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Hope80
11.05.2009, 15:25
Gibt es überhaupt überlebende?
Mein Bruder ist gerade einmal 25 und hat diesen SCheiß schon

stefanzh
19.05.2009, 21:59
Hi Hope

Meine Mutter hat mit 63 auch die Diagnose epitheliales MPM erhalten. Sie bekam ebenfalls 3 Zyklen Cisplatin/pemedtrexed (spricht beim epithelialen Subtyp in der Regel recht gut an) und bekam anschliessend die grosse OP (Sprich rechte Seite komplett ausgeräumt, also Pleura raus, Lunge Raus, Zwerchfell rechts raus und Herzbeutel rechts raus). Herzbeutel und Zwerchfell wurden durch Goretexpatch ersetzt. Derzeit ist sie nach nun über 2 Jahren befundfrei und kann soweit ganz gut mit nur einer "halben" Lunge leben. Euer Vorteil: je jünger, desto besser die Aussichten (stell Dir einfach vor, der Körper wehrt sich ohnehin auch gegen den Krebs, kann das aber nur, wenn er fit ist. Beim jungen Menschen ist das häufiger so...), nichts desto trotz: die Diagnose ist hammerhart und i.d.R. verläuft die Sache tödlich. In der Medizin nennt man jemanden mit Krebs, der während 5 Jahren kein signifikantes Tumorwachstum hatte "geheilt". Beim MPM ist das recht selten der Fall, aber nicht unmöglich. Es gibt durchaus Beispiele, in welchen Menschen diesen Tumor besiegt haben, aber leider wird dieser oft so spät erkannt, dass nur gerade palliativ geholfen werden kann. Enthält der Austrittsbericht kein Staging TNM (also z.B. T1N0M0)?

Wünsch Deinem Bruder nur das allerbeste, hoffentlich übersteht er diese schwere Zeit. Drücke Euch alle Daumen und halte uns auf dem Laufenden.

Gruss
Stefan

Bremensie
23.05.2009, 14:06
Hallo Hope,
erst mal willkommen im Forum auch wenn der Anlass nicht so schön ist.Es gibt sehr viele Leute die Überleben alle Statistiken die es für diesen Krebs gibt.Ja dein Bruder ist noch sehr jung und hat so eine schwere Krankheit. Weiß den dein Bruder was so eine schwere Krankeit für ihn bedeutet? Was wünscht du dir denn was die Leute zu deinem Bruder sagen sollen außer wenn du wieder gesund bist. Es drückt doch auch ein Stück Hilflosigkeit aus. Ich habe mir überlegt was ich in so einem Falle sagen würde. Meine Antwort an deinen Bruder würde lauten: Ich wünsche dir viel Kraft für deinen Kampf gegen den Krebs:twak::twak: und wenn du jemanden zum Reden brauchst kannst du dich jederzeit bei mir melden.
Liebe Hope lass dich erst mal von mir drücken.:pftroest::pftroest:
http://www.animaatjes.de/bilder/e/engel/158.gif (http://www.animaatjes.de/bilder/engel/1/158.gif) Ich schicke dir und deiner Familie diesen kleinen Schutzengel damit er auf euch aufpasst und euch Kraft für den Kampf gibt der nun vor euch liegt. Wie du siehst hat es dieser kleine Himmelsbote auch nicht ganz so einfach. Er kämpft mit seinem Heiligenschein
Liebe Grüße von Erika

Bremensie
24.05.2009, 13:13
Hallo Hope,
vieles was du sagst kommt mir bekannt vor. Mein Lebensgefährte ist vor gut einem Jahr an Lungenkrebs(Asbestose) gestorben. Auch er hat sich zurückgezogen und über seine Krankheit hat er überhaupt mit mir nicht geredet. Ich denke aber er wusste über seine Krankheit ganz genau bescheid. Dein Bruder ist ja auch ein Mann und gehört wohl auch zu der kategorie Männer die nicht viel darüber reden. Natütlich sollte dein Bruder vieles jetzt schon tun wenn er kräftemäßig dazu in der Lage ist. Aber da bleibt natürlich die Frage ob er dies über haupt will. Ich denke auch dass dein Bruder immer noch in einem Schockzustand ist. Daher auch seine Depression. Er muss erstmal verarbeiten dass das diese sch... Krankheit auch ihn getroffen hat. Auch wenn seine Krankheit nicht heilbar ist braucht er ein Stück für ihn erträglicher Lebensqualität für die Zeit die ihm noch bleibt. Das heißt in erster Linie weitesgehend Schmerzgreiheit und ganz gut bei Kräften sein.
Ich drücke dich und schicke dir und deinem Bruder insbesondere ganz viel Kraft.
Erika

Koepifisch
24.05.2009, 21:40
hallo Hope,
es ist für mich immer sehr traurig, wenn ich nach einiger Zeit hier ins Forum schaue und es wieder einen armen Menschen (und seine Angehörige) getroffen hat.
Es ist sehr schwierig, Hilfe zu leisten, auch ich bin damals in ein Loch gefallen, als bei meinem Mann im Alter von 52 Jahre diese Diagnose gestellt wurde.
Doch mein Mann hat sofort nach vorne geblickt und gesagt: "ich muß alles Therapien und Maßnahmen mitnehmen, denn eine andere Wahl habe ich ja nicht." Selbst sein Professor hat ihn für seinen Optimismus und Humor bewundert.

Nun ist es fast schon eine Ewigkeit her, als uns diese schlimmen Gedanken befielen und wir danken den lieben Gott jeden Tag, den wir zusammen erleben dürfen.

Ich hoffe, Ihr werdet einen Weg finden, diesen Weg zusammen zu gehen. 25 Jahre ist natürlich ein verdammt junges Alter...
Ich drücke Dich virtuell ganz dolle :pftroest:

Marie-Luise aus Duisburg

chaosbarthi
14.06.2009, 14:18
Hallo Hope,

zum Krebsgeschehen bei Deinem Bruder kann ich keine Informationen beitragen. Ich habe einen anderen Krebs. Gerne möchte ich aber etwas Licht in das Verhalten Deines Bruders bringen, denn ich war zeitweilig genauso davor und ich denke, die Gründe dafür könnten ganz ähnlich gewesen sein.

Die Diagnose Krebs kann man als Betroffener noch irgendwie verarbeiten. Wenn zu dieser Diagnose mitleidige Blicke der Ärzte hinzukommen, die Dir verkünden, dass Alles, was sie tun, Dir keine Hoffnung geben kann, dann wird aber ein ganz anderer Film daraus. Dein bisheriges Leben passiert Revue und Du fühlst Dich ganz dunkel und leer an. Nichts, was Dir gesagt wird, hat in irgendeiner Form Bedeutung für Dich. Wie soll es das auch haben, denn schließlich wird das Leben in Deiner Zukunft keine Rolle mehr spielen...

Du merkst zunehmend, wie viele Belanglosigkeiten Dein Leben vorher bestimmt haben und wie viele Belanglosigkeiten das Leben Deiner Lieben bestimmen. Es ist einfach nicht mehr wichtig, was es zum Essen geben wird, wie viel PS ein Auto hat, ob die Klamotten gebügelt sind, ob aufgeräumt ist oder was Mäxchen Meier über die Welt denkt. Diese Mitteilungen berühren Dich nicht mehr. Sie füllen Deine Leere nicht aus. Es wird lästig, auf diese Dinge Antworten zu finden, Stellung beziehen zu sollen, Entscheidungen zu treffen... Wozu denn auch? Dein Leben werden diese Dinge nicht mehr betreffen. Du wirst ja kein Leben mehr haben.

Du weißt nicht, wie Du Dich verständlich machen sollst. Dich kann keiner verstehen. Jeder versucht Dir Hoffnung zu vermitteln und keiner akzeptiert, dass Deine Hoffnung gestorben ist. Du hast das Gefühl, nicht mehr ernst genommen zu werden. Du bist an dieser Stelle unendlich einsam. Eigentlich ist aber auch das nicht mehr wichtig, denn Du verabschiedest Dich im Stillen schon von Deinen Lieben. Du versuchst nur noch kurz, Dich der Aussagen, die aus dem Umfeld kommen, zu erwehren. In den Ohren Deiner Lieben und Deiner Freunde hörst Du Dich damit aggressiv oder blöd an. Deine Aussagen machen in ihren Ohren keinen Sinn. Dir helfen sie aber, Abschied zu nehmen und die Distanz zu finden, die notwendig ist, um Gehen zu können. Du kannst nicht erklären, warum Du so bist, denn keiner würde Dich verstehen und eigentlich bist Du auch noch gar nicht so weit, dass Du Dir selber eingestehen möchtest, was Du da tust. Tief in Dir drin ist einfach alles ganz dunkel und ganz leer...

Hope, ich habe trotz Allem jetzt schon mehr als vier Jahre überlebt und bin jetzt fest entschlossen, auch die nächsten 20 Jahre noch zu schaffen. Dahin zu kommen ist aber nicht einfach. Und auch heute, nach diesen vier Jahren hat mich dieser Hauch des Todes nicht wieder völlig verlassen. Ich kann - immer noch unverständlich für meine Lieben - Stunden lang schweigen. Viele Alltagsbelange sind auch heute nicht wichtig für mich. Es ist für mich oft Pillepalle, worüber sich andere unterhalten. Mitunter zwinge ich mich, einen erwarteten Kommentar abzugeben, weil ich weiß, dass sie es lieb meinen und nichts dafür können, dass ich mich verändert habe.

Meine Sicht auf das Leben hat sich grundlegend geändert. Jeder neue Tag ist ein Geschenk, aber mir ist die Vergänglichkeit dieses Geschenks in jedem Moment meines Lebens bewusst. Mein Leben ist heute gleichzeitig intensiver und auch leerer. Es hat viel an Unbekümmertheit und Leichtigkeit verloren.

Lege das "Geschwätz" Deines Bruders bitte nicht auf die Wagschale. Sei einfach da und wenn Du magst, versuche zu verstehen, was da mit ihm passiert. Es mag sein, dass er das für sich selbst noch nicht einmal weiß.

Liebe Grüße
chaosbarthi

chaosbarthi
14.06.2009, 16:29
Liebe (?) Larei,

schämen musst Du Dich nicht. Deine Reaktionen und auch die von Hope sind menschlich. Die Position des Angehörigen ist oft viel schwieriger als die des Kranken. Du als Angehörige leidest viel mehr und auch länger, denn Du musst mit dieser Krebs-Erinnerung weiterleben. Deine Tochter durfte gehen...

An jeder Stelle meiner Krankengeschichte wusste ich, was meine Lieben mir eigentlich sagen wollten, was sie meinten und was mit ihnen passierte. Sie taten mir unendlich leid. Ich konnte nur nicht mehr angemessen reagieren, weil ich in meiner inneren Dunkelheit gefangen war und es da so gar nicht wichtig für mich war. Ich denke, dass wird auch bei Deiner Tochter so gewesen sein. Ich glaube nicht, dass sie Dir irgendetwas übel genommen hat oder es im Nachhinein tun würde. Nein, Du musst Dich wirklich nicht schämen. :remybussi

Ich denke, man muss dem Tod sehr nahe kommen, um das, was mit einem selbst passiert, in Worte fassen zu können. Ich war dem Tod so nah. Ich erinnere mich an die Augen von nächtlich hereinkommenden Krankenhausärzten, die still meine Hand nehmen und mich traurig und voller Hoffnungslosigkeit anschauen. Ein Arzt sagte ganz leise: "Sie sind sehr schwer krank..." Dabei hatte er Tränen in den Augen. Das ist eine Erinnerung, die sich mir ganz tief eingebrannt hat. Ich wusste, dass ich im Sterben lag. Und ich wusste, ich fühlte es nicht alleine so... man gab mir keine Chance mehr...

Es tut mir unendlich leid für Dich, dass Deine Tochter schon so früh gehen musste, Larei. Vertraue darauf, dass sie jetzt an einem besseren Ort ist und nicht mehr leiden muss.

Ganz liebe Grüße
chaosbarthi

Rolf_Rgbg
14.06.2009, 17:31
Vor einiger Zeit hatte ich beschlossen, mich im Forum zurückzuhalten, ich wollte nur noch lesen. Mir war es einfach zuviel geworden, dass sich zu dieser wirklich nicht einfachen Krankheit gute Wünsche zwischen oft nur zwei Angehörigen hin und her geschickt wurden. Dass das alles nicht einfach für Angehörige ist, weiß ich als Betroffener nur allzu gut. Es gibt ja auch genügend viele Beiträge von mir und meiner sehr lieben Tochter Alicia hier im Forum.

Heute habe ich es mir anders überlegt.

Dieser mehr als bewegende Brief von „chaosbarthi“ hat mir aus der Seele gesprochen. Es gibt kaum eine Aussage, die ich anders kommentieren möchte.

Ein Betroffener kann sich nicht mehr so vollkommen mitteilen, wie er es vor der scheußlichen Diagnose getan hätte. Manche können es besser, manche können es schlechter, manche können es gar nicht. Das muss man akzeptieren. Wenn man es nicht tut, leidet man wohl mehr, als der/die Betroffene selbst.

Soweit ich weiß, gibt es keinen einzigen Menschen auf dieser Welt, der sich in einen anderen hineinversetzen kann. Also kann es auch niemanden geben, der weiß, was in einem Einzelnen von uns vorgeht.

Es ist schwer für uns alle. Die, die mit einem Betroffenen leben, haben es vielleicht sogar sehr viel schwerer, als der Betroffene selbst. Das Schicksal lässt sich nicht korrigieren. Familien gehören zusammen. Egal, unter welchen Umständen auch immer.

Im November 2007 erhielt ich die grausame Diagnose "Pleuramesotheliom". 6 Wochen Chemotherapie, die große OP, eine grausame Strahlentherapie, mehrere schwere Rückschläge. Das alles hat mich sehr oft an den Rand der Verzweiflung gebracht, aber es hat mich nicht aus der Bahn geworfen. Am 01. Januar 2009 habe ich meine Arbeit wieder aufgenommen, zunächst zu 50%; Seit dem 01. März 2009 zu 100%. Es geht nicht mehr so gut wie früher, aber es geht.

Liebe Grüße aus Regensburg

Rolf

TochterSimone
15.06.2009, 10:36
Aber ich merke, man gewöhnt sich an die Situation. Während ich anfangs noch wegen jeder Kleinigkeit oder auch vollkommen ohne Grund angefangen habe zu weinen, bin ich mittlerweile zum Alltag übergegangen. Man lebt irgendwie damit.

Hallo Hope,
ja LEIDER muss man damit leben und schafft es hoffentlich, das Beste daraus zu machen ! Bei uns ist auch der Alltag zurückgekehrt, aber immer wieder finde ich mich in Situationen wieder, in denen ich denke "vielleicht ist es das letzte mal ..". Ich möchte nun die Dinge viel bewußter mit meinem Vater erleben. Wie oft habe ich nicht richtig zugehört, war nicht bei der Sache oder habe Dinge als selbstverständlich angenommen. Auf der anderen Seite kann ich aber die Eigenheiten, die die Krankheit bei meinem Vater hervorruft ( manche Sprüche oder sein Verhalten ) doch auch nicht immer kommentarlos runterschlucken bzw entschuldigen.

Die Dinge die chaosbarthi gescheiben hat, helfen aber manches Verhalten/Gesagte in einem anderen Licht zu sehen ! Danke dafür, manchmal gehe ich einfach zu sehr in Kleinigkeiten auf, als dass ich mirdas wesentliche vor Augen halte.

barbarahauptmann1
19.07.2009, 16:16
Hallo Hope, ich lese mir großer Aufmerksamkeit die Berichte über diese schlimme Krankheit. Der Grund ist einfach der, das mein geliebter Sohn im Alter von 28 Jahren im Juni 2009 daran gestorben ist. Als man die Krankheit im Mai 2008 festgestellt hat wurde und auch gleich gesagt, das er nur noch 1 Jahr zu leben hat. Zu weit war die Krankheit schon vorángeschritten. Operiert werden konnte er nicht mehr und die Chemos haben nichts gebracht.Er war ein Kämpfer, hat sich nie etwas anmerken lassen. Hat sein Leben gelebt.
Hat nie geklagt. Bis zuletzt nicht. Ich war bei ihm als er eingeschlafen ist.
Ich kann nur sagen, das, was dein Bruder braucht, ist grosses Verständnis und viel Liebe. Man muss für den kranken Menschen dasein, auch wenn es nicht immer leicht ist. Einfach da zu sein für ihn. Ich wünsche euch viel Kraft und alles Gute für deinen Bruder. Ich kann die Thoraxklinik Heidelberg sehr empfehlen.

mt1969
20.07.2009, 22:39
Hallo
bei mir wurde in 01-2008 Magen und Speiseröhren Krebs festgestellt. Und das im Alter von 39 Jahren. Nach weiteren Untersuchungen stellte sich heraus das sich im ganzen Körper bereits Metastasen gebildet hatten. Eine OP wurde daraufhin nicht mehr in Erwägung gezogen. Es sollte also die Chemo gemacht werden. Man gab mir zum damaligen Zeitpunkt eine Restlaufzeit von ca. 1-1,5 Jahren. Heute weiss ich das es in wirklichkeit weit weniger war. Aber was soll ich sagen: ich bin bereits im Juli des gleichen Jahres also nach 6 Monaten von dem Scheiß befreit gewesen und heute völlig gesund. Wie und Was oder mit Wem ich alles für meine Genesung gearbeitet habe - da würde hier der Platz nicht ausreichen. Ich will nur noch eins sagen, das ich mir vom ersten Tag an NIE vorstellen konnte das ich meinen Kampf verlieren könnte. ALLES IST MÖGLICH.

Ed72
22.07.2009, 12:00
Ich hatte ja auch in meinem Thread Pleurales Mesotheliom: Mehrjaehrige(s) o. gar Langzeitueberleben(de) ? (http://www.oehlrich.org/forum/showthread.php?t=38295) schon erfolglos nach Langzeitueberlebenden zum Austausch gesucht.

Nach langem hin u. her steht nun auch meine "grosse OP" in Heidelberg an, Prof. Dr. Dienemann spricht von recht guten Chancen fuer meine Verfassung u. Alter (36) u. fals alles gut geht koennte auch ich in ein paar Wochen vielleicht endlich auch mal etwas positives berrichten. ;)

Ich persoenlich habe mich bisher ueber jede "techniche" Hilfe (fundierte Ratschlaege) ehr gefreut als das sie mich genervt haetten, die Entscheidungen, die es zu treffen gilt, sind ja auch nicht gerade einfacher Natur. Nun hatte ich das Glueck zwar eine Menge Beratung, aber Niemanden welcher mich in eine Richtung "zu stossen" versucht haette, das waere mehr als nur nervig gewesen (u. kaeme noch immer nicht gut an) ;)

Auch ich schlafe u. "gammle" viel vor dem Fernsehen rum, meine Frau nervt das auch oft, aber davon zu reden das man keine Lebensfreude mehr hat nur weil man nicht mehr oft vor die Tuer geht, damit wuerde ich vorsichtig sein. Wir unternehmen dann "Ihrzuliebe" etwas, aber ich bin z.B ein Landmensch in der Stadt "gefangen", die ganzen Sehnswuerdigkeiten von Paris sind zwar nett anzusehen, aber in einer guten Phase wuerde ich gerne durch nen stillen Wald, um einen See oder auf einem Berg spazieren u. mir nicht nen kuenstlichen Park mit Hunderttausend Leuten teilen ;) Von daher habe ich am TV mehr Freude u. es kommen ja hoffentlich auch wieder bessere Tage bei dennen ich mich mal wieder hinters Steuer setzen darf um das Leben ausserhalb der 4 Waende wieder in vollen Zuegen zu geniessen. Das "Zimmerhocken" muss nicht wirklich ein Zeichen von "keine Lebensfreude" sein. Bei Dir klingt da ja schon ein Wenig die Geringschaetzung seines Hobby's durch, sollange es IHM Spass macht u. seine Probleme vergessen laest oder ihn zumindest von Gruebeln abhaelt, hat das Videospiel aber ja auch was Gutes.

Und morgens aufstehen IST STRESS, sich um alles zu kuemmern zu muessen IST STRESS, mehrmals gefragt zu werden ob man mitessen will ist eins der schlimmsten Dinge die ich mir vorstellen kann, wenn sich beim Gedanken an irgendwas schon der Magen umdreht... Versucht seine (kalten) Gerichte im Kuehlschrank vorraetig zu haben, so das er sich SELBST voellig ohne Hinweise o. Nachfragen bedienen kann. An einem guten Tag sollte er allerdings auch mal den Hintern in den Supermarkt schwingen um sich selbst nen Vorrat anzulegen. Und wenns nur Schokolade, Salzstangen u. Haribo sind (Beispiel wie ich mich allen Ernstes als Erwachsener Mensch viele Tage ueber Wasser gehalten hatte - als wirklich sonst gar nichts mehr runter wollte). Bissle was sollte schon von seiner Seite kommen das ist klar, aber wenn zu viel "Hilfe" u. Nachfragen kommen, dann kommt wirklich irgendwann der Punkt an dem jede Frage nur noch nervt u. bei mir jedenfalls auch richtig zusaetzlichen Stress aufbaut(e).

Zu seiner Beruhigung: Nach der OP gibts "fuer uns" auch normalerweise keine Chemo mehr, aber eine Bestrahlung... ob diese bei der grossen Flaeche dann wirklich besser "vertragen wird" kann ich noch nichts drueber berichten. Kann Ihn da voll und ganz verstehen, ich denke nochmals Chemo wuerde ich auch nicht mehr mitmachen trotz jetziger Hoffnung u. neuem Lebensmut ;)

Jessi89
25.07.2009, 23:40
Hi Leute,

ich habe mit 11 jahren zum ersten mal krebsbekommen.
Auch kleinkinder und babys sind betroffen. Leider macht diese Krankheit vor keinem Alter halt. Genau dasist das schlimme daran.

Als ich dann zum 2. mal an Krebs erkrankte war ich 14 jahre alt. Wirdachten nach 4 jahren müsste doch schluss sein und es müsste geheilt sein.

Aber es war noch nicht einma ein rückfall von dem vorhergehenden. Es war ein ganz neuer.

Meine letzte erkrankung ist jetzt 5 jahre her. Ich hoffe das die jahre kommen und gehen aber so etwas niemals wieder zurückkommt.

Natürlich gibt es überlebende. Leider kann keiner sagen wie die zukunft aussieht.

Meine Ärzte sagten mir das ich so eine extrem starke Chemo bekam die kein Erwachsener durchgestanden hätte.

Manchmal hat es voteile dass Wenn man es schon ekommt noch jung ist. Der Körper steckt das vlt noch leichter weg.

Aber eins ist sicher!

Keiner darf den Mut verlieren und gleichs an Sterben denken wenn man so ein Diagnose bekommt.

Ich hatte selbst viele tiefpunkte in dieser zeit aber ich dachte mir einfach " nein der krebs besiegt mich eben nicht!"

Ich wünsche allen die Betroffen sind oder Betroffene kennen alles alles gute und verliert nicht den Mut.

liebe Grüße Jessi

NicoleH77
29.07.2009, 10:28
Hallo Hope,

das mit Deinem Bruder tut mir echt leid!! Mein Mann ist 35 Jahre alt und hat auch ein PM, durch eine OP wurde im das Lungenfell und der Unterlappen entfernt.Der Rest vom Tumor, so sagte man uns, würde am Zwergfell und am Herzbeutel liegen.

Er bekam jetzt 6.Zyklen Alimta und Cisplatin, am 10.07 erhielten wir die Nachricht, das der Tumor nicht mehr aktiv wäre!!

Gibt Ihn nicht auf...holt Euch eine zweite Meinung ein!!! Ich könnte Dir eine Telefonnummer geben, bei uns in Berlin gibt es die beste Lungenklinik in ganz Deutschland.Der Professor Dr. Kaiser gehört zu den 10. besten Lungenspezialisten in Deutschland!!! Die kommen sogar aus dem Ausland zu Ihm!!!
Meld Dich einfach,wenn Du möchtest...ich drück Euch fest die Daumen
Ich finde eine zweite Meinung kann nicht falsch sein....

Hope80
28.10.2009, 12:57
Hallo,
ich hatte gesagt, ich melde mich wieder, wenn alles vorbei ist. Nun ist es soweit. Mein Bruder starb am 20.10.2009 um 6.30 Uhr mit nur 25 Jahren.
Ich hatte alle Beiträge von mir zuvor gelöscht, da wir Ende Juli nach seiner OP erfuhren, dass nichts mehr zu machen ist und wir ihm diese Nachricht aber nicht mitgeteilt haben. Ich wollte verhindern, dass er im Internet lesen muss, dass er sterben muss. Wir hielten es für besser, wenn er Hoffnung hat und nicht auf den Tod wartet. Damals gaben ihm die Ärzte nur 4 Wochen - maximal. Er hat über 12 Wochen durchgehalten.
er erholte sich zunächst gut von der OP und es war für uns total irreal, dass er doch sterben muss. Er machte PLäne und sagte "Wehe, mich steckt jemand mit der Schweinegrippe an. Es kann nicht sein, dass ich diesen kaum zu überlebenden KRebs überstehe und dann an der SChweinegrippe verrecke!" Naja, so war er. Wir hatten ihn auch so schnell wie möglich nach Hause geholt, weil er mal sagte, dass er nicht ineinem Krankenhaus sterben wollte.
Es war für uns unglaublich schwer ihm bei seiner Pläneschmiederei zuzuhören und selbst zu wissen, dass er diese Pläne niemals umsetzen kann. Ich hab trotz allem noch irgendwie mein Staatsexamen gemacht.
Erst am 11.10. brauchte er schließlich Sauerstoff und ab da ging es rapide bergab. Da merkte er dann wohl auch, dass er sterben wird. Jede kleinste Anstrengung kostete ihn unheimlich viel Kraft und er japste nach Luft. Es war auch nicht mehr möglich für ihn aufzustehen. Leider hatte er Anfang September das Pflegebett verweigert, da er nicht verstand, warum er das überhaupt brauchte, deswegen war es für uns einigermaßen schwierig, ihn zu pflegen. Vermutlich hatte sich der Krebs Anfang/Mitte Oktober auch schon durch die Lunge gefressen. Wir hatten ja gehofft, dass der Krebs dafür sorgt, dass sein Herz einfach stehen blieb und er einfach umfällt oder im Schlaf stirbt, da er sich ja auch schon in den Herzmuskel gefressen hatte, aber sein Herz war einfach zu jung und zu stark. Ein älterer Mensch wäre schon lange gestorben. In der Nacht vom 19. auf den 20. bekam er schließlich garkeine Luft mehr. Er hatte Panik und Flehte mit weit aufgerissenen Augen um Hilfe oder Erlösung - ihm war es gleich. Das war so furchtbar. Wir riefen daraufhin den Notarzt und von ihm bekam er Morphium. Das nahm ihm die Angst und jeden noch verbliebenen Schmerz. Er schlief etwa um 2.30 UHr ein und hörte morgens um halb sieben einfach auf zu atmen. :weinen: :weinen:
Ich persönlich würde jedem betroffenen raten, sich sofort operieren zu lassen. Wer weiß, ob sich der Krebs schon im März, als wir davon erfuhren, ins Herz und in die Lunge gefressen hatte.
Hope(less)

Tinchen68
28.10.2009, 14:25
Liebe Hope...,
ich bin sprachlos.Da gibt es wohl keine tröstenden Worte,aber ich möchte
dir und deiner Familie mein allerherzlichstes Beileid aussprechen!
Viel Kraft in der schweren Zeit.
Stiller Gruß
Tinchen

Takk
28.10.2009, 19:42
Liebe Hope,

es ist einfach nur schrecklich, dass Du Deinen Bruder auf diese Art und Weise und dazu noch so jung, wie er war, verloren hast. Ich weiß nicht, wie ich Dich trösten soll. Ich möchte so gerne, aber es gibt wohl kaum Worte, die Dir jetzt wirklich weiterhelfen könnten.
Meine erkrankte Freundin ist doppelt so alt wie dein Bruder, aber natürlich auch immer noch viel zu jung für diese Mistdiagnose. Im Augenblick geht es ihr ganz (relativ) gut. Deine Schilderung hat mir erstmal einen dicken Pfropfen im Hals beschert und die Tränen liefen in Bächen, aber es nutzt nichts, die Augen zu verschließen bei dieser Erkrankung. Ich weiß das sehr wohl. Trotzdem ist die blosse Vorstellung grauenhaft schwierig ...

Ich umarme Dich einfach virtuell und wünsche Dir, dass Du Dein "widerspenstiges kleines Brüderchen" liebevoll weiter mit Dir umherträgst in Deinem Leben.

Alles Liebe,
Takk

Koepifisch
01.11.2009, 22:06
Liebe Hope,
was soll man noch sagen??? Ich denke, Ihr werdet so viele Worte in den letzten Wochen gehört haben und auch die konnten keinen Trost für das Unfassbare geben.

Wenn ich solche Zeilen lesen, wird mir immer klar, wieviel Glück mein Jürgen bis dato gehabt hat und ich ihn noch bei mir habe.

Dein Bruder lebt nun in einer besseren, friedvolleren Welt und irgendwann werdet Ihr wieder beisammen sein.

liebe Grüße aus Duisburg Marie-Luise

stefanzh
03.11.2009, 07:06
Lieber HOPE

Der Tod von Deinem Bruder tut mir sehr leid. Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft und Zuversicht in der kommenden harten Zeit. Evt. bleibst Du dem Forum ja treu und berichtest auch weiterhin, wie es Dir geht.
Gruss aus der Schweiz
Stefan

Kleine Schwester
09.11.2009, 13:58
Liebe Hope,
auch ich wünsche Dir für die nächste Zeit viel Kraft, denn die wirst Du brauchen. Mein Bruder starb am Montag, den 08.06.2009 aufgrund dieser Erkrankung. Er hatte am Wochenende zuvor einige Krampfanfälle, die ihn sehr geschlaucht haben. Am Sonntag Mittag bin ich dann nochmal zu ihm gefahren, da schlief er jedoch. Meine Mutter und meine Schwester hatten schon Stunden bei ihm gesessen (er war die letzten 2 Monate auf einer Palliativstation). Meine Mutter musste jedoch nach Hause, da mein ebenfalls an Krebs erkrankter Vater Fieber und schweren Durchfall hatte. Meine Schwester und ich sind dann später zum Glück nochmal zu ihm gefahren. Er war hellwach, hat noch ein paar Süßigkeiten gegessen und uns gesagt, dass er uns liebt, was er sonst eigentlich nicht gemacht hat. Dabei hat er gelacht und gesagt, dass er es ernst meint. Wir haben ihm gesagt, dass wir ihn auch lieben und das auch ernst meinen. Ich hab dann meine Mutter angerufen, die dann auch noch kurz mit ihm telefoniert hat. Am nächsten Morgen um 10.30 Uhr hat er für alle, auch das Pflegepersonal, plötzlich für immer die Augen geschlossen. Er hatte auch gekämpft und geglaubt er hätte noch ein paar gute Jahre vor sich. Auch wir wollten ihm diese Hoffnung nicht nehmen. Er hat nach der Diagnose noch 11 Monate gelebt.
Am Ende hat er bei 1,80 m keine 50 Kilo mehr gewogen.
Mein Vater sieht mittlerweile noch schlimmer aus. Bei ihm begann es im Februar diesen Jahres mit Blasenkrebs und einer radikalen Zystektmomie. Es wurde in künstlicher Blasenausgang gelegt. Seit Anfang Oktober hat er nach einem Darmverschluss durch einen neuen Turmor auch noch einen künstlichen Darmausgang bekommen. Nachdem er am 28.10. aus dem Krankenhaus entlassen wurde, mussten wir ihn letzten Mittwoch mit einem neuen Darmverschluss wieder einliefern. Es ist nichts mehr zu machen und der Krebs ist agressiv und wächst sehr schnell. Er bekommt seit Mittwoch Morphium gespritzt. Ich rechne jeden Momet mit dem Anruf, den ich bereits am 08.06. bekommen habe, dass er für immer die Augen geschlossen hat. Es ist schlimm innerhalb eines Jahres zwei geliebte Menschen so verfallen zu sehen und für mich nicht zu glauben, was ein menschlicher Körper alles aushalten kann. Mein Vater sieht zwischenzeitlich noch schlimmer aus, als mein Bruder zuletzt und das ist schon schwierig. Ich wünsche Dir Hope und allen Anderen ganz viel Kraft, ob der Kampf nun schon verloren ging oder noch in vollem Gange ist. Denn das ist das, was man am dringendsten braucht, ganz viel KRAFT. Ich merke wie mir die Kraft langsam ausgeht.
Alles, alles Gute!
Moni

chaosbarthi
10.11.2009, 01:20
Hallo Hope,

dies ist nicht meine "Abteilung". Von daher habe ich es jetzt erst gelesen. Ich fühle mit Dir und habe eine Kerze angezündet, die 48 h für Euch brennen wird:

Eine Kerze für den Bruder von Hope (http://www.gratefulness.org/candles/message.cfm?l=ger&cid=9537913)

Liebe Grüße chaosbarthi

Hope80
10.11.2009, 22:51
Hallo,
ich danke Euch allen für Eure liebe Anteilnahme. Ich konnte das Ganze bisher leider noch garnicht auf mich wirken lassen, da ich gestern meine letzte Prüfung für mein Staatsexamen hatte. Noch nie in meinem ganzen Leben ist mir das lernen so schwer gefallen. Ich war am Ende total erschöpft. So erschöpft, dass ich nicht einmal mehr aufgeregt war, aber nun ist diese ganze Tortur vorbei und ich habe bis zum 1.Februar Zeit, mich voll und ganz auf die Trauer einzulassen.
Wir haben den Computer meines Bruders auf den Kopf gestellt und haben so erfahren, dass er bereits vor seiner Einlieferung ins Krankenhaus Anfang Februar geahnt hat, dass er Krebs hat. Zwar nicht dass er DIESEN Krebs hat, aber immerhin, dass er überhaupt Krebs hat. Aber er hat nie auch nur ein Wort mit uns darüber geredet. Er hat auch in den letzten Monaten nicht mit uns geredet. Ok, am Ende hatte er natürlich auch keine Luft mehr zum reden. Vermutlich hat er auch erst dann kapiert, dass es zu Ende geht. Aber er hat auch sonst nichts hinterlassen, was für uns etwas Klarheit in sein Verhalten bringt. Er hat seinen Freunden im Chat oft geschrieben, dass er uns alle nicht leiden kann - meine Eltern noch weniger als mich. Meine Mutter leidet sehr darunter. In seinen Chat-Verläufen ist sogar von Hass die Rede. Aber in den letzten Tagen und Wochen hat er sich für jeden kleinen Handgriff bedankt, und ich denke, dass das ein Zeichen dafür war, dass er seine Meinung über uns geändert hat. Ich hoffe es.
Ich habe Kontakt zu einer Freundin von ihm, und wir reden viel miteinander über meinen Bruder. Und sie sagte, dass er am Ende keinen Hass mehr empfand. Das versuche ich auch meiner Mutter klar zu machen.
An dem Tag an dem er starb, war ich untröstlich, aber auch erleichtert. Denn ich musste mir keine Sorgen mehr machen. Ich dachte eigentlich, dass ich mir nach der endgültigen Diagnose, dass er sterben wird, auch schon keine Sorgen mehr gemacht hatte, weil da eh schon alles zu spät war. Aber wie sehr mich das belastet hat, merkte ich erst, als er gestorben war. Ich war an dem Tag unheimlich erleichtert. Ich hoffe, ihr versteht das jetzt richtig, weil man auch den Eindruck bekommen könnte, ich wollte dass mein Bruder stirbt. Das war nicht so. Aber er hat so unglaublich gelitten in der letzten Nacht. UNd es wäre ja nicht mehr besser geworden...
Jedenfalls ist von dieser Erleichterung nicht mehr viel übrig. Momentan fühle ich mich einfach nur leer.
Aber ich wünsche jedem Betroffenen viel Kraft für den Kampf und die Trauer.
Vielleicht gibt es ja irgendwann einmal eine Möglichkeit, diesen Krebs zu heilen. Wollen wir es hoffen...
Liebe Grüße
Hope

Tinchen68
11.11.2009, 14:45
Hallo zusammen....,

@Moni(kleine Schwester): Auch dir mein herzliches Beileid!Tut mir sehr leid mit deinem Bruder.Und das ihr nun mit deinem Vater das Leid nochmal durchmachen müßt,ist doppelt schlimm.Wünsche euch,das dein Vater nicht so sehr leiden muß und viel Kraft für die nächste Zeit!:pftroest:

@Hope ; Dir auch noch mal alles Gute und eine liebe Umarmung :knuddel:Ist klar,das du erst jetzt alles realisierst,wenn du so im Prüfungsstreß warst.Wünsche dir ganz viel Stärke für die Kommende Zeit!Ja,vielleicht ist irgendwann diese schreckliche Krankheit mal in den Griff zu bekommen.

LG Tinchen

Kleine Schwester
11.11.2009, 22:43
@ Hope
Liebe Hope,
mein Bruder hatte vor seiner Erkrankung auch nicht viel mit Familie am Hut. Erst als er krank war und Hilfe brauchte, hat er sich auf uns besonnen. Aber auch da hat er auch geschimpft. Bewerte das nicht zu hoch. Ein kranker Mensch agiert und reagiert nicht immer so rationell wie ein gesunder Mensch. Der Neid und der Hass auf die gesunden Menschen beherrscht sicher auch ganz stark das Denken. Man läßt sein Leben Revue passieren und sucht vielleicht Verantwortliche. Das er so früh an diesem Krebs sterben musste, hatte ja auch eine Ursache, die in früher Kindheit liegen muss. Vielleicht kommt daher dieser Hass. Vielleicht hat er gedacht, dass seine Eltern ihn einer Situation ausgesetzt haben, die die Ursache für diese Erkrankung war. Ich spekuliere hier natürlich nur, da ich ja nicht weiß, was ihr genau gefunden habt. Auf jeden Fall wünsche ich Dir/Euch ganz viel Kraft. Ich war beim Arzt als es nicht mehr ging, nehme im Moment noch Antidepressiva und habe nun rein vorsorglich für den 16.11 einen Termin beim Psychotherapeuten gemacht. Vielleicht läßt sich damit ein Zusammenbruch verhindern, wenn dann mein Vater wirklich geht. Eigentlich bin ich ein fröhlicher und aufgeschlossener Mensch, daher passen diese Angstzustände und Depressionen so gar nicht zu mir. Lass Dir helfen, wenn Du das Gefühl hast, Dir wächst alles über den Kopf.

@Tinchen
Hallo Tinchen,
danke für Deine lieben Wünsche und Dein Beileid.
Haben meinen Vater heute besucht und er war so gut drauf, wie seit bestimmt 8 Wochen nicht mehr. Er hat mit uns geredet und gelächelt. Allerdings sitzt er aber auch voll Wasser, was natürlich nicht ungefährlich ist. Seine Nieren haben schon öfter fast den Dienst quittiert. Dadurch sah er heute natürlich properer aus. Ende dieser, Anfang nächster Woche wird er auf die Palliativstation des Krankenhauses verlegt, in dem er jetzt ist, damit die intensive Pflege gewährleistet werden kann.

Ich wünsche Euch allen, alles liebe und Gute. Es ist schön, dass es solche Foren gibt, in denen sich Betroffene austauschen und sich gegenseitig Trost spenden und Ratschläge geben können.

Liebe Grüße
Moni

Kleine Schwester
12.11.2009, 20:52
Hallo 007,

so trifft man sich wieder. Du hast mir ja schon geschrieben als es um meinen Bruder ging und mir Tipps gegeben. Nun geht es um meinen Vater. Ich schaue aber immer noch regelmäßig in das Forum Rippenfellkrebs. Das die Antidepressiva nicht die Lösung sind ist schon klar. Will die auch gar nicht auf Dauer nehmen. Aber so lange das mit meinem Vater noch so schwierig ist, traue ich mich auch nicht sie abzusetzen. Ich möchte nicht wieder so lange auf der Arbeit ausfallen. Das mit meinem Bruder hat mich ganz schön weggehauen, lag aber auch sicherlich daran, dass ich die ganze Zeit vorher immer unter STrom gestanden und mir keine Ruhe gegönnt habe und versucht habe meine Familie zu entlasten, wo es eben ging, weil ich ja nicht immer da sein konnte, weil ich nicht vor Ort wohne. So hatte ich nur noch wenig Erholungspasen, da ich eigentlich ständig auf der Piste oder in Bereitschaft war. Das ist jetzt ein wenig entspannter. Ich denke auch, dass es nach dem Tod nicht vorbei ist. Blöd, aber seit mein Bruder gestorben ist, traue ich mich noch nicht einmal mehr ein Insekt zur Strecke zu bringen, weil ich denke, es könnte die Reinkarnation meines Bruders sein. :engel:Ich weiß nicht was es nach dem Leben auf dieser Erde gibt, aber ich denke da ist auf jeden Fall was. Und ich wünsche meinem Vater einfach nur, dass er nicht mehr so lange leiden muss. Ich habe auch meinen Bruder gebeten, dafür zu Sorgen, dass er nicht so lange leiden muss
Die Morphiumdosis wird auch schon wieder erhöht.
Ich hoffe, dass ich dabei bin, wenn mein Vater gehen muss, aber ich befürchte und habe Angst, dass es nicht so ist. Mein Bruder war leider alleine als er für immer die Augen schloss, weil es doch dann ganz schnell passierte. Aber ich war am Abend vorher noch bei ihm, einem inneren Drang folgend. Normalerweise wäre ich gar nicht hingefahren. Ich hatte aber Sonntag Mittag plötzlich den Drang und hab mich ins Auto gesetzt und bin nach Duisburg gefahren. Rückblickend war es die richtige Entscheidung.

Schön, dass Du mittlerweile so entspannt mit dem Tod Deines Bruders umgehen kannst. Sie sind alle nun bestimmt in einer besseren Welt.
Danke für deine lieben Worte und Ratschläge und Deine Sorge.
Bis dann!
Liebe Grüße
Moni

Sobi
16.11.2009, 12:33
Hallo Hope,

auch von mir ein herzliches Beileid. Ich bin Sprachlos, mir kommen die Tränen.

Sei umarmt

LG aus Köln Matthias

Hope80
16.11.2009, 21:57
Hallo zusammen,
nachdem ich mich die ganze Zeit am Riemen reissen musste, weil ich noch Prüfungen zu bestehen hatte und es in diesen knapp 3 Wochen nicht zugelassen hatte, dass mich die Trauer übermannt, warte ich nun vergeblich darauf, dass sich die Trauer einstellt. Ich dachte, ich falle gleich nach Ende meiner Prüfungen in ein tiefes Loch. Aber es passiert einfach nichts. Ich verstehe nicht, was los ist. KLar, hab ich mich manchmal mit den verschiedensten Gedanken versucht zu trösten "Er hing sowieso nicht am Leben", "Er war doch eh immer ein Sorgenkind", "Er hätte doch sowieso nichts aus seinem Leben gemacht" oder "Es ist besser so für ihn". Aber das diese verzweifelten Gedanken SO gut wirken, hätte ich nicht gedacht. Das kann doch nciht sein, dass ich garkeine Trauer empfinde?! Ok, GARkein vielleicht nicht, aber es fühlt sich so an, als wär schon alles überwunden und das ist jetzt eben so, es ist traurig, aber das wars auch schon. ICh bin über mich selbst zutiefst schockiert. Ich verstehe mich selbst nicht und ich hoffe wirklich, dass ich das tiefe Loch noch kennenlernen, von dem alle sprechen. Mein Bruder hat es trotz allem verdient, dass ich um ihn trauere. Vielleicht hab ich aber auch nur so hart daran gearbeitet, die letzten Prüfungen unbeschadet zu überstehen, dass ich jetzt nicht mehr loslassen kann. Und vielleicht kommt die Trauer noch... Ich weiß es nicht.
Grüße von Eurer verwirrten Hope

Takk
17.11.2009, 19:10
Liebe Hope,

nun mach Dich mal nicht selber fertig, bloss weil sich Dir das "tiefe Loch" immer noch nicht aufgetan hat, von dem "viele andere" berichten. Was machst Du Dir da denn eigentlich selbst für einen "Trauerdruck"? Bloss weil andere von tiefen Tälern oder Löchern berichten, so gilt das lange nicht für Dich. Hör auf damit! Bisher warst Du abgelenkt durch Deine Examina und nun, pünktlich nach dem Abschluss soll sich nun tiefste Trauer einstellen? Warum? Du bist weder eiskalt, noch musst Du schockiert über Dich selbst sein. Es ist, wie es ist. Du bist ganz sicher tieftraurig über den Tod Deines Bruders, das merkt man an Deiner Schreibe. Du kanntest ihn gut, sein Leben, seine persönliche Geschichte, seine Krankengeschichte. Manches davon war okay für Dich, anderes eben einfach nicht. So ist das. Man muss nicht unbedingt Tränentäler der Trauer durchwandern, weil das "allgemein erwartet" wird. Man kann auch einfach nur traurig sein, ab und an an den Bruder denken, wenn er einem halt in den Kopf kommt, an früher, an gemeinsam erlebte schöne Dinge, man kann zum Grab gehen, wenn man möchte und es einem danach ist. Und man kann auch froh und fröhlich sein, wenn einem schöne Erlebnisse mit dem Bruder in die Gedanken kommen und ein paar Tränchen verdrücken, oder aber sauer und wütend, wenn´s umgekehrt war. Man erinnert sich an bestimmte Gesten, an einen bestimmten Duft, an Kleinigkeiten manchmal ...
Ich glaub, Trauer hat viele Gesichter. Mach Dich nicht verrückt, Du hast Deine eigene Trauer.

Herzlichen Gruss,
Takk

P.S. Kriegen wir denn auch das Ergebnis Deiner Prüfungen zu wissen *lach*?

barbarahauptmann1
17.11.2009, 20:20
Lieber Hope, auch von mir mein aufrichtiges Beileid. Es tut mir sehr leid für dich und deine Familie. Und ich weiss, wie traurig und schlimm es ist, einen lieben Menschen zu verlieren. Ich habe im Juni 2009 meinen geliebten Sohn im Alter von 28 Jahren auch durch diese blöde Krankheit verloren. Der Krebs war stärker. Ich habe so gehofft. Aber leider umsonst. Ich bin sehr traurig und gerade jetzt in dieser Zeit, es ist so schwer, das zu verstehen. Ich wünsche euch viel Kraft und es tut mir wirklich sehr leid.

Ich drück euch und liebe Grüße von Barbara :weinen::weinen:

Hope80
17.11.2009, 23:31
Ja wird wohl so sein, dass jeder anders trauert. Es wundert mich nur, weil als er noch lebte, bin ich des öfteren vor allem abends im Bett aus lauter Verzweiflung und weil mir mein Bruder so Leid tat zusammengebrochen und hab geheult wie ein kleines Kind. Da konnte mich nichts mehr beruhigen. Und jetzt ist da nur noch Leere. Ok, ich hab schon immer mal Tränen in den Augen. Auch jetzt, wenn ich schreibe, aber ich dachte halt, dass es mich richtig tief reinzieht. Vielleicht habt ihr aber Recht und ich setz mich unnötig unter Druck. Die Trauer wird schon kommen, wenn sie kommen will und wenn nicht, sollte ich wohl froh sein. Ich weiß, dass ich meinen Bruder geliebt habe und ich weiß auch, dass er es wusste. Dass wir kein so gutes Verhältnis zueinander hatten stimmt aber so nicht ganz. Wir hatten als Kinder und in unserer Jugend ein sehr gutes Verhältnis. Klar haben wir uns auch mal gezofft und gekloppt, aber wenns drauf ankam, haben wir immer zusammengehalten. Mein Bruder hatte sich in den letzten Jahren nur total von uns zurückgezogen, weil er einfach alle Menschen doof fand, die was von ihm erwarteten. Und ich hab mir halt gedacht, er soll sich erstmal ausspinnen und erwachsen werden. Ich dachte, wir haben ja noch Zeit... Das hat uns etwas entfremdet. Doch in den letzten Wochen ist viel von dem alten Gefühl wieder wach geworden, wie damals, als wir noch Kinder waren. Wenn ich mich zu ihm ins Bett gelegt hab und ihm einfach den Kopf gekrault hab oder sogar andersrum, er mir den Kopf gekrault hat, war das wieder wie früher. Da war er wieder mein kleiner Bruder (oh, jetzt fließen die Tränen...). Naja, ich lass es jetzt auf mich zukommen.
Ich war übrigens erfolgreich bei meinen Prüfungen *zwinker* Zwar mehr schlecht als recht, aber bestanden. Und das heißt, ich habe jetzt bis zum 1. Februar Zeit zu trauern oder was auch immer zu tun. Und die schlechten Noten kann ich ja dann im 2. Staatsexamen wieder verbessern - hoffe ich.
Ich bewunder euch übrigens, wie ihr es schafft, trotz eurer eigenen Trauer noch andere zu trösten. Ich selbst bin überhaupt nicht in der Lage, anderen auch nur zuzuhören, wenn es ihnen schelcht geht. Deshalb ein riesengroßes Dankeschön an euch alle.
@Barbara: Das tut mir furchtbar Leid mit Deinem Sohn. Ich hab bisher noch niemanden gefunden, der auch nur annähernd in dem Alter von meinem Bruder war. Wir stellen uns die ganze Zeit die Frage, woher er diesen Krebs hatte. Denn mit Asbest hat er nie gearbeitet... und selbst wenn, wäre es zu früh gewesen. Es muss also eine andere Ursache dafür geben und ich habe etwas Angst, dass es genetisch sein könnte und ich es auch bekomme...
Grüße Hope
P.S. ich bin übrigens weiblich ;-P

barbarahauptmann1
21.11.2009, 17:24
Hallo, liebe Hope, ich möchte dir nochmal paar Zeilen schreiben. Die Trauer verarbeitet jeder Mensch anders. Bei mir ist es so, das ich immer über meinen Sohn spreche. Ich habe alle Bilder so hängen und stehen lassen, wie immer.
Ich spreche mit ihm, streichele ihn und manchmal heule ich wie ein Schlosshund, aber manchmal habe ich gar keine Tränen mehr. Ich will es nicht glauben. Auch mein Sohn hat nie mit Asbest zu tun gehabt und ich habe mich über ein Krebsinstitut erkundigt, woher ´das sein kann. Mein Sohn hatte mit 2 ein halb Jahren schon mal Krebs. Einen bösartigen Nierentumor. Eine Niere wurde entfernt, dann Chemo und Cobaltbestrahlung. Das hat ihm damals das Leben gerettet, sonst wäre er da schon gestorben. Wahrscheinlich hängt diese Krankheit bei meinem Sohn mit der Bestrahlung zusammen. Viele Fragen habe ich und will immer alles genau Wissen. Aber ganz genau werde ich es nie erfahren. Ich wünsche dir nun weiterhin viel Kraft und glaube mir, auch wenn man keine Tränen hat, innerlich tut es sehr weh. Morgen wird nun mochmal ein schlimmer Tag, da gehe ich zum Friedhof zu einer Andacht. Ich habe im Januar auch erst meifnen Papa verloren. Auch an Krebs. Also ich drück dich und ich bin froh, wenn ich hier so schreiben kann.lg. Barbara:knuddel::knuddel:

Tinchen68
21.11.2009, 17:48
Liebe Barbara....,
sein Kind zu verlieren ist glaube ich das Schlimmste,was einem passieren kann.Habe selbst 2 und darf da gar nicht drüber nachdenken.Ich glaube auch,das dieser Schmerz nie vergeht.Ich kann verstehen,das du wissen willst,wieso dein Sohn diesen Krebs bekommen hat,wenn er nie mit Asbest in Kontakt war.Als ich deinen Beitrag gelesen habe,wurde ich schon kurz stutzig,denn mein Vater hatte auch vor 13 Jahren Nierenkrebs.Ihm wurde auch eine Niere entfernt.Aber er bekam keine Bestrahlung o.Chemo damals,deshalb kann da wohl doch kein Zusammenhang bestehen.Wünsche dir eine schöne Andacht morgen,mit lieben Erinnerungen an deinen Sohn.
Drücke dich mal,wenn ich darf:knuddel:
LG Bettina

Tinchen68
21.11.2009, 18:36
Hallo Hope......,
Wollte eigentlich schon in meiner Antwort an Barbara,dir zu deiner bestandenen Prüfung gratulieren.Habe ich vergessen,aber wird hiermit nachgeholt:prost:Schön,das du trotz der Trauer auch was positives erleben durftest.
Ich glaube auch jeder verarbeitet Trauer anders.Du machst das schon richtig,mit schönen Erinnerungen an deinen Bruder.
Lg Bettina

barbarahauptmann1
21.11.2009, 19:28
Danke, liebe Bettina, für dein drück. Es tut gut, wenn fremde Menschen an einen denken und so liebe Zeilen zurückschreiben. Ja, es ist das schlimmste, wenn man ein Kind verliert. Zumal mein lieber Junge so was Besonderes war. Wo er hinkam, war er beliebt. Er hat vor kurzem erst noch seinen Beruf gewechselt und hat Fahrleher gelernt. Mit gut abgeschlossen,weil er so ein ruhiger netter Junge war, mit viel Ausdauer, wollten alle nur bei ihm die Fahrschule absolvieren. Fast 100 junge Menschen waren zu seiner Beerdigung und ich war so überwältigt und dankbar, das alle da waren. Er hat ja auch noch eine kleine Tochter von 5 Jahren. Aber leider habe ich mit meiner Schwiegertochter nicht so gutes Verhältnis und ich sehe die Kleine nicht mehr und das tut doppelt weh, denn das ist auf keinen Fall im Sinne meines Sohnes. Er war immer mit der Kleinen bei mir und ich hatt mit meinem Sohn immer ein sehr gutes Verhältnis. So, nun wünsche ich dir noch einen schönen Abend und ich drück dich auch und nochmals dankeschön.:knuddel:

Tinchen68
22.11.2009, 14:19
Liebe Barbara......,

Schaue mal kurz hier rein und lass dir noch eine liebe Umarmung hier :knuddel:
Mann,das tut mir leid zu hören,daß du mit deinem Sohn,im Grunde auch noch deine Enkeltochter verloren hast.Einfach nur ungerecht!:(
Hoffe,du konntest heute auf dem Friedhof deinem Sohn nah sein.
Einen schönen Restsonntag und liebe Grüße
Bettina

barbarahauptmann1
24.11.2009, 19:43
Liebe Bettina, vielen vielen Dank für deine lieben Zeilen. Es tut mir immer gut, wenn jemand an mich denkt. Bin erst heut dazugekommen ins Forum zu schauen. Ja, der Sonntag war schon schlimm. Der Pfarrer hat eine Kerze für meinen Kay angezündet und ich habe so dolle geweint. Einfach nur geweint.
Auch um meinen Papa, der ja im Januar gestorben ist. Es ist schon schlimm, zwei liebe Menschen in so kurzer Zeit zu verlieren. Aber ich war überwältigt, wie viel Grabgestecke auf dem Grab lagen. Seine Freunde und alle die ihn lieb hatten, haben an ihn gedacht. Ich wünsche dir noch einen schönen Abend und eine schöne Woche. Ein ganz liebes drück von mir:knuddel: Barbara

Hope80
27.11.2009, 18:44
Hallo zusammen,
ich bin mittlerweile zu der Taktik übergegangen, mich so gut es geht abzulenken. Ich lese von morgens bis abends meine Lieblingsbücher und bin ansonsten damit beschäftigt, die erste gemeinsame Wohnung mit meinem Freund einzurichten. Unglücklicherweise ist letzte Woche die Schwester unserer Nachbarin an genau demselbsen Sch... Krebs gestorben. Sie ist eine ältere Frau und hat schon davor andauernd davon geredet, wie schlecht es ihr und ihrer Schwester geht. Ich versteck mich im Grunde die ganze Zeit vor ihr, weil ich wirklich nicht mit ihr reden will und mir wirklich nicht ihre Klagen anhören kann. Ich weiß, dass sie sehr darunter leidet, aber ihre Schwester ist immerhin 75 Jahre alt geworden und sie hatte ihr ganzes Leben mit ihr. Ich denk immer nur: "ich werde meinen Bruder viele, viele Jahre vermissen müssen, bis ich folge..." Ich weiß, das klingt furchtbar egoistisch und vermutlich bin ich das auch. Aber es kostet mich einfach zu viel Kraft mich selbst aufrecht zu halten, da kann ich nicht auch noch die Last anderer mittragen.
@Barbara: ich war am Sonntag auch in der Kirche. Und da liefen die Tränen in Ströhmen. Ich hab normalerweise nix mit der Kirche am Hut, aber dort kommt meine Trauer immerhin zum Vorschein.
Am Dienstag habe ich mich mit einer Freundin meines Bruders getroffen. WIr gingen zum Grab, zündeten eine Kerze an und legten ihmeine Rose aufs Grab. Danach haben wir sehr viel geredet und philosophiert über das Leben nach dem Tod. Das hat mir schon sehr geholfen.
Ich wünsche allen andern ganz ganz viel Kraft ob für den Kampf oder die Trauer. :knuddel:

Kleine Schwester
29.11.2009, 21:48
Es gehört hier zwar nicht in diese Rubrik...., aber mein Vater ist nun auch am Freitag, 27.11.09 gestorben und das sehr qualvoll. Nachdem mein Bruder im Juni dem Rippenfellkrebs zum Opfer fiel, musste nun auch mein Vater vor dieser Seuche die Segel streichen. Wir sind unendlich traurig. Wie mein Bruder war mein Vater am Ende nur noch Haut und Knochen. Zweich geliebte Menschen so verfallen zu sehen......! Hölle!
Sieben Stunden dauerte sein Todeskampf, bis er es endlich geschafft hatte.
Lieben Gruß
Moni

Seagirl
29.11.2009, 22:28
Liebe Moni,

wie grausam kann das Schicksal sein. Ich bin mit meinen Gedanken bei Dir und wünsche Dir ganz viel Kraft für die Zukunft.

Einen stillen Gruß
Heike

Tinchen68
30.11.2009, 07:33
Liebe Moni!

Auch von mir mein aufrichtiges Beileid.Furchtbar,das er so
leiden mußte.Wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft
für die kommende Zeit.
:engel:Stiller Gruß
Bettina

Kleine Schwester
01.12.2009, 20:03
Liebe Heike,
liebe Bettina,

ganz lieben Dank für Eure Anteilnahme. Es ist schön, dass es solche Foren gibt, wo sich Menschen austauschen können, die das gleiche Schicksal haben.
Vielen lieben Dank. Werde mehr schreiben, wenn es ruhiger wird und die Beerdigung vorbei ist (07.12.).
Nun haben wir drei (Schutz-)Engel. Meinen Neffe (19), gestorben am 22.11.2000 durch einen Verkehrsunfall, meinen Bruder (49), gestorben an Krebs am 08.06.2009, meinen Vater (79), gestorben am 27.11.2009 an Krebs.
Viele liebe Grüße
Moni

anita.b
02.12.2009, 08:00
mein aufrichtiges beileid, fühle mit euch
viel kraft wünsche ich euch, denn ich werde sie auch brauchen.
liebe grüße
Anita

Kleine Schwester
02.12.2009, 21:29
Liebe Anita,
ich wünsche Dir auch ganz viel Kraft. Du steckst ja ebenfalls mittendrin.
Habe Deine Beiträge kurz überflogen, werde Sie aber nochmal in Ruhe lesen, wenn ich selber zur Ruhe gekommen bin. Es ist ein schwerer Weg, aber wir müssen ihn wohl gehen.
lieber Gunter,
auch Dir danke ich für Deine Anteilnahme. Sein Todeskampf war sehr schlimm. Ich glaube er selber konnte nicht loslassen, solange er uns noch im Raum wahrgenommen hat. Wir kamen morgens um 10 Uhr in sein Zimmer, da hatte seine Atmung bereits 50 Sekunden ausgesetzt, so dass der Pfleger schon sagte, dass er es wohl geschafft hätten, dann holte plötzlich wieder tief Luft und musste dann noch 7 Std. kämpfen. Wären wir morgens nicht gerade gekommen, ich glaube er wäre dann gegangen und ist nur zurückgekommen, weil er uns gehört und gespürt hat.

Ich wünsche auch Euch weiterhin ganz viel Kraft und Zuversicht.
Viele LIebe Grüße
Moni

barbarahauptmann1
06.12.2009, 12:54
Liebe Moni, auch von mir mein herzliches Beileid und ganz viel Kraft für den schlimmsten Moment im Leben, wenn man einen Menschen beerdigt und man weiss, nun kommt er wirklich nicht wieder. Ich habe auch sehr zu kämpfen, denn mein geliebter Sohn ist im Alter von 28 Jahren an diesers blöden Krankheit gestorben. Ich rede immer mit ihm und sehe mir seine Bilder an. Ich vermisse ihn wahnsinnig und da wird wohl nie vergehen.
Ich drück dich jetzt ganz lieb und denk an dich.:weinen::knuddel:
viel Kraft von Barbara