fehlt mir auch noch.

und schon geschenke gebunkert?

lieben gruß
tina

15.12.2003, 07:45
Hallo Tina, Hallo Alex!

Ich finde es gut das deine Mum raus geht, Tina!Du musst bloß aufpassen das sie es nicht übertreibt!Das macht meine Mama nämlich!Sie ist nur unterwegs, die ganze Woche!Und so schafft sie es nie mit der Einsamkeit klar zu kommen, sie muss es ja ersteinmal wissen wie es ist den ganzen Tag allein zu sein.Erst dann wird sie es packen!Sie ist mir und vorallem meinem Bruder soweit voraus ich bin so stolz auf sie!

Sie hat jetzt einen schönen Brauch für Weihnachten!Wir werden uns einen Tannenbaum holen, ihn aufstellen und dann ganz vorn einen Zweig abschneiden, aber so das es richtig auffäöllt das da was fehlt!Diesen Zweig schmücken wir wie den ganzen Baum und schaffen ihn aufs Grab!So hat Papa auch was von unserem Baum!Find ich persönlich Klasse die Idee!

Dann ist noch was ganz komisches passiert!Bei seiner Schwester!Sie hatte am 07.12. geburtstag!Mein Papa hat den Tag öfters mit Omas Geburtstag verwechselt, sie hat am 04.12.!Jedenfalls saß meine Tante am 04.12 in ihrer Küche und daflog auf einmal eine Amsel an das Küchenfenster und pickte mit dem Schnabel an das Fenster!Das ging ca. ne halbe Stunde!Wir denken es war Papa und er hat mal wieder den Tag verwechselt... :-)
Wie denkt ihr über sowas?

Wünsche euch beiden eine schöne Woche!

July!

15.12.2003, 11:57
Hallo Tina,

ohh, Du hast schon Geschenke...ich hab noch nix! Ich muss diese Woche unbedingt mal in die Stadt...was ein Stress!

Es ist schön, dass Deine Ma wieder rausgeht, das tut ihr sicher gut. Aber ihr solltet euch keine Vorwürfe machen, es war ja scheinbar sein Wunsch, das alles mit sich selbst auszumachen, obwohl man sich natürlich wünscht, dass man darüber geredet hätte, dass man ihm hätte beistehen können. Aber ich denke, die Entscheidung hatte er für sich ganz allein getroffen.

Meine Ma erzählt wieder viel von früher und ich merke, wie die Erinnerungen an die letzte Zeit dadurch etwas blasser werden und die Erinnerungen an ihn, wie er vor seiner Krankheit war, wieder lebendiger werden. Und das ist echt sehr schön.

Liebe July,

das mit dem Brauch finde ich sehr schön, das ist ne tolle Idee. Ich möchte auch noch etwas selbst machen, ein Gesteck oder so mit ein Paar persönlichen Dingen, mal schauen, ob ich das hinbekomme.

Das mit der Amsel ist echt interessant. Wer weis schon, ob das nicht wirklich Zeichen sind...

Liebe Tina, ich hoffe, Deinem Meerschweinchen geht es wieder besser.

Alles Liebe für euch
Alex

16.12.2003, 00:04
hallo alex, hallo july,

july
das mit dem tannenbaum und dem zweig finde ich eine schöne idee. so nimmt er auch an eurem weihnachtsfest teil. ich find das schön. wir haben unserem papa einen kleinen engel mit harfe gekauft und ihn dann auf den stein gesetzt wo die grablampe drauf steht. und dann werde ich das kleine herzgesteck auffrischen und für weihnachten schmücken. an heiligabend, nach dem ganzen essen und so, gehen wir dann auch noch mal meinen papa besuchen.

einerseits ist das vieleicht gut das deine mutter unterwegs ist, aber irgendwann könnte dann ein großes tief kommen, wenn sie mal nicht so viel unterwegs ist. aber jeder verarbeitet die trauer anders. ist schon alles komisch.
das mit der amsel...ein zeichen???? bestimmt, manchmal kommt sowas vor. er hat euch bestimmt besucht.
habt ihr schon alle geschenke?


alex:

na geschenke schon gebunkert? ;-)
eine mama erzählt manchmal auch immer von früher, aber uns beschäftigt immer noch zu sehr die letzten wochen und tage. wußtest du genau über den zustand deines papa´s bescheid, wußtest du das es bald soweit war? wenn ja, vieleicht kannst du das besser verarbeiten als ich denn ich wußte ja garnichts, nichts nichts nichts...und das beschäftigt mich und meine mama so sehr. das alles ziemlich schwierig. weil man sich im nach hinein vorwürfe macht, was man noch alles hätte machen können, wie man ihm das alles noch schöner und bequemer machen hätte können...aber die chance hatten wir ja nicht bekommen, weil wir es nicht wußten. vieleicht wollte er auch das nicht, er wollte vieleicht das wir ihn so behandeln wie auch sonst. ach ich weiß nicht. man macht sich trotz alle dem vorwürfe....
viel spaß beim geschenke kaufen...;-)

lieben gruß an euch beiden

tina

16.12.2003, 11:23
Hallo zusammen!

Darf ich mich bei Euch "einklinken"? Habe viele Eurer Einträge gelesen und fühle mich davon angesprochen. Denn irgendwie hab ich das Bedürfnis, dass ich meine vielen Gedanken irgendwo loswerden muss.

Bisher (seit etwa Mitto Oktober) habe ich nur gelesen hier im Forum, weil ich auf der Suche nach "Krebs im Endstadium" war und da bin ich halt auf den Seiten des Krebs-Kompass gelandet.

Eigentlich wollte ich schon viel früher schreiben, als mein Papa noch lebte. Aber da hatte ich noch mehr um die Ohren als jetzt. Vier Wochen ist es her, dass Papa eingeschlafen ist. Ich habe immer gedacht, dass ich besser mit seinem Verlust fertig werden würde, weil er schon 88 Jahre alt war. In diesem Alter muss man eben damit rechnen, dass es irgendwann zu Ende ist. Aber wenn man dann vor dieser Tatsache steht, fällt man doch in das "Loch".

Im Sommer 99 wurde die Diagnose Prostatakrebs gestellt. Er wurde operiert und es ging ihm danach wieder gut bis Anfang dieses Jahres. Da war der Krebs wieder gewachsen und zu dieser Zeit hatte Papa mir das erste Mal gesagt, dass er Krebs hat. Vielleicht gehörte er zu der Generation, die dieses Thema tabuisieren oder er wollte nicht, dass wir uns Sorgen um ihn machen. Wir, das sind meine Mama, meine Schwester (7 Jahre älter) und ich.
Auch nach der OP im Januar ging's ihm wieder gut, abgesehen von den "Wehwehchen", die man so in diesem Alter hat.
Aber Mitte Oktober wurde sein Zustand rapide schlechter. Ich war einige Tage bei meiner Schwester im Rheinland zu Besuch und als ich zurückkam und meine Eltern besuchte, habe ich mich richtig erschrocken. Das Wochenende drauf kam meine Schwester, sie meinte, man weiß ja nie, ob's das letzte Mal ist. Papa war schwach, hat oft gelegen und geschlafen oder vor sich hingedöst. Er sagte mir, dass er für den 30.10. eine Einweisung ins Krankenhaus hat von seinem Urologen. Mit dem habe ich mich noch unterhalten; er sagte mir, daß es mit Papa ganz schlecht aussieht. Vielleicht hat er noch drei Wochen, es können aber auch noch drei Monate sein.

An dem Abend, bevor er ins Krankenhaus sollte, brach er zusammen. Er hatte einen Schlaganfall erlitten und war rechtsseitig gelähmt. Als wenn er nicht schon genug gestraft war, jetzt auch das noch. Gott sei Dank war ich an diesem Tag bei meinen Eltern, denn meine Mama hätte nicht gewusst, was sie tun sollte. Mama leidet an Altersdemenz und Papa war eigentlich derjenige, der zu Hause "den Haushalt geschmissen" hat.

Also war Papa jetzt im Krankenhaus und Mama habe ich mit zu uns genommen. Meine Familie, bin lange (glücklich) verheiratet und habe zwei Kinder (16 u. 17 Jahre), sagte auch, dass wir Mama nicht alleine lassen können.

Anfang Nov. kam meine Schwester ein verlängertes Wochenende zu uns. An diesem Wochenende stand es um Papa sehr schlecht und wir haben zusammen mit meinem Neffen eine Nacht im Krankenhaus verbracht, weil wir nicht wollten, dass Papa alleine von dieser Welt geht. Aber er hat sich doch noch mal für einige Tage aufgerappelt. Für meine Eltern hatten wir ein ganz tolles Pflegeheim gefunden; dass sie nicht mehr in die alte Wohnung zurück konnten, war klar; Gott sei Dank auch ihnen. Papa hatte zwei Tage vor seinem Tod mich noch gefragt, wo kommen wir denn jetzt hin und er war zufrieden, als ich es ihm sagte. Den Tag drauf habe ich ihn zweimal besucht, vormittags mit Mama und abends war ich noch mal alleine lange bei ihm. Er war so unruhig gewesen und ich habe sein Hand gehalten und ihm die Wangen gestreichelt.

Als ich am nächsten Tag mittags nach Feierabend aus der Wohnung meiner Eltern noch Unterlagen holte, musste ich plötzlich fürchterlich weinen. Das war zu der Zeit, als er (doch alleine) im Krankenhaus eingeschlafen war. Als ich zu Hause ankam, erreichte mich der Anruf aus der Klinik. Mit meiner Mama habe ich dann noch bei ihm Abschied genommen. Wir haben noch drei rote Rosen von "seinen 3 Frauen" mitgenommen.

Weil Papa früher mich mal gefragt hatte, ob vielleicht Medizinstudenten noch etwas mit ihm "etwas anfangen" könnten, wenn er nicht mehr ist, habe ich in eine Obduktion eingewilligt. Ich denke, dass es in seinem Sinne war, wenn daraus noch andere etwas lernen können. Die Stationsärztin sagte, dass sie gerne eine Bestätigung möchten, ob ihre Vermutungen zutreffend waren. Sie waren es: der eigentliche Prostatakrebs hatte erheblich die Blase vereinnahmt, daher auch das ständige Blut im Urin. Außerdem war der Knochenbau befallen, wie aus den CT-Aufnahmen ersichtlich, die Lymphknoten im Bauchraum und die Lunge war befallen. Zu allem kam noch ein schwacher Herzinfarkt wenige Tage vorher. Armer Papa, mußte das alles sein?

Ich danke Euch erstmal für Euer offenes Ohr und drück Euch alle, denn ich glaube, dass es jetzt eine Zeit ist, in der wir alle unheimlich die vermissen, die uns jetzt von irgendwo sehen, wo wir noch nicht sind.

Liebe Grüße
Ulrike

16.12.2003, 15:04
Liebe Tina,

ja, ich habe es gewusst. Mein Papa hat auch öfters von sich aus begonnen, darüber zu reden. An meinem Geburtstag hat er gesagt bekommen, dass die letzte Chemo nicht angeschlagen hat und man höchstens noch eine leichte Chemo machen könnte, eine heftigere hätte er nicht mehr verkraftet. Das war der erste Geburtstag, an dem mich meine Eltern nicht angerufen haben, sie haben es mir dann am nächsten Tag gesagt. Aber selbst da war mir immer noch nicht klar, was das bedeutet. Irgendwie hatte ich n totales Brett vor´m Kopf. Am Wochenende war ich dann da und habe ihn das letzte Mal gesehen. Er war schon ziemlich schwach und der Besuch hat ihn auch sehr angestrengt. Am Montag wurde dann ja alles dramatisch. Der Port, der verstopft war, meine Ma am Telefon, völlig unter Strom und dann den ganzen Tag kein Mensch mehr zu erreichen. Abends hab ich dann meine Schwester angerufen uns sie hat mir dann gesagt, dass es keine Hoffnung mehr gibt. Aber sie hatte den Eindruck, es könnte noch einige Wochen dauern. Ich habe an diesem Abend meinen Ex-Freund angerufen und er ist auch sofort vorbeigekommen. Er hatte meinen Vater auch sehr gern und wir haben viel geredet und er hat mir zugehört und ich konnte mich richtig ausweinen. Ich bin erst gegen Zwei Uhr schlafen gegangen, aber als um kurz vor fünf Uhr Morgens das Telefon klingelte wusste ich direkt, was passiert ist. Es ist alles so schnell gegangen und ich habe oft das Gefühl, ich konnte mich nicht richtig verabschieden. Obwohl ich wusste, wie es um ihn stand, ich hatte nicht die geringste Vorstellung davon, wie es sein würde oder könnte, wenn es soweit ist.

Hat Dein Vater sich niemandem anvertraut, auch nicht Deinem Opa?

Ach heute ist wieder so n Tag...na Du weisst schon. Man kann nicht aufhören, darüber zu sprechen. Aber es tut auch irgendwie gut.

Ich drück Dich mal und ganz liebe Grüsse
Alex

16.12.2003, 15:07
hallo ulrike,
erst mal mein herzlichstes beileid.
es tut mir leid,was dein papa alles mitmachen mußte.
da fragt man sich doch immer , warum das alles, was hat das für ein sinn. warum werden die menschen immer auf so eine harte probe gestellt. erst bekommen sie die schreckliche nachricht das sie krebs haben und dann werden sie noch mit anderen schweren leiden bestraft. ich versteh das alles nicht mehr. manchmal denke ich darüber nach was ich wohl vieleicht früher oder später bekomme, wie ich vieleicht leiden muß??? ich weiß, über sowas sollte man sich keine gedanken machen...
ich finde es aber erleichternd für deinen papa das er einschlafen konnte, das hat ihm mit sicherheit noch viel leid erspart. dies ist bei meinem papa nicht so gewesen. und ich hätte es ihm so gewünscht, ohne schmerzen und todesangst einzuschlafen. aber das gibt es ja nur zu selten. leider.

es freut mich das du dich hier auch nieder gelassen hast. du kannst jederzeit schreiben...
nur die betroffenen/hinterbliebenden können aneinander verstehen.

einen lieben gruß und eine stille umarmung

tina

16.12.2003, 15:29
hallo alex,

mein papa hat sich niemanden anvertraut, er hat das wohl alles mit sich selber ausgemacht.
deswegen gehe ich anfang januar zu seinem professor, der ihn behandelt hat, vieleicht hat er ein wenig zeit mir alle fragen zu beantworten die mir auf dem herzen liegen. vieleicht hat mein papa ja mit ihm geredet? ich weiß nicht es alles nicht.
er hat mal vor fast 2 jahren mit einer nachbarin gesprochen und ihr gesagt ,das wenn er stirbt nicht im krankenhaus sterben möchte. die nachbarin kam ungefähr 1 woche nachdem mein papa von uns gegangen ist zu uns und hat uns gefragt ober zu hause gestorben ist. wir sagten ganz verdutzt ja und fragten warum? da sagte sie es uns. und wir wußten davon nichts.
meine arbeitskollegin hat mir gesagt, das mein papa uns so sehr geliebt hat, das er es einfach nicht übers herz gebracht hat uns das alles zu erzählen, er wollte uns schützen uns beruhigen, und uns mit hoffnung in den augen sehen. jetzt frag ich dich:

"WIE stark muß dieser Mann gewesen sein? Wie kann man sowas schreckliches mit sich ganz alleine aus machen? Wie stark war mein Papa?"

und deswegen ist er erst recht MEIN tapferster Papa. er hat sich nir beschwert, er hat sich nie über schmerzen beschwert, nie gejammert, und nie über den baldigen tod gesprochen. ganz im gegenteil er hat UNS noch hoffnung gegeben. er hat vor allem mir noch hoffnung gegeben. und ich habe daran geglaubt.
ich habe immer schon gewußt das mein papa was besonderes ist, aber das er so eine starke persönlichkeit besitzt, und so tapfer und mutig ist, das hätte ich nicht gedacht. vor allem weil er uns mut und hoffnung noch in der letzten woche gemacht hat.
und das macht ihn erst recht zu einem BESONDEREN menschen, der mein PAPA ist!

ich habe auch so ein doofen tag. habe erfahren das ich heiligabend und den samstag danach arbeiten "darf"...ich bin sauer, andere haben wenigstens einen tag davon frei. haben ja alle familie. is ja klar, ich habe keinen papa mehr, also brauch ich kein frei. dabei wierden das die schwersten tage...super ,ne?!

ich wünsch dir nen schönen wochenanfang.
lieben gruß
tina

16.12.2003, 15:45
Liebe Ulrike,

Du kannst hier alles schreiben, was Du möchtest. Mir hat es immer sehr geholfen, hier zu schreiben, ich hab mich hier immer verstanden und aufgehoben gefühlt. Als ich Deine Geschichte gelesen habe, hatte ich Tränen in den Augen stehen, weil sich doch die Gefühle, die man empfunden hat, so sehr gleichen. Du hast recht, wenn Du schreibst, man fällt in ein Loch, unwichtig wie alt der jenige war, er ist das schlimmste Gefühl, dass ich bisher in meinem Leben erlebt habe.

Diese Unruhe hatte mein Vater auch. In der Zeit vorher hat er viel geschlafen, aber in der letzten Woche konnte er nicht mehr schlafen, obwohl er so müde war.

Bleibt Deine Mutter denn bei Dir wohnen?

Ich wünsche Dir und Deiner Familie ganz viel Kraft für die nächste Zeit und ich denke an Dich.

Viele liebe Grüsse
Alex

16.12.2003, 16:02
Hallo Tina,

ich hab jetzt erst gesehen, dass Du schon geantwortet hast. Wenn ich sowas lese berührt mich das sehr tief, denn wie stark muss jemand sein, in solch einer Situation seinen Lieben noch Mut machen zu können. Ich glaube, Deine Kollegin hat recht und dieser Gedanke hat wirklich etwas ganz besonderes.
Ich denk ja auch so über meinen Papa, ich wünsche mir, dass ich auch etwas von dieser Stärke, die er hatte, in mir finde.
Wenn ich heute über das Leben meines Vaters nachdenke, dann bin ich so stolz, das ER mein Papa war, wir waren für ihn immer das wichtigste und er hat sich immer so viele Gedanken um uns gemacht. Dafür bin ich sehr dankbar!

Das Erlebnis mit eurer Nachbarin zeigt doch, dass sich zumindest sein Wunsch zu Hause zu sterben erfüllt hat, und das ist glaube ich auch sehr gut zu wissen.

Das mit Weihnachten ist aber wirklich blöd. Ich hab zwar Weihnachten frei, aber zwischen den Feiertagen muss ich auch arbeiten...das scheint unser Los zu sein in diesem Jahr... ich freue mich aber schon auf Silvester, dann ist Weihnachten und dieses Jahr endlich vorbei. Vielleicht kann man dann wieder mal einen Blick nach vorne werfen...

Alles Liebe
Alex

16.12.2003, 18:29
hallo alex,

ich glaube die stärke die unsere papa´s hatten, bekommt man nur wenn man in einer intakten familie lebt, die schon alles durchgestanden hat , und das auch noch zusammen. wir haben so zusammen gehalten und jeder war für jeden da. wir waren einfach EINS! und ich denke das wir diese stärke bestimmt auch in uns haben, die wir aber nie so hoffe ich gebrauchen werden.

ich bin auch froh wenn wir silvester um haben, wenn wir den 1.januar 2004 haben. dann haben wir schon mal eine kleine trauer-hürde überstanden, und haben erst einmal ein wenig ruhe, bevor der erste geburtstag von meinem papa kommt(im april) und der erste todestag (im Juni) kommt. erst dann denke ich kommen wir zur ruhe, ein wenig zumindest. aber laßt uns doch veresuchen die zeit dazwischen zu geniessen, das wir mal an uns denken(und natürlich auch an unsere papa´s). denn die schlechten tage kommen uns immer wieder einholen. ich denke das wir das irgendwie schaffen.

so, muß jetzt auf eine weihnachtsfeier von meinem freund, lust haben wir zwar beide nicht, aber was solls. wenigstens umsonst essen ;-)

lieben gruß
tina

16.12.2003, 20:41
Liebe Tina, liebe Alex!

Vielen Dank für Eure Antworten. Sitze mittlerweise zu Hause; heute vormittag habe ich vom Büro aus geschrieben, geht auch mal. Irgendwie ist heute nicht so mein Tag. Zur Zeit geht es noch häufig rauf und runter mit den Gefühlen.

Am 22.11. hatten wir die Trauerfeier, jetzt am Samstag ist die Urnenbeisetzung von Papa. Ursprünglich wollten sich meine Eltern anonym beisetzen lassen, hatten sie uns mal erzählt. Sie wollten nicht, dass wir die Arbeit mit der Grabpflege haben, da wir auch nicht im selben Ort wohnen. Aber als wir vor gut 4 Jahren hier aufs Land gezogen sind und Papa solchen Gefallen an unserer kleine Dorfkirche samt Friedhof gefunden hatte, fragte er mich, ob er auch hier seine Ruhestätte bekommen kann. Es geht! Und so haben wir beide Wünsche von ihm vereint; eine Urne, was bei einer anonymen Beisetzung immer ist und eine Grabstelle neben "seiner" Kirche.

Ehrlich gesagt, bin ich froh, das es eine Grabstelle gibt. So hat man noch ein Plätzchen, an dem ein Teil von ihm ist. Allerdings glaube ich fest daran, dass irgendetwas von uns bleibt und immer bei uns ist. So wie July es beschrieben hat mit der Amsel.

Wir haben neben unserer Haustür eine Bank stehen. Zur Zeit ist sie allerdings winterlich dekoriert (etwas habe ich doch gemacht). Immer, wenn Papa uns besucht hat, saßen wir auf der Bank, haben über die Felder gesehen und Papa hat seine Zigarre geraucht. Wer weiss, vielleicht duftet es irgendwann mal wieder nach Zigarre ....

Alex, Deine Frage, ob Mama bei uns wohnen bleibt, muß ich mit nein beantworten. Das hört sich vielleicht hart an. Aber Mama ist in einigen Bereichen pflegebedürftig. Sie vergißt sehr viel und es gibt einige wichtige Dinge, an die sie erinnert werden muß, z.B. ihre Tabletten gegen Bluthochdruck zu schlucken usw. Da ich berufstätig bin, zwar nur halbtags, kann ich nicht ihre Pflege übernehmen.

Und wenn ich ganz ehrlich bin, möchte ich es auch nicht. Wir waren und sind immer bereit, Mama für eine gewisse Zeit aufzunehmen. Aber eine Dauerlösung kann es nicht sein. Man hat als eigene Familie seinen Rhytmus, seine Gewohnheiten und Mama genauso. Da eckt man dann doch mal aneinander und will eigentlich dem anderen nicht wehtun.

Nein, sie ist jetzt in einer "Seniorenresidenz". Nennt sich so und ist wirklich eine schöne Anlage. Eigentlich sollte Papa auch dorthin, aber er hat's ja nicht mehr geschafft. Die beiden hatten sich das alles im Sommer mal angesehen, weil es dort auch betreutes Wohnen gibt und sie am überlegen waren, ob das nicht was für sie wäre.

Das Gute ist, dass diese Heim im nächsten Ort ist und es für mich 10 Min. bis dorthin sind. Nach Bremen, wo meine Eltern vorher wohnten, war es fast eine Stunde zu fahren. So kann ich Mama schnell mal besuchen oder sie zu uns holen. Dann sitzen wir beide auf der Bank vor'm Haus.

Mit Arbeiten zwischen den Feiertagen bin ich wohl besser dran als Ihr. Ich habe ab kommenden Montag frei und muß es am 2.1. wieder hin. Vielleicht auch erst am 5.1.; muß mal mit meinem Chef sprechen, der übrigens sehr verständnisvoll ist und sich oft nach Papas Befinden und auch dem meiner Mama erkundigt hat. So was gibt's bestimmt nicht oft.

Ganz froh bin ich auch, dass meine Schwester und ich ein so tolles Verhältnis zueinander haben. Sie hat es leider schon lernen müssen, mit Trauer umzugehen. Vor gut 4 Jahren ist ihr Mann gestorben. Da waren wir alle ganz traurig, weil keiner damit gerechnet hatte. Jetzt gibt sie mir oft Ratschläge und ich weiss dann auch, wovon sie spricht. Schade nur, dass sie so weit weg wohnt. Mit der Bahn sind es vier Stunden, mit dem Auto braucht man meistens länger, weil die Autobahnen dicht sind.

So, dass soll's für heute sein. Vielleicht ist morgen wieder ein "Rauf-Tag", hoffentlich.

Seid ganz lieb gegrüßt von mir
Ulrike

19.12.2003, 07:12
Hallo Tina, Hallo Alex und hallo Ulrike!
Man wir werden ja immer mehr!

Das Weihnachtsfest rückt immer näher und ich merke wie ich immer mehr Sch*** davor bekomme!Wie wird es werden, werden wir alle heulend unter dem Weihnachtsbaum sitzen???Keiner kann es sagen, doch eines ist klar wir werden es schaffen!!

In dem Sinne wünsche ich euch allen ein nicht zu aufregendes Weihnachtsfest und einen besseren Start in das Jahr 2004!Bin leider nur noch heute am PC!;-)

Werde am 24. an euch alle denken!

Alles liebe
July!:-)

19.12.2003, 08:38
Liebe Alex, liebe Tine, liebe July
und alle anderen, die hier lesen!

Heute ist mein letzter Arbeitstag im Büro in diesem Jahr. Mir geht's ganz bescheiden heute, wie Euch sicherlich auch. Weihnachten, soll doch das Fest der Familie und der Freude sein. Aber es fehlt jemand, für immer. Alles blöd, traurig, entsetzlich .....

Die letzten beiden Weihnachten waren schon nicht so wie wir sie uns vorgestellt haben. Vor 2 Jahren hat Papa sich Heilig Abend mit dem Fahrrad langgelegt. Meine Eltern haben kein Auto und sind immer Rad gefahren. Damals lag viel Schnee bei uns und Papa wollte noch ein Brot kaufen, obwohl noch was eingefroren war. Ergebnis: Oberschenkelhalsbruch, OP am Heilig Abend, während wir bedeppert mit Mama bei uns Bescherung machten. Das war vielleicht eine Bescherung.
Und letztes Jahr hat Papa das ganze wiederholt. Allerdings zwei Tage früher. Gott sei Dank ist es auf die gleiche Seite gefallen. Und da er bei der OP ein künstliches Gelenk bekommen hatte, hat dies gehalten und er musste "nur" eine Prellung aushalten. Ich hatte ihm im Sommer angedroht, diesen Winter sein Fahrrad anzuketten. Aber er versprach uns, bei Schnee und Glatteis nicht mehr zu fahren.

Ja und jetzt? Vielleicht fährt er doch wieder. Soll er ruhig, ich gönne es Papa. Da wo er jetzt ist, kann ihm auch nichts mehr zustossen. Es wird ihm immer gut gehen. Das glaube ich ganz fest.

Ich wünsche Euch allen und Euren Familien ein Weihnachtsfest, dass so schön sein soll, wie wir es jetzt möglich machen und empfinden können. Irgendwie fehlen mir die richtigen Worte, aber ich denke, Ihr wisst, wie ich das meine.

Werde an den Feiertagen sicherlich auch mal zu Hause am PC sitzen. Vielleicht braucht jemand Kontakt.

Liebe Grüße und eine stille Umarmung für jeden
Ulrike

19.12.2003, 10:31
Liebe Tina, liebe July, liebe Ulrike!

Ich hab auch n ganz schönen Horror vor Heiligabend, ich befürchte auch, dass das alles nicht ohne Tränen ablaufen wird. Ich hab ja mal geschrieben, das Weihnachten, was es mal gab, das gibt es nicht mehr. Und genauso ist es. Ich und meine Schwester werden uns über die Feiertage abwechseln, damit immer jemand bei meiner Mutter ist. Wenn meine Schwester da ist, dann werde ich Weihnachten mit meinem Freund feiern. Ich mach das nur meiner Ma zuliebe, für mich selbst hat Weihnachten zumindest in diesem Jahr keine tiefere Bedeutung. Ich hab mich in den letzten Tagen an Weihnachten früher erinnert und wie sehr ich mich immer darauf gefreut habe...eigentlich könnte ich dann nur heulen...

Ach July, ich versteh Deine Angst. Ich wünsch uns allen, dass die Zeit schnell rumgeht und das wir nicht die ganze Zeit nur traurig sein müssen.

Ulrike, dann waren die letzten Weihnachtsfeiertage auch schon so fürchterlich? Aber ich glaube auch, dass Dein Papa jetzt wieder Fahrrad fährt, mein Papa geht wieder spazieren, da bin ich sicher!

Liebe Tina, ich hoffe wirklich, dass wir im Neuen Jahr ein bisschen Ruhe finden. Ist es nicht erschreckend, wie schnell die Zeit verflogen ist?
Aber ich bin wirklich froh, wenn dieses Jahr vorbei ist.

Ich muss zwischen den Feiertagen arbeiten, da werd ich mich bestimmt mal melden und berichten, wie´s mir ergangen ist. Wen ich nicht mehr "lese", dem wünsche ich ruhige, nicht allzu traurige Tage... ach, ich weis auch nicht, wie oder was ich wünschen soll...aber ich werde ganz fest an euch denken!

Liebe Grüsse und eine Umarmung an euch
Alex

19.12.2003, 19:39
Liebe Tina!

Sorry für die falsche Anrede in meinem letzten Eintrag. Lag wohl daran, dass meine Schwester Christine heisst und wir immer nur Tine sagen.

Soll nicht wieder vorkommen.

Gruß, Ulrike

19.12.2003, 22:17
hallo alex, july, ulrike und alle den anderen stillen mitlesern,

mmhmmm...july, du schaust zwar erst nächstes jahr wieder in den pc....dann hoffe ich du hast die weihnachtsfeiertage gut rum bekommen und einen guten rutsch ins neue jahr gehabt.

so , nu ist bald weihnachten, bin froh das die zeit bis zum weihnachtsfest schnell rum geht, denn dann geht auch der verdammte dezember schnell rum. wenn wir den ersten januar haben mache ich drei kreuze, das könnt ihr mir glauben. habe heute die geschenke eingepackt, viel mir total schwer, weil diesmal kein paket für mein papa dabei war. in solchen situationen wird man auch sehr unschön daran erinnert ,das er nicht mehr da ist. ich weiß nicht wie die feiertage ablaufen sollen, habe auch voll den bammel. wir werden abendessen und dann ins wohnzimmer gehen und rumsitzen, geschenke öffnen und...an papa denken, wie er sich immer so gefreut hat auf weihnachten, auf die geschenke , seine augen leuchteten mehr als die von einem kind. es wird mir fehlen, uns allen wird das fehlen. gerade schreibe ich diese zeilen und da wird mir jetzt richtig bewußt, das papa nicht mehr da ist. man ist das eine sch..ße!
weihnachten hat für mich an bedeutung verloren, es macht kein spaß mehr. wir haben keinen baum, weil sonst papa und ich den immer gekauft haben und ihn geschmückt haben. wir hatten immer so viel spaß, ein tag vor weihnachten ist bei uns immer das chaos ausgebrochen, man da könnte ich euch geschichten erzählen........:-(
aber die darf ich nur noch in erinnerung behalten. weihnachten hat eine ganz andere bedeutung für mich und zwar schmerz und trauer, an solchen tagen wird man erst recht auf schmerzhafter weise daran erinnert was geschehen ist/war.

ulrike, das mit dem namen ist nicht so schlimm. :-)
schön das die letzten wünsche von deinem papa in erfüllung gegangen sind. und er wird mit sicherheit sein brot mit dem fahrrad holen. und ihm wird nichts passieren, denn da wo er jetzt ist, ist er in sicherheit und gesund und munter. aber er wird auch an eurem weihnachtsfest dabei sein. meine mama zündet jeden tag ein teelicht an seinem bild an. als symbol, erinnerung....
so ist er immer bei uns. das weihnachtsfest wird sehr schwer ,aber da bist du nicht alleine, wir sind auch noch da, wir haben die gleichen probleme und können uns gegenseitig helfen. wenn es dir sehr schwer fällt und du möchtest weihnachten mal schreiben, ich schaue auf jedenfall hier rein. ich wünsche dir und deiner familie und deiner mama, ein ruhiges weihnachtsfest.

alex: wir werden das schon schaffen, jetzt haben wir die zeit schon mal bis weihnachten rumbekommen dann werden wir diesen monat auch noch schaffen. es wird schwer, und tränen werden fließen, und das ist nicht schlimm, laß es raus und unterdrück es nicht, wir werden auch zu 100% alle weinen. ist ja auch alles mist. es ist alles immer noch so unwirklich. aber diese feiertage zeigen einen auf brutalster weise, das papa "wirklich" nicht mehr da ist. es tut so weh. ich versteh das alles nicht. ich bin über die feirtage auch hier im net. werde euch mal schreiben wie das fest bei uns abgelaufen ist.
ich wünsche dir auch ein ruhiges weihnachtsfest.


EUCH ALLEN EIN RUHIGES WEIHNACHTSFEST !!!

lieben gruß und eine stille umarmung
tina

23.12.2003, 17:42
Hallo an alle,

nun morgen ist es soweit, weihnachten steht vor der tür. die wird ein schwerer tag für uns alle werden, weil an solchen tagen einem noch mehr bewußt wird das eine sehr liebe person fehlt.

Ich wünsche euch ganz viel kraft für die nächsten paar tage.

also ein ruhiges Weihnachtsfest für euch alle!

eine dicke umarmung und einen lieben gruß
tina

23.12.2003, 18:05
Liebe Tina und natürlich alle anderen!

Irgendwie kamen mir die letzten Tage ganz komisch vor, seltsam ruhig, als ob sich nichts die letzten Monate, Wochen oder Tage verändert hätte. Ob das die Ruhe vor dem "Seelen"-Sturm ist?

Morgen ist meine Mama nachmittags und abends bei uns. Sie wusste noch nicht, ob sie zum Gottesdienst möchte. Muß sie ja auch nicht. Ich gehe auf jeden Fall noch um 22.30 Uhr hin. Da ist der letzte am Heilig Abend. Bei Papa auf dem Grab stelle ich eine kleine Laterne mit Teelicht hin, damit es nicht ganz dunkel ist in der heiligen Nacht.

Letzten Samstag war die Urnenbeisetzung. Hätte man vielleicht "still" ohne Begleitung machen sollen, denn so kam doch wieder einiges hoch, von dem man in den letzten Wochen etwas Abstand genommen hatte. Aber auf der anderen Seite weiß man jetzt, daß das, was von uns bei einer Feuerbestattung übrig bleibt, an Ort und Stelle ist. Papa wird allerdings immer irgendwo in unserer Nähe sein, ganz sicher.

Ich wünsche Euch auch ruhige Weihnachten und grüße Euch ganz lieb
Ulrike

25.12.2003, 23:22
hallo ulike und all den anderen,

das mit der stille ist tatsächlich die ruhe vor dem sturm. die erfahrung durfte ich auch machen , am anfang ist man so beschäftigt mit dem ganzen papierkram und so...hinterher wenn man alles erledigt hat, realisiert man , das die person nicht mehr da ist...ist leider so. ich wünsche dir viel kraft für die zeit. manche tage sind schwer zu ertragen und manche tage sind leichter zu ertragen. aber du wirst es schaffen, denn wir müßen es schaffen, uns bleibt ja nichts anderes übrig. und deswegen bin ich froh das es den kompass hier gibt. hier sind leute die einen verstehen. wenn du hilfe oder rat brauchst, wenn du dir irgendwas von der seele schreiben willst...wir sind für dich da :-)

also weihnachten ist fast rum, es war sehr komisch und irgendwie so unwahr. aber ich habe ja ne oma die uns alle abgelenkt hat, denn sie ist ja so traurig und hat kein geld und alles ist sch..ße und sie braucht alle aufmerksamkeit. sie ist so unzufrieden mit allem. sie ist nicht traurig weil mein papa nicht mehr da ist ,NEIN sie ist traurig weil weihnachten nicht mehr so wie früher ist, mit geschenken und der weihnachtsstimmung und dem essen. ich hätte sie ............. na egal
es war ein schlimmer tag für mich und meiner mama und meinem bruder, es tat so weh. weihnachten hat an bedeutung für uns verloren. in solchen situationen merkt man das schenken gar nicht das wichtigste ist, sondern das man gesund ist und alle beieinander sitzen. aber leider ist unsere familie nicht mehr vollständig... :-(
alles im ganzen ,dank meiner oma, war weihnachten die reinste katastrophe und ziemlich traurig.
man das tut weh.......
mein papa fehlt mir so sehr.
ich kann es immer noch nicht so begreifen ,daß er nicht mehr wieder kommt. :-(

ich hoffe für euch das ihr nicht so schreckliche weihnachten hattet.

lieben gruß und eine dicke umarmung
tina

26.12.2003, 09:06
Hallo Tina und alle anderen natürlich auch!

Tina, es tut mir leid für Dich, dass Weihnachten so bescheiden war. Ist Deine Oma die Mutter von Deinem Papa? Bitte fasse das nicht als Neugier auf. Aber vielleicht kommt sie auch nicht damit zurecht, das jemand fehlt. Evtl. noch schwerer, wenn es ihr Sohn war. Und bei ihr sind die Verlustreaktionen dann anders und sie merkt gar nicht, das sie mit ihrem Verhalten danebenliegt.

Es kommt bestimmt mal eine Gelegenheit, bei der Du ihr das sagen kannst.

Habe letzte Nacht nicht gut geschlafen, war schon um halb fünf heute wach, bin aber noch liegengeblieben.

Heute ist "Ruhetag", keiner kommt und keiner muß weg, außer das mein Mann und meine Tochter ins Kino wollen. Ich habe keine Lust. Heilig Abend war ganz schön traurig. Ein Platz am Tisch war leer. Meine Mama war auch ganz ruhig, allerdings hatte sie mir später erzählt, dass ihr die Galle wehtat. Vielleicht vor Kummer oder Aufregung. Ich musste irgendwann beim Kaffee fürchterlich weinen, war mir ganz egal. Dafür muss man sich nicht schämen. Auch vormittags beim Schlachter hatte ich feuchte Augen.

Einen Tannenbaum haben wir aber, bin mir sicher, dass Papa ihn sieht und ihn auch schön findet. Geschenke gab's ebenfalls. Und am meistens haben wir uns gefreut, als Mama sich über das Puzzle gefreut hat. Sie puzzelt (?) u. a. sehr gerne. Das war ein echter Lichtblick! Als mein Mann sie gestern Vormittag wieder zu uns geholt hat, saß sie an ihrem Tisch und war mit dem Rand beschäftigt. Er hatte den Eindruck, dass es ihr sogar etwas schwer fiel, sich nun für ein paar Stunden davon "loszureißen".

Heilig Abend war ich ja noch spät in der Kirche. War ein schöner Gottesdienst, auch nicht so voll. Nur beim Lied "Oh du fröhliche ....." konnte ich nicht mitsingen. Hab's nicht rausgebracht.

Vorher war ich noch an Papas Grab und hab die Laterne hingestellt. Die Teelichter, die ich habe, brennen gut fünf Stunden! So hatte er wenigstens auch einige Zeit ein Licht in der dunklen Nacht gehabt.

Seid ganz lieb gegrüßt von mir und eine feste Umarmung
Ulrike

26.12.2003, 13:35
hallo ulrike,

meine oma(76 jahre) ist die mutter von meiner mama. dazu muß ich sagen das sie dieses jahr im april einen schlaganfall hatte, dazu kommt altersdemenz. ich weiß das sie krank ist, aber soll ich dir mal was sagen, manchmal haben wir das gefühl das sie uns manchmal mit absicht nervt. das ist wirklich so, das haben uns schon andere bestätigt. so erzählen andere das unsere oma, wenn sie alleine unterwegs ist, total fit wäre und man sich mit ihr sehr gut unterhalten kann. kaum ist sie zu hause macht sie meiner mutter das leben zur hölle. sie btaucht wirklich aufmerksam , wenn sie die nicht bekommt wird sie zum kleinen rotzigem kind. wir müßen sie bedienen am tisch. sie kann noch alles alleine. sie macht immer so auf mitleid. sie hat total vergessen das papa nicht mehr da ist. sie versteht nicht warum wir trauern. sie sagt darauf: jetzt muß aber mal gut sein!
das kann es doch nicht sein. sie fragt ob sie noch ein kleines stück kuchen nehmen darf. ja sicher sie kann soviel essen wie sie will. sie stellt uns so hin als wären wir die schlimmste familie der welt. als würden wir sie unterdrücken., sie ist manchmal so grausam. sie sagt das sie sterben will am heiligabend. mein opa kommt mit ihr nicht mehr zurecht ,er hat schon 10 kilo abgenommen. es ist grausam. sie ist krank keine frage, da sag ich nichts dagegen, aber sie macht sehr vieles mit absicht. so das was ich dir jetzt geschrieben habe ist nur ien kleiner teil von dem was sie noch alles zu stande bringt.


es freut mich das ihr ein ,den umständen entsprechend, ein schönes fest hattet. und ich glaube fest daran das unsere papa´s dabei waren. sie werden uns nie alleine lassen, sie werden immer auf uns aufpassen. da glaub ich fest dran.

schönen ruhigen tag noch
lieben gruß
tina

28.12.2003, 09:44
hallo an alle,

ich hoffe ihr habt die feiertage gut überstanden und wünsche euch eine guten start in die woche.

an alle die ich hier im alten jahr nicht mehr antreffe:

ein gutes und ruhiges neues jahr,

lieben gruß
tina

28.12.2003, 09:48
Liebe Tina!

Es macht mich ganz betroffen was Du geschrieben hast. Ich schließe daraus, dass Deine Mama und Großeltern zusammenwohnen. Das ist bestimmt nicht einfach.

Meine Mama leidet auch an Altersdemenz, daher kann ich in etwa nachvollziehen, was zeitweise bei Euch los ist. Papa war manchmal auch am verzweifeln, es war bestimmt nicht einfach, mit einem Menschen zusammenzuleben, der viele Sachen einfach vergißt und man ständig daran erinnern muß. Ich habe aber auch gehört, dass viele Demenzkranke wirklich wie kleine Kinder sich benehmen.

Habt Ihr schon einmal darüber nachgedacht, einen Pflegeantrag zu stellen? Ich hatte das im September für meine Mama gemacht, da sie sich z. B. oft nicht gewaschen hat und ihre Tabletten nicht nahm. Folge war, das sie mit einem Wahnsinnsblutdruck zusammengeklappt war und ich sie in Krankenhaus bringen musste. Da war sie gerade bei uns zu Besuch weil Papa verreist war. Ihr ist dann auch Pflegestufe I zuerkannt worden.

Wenn Papa noch leben würde, hätte ich einen Pflegedienst beauftragt, der ihr morgens beim Waschen hilft, dafür sorgt, dass sie saubere Kleidung anzieht und die Pillen schluckt. Wenn Papa sie daran erinnert hat, hat sie auch oft trotzig reagiert.

Versucht es einfach mal. Vielleicht hilft es auch, wenn ihr damit "droht". Denn für Deinen Opa und erst recht jetzt für Deine Mama ist es eine enorme Belastung.

Das war auch für uns der Grund, dass unsere Mama in einem Altenheim wohnt. Meine Schwester und ich wollten sie nicht abschieben, uns geht es darum, dass sie optimal versorgt wird. Sie hat jetzt immer noch ihr eigenes Reich, kann dort, wo's möglich ist, selbst entscheiden. Ihr wird aber geholfen, wo es nötig ist.

Wenn Eure Oma mal wieder auf die Trauer-"Zeit" zu sprechen kommt, dann könnt Ihr ja sagen, dass Ihr bei ihr ja weniger lange trauern werdet. Aber wenn der geliebte Mann und Papa schon so früh verstirbt, braucht es eben seine Zeit. Außerdem ist es sicher bei jedem verschieden. Der eine ist schnell damit durch, der andere braucht eben seine Zeit. Und das ist gut so.

Gestern waren wir mal wieder in der Wohnung unserer Eltern. Die müssen wir ja noch leerräumen bis Ende Januar. Aber ohne Tränen geht es noch nicht. Einige "edle" Teile haben wir jetzt noch bei uns stehen. Bringen es nicht fertig, sie zu entsorgen. Papa hatte sich im letzten Frühjahr noch ein neues Bett gekauft, in Kirschbaum. Für den dazugehörigen Nachttisch fand ich vor einigen Wochen die Quittung. Da konnte ich mir vorstellen, was das Bett gekostet hat. Gestern fanden wir dann auch diese Quittung. Davon könnte unsere Tochter locker den Führerschein bezahlen!

Jetzt steht Papas Bett bei uns im Gästezimmer. Habe erst gedacht, das es mir schwer fällt. Aber es ist genau andersrum. Ich glaube, dass Papa das jetzt auch sieht und sich freut, dass sein Bett bei uns steht. Vielleicht hält er ja mal sein Mittagschläfchen bei uns.

Sei ganz lieb gegrüßt und haltet den Kopf hoch wegen Eurer Oma!

Ulrike

28.12.2003, 22:03
hallo ulrike,

danke für deine lieben worte...

meine oma ist der meinung, das meine mutter(also ihre tochter) sie versorgen soll. wenn meine mama aber sagt das dies so nicht geht, kommen dann immer die altbewerten sätze: wir haben so viel für euch getan, du kannst hier fast mietfrei wohnen, bla bla bla. ausziehen kann meine mama nicht ,dafür reicht die rente nicht, die nicht sehr hoch ist. es ist schon alles kompliziert. ich will im nächsten jahr zu dem hausarzt gehen, und ihn um rat fragen was wir mit unserer oma machen können. unser hausarzt kennt uns alle schon seit jahrzehnten, der kann uns bestimmt helfen. er hat sie schon ruhiger mit medikamenten gestellt. aber ich habe das gefühl das alles viel schlimmer wird. eigentlich wird alles viel schlimmer.........irgendwie werden wir das schon schaffen.

es ist schwer, die sachen von deinem papa auszu sortieren. wir haben auch nichts weg geschmissen, es steht noch alles so da, als wäre mein papa noch da. er ist ja auch nicht ganz weg...
meine mama schafft das auch nicht seine anziehsachen aus dem schrank zu räumen. ich bin der meinung das sie das auchnicht braucht. sie soll selber entscheiden ob sie das will oder nicht, weil unsere "oma" sagt sie soll die sachen in die altkleider bringen. das machen wir aber nicht. wir können die sachen nicht einfach so entsorgen. ich habe sogar seine letzte schachtel zigaretten in einem karton aufbewahrt. ich kann das nicht. das wäre so ,als würde ich ein teil von meinem papa wegschmeißen. der "liebe gott" hat mir schon meinen papa genommen...deswegen muß ich alle erinnerungen an meinem papa aufbewahren. er ist doch mein ein und alles.........

schön das du das bett behalten hast. vieleicht kommt dein papa dich dann ja mal besuchen. er freut sich bestimmt darüber das du seine sachen behälst. es kommen noch schwerere zeiten der trauer, dann ist es manchmal für manche menschen ein trost wenn sie noch erinnerungsstücke in der hand halten können. dann fühlt man sich der lieben person ein klein wenig näher. so ist es bei mir. ich habe auch eine art tagebuch für meinen papa, da schreibe ich immer rein wenn ich mal von ihm träume ,oder wenn ich mit meinem papa reden will. damit ich in 20 jahren noch mal alles nachlesen kann, was ich gefühlt und erlebt habe. ich mein dieses erlebnis werde ich nie vergessen. aber das tagebuch schreiben, hilft mir ein wenig die trauer zu verarbeiten.

wie kommt deine mutter denn jetzt so mit dieser situation klar?

ich wünsche dir einen schönen tag
lieben gruß
tina

29.12.2003, 17:53
Hallo Mädels,

ich wollte nur mal schnell ein Lebenszeichen von mir geben, hatte noch gar nicht richtig Zeit, alles zu lesen, ich hoffe, das klappt morgen. Weihnachten ist geschafft...und es ist besser gelaufen, als ich gedacht hätte. Meine Ma, um die ich mir am meisten Sogen gemacht habe, war sehr gefasst. Wir haben für meine kleine Nichte sogar Weihnachtslieder gesungen, das haben wir noch nie gemacht!
Ansonsten muss ich sagen, ja, mein Papa hat mir fürchterlich gefehlt, aber es ging irgendwie. Vielleicht, weil es so anders war als früher und ich überhaupt nicht das Gefühl hatte, Weihnachten zu feiern.
Jedenfalls bin ich froh, dass es überstanden ist!
Ich hoffe, euch geht es gut.
Bis morgen
Ganz liebe Grüsse
Alex

30.12.2003, 09:40
Liebe Tina, liebe Alex und alle anderen ebenso!

Alex, schön das Du Dich gemeldet hast. Es freut mich für Dich, dass Du die Feiertage einigermaßen gut rumbekommen hast. Das mit dem Singen finde ich ganz toll; ich kann mich daran erinnern, dass wir früher auch an Weihnachten gesungen haben und ich habe auch mal auf so einem Xylophon (?) dazu gespielt. Aber das ist lange her. Da fällt mir noch eine lustige Geschichte ein:

Mein Papa war gelernter Bootsbauer und hatte von seiner Arbeitsstelle oft Holzreste mitgebracht. Ganz früher hatten wir noch Ofenheizung in der Wohnung. Weihnachten hat er oft den Weihnachtsmann gemacht. Für uns Kinder mußte Papa dann immer arbeiten. Und einmal hat er aus Versehen den Sack mit Brennholz statt den mit den Geschenken vom Dachboden geholt, es aber noch kurz vorm Klingeln an der Wohnungstür gemerkt! Das wäre sonst eine echte Bescherung gewesen!!!

Tina, um auf Deine Frage nach dem Befinden von Mama zu antworten: ehrlich gesagt, ich weiß nicht genau, wie sie jetzt mit der Situation fertig wird. Es ist gerade mal sechs Wochen her, dass Papa gestorben ist. Ich kann ihre Gefühle schwer einschätzen. Als ich sie Heilig Abend zurückbrachte, hat sie geweint. Aber es gibt auch Momente, wo sie herzhaft lachen kann, auch wenn es Dinge sind, die an Papa erinnern.
Holger, mein Mann, glaubt auch, dass sie durch ihre Demenz auch mal vergißt, dass Papa nicht mehr lebt.

Was ich ganz traurig finde, ist, dass sie schon seit Jahren zu so vielen Dingen keine richtige Lust hat. Es gibt noch ein paar Freundinnen aus "alten Zeiten". Ich hatte ihr angeboten, diese doch mal anzurufen (als sie Weihnachten bei uns war). Aber sie wollte einfach nicht. "Ich weiss nicht, über was ich mit ihnen reden soll" war ihre Antwort.

Natürlich kann sie auch von ihrem neuen Zuhause telefonieren. Sie hat ja einen eigenen Anschluß. Aber da ruft sie höchstens mal bei meiner Schwester oder bei uns an.

Ich muss gerade an die Geschichte von July mit der Amsel denken. Kann vom PC aus in unseren Garten sehen. Heute Nacht hats gefroren und es sind jede Menge Piepmätze unterwegs. Gerade sitzt wieder eine Amsel im Vogelhaus und macht sich über die Körner her. Unsere Papa's sind bestimmt unter uns, in welcher Gestalt auch immer. Vielleicht haben sie sich ja auch getroffen und unterhalten sich über ihre Töchter und Söhne? Wer weiss.

Zum Schluss habe ich noch eine schlechte Nachricht. Gestern ist der Onkel von Holger gestorben. Krebs - Bauchspeicheldrüse. Ist doch Sch..... Als meine Schwiegermutti nachmittags anrief, sagte sie mir, dass sie ihn gerade besuchen wollte. Aber als sie in dem Hospiz ankam, war es eine Stunde zu spät. Es war wohl nicht das innigste Verhältnis zu ihrem Bruder, aber sie war ganz traurig. Ich glaube, er war 66 oder 67 Jahre alt. Also fängt für uns das neue Jahr wohl gleich mit einer Trauerfeier oder Beerdigung an.

Seid alle ganz lieb gegrüsst von mir
Ulrike

30.12.2003, 16:22
Hallo Ihr Lieben,

wieder so stressig heute...ich wollte eigentlich mehr schreiben...

Ulrike, die Geschichte von eurer Weihnachtsbescherung ist echt schön. Mir gefällt es auch sehr, wenn ich mich an solche Dinge erinnere.

Es ist schlimm, dass das neue Jahr so für Dich anfängt. Ich hoffe, dass das ganze gut überstehst.

Liebe Tina, ich hoffe, Dir geht es gut.

Ich denk morgen an euch. Ich wünsche euch einen schönen, ruhigen Jahreswechsel.

Bis bald und ganz liebe Grüsse
Alex

30.12.2003, 21:19
hallo ihr lieben,

ach ulrike ,das ist worklich nicht schön wie dein neues jahr anfängt. viel kraft wünsch ich dir und einer familie.
die geschichte von deinem papa find ich auch schön. wir erinnern uns auch immer an die schönen dinge mit papa, dann lachen wir auch , aber danach wird dann ein paar sekunden nichts gesagt, weil dann erinnerungen wieder hochkommt, das er halt nicht mehr da ist. ich finde es manchmal grausam das man sich immer nur noch erinnern kann.
ich weiß die erinnerungen sind jetzt das wichtigste. aber er fehlt mir halt so sehr.
das mit deiner mama kenn ich auch von meiner oma,sie hat zu nichts lust und alles ist langweilig und sch..ße, das sagt sie immer so. sie macht uns verantwortlich für ihre langeweile, wir stoßen sie aus...etc.
aber da müssen wir wohl durch...
ich wünsche dir trotz schwerer zeit, einen guten rutsch ins neue jahr.

hallo alex,
schön das du dich gemeldet hast. es freut mich das du das fest gut überstanden hast. es war auch bestimmt für dich merkwürdig! weihnachten ist jetzt nicht mehr das was es mal war, oder?
ich habe ein paar raketen gekauft, und ganz viele leuctfontänen, die mochte mein papa so sehr. also wenn du morgen am himmel eine super helles feuerwerk siehst, dann weißt du wo die stadt Essen liegt, denn da bin ich ... :-) und mache für meinen papa ein feuerwerk.

ich wünsche dir ein gesundes ,ruhiges , schönes neues jahr, komm gut rein.



euch allen wünsch ich ein ruhiges schönes ,gesundes neues jahr.

lieben gruß
tina

31.12.2003, 08:27
Liebe Tina, liebe Alex und alle anderen hier!

Ich wünsche Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr und für 2004 alles Gute, vor allem Gesundheit und die Kraft, das in diesem Jahr Erlebte weiterhin positiv zu verarbeiten.

Ein großer Freund von Silvester war ich noch nie gewesen. War immer ein bischen traurig, dass ein Jahr vorbei war und man nicht genau wusste, was einen im neuen erwartet. Vielleicht es es diesmal anders herum, mal sehen.

Etwas Feuerwerk machen wir auch, allerdings sind Holger und ich immer mehr für Sachen gewesen, die mehr dem "Auge was bieten" als den Ohren! Also, wenn's in Richtung Nordosten von Euch aus in Schwarme (südlich von Bremen) etwas hell ist, dann ist das auch ein Teil von uns.

Macht's gut alle zusammen und seid bis zum nächsten Jahr ganz lieb gegrüßt von mir

Ulrike

01.01.2004, 16:34
hallo an alle,

endlich sind die feiertage vorüber. silvester ist für mich auch nicht so der hit. habe den bei meiner mutter verbracht.
jetzt müssen wir sagen das unser papa "letztes" jahr von uns gegangen ist. das hört sich so an als wäre es schon unendlich lang her. dabei sind noch nicht mal 6 monate rum. ist schon alles komisch.

hoffe ihr seid alle gut reingekommen.
lieben gruß
tina

02.01.2004, 19:27
Hallo zusammen!

Haben den "Rutsch" in 2004 ganz besinnlich überstanden. Unsere Kid's waren aushäusig und Holger und ich haben gelesen, ferngesehen, geredet, um Mitternacht eine Flasche Sekt geöffnet und unsere Raketen in den Himmel geschossen. Ich glaube, es war noch nicht halb zwei, da lag ich schon im Bett, war total alle irgendwie.

Heute musste ich wieder arbeiten. Die nächsten zwei/drei Wochen wird's haarig, da ich mit Bilanzen/Abschlussarbeiten zu tun habe. Und die müssen bis etwa Mitte Januar fertig sein. Vielleicht ist Arbeit im Moment auch das richtige, um mich irgendwie abzulenken.

Vor einem Jahr war Papa im Krankenhaus und wurde an der Blase operiert. Danach gings ihm wieder richtig gut. Zu der Zeit hatte ich auch angefangen, einmal die Woche einen Nachmittag bei meinen Eltern zu verbringen. Immer Dienstag bin ich mittags nach Feierabend zu ihnen, war von der Arbeit nicht weit weg. Habe dann Essen mitgebracht, damit's nicht immer "Fertigfutter" gab. Papa rief dann immer den Abend vorher an und fragte, ob er Kartoffeln schälen sollte oder was ich überhaupt mitbringe. Meistens hab ich mehr gekocht und die beiden haben sich dann was eingefroren oder am nächsten Tag nochmal davon gegessen. Wenn das Wetter schön war, haben wir auf dem Balkon gefuttert. Danach haben wir alle ein Mittagsschläfchen gehalten.

Papa hatte uns zum Kaffee immer ein Stück Kuchen besorgt. Ich habe dann bei den beiden noch was sauber gemacht, was ihnen schwer fiel; Fenster putzen, Gardinen waschen oder auch mal Staub saugen.

Als unsere Große dann im Sommer nach Bremen zur Schule wechselte, haben wir diesen Tag auf Montag verlegt zwischen ca. halb zehn bis 15 Uhr.

Jetzt bin ich richtig froh, dass ich das die letzten Monate gemacht habe. Papa und auch Mama haben sich immer gefreut das ich da war und das ist jetzt für mich eine schöne Erinnerung.

So einen festen Tag werde ich jetzt auch wieder bei Mama anfangen. Zwar nicht mit kochen oder putzen, aber 4x die Woche ist dort "Beschäftigung" für die Bewohner. Singen, basteln, Gymnastik oder auch mal backen, und Angehörige sind dort auch gern gesehen. Also werde ich mal mitmachen.

Heute war Mama richtig gut drauf. Habe ihr saubere Wäsche gebracht. Sie war gerade am puzzeln. Es dauert zwar, aber immerhin kommt sie weiter. Es treibt sie ja auch niemand an und sie kann sich Zeit lassen. Zusammen waren wir dann noch etwas spazieren. Das Laufen fällt ihr aber doch etwas schwer. Wahrscheinlich muss ich öfter mir ihr laufen, damit sie Übung bekommt.

So, ich glaube, mit meinem Geplänkel reichts. Ich wünsche Euch auch, dass Ihr mit einem neuen Jahr einen kleinen Schritt machen könnt, von der Leere und Traurigkeit weiter wegzukommen. Zusammen können wir es vielleicht schaffen.

Liebe Grüsse an Euch
Ulrike

02.01.2004, 23:21
hallo ulrike,

es erleichtert immer ein bisschen ,wenn man sich ein wenig was von der seele schreiben kann...

ich finde es schön das du dich um deine mutter kümmerst, das machen nicht viele. manche kinder stecken sie ins heim, und das war es auch schon. ich finde in solchen situationen kann man sehen wie sehr eine familie zusammen hält.

bei uns zu hause ist wie immer die hölle los... meine oma spinnt rum, wir würden sie tyranisieren, keiner will sich mit ihr unterhalten, sie langweilt sich und ist ja so alleine. sie macht uns alle fertig, unsere nerven liegen schon blank und dann muß man sich sowas noch anhören. ich habe meine mutter gesagt sie soll nächste woche mit dem hausarzt sprechen. die medikamente zum ruhiger stellen haben nichts gebracht(die dosis wurde schon erhöht). vieleicht weiß der hausarzt adressen, wo ältere kranke(damit meine ich leute mit altersdemenz und schlaganfall) menschen zusammen sitzen und basteln oder malen etc. so ne art beschäftigungs-therapie. aber sie soll wenigstens 2 mal die woche dorthin gehen. meine mama und mein opa sind fix und alle, die brauchen mal wenigstens einen halben tag ohne meine oma. meine oma wird sich zwar dagegen sträuben, aber da muß sie jetzt durch. sie sagt ja selber sie langweilt sich und hat niemanden. ansonsten weiß ich nicht weiter. sie will sich immer umbringen, und sagt immer:"wie gerne wäre ich bei deinem papa!"
na toll.....wie gerne hätte ich meinen papa wieder zurück, aber das interessiert sie nicht. sie macht wirklich vieles mit absicht. ich hatte mal verständniss für sie, weil ich sagte , ok sie krank da müssen wir durch...aber sie reizt einen, sie bringt einen zur weißglut, sie macht einen einfach irre. ihr könnt euch das garnicht vorstellen. ist vieleicht auch besser so.

ansonsten habe ich mir für dieses jahr einiges vorgenommen. versuche dies alles umzusetzen...aber ein komisches gefühl bleibt immer, weil ich meinen papa nicht habe. ist irgendwie alles so anders. die zeit rennt immer schneller. wahnsinn ,ein neues jahr hat begonnen.

zusammen schaffen wir das schon, ich muß sagen das ihr mir wirklich und ehrlich geholfen habt.
dafür möchte ich mich bei euch bedanken.
Danke fürs zuhören/lesen, ohne euch wäre alles noch viel schwerer. hier sind menschen die einen verstehen, die nicht die augen verdrehen wenn man traurig ist...nochmals danke danke danke!

eine dicke umarmung an euch alle

liebe grüße
tina

04.01.2004, 19:37
hallo an alle,

heute geht es mir einigermaßen gut, habe mit meiner mama über papa geredet, ein wenig gelacht ein wenig geweint. ich muß für mich sagen das ich auf meinem papa soooo stolz bin, er hat immer alles für uns getan, er war für mich der beste und liebste mensch auf erden, und ist es immer noch in meinem herzen. er ist mein vorbild und ich versuche immer alles so zu machen wie er es vieleicht gemacht hätte.

ich will dir nur noch mal sagen papa, das wir dich alle vermissen und dich ganz doll lieb haben.
und ich bin stolz deine tochter zu sein.

grüße an alle und einen guten start in die woche
tina

05.01.2004, 21:11
hallo an alle,

heute habe ich erfahren , das mein papa mit jemanden gesprochen hat, warum er uns nichts erzählt hat. er wollte uns nicht belasten, er wollte das alles so weiterläuft. ihm war nur sehr wichtig, das wenn er stirbt, es zu hause passiert. und das ist ja geschehen. es hat mich ein wenig beruhigt, das mein papa es geschafft hat. irgendwie kommt es mir so vor, als hat mein papa alles genau durchgeplant. er hat gesagt das er uns nicht zur last werden wollte uns nicht beunruhigen wollte, vor allem seine kinder meiner mama und auch mich, weil wir hatten zusammen was besonderes was nicht jeder hatte,
einerseits tat es mir ein biischen weh, aber andererseits bin ich so stolz auf ihn, er hat in seiner letzten schwierigster zeit nicht an sich gedacht ,sondern an uns.

MEIN PAPA IST EIN TAPFERER MENSCH,
UND MEIN GRÖßTER HELD.


PAPA ich hab dich ganz doll lieb



gruß
tina

06.01.2004, 10:47
Hallo Tina, hallo Ulrike,

wie geht es euch? Mir eigentlich recht gut, von gelegentlichen Tiefs abgesehen. Gestern Abend ging es mir nicht gut. Mir sind mal wieder die ganzen Bilder im Kopf rumgesprungen, die ich einfach nicht loswerde. Ich glaub auch fast, dass es mehr als nur ein Zufall war, dass mein Papa am Tag bevor er gestorben ist, ins Krankenhaus gekommen ist. Wir haben ja erst an dem Tag, an dem er ins Krankenhaus kam, erfahren, wie es um ihn steht. Aber selbst dann denkt man noch, dass ihm noch Zeit bleiben würde. Ich glaube, mein Papa wollte das auch so, im Krankenhaus meine ich. Wenn er nicht ins Krankenhaus gekommen wäre, dann wäre er zu Hause gestorben, und meine Mutter wäre allein gewesen und das hätte sie nicht verkraftet.

Ich hab mich daran erinnert, wie ich ihn von der letzten Chemo aus dem Krankenhaus abgeholt hatte. Er war schon viel früher fertig als geplant und ich bin zum Krankenhaus geheizt, damit er nicht noch länger warten muss. Er saß schon in der Empfangshalle und wartete auf mich. Er meine, komm, setzt Dich n bischen zu mir. Dann haben wir noch zwanzig Minuten Hand in Hand in der Empfangshalle gesessen und das Treiben um uns rum beobachtet. Auf der Rückfahrt im Auto sagte er dann zu mir, der Arzt könnte ihm nicht viel Hoffnung machen. Ich war total geschockt. Irgendwie stand für mich immer fest, dass er wieder gesund werden würde und ich glaube, einem anderen Gedanken habe ich in meinem Gehirn auch keinen Platz gegeben. Wie anders würde ich heute reagieren...aber damals ging es einfach nicht. Ich habe versucht ihm Mut zu machen mit so dummen Sätzen wie "jeder Arzt sagt was anderes, hör da nicht drauf" und so. Er hat es ja schon längst gewusst und wollte mit mir vielleicht darüber sprechen, aber ich konnte es damals einfach nicht.
Ich bin auch sehr stolz auf meine Schwester, sie ist immer, wenn es ging, mitgegangen zu den Terminen und sie war auch bei der Besprechung dabei, als der Arzt meinem Vater gesagt hat, dass die Chemo nicht angeschlagen hat. Sie ist meine Schwester und ich kann mir ausrechnen, was wohl in ihrem Kopf vorgegangen ist. Sie war nach aussen hin viel stärker als ich, aber in ihr sah und sieht es vermutlich auch so aus wie in mir.

Sie hat mir zu Weihachten ein ganz schönes Foto von unserem Papa geschenkt. Darüber hab ich mich sehr gefreut. Er sieht darauf so fröhlich aus und es hilft mir, mich zu erinnern, wie es früher einmal war.

Das sind all solche Gedanken und das Karussel im Kopf deht sich und hört einfach nicht auf. Es sind Momente, wo man sich wieder fragt, was man hätte anders machen sollen u.s.w. Aber in letzter Zeit dauern diese "Momente" nicht mehr nächtelang, darüber bin ich ganz froh!

Tina, manchmal ist es merkwürdig, wenn man sowas hört, oder? Das kann ich verstehen. Aber es ist doch gut, dass er sich jemandem anvertraut hat. Und jetzt weisst Du, dass er es genauso wollte.

Ulrike, das ist sehr schön, dass ihr diesen Tag für euch hattet. Diese Zeit, die man miteinander hatte, ist durch nichts zu ersetzten.

Ihr Lieben, ich denke an euch!
Viele liebe Grüsse
Alex

06.01.2004, 12:04
hallo alex,

ich kann dich gut verstehen, ich denke auch immer viel darüber nach :"was hätte man alles anders machen können?"
aber ich glaube wir haben alle das richtige gemacht. ich denke mal das wir nur das richtige hätten machen können. die situation war für uns alle fremd, in dem moment wissen wir nicht was falsch und was richtig ist. wir haben alle versucht unseren vätern mut zu zusprechen und ihnen zu zeigen das wir für sie da sind. und das wir sie lieb haben. ich denke mal das dies das wichtigste ist.
zur zeit beschäftigt mich das so sehr, was die bekannte uns erzählt hat. er wollte uns nicht belasten...ich denke immer das er uns nie belastet hat, im gegenteil. eigentlich wußten wir ja das es irgendwann soweit ist. aber wie du schon auch geschrieben hast, egal wie schlecht es der person ging, wir haben immer ein wenig hoffnung gesehen. irgendwie waren wir aussenstehende totsl blind. wir haben es einfach alles nicht richtig gesehen, erst hinter her fällt einem alles auf. ich denke das mein papa mir die hoffnung nicht nehmen wollte. er wollte wohl das es alles so weiter läuft wie es war. er war manchmal ein wenig angenervt, wenn er gehustet hat, und wir dann immer besorgt fragten:"alles ok?, geht es dir gut?" er wollte uns nicht erzählen was bald passieren würde, dann wären wir ihm nur noch auf die nerven gegangen, und zu hause wäre das absolute chaos ausgebrochen. wahrscheinlich hätten wir ihn zu anderen ärzten geschickt, weil wir ihn ja nicht verlieren wollen. das alles wollte mein papa wohl nicht mehr. er konnte aber auch nicht mehr.

ich schreib ein bisschen alles durcheinander, sorry.

bin seid dem gespräch mit der bekannten , total durcheinander, könnte irgendwie nur los weinen...man er fehlt mir so sehr...

ich wünsche dir einen schönen tag, trotz des regens.
liebe umarmung
tina

06.01.2004, 17:12
Liebe Tina, liebe Alex!

Mich gibt's noch. Habe Eure letzten Einträge nach und nach gelesen, war aber zu bequem, was zu schreiben. Jetzt hab ich jedoch Lust dazu.

Tina, ich finde es ist gut, dass Du von jemandem erfahren hast, was die letzte Zeit in Deinem Papa vorgegangen ist. Aus Deinen Erzählungen habe ich so etwas schon vermutet, dass Dein Papa Euch alle nicht belasten wollte. Wolltest Du nicht auch im Krankenhaus mit dem Arzt reden, der Deinen Papa behandet hatte? Vielleicht hilft es Dir, wenn Du noch mehr erfährst. Ich hatte doch geschrieben, das ich in eine Obduktion eingewilligt hatte. Danach habe ich auch noch mit der Stationsärztin gesprochen und sie hat mir erzählt, was dabei herauskam. Ich habe es nicht als schlimm oder gar ekelig empfunden; nein, mir wurde klar, dass es keine Hoffnung mehr geben konnte. Mir hat es geholfen, wenigstens hinterher Bescheid zu wissen.

Im Nachhinein glaube ich, dass das bei meinem Papa auch so war, dass er viele Dinge mit sich selbst abmachen wollte. Nur das es sich etwas anders geäußert hatte. Irgendwann im Frühsommer fing er an, alles mögliche aufzuräumen oder wegzuwerfen. Dabei fing er auch an, in den Sachen von Mama rumzukramen. Da ist mir allerdings mal die "Hutschnur" hochgegangen. (Ich hoffe, Ihr kennt den Ausdruck). Und als Mama damals hier zusammengeklappt war und im Krankenhaus lag, da meinte er zu ihr, sie könnte ja im Pflegeheim wohnen. Daraufhin brach sie in Tränen aus - der Elefant im Krankenhaus! Das Betreute wohnen, dass ich ihnen vorgeschlagen hatte und von dem sie beide zu Anfang auch positiv angetan waren, wollte Papa urplötzlich nicht mehr. Vielleicht hat er geahnt, dass es sich für ihn nicht mehr lohnt und er wollte meiner Schwester und mir die "Arbeit" mit Mamas Unterbringung abnehmen.

Ich glaube, dass unsere Papa's bis zuletzt ganz fürsorglich mit uns umgegangen sind, auch wenn es manchmal nicht so wirkte. Hin und wieder hat sich meiner in der Art und Weise vertan. Und eigentlich stehen wir Kinder schon auf eigenen Füßen, was hin und wieder vergessen wird. Aber Eltern sind eben so, dass merke ich hin und wieder auch schon bei mir!

Alex, das mit dem Bild ist wirklich toll von Deiner Schwester. Schwestern oder überhaupt Geschwister sind was ganz besonderes. Gott sei Dank haben Holger und ich ein tolles Verhältnis zu unseren Geschwistern, aber es soll nicht überall so sein. Von meiner Schwester habe ich auch eines bekommen. Da sind unsere Eltern beide drauf. Ist vom letzten August an Mama's Geburtstag. Und dann habe ich noch eins, da sitzt Papa auch hier bei uns auf der Terasse mit unserem Hund zusammen. Das ist allerdings schon vom September 2001. Auf dem Foto vom letzten Jahr sieht Papa aber anders aus. Traurig ist nicht ganz der richtige Ausdruck, aber irgendwie nachdenklich. War er wahrscheinlich auch zu der Zeit schon.


Gestern war die Beerdigung von unserem Onkel. Fand ich schrecklich, hätte mich gerne vor gedrückt. Aber Holger ist die ganze Woche von der Firma unterwegs im Harz und das konnte er auch nicht absagen. Also blieb mir nichts anderes übrig. Die Trauerfeier war in einer der beiden Friedhofskapellen. Ist der größte in Bremen. Dieses Bauwerk find ich absolut schrecklich. Ist wohl schon alt, aber "dreckig-grau" von innen. Also dem Anlass entsprechend. Da fand ich die Trauerfeier von Papa in unserer kleinen hellen Kirche doch besser.

Irgendwie wird unsere Familie, bisher mehr meine, jetzt aber auch Holgers, immer kleiner. Viel Verwandtschaft hatten wir eigentlich noch nie gehabt; früher waren es doch oft fünf, sechs oder mehr Geschwister in einer Familie, so viel konnten wir nie aufweisen. Aber jetzt, habe keine Onkel mehr, keine "eigenen" Tanten, "nur" noch meine Schwiegertante, keine Omas und Opas, keinen Papa....

Aber ich habe einen sehr lieben Schwiegerpapa. Versteht es bitte nicht so, als wenn ich mir "Ersatz" suche. Ein Elternteil kann man nicht ersetzen. Aber zu meinen Schwiegereltern habe ich ein ganz tolles Verhältnis und daran klammer ich mich ab und zu.

Morgen hole ich meine Mama nachmittags mal wieder zu uns. Hatte sie beim Frisör angemeldet, jedoch vorhin im Heim erfahren (telefonisch), dass sie heute dort beim Putzer war. Na ja, dann halte ich meinen Kopf hin, der kann's auch gebrauchen. Heute ist meine Mama übrigens mit anderen Bewohnern im Kino! Das finde ich richtig toll, dass sie das mitmacht.

So, das reicht wohl heute von mir. Hoffentlich ist morgen besseres Wetter, heute dieses trübe schlägt mir echt aufs Gemüt.

Seid beide ganz lieb gedrückt von mir,
Ulrike

07.01.2004, 22:29
hallo ulrike,

ich wollte nächsten montag im krankenhaus anrufen und mir einen termin holen. den wenn man immer auf gut glück los fährt, ist nie einer da.

das mit deiner mama find ich ja klasse, das sie mit ins kino geht, in was für einem film waren die denn? würd mich mal interessieren.
so wie es wohl aussieht hat sich deine mama da richtig eingelebt. ist ihr ja auch zu gönnen.

du hast deinen papa nach dem tot noch mal aufmachen lassen?!
bei meinem papa war das nicht nötig, man konnte ja nichts mehr machen. der krebs war ja überall im körper. aber es beruhigt dich ja bestimmt, wenn man weiß das es wirklich nicht mehr ging.

heute geht es mir einigermaßen gut, fahre morgen ins centro/oberhausen mit meiner mama, sie will sich ne hose kaufen. mal schauen wie es wird.

ich wünsch euch allen und dir ulrike einen schönen tag.

lieben gruß
tina

08.01.2004, 16:26
Liebe Tina!

Das mit einem festen Termin in Krankenhaus ist bestimmt besser, dann fährst Du nicht umsonst hin. Ich habe Papa auch nur obduzieren lassen, weil mich die Ärztin danach gefragt hat. Und weil Papa mich schon vor längerer Zeit mal gefragt hat, ob vielleicht Medizinstudenten noch was mit ihm anfangen könnten, wenn er tot ist und wo er sich danach erkundigen kann; da dachte ich, das er nichts dagegen hat. Außerdem trug er immer einen Organspenderausweis mit sich herum. Es hat den Ärzten insofern geholfen, dass ihre Diagnosen bestätigt wurden. Und wenn sie daraus lernen können, vielleicht profitiert dann ein anderer mal davon.

Von einer Betreuerin aus dem Heim habe ich gehört, dass sie sich "Julius Cäsar" angesehen haben. War aber wohl nicht so berauschend. Sie hätten sich mal lieber "Findet Nemo" anschauen sollen. Hast Du ihn schon gesehen. Ich geh vielleicht am Sonntag hin. Soll ja ganz nett sein.

Das nächste Kino hier ist in Hoya/Weser. Ist nur ein kleines Kino bzw. zwei Filmräume und nicht zu vergleichen mit Cinemax oder so wie in Bremen. Aber es laufen auch hier auf dem Lande die großen Filme! Außerdem ist der Weg nicht so weit, knapp 15 Minuten.

Irgendwie geht meine Stimmung heute allmählich runter. Meine Kollegin war schon den ganzen Vormittag am Motzen, dass so viel zu tun ist und sie hätte viel mehr Arbeit als ich uns so weiter. Manchmal glaube ich, dass sie schlecht organisieren kann. Sie ist schon viel länger in diesem Job; ich habe mich da so vor 3 1/2 Jahren reingefummelt. Eigentlich müsste sie viel mehr Routine haben.

Wollte heute mal unsere Bude sauber machen, ist dringend notwendig. Aber auch das klappt nicht so richtig. Es läuft nur eine Waschmaschine, habe unten Staub gesaugt und unseren Kamin angeschmissen. Ich glaube, ich gehe noch mal etwas spazieren. Frische Luft tut bestimmt gut.

Ich hoffe, Du hattest einen angenehmen Einkauf mit Deiner Mama. Dieses Centro, ist das so ein riesiges Einkaufzentrum? Habe mal von einem Bekannten gehört, das es irgenwo im Ruhrgebiet so etwas gibt, weiss nur nicht, ob es Oberhausen ist. Oder ist vielleicht noch so eins in der Gegend?

So, will dann mal raus. Ich wünsche Dir noch einen erholsamen Abend.

Liebe Grüße, auch an alle anderen und bis demnächst
Ulrike

08.01.2004, 16:58
Hallo Ihr Lieben,

ich wollte mich doch mal wieder melden. Ich hab im Moment leider viel zu tun, daher fehlt mir meist die Zeit.

Liebe Tina, ich hoffe, Du hattest einen schönen Tag mit Deiner Ma im Centro und der Ausflug hat euch ein wenig auf andere Gedanken gebracht. Und ich hoffe, der Besuch beim Arzt wird Deine Fragen klären, die Dir immer noch im Kopf rumspuken. Ich hoffe sehr, dass Du Dich danach besser fühlst.

Liebe Ulrike, das Deine Ma im Kino war finde ich schön. "Findet Nemo" ist übrigens echt ein schöner Film, mir hat er gut gefallen.

Das mit der Beerdigung kann ich Dir nachfühlen, ich war nach der Beerdigung meines Vaters auch noch auf einer Beerdigung und hatte das Gefühl, das alles nochmal durchzumachen.

Ich wollte euch noch was erzählen. Ich hatte letztens so einen richtig miesen Abend. Ich hatte wieder Bilder im Kopf, Gedanken, die nicht verschwinden wollten und hab irgendwann vor Wut und Verzweiflung nur noch geheult. Und da hatte ich plötzlich so ein warmes Gefühl, als ob mir jemand die Hand auf die Schulter legt. Kann ja sein, dass das Einbildung oder Wunschdenken war, aber ich habe mich sehr getröstet gefühlt.

So, ich muss noch was tun. Ich wünsche euch noch einen ganz schönen Abend und viele liebe Grüsse
Alex

10.01.2004, 18:48
hallo ulrike,

der film "findet nemo" find ich auch ganz nett. und das centro ist in oberhausen ein riesiges einkauszentrum, für mich nix dolles. kannst ja mal ins internet schauen wie das centro aussieht.www.centro.de
das mit deiner arbeit kenne ich auch all zu gut. erst seid dem mein papa nicht mehr da ist, rege ich mich nicht mehr über kleinigkeiten auf. dies ist mir auch auf der arbeit aufgefallen. ich merkte wie sich die leute über dinge aufgeregt haben und beschwert haben , die eigentlich ganz harmlos sind. ich denke dann immer" man haben die probleme, es gibt viel schlimmeres" ich habe erst jetzt gemerkt was wirklich wichtig im leben ist, leider. das man sich nicht für jede kleinichkeit aufregen muß. und wie wichtig doch familie ist, das doch eigentlich nur zählt das jeder für jeden da ist, und nicht nur materielle sachen. ist doch so, oder? sicher das wußte ich auch als mein papa noch da war, aber jetzt wird es erst einem so richtig bewußt.
vieleicht ist das gerade ein wenig durcheinander geschrieben, sorry.
komme gerade von der arneit und habe mächtige rückenschmerzen, und bin hundemüde.
vieleicht nimmst du deine mama mit ins kino(nemo)? vieleicht findet sie den besser?
ich find das rictig toll das deine mama so alles mitmacht, hut ab!

und sonst,wie geht es dir so? wie kommst du jetzt mit der situation klar?
es ist schwer ,ich weiß das...
ich wünsche dir trotzdem kraft für die nächste zeit.

lieben gruß
tina

10.01.2004, 18:56
hallo alex,

als du dein tief hattest, war bestimmt dein papa bei dir. ich glaube auch daran, daß sie vieleicht uns mal besuchen kommen. und ich glaube das sie uns auch trösten wenn wir ganz traurig sind. ich bilde mir immer ein(hört sich vieleicht ein bisschen seltsam an), wenn ich weine, das mein papa nehmen mir sitzt und meine hand hält und mir zuhört ,wenn ich mit ihm rede.
dann hatte ich auch mal so einen merkwürdigen traum, der so in der art nie wieder vorgekommen ist. ich habe meinen papa ganz deutlich gesehen wie er im wohnzimmer auf der couch saß. er sah so jung und frisch und gesund aus. ich fragte ihn wie geht es dir jetzt? er sagte (und ich hörte es klar und deutlcih)" jetzt geht es mir gut ,ich könnte bäume ausreissen!"
ich habe nach dem tod 2 mal von papa geträumt, aber jedesmal, konnte ich ihn nicht richtig sehen, und er hat nie zu mir gesprochen. dies war das einzige mal. wenn ich jetzt mal von ihm träume, dann ist er immer so weit weg und sagt nie was. ich glaube papa hat mir bescheid gesagt, das er oben im himmel angekommen ist und das es ihm jetzt gut geht.
komisch oder?

halte daran fest, glaube ruhig das dein papa da gewesen ist. das tröstet einen immer ein wenig.

lieben gruß
tina

11.01.2004, 21:30
Hallo, Ihr zwei!

Wähle mal diese Anrede, da in letzter Zeit anscheinend nur wir hier eintragen. Natürlich grüße ich auch alle anderen, die hier lesen.

Irgendwie beneide ich Euch, dass Ihr von Euren Papa's träumt oder das Gefühl habt, dass sie zumindest zeitweise auf irgendeine Art und Weise bei Euch seid. Nein, ich glaube nicht, das es Einbildung ist, wenn Ihr das Gefühl habt, dass Eure Papa's Euch berühren oder neben Euch sitzen. Natürlich kann man es nicht "beweisen", dass es so ist. Aber wer kann uns denn beweisen, dass es NICHT so ist? Viele Wissenschaftler glauben doch auch an ein Leben nach dem Tod. Warum soll derjenige nicht bei uns sein; zwar unsichtbar für's Auge, aber für unsere Seele doch "sichtbar".

Ich hatte diese Erlebnisse leider noch nicht, obwohl ich ganz oft an ihn denke und an alle möglichen Erlebnisse, die wir hatten. Na ja, kommt vielleicht ja noch.

Gestern waren wir in der Wohnung, meine Schwester war auch hier. Haben noch sehr viel sortiert, einiges davon auch weggeworfen und manches behalten. Ein Teil liegt noch in Kartons, die wir dann in den nächsten Monaten durchsehen, was weg kommt und was nicht.

Ich weiss nicht, ob ich schon mal erzählt habe, dass Papa Schiffsmodelle gebaut hat. Er war doch Bootsbaumeister. Viele Modelle sind in Museen ausgestellt. Einige sind auch bei Bekannten von ihm und wir haben auch ein paar hier.

In seiner Werkstatt im Keller fanden wir noch zwei angefangene Modelle und viel Zubehör, wie Masten, Aufbauten, Bullaugen, Steuerräder usw.. Einen Freund von Papa aus alten Zeiten und einen guten Bekannten vom Museum in Brake haben wir gefragt, ob sie Interesse an diesen Sachen und den vielen "Schiffs"-Büchern haben. Ist alles weg, das finden wir richtig gut! Die Modelle werden wohl noch fertig gebaut und der Rest ist bei Leuten, die damit etwas anfangen können. Das ist bestimmt auch in Papa's Sinn.

Jetzt versuchen wir noch, einige von den Möbeln loszuwerden. Teilweise sind sie noch nicht alt und unsere Eltern haben sich immer gute Sachen gegönnt. Aber wenn wir keine Abnehmer finden, bleibt uns leider nichts als der Sperrmüll übrig.

Wollte doch eigenlich in's Kino, hat aber zeitlich nicht geklappt. Habe meine Schwester heute Nachmittag noch zum Bahnhof gefahren, da sie wieder zurück mußte. Gestern Abend haben wir noch lange bei einer Flasche Wein gequatscht, über Mama, Papa, die letzten Wochen und Monate. Sei meinte heute, dass wir die letzte Zeit so viel erzählt haben wie sonst nicht mal in einem Jahr. Kam mir auch so vor. Jeder erzählt seine Gedanken und ganz oft merken wir, das es die gleichen sind.

Wir meinen auch, dass es Mama gut findet, wenn wir einige Möbel von den Eltern nehmen. Dann sieht sie wenigstens, dass etwas davon "weiterlebt" und nicht alles weg ist.

So, werde wohl bald im Bett verschwinden und versuche noch ein bischen zu lesen. Bin aber irgendwie müde. Ich wünsche Euch einen schönen Wochenanfang.

Seid lieb gegrüsst von mir,
Ulrike

12.01.2004, 20:33
hallo ulrike,

ist bestimmt nicht einfach die wohnung auszuräumen, oder?
also mein papa war ein eisenbahnfan. ich kann seine modelle und alles andere nicht abgeben, ich denke immer das ist ein stück von meinem papa. ich habe ne kleine wohnung, und da frag ich mich auch wo soll ich das alles hinstellen. aber ich habe eine lösung gefunden. ich werde den keller ausmisten und leer räumen und werde dann papa´s eisenbahn aufbauen und zu ende bauen. ich kann mich nicht von den sachen trennen, lieber stell ich meine wohnung mit den ganzen sachen zu.
aber ihr müßt ja die wohnung bestimmt auflösen, dann ist es ja was anderes. meine mutter lebt ja noch in der wohnung, da brauchen wir um diese dinge gott sei dank keine sorgen machen. meine mama hat ja auch noch nicht mal die kleidung von meinem papa aus dem schrank geräumt. ich habe gesagt das sie das nicht braucht. es stört ja niemanden.
wir haben immer das gefühl wenn wir was vom papa wegschmeißen oder weg geben wollen, werfen wir ein teil von papa weg. das schlimmste war als ich an meinem geburtstag seinen wagen verkauft habe und den wagen noch selber zum autohaus gebracht habe. das war sehr schrecklich, er fuhr so gerne auto...ich hatte das gefühl als würde ich noch ein teil von meinem papa verlieren.
ist alles so kompliziert.ind alles so schwierig. wir haben alles so gelassen wie es war.

ich finde es schön das deine schwester dich dabei so unterstützt. sowas ist bestimmt auch selten.

bevor du den sperrmüll rufst , kannst du doch die caritas rufen, die freuen sich immer über die sachen. dann werden wenigstens die sachen nicht weg geschmissen. nur so ´ne idee.....


lieben gruß und eine dicke umarmung
tina